DE19860164A1 - Verstelleinrichtung zur Drehverstellung, insbesondere für einen Sitz eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verstelleinrichtung zur Drehverstellung, insbesondere für einen Sitz eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung (2) zur Drehverstellung zweier zentrisch gelagerter Bauteile (3, 4), insbesondere für einen Sitz (1) vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs, wobei das erste Bauteil (3) eine erste Innenverzahnung (5) und das zweite Bauteil (4) eine zweite Innenverzahnung (6) aufweist, wobei in die Innenverzahnungen (5, 6) Planetenräder (8) eingreifen und die Planetenräder (8) in ein gemeinsames Sonnenrad (9) eingreifen. Um die Verstellung der Verstelleinrichtung (2) so einfach wie möglich zu machen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Planetenräder (8) jeweils einen zu der ersten Innenverzahnung (5) korrespondierenden ersten Verzahnungsbereich (10) mit jeweils gleicher Teilung und einen zu der zweiten Innenverzahnung (6) korrespondierenden zweiten Verzahnungsbereich (11) mit jeweils gleicher Teilung aufweisen, so daß die erste Innenverzahnung (5) mit dem ersten Verzahnungsbereich (10) einen ersten Getriebeabschnitt ohne Teilungsfehler und die zweite Innenverzahnung (6) mit dem zweiten Verzahnungsbereich (11) einen zweiten Getriebeabschnitt ohne Teilungsfehler bilden und daß zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung zur Drehverstellung zweier zentrisch
gelagerter Bauteile, insbesondere für einen Sitz vorzugsweise eines Kraftfahrzeuges,
wobei das erste Bauteile eine erste Innenverzahnung und das zweite Bauteile eine
zweite Innenverzahnung aufweist, wobei in die Innenverzahnungen Planetenräder
eingreifen und die Planetenräder in ein gemeinsames Sonnenrad eingreifen.
Eine Verstelleinrichtung zur Drehverstellung zweier zentrisch gelagerter Bauteile der
eingangs genannten Art ist bereits aus der DE 32 01 309 C2 bekannt. An Verstellein
richtungen der eingangs genannten Art werden verschiedene Anforderungen ge
stellt. Verstelleinrichtungen zur Sitzverstellung im Kfz-Bereich müssen derart ausge
bildet sein, daß sie sich unter Last leicht verstellen lassen und bei dynamischer Bela
stung die Position beibehalten. Zur Gewährleistung dieser Anforderungen ist in der
DE 32 01 309 C2 eine Verstelleinrichtung vorgeschlagen worden, bei der sich sämtli
che Kräfte und Momente am in Eingriff stehenden Zahn aufheben, d. h. daß die Ver
stelleinrichtung insgesamt kräfte- und momentenfrei ist. Die Kräftefreiheit wird da
durch erzielt, daß eine Evolventenverzahnung mit immer konstanten Eingriffsver
hältnissen verwendet wird, in welcher die Betriebseingriffswinkel an beiden Bautei
len gleich sind. Die Momentenfreiheit wird dadurch erzielt, daß die Betriebswälzkrei
se der beiden Bauteile gleich sind, d. h. gleiche Wälzpunkte vorliegen. Die aus der DE
32 01 309 C2 bekannte Verstelleinrichtung zeichnet sich im Ergebnis dadurch aus,
daß die Verstellung in einfacher Weise vorgenommen werden kann, während auch
bei dynamischer Belastung die zuvor eingestellte Stellung stets beibehalten wird.
Nachteilig bei der aus der DE 32 01 309 C2 bekannten Verstelleinrichtung ist aller
dings, daß sich bei der Handhabung, also beim Verstellen der beiden Bauteile ein ha
keliger Lauf ergibt. Des weiteren erfolgt die Verstellung nicht geräuschfrei. Bei Ver
suchen, die angestellt worden sind, hat sich im übrigen herausgestellt, daß die Le
bensdauer der Verstelleinrichtung gering ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Verstelleinrichtung der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der in einfacher Weise eine Verstellung
möglich ist.
Die zuvor hergeleitete Aufgabe ist bei einer Verstelleinrichtung der eingangs genann
ten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Planetenräder jeweils einen zu der
ersten Innenverzahnung korrespondierenden ersten Verzahnungsbereich mit jeweils
gleicher Teilung und einen zu der zweiten Innenverzahnung korrespondierenden
zweiten Verzahnungsbereich mit jeweils gleicher Teilung aufweisen, so daß die erste
Innenverzahnung mit dem ersten Verzahnungsbereich einen ersten Getriebeabschnitt
ohne Teilungsfehler und die zweite Innenverzahnung mit dem zweiten Verzah
nungsbereich einen zweiten Getriebeabschnitt ohne Teilungsfehler bilden und daß
zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt ein un
terschiedliches Übersetzungsverhältnis vorgesehen ist.
Im Zusammenhang mit der Erfindung ist festgestellt worden, daß sich der hakelige
Lauf beim Verstellen dadurch ergibt, daß bei der bekannten Verstelleinrichtung zwi
schen den Planetenrädern und den Innenverzahnungen unterschiedliche Module
vorliegen und damit Teilungsfehler gegeben sind. In der DE 32 01 309 C2 ist hierauf
ausdrücklich hingewiesen (vgl. Spalte 7, Zeilen 21 bis 28). Diese Teilungsfehler sor
gen aber nicht nur für den hakeligen Lauf bei der Handhabung, sondern auch für
eine vom Benutzer als nachteilig empfundene Geräuschentwicklung. Des weiteren
ergibt sich durch die vorgenannten Teilungsfehler eine verringerte Lebensdauer der
einzelnen Getriebeteile, da die miteinander kämmenden Zahnräder letztlich nicht zu
einander "passend" sind.
Die vorgenannten Nachteile sind möglicherweise auch der Grund dafür, daß die be
kannte Verstelleinrichtung, obwohl sie ein an sich ideales Verstellsystem darstellt,
niemals Eingang in die Praxis gefunden hat. Die Erfindung vermeidet die vorgenann
ten Nachteile dadurch, daß die Planetenräder nunmehr etwa längsgeteilt sind und
zwei unterschiedliche Planetenradbereiche aufweisen, so daß sich letztlich zwei sepa
rate Getriebe ergeben, nämlich ein Getriebeabschnitt für das eine Bauteil und ein Ge
triebeabschnitt für das andere Bauteil. Die Verbindung der beiden Getriebeabschnitte
erFolgt über die Planetenräder. Letztlich werden durch die Erfindung also zwei Ge
triebeabschnitte ohne Teilungsfehler zur Verfügung gestellt, was zur Folge hat, daß
die Verstelleinrichtung in einfacher Weise verstellt werden kann, ohne daß ein Wider
stand beim Verstellen festgestellt werden kann oder aber sich eine Geräuschentwick
lung beim Verstellen ergibt. Da die einzelnen Zähne des Getriebes letztlich sämtlich
zueinander passen, ist auch die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Verstelleinrich
tung erheblich erhöht. Schließlich wird durch das unterschiedliche Übersetzungsver
hältnis zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt
sichergestellt, daß bei Betätigung der Verstelleinrichtung die beiden Bauteile relativ
zueinander bewegbar sind.
Grundsätzlich ist es möglich, jedes der erfindungsgemäßen Planetenräder zweistückig
auszubilden, wobei die einzelnen Verzahnungsbereiche dann an jeweils einem sepa
raten Planetenradbereich vorgesehen sind. Die Verbindung kann in diesem Falle bei
spielsweise über eine gemeinsame Welle erfolgen, auf die die jeweiligen nur einen
einzigen Verzahnungsbereich aufweisenden Planetenradbereich formschlüssig aufge
setzt sind. Auch ist es möglich, derartige, nur einen Verzahnungsbereich aufweisende
Planetenradbereiche, die letztlich separate Planetenräder darstellen, über ein Verbin
dungselement fest miteinander zu verbinden. Da die erfindungsgemäße Verstellein
richtung aber vorzugsweise sehr kleinbauend bzw. flach ausgeführt sein soll, bietet
es sich an, die Verzahnungsbereiche an ihren aneinander zugewandten Flachseiten
fest miteinander zu verbinden, so daß sich letztlich ein einziges Planetenrad mit zwei
Verzahnungsbereichen ergibt. Dabei kann die Art der Verbindung der beiden Ver
zahnungsbereiche miteinander beliebig sein.
Damit bei der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung gewährleistet ist, daß, wie bei
der aus der DE 32 01 309 C2 bekannten Verstelleinrichtung vorgesehen, sich sämtli
che Kräfte und Momente am in Eingriff stehenden Zahn aufheben, d. h., daß die An
ordnung insgesamt so gewählt ist, daß die Summe aller angreifenden Kräfte und Mo
mente null ist, ist auch bei der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung vorgesehen,
daß die erste Innenverzahnung und die zweite Innenverzahnung gleiche Wälz
punkte, d. h. gleiche Betriebswälzkreise, und/oder gleiche Betriebseingriffswinkel
aufweisen. Dies wird letztlich in identischer Weise erreicht, wie dies bei der aus der
DE 32 01 309 C2 bekannten Verstelleinrichtung der Fall ist. Insoweit wird hierauf
ausdrücklich Bezug genommen, so daß die diesbezügliche Offenbarung zum Gegen
stand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
Da die Planetenräder aber nicht nur mit den Innenverzahnungen der beiden Bauteile
in Eingriff stehen, sondern auch mit dem Sonnenrad kämmen, ist es von besonderem
Vorteil, daß das Sonnenrad ebenfalls einen ersten Verzahnungsbereich und einen
zweiten Verzahnungsbereich aufweist, so daß auch die Verzahnungsverhältnisse zwi
schen dem Sonnenrad und den Planetenrädern unmittelbar aufeinander abgestimmt
sind. Des weiteren ist es in diesem Zusammenhang von Vorteil, daß einerseits die Pla
netenräder untereinander und andererseits das Sonnenrad baugleich sind. Dies ist
herstellungstechnisch von Vorteil, da nur noch ein Typ von Zahnrad hergestellt wer
den muß, das sowohl als Planeten- als auch als Sonnenrad verwendet werden kann.
Da die Planetenräder und das Sonnenrad bei der Erfindung aufgrund der aufeinander
abgestimmten Verzahnungsverhältnisse erheblich geringeren Beanspruchungen un
terliegen als dies beim Stand der Technik der Fall ist, ist es möglich, die Planetenräder,
das Sonnenrad und/oder die erste und die zweite Innenverzahnung ungehärtet aus
zubilden, ohne daß hierunter die Lebensdauer leidet. Als Vorteil ergibt sich einerseits
eine vereinfachte Herstellung, da kein Härten mehr erforderlich ist, und andererseits
auch kein Härteverzug in den Zähnen, der in Regel beim Härten auftritt. Letztlich
wird hierdurch also auch die Maßhaltigkeit der einzelnen Zahnräder bzw. Zähne ge
währleistet.
Von der Handhabung her ist es besonders vorteilhaft, wenn der erste Verzahnungsbe
reich der Planetenräder spielfrei in die erste Innenverzahnung und/oder das Sonnen
rad und der zweite Verzahnungsbereich der Planetenräder spielfrei in die zweite In
nenverzahnung und/oder das Sonnenrad eingreift. Die Spielfreiheit kann in beson
ders einfacher Weise dadurch realisiert werden, daß wenigstens einem Planetenrad ein
das Planetenrad in Eingriffsrichtung, d. h. gegen die jeweilige Eingriffsflanke der In
nenverzahnung beaufschlagendes Federelement zugeordnet ist. Die Spielfreiheit
kann aber auch dadurch realisiert werden, daß das Sonnenrad und/oder die Planeten
räder durch Ausmessen oder Paaren ausgewählt werden.
Um eine hohe Krafteinleitung und Kraftaufnahme der einzelnen Zahnräder realisieren
zu können, bietet es sich an, die Verzahnung des ersten und des zweiten Getriebeab
schnittes, also der einzelnen miteinander kämmenden Zahnräder, als Schrägverzah
nung oder als Pfeilverzahnung auszubilden. Hierdurch ergibt sich eine höhere Über
deckung, so daß sehr hohe Kräfte aufgenommen werden können, was dann beson
ders vorteilhaft ist, wenn die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung an Stellen einge
setzt wird, wo entsprechend hohe Kräfte auftreten. Treten bei bestimmten Anwen
dungen keine sehr hohen Kräfte auf, kann sich die Schräg- oder Pfeilverzahnung
dennoch anbieten, da dann nicht nur eine hohe Sicherheit gegeben ist, sondern
grundsätzlich auch minderwertigere und damit kostengünstigere Einsatzmaterialien
Anwendung finden können.
Zur Betätigung der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung gibt es an sich zwei
grundsätzliche Möglichkeiten, nämlich einerseits über ein Handrad und andererseits
über einen Elektromotor. Das Verstellmittel ist dabei jeweils dem Sonnenrad zugeord
net. In jedem Falle ist es durch die Erfindung möglich, Elektromotoren als Verstellein
richtung einzusetzen, die eine sehr geringe Motorleistung aufweisen, da, wie ein
gangs bereits ausgeführt worden ist, die Kräfte zum Verstellen der erfindungsgemä
ßen Verstelleinrichtung sehr gering sind.
Zur Verbindung der beiden Bauteile dienen vorzugsweise Halteelemente, die insbe
sondere mit den Bauteilen verschweißt, vorzugsweise laserverschweißt sind. Diese
Art der Verbindung bietet den Vorteil, daß sich kein Verzug der betreffenden Bauteile
ergibt.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Montage einer Ver
stellvorrichtung der zuvor genannten Art. Hierbei ist vorgesehen, daß die Planetenrä
der gegen das Sonnenrad vorgespannt werden und anschließend die beiden Bauteile
mit ihren Innenverzahnungen auf die Planetenräder aufgeschoben werden. Durch die
Vorspannung der Planetenräder gegen das Sonnenrad ergibt sich ein geringfügiger
Freiraum, der zum Aufschieben der Bauteile ausreichend ist. Die Vorspannung der
Planetenräder gegen das Sonnenrad kann über eine entsprechende hydraulisch betä
tigbare Einrichtung erfolgen, wobei die Planetenräder und das Sonnenrad auf ent
sprechende Finger der hydraulisch betätigbaren Einrichtung aufsetzbar sind. Durch
dieses Montageverfahren ist ohne weiteres eine Automatisierung möglich, so daß die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung für die Großserienproduktion
geeignet ist.
Eingangs ist darauf hingewiesen worden, daß die erfindungsgemäße Verstelleinrich
tung bevorzugt bei der Sitzverstellung insbesondere im Kfz-Bereich Anwendung
findet. Allerdings kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch ohne weiteres in an
deren Bereichen eingesetzt werden, wo Bauteile gegeneinander zu verstellen sind,
wie beispielsweise die Verstellung von Flügelklappen bei Flugzeugen oder ähnliches.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrie
ben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Sitzes mit zwei erfindungsgemäßen
Verstelleinrichtungen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Verstelleinrichtung,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht der Verstelleinrichtung aus Fig. 2 entlang der
Schnittlinie III-III aus Fig. 2 und
Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines Planetenrades einer erfindungsgemäßen
Verstelleinrichtung.
In Fig. 1 ist ein Sitz 1 dargestellt, der mit zwei Verstelleinrichtungen 2 versehen ist. Es
darf an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß in Fig. 1 nur ein mögliches Aus
führungsbeispiel der Verwendung der Verstelleinrichtung 2 dargestellt ist. Weitere
mögliche Anwendungen der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung 2 sind beispiels
weise in den Fig. 1, 2, 3, 4 und 6 der DE 32 01 309 C2 gezeigt. Auf diese Anwendun
gen wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen. Insoweit wird die DE 32 01 309 C2
hiermit ausdrücklich zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht. Im übri
gen sind aber auch Anwendungen möglich, die nicht in der zuvor genannten deut
schen Patentschrift gezeigt sind, nämlich beispielsweise zur Verstellung von Flügel
klappen bei Flugzeugen.
Die Verstelleinrichtung 2 dient zur Drehverstellung zweier zentrisch gelagerter Bau
teile 3, 4. Die Bauteile 3, 4 sind Bestandteile der Verstelleinrichtung 2. Im dargestell
ten Ausführungsbeispiel sind die Bauteile 3, 4 als laschenartige Blechstreifen ausge
bildet. Das erste Bauteil 3 weist eine erste Innenverzahnung 5 auf, während das
zweite Bauteil 4 eine zweite Innenverzahnung 6 aufweist. Die Innenverzahnungen 5,
6 befinden sich jeweils in eingesenkten Bereichen der jeweiligen Bauteile 3, 4. Neben
den Innenverzahnungen 5, 6 weisen beide Bauteile 3, 4 an ihren äußeren, freien En
den jeweils einen Befestigungsabschnitt 7 auf. In den Befestigungsabschnitten 7
sind jeweils Bohrungen vorgesehen, um die Bauteile 3, 4 und damit die Verstellein
richtung 2 befestigen zu können.
Vorliegend ist es so, daß die Zähnezahl der ersten Innenverzahnung 5 ungleich der
Zähnezahl der zweiten Innenverzahnung 6 ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Zähnezahl der zweiten Innenverzahnung 6 um drei größer als die Zähnezahl
der ersten Innenverzahnung 5. Mit den Innenverzahnungen 5, 6 kämmen vorliegend
drei Planetenräder 8, die im übrigen noch in ein gemeinsames Sonnenrad 9 eingreifen.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Verstelleinrichtung 2 derart ausgebildet,
daß sich sämtliche Kräfte und Momente an den in Eingriff stehenden Zähnen aufhe
ben. Die Kräftefreiheit wird dadurch erreicht, daß eine Verzahnung mit immer kon
stanten Eingriffsverhältnissen verwendet wird, in welcher die Betriebseingriffswinkel
an beiden Bauteilen 3, 4 gleich sind. Die Momentenfreiheit wird dadurch erreicht, daß
die Betriebswälzkreise der Innenverzahnungen 5, 6 der beiden Bauteile 3, 4 gleich
sind, diese also gleiche Wälzpunkte haben. Hinsichtlich der Einzelheiten dieser
kräfte- und momentenfreien Ausgestaltung der Verstelleinrichtung 2 wird ausdrück
lich auf die DE 32 01 309 C2 verwiesen, die hiermit insoweit zum Gegenstand der
vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
Wesentlich bei der vorliegenden Verstelleinrichtung 2 ist nun, daß die Planetenräder 8
jeweils einen zu der ersten Innenverzahnung 5 korrespondierenden ersten Verzah
nungsbereich 10 mit jeweils gleicher Teilung, d. h. mit gleichem Modul, und einen zu
der zweiten Innenverzahnung 6 korrespondierenden zweiten Verzahnungsbereich 11
mit jeweils gleicher Teilung, d. h. wiederum mit gleichem Modul aufweisen. Hierdurch
ergibt sich zwischen der ersten Innenverzahnung 5 und dem ersten Verzahnungsbe
reich 10 ein erster Getriebeabschnitt ohne Teilungsfehler, während die zweite Innen
verzahnung 6 mit dem zweiten Verzahnungsbereich 11 einen zweiten Getriebeab
schnitt bildet, der ebenfalls keinen Teilungsfehler aufweist. Im übrigen ist zur Realisie
rung einer Relativbewegung der Bauteile 3, 4 vorgesehen, daß zwischen dem ersten
Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt ein unterschiedliches Überset
zungsverhältnis realisiert ist.
In Fig. 4 ist im einzelnen ein erfindungsgemäßes Planetenrad 8 für die Verstelleinrich
tung 2 dargestellt. Der guten Ordnung halber darf darauf hingewiesen werden, daß
auch das in Fig. 4 dargestellte Planetenrad 8 an sich selbständig schutzfähig ist. Bei
der dargestellten Ausführungsform sind der erste und der zweite Verzahnungsbereich
10, 11 des Planetenrades 8 fest miteinander verbunden und zwar unmittelbar an ihren
zueinander zugewandten Flachseiten 12, 13. Wie sich aus Fig. 4 weiter schematisch
ergibt, haben die beiden Planetenradabschnitte, die die jeweiligen Verzahnungsberei
che 10, 11 bilden, eine unterschiedliche Geometrie, die sich daraus erklärt, daß der er
ste Verzahnungsbereich 10 zur ersten Innenverzahnung 5 mit einer geringeren Zäh
nezahl paßt, während die Module des zweiten Verzahnungsbereichs 11 und der zwei
ten Innenverzahnung 6, die eine größere Zähnezahl hat als die erste Innenverzah
nung 5 hat, miteinander korrespondieren. Wichtig ist, daß die Wälzkreise des ersten
Verzahnungsbereichs 10 und des zweiten Verzahnungsbereichs 11 - wenngleich nur
geringfügig - unterschiedlich sind. Die Kopf- und Fußkreise des ersten und des zwei
ten Verzahnungsbereichs können gleich oder aber auch unterschiedlich sein.
Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, sind die Planetenräder 8 untereinander bau
gleich. Aber auch das Sonnenrad 9 ist baugleich mit den Planetenrädern 8. Das Son
nenrad 9 ist aber nicht nur baugleich mit dem Planetenrädern 8, so daß nur ein Zahn
radtyp bei der Herstellung anfällt, die Planetenräder 8 und das Sonnenrad 9 sind auch
ungehärtet. Dies gilt vorzugsweise auch für die erste und die zweite Innenverzah
nung 5, 6. Da das Sonnenrad 9 baugleich zu den Planetenrädern 8 ist, weist es
dementsprechend ebenfalls einen ersten Verzahnungsbereich 10 und einen zweiten
Verzahnungsbereich 11 auf.
Die gesamte Verstelleinrichtung 2 ist derart ausgebildet, daß in den Getriebeabschnit
ten jeweils eine Spielfreiheit zwischen den einzelnen Verzahnungen besteht. Bei der
dargestellten Ausführungsform wird die Spielfreiheit dadurch erzielt, daß das Sonnen
rad 9 und die Planetenräder 8 durch Ausmessen und Paaren ausgewählt worden sind.
Andere Möglichkeiten der Realisierung der Spielfreiheit bestehen, sind aber nicht
dargestellt. So kann beispielsweise einzelnen Planetenrädern 8 ein Federelement zu
geordnet sein, das sie jeweils gegen die betreffende Eingriffsflanke der jeweiligen In
nenverzahnungen 5, 6 andrückt.
Weiterhin ist ebenfalls im einzelnen nicht dargestellt, daß die Verzahnung des ersten
und des zweiten Getriebeabschnittes als Schrägverzahnung oder als Pfeilverzahnung
ausgebildet ist, um eine große Überdeckung zu erzielen, wodurch eine hohe Kraft
aufnahme gewährleistet ist.
Bei der dargestellten Ausführungsform erfolgt die Verstellung der Verstelleinrichtung
2 über ein manuell betätigbares Handrad 14, das über einen Vierkant 15 in eine Vier
kantöffnung 16 des Sonnenrades 9 eingreift. Da das Sonnenrad 9 und die Planeten
räder 8 baugleich sind, weisen auch die Planetenräder 8 eine entsprechende Vier
kantöffnung auf. Statt eines Handrades 14, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, kann auch
ein Elektromotor zur Verstellung vorgesehen sein, was aber im einzelnen nicht darge
stellt ist.
Damit die beiden Bauteile 3, 4 auch im Belastungszustand mit den Planetenrädern 8
kämmen, sind Halteelemente 17, 18 vorgesehen, die die beiden Bauteile 3, 4 zusam
menfügen. Die Halteelemente 17, 18 haben eine im Querschnitt stufenförmige Ausbil
dung und sind jeweils mit einem Schenkel an dem einen Bauteil verschweißt, vor
zugsweise laserverschweißt, während sie mit dem anderen Schenkel das andere Bau
teil übergreifen. Im einzelnen ergibt sich diese Art der Befestigung aus Fig. 3.
Claims (15)
1. Verstelleinrichtung (2) zur Drehverstellung zweier zentrisch gelagerter Bauteile (3,
4), insbesondere für einen Sitz (1) vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs, wobei das erste
Bauteil (3) eine erste Innenverzahnung (5) und das zweite Bauteil (4) eine zweite In
nenverzahnung (6) aufweist, wobei in die Innenverzahnungen (5, 6) Planetenräder
(8) eingreifen und die Planetenräder (8) in ein gemeinsames Sonnenrad (9) eingreifen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Planetenräder (8) jeweils einen zu der ersten In
nenverzahnung (5) korrespondierenden ersten Verzahnungsbereich (10) mit jeweils
gleicher Teilung und einen zu der zweiten Innenverzahnung (6) korrespondierenden
zweiten Verzahnungsbereich (11) mit jeweils gleicher Teilung aufweisen, so daß die
erste Innenverzahnung (5) mit dem ersten Verzahnungsbereich (10) einen ersten Ge
triebeabschnitt ohne Teilungsfehler und die zweite Innenverzahnung (6) mit dem
zweiten Verzahnungsbereich (11) einen zweiten Getriebeabschnitt ohne Teilungsfeh
ler bilden und daß zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getrie
beabschnitt ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis vorgesehen ist.
2. Verstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und
der zweite Verzahnungsbereich (10, 11) eines Planetenrades (8) fest miteinander ver
bunden sind.
3. Verstelleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und
der zweite Verzahnungsbereich (10, 11) an ihren einander zugewandten Flachseiten
(12, 13) unmittelbar miteinander verbunden sind.
4. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Innenverzahnung (5) und die zweite Innenverzahnung (6)
gleiche Wälzpunkte, d. h. gleiche Betriebswälzkreise, und/oder gleiche Betriebsein
griffswinkel aufweisen.
5. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sonnenrad (9) ebenfalls einen ersten Verzahnungsbereich (10) und
einen zweiten Verzahnungsbereich (11) aufweist.
6. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Planetenräder (8) untereinander einerseits und das Sonnenrad (9)
andererseits baugleich sind.
7. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zähnezahl der ersten Innenverzahnung (5) ungleich der Zähnezahl
der zweiten Innenverzahnung (6) ist und/oder daß die Betriebswälzkreise des ersten
Verzahnungsbereichs (10) und des zweiten Verzahnungsbereichs (11) ungleich sind.
8. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Planetenräder (8), das Sonnenrad (9) und/oder die erste und die
zweite Innenverzahnung (5, 6) ungehärtet sind.
9. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Verzahnungsbereich (10) der Planetenräder (8) spielfrei in die
erste Innenverzahnung (5) und/oder das Sonnenrad (9) und der zweite Verzah
nungsbereich (11) der Planetenräder (8) spielfrei in die zweite Innenverzahnung (6)
und/oder das Sonnenrad (9) eingreifen / eingreift.
10. Verstelleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einem Planetenrad (8) ein das Planetenrad (8) in Eingriffsrichtung beaufschlagendes
Federelement zugeordnet ist.
11. Verstelleinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sonnenrad (9) und/oder die Planetenräder (8) durch Ausmessen und Paaren ausge
wählt sind.
12. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verzahnung des ersten und des zweiten Getriebeabschnittes als
Schrägverzahnung oder als Pfeilverzahnung ausgebildet ist.
13. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Sonnenrad (9) ein manuell betätigbares Handrad (14) und/oder ein
Elektromotor zugeordnet ist.
14. Verstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste und das zweite Bauteil (3, 4) über Halteelemente (17, 18) mit
einander verbunden sind und daß die Halteelemente (17, 18) mit den Bauteilen (3, 4)
jeweils verschweißt, insbesondere laserverschweißt sind.
15. Verfahren zur Montage einer Verstelleinrichtung (2) nach einem der vorherge
henden Ansprüche, wobei die Planetenräder (8) gegen das Sonnenrad (9) vorge
spannt werden und anschließend die beiden Bauteile (3, 4) mit ihren Innenverzah
nungen (5, 6) auf die Planetenräder (8) aufgeschoben werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160164 DE19860164A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verstelleinrichtung zur Drehverstellung, insbesondere für einen Sitz eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998160164 DE19860164A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verstelleinrichtung zur Drehverstellung, insbesondere für einen Sitz eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19860164A1 true DE19860164A1 (de) | 2000-07-27 |
Family
ID=7892732
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998160164 Withdrawn DE19860164A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verstelleinrichtung zur Drehverstellung, insbesondere für einen Sitz eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
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