DE19856858C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Wärmeermüdungsprüfung von Verbrennungsmotor-Brennräumen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Wärmeermüdungsprüfung von Verbrennungsmotor-BrennräumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Technologie für das Prüfen der
Lebensdauer von Zylinderköpfen von Verbrennungsmotoren, ins
besondere das Prüfen der Ermüdungsfestigkeit unter Wärmeer
müdungsbedingungen.
Um die Dauerfestigkeit eines Prüfkörpers zu ermitteln, wird
in diesem ein Wärmeermüdungsanriß erzeugt, wobei Zeit und
Beanspruchung überwacht werden. Zur Prüfung von Zylinder
köpfen von Verbrennungsmotoren mit Brennraumwänden war es in
der Vergangenheit erforderlich, Kopf-Prüfkörper, die wie bei
einem Verbrennungsmotor zusammengesetzt waren, auf Dynamome
tern unter regulären Motorbetriebsbedingungen zu betreiben,
bis Anrisse auftraten. Um die Dauer- bzw. Zeitfestigkeit
letztlich zu bestimmen, war eine übermäßig lange Zeitdauer
erforderlich, begleitet von sehr hohen Kosten. Üblicherweise
waren hierzu drei bis vier Monate und entsprechend hohe Per
sonalausgaben notwendig.
Gemäß dem Stand der Technik wurde vorgeschlagen, das Dynamo
meter-Prüfverfahren durch den Ansatz abzukürzen, die Tempe
ratur zu erhöhen, bei der der Kopf-Prüfkörper geprüft wird,
um das Verfahren durch Beschränken des Kühlwassers im Kopf
zu beschleunigen; dies ist jedoch gefährlich und kann die
Ergebnisse der Dynamometer-Prüfung verzerren. Eine Variation
dieses Ansatzes besteht darin, das Prüfen mittels eines Dy
namometers durch sich abwechselnden Einsatz von heißem und
kaltem Wasser im Kühlmantel und den Einsatz von heißer und
kalter Luft in dem Verteiler des zusammengebauten Motors ab
zukürzen. Jedoch kann auch dieses Verfahren keine ausrei
chend genauen Ermüdungsdaten liefern. Ein weiterer Ansatz,
das Prüfen mittels eines Dynamometers abzukürzen, besteht
darin, die Prüftemperatur durch Verwenden eines Überla
stungszustandes zu erhöhen, anfänglich jedoch auf eine kurze
Zeitdauer - wie z. B. drei Minuten bei einem Temperaturniveau
von ungefähr 334°C - begrenzt; danach folgen normale Motor
belastungen, um eine Prüftemperatur von ungefähr 254°C für
ein weiteres Drei-Minuten-Intervall einzustellen. Eine der
artige anfänglich hohe Belastung, gefolgt von einer mäßigen
Belastung, erfordert wenigstens 1500 Zyklen bei einem klei
nen Motor, um ein Anreißen herbeizuführen. Dieser Lösungsweg
erweist sich als unvorteilhaft, da eine signifikante Anzahl
von Motoren mit hohen Kosten betrieben werden muß.
Im Bereich der Ermüdungsprüfung von Materialien ist ferner
aus der DE 690 01 469 T2 ein Ermüdungsprüfstand für Motoren
bekannt, bei dem die Zylinderköpfe durch die Anwendung wech
selnder Drücke getestet werden. Die US 4,676,110 beschreibt
einen mechanischen Ermüdungsprüfstand, bei dem Probekörper
einer zyklischen Torsion unterworfen werden, und die
US 5,630,667 betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der durch
Wärmebeanspruchung besonders gefährdeten Stellen eines Kör
pers, wobei an einem Kunstharz-Modell des Körpers die in der
Praxis entstehende Wärmeverteilung gemessen wird.
Es sind keine Einrichtungen bekannt, bei denen die Notwen
digkeit für eine Dynamometer-Prüfung von Kraftfahrzeug-Mo
torbauteilen vollständig vermieden wird. Es sind jedoch Ein
richtungen bekannt, um Wärmebeanspruchungsbedingungen für
Nichtkraftfahrzeugelemente zu simulieren bzw. um diese zu
beschleunigen, wie z. B. für in der Luftfahrtindustrie einge
setzte Teile. Diese Einrichtungen sind jedoch durch hohe
Ausrüstungs- und Betriebskosten oder durch die Notwendigkeit
einer extrem hohen Anzahl von Zyklen gekennzeichnet, um ein
Ermüdungsanreißen hervorzurufen. Bei einer bekannten derar
tigen Einrichtung werden alternierende Prüfkammern einge
setzt, die gasförmigen Stickstoff und Tieftemperatur- bzw.
Kryofluide enthalten. Bei einer weiteren Einrichtung wird
heiße Flüssigkeit eingesetzt, um die Prüfkörper schlagartig
zu belasten und so mechanische wie auch thermische Beanspru
chungen auszuüben, wobei abwechselnd erhitzte und gekühlte
Luft benutzt wird. Bei diesen verschiedenen Einrichtungen
ist es von Nachteil, daß entweder hohe Kosten notwendig sind
oder die Prüfung nicht ausreichend beschleunigt werden kann,
um für einen Einsatz in der Kraftfahrzeugindustrie besonders
geeignet zu sein.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht dementspre
chend darin, ein preisgünstigeres Verfahren und eine preis
günstigere Vorrichtung zu schaffen, durch das bzw. die die
Wärmeermüdungsdauerfestigkeit eines Brennraum-Prüfkörpers
effektiver sowie schneller bestimmt werden kann.
Zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe ist erfindungs
gemäß folgendes Verfahren vorgesehen: (i) Auftreffenlassen
einer oder mehrerer Brennerflammen direkt auf einen ausge
wählten Bereich des Prüfkörpers (d. h. eines Metall-
Motorzylinderkopfs), um einen derartigen Bereich auf eine
kritische Prüftemperatur zu erwärmen, die die normale maxi
male Belastungstemperatur des Prüfkörpers im normalen Ein
satz um ungefähr 10-25% überschreitet, und Halten dieser
Temperatur für eine Zeitdauer von 0,01-2,0 Minuten; (ii)
am Ende der Haltezeitdauer Abschrecken des erwärmten Berei
ches des Prüfkörpers auf eine Temperatur, die ungefähr 75%
unterhalb der normalen maximalen Belastungstemperatur liegt
und Halten dieser Abschrecktemperatur für ungefähr 1-3 Mi
nuten; und (iii) Wiederholen der Schritte (i) und (ii), bis
ein Anriß in dem Prüfkörper herbeigeführt ist, wobei während
dieser wiederholten Schritte der entsprechende Temperatur-
und Zeitverlauf aufgezeichnet wird.
Vorzugsweise wird zwecks einer optimalen Beschleunigung der
Prüfung das Abschrecken durch direkte Druckwasserströme
durchgeführt, jedoch können auch Kühlfluide, die in den Was
sermantelkanälen des Kopfes wirken, ein direktes Strömungs
abschrecken ersetzen. Alternativ kann auch heiße und kalte
Luft durch die Ansaug- und Abgaskanäle des Zylinderkopfes
gedrückt werden, um einen gewissen Grad an Abschreckung zu
erzielen.
Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein
System mit: (a) einem Heizgehäuse, das einen Metall-Zy
linderkopf aufweist; (b) einer Mehrzahl von Brennern, die
sich in das Gehäuse hinein erstrecken, um Flammen auf ausge
wählte Bereiche des Kopfes auftreffen zu lassen, wobei die
Brenner ein brennbares Gemisch von Luft und Kraftstoff in
einem Verhältnis von ungefähr 10 : 1 zuführen, durch das ei
ne Flamme erzeugt werden kann, durch die die Bereiche von
Raumtemperatur auf eine Temperatur von wenigstens 250°C in
nerhalb einer Zeitdauer von weniger als einer Minute erwärmt
werden; (c) einer Mehrzahl von Abschreckdüsen, wobei jedem
Bereich wenigstens eine Düse zugeordnet ist, um ein Ab
schreckfluid für ein ausgewähltes Zeitintervall auf diesen
zu richten; (d) Steuereinrichtungen zum zyklischen Durchlau
fen des Betriebs der Brenner und der Düsen, wobei ein Zyklus
wiederholt werden kann, der aus einem schnellen Erwärmen der
ausgewählten Bereiche des Kopfes auf besagte Temperatur und
aus dem Halten für eine Zeitdauer von 0,01-2,0 Minuten be
steht, an deren Ende eine Düse ein Abschreckfluid zuführt,
das die Kopftemperatur schnell um wenigstens 200°C für eine
Zeitdauer von 1-3 Minuten reduziert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen bei
spielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine vertikale Querschnittsansicht des Heizgehäuses
und der Vorrichtung zum Durchführen des erfindungs
gemäß beschleunigten Wärmeermüdungsprüfablaufs;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht eines Abschnitts längs der
Linie 2-2 aus Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Querschnittsansicht einer Seite
des im Test befindlichen Zylinderkopfes (wobei die
betreffenden, zu erwärmenden Bereiche dargestellt
sind), längs Linie 3-3 in Fig. 1;
Fig. 4 eine stark vergrößerte Querschnittsansicht eines
Abschnitts eines Brenners, längs Linie 4-4 in
Fig. 1;
Fig. 5 eine stark vergrößerte Ansicht des eingekreisten
Abschnitts aus Fig. 1, der die aus dem Brenner aus
strömende Flammenform darstellt;
Fig. 6 und 7 graphische Darstellungen der unter Verwendung
dieser Erfindung erzeugten Prüfdaten, wobei bei je
der Darstellung ein anderes Heizprofil verwendet
wurde; und
Fig. 8 eine stark vergrößerte Ansicht des eingekreisten
Abschnitts aus Fig. 3, in der dargestellt ist, wie
ein eventueller Wärmeermüdungsanriß beginnt und wie
dieser sich fortsetzt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist ein Prüfkörper 10 (ein Motor
zylinderkopf) auf einer Platte oder Befestigung 11 ange
bracht, die um eine Achse 12 herum verschwenkbar ist, die an
einem Gehäuse oder einer Prüfkammer 13 befestigt ist, das
bzw. die ihrerseits einen Heizmantel oder eine Heizkammer
ausbildet. Die Platte 11 ist in das Gehäuse 13 hinein oder
aus diesem heraus verschwenkbar, um die Montage und das
Freilegen des Kopfes zur Kontrolle bzw. zur Überwachung zu
erleichtern. Die Bereiche des Kopfes 10, die im Einsatz der
größten Wärmebeanspruchung ausgesetzt werden, sind üblicher
weise die metallischen Brückenbereiche 14, die zwischen den
Ventilkanälen 15 angeordnet sind (siehe Fig. 3). Mehrere
Brennerelemente oder Schweißbrenner 16 ragen durch Zu
gangsöffnungen 17 in die Seite 18 des Gehäuses 13 hinein und
sind allgemein mit Abstand 19 (Fig. 2) voneinander angeord
net, um in Bezug auf die anvisierten Brückenbereiche 14 auf
einer Brennraumwand 20 eines üblichen Kraftfahrzeugmotorkop
fes ausgerichtet zu sein. Wie in Fig. 4 dargestellt, weist
jeder Brenner 16 ein Gasmischrohr 21 auf, welches jeweils
ein Ende 22 in Form einer kreisförmigen Düse mit einem
Durchmesser von ungefähr 3,8-6,4 cm (1,5-2,5 Inch) auf
weist. Das Rohr ist aus Stahl geformt und weist eine Wand
dicke von ungefähr 1,3 cm (0,5 Inch) auf. Das Rohr weist an
seinem entgegengesetzten Ende 21a eine gabelförmige Verzwei
gung 23 auf, um getrennte, unter Druck stehende Zuführungen
von Erd- bzw. Naturgas 24 und Luft 25 zu gewährleisten, die
durch jeweilige Leitungen 30, 31 geleitet werden. Die jewei
ligen Drücke in derartigen Zuführungen sind 48,3 . 103 Pa (7
psi) und 68,9 . 103 Pa (10 psi). Das Naturgas und die Luft
werden in einem Verhältnis von ungefähr 1 : 10 gemischt. Falls
das Verhältnis mehr als 5% von diesem vorgegebenen Verhält
nis abweicht, treten bestimmte Nachteile auf, wie z. B. eine
verringerte Wärmebeanspruchung, was zu einem ungleichen Tem
peraturdifferential zwischen Heizen und Abschrecken führt.
Wie in Fig. 5 dargestellt, läuft die Gestalt oder Form der
Flamme 27, die aus der Düse 22 austritt (wenn das Kraft
stoff/Luft-Gemisch an der Düse gezündet wird), zu einer
scharfen Nadelspitze 28 zu, die den Brückenbereich 14 je
nach Anforderung berühren oder diesem nur nahekommen kann.
Auf diese Weise wird der gewünschte Grad an Wärmebeanspru
chung von der heißesten, bläulichen Flammenspitze aufge
bracht.
Durch die Gehäusewand 18 hindurch verlaufen Düsen 29 zum Ab
schrecken mit Wasser in einem Winkel 32 relativ zur Ausrich
tung zwischen dem Brenner und dem Brückenbereich 14. Die Ab
schreckdüsen 29 sind ebenfalls auf die Bereiche 14 gerich
tet. Das Abschreckwasser fällt nach dem Berühren der Berei
che 14 in einen Sammeltank 33 zur Rückführung und zur Tempe
raturkontrolle. Das Abschreckwasser wird mit einem Druck von
ungefähr 207 . 103 - 414 . 103 Pa (30-60 psi) und bei einer
Umgebungstemperatur von ungefähr 20°C zugeführt.
Der Strom von Gasen und Wasser wird von einer zeitlich ge
steuerten Rückkopplungsregelung 34 geregelt, die Steuerven
tile 60 und 61 zur Freigabe und zur Modulation der Gas- und
Luftzufuhr sowie Mikrosensoren für die Erfassung von Strö
mung und Temperatur (vgl. Temperatursensor 40 in Fig. 8)
aufweist. In der Wand des Zylinderkopfes können 12 bis 15
Temperatursensoren angeordnet werden.
Um einen Testbetrieb bzw. -durchlauf durchzuführen, weist
der Prüfkörper (Zylinderkopf 10) Thermoelemente 40 auf, die
in zu überwachenden Bereichen eingelassen sind, wie z. B. im
Brückenbereich 14. Der Prüfkörper wird auf der Platte 11
montiert, wobei Schrauben mit der Kraft bzw. dem Drehmoment
angezogen werden, die bzw. das auch bei einem vollständig
montierten Motor aufgebracht wird. Der Kopf wird in Position
geschwenkt, wobei dessen Brennraumwände 20 mit den Achsen
der Brenner ausgerichtet und mit einem Abstand von ungefähr
10,2-15,2 cm (4-6 Inch) vom Ende der Brennerdüsen ent
fernt angeordnet sind. Obwohl bevorzugt unbearbeitete Zylin
derköpfe im Grundzustand geprüft werden, kann der Kopf
Ventilsitzeinsätze 41 und Dichtungen 42 oder sogar einen
Ventilzug enthalten, der normalerweise in einem vollständig
montierten Motor verwendet wird. Vor dem Starten des Heizzy
klus weist jeder Brenner eine Zündflamme 43 auf. Bei Initi
ierung des Zyklus wird der Brenngasdruck erhöht und die
Flamme verändert sich zu ihrer vollständigen Form 27, deren
Länge mehrere Zentimeter (Inches) beträgt (wie in Fig. 5
dargestellt), und die ausreicht, den Brückenbereich zu er
reichen und auf diesen aufzutreffen. Der Beginn des Auftref
fens wird die Startzeit für die Prüfung. Der Prüfkörper
heizt sich von der Umgebungstemperatur aus auf die Prüftem
peratur (ausgelegt für das in der Prüfung befindliche Me
tallmaterial und dessen Dicke) auf, die üblicherweise unge
fähr 250°C für einen Aluminium-Zylinderkopf mit einer Wand
dicke von ungefähr 8-10 mm beträgt. Wenn entweder die ma
ximale Solltemperatur 45 in dem Zielbereich (d. h. in dem
Brückenbereich 14) detektiert ist, wie durch das Temperatur
profil in Fig. 6 dargestellt, oder die maximale Solltempera
tur 46 für eine Zeitdauer von ungefähr 1 bis 2 Minuten ge
halten wird, wie im Profil in Fig. 7 dargestellt (um eine
homogenisierte Temperatur in dem gesamten Kopf-Brennraum zu
fördern), wird die Brennerflamme auf eine Pilotflamme 43 re
duziert und der Zielbereich durch einen auf diesen gespritz
ten Wasserstrom abgeschreckt, wobei das Wasser in den unter
halb angeordneten Sammeltank fällt und zur Verwendung rück
geführt wird. Das Abschreckintervall 48 wird für ungefähr 1
bis 3 Minuten fortgeführt. Nach Beendigung des Abschreckin
tervalls wiederholt sich der Heizzyklus. Die Zyklen werden
kontinuierlich wiederholt, bis ein Riß bzw. Anriss 49 in dem
Prüfkörper auftritt. Dieser tritt üblicherweise zuerst in
Form eines in Fig. 8 dargestellten Sprungs zutage.
Die maximale Prüftemperatur wird abhängig von der in einem
in Betrieb befindlichen Motor gemessenen Spitzentemperatur,
von dem Wärmeverlauf innerhalb des Zylinderkopfes und von
dem Material gewählt. Die Größe der Flamme oder der Flammen
säule kann verbreitert werden, um die gesamte Brennraumwand
18 oder andere interessierende Bereiche zu erwärmen, wobei
dies allerdings zu einer niedrigeren Temperatur in dem kri
tischen Zwischenventil-Brückenabschnitt führen kann. Ein
Rißbeginn wird üblicherweise bei 600-1200 Zyklen auftre
ten, abhängig von der Kopfgeometrie, den chemischen Eigen
schaften des Materials und der Prüftemperatur. Eine derarti
ge Anzahl Zyklen kann realistischerweise innerhalb einer
Zeitdauer von ungefähr 24 Stunden akkumuliert werden.
Falls es gewünscht ist, die Motor-Kühlung und deren Wirkung
auf die Wärmeermüdung zu simulieren, kann der Testdurchlauf
mit einem Kühlfluid (Wasser), das den Wassermantel des Zy
linderkopfes durchläuft, durchgeführt werden - anstelle von
Wasserstrahlen, die normalerweise auf die ausgewählten, ab
zuschreckenden Bereiche auftreffen. Dieser Ablauf führt je
doch üblicherweise zu einem Anstieg der Zyklusanzahl zum Er
reichen der Ermüdungszeitdauer, da ein indirekter Wärmeaus
tausch eingesetzt wird und dadurch eine gleichmäßige Wärme
verteilung (d. h. ein niedriges Temperaturdifferential) in
dem Zwischenventil-Brückenabschnitt vorliegt - ein Zustand,
durch den zwar Verhältnisse verzögert werden, die eine Wär
meermüdung begünstigen, der aber aufgrund der Ähnlichkeit zu
den Betriebsbedingungen eines Motors informativ ist.
Alternativ und wiederum anstelle eines Wasserstrahlaufpralls
kann heiße und kalte Luft durch die Abgas- bzw. die Ansaug
kanäle 51, 52 geführt werden, um Risse in den Brückenberei
chen hervorzurufen. Ein derartiger Erwärmungs- und Abkühl
ablauf wird die Zyklusanzahl zum Erreichen der Dauer- bzw.
der Zeitfestigkeit im wesentlichen um das 100fache erhöhen
aufgrund der Notwendigkeit, die Wassertemperatur unterhalb
des Siedepunktes zu halten.
Durch die Ausführung der Prüfung an unbearbeiteten Köpfen im
Grundzustand - d. h. bevor diese auf die endgültigen Abmes
sungen bearbeitet sind - können beträchtliche Kosten gespart
werden, da auf die Bearbeitung verzichtet werden kann. Das
Fehlen der Bearbeitung bewirkt in der Prüfung keinen Unter
schied, da die Zylinderköpfe nicht isotrop sind. Die Tempe
ratur- und Zeitdaten geben, wenn sie für zwei oder mehr un
terschiedliche Komponenten-Konfigurationen gesammelt sind,
an, wie die Form, das Material oder die metallurgische Wär
mebehandlung optimiert werden können, um die Dauer- bzw.
Zeitfestigkeit zu erhöhen oder zu steuern.
Claims (8)
1. Verfahren zum Durchführen einer beschleunigten Wärmeer
müdungsprüfung einer Brennraumwand eines Verbrennungsmo
tors, mit:
- a) Auftreffenlassen einer oder mehrerer Brennerflammen (27) jeweils direkt auf einen ausgewählten Bereich (14) der Wand (20), um diesen Bereich auf eine kriti sche Prüftemperatur zu erwärmen, die die normale ma ximale Belastungstemperatur der Brennraumwand (20) bei normalem Einsatz um ungefähr 10-25% überschrei tet, und Halten dieser Temperatur für eine Zeitdauer von 0,01-2,0 Minuten;
- b) Am Ende der Haltezeitdauer Abschrecken des erwärmten Bereiches (14) der Wand (20) auf eine Temperatur, die ungefähr 75% unterhalb der normalen maximalen Bela stungstemperatur liegt, und Halten dieser Abschreck temperatur für eine Zeitdauer von ungefähr 1-3 Mi nuten; und
- c) Wiederholen der Schritte (a) und (b), bis ein Anriß (49) in der Wand (20) des Brennraums herbeigeführt ist, und dabei Aufzeichnen des diese wiederholten Schritte betreffenden Temperatur- und Zeitverlaufs.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennraumwand (20) aus Aluminium oder einer Alumini
umlegierung gebildet ist und die kritische Prüftempera
tur ungefähr 250°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur, auf die die Brennraumwand (20) abge
schreckt wird, ungefähr 45°C beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Abschrecken durch die Verwendung
eines direkten Auftreffens von unter Druck stehenden
Wasserströmen durchgeführt wird, die auf die ausgewähl
ten Bereiche (14) auftreffen und diese überfluten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß Wassermantelkanäle mit der Motorkammer
verbunden sind und das Abschrecken durch Einsatz von
Kühlfluiden als die einzigen Abschreckmittel durchge
führt wird, die in den Wassermantelkanälen wirken.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ansaug- und die Abgaskanäle (50,
51) mit der Motor-Brennraumwand (20) verbunden sind und
daß das Abschrecken durch den Einsatz von heißer und
kalter Luft durchgeführt wird, die jeweils durch die An
saug- und die Abgaskanäle (50, 51) gedrückt wird, um ei
nen gewissen Abschreckgrad zu erzielen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verhältnis von Brenngas und Luft
zum Erzeugen der Brennerflamme (20) ungefähr 1 : 10 be
trägt.
8. Vorrichtung zur Durchführung einer beschleunigten Wär
meermüdungsprüfung eines Brennraums eines Verbrennungs
motors, mit:
- a) einem Heizgehäuse (13), in dem ein metallischer Kraftfahrzeug-Zylinderkopf (10) gehalten ist;
- b) einer Mehrzahl von Brennern (16), die in dieses Ge häuse (13) hineinragen, um Flammen (27) auf ausge wählte Bereiche (14) des Kopfes (10) auftreffen zu lassen, wobei jeder Brenner (16) ein brennbares Ge misch von Luft und Kraftstoff in einem Verhältnis von ungefähr 10 zu 1 zuführt und eine Flamme (27) er zeugt, die die Bereiche (14) von Raumtemperatur auf eine Temperatur von wenigstens 250°C in einer Zeit dauer von weniger als einer Minute erwärmt;
- c) einer Mehrzahl von Abschreckdüsen (29), die in die ses Gehäuse (13) hineinragen, wobei wenigstens eine Düse (29) jedem ausgewählten Bereich (14) zugeordnet ist, um auf diese ein Abschreckfluid für ausgewählte Zeitdauern zu richten; und
- d) Steuerungseinrichtungen (34), die den Betrieb der Brenner (16) und der Wasserdüsen (29) zyklisch durch laufen lassen, wobei ein Zyklus wiederholt wird, der aus einem schnellen Erwärmen des ausgewählten Berei ches (14) des Kopfes (10) und dem Halten für eine Zeitdauer von 0,01-2,0 Minuten besteht, wobei zu und/oder ab dieser Zeit das Abschreckfluid die Kopf temperatur schnell um wenigstens 200°C für eine Zeit dauer für 1-3 Minuten verringert.
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