DE19851091B4

DE19851091B4 - Verfahren zum Formen geschlitzter und gefalzter Schachtel-Zuschnitte

Info

Publication number: DE19851091B4
Application number: DE19851091A
Authority: DE
Inventors: Jerald D. Bidlack; Igor Shmelkin
Original assignee: Griffin Automation Inc
Current assignee: Griffin Automation Inc
Priority date: 1997-11-07
Filing date: 1998-11-05
Publication date: 2004-12-09
Anticipated expiration: 2018-11-06
Also published as: JPH11300853A; GB2331041A; US5964686A; DE19851091A1; GB9824286D0; GB2331041B

Abstract

Verfahren zum Bilden eines gefalzten und geschlitzten Kartonformteiles aus einem rechteckigen Materialbogen, bei dem
– der Bogen auf einem Abstütz- und Führungsrahmen (28) platziert wird,
– der Bogen durch den Abstütz- und Führungsrahmen (28) geführt in Richtung seiner Längskanten gesteuert bewegt wird,
– wenigstens ein Längsfalz (21) an dem Bogen gebildet wird, wenn der Bogen sich relativ zu dem Abstütz- und Führungsrahmen (28) bewegt,
– wenigstens ein Schlitz (23) in den Bogen geschnitten wird, der von einer der Längskanten ausgeht, quer dazu verläuft und an dem nächstliegenden Längsfalz (21) endet,
– wenigstens ein Querfalz an dem Bogen gebildet wird, der mit dem Schlitz (23) fluchtet,
– der Schlitz (23) und der Querfalz (22) durch gesteuerte Bewegungen gebildet werden, wenn die Bewegung des Bogens relativ zu dem Rahmen angehalten wird und
– ein Loch oder Schlitz an der beim Längsfalz liegenden Schlitzwurzel des Schlitzes...

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Wellpappe-Schachteln stellen eine bequeme Form von Verpackungen dar, deshalb treten solche Schachteln in unterschiedlichen Formen, Größen und Konfigurationen auf. Jedoch ist ihre Herstellung mit bestimmten Problemen verbunden. Beispielsweise kann ein spezieller Geschäftszweig unterschiedliche Schachtelgrößen benötigen und muss diese in unterschiedlichen Quantitäten bereitstellen. Es könnten bereits gefaltete Schachteln von einer passenden Quelle beschafft werden. Dies beansprucht jedoch großen Lagerraum. Eine andere Lösung wäre die Beschaffung einer bestimmten Menge vorgeformter flächiger Schachtelzuschnitte, die erst zu Schachteln gefaltet werden, sobald diese benötigt werden. Obwohl flache Zuschnitte weniger Lagervolumen beanspruchen, müsste das Geschäft dennoch eine adäquate Anzahl Zuschnitte der gewünschten Abmessungen im Lager haben. Für bestimmte Geschäftszweige wäre es deshalb wünschenswert, sozusagen "im Hause" eine Möglichkeit zur Herstellung unterschiedlicher Schachtelzuschnitte aus beispielsweise viereckigen Kartonbögen oder längeren Bögen oder Rollen zu haben. Es bräuchten dann nur die Bögen oder Rollen gelagert zu werden.

Für die Durchführung des gattungsgemäßen Verfahrens gemäß DE 195 43 860 A wird vorab jeder Materialbogen in einer Vorrichtung auf das Rechteck-Sollmaß des endgültigen Zuschnitts zugeschnitten. Bei dem später in einer anderen Vorrichtung durchgeführten Verfahren zum Herstellen des Zuschnitts wird mittels des in der Vorrichtung vorgesehenen Stanzers jeweils ein Loch gestanzt, das die Wurzel eines Querschlitzes bildet. Es bleiben jedoch an jedem Zuschnitt überflüssige Klappen, die nachträglich gesondert entfernt werden müssen. Mit dem Verfahren lassen sich nämlich keine Langsschlitze formen.

Bei dem aus EP 0 189 909 A bekannten Verfahren wird nach unterschiedlichen Programmen in einem ersten Durchlauf der Zuschnitt nur gefalzt, ehe nach einer Umrüstung in einem zweiten Durchlauf der Schachtelzuschnitt beschnitten wird. Für orthogonale, schräge und bogenförmige Schnitte wird eine aufwendige Steuerung des Schneidwerkzeuges auch um seine vertikale Achse gebraucht, wenn das Schneidwerkzeug relativ zum festgehaltenen Materialbogen die Kontur des Zuschnittes abfährt.

Bei dem aus DE 43 40 985 A bekannten, reinen Formstanzverfahren ist die eingesetzte Stanzmesseranordnung exakt auf den jeweiligen Zuschnittstyp abgestimmt. Die Zuschnittslänge wird durch eine sich entlang der gesamten Zuschnittsbreite erstreckende Stanzmesserkante in einem Stanzvorgang bemessen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass Zuschnitte mit hoher Qualität in ihrer endgültigen Form hergestellt werden können, so dass ohne zusätzliche Kosten oder ängere Verzögerungen die Schachteln direckt gefaltet werden können.

Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch schrittweises Bewegen des Materialbogens und schrittweises Betätigen des Stanzers wird allmählich ein Längsschlitz gebildet, der für die endgültige Zuschnittsform gebraucht wird und mit der Querschneideinrichtung nicht geformt werden könnte. Auf diese Weise kann der Zuschnitt ohne Nacharbeiten in einem Zug in der endgültigen Form fertiggestellt werden. Durch entsprechendes Positionieren des Materialbogens unter der Querschneideinrichtung lässt sich die an sich nur für die Querschlitze vorgesehene Querschneideinrichtung einsetzen, um ein Längsende des Zuschnitts zu bilden, der dann die endgültige Länge hat und weder vorher noch nachher bearbeitet zu werden braucht. So lassen sich bequem mehrere Zuschnitte mit der endgültigen Form aus einem langen Bogen oder von einer Rolle herstellen.

Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf einen geschlitzten und gefalzten Schachtelzuschnitt vor der Formung einer Schachtel,
2 eine Perspektivansicht der Schachtel, die aus dem Zuschnitt von 1 geformt ist,
3 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Herstellen des Schachtelzuschnitts,
4 einen fragmentarischen Vertikalschnitt der Vorrichtung in der Schnittebene IV-IV von 3,
5 einen fragmentarischen Vertikalschnitt in der Schnittebene V-V von 3,
6 eine vergrößerte Seitenansicht von in 4 hervorgehobenen Komponenten der Vorrichtung,
7 ein Schema zu unterschiedlichen Dimensions-Parametern beim Formen eines Querschlitzes und einer Klappe,
8 ein Schema zu unterschiedlichen Dimensions-Parametern beim Formen eines anderen Querschlitzes und einer Klappe, und
9 ein Computersteuerungs-Blockdiagramm.
1 zeigt einen langgestreckten, allgemein viereckigen und ebenen Schachtelzuschnitt 20, der von seinen beiden Längsrändern quereingeschnittene Schlitze 23, zwei in Querrichtung beabstandete Längsfalze 21, und eine Vielzahl in Längsrichtung beabstandeter Querfalze 22 besitzt, von denen einige Schlitze 23 schneiden. Der Schachtelzuschnitt 20 hat eine Weite H + W und eine Länge 2L + 2W + O, wobei O eine Überlappung zum Kleben ist. Zwei Klappen 24 schließen dazwischen eine Klebelasche 27 ein.
Der in 1 gezeigte Schachtelzuschnitt 20 wird nach Entfernen der Klappen 24 um seine Falz Falze 21, 22 gefaltet, um eine in 2 gezeigte, dreidimensionale Schachtel 25 zu formen, die eine Länge L, eine Weite W und eine Höhe H hat. Die Laschen, die zwischen den Schlitzen und den Falzen definiert sind, sind auf bekannte Weise gefaltet und mit Klebstoff, Klebeband, Klammern oder dgl. festgelegt.
Gemäß 3 bis 6 wird das Verfahren zum Bilden des Schachtelzuschnitts 20 durchgeführt in einer Vorrichtung 26, die aufweist: Einen Rahmen 28 mit horizontalen Zuführ- und Abführ-Tischbereichen 29, 30 zum Abstützen und Führen von Materialbögen, eine Vorschubeinrichtung 31 zum gesteuerten Bewegen jedes Materialbogens durch die Vorrichtung relativ zum Rahmen 28, eine Querführungseinrichtung 32 die sich quer zum Materialbogen erstreckt; einen Schneidkopf-Servomotor 33 zum wahlweisen Bewegen eines Trägers 34 entlang der Querführungseinrichtung 32; eine um eine Achse 49 drehbare Schneidklinge 35 an dem Träger 34; einen Klingenaktuator 36 (6) am Träger 34 zum wahlweisen vertikalen Bewegen der Schneidklinge 35 relativ zum Träger 34; einen am Träger 34 montierten Stanzer 38 (6), der wahlweise betätigbar ist zum Stanzen eines Loches oder eines Schlitzes; eine Querfalzrolle 39 (6) am Träger 34, und an der Führungseinrichtung 32 verstellbar montierte Längsfalzrollen 40. Die Querfalzrolle 39 bildet wahlweise jeweils einen Querfalz 22. Die Längsfalzrollen 40 bilden Längsfalze 21. Die Schneidklinge 35 schneidet die Schlitze 23 in den Bogen, die jeweils von den Längsrändern ausgehen.
In 4 und 5 umfasst die Vorschubeinrichtung 31 einen durch einen Motor 42 angetriebenen, endlosen Riemen 41, der eine Antriebsscheibe, eine Zuführriemenscheibe 43, eine Leerlaufscheibe 44 und eine Abführ-Riemenscheibe 45 umfasst. Oberhalb der Zuführ- und Abführriemenscheiben 43, 45 sind frei drehbare Räder 46 positioniert, die den Materialbogen ergreifen und durch die Vorrichtung hindurchführen.
Die Querführungseinrichtung 32 weist zwei Führungsschienen jeweils als eine horizontale, langgestreckte und rohrförmige Stange mit im Wesentlichen viereckigem Querschnitt auf. Der Träger 34 wird von einem endlosen Riemen 52 (3) entlang der Querführungseinrichtung 32 durch den Schneidkopf-Servomotor 33 angetrieben.
In 6 ist die Schneidklinge 35 an einem Arm 47 montiert, der um eine Achse 48 schwenkbar ist. Die Schneidklinge 35 ist am Arm 47 um die Achse 49 drehbar.
Der Klingenaktuator 36 wirkt zwischen dem Träger 34 und dem Arm 47, um wahlweise die Vertikalposition der Schneidklinge 35 zu variieren. Der Träger 34 stützt auch den Stanzer 38, dessen Stanzung jede beliebige Form haben kann, und beispielsweise kreisförmig, viereckig, quadratisch ist oder eine Schneidkante oder dgl. bildet. Die Querfalzrolle 39 wird am Träger 34 durch einen Aktuator 53 angehoben und abgesenkt.
Die Längsfalzrollen 40 sind in Bremsen enthaltenden Falzrollenmechanismen 54 an der Querführungseinrichtung 32 angeordnet. Am Träger 34 ist ein Aktuator 50 angebracht, der einen konischen Endteil besitzt, der wahlweise ausgefahren und eingezogen werden kann. Der konische Endteil des Aktuators 50 kann wahlweise in eine Vertiefung 51 in einem Glied im jeweiligen Falzrollenmechanismus 54 eingreifen. Dadurch wird das Glied versetzt, um die Bremse zu lösen. Damit können der Träger 34 und die Längsfalzrolle 40 als eine Einheit entlang der Querführungseinrichtung 32 von einer Stelle zur anderen bewegt werden. Ist die gewünschte Stelle erreicht, wird der Aktuator 50 eingezogen. Die Bremse greift wieder ein und legt die Längsfalzrolle 40 relativ zum Rahmen 28 an der Querführungseinrichtung 32 fest.
Für die in 2 gezeigte Schachtel 25 wird der Zuschnitt 20 mit der nominalen Weite H + W und der Länge 2L + 2W + O an sechs Stellen gefalzt, und an acht Stellen geschlitzt (1). Die Klappen 24 müssen entfernt werden, und der Materialbogen muss in Querrichtung auf die korrekte Länge 2L + 2W + O abgeschnitten werden. Zuschnitte für andere Schachteltypen können mehr oder weniger Querschlitze und Falze haben. Die Schachtel 25 wird um die Falze aufgefaltet und, z.B, durch Ankleben der Klebelasche 27 fixiert.
Die Vorrichtung 26 wird durch einen Computer gesteuert (9), der zunächst eine Bedienungsperson über die verfügbaren Zuschnittsdimensionen informiert. Die Bedienungsperson gibt dann den gewünschten Stil und die Dimensionen (d.h. L, W und H) ein. Die dann vom Computer bestimmten Zuschnittsdimensionen umfassen Inkremente für die gewünschte und endgültige Schachteldimension, welche der Materialbogendicke und den Faltmaßen Rechnung tragen.
Die Bedienungsperson gibt nur einmal den gewünschten Schachteltyp und die Dimensionen in den Computer ein. Der Computer zeigt die Zuschnittsweite und die Zuschnittslänge auf einem Monitor an. Die Materialbögen können an anderer Stelle auf die angezeigte Weite und Länge beschnitten sein, die gleich oder größer ist als die angezeigte Länge, beispielsweise in einer Schlitzmaschine. Die Bögen werden in die Vorrichtung eingelegt. Die Steuerung gibt automatisch Kommandos an die unterschiedlichen Komponenten der Vorrichtung. Diese Kommandos umfassen "Aktiviere den Stanzaktuator", "Greife an den oder der Längsfalzrolle an", "Senke, Hebe die Querfalzrolle", "Senke/Hebe die Schneidklinge" und "Schalte Klingenmotor ein". Die gewünschte Querposition des Schneidkopf-Trägers 34 wird an einen Schneidkopf-Positions-Servo übermittelt, der zum Positionieren des Trägers 34 eine Encoderschleife besitzt. Die gewünschte Längsposition wird an einen Positions-Servo für die Vorschubbewegung übermittelt. Die Operationssequenz ist dabei wie folgt:

(1) Nur für den ersten Schachtelzuschnitt 20 werden die Längsfalzrollen 40 angehoben und der Träger 34 verstellt, um die Längsfalzrollen 40 in Querrichtung zu positionieren (wie oben erwähnt): Mit der unteren rechtsseitigen Ecke des Schachtelzuschnitts 20 in 1 als Ausgangspunkt werden die Längsfalzrollen 40 in die Positionen W/2 und H + W/2 gestellt. Dann werden die Längsfalzrollen 40 abgesenkt.
(2) Danach gibt die Bedienungsperson die auf die richtige Weite beschnittenen Materialbögen auf den Zuführtisch. Die Bögen werden in den Spalt der Zuführrollen und der benachbarten Leerlaufrollen eingebracht. Die Vorschubeinrichtung ergreift den jeweiligen Materialbogen und führt ihn in Vorschubrichtung, wobei an jeder Position angehalten wird, in der Querschlitze 23 und Querfalze 22 erforderlich sind. Beim in 1 gezeigten Schachtelzuschnitt 20 wird viermal an den Längspositionen W, W + L, 2W + L und 2W + 2L angehalten.
(3) An jeder Längsposition stellt der Träger 34 die Querfalze 22 und die Schlitze 23 durch eine Serie von Operationen her, die nachstehend erläutert werden: (a) Die Schneidklinge 35 und die Querfalzrolle 39 werden abgesenkt. Die Schneidklinge 35 wird um ihre Achse 49 angetrieben. Die rotierende Schneidklinge 35 und die Querfalzrolle 39 werden entlang der Querführungseinrichtung 32 vorwärts bewegt. In 7 ist es erforderlich, dass X < W2 – X₃ ist, so dass der Querfalz 22 an oder vor der Wurzelposition des ersten Schlitzes 23 beginnt. (b) Der Träger 34 wird vorwärts bewegt, während der Shlitz 23 geschnitten wird. Der Träger 34 wird bis in eine Position bewegt, in der der Stanzer 38 unmittelbar oberhalb der Wurzel des ersten Schlitzes 23 positioniert ist, und dann angehalten, d.h., bei X = W/2 – X₂, gemäß 7. (c) Der Stanzer 38 wird betätigt, um ein Loch oder einen Schlitz an der Wurzel des ersten Schlitzes 23 zu stanzen. (d) Der Träger 34 wird weiter bewegt, so dass die rotierende Schneidklinge 35 zu schneiden beginnt und das Material bis zur ersten Schlitzwurzel bei X = W/2 – X₁ entfernt. (e) Der Klingenaktuator 36 wird betätigt, um die Schneidklinge 35 über die Oberfläche des Schachtelzuschnitts 20 anzuheben. Die Querfalzrolle 39 bleibt nach wie vor in falzendem Kontakt mit dem Schachtelzuschnitt 20. (f) Der Träger 34 wird weiter vorwärts bewegt bis in die Position, in der der Stanzer 38 an der Wurzelposition des nächsten Schlitzes steht (d.h., bei X = W/2 + H – X₂ in 8.) Während dieser Bewegung formt die Querfalzrolle 39 die Querfalz 22. (g) Der Stanzer 38 wird betätigt, um ein Loch oder einen Schlitz an der zweiten Wurzel zu formen. (h) Der Träger 34 wird weiter vorwärts bewegt über eine Distanz X2 bis über die Position des nächsten Schlitzes, wobei dann durch Absenken der Schneidklinge 35 (d.h. durch einen eintauchenden Schnitt) bis zur Wurzel zurückgeschnitten wird, ohne den Träger 34 weiter zu verstellen, wie in 8 gezeigt (d.h., X = W/2 + H + X₁). (i) Falls notwendig wird erst dann der Träger 34 weiter bewegt, um den Rest des zweiten Schlitzes 23 zu schneiden. Sofern X = W/2 + H + X₁, und falls 2X₁ > W/2 ist, dann wird der Schlitz 23 vervollständigt durch einfaches Absenken der Schneidklinge 35 ohne weitere Bewegung des Trägers 34 entlang der Querführungseinrichtung 32. Alternativ wird, falls 2X₁ < W/2 sein sollte, der zweite Schlitz 23 geschnitten, indem zunächst die Schneidklinge 35 abgesenkt und danach auch weiter in der Querrichtung bewegt wird, bis X = W + H – X₁. (j) Die Hebeaktuatoren 36, 53 werden betätigt, um die Schneidklinge 35 und die Querfalzrolle 39 anzuheben, ehe der Träger 34 zurückgestellt wird in seine Ausgangsposition, d. h., X < W/2 – X₃.
(4) Nach Vervollständigung des ersten Querfalzes 22 und der ersten beiden Schlitze 23 wird automatisch der Materialbogen in Vorschubrichtung weiter zur nächsten Schlitzposition geschoben, ehe der vorerwähnte Ablauf stattfindet Diese Fortgangsweise wird fortgesetzt, bis alle Schlitze 23 und alle Querfalze 22 geformt sind.
(5) Nach Formen des letzten Shlitzes 23 werden die Klappen 24 durch nachfolgende Operationen entfernt: (a) Die Vorrichtung 26 bewegt den Materialbogen um eine Längsdistanz vorwärts, die gleich oder kleiner ist als die Längsweite des Stanzers 38. (b) Der Träger 34 wird bewegt, um den Stanzer 38 in Längsrichtung parallel mit der Wurzel des einen Schlitzes 23 zu positionieren (d.h. bei X = W/2 – X₂, in 7). (c) Der Stanzer 38 wird betätigt, um ein Loch oder einen Schlitz zu stanzen. (d) Der Träger 34 wird weiter bewegt, um den Stanzer 38 in Längsrichtung parallel mit der Wurzel des anderen Schlitzes 23 ausgerichtet zu positionieren (d.h., bei X = W/2 + H – X₂ in 8). (e) Der Stanzer 38 wird betätigt, um ein Loch oder einen Schlitz zu stanzen. (f) Die Vorrichtung schiebt den Materialbogen über einen Längsabstand weiter, der gleich oder kleiner ist wie bzw. als die Längsweite des Stanzers 38. (g) Der Stanzer 38 wird erneut betätigt, um ein Loch oder einen Schlitz zu stanzen. (h) Der Träger 34 wird verstellt, um den Stanzer 38 in Längsrichtung parallel mit der Wurzel des einen Schlitzes 23 ausgerichtet zu positionieren (d.h., bei X = W/2 – X₂, in 7). (i) Der Stanzer 38 wird betätigt, um einen Schlitz oder ein Loch zu stanzen.
(6) Der Ablauf von (5) wird wiederholt, bis die Klappen 24 von der Klebelasche (27) entfernt sind (d.h. über das Maß O in 1 wird jeweils ein Längsschlitz gestanzt).
(7) Ausgehend von der rechten unteren Ecke des Schachtelzuschnitts in 1 als Ausgangspunkt wurde, nachdem die Klappen 24 von der Klebelasche 27 entfernt worden sind, der Schachtelzuschnitt 20 so weit gefördert, dass der Träger 34 und die rotierende Schneidklinge 35 bei 2L + 2W + O positioniert sind.
(8) Die Schneidklinge 35 wird abgesenkt und um die Achse 49 angetrieben, und verfahren, um den Materialbogen quer bei 2L + 2W + O von einem Längsrand bis zu anderen abzuschneiden.
(9) Der fertiggestellte Schachtelzuschnitt 20 wird abgeführt. Das Verfahren nach (3) bis (8) kann wiederholt werden, wenn beispielsweise mehrere Schachtelzuschnitte 20 aus einem langen Bogen oder von einer Materialrolle geformt werden.

Beispielsweise könnte die Vorrichtung 26 auch mit passenden Schneidmessern zum Vorabbeschneiden überdimensionierter viereckiger Materialbögen auf die korrekte Weite ausgestattet sein. Ferner könnte die Vorrichtung automatische Einrichtungen zum Bewegen der Längsfalzrollen aufweisen, und zum Zurücksetzen der Längsfalzrollen automatisch und allein durch Ausrücken des Aktuators. Alternativ könnten die Längsfalzrollen auch manuell verstellt werden. Die Vorschubeinrichtung könnte eine andere Ausbildung als gezeigt aufweisen. Die Einrichtungen zum Bewegen des Trägers 34 entlang der Querführungseinrichtung 32 könnten ebenfalls anders ausgebildet sein. Die Schneidklinge könnte eine einzelne Klinge mit einer gewünschten Krümmung sein. Es könnten aber auch zwei horizontal beabstandete Klingen vorgesehen sein, z.B. ein Doppelklingenmesser, das zwei dünne Klingen besitzt, die voneinander beabstandet sind, um die Schlitzweite zu schneiden. Der Stanzer 38 kann pneumatisch oder elektrisch angetrieben werden. Der Stanzer 38 könnte mit einer dünnen Messerklinge arbeiten, um einen Schlitz oder ein Loch jeder gewünschten Form zu stanzen. Anstelle eines rotierenden Messers und des Stanzer könnte auch ein Sägeblatt benutzt werden. Auch eine fixierte Schneidklinge könnte verwendet werden. Ferner ist es denkbar, eine nicht angetriebene, nur drehbare Klinge zu verwenden. Für bereits vorgefalzte Materialbögen könnten die Längsfalzrollen wegfallen. Die Falzlinien könnten auch geformt werden mit einem Formwerkzeug anstelle einer Falzrolle. Die Zuschnitte müssen nicht notwendigerweise viereckig oder rechteckig sein. Andere Schachteltypen, die sich von der einfachen viereckigen Schachtelform von 2 unterscheiden, sind ebenfalls möglich.

Claims

Verfahren zum Bilden eines gefalzten und geschlitzten Kartonformteiles aus einem rechteckigen Materialbogen, bei dem – der Bogen auf einem Abstütz- und Führungsrahmen (28) platziert wird, – der Bogen durch den Abstütz- und Führungsrahmen (28) geführt in Richtung seiner Längskanten gesteuert bewegt wird, – wenigstens ein Längsfalz (21) an dem Bogen gebildet wird, wenn der Bogen sich relativ zu dem Abstütz- und Führungsrahmen (28) bewegt, – wenigstens ein Schlitz (23) in den Bogen geschnitten wird, der von einer der Längskanten ausgeht, quer dazu verläuft und an dem nächstliegenden Längsfalz (21) endet, – wenigstens ein Querfalz an dem Bogen gebildet wird, der mit dem Schlitz (23) fluchtet, – der Schlitz (23) und der Querfalz (22) durch gesteuerte Bewegungen gebildet werden, wenn die Bewegung des Bogens relativ zu dem Rahmen angehalten wird und – ein Loch oder Schlitz an der beim Längsfalz liegenden Schlitzwurzel des Schlitzes (23) in den Bogen durch einen Stanzer (38) gestanzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass – der Materialbogen ausgehend von der Schlitzwurzel in Längsvorschubrichtung schrittweise über jeweils eine Längsdistanz kleiner oder gleich der in Längsvorschubrichtung gesehenen Weite eines von dem Stanzer (38) geformten Loches oder Schlitzes bewegt wird, – durch Betätigen des Stanzers (38) nach jedem Bewegungsschritt allmählich ein Längsschlitz bis zum Längsende des Materialbogens gestanzt wird, so dass eine Klappe (24) vollständig abgetrennt wird und – ein in der Längsvorschubrichtung größer als der Schachtelzuschnitt (20) ausgebildeter Materialbogen auf die korrekte Länge des Schachtelzuschnitts (20) geschnitten wird.