DE19848733A1

DE19848733A1 - Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Automatik-Getriebe

Info

Publication number: DE19848733A1
Application number: DE19848733A
Authority: DE
Inventors: Georg Gierer; Uwe Ruehringer
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1998-10-22
Filing date: 1998-10-22
Publication date: 2000-04-27
Anticipated expiration: 2018-10-23
Also published as: US6179108B1; DE19848733B4

Abstract

Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Automatik-Getriebe (1), bei dem die Parksperre des Automatik-Getriebes (1) durch Betätigen einer von außerhalb des Kraftfahrzeugs zugänglichen Abschleppvorrichtung (2) und der damit verbundenen axialen Bewegung der Wirkverbindung (3) zwischen der Abschleppvorrichtung (2) und der Entriegelungseinrichtung (10) am Automatik-Getriebe (1) entriegelt wird. Über eine Arretierung (12) der Abschleppvorrichtung (2) bleibt die Entriegelungseinrichtung (10) so lange aktiviert, bis die Arretierung (12) an der Abschleppvorrichtung deaktiviert wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Notentrie gelung einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Automatik-Getriebe, bei dem mittels einer Fahr stufen-Wähleinrichtung mit Einlegen der Parkstellung eine im Automatik-Getriebe integrierte elektrische Parksperre aktiviert wird.

Automatik-Getriebe besitzen eine Parksperre, die mit Einlegen einer Parkposition über eine Fahrstufen-Wählein richtung aktiviert wird. Die Parksperre besteht üblicher weise aus einem Parksperrenrad, welches auf einer Getriebe ausgangswelle angeordnet ist und einer Parkklinke, die in das Parksperrenrad eingreift. Die Betätigung dieser Park sperre mittels der Fahrstufen-Wähleinrichtung erfolgt übli cherweise über einen Bowdenzug oder elektrisch.

So zeigt z. B. die EP 0 650 000 A1 ein rein elektri sches System, bei dem die Parksperre von einer elektroni schen Getriebesteuerung über einen Schrittmotor und einen nachgeordneten Encoder aktiviert bzw. deaktiviert wird. Bei diesen rein elektrischen Parksperren tritt nun in der Pra xis das Problem auf, daß bei entladener Batterie nicht mehr genügend elektrische Energie zur Verfügung steht, um die Parksperre zu entriegeln.

Die DE 196 43 304 A1 beschreibt hierzu eine Lösung, wie vom Innenraum des Fahrzeugs aus über eine manuell be triebene Einrichtung, welche mit einem bereits vorhandenen Bremspedal gekoppelt ist, ein Federspeicher entriegelt wird, welcher die Wählwelle in Neutralstellung bringt und somit die Klinke der Parksperre entriegelt.

Die Parksperre ist bei den bekannten Lösungen nur vom Innenraum des Fahrzeugs zu entriegeln. Muß das Fahrzeug fortbewegt werden, ohne den Innenraum des Fahrzeuges zu betreten, so muß die Parksperre von außerhalb des Fahrzeugs zu entriegeln sein.

Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraft fahrzeug mit einem Automatik-Getriebe zu schaffen, welche auch von außerhalb der Fahrgastzelle zu betätigen ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Parkbremse über eine Wirkverbindung mit einer Vorrich tung in Verbindung steht, welche an einem außerhalb des Fahrgastraums liegenden feststehenden Teil des Kraftfahr zeugs befestigt ist. Vorzugsweise wird diese Vorrichtung auch zum Abschleppen des Kraftfahrzeugs benutzt und dabei gleichzeitig die über die Wirkverbindung in Verbindung ste hende Parksperre entriegelt. Bei der Ausgestaltung der Vor richtung wird vorgeschlagen, daß die Vorrichtung zwei End stellungen aufweist, wobei die Endstellung, bei der die Parkeinrichtung entriegelt ist, arretierbar sein muß. Wird die Parksperre des Automatik-Getriebes durch die Vorrich tung entriegelt, so bleibt die Entriegelung auch unter wechselnd angreifenden Kräften an der Vorrichtung, z. B. einem Abschlepphaken, aufrechterhalten.

Die Arretierung der Vorrichtung kann vorzugsweise au tomatisch durch Aufbringen einer einmaligen Kraft an der Vorrichtung ausgelöst werden. Soll die Parksperre wieder eingelegt werden, muß die Arretierung manuell gelöst wer den. Die gleichzeitige Verwendung der Vorrichtung zur Not entriegelung als Abschleppvorrichtung hat den Vorteil, daß die Parksperre beim Abschleppen des Fahrzeugs automatisch entriegelt wird und somit sichergestellt ist, daß die Park sperre nicht ungewollt beschädigt wird.

Weitere, für die Erfindung wesentliche Merkmale und die daraus resultierenden Vorteile sind der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, einer Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Automatik-Getriebe, zu entnehmen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung, welche durch Drehen der Vorrichtung betätigt wird und gleichzei tig die Aufgabe einer Abschleppvorrichtung erfüllt und

Fig. 2 eine Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung, welche durch Bewegen in axialer Richtung betätigt wird, sich in dieser Stellung automatisch arretiert und durch Drehen entriegelt wird und gleichzei tig die Aufgabe einer Abschleppvorrichtung erfüllt.

Die Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung besteht aus folgenden wesentlichen Teilen:
Automatik-Getriebe 1, Abschleppvorrichtung 2 und Wirkver bindung 3.

Die Funktion der Anordnung ist folgendermaßen:
Es wird davon ausgegangen, daß das Kraftfahrzeug abge schleppt werden muß, jedoch die verschlossene Fahrgastzelle nicht betreten werden kann. Die Fahrstufen-Wähleinrichtung befindet sich in Position P. Wird nun der Abschlepphaken 4, welcher einerseits ein Gewinde 5, mit welchem er mit der Hülse 6 verbunden ist, und andererseits eine Halterung zum Befestigen des Abschleppseiles aufweist, gedreht, so bewegt sich die Hülse 6, welche durch eine Ausnehmung 7, in welche ein ortsfestes Teil der Kraftfahrzeug-Karosserie eingreift und welche somit verdrehgesichert ist, in axialer Richtung, bis sie mit ihrer Endfläche 8 an einem feststehenden Teil der Karosserie 9 zur Anlage kommt. Eine Wirkverbindung 3, vorzugsweise in Form eines Bowdenzugs, welche einerseits an der Hülse 6 und andererseits an der Entriegelungseinrich tung 10 des Automatik-Getriebes 1 befestigt ist, wird eben falls in axialer Richtung bewegt und betätigt die Entriege lungseinrichtung 10 des Automatik-Getriebes 1. Das Fahrzeug kann nun abgeschleppt werden und die Entriegelungsvorrich tung bleibt während des gesamten Abschleppvorgangs aktiv. Wird der Abschlepphaken 4 der Abschleppvorrichtung 2 in entgegengesetzter Richtung gedreht, bewegt sich die Hül se 6, die Wirkverbindung 3 und die Entriegelungseinrich tung 10 in den Ausgangszustand zurück und die Sicherheit seinrichtung des Automatik-Getriebes 1 wird wieder akti viert.

In Fig. 2 ist eine Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit ei nem Automatik-Getriebe dargestellt, bei der automatisch durch Einleiten des Abschleppvorganges die Vorrichtung zur Notentriegelung betätigt wird. Durch Aufbringen einer Kraft am Abschlepphaken 4 in axialer Richtung wird die Abschlepp vorrichtung 2 und die Hülse 6, welche über ein Gewinde 5 mit der Abschleppvorrichtung 2 verbunden ist, in axialer Richtung bewegt, bis die Hülse 6 mit der Endfläche 8 an der Karosserie 9 zur Anlage kommt. Die Feder 11 wirkt der von außen angreifenden Kraft am Abschlepphaken 4 entgegen. Liegt die Hülse 6 mit ihrer Endfläche 8 an der Karosserie 9 an, so wird die Hülse 6 über eine Arretierung 12 daran ge hindert, in die Ausgangslage zurückzukehren. Die Wirkver bindung 3 und die Entriegelungsvorrichtung 10 werden eben falls in axialer Richtung bewegt und somit die Sicherheit seinrichtung des Automatik-Getriebes 1 entriegelt. Die Si cherheitseinrichtung bleibt während des gesamten Abschlepp vorganges aktiviert. Vorzugsweise durch Drehen des Ab schlepphakens 4 und damit der Abschleppvorrichtung 2 und der Hülse 6, wobei die Federkraft der Feder 13 überwunden werden muß, kann die Arretierung 12 entriegelt werden. Die Abschleppvorrichtung 2, die Hülse 6, die Wirkverbindung 3 und die Entriegelungseinrichtung 10 werden in ihre Aus gangslage zurückbewegt. Die Arretierung 12 kann als eine gekrümmte Feder 14, welche einerseits am Fahrzeug ortsfest angebracht ist, und andererseits in eine Ausnehmung 15, welche auf der radial äußeren Berandung der Hülse 6 ange bracht ist, eingreift, ausgeführt sein. Die gekrümmte Fe der 14 greift in die tiefste Stelle der Ausnehmung 15 der Hülse 6 ein, wenn die Feder 13 entspannt ist und wird durch Drehen der Hülse 6 gegen die Federkraft der Feder 13 aus der Ausnehmung 15 gedrückt, da die Tiefe der Ausnehmung über den Umfang der Hülse 6 abnimmt, bis die Ausnehmung auf der radial äußeren Berandung der Hülse 6 ausläuft. Die Si cherheitseinrichtung ist wieder aktiviert und damit das Fahrzeug gegen ungewolltes Fortbewegen gesichert. Die Wirk verbindung 3 zwischen der Hülse 6 und der Entriegelungsein richtung 10 kann als Bowdenzug ausgeführt sein.

Bezugszeichen

1

Automatik-Getriebe

2

Abschleppvorrichtung

3

Wirkverbindung

4

Abschlepphaken

5

Gewinde

6

Hülse

7

Ausnehmung

8

Endfläche

9

Karosserie

10

Entriegelungseinrichtung

11

Feder

12

Arretierung

13

Feder

14

gekrümmte Feder

15

Ausnehmung

Claims

1. Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Abschleppvor richtung (2), einem Automatik-Getriebe (1), bei dem mittels einer Fahrstufen-Wähleinrichtung wenigstens eine Fahr-, Neutral- und Parkstellung vorgegeben wird, und bei dem mit Einlegen der Parkstellung eine im Automatik-Getriebe (1) integrierte Parksperre aktiviert und über eine Entriege lungseinrichtung (10) deaktiviert wird, dadurch ge kennzeichnet, daß eine Parksperre bei einge legter Parkstellung über eine externe Entriegelungseinrich tung (10) gelöst werden kann, wobei die Entriegelung über eine Abschleppvorrichtung (2), welche in Wirkverbindung (3) mit einer Parksperre steht, aktiviert wird.

2. Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß eine Wirkverbindung (3) von einer Abschleppvorrichtung (2) zu einer Parksperre ein Bowdenzug ist.

3. Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß eine Parksperre durch Drehen einer Abschleppvorrichtung (2) entriegelt und durch Drehen einer Abschleppvorrichtung (2) in die entgegengesetzte Richtung wieder in den Ausgangszustand zurückgesetzt wird.

4. Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß eine Parksperre durch Bewegen einer Abschleppvorrichtung (2) in axialer Richtung entriegelt wird, wobei die Abschleppvorrichtung (2) in ihrem axialen Endanschlag automatisch über eine Arretierung (12) gehalten und durch Drehen der Abschleppvorrichtung (2) die Arretie rung (12) und somit eine Parksperre entriegelt wird.

5. Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet daß eine Arretierung (12) einer Ab schleppvorrichtung (2) einerseits in eine Ausnehmung (15) einer Hülse (6), einer Abschleppvorrichtung (12) eingreift und andererseits an einem feststehenden Teil einer Karosse rie (9) eines Kraftfahrzeugs befestigt ist und durch Drehen der Abschleppvorrichtung (2) die Arretierung (12) aus der Ausnehmung (15) in der Hülse (6) herausgedrückt wird.

6. Vorrichtung zur Notentriegelung einer Sicherheits einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Abschleppvorrichtung (2), die Wirkverbindung (3) und die Entriegelungseinrichtung (10) der Parksperre nach Entriegeln der Abschleppvorrichtung (2) automatisch über eine Feder (13) in ihren Ausgangszustand zurückbewegt werden.