DE19848655A1 - Sanierung von Festen Fahrbahnen - Google Patents
Sanierung von Festen FahrbahnenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von Setzungen des Untergrundes von Festen Fahrbahnen. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren sieht die Erfindung vor, zunächst definierte Grenzflächen zwischen oder innerhalb der Schichten der Festen Fahrbahn zu schaffen und dann den von diesen Flächen begrenzten Raum zu verfüllen, oder sogar vermehrt Material aus der Festen Fahrbahn oder aus dem Untergrund unter der Festen Fahrbahn auszutragen und damit einen vergrößerten Arbeitsraum zu schaffen, der nach dem Justieren der Festen Fahrbahn oder zum Zwecke der Justierung selbst verfüllt wird. Die Fahrbahn muß bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung dann nicht oder kaum über die Sollhöhe angehoben werden und es treten keine Probleme wegen der Verfüllung schmaler Hohlräume auf. DOLLAR A Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung basiert auf den bekannten Planumsverbesserern des altbekannten Schoterbettes. Es wird jedoch nicht nur das Gleis mit den Schwellen angehoben, um nachher neu unterfüttert zu werden, sondern die gesamte Tragplatte, bevorzugt samt HGT (hydraulisch gebundener Tragschicht). Zusätzliche Fräsen oder Messerbalken können bei der Trennung der Schichten der Festen Fahrbahn helfen und gleichzeitig auch die definierten Grenzflächen erzeugen, die einen Raum definieren, der durch abbindendes (z. B. Beton) oder nicht abbindendes Material (z. B. Sand) als Ausgleichsschicht später maßgenau aufgefüllt wird. DOLLAR A In einem anderen Ausführungsbeispiel wird mittels einer Seilsäge ...
Description
Um den Schienenverkehr attraktiver zu machen, werden die Geschwindigkei
ten der Züge ständig erhöht. Der klassische Schottergleisbau stößt dabei an
seine Grenzen, denn bei der Auslegung auf Hochgeschwindigkeitszüge wer
den die Wartungsintervalle aufgrund der hohen Belastungen auf den Schot
ter und der geforderten genauen Lage der Gleise kurz. Seit einigen Jahr
zehnten geht daher die Tendenz zu sogenannten schotterlosen Oberbauten,
auch Feste Fahrbahnen genannt, die längere Wartungsintervalle aufweisen.
Schwierigkeiten bereitet dabei aber immer noch die zwar seltene, aber doch
erforderliche Sanierung der Festen Fahrbahnen bei Setzungen des Unter
grundes.
Die Erfindung betrifft nun Verfahren und Vorrichtungen zur Sanierung von
Festen Fahrbahnen durch Einbringen ausgleichenden Materials unter oder in
den zu sanierenden Fahrbahnkörper.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, Absenkungen Fester Fahrbahnen
zu beseitigen und entstandene Hohlräume unter Festen Fahrbahnen wieder
aufzufüllen, ohne die Fahrbahn als ganzes zu entfernen oder aufzubrechen.
Allen diesen Verfahren ist dabei gemein, daß sie die Fahrbahn anheben und
den dadurch entstehenden Spalt darunter verfüllen, oder daß sie unter die
Fahrbahn Material einpressen und sie dadurch wieder anheben.
So ist z. B. aus der DE 42 01 108 C2 ein Verfahren bekannt, welches es er
laubt, eine endlose Betonfahrbahn aufgrund ihrer hinreichenden Elastizität in
einem zu sanierenden Bereich anzuheben und dort zu unterfüllen. Für diesen
Zweck weist die Betonfahrbahn entweder Aussparungskammern auf, in die
hydraulische Pressen eingesetzt werden, oder die Anhebung erfolgt mittels
Quertraversen.
Eine vollständige direkte Verfüllung der unregelmäßigen, sich aus schmalen
und verwundenen Kanälen zusammensetzenden Hohlräume unter der Fe
sten Fahrbahn, wie sie beim Anheben oder Einpressen des Verfüllgutes ent
stehen, ist nun aus physikalischen Gründen schwierig: So kann man für die
Füllgeschwindigkeit V/t (Volumen pro Zeit) der schmalen Hohlräume in erster
Näherung das Hagen-Poiseuille'sche Gesetz heranziehen:
Dabei ist V/t der Volumenfluß einer Flüssigkeit mit der Viskosität η pro
Zeiteinheit (Stromstärke), und Δp der Druckabfall über die Länge l eines Roh
res mit Radius R. Bei Abnahme des Radius auf 1/10 des Anfangswertes ver
ringert sich somit die Fließgeschwindigkeit auf 1/10000!
Erschwerend für den Füllvorgang kommt noch hinzu, daß die meisten Ver
füllgüter (z. B. Beton) thixotrop sind, d. h., ihre Viskosität hängt stark von der
Fließgeschwindigkeit ab! Das bedeutet, daß bei enger werdendem Quer
schnitt der zu verfüllenden Kanäle die abnehmende Fließgeschwindigkeit die
Viskosität exponentiell emporschnellen läßt, sobald eine bestimmte Ge
schwindigkeit unterschritten wird. Feinste Kanäle sind somit so gut wie nicht
verfüllbar und wirken nur wie ein Sieb, in das noch Wasser eindringen kann,
wohingegen die festen Bestandteile früh steckenbleiben. Diese feinen nicht
verfüllten Räume bilden wiederum Schwachstellen für künftige Ausspülungen
und Senkungen.
Die DE 196 31 430 A1 vermeidet daher die Verwendung thixotroper zäher
Substanzen, indem sie Sand, welcher in dünnflüssigem Wasser als Träger
material verteilt ist, einspült. Die Steuerung des Verfahrens ist aber relativ
aufwendig, da das Wasser die Fahrbahn anhebt und die Fahrbahn sich erst
nach Beendigung des Einspülens auf den abgelagerten Sand absetzt.
Für die Sanierung des konventionellen Schotterbaus ist es bekannt, die
Schienen samt Schwellen an neu zu unterfütternden Stellen anzuheben und
den lockeren Schotter dort auszutauschen und auch ein neues Plan um ein
zufügen. So sind z. B. von verschiedenen Firmen auf den Gleisen verfahrba
re Planumsverbesserer im Einsatz. Dies eignen sich jedoch nicht für Feste
Fahrbahnen.
Im folgenden sind die Nachteile der bekannten Verfahren zur Sanierung Fe
ster Fahrbahnen zusammengefaßt:
- 1. Viele Verfahren basieren auf einem Trennverfahren, das zufällige, in Lage und Form nicht definierte Trennschichten zurückläßt, z. B. durch Spalten und Reißen.
- 2. Trennverfahren, die in der Lage wären, die erforderlichen oft sehr hohen Trennkräfte (resultierend aus den Verbundkräften zwischen den Schich ten) aufzubringen, sind oft ungeeignet, da diese Kräfte nicht beherrscht werden könnten und der Bahnkörper bzw. die Schichten selbst teilweise oder ganz zerstört würden.
- 3. Setzungsausgleich durch Verpressen eines zuvor erzeugten Spaltes führt infolge des im allgemeinen erforderlichen hohen Verpreßdrucks und des relativ dazu geringen Eigengewichtes der Fahrbahn zu unkontrollierbaren Hebungen, so daß die Gleissollage zerstört wird.
- 4. Setzungsausgleich durch Verpressen ohne Spalt nutzt die aus den hohen Drücken resultierenden Auftriebskräfte zur Hebung der Fahrbahn und somit zum Setzungsausgleich aus. Leider kann die Druckausbreitung nicht ausreichend kontrolliert werden, so daß das Verfahren nur sehr ungenau arbeitet und die neue Gleislage eher ein Zufallsprodukt ist.
- 5. Die für die Verfahren geltenden physikalischen Gesetze ergeben für die Verfahren in der Regel gerade beim Einsatz im engen Spalt die schlech testen Bedingungen, während im hohen Raum ideale Voraussetzungen gegeben wären. D.H., alle Verfahren quälen sich im engen Spalt. Beson ders gilt dies für dickflüssige thixotrope Materialien wie Beton.
- 6. Planumsverbesserungsmaschinen des Schotterbaus können bei der Schaffung des Arbeitsraumes die hohe Elastizität des Gleisrostes ausnut zen, indem sie diesen mühelos 1 Meter anheben. Dies ist bei Festen Fahrbahnen aufgrund der hohen Biegesteifigkeit nicht möglich.
- 7. Planumsverbesserungsmaschinen des Schotterbaus tauschen Ober- und Unterbaumaterial aus, wobei der Ablauf praktisch einer Neuverlegung des Gleises entspricht. In jedem Fall muß das Gleis nach Einbringen des neu en Materials nachträglich ausgerichtet, gestopft, vermessen und nachge stopft werden. Es ist nicht möglich, den Schotter um das bereits neu aus gerichtete Gleis herum auszutauschen, zu erneuern und zu verdichten. Ein definierter Austausch bzw. eine definierte Erneuerung ist nicht mög lich.
- 8. Viele Verfahren (z. B. Injektionen) arbeiten langsam, sind teuer und können oft nicht automatisiert werden.
- 9. Viele Verfahren können nicht wirklich gesteuert werden. Die Beeinflußbar keit endet an der Oberfläche der Festen Fahrbahn, was darunter passiert ist Zufall (z. B. beim Verpressen).
- 10. Bei vielen Verfahren müssen bereits beim Errichten der Fahrbahn Vor kehrungen für den nur eventuell eintretenden Sanierungsfall getroffen werden (Hebenischen, Verpreßschläuche, Trennschichten).
Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Füllprobleme, die beim Ein
bringen von Material unter die Feste Fahrbahn zum Zwecke der Sanierung
auftreten, zu vermeiden und somit Ausgleichsschichten ohne Fehler und
Schwachstellen schaffen zu können.
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebe
nen Merkmale gelöst. Spezielle Ausführungen finden sich in den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung sieht hierzu vor, zunächst die Schichten der Festen Fahrbahn
mit mechanischen Mitteln dergestalt aufzutrennen, daß definierte Grenzflä
chen gebildet werden, bzw. bei größerem Materialaustrag Räume, die später
einfacher wieder verfüllt werden können. Die Fahrbahn muß dann nicht oder
kaum über die Sollhöhe angehoben werden und es treten keine Probleme
wegen der Verfüllung schmaler unregelmäßig geformter Kanäle auf.
In einem ersten möglichen Ausführungsbeispiel wird die Tragplatte an den
betreffenden Stellen angehoben und dabei die Feste Fahrbahn vom Unter
grund getrennt.
(Feste Fahrbahnen weisen einen schichtartigen Aufbau auf, z. B. den folgen
den: auf Erdreich folgt eine kaum zusammenhängende Frostschutzschicht,
dann eine sogenannte hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT), darüber
dann ein armiertes Betonband, die Tragplatte, auf dem sich Schwellen mit
Schienen befinden können oder auf entsprechenden Auflagern direkt die
Schienen. Gemeinhin wird der Begriff Feste Fahrbahn für die Gesamtheit der
Schichten von der HGT ab aufwärts verwendet. Die Frostschutzschicht ist
dann bereits ein Teil des Untergrundes. Das im folgenden zu beschreibende
Verfahren ist nun am zweckmäßigsten zwischen der HGT und der Frost
schutzschicht einsetzbar, obwohl es, wenn auch mit größerem Aufwand,
auch zwischen armiertem Betonband und HGT einsetzbar wäre).
Das Auftrennen der Schichten (bevorzugt also Betonfahrbahn und HGT) un
ter Ausbildung definierter Grenzflächen kann z. B. durch Spalten mit einem
Keil in Fortschrittsrichtung der Sanierung erfolgen, eventuell mit Unterstüt
zung der Trennung oder auch ausschließlich durch Trennung mittels Räum
ketten, Bandsägen, Stichsägen, Wasserstrahl oder ähnlichem. Alle diese
Verfahren schaffen definierte Grenzflächen (im Gegensatz zu bisher ge
bräuchlichen Sanierungsverfahren) und alle tragen mehr oder weniger auch
Material ab. (Auch der Keil alleine trägt schon ab, denn es wird die obere fe
stere Schicht von noch an hängenden Teilen der unteren Schicht befreit, wo
durch eine glattere Fläche entsteht).
Um nun ausreichend Arbeitsraum für spätere Schritte zu erhalten, wird dabei
in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens eine der Schichten,
bevorzugt die untere (weniger feste), verstärkt abgetragen. Es kann aber
natürlich auch der Verbindungsbereich der beiden Schichten räumlich abge
tragen werden.
Dadurch, daß Material abgetragen und dadurch Arbeitsraum geschaffen wird,
braucht man die obenliegende Feste Fahrbahn weniger anzuheben. Dies ist
von großem Vorteil, da der angehobene Betonkörper nur eine eingeschränk
te Elastizität aufweist. Herkömmliche Hebe- und Sanierverfahren erzeugen
hingegen bei bruchfreier Anhebung nur winzige und chaotisch geformte Zwi
schenräume, die schwer zu verfüllen sind. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt daher auch, sehr kleinräumige Setzungen zu sanieren.
Bei Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es sogar möglich, die
Feste Fahrbahn überhaupt nicht, oder nur sehr geringfügig, über das spätere
Sollmaß anzuheben, nämlich dann, wenn nachher mit einem setzungsfreien
Material verfüllt wird, z. B. mit verdichtetem Beton, das plastisch selbstan
schmiegend ist und daher keiner Oberflächenbearbeitung bedarf.
Um das Auftrennen der entscheidenden Schichten einer Festen Fahrbahn im
Falle einer späteren Sanierung zu verbessern, kann auch schon bei ihrer
Herstellung eine Sollbruchstelle, z. B. eine Trennfolie oder eine nicht oder nur
schwach gebundene Schicht (z. B. Sand), eingebaut werden. Eine Trenn
schicht wiese dabei bevorzugt eine Schichtdicke von etwa 2 bis 5 Zentime
tern auf.
Das Anheben der oberen abgetrennten Schichten erfolgt im angeführten
Ausführungsbeispiel durch Gleiten oder Rollen über eine schiefe Ebene. Es
können hierzu Gleitmittel eingepreßt werden, z. B. auch schon im spaltenden
Keil. Ein Anheben an den Schienen ist ungünstig wegen des an hängenden
großen Gewichtes der Festen Fahrbahn.
In den entstandenen Arbeitsraum wird nun die berechnete Menge Verfüllma
terial maßgenau z. B. durch Gurte, Schnecken, durch Blasen, Spülen, Sprü
hen oder Leitbleche eingebracht. Das Verfüllmaterial kann ungebunden blei
ben oder durch Zusatz von Bindemitteln (hydraulisch oder auf Kunststoffba
sis) verfestigt werden. Die Verdichtung erfolgt z. B. durch Walzen und Rütteln,
das Nivellieren mit Abziehbohle oder Hobel. Die Oberfläche kann dann mit
Klebermaterial besprüht werden. Als Verfüllgut eigenen sich z. B. Sand, Kies.
Splitt, Bitumen, oder aufbereitetes Material aus der Auftrennung.
Nach der Herstellung der Ausgleichsschicht senkt man die Fahrbahn ab.
Durch Rütteln der Fahrbahn, z. B. mit Außenrüttlern, kann nachverdichtet
werden und eine bessere Verbindung der vereinigten Flächen erzielt werden.
Der Setzungsausgleich wird kontrolliert.
Es kann auch ohne starkes Anheben über die Sollage und späteres Absen
ken Material unter eine ungefähr in Sollage befindliche Feste Fahrbahn ein
gebracht werden. Außenrüttler übernehmen dabei die Verdichtung des Mate
rials während der Verfüllung. Besonders einfach ist dies bei aushärtenden
Massen, z. B. Beton. Da die Last der Festen Fahrbahn allerdings noch nicht
auf dem sanierten Untergrund aufliegt, ist es besser einen erfahrungsgemä
ßen Wert von einigen Millimetern über die Sollhöhe anzuheben, der dann
nach Entfernen der anhebenden Mittel durch das Gewicht der Festen Fahr
bahn niedergedrückt wird.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen, diskontinuierlichen, Verfahren zur Sa
nierung Fester Fahrbahnen handelt es sich in diesem beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel um ein kontinuierliches Verfahren, bei dem ein zu sanierender
Streckenabschnitt von einem Sanierungsgerät kontinuierlich überfahren wird.
Das heißt natürlich nicht, daß das Sanierungsgerät nicht auch manchmal kei
ne Fortbewegung ausführt. Wesentlich ist, daß für jeden Fahrbahnabschnitt,
der am Anfang des Gerätes aufgetrennt und angehoben wird, am Ende des
Sanierungsgerätes auch wieder ein Fahrbahnabschnitt auf die Unterfüllung
abgesenkt wird, bzw. nur unterfüllt wird, wenn nur auf Sollhöhe angehoben
wurde. (Interessanterweise ähnelt das Vorgehen der Maschine dabei einem
Vorbild in der Natur, nämlich der Reparatur der Erbsubstanz DNA in den Kör
perzellen, bei denen ein Reparaturenzymkomplex an der DNA kontinuierlich
entlanggleitet, deren Stränge vorne trennt, repariert, und dann die alte Konfi
guration hinten wieder herstellt.)
Das Verfahren kann weitgehend automatisiert werden, z. B. ist folgender Ab
lauf denkbar:
Ein Meßwagen fährt vor dem Ausgleich über die zu sanierende Strecke, ein in Fahrbahnnähe angebrachter Drucker druckt im Tintenstrahlverfahren in kurzen Abständen als Barcode verschlüsselt die Ist- und Sollhöhe an der be treffenden Position auf die Betonoberfläche der Festen Fahrbahn. Detekto ren an der Setzungsausgleichsmaschine können dann beliebig oft an jeder Stelle diese Werte ablesen. Diese können dann für den aktuellen Ausgleich, d. h. die Steuerung der Nivellier- bzw. Abzugsbohle in Zone III (siehe Fig. 1) und die Dosierung des Verfüllmaterials ausgewertet werden.
Ein Meßwagen fährt vor dem Ausgleich über die zu sanierende Strecke, ein in Fahrbahnnähe angebrachter Drucker druckt im Tintenstrahlverfahren in kurzen Abständen als Barcode verschlüsselt die Ist- und Sollhöhe an der be treffenden Position auf die Betonoberfläche der Festen Fahrbahn. Detekto ren an der Setzungsausgleichsmaschine können dann beliebig oft an jeder Stelle diese Werte ablesen. Diese können dann für den aktuellen Ausgleich, d. h. die Steuerung der Nivellier- bzw. Abzugsbohle in Zone III (siehe Fig. 1) und die Dosierung des Verfüllmaterials ausgewertet werden.
Zusammengefaßt weist das erfindungsgemäße Verfahren u. a. die folgenden
Vorteile auf:
- 1. Materialaustausch kann in Gleissollage stattfinden, so daß ein nachträgli ches Ausrichten entfällt.
- 2. Das beim spanenden Trennen erzeugte Verfüllmaterial kann aufbereitet und sofort wiederverwendet werden.
- 3. Bei Verwendung geeigneter Materialien (z. B. Sand, Kies) ist eine sofortige Tragwirkung gegeben.
- 4. Brüchige Schichten sind problemlos, da keine Trennkräfte erforderlich sind und die Schichten gestützt werden können.
- 5. Das Verfahren kann in und zwischen jeder beliebigen Schicht, theoretisch noch am Fuße des Bahndammes, eingesetzt werden.
- 6. Die Maschine kann sich auf Raupen oder Hilfsgleis auf dem Bahnkörper und/oder auf dem Gleis selbst bewegen.
- 7. Die einzelnen Verfahrensschritte können so angelegt werden, daß sie im mer unter direkter Sichtkontrolle durchgeführt werden.
- 8. Praktisch alle traditionell in verschiedensten Bereichen bekannten Trenn verfahren sind einsetzbar.
- 9. Die beim konventionellen Schotterbau beim Stopfen erprobten Meßverfah ren und Vermessungstechniken sind anwendbar.
- 10. Praktisch jedes Füllmaterial kann eingesetzt werden, wenn es eine sofort ausreichende Tragwirkung besitzt.
- 11. Die freie Wahl des Füllmaterials erlaubt eine gezielte Veränderung oder Einstellung des E-Moduls des Oberbaus.
- 12. Neue und zusätzliche Schichten können eingebaut werden, z. B. Trennfo lien, Entwässerungsschichten, Dämmatten zur Schwingungs- und Schall absorbtion, im Prinzip auch komplette Gleiströge.
- 13. Setzungen treten in der Regel immer wiederholt an den gleichen Stellen auf. So können für häufig zu sanierende Bereiche zusätzliche Maßnah men durchgeführt werden, z. B. Einbringen von Verpreßschläuchen, auf füllbaren Kissen.
- 14. Ein Setzungsausgleich kann, muß aber nicht erfolgen.
- 15. Ein Setzungsausgleich kann positiv oder negativ sein.
- 16. Das Verfahren kann kontinuierlich arbeiten und automatisiert werden.
- 17. Es ist kostengünstig in Einsatz und Entwicklung, da die Peripherie und Logistikkonzepte der konventionellen Planumsverbesserungsmaschinen weitgehend genutzt werden können.
- 18. Folien zur Abdichtung des Untergrundes können eingebracht werden. So könnte z. B. in einem ersten Sanierungsschritt eine Folie auf die Frost schutzschicht gelegt werden, so daß dann in Zukunft im Sandeinspülver fahren verfüllt werden kann, da das Spülwasser dann nicht mehr versic kert.
- 19. Es können definierte Trennflächen in genau vorhersagbarer Lage und Position hergestellt werden, geneigt, eben, gewölbt, usw.
- 20. Die Maschine kann so gebaut werden, daß unterirdisch arbeitende Kom ponenten entweder von beiden Seiten oder von einer Seite her einge schwenkt und verriegelt werden können. Bei entsprechendem Aufbau muß der An- und Ausfahrbereich nicht speziell vorbereitet werden, wenn die Trennvorrichtung zum Einführen unter die Fahrbahn mitbenutzt wird (z. B. zwei von den Seiten her wie Klappmesser einschwenkende Ketten sägen, die dann mittig verriegelt werden.
Ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
kein kontinuierliches Anheben und Unterfüttern vor, sondern zuerst ein ab
schnittsweises Aufsägen der Schichten der Festen Fahrbahn, bevorzugt
mittels einer Seilsäge (Seilsägen haben einen Durchmesser von etwa 1 Zen
timeter). Dies kann vor dem Einjustieren der Sollage geschehen oder erst
nach dem Anheben auf Sollage. Seilsägen haben den Vorteil, noch an den
unzugänglichsten Stellen einsetzbar zu sein, auch um Ecken herum.
Bevorzugt ist das Aufsägen vor dem Anheben, da sich die Schichten dann
nur an der Schnittstelle und nicht chaotisch irgendwo im Untergrund auftren
nen. Weiterhin sind keine externen Hebevorrichtungen nötig, wenn die Fahr
bahn durch den Einpreßdruck des Verfüllmaterials, welches in den Spalt ein
gepreßt wird, angehoben wird.
Das Anheben ist als iterativer Prozeß möglich, bei dem in mehreren Durch
gängen der bis zu mehreren hundert Metern lange Bereich nivelliert wird. Der
große Vorteil dieser Ausführungsvariante ist die Sanierung unter rollendem
Rad: Es treten keine Sperrpausen auf!
Das Auftrennen geschieht bevorzugt zwischen HGT und Frostschutzschicht,
die fast ungebunden ist und daher sehr leicht entfernt wird, ohne großen
Verschleiß an der teuren Seilsäge hervorzurufen.
Eine spezielle Ausführung des Verfahrens sieht dann vor, mittels Rahmen,
oder zwischen zwei schützenden Blechen, die quer zur Trasse durch den
entstehenden Schlitz geführt werden, kissenartige Objekte einzubringen, die
nach Entfernen der Rahmen/Bleche in dem Schlitz verbleiben und dann mit
Verfüllgut aufgefüllt werden. (Das Einbringen zwischen zwei Blechen verhin
dert ein Aufreißen der Kissen. Zum Entfernen der Bleche werden die Bleche,
die bevorzugt an ihrer Ziehkante verbunden/zusammengeklemmt sind, gezo
gen, während das Kissen von hinten festgehalten wird.) Die Kissen, die z. B.
aus einem starken Folienmaterial, aber auch einem Textil (Vlies oder Gewe
be) oder hohlen Blechkörper bestehen können, haben den Vorteil, daß bei ih
rer Verfüllung kein Verfüllmaterial in die Frostschutzschicht eindringen kann
und dann deren Körnung verändert und Funktion beeinträchtigt. Dies wäre
sonst nur dadurch zu verhindern, daß das gleiche, ein ähnliches oder ein
gröberes Material als die Frostschutzschicht eingefüllt wird.
Das Kissen weist mindestens einen Einfüllstutzen auf, durch den das Material
eingepreßt oder eingespült wird. Es ist sinnvoll, zusätzlich auch noch einen
Auslaufstutzen vorzusehen, durch den überschüssiges Verfüllmaterial oder
auch ein Trägermaterial des Verfüllgutes (z. B. Wasser bei Einspülungen von
Sand) abfließen kann.
Die Gefahr der Verunreinigung der Frostschutzschicht ist nicht vorhanden,
wenn zwischen Tragplatte und HGT aufgetrennt und verfüllt wird. In diesem
Falle kann auch mit feinkörnigen Materialien oder, bevorzugt, aushärtenden
breiigen Massen ohne Kissen verfüllt werden. Nachteil ist aber der höhere
Verschleiß an der Säge. Durch das Verfüllen mit aushärtenden Massen wird
erneut ein Verbund zwischen HGT und Tragplatte hergestellt.
Das Aufsägen geschieht bevorzugt abschnittsweise, damit der Spalt nicht so
ausgedehnt ist, daß die Fahrbahn durchhängt und ein Einfädeln der Kissen
nicht mehr möglich ist. Ansonsten müßte mit externen Mitteln angehoben
werden, bevor das Kissen eingeführt wird.
Um die Seilsäge unter die Fahrbahn zu bringen, wird zuerst ein Loch durch
die entsprechende Schicht gebohrt, durch welches das Seil in geöffnetem
Zustand gefädelt wird. Durch ein zweites Loch in definierter Entfernung wird
das Seil dann auf die Ursprungsseite der Fahrbahn zurückgeführt und wieder
zum Ring geschlossen. Es ist auch möglich, das Seil oberhalb der Tragplatte
aber noch unter den Schienen zwischen den Schwellen hindurch zurückzu
führen, ohne daß der Bahnverkehr beeinträchtigt wird.
Die Seilsäge läuft über Umlenkrollen, die bewegt werden und dabei den
Schnitt erzeugen (s. Fig. 5a). Wenn die Umlenkrollen weit genug auseinan
der liegen, so ist es möglich, mit dem gleichen Seil gleich zwei Schnitte her
zustellen (s. schematische Fig. 5b), wobei zwischen den zwei Schnittflächen
eine Stütze verbleibt, die erst weggesägt wird, wenn die Fahrbahn bereits mit
Füllkissen unterfüttert wurde. Das Verfahren läuft dann in etwa folgenderma
ßen ab:
- 1. Sägen der Abschnitte A1 und Ak (k ist eine ganze positive Zahl)
- 2. Einbringen der Füllkissen in A1 und Ak
- 3. Sägen der Abschnitte A2 und Ak+1
- 4. Einbringen der Füllkissen in A2 und Ak+1
(2k-3). Sägen der Abschnitte Ak-1
und A2k-2
(2k-2). Einbringen der Füllkissen in Ak-1
und A2k-2
.
Damit ist der Streckenabschnitt beendet, alles aufgesägt und unterfüttert.
(Fig. 5b zeigt als Beispiel den Fall für k=3).
Bei diesem Verfahren müssen nur anfangs zwei Löcher gebohrt werden,
dann arbeitet sich die Säge sukzessive den Bahndamm entlang, bis der
weiter zurück liegende Sägebereich den schon mit Kissen unterfütterten Be
reich des Bahndammes erreicht. Sollen längere Strecken unterfüttert werden,
so muß die Säge in den neuen Abschnitt umgesetzt werden.
Die einzelnen Abschnitte Ak sind bevorzugt gleich groß. Eine sinnvolle Aus
dehnung sind etwa 1 bis 2 Meter. Prinzipiell sind auch unterschiedlich große
Abschnitte möglich, doch macht dies das Verfahren nicht einfacher!
Es ist aber auch möglich, die Sägeschnitte nicht in einer Ebene, sondern in
zwei nebeneinanderliegenden Abschnitten Ar und Ar+1 in zwei unterschiedli
chen Höhen anzubringen, wobei sich die Abschnitte auch etwas überlappen
können. Dann müssen allerdings für jeden Sägeschnitt neue Löcher gebohrt
werden. Dieses Verfahren ist innerhalb der Frostschutzschicht nicht ausführ
bar, da die Frostschutzschicht nicht oder kaum gebunden ist. Der höherlie
gende Schnitt muß daher in der HGT liegen.
Fig. 5c zeigt schematisch als weitere Möglichkeit eine schlangenlinienartige
Sägeseilführung, bei der noch mehr Sägeschnitte mit dem gleichen Seil zur
gleichen Zeit durchführbar sind.
Es ist auch möglich, mit einer Seilsäge, aber auch mit einer anderen Säge,
Fräse oder dergleichen, kontinuierlich die Fahrbahn aufzutrennen, so wie es
im ersten Ausführungsbeispiel beschrieben wurde. Jedesmal, wenn ein Ab
schnitt, der einer Kissenbreite entspricht, aufgetrennt wurde, wird dann ein
solches Kissen eingezogen. Bevorzugt wird dabei gleich als Stütze für die
Fahrbahn Verfüllmaterial in das Kissen eingebracht, so daß weiter gesägt
werden kann.
Anstatt nur ein Kissen einzuziehen ist es auch möglich zwei oder mehr Kis
sen übereinanderliegend einzuziehen. Dies erlaubt, zu späteren Zeitpunkten
erneut eine Nachjustierung der Fahrbahn vorzunehmen, ohne erneut aufsä
gen zu müssen. Es wird dann einfach das noch leere Kissen verfüllt. Bei
nichthärtenden Verfüllmassen ist es allerdings auch möglich, mit nur einer
Kissenlage auszukommen, da die Kissenwand dann nicht mit dem Verfüllgut
verklebt.
In Gegenden, in denen keine Frostschutzschicht eingebaut wird, weil der
sandige Untergrund eine solche darstellt, dient die Seilsäge der Entfernung
von Unrauhigkeiten an der Unterseite der HGT. Ist diese sehr sorgfältig und
an ihrer Unterseite plan hergestellt, so erübrigt sich der Einsatz einer Seilsä
ge und es kann auf billigere Weise eine definierte Schicht unter der HGT
ausgeräumt werden (Ausspülen, Absaugen, Ausblasen, Ausschaben,
"Auslöffeln", . . .).
Das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens weist
den großen Vorteil auf, daß alle Arbeitsvorgänge von der Seite her erfolgen
und die Schienen daher weiterhin, wenn auch mit geringerer Geschwindig
keit, vom fahrplanmäßigen Verkehr befahren werden können.
Durch die seitliche Arbeitsweise ist es auch möglich, jederzeit durch die Ein
füllöffnungen der Kissen wieder nachzujustieren, ohne dabei den Zugverkehr
unterbrechen zu müssen.
Die Fig. 1 zeigt schematisch die Vorgehensweise bei der Sanierung gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. In der
dargestellten Variante wird die Feste Fahrbahn über das spätere Sollniveau
angehoben.
Im Abschnitt I findet der Trennvorgang der Schichten voneinander statt. Da
bei wird bevorzugt Material von mindestens einer der zu trennenden Schich
ten abgetragen.
Im Abschnitt II wird die Fahrbahn durch geeignete Mittel angehoben.
Im Abschnitt III wird das Füllmaterial als Ausgleich eingebracht und bearbei
tet.
In Abschnitt IV wird die angehobene Fahrbahn wieder abgesenkt und mit der
Ausgleichsschicht verbunden.
Fig. 2 zeigt beispielhaft als Mittel für die Schaffung zweier definierter Grenz
flächen durch einfache Auftrennung ohne starken Materialabtrag von den zu
trennenden Schichten ein keilförmiges Messer, das in Arbeitsrichtung vorge
schoben wird.
Fig. 3 zeigt eine aufwendigere Ausführung eines solchen Messers, welches
an seiner vordersten Kante unterstützende Hochdruckwasserstrahlen zum
Aufschneiden erzeugt (selbstverständlich kann man dort auch eine Räumket
te oder Seilsäge einbauen) und über Düsen Schmier- und Gleitmittel zwi
schen Fahrbahn und Messer einleitet. An der Rückseite des Messerbalkens
wird über Öffnungen Verfüllmaterial in den freigeräumten Raum eingebracht.
Der in Arbeitsrichtung vorwärtsbewegte Messerbalken führt hier also sämtli
che nötigen Funktionen der Zonen I bis IV aus. Dabei kann durch die Nei
gung des Messerbalkens die Höhe des Setzungsausgleichs gesteuert wer
den.
Fig. 4 ist die schematische Darstellung einer Gesamtausführungsform, bei der
mittels einer Fräse oder Spaltsäge Material der zu trennenden Schichten ab
getragen wird (hier beispielhaft der unteren weicheren). Die Abstützung er
folgt in diesem Beispiel nicht an weiter vorn und weiter hinten liegenden
Stellen der Festen Fahrbahn, sondern neben der Festen Fahrbahn. Der
Übersichtlichkeit halber sind nur zwei auf Raupen verfahrbare Stützen ge
zeigt. Eine bessere Stützung ergibt sich bei Verwendung von Stützen im Be
reich der höchsten Anhebung der Fahrbahn.
Fig. 5a zeigt gemäß zweitem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens von oben betrachtet einen Längsschnitt in der Grenzschicht zwi
schen HGT und Frostschutzschicht der Festen Fahrbahn, in der eine Seilsä
ge einen definierten Schnitt erzeugt.
Fig. 5b zeigt die simultane Durchführung eines Doppelschnitts.
Fig. 5c zeigt die Seilführung bei der simultanen Durchführung eines Mehr
fachschnitts.
Fig. 6 zeigt, wie ein auffüllbares Kissen zwischen zwei Blechen in den aufge
sägten Spalt eingebracht wird. Die Bleche werden nachher alleine herausge
zogen und das Kissen verbleibt vor Ort zur Verfüllung mit der benötigten
Menge Füllmaterial.
1
Tragplatte
2
Hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT)
3
Ausgleichsschicht
4
Fräse
5
Halteplatten
6
Schnecke
7
Messer
8
Messerbalken
9
Düse (z. B. Wasserstrahldüse)
10
Schmierleitung
11
Schnecke/Verpreßbohrung
12
Verfüllbohrung
13
Verdichter
14
Abziehvorrichtung
15
Frostschutzschicht
16
Vorratssilo mit Verfüllmaterial
17
Steuerstand
18
Abstützung, verfahrbar (z. B. Raupe)
19
horizontaler Schnitt durch Grenzfläche zwischen HGT und
Frostschutzschicht, bzw. zwischen Tragplatte und HGT, oder
innerhalb einer dieser Schichten
20
durch Seilsäge erzeugte definierte Grenzfläche, bzw. definier
ter Zwischenraum
21
Seilsäge
22
Umlenkrolle
23
Antriebsrolle
24
Abschnittsgrenze
25
verfüllbares Kissen
26
Doppelblech zum Einziehen des Kissens
25
in den Zwischen
raum
20
Claims (20)
1. Verfahren zur Korrektur der Lage von Festen Fahrbahnen durch Einbrin
gen von Verfüllmaterial unter, zwischen oder in die Schichten einer Festen
Fahrbahn,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einbringen des Verfüllmaterials die
Schichten der Festen Fahrbahn oder auch das Material innerhalb einer
solchen Schicht mittels mechanischer Werkzeuge dergestalt aufgetrennt
wird, daß definierte im wesentlichen ebene Grenzflächen entstehen, die
einen zu verfüllenden Raum begrenzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftrennen ein Materialaustrag, be
vorzugt in der weicheren Schicht, stattfindet, der auch schon ohne Anhe
ben der Festen Fahrbahn einen Arbeitsraum für das spätere Verfüllen
bietet.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der freigelegte Arbeitsraum bevorzugt etwa
5 bis 100 Millimeter hoch ist.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaffung der definierten Grenzflächen
bzw. des Arbeitsraumes durch Keile, Messerbalken, Seilsägen, Bandsä
gen, Stichsägen, Spaltsägen, Fräsen, Räumketten oder/und Schneidstrah
len erfolgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren von einem an der Festen
Fahrbahn sich entlangarbeitenden Gerät ausgeführt wird, und dabei die
folgenden Arbeitsschritte aufweist:
- a) Auftrennen von mindestens zwei, die Feste Fahrbahn aufbauenden Schichten, bevorzugt der hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) und der darunterliegenden Frostschutzschicht,
- b) Anheben der abgetrennten Fahrbahn von der unteren Schicht,
- c) Einbringen der für die spätere Sollhöhe notwendigen Menge Aus gleichsmaterial zwischen die angehobene Fahrbahn und die untere abge trennte Schicht,
- d) Absenken der Fahrbahn auf die eingebrachte Ausgleichsschicht,
- e) wenn nötig: Nachbearbeitung des Komposits aus Feste Fahrbahn und
Ausgleichsschicht,
und daß für jeden Streckenabschnitt der Fahrbahn, der am Kopf des Ge rätes angehoben wird, ein Streckenabschnitt am Ende des Gerätes gleichzeitig abgesenkt bzw. unterfüllt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die zwei definierten Grenzflächen
und diese Grenzflächen im wesentlichen bedeckend mindestens ein auf
füllbares Kissen, bevorzugt mehrere, die nebeneinanderliegen, einge
bracht wird und dieses/diese Kissen mit so viel Verfüllmaterial verfüllt
wird/werden, wie für die Aufrechterhaltung der Sollhöhe der darauf auflie
genden Festen Fahrbahn erforderlich ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei übereinanderliegende
Schichten aus auffüllbaren Kissen eingebracht werden, wobei die erste
Schicht für die erste Nachjustierung, die weiteren Schichten für spätere
Nachjustierungen bestimmt sind.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das/die Kissen zwischen zwei Blechen oder
innerhalb eines Rahmen liegend von der Seite durch den gesägten Schlitz
eingezogen wird/werden und hernach die Bleche bzw. der Rahmen ohne
Kissen wieder herausgezogen wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anheben der Fahrbahn gemäß Schritt
5b über die spätere Sollhöhe hinaus erfolgt (maximal so weit, wie es die
elastische Verformbarkeit der Fahrbahn ohne Schaden zu läßt), wenn ein
nicht aushärtendes Ausgleichsmaterial verwendet wird, welches an seiner
Oberfläche nachbearbeitet werden soll, und daß das Anheben gemäß 5b
nur bis zur Sollhöhe oder geringfügig (maximal etwa 5 Millimeter) darüber
erfolgt, wenn im Schritt 5c ein Ausgleichsmaterial bereits verdichtet einge
bracht wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgleichsmaterial verdichtbares
Schüttgut, z. B. Sand, Kies, Splitt, aufgearbeitetes abgetragenes Material
aus der Trennung gemäß Schritt 1a oder auch aushärtbares Material, z. B.
Beton, Bitumen, verwendet wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 5 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens die obere aufgetrennte
Grenzfläche mit Schmier-/Gleitmittel behandelt wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 5 und 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anheben gemäß Schritt 5b durch Glei
ten oder Rollen über eine schiefe Ebene erfolgt oder über ein auf Rollen
oder Gleitflächen gelagertes endloses Band.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 und 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsmaterial durch Gurte,
Schnecken, Blasen, Spülen, Sprühen oder durch Leitbleche unter die an
gehobene Fahrbahn eingebracht wird, daß es, wenn dies durch das Ein
bringen noch nicht der Fall, durch Walzen oder Rütteln verdichtet wird,
und daß es, falls schlecht fließfähig, mit einer Abziehbohle oder Hobel ni
velliert wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Ausgleichsschicht mit
Kleber behandelt wird.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die folgenden Bestandteile
aufweist, wobei aber einzelnen Unteranteilen getrennt voneinander ein
setzbar sein können und nicht miteinander verbunden sein müssen:
- a) Trennvorrichtung für die Schichten
- b) Hebevorrichtung für die aufgetrennte Fahrbahn
- c) Eintragvorrichtung für Ausgleichsmaterial
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5 und 9 bis
14
dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die folgenden Bestandteile
aufweist, wobei aber einzelnen Unteranteilen getrennt voneinander ein
setzbar sein können und nicht miteinander verbunden sein müssen:
- a) Trennvorrichtung für die Schichten
- b) kontinuierliche Hebevorrichtung und Absenkvorrichtung für die abge trennte Fahrbahn, z. B. schiefe Ebenen
- c) Eintragvorrichtung für Ausgleichsmaterial
- d) Verdichtungsvorrichtung für Ausgleichsmaterial
- e) Fortbewegungsmittel zum kontinuierlichen Bewegen entlang der Fahr bahn.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem
der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die folgenden Bestandteile
aufweist, wobei aber einzelnen Unteranteilen getrennt voneinander ein
setzbar sein können und nicht miteinander verbunden sein müssen:
- a) Seilsäge zum Trennen der Schichten
- b) Verfüllbares Kissen
- c) Eintragvorrichtung für Ausgleichsmaterial in das Kissen
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen mindestens einen Einfüllstutzen
aufweist.
19. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 17 und 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen mindestens einen Auslaßstut
zen aufweist, oder aus einem für Wasser durchlässigen Material besteht.
20. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine Hebevorrichtung für die
Feste Fahrbahn aufweist.
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