DE19833102A1 - Solenoid - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Solenoid-Aktuatoren, insbesondere ein doppelt
wirkendes Regelsolenoid mit zwei einzeln gewickelten und geregelten Spulen
zum Betätigen eines Steuerelementes und zum Erzielen einer gewünschten
Überführungsfunktion.
Druckregelsolenoide werden für zahlreiche Anwendungen eingesetzt, um
einen Anker elektromagnetisch zu betätigen, der seinerseits ein Ventilelement
beaufschlagt, um damit einen Druck zu regeln oder zu steuern. Bei
Kraftfahrzeugen sind Solenoide weit verbreitet zum Steuern des Druckes einer
Kupplung, um die Kupplungselemente miteinander in Eingriff zu bringen oder
um einen Druck für ein Bremselement zu steuern. Druckregelsolenoide
werden ebenfalls dazu verwendet, ein Ventil zu regeln oder zu steuern in dem
Sinne, daß die Öffnung des Ventiles verändert wird.
Herkömmliche Druckregelsolenoide enthalten im allgemeinen einen Anker,
der durch die elektromagnetische Anziehung betätigt wird, ferner eine
elektromagnetische Wicklung, die auf einer Spule sitzt. Ein Ventilelement wird
häufig mittels des Ankers verschoben. Eine Rückholfeder wirkt dabei auf den
Anker in einer der Wirkrichtung der elektromagnetischen Kräfte
entgegengesetzten Richtung. Die elektromagnetische Anziehung der
elektromagnetischen Wicklung sowie die Elastizität der Rückholfeder üben auf
den Anker einander entgegengerichtete Kräfte aus, um den Strom eines
Mediums durch ein Ventil hindurch zu verändern, das zyklisch geöffnet oder
geschlossen wird.
Es sind auch Solenoide mit zwei Wicklungen bekannt. Typische
Zweiwicklungs-Solenoide umfassen zwei elektromagnetische Wicklungen, die
auf die Spule aufgewickelt sind. Ein solches Solenoid bringt einander
entgegengerichtete Kräfte auf den Anker auf. Die in einer Richtung wirkende
Kraft verschiebt den Anker in einer ersten Richtung, während die hierzu
entgegengerichtete Kraft den Anker in die Gegenrichtung drückt.
Herkömmliche Solenoide werden im allgemeinen über die Stromzufuhr zur
Wicklung bzw. zu den Wicklungen gesteuert und führen damit zu
verschiedenen Positionen des Ventilelementes.
Die derzeitigen Anwendungen verlangen in zunehmenden Maße eine gute
Kräftezerlegung bei niedrigen Steuerdrücken und gleichzeitig die Fähigkeit,
hohe Steuerdrücke bei ein- und demselben Anwendungsfall aufzubringen. So
verlangen einige Anwendungen eine bessere, insbesondere genauere
Steuerung der zum Verschieben des Ankers benötigten Kraft, um bei
Automatgetrieben, bei welchen die Drücke oder die Kräfte variieren, in einem
weiten Bereich verändern zu können, beispielsweise bei Kupplungselementen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Solenoid anzugeben, das in
variabler Weise steuerbar ist, um ein Regel- oder Steuerelement zu betätigen
und um ein gewünschtes Maß einer Kraft oder eines Druckes zu erzeugen, und
zwar insbesondere bei einem dualen Steuersolenoid. Dabei sollen den
Wicklungen voneinander unabhängige Steuerströme zugeführt werden
können.
Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin ist im
einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Solenoid.
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das Solenoid gemäß Fig. 1 von unten her.
Fig. 3 veranschaulicht den aufgebrachten Strom und die erzeugte Kraft, die
mit unabhängigen Wicklungen erzielt wird sowie die Gesamtkraft, die mit
einem Solenoid gemäß einer bestimmten Betriebsweise erzielt wird.
Fig. 4 veranschaulicht den aufgebrachten Strom sowie die erzeugte Kraft mit
voneinander unabhängigen Wicklungen sowie die Gesamtkraft, die erzielt wird
mit dem Solenoid gemäß einer zweiten Betriebsweise.
Fig. 5 veranschaulicht den angewandten Strom sowie die erzielte Kraft mit
voneinander unabhängigen Wicklungen sowie die Gesamtkraft, die erzielt wird
mit dem Solenoid gemäß einer dritten Betriebsweise.
Fig. 6 veranschaulicht den aufgebrachten Strom sowie die erzielte Kraft mit
voneinander unabhängigen Wicklungen sowie die Gesamtkraft, die mit dem
Solenoid gemäß einer vierten Betriebsweise erzielt wird.
Fig. 7 veranschaulicht den aufgewandten Strom und die erzielte Kraft bei
unabhängigen Wicklungen sowie die Gesamtkraft, die mit dem Solenoid
erzielt wird gemäß einer fünfter Betriebsweise.
Fig. 1 zeigt ein duales Steuersolenoid 10 (dual gain control solenoid).
Solenoid 10 ist ein Drucksteuerventil zum Betätigen eines Spulenventils, das
seinerseits Mediumdruck zwischen einem Hochdruckkanal und einem
Niederdruckkanal steuert. Das Solenoid 10 ist als umgekehrt proportionales
Solenoid dargestellt. Es versteht sich jedoch für den Fachmann, daß sich die
Erfindung auch in Verbindung mit einem Proportionalsolenoid anwenden läßt.
Das Solenoid 10 hat ein Gehäuse 12, das eine erste Spule 14 sowie eine
zweite Spule 16 umschließt. Spule 14 weist eine erste elektromagnetische
Wicklung 20 auf. Spule 16 weist eine zweite elektromagnetische Wicklung 22
(Sekundärwicklung) auf, die von der ersten elektromagnetischen Wicklung 20
unabhängig ist. Die Spulen 14 und 16 mit den entsprechenden Magnetspulen
20 und 22 sind in einem gegenseitigen axialen Abstand voneinander
angeordnet. Der Fachmann erkennt, daß eine einzige Spule von beiden
Wicklungen umschlungen sein kann, statt getrennte Spulen pro Wicklung zu
verwenden.
Solenoid 10 umfaßt ferner einen Anker 18. Dieser befindet sich in einer
Bohrung 40 in Spule 14. Der Anker wird durch elektromagnetische Kraft,
aufgebracht durch die Wicklungen 20 und 22, in Bohrung 40 in axialer
Richtung verschoben. Eine Ankerfeder 24 ist in einer Aussparung des Ankers
18 angeordnet. Sie wirkt auf Anker 18 nach unten. Eine Justierschraube 30
ermöglicht eine Justierung der von Ankerfeder 24 nach unten ausgeübten
Kraft. Ein Polstück 26 wirkt elektromagnetisch mit Anker 18 zusammen. Wird
eine der elektromagnetischen Wicklungen 20, 21 beaufschlagt, so wird Anker
18 gegen das Polstück 26 nach oben hin verschoben. Das Polstück 26 weist
einen Luftspalt-Abstandshalter 28 auf. Dieser ist zwischen Polstück 26 und
Anker 18 angeordnet.
Das Gehäuse 12 des Solenoids 10 ist mit einem Ventilgehäuse 34 fest
verbunden. Das Ventilgehäuse 34 umschließt einen Steuerschieber 32. Anker
18 übt auf Steuerschieber 32 eine Verschiebekraft aus. Ein Verschieben des
Steuerschiebers 32 verringert den Eingangsdruck eines Mediums auf einen
Ausgangsdruck. Zwischen Anker 18 und Steuerschieber 32 ist eine Membran
38 vorgesehen. Diese dichtet das Gehäuse 12 gegen das Ventilgehäuse 34
ab. Zwischen der Spule 16 und dem Ventilgehäuse 34 ist eine Hülse 36
angeordnet, die den elektromagnetischen Kreis des Solenoids 10 schließt und
somit einen elektromagnetischen Schluß ermöglicht.
Wie man aus Fig. 2 erkennt, umfaßt das Solenoid 10 Eingangsterminale zum
Beaufschlagen der Wicklungen 20 und 22. Die erste elektromagnetische
Wicklung 20 weist zwei Terminale 42 auf, deren eines ein digitales variables
Steuersignal von einem ersten Treiber 46 (driver) erhält und von denen der
andere geerdet ist. Die zweite elektromagnetische Wicklung 22 ist an zwei
Terminale 44 angeschlossen. Deren eines erhält ein digitales variables
Steuersignal von einem zweiten Treiber 48, während das andere geerdet ist.
Demgemäß werden die Wicklungen 20, 22 durch entsprechende digitale
variable Steuersignale unabhängig voneinander gesteuert. Bei Fig. 2 gibt der
erste Treiber 46 ein digitales Steuersignal über die Terminale 42 ab, während
ein zweiter Treiber 48 ein digitales Steuersignal über die Terminale 44 abgibt.
Der erste Treiber 46 steuert den Eingangsstrom zu Primärwicklung 20, und
der zweite Treiber 48 den Eingangsstrom zur Sekundärwicklung 22.
Wie oben beschrieben, umfaßt das Solenoid gemäß der Fig. 1 und 2 zwei
elektromagnetische Wicklungen 20 und 22. Die erste elektromagnetische
Wicklung 20 hat erheblich mehr Windungen, als die zweite Wicklung 22.
Erhält jede Wicklung 20, 22 den gleichen Strom, so erzeugt die erste
Wicklung 20 eine höhere Flußdichte, als die zweite Wicklung 22. Der
Unterschied der Flußdichte geht auf die genannten Unterschiede der
Windungen zurück, da das Magnetfeld, das durch eine Wicklung erzeugt wird,
von der Anzahl von Windungen pro Längeneinheit der Wicklung abhängt. Die
resultierenden magnetischen Eigenschaften der ersten Wicklung und der
zweiten Wicklung erlauben eine größere Flexibilität beim Steuern des
Solenoids 10.
Jede Wicklung 20, 22 ist von einem Treiber 46 bzw. 48 digital gesteuert. Der
Treiber gibt ein variables Stromsignal gemäß einem digitalen Eingang ab, und
zwar variierend in Schritten von 0 bis 255. Auf diese Weise kann der
Strombereich des Treibers von 0 auf einen Maximalstromausgang vom
Treiber in 255 einzelnen Stufen verändert werden. Ändert sich der
Maximalausgang des Stromtreibers von 0 bis 1 Amp, so entspricht eine Stufe
annähernd 3,92 Milliamp. Der einer jeder elektromagnetischen Wicklung 20,
22 zugeführte Strom ändert die von der Wicklung ausgeübte
elektromagnetische Kraft. Die durch die einzelne Magnetspule erzeugte Kraft
verändert sich in nicht-linearer Weise über den gesamten Bereich des von
den elektromagnetischen Wicklungstreibern abgegebenen Stromes.
Fig. 3 veranschaulicht eine erste Betriebsweise des Solenoids 10. Dabei sind
für jede Wicklung der Strom über der Zeit und die Kraft über der Zeit bei
einem zu einem bestimmten Zeitpunkt gegebenen Strom dargestellt. Wicklung
1 entspricht der Primärwicklung 20 und Wicklung 2 der Sekundärwicklung 22.
Fig. 3 veranschaulicht ferner die Gesamtkraft über der Zeit. Hierbei bedeutet
FT die Primärwicklungskraft F1, addiert zur Sekundärwicklungskraft F2
(FT=F1+F2). Die Bezeichnungen gelten für die Fig. 3 bis 7.
Fig. 3 geht aus von dem Zeitpunkt T0. Der Eingangsstrom I2 der
Sekundärwicklung 22 wird von 0 Amp auf einen maximalen Stromeingang für
den Strom von Wicklung 2 zum Zeitpunkt T1 angehoben. Zum Zeitpunkt T1
hat der Sekundärtreiber 48 somit seinen Ausgangsstrom von 0 Amp bei 0
Schriften auf einen maximalen Strom bei 255 Schritten angehoben. Die
Wicklung 2 übt demgemäß eine Kraft von F2 = Ftrans auf Anker 18 aus, um
Anker 18 nach oben zu drücken. Zum Zeitpunkt T1 liefert Primärtreiber 46
einen Strom an Wicklung 1, so daß eine Kraft F1 = Ftrans erzeugt wird. Zum
Zeitpunkt T1 geben somit die Wicklungen 1 und 2 eine gleichgroße Kraft aus
Druck 3 ab. Dies führt zu einem sanften Übergang vom Betrieb der Wicklung
2 auf den Betrieb der Wicklung 1. Die resultierende Ausgangskraft FT erzeugt
einen sanften Anstieg von FT vom Wert T0 auf T1, gefolgt von einem stärkeren
Anstieg aufgrund der zunehmenden Zahl von Windungen der Primärspule 20
nach dem Zeitpunkt T1.
Fig. 4 beschreibt eine zweite Betriebsweise des Solenoids 10 gemäß der
Fig. 1 und 2. Hierbei hat Solenoid 10 eine ähnliche Betriebsweise der
Primärwicklung 20 und der Sekundärwicklung 22, er bringt aber eine bessere
Auflösung bei niedrigen Stromwerten. Der Eingangsstrom I2, der der
Sekundärspule 22 zugeführt wird, wird zwischen dem Zeitpunkt T0 zum
Zeitpunkt T1 angehoben. Hierdurch erfolgt ein sanfter Anstieg der Gesamtkraft
FT. Zum Zeitpunkt T1 erzeugt die Primärwicklung 20 eine Zusatzkraft zu der
von Wicklung 2 erzeugten Kraft. Bei Fig. 4 wird der der Sekundärwicklung 22
zugeführte Strom I2 zum Zeitpunkt T0 von 0 auf seinen Maximalwert zum
Zeitpunkt T1 angehoben. Die durch die Sekundärwicklung 22 erzeugte Kraft F2
nimmt entsprechend dem Anstieg des Stromes I2 zu. Die Gesamtkraft FT
zwischen dem Zeitpunkt T0 bis zum Zeitpunkt T1 ist gleich der Kraft F2, die
von der Sekundärwicklung 22 während derselben Zeitspanne aufgebracht
wird. Zum Zeitpunkt T1 sowie danach verbleibt Strom I2, der der zweiten
Wicklung 22 zugeführt wird, auf dem Maximalwert, der gemäß einem Eingang
von 255 zum Sekundärtreiber 48 vom Sekundärtreiber 48 abgegeben wird.
Außerdem speist zum Zeitpunkt T1 der Primärtreiber 46 einen Eingangsstrom
I1 in die Primärwicklung 20 ein. Dies führt zu einer Kraft F1, ausgeübt von der
Primärwicklung 20. Die Kraft F1 von Primärwicklung 20 sowie die Kraft F2 der
Sekundärwicklung 2 addieren sich demgemäß auf und ergeben eine
Gesamtkraft FT auf dem Anker 18. Die zweite, unter Bezugnahme auf Fig. 4
beschriebene Betriebsweise, ermöglicht somit eine verbesserte Auflösung der
unteren Stromwerte, gefolgt von einer größeren Kraft zur Folge der
Sekundärwicklung 20 bei höheren Stromwerten.
Fig. 5 zeigt eine dritte, ähnliche Betriebsweise, bei welcher die
Sekundärwicklung 22 nur beaufschlagt wird, nachdem die Primärwicklung 20
eine Kraft F1 auf dem Anker 18 aufbringt.
In Fig. 5 wird die Primärwicklung 20 durch Einleiten eines Stromes I1 zum
Zeitpunkt T0 bis zu einem Zwischenzeitpunkt Ti beaufschlagt. Das
Beaufschlagen von Primärwicklung 20 führt zu einer Kraft F1, aufgebracht auf
den Anker 18. Zwischen dem Zeitpunkt T0 bis zum Zeitpunkt Ti ist die
Gesamtkraft FT, die auf den Anker 18 ausgeübt wird, gleich der Kraft F1, die
von der Primärwicklung 20 aufgebracht wird. Zum Zeitpunkt T wird die
Wicklung 2 sodann mit einem Strom I2 beaufschlagt, und zwar von einem
Wert 0 ausgehend bis zu einem Maximalwert zum Zeitpunkt T1. Auf diese
Weise erzeugt die Sekundärwicklung 22 eine Kraft F2. Gleichzeitig wird Strom
I1 der auf die Primärwicklung 20 aufgebracht wird, zwischen dem Zeitpunkt Ti
und dem Zeitpunkt T1 im wesentlichen konstant gehalten. Während dieser
Zeitspanne läßt der langsame Anstieg des Stromes I2, aufgebracht auf die
Sekundärwicklung 22, die Gesamtkraft FT vom Zeitpunkt Ti bis zum Zeitpunkt
T1 ansteigen. Zum Zeitpunkt T1 erreicht der Strom I2 ein Maximum und der
Strom I1 in der Primärwicklung 20 steigt an, was zu einem Anstieg der Kraft F1
führt, aufgebracht auf die Primärwicklung 20. Die resultierende Kraft FT nimmt
somit nach dem Zeitpunkt T1 in stärkerem Maße zu.
Fig. 6 zeigt eine vierte, gleichzeitige Betriebsweise der Regelung, welche zu
einer verbesserten Auflösung der höheren Stromwerte führt. Gemäß Fig. 6
wird der Primärwicklung 20 ein Strom I2 zugeführt, der von 0 Amp zum
Zeitpunkt T0 bis zu einem Maximalwert zum Zeitpunkt T1 ansteigt. Das
Aufbringen eines Stromes auf die Primärwicklung 20 führt zu einer auf den
Anker 18 aufgebrachten Kraft F1. Zwischen dem Zeitpunkt T0 bis zum
Zeitpunkt T1 ist die gesamte auf den Anker 18 wirkende Kraft FT gleich der
Kraft F1, die von der Primärwicklung 20 ausgeübt wird. Zum Zeitpunkt T1 wird
Strom I2 auf die Sekundärwicklung 22 aufgebracht, was zu einer auf den
Anker 18 durch die Sekundärwicklung 22 wirkenden Kraft F2 führt. Die Kräfte
F1 und F2 addieren sich und ergeben eine resultierende, auf den Anker 18
wirkende Magnetkraft FT.
Bei der fünften, in Fig. 7 gezeigten simultanen Betriebsweise bewirkt die
Sekundärwicklung 22 einen Anstieg der stabilisierenden Kraft, die auf die
Primärwicklung 20 wirkt. Beginnt man beim Zeitpunkt T0, so nimmt der Strom
I1, der auf die Primärwicklung 20 aufgebracht wird, linear von einem Minimum
auf ein Maximum zum Zeitpunkt T1 zu. Zum Zeitpunkt T0 wird der Strom I2
stufenweise auf einen Maximalwert gesteigert, um eine entsprechende
stufenweise Kraft F2 zu erzeugen, was zu einem anfangs stufenweisen Anstieg
der Gesamtkraft FT führt. Zwischen dem Zeitpunkt T0 bis zum Zeitpunkt T1
beim linearen Anstieg des Stromes I1 nimmt die Kraft FT entsprechend zu. Ein
besonderer Vorteil der Betriebsweise gemäß Fig. 6 besteht darin, daß der
Sekundärtreiber 48 lediglich ein Stromschalter zu sein braucht, nicht aber eine
digitale Treibersteuerung von 0 bis 255 Stufen, um den Strom I2 auf die
Sekundärwicklung 22 zu verändern.
Aus dem vorstehenden wird klar, daß das neuartige Solenoid 10 (dual gain
control solenoid) ein neuartiges Verfahren und eine neuartige Vorrichtung zum
Steuern eines Solenoids beinhaltet. Durch Auswahl einer der Betriebsweisen
läßt sich eine bevorzugte Kombination der Gesamtkraft und der Auflösung
erzielen. Die verbesserte Auflösung kann bei niedrigen, mittleren oder hohen
Kräften verwirklicht werden, je nach der speziellen Anwendung.
Claims (12)
1. Solenoid (10), insbesondere doppelt wirkendes Druckregelsolenoid,
umfassend:
- 1.1 ein Solenoidgehäuse (12);
- 1.2 eine Spule (14), die am Solenoidgehäuse (12) befestigt ist;
- 1.3 einen Anker (18), der innerhalb einer Bohrung (40) in axialer Richtung bewegbar ist;
- 1.4 eine erste Wicklung (20), die auf der Spule (14) sitzt, an einen ersten Satz von Terminalen (42) angeschlossen ist, zum Aufbringen eines ersten variablen Steuersignales, und die durch das erste variable Steuersignal unabhängig beaufschlagbar ist, um eine erste elektromagnetische Kraft auf den Anker (18) in eine erste Richtung aufzubringen;
- 1.5 eine zweite Wicklung (22), die auf der Spule (14) sitzt, an einen zweiten Satz von Terminalen (44) angeschlossen ist, zum Aufbringen eines zweiten variablen Steuersignales auf die zweite Wicklung (22), und die durch das zweite variable Steuersignal unabhängig beaufschlagbar ist, um eine zweite elektromagnetische Kraft auf den Anker (18) in der ersten Richtung aufzubringen.
2. Solenoid (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste variable Steuersignal ein erstes digitales Ausgangssignal, und das
zweite variable Steuersignal ein zweites digitales Ausgangssignal
umfaßt.
3. Solenoid (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Wicklung (20) eine variable Kraft in Abhängigkeit vom ersten digitalen
Ausgangssignal erzeugt, um eine niedrig-auflösende Änderung der
Kraft zwischen inkrementalen Signaländerungen zu erzielen, und daß
die zweite Wicklung (22) das zweite digitale Ausgangssignal aufnimmt
und eine Hochauflösungsänderung der Kraft zwischen der
inkrementalen Signaländerung erzeugt sowie außerdem einen größeren
Kraftbereich als die erste Wicklung (20).
4. Solenoid (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste elektromagnetische Kraft zum ersten
Steuersignal proportional ist, und daß die zweite elektromagnetische
Kraft zum zweiten Steuersignal proportional ist.
5. Solenoid (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Wicklung (20) in einem axialen Abstand
von der zweiten Wicklung (22) angeordnet ist.
6. Solenoid (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Wicklung (20) eine größere Anzahl von
Bindungen als die zweite Wicklung (22) aufweist.
7. Solenoid (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrung (40) in der Spule (14) angeordnet ist.
8. Solenoid (10), insbesondere doppelt wirkendes Druckregelsolenoid,
umfassend:
- 8.1 ein Solenoidgehäuse (12);
- 8.2 eine Spule, die am Solenoidgehäuse (12) befestigt ist und eine Bohrung (40) aufweist;
- 8.3 einen Anker (18), der in der Bohrung (40) der Spule angeordnet und in dieser axial verschiebbar ist;
- 8.4 eine erste Wicklung (20), die auf der Spule (14) sitzt, an einen ersten Satz von Terminalen (42) angekoppelt ist, zum Aufbringen eines ersten variablen Steuersignales auf die erste Wicklung (20), und die unabhängig beaufschlagbar ist von einem ersten variablen Steuersignal, um eine erste elektromagnetische Kraft auf den Anker (18) in einer ersten Richtung aufzubringen;
- 8.5 das erste variable Steuersignal erzeugt einen ersten Bereich der elektromagnetischen Kraft;
- 8.6 eine zweite Wicklung (22), die auf die Spule (14) aufgewickelt und an einen zweiten Satz von Terminalen (42) angeschlossen ist, um ein zweites variables Steuersignal auf die zweite Wicklung (22) aufzubringen, und die eine größere Anzahl von Windungen als die erste Wicklung (20) aufweist und unabhängig beaufschlagbar ist vom zweiten variablen Steuersignal, um eine zweite elektromagnetische Kraft auf den Anker (18) in der ersten Richtung aufzubringen;
- 8.7 das zweite variable Steuersignal erzeugt einen zweiten Bereich der Kraft, der größer als der erste Kraftbereich ist.
9. Solenoid (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste und das zweite variable Steuersignal jeweils ein Digitalsignal
umfassen, die diskrete Ausgangswerte proportional zu der Größe der
elektromagnetischen Kraft haben, welche auf die erste bzw. die zweite
Wicklung aufgebracht wird.
10. Solenoid (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Wicklung (20) eine variable Kraft in Abhängigkeit vom ersten digitalen
Ausgangssignal erzeugt, um eine niedrige Auflösungsänderung der
Kraft zwischen inkrementalen Signaländerungen zu erzielen, und daß
die zweite Wicklung (22) das zweite digitale Ausgangssignal aufnimmt
und eine Hochauflösungsänderung der Kraft zwischen der
inkrementalen Signaländerung erzeugt sowie weiterhin einen größeren
Kraftbereich als die erste Wicklung.
11. Verfahren zur Steuerung, insbesondere zur doppelten
Verstärkungsdrucksteuerung (dual gain pressure control) bei einem
Solenoid, insbesondere einem Solenoid mit einer doppelten Wicklung,
mit den folgenden Verfahrensschritten:
- 11.1 Aufbringen eines ersten variablen Steuersignales auf eine erste Wicklung (20), um eine erste, auf einen beweglichen Anker (18) in einer ersten Richtung wirkende elektromagnetische Kraft zu erzeugen, die eine erste Änderung von inkrementalen Änderungen im ersten variablen Steuersignal erzeugt;
- 11.2 Verändern des ersten variablen Steuersignales, um das Maß der auf beweglichen Anker (18) aufgebrachten Kraft entsprechend dem ersten Kraftverstärkungsmaß zu ändern;
- 11.3 Aufbringen eines zweiten variablen Steuersignales auf einer zweiten Wicklung (20), um eine zweite, auf den beweglichen Anker in der ersten Richtung wirkende elektromagnetische Kraft aufzubringen, die zweites Maß einer Verstärkungskraft für inkrementale Änderungen des zweiten variablen Steuersignales erzeugt; und
- 11.4 Verändern des zweiten variablen Steuersignales, um die Größe der elektromagnetischen Kraft zu ändern, die entsprechend dem zweiten Kraftverstärkungsmaß auf den beweglichen Anker (18) aufgebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Kraftverstärkungsmaß größer als das erste Kraftverstärkungsmaß ist.
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