DE19830215C1 - Verfahren zur Bearbeitung einer metallischen Oberfläche - Google Patents
Verfahren zur Bearbeitung einer metallischen OberflächeInfo
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Abstract
Verfahren zur Bearbeitung einer metallischen Oberfläche. Die Oberfläche wird zur Bildung einer Prägeoberfläche zunächst mit einer Tiefengrobstruktur versehen. Danach wird die Oberfläche in einer ersten Bestrahlungsstufe durch Bestrahlen mit Partikeln oder durch Ätzen oder dergleichen mit einer Tiefenfeinstruktur mit einer ersten Rauhtiefe versehen. Danach wird die mit der Tiefenfeinstruktur mit der ersten Rauhtiefe versehene Oberfläche im Bereich der Täler der Tiefengrobstruktur mit einer Schutzschicht versehen, wonach die aus der Schutzschicht herausragenden Höhen der Tiefengrobstruktur durch Bestrahlen mit Partikeln oder Ätzen oder dergleichen mit einer Tiefenfeinstruktur mit einer zweiten Rauhtiefe versehen und schließlich die Schutzschicht entfernt wird. Mit einer nach diesem Verfahren bearbeiteten Prägeoberfläche lassen sich unterschiedliche Effekte im Aussehen einer geprägten Folie erzielen. Handelt es sich bei der Tiefengrobstruktur um die Abformung einer Oberfläche natürlichen Leders, so läßt sich dessen Aussehen in hohem Maße nachahmen, wenn die Rauhtiefe der Prägeoberfläche im Bereich der Höhen größer ist als im Bereich der Tiefen, was dann beim geprägten Produkt umgekehrt der Fall ist. Die Höhen sind dann glänzender als die Tiefen, was dem Aussehen natürlichen Leders entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 genannten Art zur Bearbeitung
einer metallischen Oberfläche.
Bei einem allgemein bekannten Verfahren zur Erzeu
gung einer Tiefengrobstruktur in einer metallischen
Prägeoberfläche einer Prägewalze wird zunächst von ei
ner natürlichen Vorlage ein Silikonabguß erzeugt, auf
dessen Oberfläche sich so ein Negativ der Tiefengrob
struktur befindet, wonach durch nochmaligen Abguß ein
Positiv der Tiefengrobstruktur erzeugt wird, dessen
Oberfläche mit einer leitfähigen Schicht versehen wird,
auf die auf galvanische Weise eine metallische Schicht,
in der Regel Nickel, aufgetragen wird. Nach Beendigung
des galvanischen Auftragsvorganges wird das Positiv
entfernt und so die metallische Prägeoberfläche mit dem
Negativ der Tiefengrobstruktur der Vorlage freigelegt.
Es ist bekannt, danach die Prägeoberfläche durch Be
strahlen mit Partikeln oder Ätzen oder dergleichen mit
einer Tiefenfeinstruktur zu versehen, um ihr so eine
Mattheit zu verleihen, die den Eindruck natürlichen
Leders vermitteln soll.
Es hat sich gezeigt, daß ein mit einer solchen
Prägeoberfläche geprägtes Produkt sich so von einem
natürlichen Produkt unterscheidet, daß nicht der Ein
druck der natürlichen Vorlage vermittelt wird.
Durch DE 196 36 801 A1 ist ein Verfahren der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art bekannt, bei
dem ein Stahlband durch mehrere Behandlungskammern be
wegt wird, in denen Sandstrahlgebläse angeordnet sind,
die auf die Oberfläche des Bandmaterials einwirken.
Durch die Mehrfachbestrahlung wird die Bestrahlungs
wirkung erhöht. Eine unterschiedliche Bestrahlung durch
die verschiedenen Sandstrahlgebläse erfolgt nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
zur Bearbeitung einer metallischen Oberfläche zu schaf
fen, mit dem ein Produkt prägbar ist, dessen Oberfläche
im Aussehen ein höheres Maß an Übereinstimmung mit der
natürlichen Vorlage aufweist.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird
durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Lehre gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die
Oberfläche zur Bildung einer Prägeoberfläche mit einer
Tiefengrobstruktur und die Höhen und Täler der Tiefen
grobstruktur mit einer unterschiedlichen Tiefenfein
struktur, also unterschiedlicher Rauhtiefe, zu verse
hen, wodurch ein höheres Maß an Übereinstimmung zwi
schen der geprägten Oberfläche und der Oberfläche einer
Vorlage, z. B. natürliches Leder, erzielt wird. Zu die
sem Zwecke wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zunächst die gesamte, die Tiefengrobstruktur aufweisen
de Prägeoberfläche mit einer Tiefenfeinstruktur mit
einer ersten Rauhtiefe versehen, wonach dann die mit
der Tiefenfeinstruktur mit der ersten Rauhtiefe verse
hene Oberfläche im Bereich der Täler der Tiefengrob
struktur mit einer Schutzschicht versehen wird, die die
Prägeoberfläche im Bereich der Täler schützt, wenn ge
mäß einem weiteren Verfahrensschritt die aus der
Schutzschicht herausragenden Höhen der Tiefengrobstruk
tur durch Bestrahlen mit Partikeln oder Ätzen oder der
gleichen mit einer Tiefenfeinstruktur mit einer zweiten
Rauhtiefe versehen wird. Nach Entfernen der Schutz
schicht aus den Tälern hat die Prägeoberfläche ihre
erfindungsgemäße Gestalt, bei der die Höhen und Täler
der Tiefengrobstruktur unterschiedliche Tiefenfein
strukturen, also Rauhtiefen oder Glanzgrade, aufweisen.
Nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren lassen
sich im Aussehen unterschiedliche Oberflächeneffekte
erzielen. Das Maß der Rauhtiefe kann unterschiedlich
sein, und entweder können die Höhen eine Tiefenfein
struktur mit geringerer Rauhtiefe als die Täler haben
oder umgekehrt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens sieht vor, daß die Schutzschicht
über Höhen und Täler der Tiefengrobstruktur hinweg auf
getragen und danach die Schutzschicht im Bereich der
Höhen der Tiefengrobstruktur entfernt wird. Dieses Ent
fernen kann in vorteilhafter Weise durch Abwischen oder
Abstreichen, vorzugsweise unter Verwendung eines die
Schutzschicht erweichenden Mittels, erfolgen.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung näher er
läutert werden.
Die Fig. 1 bis 5 verdeutlichen aufeinanderfolgende
Schritte des erfindungsgemäßen Verfah
rens,
Fig. 6 dient der Erläuterung der Verwendung der
erfindungsgemäßen Prägeoberfläche und
Fig. 7 zeigt vergrößert eine Einzelheit aus
Fig. 6.
Fig. 1 zeigt im Schnitt einen kleinen Ausschnitt
einer Prägewalze 2, deren Oberfläche 4 Täler 6 und Hö
hen 8 aufweist. Aus einer Düse 10 werden mittels eines
Transportmediums, entweder Luft oder eine Flüssigkeit,
Partikel 12 auf die Oberfläche 4 gerichtet, wobei die
Gröle und Beschaffenheit dieser Partikel 12 so gewählt
ist, daß die durch die Bestrahlung erzielte Tiefenfein
struktur eine verhältnismäßig geringe Rauhtiefe hat.
Fig. 2 entspricht der Darstellung in Fig. 1, wobei
auf die Oberfläche 4 eine Schutzschicht 14 aufgetragen
worden ist, die sich über die Täler 6 und Höhen 8 hin
weg erstreckt. Bei der Schutzschicht 14 kann es sich um
einen Schutzlack handeln, der aufgesprüht worden ist.
Fig. 3 verdeutlicht den nachfolgenden Verfahrens
schritt, bei dem die Schutzschicht 14 im Bereich der
Höhen 8 abgetragen worden ist, so daß sich die Schutz
schicht 14 nur noch im Bereich der Täler 6 befindet. Das
Abtragen der Schutzschicht 14 von den Höhen 8 kann durch
Abwischen unter Zuhilfenahme eines die Schutzschicht 14
erweichenden Mittels erfolgen. Es ist aber auch mög
lich, die Schutzschicht 14 in flüssiger Form mittels
einer Rakel aufzutragen, die beim Auftragen über die
Höhen 8 hinwegstreicht, so daß dort kein Material der
Schutzschicht 14 verbleibt.
Fig. 4 verdeutlicht den weiteren Verfahrens
schritt, bei dem mittels der Düse 10 gröbere Partikel
16 auf die Oberfläche 4 aufgestrahlt werden, wobei nur
die frei liegenden Höhen 8 beaufschlagt und so mit ei
ner Rauheit versehen werden, die eine größere Rauhtiefe
hat als die bei dem Verfahrensschritt gemäß Fig. 1 er
zeugte Rauhtiefe über die gesamte Oberfläche 4.
Fig. 5 zeigt die Oberfläche 4 nach Entfernen der
Schutzschicht aus den Tälern 6, so daß die Oberfläche 4
eine Prägeoberfläche bildet mit einer Grobstruktur mit
Tälern 6 und Höhen 8, die im Bereich der Höhen 8 von ei
ner Tiefenfeinstruktur überlagert ist, deren Rauhtiefe
größer, vorzugsweise wesentlich größer ist als die der
Tiefenfeinstruktur im Bereich der Täler 6.
Fig. 6 verdeutlicht die Verwendung der Prägewalze
2 zum Prägen einer thermoplastischen Folie 18 unter
Hitze und Druck.
Fig. 7 zeigt in vergrößerter Darstellung die ge
prägte Folie 18, deren Oberfläche 20 ein Positiv der
Oberflächenstruktur einer Ledervorlage aufweist, wäh
rend die Oberfläche 4 der Prägewalze 2 in bekannter
Weise ein Negativ der Vorlage des natürlichen Leders
darstellt. Somit weist die Oberfläche 20 der in Fig. 7
dargestellten Folie 18 eine Grobstruktur entsprechend
der Vorlage aus natürlichem Leder auf, deren Höhen 22
eine Tiefenfeinstruktur mit einer geringen Rauhtiefe
aufweist, so daß die Höhen 22 schwach glänzend erschei
nen, wie das bei natürlichem Leder aufgrund von Abnut
zung der Fall ist, während in den nicht abgenutzten
Tälern 24 die Tiefenfeinstruktur eine größere Rauhtiefe
hat, so daß die Täler 24 matter erscheinen als die Höhen
22.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist also die
Oberfläche einer Prägewalze herstellbar, mit der eine
Folie geprägt werden kann, die ein wesentlich höheres
Maß an Ähnlichkeit mit einer Vorlage aus natürlichem
Leder hat, als das bei bekannten Prägewalzen der Fall
war.
Claims (2)
1. Verfahren zur Bearbeitung einer metallischen
Oberfläche, bei dem die Oberfläche durch Bestrahlen
in mehreren Bestrahlungsstufen mit Partikeln mit ei
ner Tiefenfeinstruktur versehen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Oberfläche (4) zur Bildung einer Prägeoberfläche zunächst mit einer Tiefen grobstruktur versehen wird,
- 2. daß danach die Oberfläche (4) in einer er sten Bestrahlungsstufe mit einer Tiefen feinstruktur mit einer ersten Rauhtiefe versehen wird,
- 3. daß die mit der Tiefenfeinstruktur mit der ersten Rauhtiefe versehene Oberfläche (4) im Bereich der Täler (6) der Tiefengrob struktur mit einer Schutzschicht versehen wird,
- 4. daß die aus der Schutzschicht (14) heraus ragenden Höhen (8) der Tiefengrobstruktur durch Bestrahlen mit Partikeln (12) in ei ner zweiten Bestrahlungsstufe oder Ätzen oder dergleichen mit einer Tiefenfeinstruk tur mit einer zweiten Rauhtiefe versehen wird und
- 5. daß danach die Schutzschicht (14) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Schutzschicht (14) über Höhen (8) und
Täler (6) hinweg aufgetragen wird und daß danach die
Schutzschicht (14) im Bereich der Höhen (8) der Tie
fengrobstruktur entfernt wird.
Priority Applications (6)
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Legal Events
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8321 | Willingness to grant licences paragraph 23 withdrawn | ||
R084 | Declaration of willingness to licence | ||
R071 | Expiry of right |