DE19823472A1 - Verfahren zur Herstellung glänzender Leichtmetall-Verbundbleche, insbesondere Luftfahrtbleche - Google Patents

Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung glänzender Leichtmetall-Verbundbleche, insbesondere Luftfahrtbleche, mit einer Kernschicht aus einer aushärtbaren Aluminiumlegierung und einer ein- oder beidseitigen kathodischen Korrosionsschutzschicht aus einem unedleren Material auf Aluminiumbasis mit den Verfahrensschritten des Belegens eines Blockes aus dem Werkstoff der Kernschicht ein- oder beidseitig mit einem Block aus dem Werkstoff der jeweils vorgesehenen Korrosionsschutzschicht, wobei die Dicke des jeweiligen Blockes aus dem Werkstoff der Korrosionsschutzschicht im Verhältnis zur Dicke des Blockes aus dem Kernwerkstoff entsprechend dem gewünschten Verhältnis von Stärke der jeweiligen Korrosionsschutzschicht zur Stärke der Kernschicht gewählt wird, Vereinigens der Blöcke aus dem Werkstoff bzw. den Werkstoffen der Korrosionsschutzschicht bzw. der Korrosionsschutzschichten und der Kernschicht durch Walzplattieren in mehreren Stichen ggf. unter Zwischenglühen, auf etwa die gewünschte Fertigdicke, Lösungsglühens des gewonnenen Verbundblechs, Abschreckens des lösungsgeglühten Verbundblechs, Nachwalzens des abgeschreckten Verbundblechs und Auslagerns des nachgewalzten Verbundblechs zur Aushärtung des Kernwerkstoffs, wobei erfindungsgemäß das Nachwalzen einen Glanzwalzschritt aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung glänzender Leichtmetall-Verbundbleche, insbesondere Luft­ fahrtbleche, mit eine Kernschicht aus einer aushärtbaren Aluminiumlegierung und einer ein- oder beidseitigen kathodi­ schen Korrosionsschutzschicht aus einem unedleren Material auf Aluminiumbasis Es ist bekannt, Bleche dieser Art mit den Verfahrens­ schritten gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 herzustel­ len.

Der Kernwerkstoff ist typischerweise eine AlCu(Mg)-Le­ gierung mit der Bezeichnung AA2XXX bzw. eine AlZnMg(Cu)- Legierung mit der Bezeichnung AA7XXX. Als Werkstoff für die Korrosionsschutzschicht wird üblicherweise Reinaluminium für die 2XXX-Legierung oder eine AlZn1-Legierung mit der Be­ zeichnung 7072 für den Kernwerkstoff AA7XXX verwendet.

Im Rahmen des bekannten Verfahrens erfolgt seit Jahr­ zehnten das Glänzen des Blechs nach dem Auslagern durch mechanisches Polieren. Dieser Vorgang ist sehr arbeitsauf­ wendig. Das Blech wird mittels Stoffbürsten und Diamantpaste poliert. Nachteilig ist, daß die Blechoberfläche eine deut­ liche Polierstruktur und ein graues Erscheinungsbild zeigt. Darüber hinaus verringert sich die Dicke der Korrosions­ schutzschicht durch den mechanischen Abtrag örtlich un­ gleichmäßig, so daß auch der durch die kathodische, d. h. gegenüber dem Kernwerkstoff unedlere, Korrosionsschutz­ schicht bewirkte Korrosionsschutz örtlich ungleichmäßig ist. Darüber hinaus ergibt sich durch Schleif- und Polierfehler ein Ausschuß bis zu 20% der angelieferten Bleche. Der Po­ liermittelabfall ist nachteiligerweise als Sondermüll zu entsorgen, da er mit Schleifmittel und Aluminiumabrieb kon­ taminiert ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, das Verfahren gemäß Ober­ begriff des Patentanspruchs 1 so zu gestalten, daß sich bei verringertem Arbeitsaufwand ein verbessertes Glanzergebnis erzielen läßt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bevorzugt wird ein einziger Nachwalzschritt durchge­ führt, der in einem Arbeitsgang gleichzeitig der Gefügever­ besserung und der Glanzerzeugung dient.

Soll das Blech nur einseitig hochglänzend sein, so wird im Glanzwalzschritt als Unterwalze eine Walze mit rauherem Schliff verwendet.

Wenngleich der Walzpoliervorgang auf einer weichen Oberfläche durchgeführt wird, ist das optische Erscheinungs­ bild gegenüber dem bekannten mechanischen Polieren maßgeb­ lich verbessert. Der Glanzwert, gemessen nach Dr. Lange, erhöht sich auf GW 60 bis GW 70 gegenüber GW 50 beim mecha­ nischen Polieren. Der Ausschuß verringert sich praktisch auf null, was zu einer erheblichen Verringerung der Herstel­ lungskosten führt. Darüber hinaus entsteht nach dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren beim Polieren nahezu kein Abfall, so daß sich die Umweltbelastung und die Entsorgungskosten ver­ ringern.

Entgegen dem vorbekannten Verfahren erfolgt der Walz­ vorgang vorzugsweise in Bandform. Das Plattierwalzen über mehrere Stiche folgt vorzugsweise mit verringerten Rauhig­ keiten der Walzen und unter Zwischenbeizung. Die Stichabnah­ me liegt zwischen 0,5 und 30%, wobei die Walzgeschwindig­ keit bis zu 400 m/min beträgt.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung glänzender Leichtmetall- Verbundbleche, insbesondere Luftfahrtbleche, mit einer Kern­ schicht aus einer aushärtbaren Aluminiumlegierung und einer ein- oder beidseitigen kathodischen Korrosionsschutzschicht aus einem unedleren Material auf Aluminiumbasis mit folgen­ den Verfahrensschritten:
Belegen eines Blockes aus dem Werkstoff der Kernschicht ein- oder beidseitig mit einem Block aus dem Werkstoff der jeweils vorgesehenen Korrosionsschutzschicht, wobei die Dicke des jeweiligen Blockes aus dem Werkstoff der Korro­ sionsschutzschicht im Verhältnis zur Dicke des Blockes aus dem Kernwerkstoff entsprechend dem gewünschten Verhältnis von Stärke der jeweiligen Korrosionsschutzschicht zur Stärke der Kernschicht gewählt wird,
Vereinigen der Blöcke aus dem Werkstoff bzw. den Werk­ stoffen der Korrosionsschutzschicht bzw. der Korrosions­ schutzschichten und der Kernschicht durch Walzplattieren in mehreren Stichen ggfs. unter Zwischenglühen, auf etwa die gewünschte Fertigdicke,
Lösungsglühen des gewonnenen Verbundblechs,
Abschrecken des lösungsgeglühten Verbundblechs,
Nachwalzen des abgeschreckten Verbundblechs und
Auslagerung des nachgewalzten Verbundblechs zur Aushär­ tung des Kernwerkstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachwalzen einen Glanzwalzschritt aufweist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachwalzen in einem der Gefügeverbesserung und der Glanzerzeugung dienenden Schritt durchgeführt wird.