DE19821107C2 - Rohbaukarosserie für einen Personenkraftwagen - Google Patents
Rohbaukarosserie für einen PersonenkraftwagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohbaukarosserie für einen
Personenkraftwagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Selbsttragende Rohbaukarosserien dieser Art sind in vielen
Ausführungsformen bekannt. So zeigt beispielsweise die DE 34 04 801 A1
eine Ausgestaltung, bei der man die vorderen Teile
der Radkästen in eine Baugruppe für den Unterbau integriert
hat, um so eine einfachere Montage solcher Karosserien zu er
reichen, deren Trägeranordnungen durch eine Vielzahl von mit
einander zu verschweißenden Teilen gebildet wird.
Es sind auch Rahmenausbildungen für Personenkraftwagen bekannt
(DE 11 56 659 C2), bei denen man die in den Vorbaubereich hin
einragenden Rahmenendteile, die auch einen sich zum Fahrgast
raum hin erweiternden Abschnitt aufweisen, an beiden Enden zu
einem Rahmen geschlossen hat, wobei man die Rahmenendteile a
ber nach oben zur Bildung der Seitenpfosten des Wagenkastens
hochgezogen und dort verbunden hat. Die Verbindung mit dem
mittleren Rahmenteil erfolgt dort über einen Querträger im Be
reich des Vorbaues, wobei allerdings auch eine Verbindung zwi
schen den Rahmenendteilen und dem Tunnel vorgesehen ist. Sol
che Rahmenausbildungen werden aber für moderne selbsttragende
Rohbaukarosserien nicht mehr vorgesehen, so dass die Forderung,
Rohbaukarosserien steif genug zur Aufnahme von Verformungs
kräften bei einem Aufprall des Fahrzeuges auszubilden, unab
hängig von Rahmenbauweisen vorliegt, wie sie früher üblich wa
ren.
Bei Rohbaukarosserien der eingangs genannten Art bildet der
Tunnel und der Hauptboden entsprechende Aufnahmen zur Ver
schraubung des Motorgetriebes an der Karosserie. Es hat sich
gezeigt, dass in diesem Bodenbereich bei einem sogenannten
Offsetcrash, d. h. also bei seitlich versetztem Frontalauf
prall, Verformungen auftreten, die auch, insbesondere wenn die
Fahrzeuge mit V-Motoren versehen sind, durch Drehbewegungen
des Motorgetriebeblocks ausgelöst werden. Dies wiederum kann
zu einer Beeinträchtigung des Freiraumes im Fahrgastraum auf
der Fahrer- oder Beifahrerseite führen.
Aus der DE 39 05 650 C1 ist eine selbsttragende Kraftfahrzeug
karosserie bekannt, die zwei Längsträger und einen zwischen
ihnen verlaufenden Hauptboden aufweist, der mit einem Tunnel
versehen ist. Um eine gute Aufprallstabilität zu erreichen,
weisen die Längsträger gegen die Fahrgastzelle eine Gabelung
auf und bilden mit weiteren Armen, die sich am Tunnel abstüt
zen, einen Gabelträgerverband. Ein Motorgetriebeträger, wie
bei der eingangs erwähnten Bauart, ist nicht vorgesehen.
Die DE 10 74 416 B beschreibt eine Rahmenbodenanlage eines
selbsttragenden Wagenkastens, der aber keinen Motorgetriebe
träger aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Rohbauka
rosserie der eingangs genannten Art eine Reduzierung der Ge
samtdeformation, insbesondere auch einer Stirnwandintrusion
und einer Tunnelaufweitung im Fahrgastzellenbereich zu errei
chen.
Diese Aufgabe wird bei einer Rohbaukarosserie der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, dass zwischen den Trägerabschnit
ten und dem Motorgetriebeträger als Zug- und Druckquerträger
ausbildete Verbindungsarme vorgesehen sind, die als auf den
Hauptboden aufgesetzte und mit diesem und den Trägerabschnit
ten verschweißte Profilstücke in der Form von trapezförmigen
Bauteilen ausgebildet sind, deren schmalere Seite an den
Längsträgerabschnitten befestigt ist und die mit abragenden
Verstärkungsrippen versehen sind, die etwa fächerförmig vom
Trägerabschnitt aus nach außen verlaufen.
Durch diese Ausgestaltung wird bei einem Offsetcrash eine
Drehbewegung des Motorgetriebeblocks weitgehend verhindert.
Auch eine Tunnelaufweitung kann weitgehend verhindert werden,
weil die vorgesehenen Verbindungsarme sowohl Zug- als auch
Druckkräfte aufnehmen können und, da sie direkt mit den beiden
Längsträgern der Karosserie verbunden sind, bei einer Querbe
lastung die Festigkeit um ein Vielfaches erhöhen. Die Ausbil
dung der Verbindungsarme ermöglicht eine weitgehende Anpassung
an die gewünschten Versteifungsfunktionen und trägt mit zu ei
ner gewünschten Weiterleitung der auf die Karosserie wirkenden
Kräfte bei. Die Versteifung kann in den gewünschten Bereichen
erreicht werden.
Schließlich können in Weiterbildung der Erfindung die trapez
förmigen Bauteile mit einer ihrer Seiten etwa senkrecht zur
Fahrzeugmittelachse verlaufen und es kann die Oberseite der
Bauteile etwa horizontal mit der Oberkante der Trägerabschnit
te fluchten und mit diesen verschweißt sein, während die Un
terseiten der abstehenden Rippen mit dem unterhalb der Ober
kante der Trägerabschnitte verlaufenden Hauptboden verschweißt
sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungs
beispieles dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Rohbaukarosse
rie, die nach der Erfindung ausgestaltet ist,
Fig. 2 die schematische Darstellung des Schnittes nach der
Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 die vergrößerte Darstellung der in der Fig. 1
angedeuteten Einzelheit III,
Fig. 4 die vergrößerte Darstellung einer Draufsicht auf einen
Teil der Rohkarosserie nach Fig. 1 mit der Anordnung
eines zur Versteifung dienenden Profilstückes, und
Fig. 5 die perspektivische Darstellung des Profilstückes, das
in Fig. 4 mit einem der Trägerabschnitte verbunden und
von unten betrachtet gezeigt ist.
In der Fig. 1 ist eine Rohkarosserie für einen Personenkraftwa
gen schematisch dargestellt. Es ist zu erkennen, daß die Rohka
rosserie 1 im Bereich ihres Vorbaues 2, in den später der Motor
eingesetzt wird, mit zwei parallel zueinander verlaufenden
Längsträgern 3 versehen ist, deren gegenseitiger Abstand etwa im
Bereich der später vorzusehenden Windschutzscheibe durch jeweils
gegenüber der Fahrzeugmittelachse 4 nach außen gerichtete Trä
gerabschnitte 3a vergrößert wird.
Die Enden der Trägerabschnitte 3a sind durch eine Querverstei
fung 5 verbunden, die etwa bis zu dem in Fig. 1 gestrichelt an
gedeuteten Tunnel 6 verläuft. Die Querversteifung 5 liegt dabei
noch vor einem in an sich bekannter Weise den Mittelbereich des
Fahrzeugbodens versteifenden Querträger 7.
Zwischen den beiden Trägerabschnitten 3a ist, ebenfalls etwa im
Bereich unterhalb der späteren Windschutzscheibe, ein Motorge
triebeträger 8 vorgesehen, an dem in bekannter Weise das mit dem
Motor verbundene Getriebegehäuse 9 befestigt wird. Zwischen den
Trägerabschnitten 3a und dem Motorgetriebeträger 8 sind als Zug-
und Druckquerträger ausgebildete Verbindungsarme 10 vorgesehen,
deren Ausgestaltung anhand der Fig. 2 bis 5 noch näher erläu
tert werden wird. Diese Verbindungsarme 10 stellen eine Verstei
fung im Bereich des Motorgetriebeträgers 8 dar, die insbesondere
dazu dient, bei einer Querbelastung der Karosserie im Falle ei
nes sogenannten Offsetcrashs für die notwendige Versteifung der
Motoranbindung zu sorgen und zu verhindern, daß bei einem sol
chen Crash eine Drehbewegung der Motorgetriebeeinheit und eine
damit verbundene zu starke Verformung der Karosserie und des
Tunnels eintritt.
Die Fig. 2 und 3 lassen erkennen, daß die Verbindungsarme 10
als Profilstücke auf den Hauptboden 11 der Karosserie aufgesetzt
und jeweils mit dem Boden, mit dem Motorgetriebeträger 8 und mit
den Trägerabschnitten 3a verschweißt sind. Dies geschieht dabei
jeweils in an sich bekannter Weise durch Punktverschweißung an
den mit kleinen Querstrichen gekennzeichneten Stellen, von denen
ein Teil mit dem Bezugszeichen 12 versehen ist. Die Fig. 2
und 3 zeigen, daß unterhalb des Hauptbodens eine Abschirmung 13
und darunter jeweils die Abgasanlage 14 verläuft und daß der Mo
torgetriebeträger 8 im Anschlußbereich an die Verbindungsarme 10
jeweils mit einer Verstärkung 15 versehen ist, die zur Bildung
von Hohlträgern im unteren Bereich des Tunnels und außerhalb des
Motorgetriebeträgers 8 führt.
Die Fig. 4 zeigt eine Ansicht eines der Verbindungsarme 10 und
eines der Trägerabschnitte 3a von unten. Es ist aus dieser Figur
und aus der Fig. 5 zu ersehen, daß die als Profilstücke ausge
bildeten Verbindungsarme 10 aus Blech geprägt sind und mit abra
genden Verstärkungsrippen 16, 17, 18 versehene trapezförmige
Bauteile sind, deren Rippen nach unten abragen, während eine
obere, mit einem Rand 19 versehene Fläche 20 etwa mit der Ober
kante der Trägerabschnitte 3a und mit dem Anschlußbereich der
Verstärkung 15 des Motorgetriebeträgers 8 fluchtet.
Die von den Verbindungsarmen 10 gebildeten Profilstücke weisen
eine trapezförmige Grundform auf, die im eingebauten Zustand
(siehe auch Fig. 1) so angeordnet ist, daß eine der quer zur
Fahrtrichtung verlaufenden Seiten, die beim Ausführungsbeispiel
mit der nach unten ragenden, nahezu wandartigen Rippe 16 verse
hen ist, etwa senkrecht auf der Fahrzeugmittelachse 4 steht,
während die gegenüberliegende Trapezseite, welche mit der Rippe
18 versehen ist, etwa senkrecht zu den schräg verlaufenden Trä
gerabschnitten 3a steht. Der Rand 19 der Fläche 20 entspricht
der Größe einer der beiden anderen Trapezseiten. Dieser Rand 19
ist am Motorgetriebeträger 8 angeschweißt, während die kleinere,
dem Rand 19 gegenüberliegende Seite mit dem Trägerabschnitt 3a
verschweißt ist. Durch diese Ausgestaltung verlaufen die Ver
steifungsrippen 16, 17 und 18 vom Trägerabschnitt 3a aus gesehen
etwa fächerförmig nach außen. Sie tragen daher zu der gewünsch
ten Versteifung des Motorgetriebeträgers 8 gegenüber den Träger
abschnitten 3a bei.
In bekannter Weise sind natürlich auch die Trägerabschnitte 3a
als geprägte Profile ausgebildet, die mit dem Hauptboden 11 ver
schweißbar sind. Für die Erfindung entscheidend ist, daß die als
Profilstücke ausgebildeten Verbindungsarme eine Querverbindung
zwischen den beiden Trägerabschnitten 3a im Bereich des Motorge
triebeträgers 8 in einer solchen Weise herstellen, daß von den
Verbindungsarmen 10, wie durch die Pfeile 21 in der Fig. 3 ange
deutet ist, Zug- und Druckkräfte zwischen den Trägerabschnitten
3a und dem Motorgetriebeträger 8 übertragbar sind, die im Fall
eines sogenannten Offsetcrash eine Verdrehung der Motorgetriebe
einheit und eine dadurch bewirkte Verformung der Karosserie
wirksam verhindern.
Beim Ausführungsbeispiel sind Längsträger 3 dargestellt, deren
Abstand zueinander sich etwa im Bereich der Windschutzscheibe
durch schräge Trägerabschnitte 3a vergrößert. Die Erfindung läßt
sich aber auch dann verwirklichen, wenn solche schräge Trägerab
schnitte nicht vorgesehen sind. Auch dann lassen sich die Längs
träger mit dem Motorgetriebeträger durch Verbindungsarme 10 ver
binden, die als Zug- und Druckquerträger im Sinn der Erfindung
ausgebildet sind.
Claims (4)
1. Rohbaukarosserie für einen Personenkraftwagen mit zwei
Längsträgern (3), zwischen denen ein Hauptboden (11) ver
läuft, der etwa im Bereich unterhalb der Windschutzscheibe
mit einem Motorgetriebeträger (8) zur Befestigung des Getrie
begehäuses (9) und mit einem dieses und die Antriebswelle
aufnehmenden Tunnel (6) versehen ist, wobei sich der gegen
seitige Abstand zwischen den Längsträgern (3) hinter dem Be
reich des Vorbaus (2) durch schräg zur Fahrzeugmittelachse
(4) verlaufende Trägerabschnitte (3a) vergrößert,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Trägerabschnitten (3a) und dem Motorgetrie
beträger (8) als Zug- und Druckquerträger ausgebildete Ver
bindungsarme (10) vorgesehen sind, die als auf den Hauptboden
(11) aufgesetzte und mit diesem und den Trägerabschnitten
(3a) verschweißte Profilstücke in der Form von trapezförmi
gen Bauteilen ausgebildet sind, deren schmalere Seite an den
Längsträgerabschnitten (3a) befestigt ist, und die mit abra
genden Verstärkungsrippen (16, 17, 18) versehen sind, die et
wa fächerförmig vom Trägerabschnitt (3a) aus nach außen ver
laufen.
2. Rohbaukarosserie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motorgetriebeträger (8) im Anschlußbereich zu den
Verbindungsarmen (10) mit Verstärkungsprofilen (15) versehen
ist.
3. Rohbaukarosserie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die trapezförmigen Bauteile mit einer ihrer Seiten etwa
senkrecht zur Fahrzeugmittelachse (4) verlaufen.
4. Rohbaukarosserie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flächige Oberseite (20) jedes Bauteils etwa horizon
tal mit der Oberkante der Trägerabschnitte (3a) fluchtet und
mit dieser verschweißt ist, während die Unterseiten der ab
stehenden Rippen (16, 17, 18) mit dem unterhalb der Oberkante
der Trägerabschnitte (3a) verlaufenden Hauptboden (11) ver
schweißt sind.
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