DE19818488A1 - Verfahren zur Herstellung einer umlaufenden mediumsdichten Verbindung zwischen konzentrisch angeordneten Glasrohren unter Einschluß einer elektrischen Leiterbahn - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer umlaufenden mediumsdichten Verbindung zwischen konzentrisch angeordneten Glasrohren unter Einschluß einer elektrischen LeiterbahnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel
lung einer umlaufenden mediumsdichten Verbindung zwischen
konzentrisch angeordneten Glasrohren unter mediumsdichtem
Einschluß einer durchgehenden elektrischen Leiterbahn gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie einen elektrochemi
schen Sensor gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 10.
Elektrochemische Sensoren, wie pH-Sensoren, ionenselektive
Sensoren und Redoxsensoren müssen mit elektrischen Leitungen
für die Zu- und/oder Abführung elektrischer Signale zu
und/oder von den Elektroden ausgestattet sein. Da die Elek
troden in aller Regel in eine Puffer- oder Bezugselektrolyt
lösung im Sensorinnenraum eintauchen, ist es für die
Handhabung, den Transport und den Einsatz des Sensors
erforderlich, daß der Sensorinnenraum mit einem mediumsdich
ten Raumabschluß versehen ist, um ein Austreten der darin
enthaltenen Lösung bzw. Lösungen zu vermeiden. Dies bedingt,
daß die elektrischen Leitungen einen mediumsdichten Leiter
durchgang zwischen dem Sensorinnenraum und der Umgebung
umfassen.
Eine Art von gebräuchlichen elektrochemischen Sensoren weist
ein rohrförmig ausgebildetes Gehäuse aus Glas auf. Ein erster
Innenraum eines derartigen Sensors ist im Zwischenraum zwi
schen zwei konzentrisch angeordneten Glasrohren ausgebildet
und durch zwei bezüglich der Längsrichtung versetzte, umlau
fende Abschlußbereiche begrenzt. In vertikaler Betriebs
stellung des elektrochemischen Sensors ist der untere Ab
schlußbereich als umlaufende Schmelzverbindung der beiden
Glasrohre ausgebildet. Der obere Abschlußbereich ist als
umlaufende mediumsdichte Verbindung der beiden Glasrohre
ausgebildet, wobei diese einen mediumsdichten Leiterdurchgang
für die elektrische Leitung der im ersten Innenraum angeord
neten Elektrode einschließt. Ein im inneren Glasrohr ausge
bildeter und durch zwei Abschlußbereiche begrenzter zweiter
Innenraum des elektrochemischen Sensors beinhaltet eine
zweite Elektrode.
Die bekannten mediumsdichten umlaufenden Verbindungen umfas
sen xenogene und autogene Verbindungen. Xenogene Verbindungen
beinhalten ein zwischen den zu verbindenden Glasrohrteilen
angeordnetes fremdes Verbindungsmaterial, beispielsweise eine
Abdichtmasse auf Epoxidbasis. Der Einsatzbereich von derar
tigen Verbindungen ist auf Temperaturen von maximal etwa 60°C
begrenzt. Mit besonderen Abdichtmassen auf Silikonbasis läßt
sich der Einsatzbereich bis auf Temperaturen von etwa 130°C
oder höher ausdehnen, doch ist die Herstellung derartiger
Verbindungen aufwendig. Die EP 0 517 032 B1 beschreibt ein
patronenförmiges Ableitelement für potentiometrische Meßketten,
welches mit einem als xenogene Verbindung ausgebildeten
Verschlußmittel ausgestattet ist, wobei als Verbindungsmate
rialien Epoxid, Silikon oder Glaslot verwendbar sind. Durch
die Verwendung von Glaslot läßt sich eine gesinterte oder
verschmolzene xenogene Verbindung herstellen.
Der elektrische Isolationswiderstand, d. h. der Widerstand
zwischen zwei getrennten, durch eine gemeinsame xenogene
Verbindung geführten elektrischen Leitungen beträgt üblicher
weise etwa 108 bis 1013 Ohm. Autogene Verbindungen, d. h.
Verbindungen ohne fremdes Verbindungsmaterial lassen sich
durch direktes Verschmelzen der zu verbindenden Glasrohrteile
herstellen und zeichnen sich gegenüber xenogenen Verbindungen
durch eine verbesserte Dichtigkeit und Beständigkeit gegen
über chemischen und thermischen Einflüssen und durch einen
verbesserten elektrischen Isolationswiderstand der hindurch
geführten elektrischen Leitungen aus.
Bei einem bekannten elektrochemischen Sensor werden metalli
sche Drähte als Leitungen verwendet, die im Sensorinnenraum
angeordnet sind und die Elektroden mit einem externen Kabel
oder Stecker verbinden. Die Verwendung von drahtförmigen
Leitungen ergibt jedoch verschiedene Nachteile. Die Drähte
mit den zugehörigen Isolationen haben einen relativ großen
Raumbedarf, dessen Reduzierung aus physikalischen Gründen nur
begrenzt möglich ist. Aus diesem Grund sind einer Miniaturi
sierung des Sensors, wie sie für zahlreiche Verwendungszwecke
erwünscht und erforderlich ist, Grenzen gesetzt. Überdies
erschwert die Verwendung von metallischen Drähten, Drahtver
bindungen und Isolationsschläuchen die Automatisierung des
Sensorherstellungsprozesses. Zur Vereinfachung des Herstel
lungsprozesses und zur Vermeidung von Kontaktpotentialen ist
es erwünscht, für die drahtförmigen Leitungen dasselbe
Metall wie für die Elektroden zu verwenden. Bei Sensoren,
deren Elektroden aus einem niedrigschmelzenden Metall wie
beispielsweise Silber bestehen, ist jedoch das ansonsten
vorteilhafte Einschmelzen der aus dem selben Metall bestehen
den drahtförmigen Leitungen in Glas nicht möglich. Es wird
deshalb eine xenogene Verbindung mit den bereits genannten
Nachteilen verwendet; alternativ kann zwar eine autogene
Verbindung verwendet werden, wobei in diesem Fall die elek
trische Leitung im Bereich der Verbindung ein Drahtstück aus
einem höherschmelzenden Metall wie beispielsweise Platin
beinhalten muß. Dies bringt andere, ebenfalls bereits ge
nannte Nachteile mit sich.
Bei einer weiteren Art von bekannten Sensoren sind die elek
trischen Leitungen als Leiterbahnen ausgebildet. Diese werden
beispielsweise durch Auftragen eines als Suspension in Harz
und/oder einem flüchtigen Lösungsmittel vorliegenden pulver
förmigen Metalls und anschließendem Fixieren, welches erfor
derlichenfalls bei erhöhter Temperatur erfolgt, hergestellt.
Dadurch läßt sich eine kompaktere Bauweise und ein geringerer
Herstellungsaufwand erreichen. Eine autogene umlaufende medi
umsdichte Verbindung unter Einschluß von elektrischen Leiter
bahnen ist jedoch mit den bekannten Verfahren nicht herstell
bar, weshalb mit leiterbahnförmigen Leitungen versehene elek
trochemische Sensoren bisher mit xenogenen Verbindungen aus
gestattet wurden. Dies bringt jedoch die bereits erwähnten
Nachteile mit sich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren an
zugeben, um eine verbesserte umlaufende mediumsdichte Verbin
dung zwischen konzentrisch angeordneten Glasrohren unter me
diumsdichtem Einschluß einer durchgehenden elektrischen Lei
terbahn herzustellen und insbesondere elektrochemische Senso
ren damit auszustatten.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch:
- a) das Verfahren gemäß Anspruch 1; und
- b) den elektrochemischen Sensor gemäß Anspruch 10.
Das Verfahren gemäß Anspruch 1 erlaubt es, zwischen zwei kon
zentrisch angeordneten Glasrohren eine umlaufende mediums
dichte Verbindung unter mediumsdichtem Einschluß einer durch
gehenden elektrischen Leiterbahn herzustellen. Die Erfindung
schafft ein Verfahren zur Herstellung einer umlaufenden medi
umsdichten Verbindung zwischen konzentrisch angeordneten Glas
rohren unter mediumsdichtem Einschluß einer durchgehenden
elektrischen Leiterbahn eines Leitermetalles, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß man die Außenwand des inneren Glasroh
res oder die Innenwand des äußeren Glasrohres mit mindestens
einer in Längsrichtung des Glasrohres verlaufenden elektri
schen Leiterbahn versieht, die Glasrohre konzentrisch zusam
menfügt und dann das äußere Glasrohr durch lokales umlaufen
des Erhitzen so weit einschnürt, bis es sich mit dem inneren
Glasrohr unter mediumsdichtem Einschluß der Leiterbahn ver
schmilzt.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens sind in den Ansprüchen
2 bis 9 beschrieben.
Das Verfahren nach Anspruch 2 erlaubt es, auf besonders ein
fache Weise die angestrebte mediumsdichte Verbindung zu er
halten.
Das Verfahren gemäß Anspruch 3 ist für die Herstellung des
Wulstes am inneren Glasrohr besonders geeignet, da es eine
kontrollierte Ausbildung des Wulstdurchmessers und der zuge
hörigen Wandstärke des inneren Glasrohres im Verbindungsbe
reich erlaubt.
Das Verfahren nach Anspruch 4 vereinfacht die Ausbildung der
mediumsdichten Verbindung, weil der Wulst das Verschmelzen
fördert bzw. vereinfacht.
Das Verfahren nach Anspruch 5 stellt eine weitere Vereinfa
chung dar, weil die Leiterbahn dann einfacher auszubilden
ist, wenn noch kein Wulst vorhanden ist.
Durch die Verwendung von Weichglas gemäß Anspruch 6 wird die
Ausführung des Verfahrens erleichtert. Diese Ausführungsform
ist überdies für die Herstellung von mediumsdichten Verbin
dungen bei elektrochemischen Sensoren zur Messung des pH-
Wertes besonders geeignet, da sich Weichglas mit einer für
derartige Sensoren gebräuchlichen, aus pH-Glas bestehenden
Glasmembran gut verschmelzen läßt.
Das Verfahren gemäß Anspruch 7 erlaubt es, mediumsdichte Ver
bindungen unter Einschluß korrosionsbeständiger Leiterbahnen
herzustellen, welche für Sensoren geeignet sind, die im Sen
sorinnenraum eine korrosive Lösung enthalten. Zu diesem Zweck
sind Leitungssysteme aus Edelmetallen wie beispielsweise Gold
oder Platin verwendbar.
Die Verwendung von Silber gemäß Anspruch 8 ist einerseits ko
stengünstiger und andererseits im Zusammenhang mit aus Silber
bestehenden Elektroden, insbesondere Bezugselektroden für die
Messung von pH-Werten oder Redoxpotentialen, vorteilhaft.
Das Verfahren gemäß Anspruch 9 liefert gute Ergebnisse bezüg
lich des Verschmelzens von innerem und äußerem Glasrohr sowie
des Einschlusses der Leiterbahn.
Der elektrochemische Sensor nach Anspruch 10 beinhaltet min
destens eine in einem Innenraum des Sensors angeordnete Elek
trode, die mittels einer elektrischen Leitung mit einer au
ßerhalb des Innenraumes angeordneten elektrischen Anschluß
stelle elektrisch verbunden ist. Die elektrische Leitung um
faßt eine elektrisch leitende Durchführung, die durch eine
zwischen einem inneren Glasrohr und einem äußeren Glasrohr
angeordnete und den Innenraum begrenzende mediumsdichte Ver
bindung mit mindestens einem Wulst verläuft, wobei die elek
trische Leitung mindestens im Bereich der Verbindung als Lei
terbahn ausgebildet ist. Durch Anwendung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens ist der elektrochemische Sensor mit einer ge
genüber chemischen und thermischen Einflüssen beständigen,
einen guten Dichtigkeitsgrad und Isolationswiderstand aufwei
senden Verbindung ausstattbar. Es ist möglich, die elektri
sche Leitung lediglich im Bereich der Verbindung als Leiter
bahn auszubilden und in den übrigen Bereichen beispielsweise
als Metalldraht. Zur Vereinfachung des Herstellungsprozesses
und zur Erlangung einer kompakten Bauweise ist es vorteil
haft, die elektrische Leitung durchgehend als Leiterbahn aus
zubilden.
Bevorzugte Ausgestaltungen des elektrochemischen Sensors sind
in den Ansprüchen 11 bis 15 beschrieben.
Prinzipiell können Leiterbahn und Elektrode aus unterschied
lichen Metallen bestehen. Durch die Verwendung gleicher
Metalle gemäß dem Anspruch 11 werden unerwünschte Kontaktpo
tentiale und mechanische Spannungen an der Verbindungsstelle
zwischen Leiterbahn und Elektrode vermieden.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 12 erlaubt eine besonders kom
pakte Bauweise des elektrochemischen Sensors und ist überdies
für eine automatisierte Herstellung geeignet. Eine sehr ge
bräuchliche Art von elektrochemischen Sensoren beinhaltet ein
Silber/Silberchlorid-Bezugselement mit einer aus Silber
bestehenden Elektrode gemäß Anspruch 13.
Anspruch 14 bezieht sich auf einen ionenselektiven elektro
chemische Sensor, beispielsweise auf einen elektrochemischen
Sensor zur Messung von pH-Werten, während Anspruch 15 einen
elektrochemischen Sensor zur Messung von Redoxpotentialen be
trifft.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand
von Zeichnungen näher beschrieben; dabei zeigen:
Fig. 1 ein inneres Glasrohr mit einer gemäß dem ersten
Verfahrensschritt aufgetragenen Leiterbahn in
Seitenansicht und teilweise geschnitten;
Fig. 2 das innere Glasrohr der Fig. 1 gemäß dem
Schnitt II-II der Fig. 1;
Fig. 3 das innere Glasrohr der Fig. 1 nach Ausbildung
eines Wulstes gemäß dem zweiten Verfahrens
schritt, in Seitenansicht und teilweise ge
schnitten;
Fig. 4 das innere Glasrohr der Fig. 3 nach Einführen
in ein äußeres Glasrohr gemäß dem dritten
Verfahrensschritt, in Seitenansicht und teilwei
se geschnitten;
Fig. 5 die Glasrohre der Fig. 4 nach dem Zusammen
schmelzen gemäß dem vierten Verfahrensschritt,
in Seitenansicht und teilweise geschnitten;
Fig. 6 zwei gemäß einer alternativen Ausführungsform
des Verfahrens verschmolzene Glasrohre, in Sei
tenansicht und teilweise geschnitten;
Fig. 7 eine konzentrische Anordnung von drei erfindungsgemäß
verschmolzenen Glasrohren, in Seite
nansicht und teilweise geschnitten; und
Fig. 8 einen elektrochemischen Sensor zur Messung des
pH-Wertes, der mit einer nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellten mediumsdichten Verbin
dung ausgestattet ist, in einer Schnittdarstel
lung.
Das Verfahren zur Herstellung einer umlaufenden mediumsdich
ten Verbindung 2 zwischen einem inneren Glasrohr 4 und einem
konzentrisch dazu angeordneten äußeren Glasrohr 6 unter
mediumsdichtem Einschluß einer durchgehenden elektrischen
Leiterbahn 8 umfaßt vier Verfahrensschritte, deren jeweili
ges Ergebnis in den Fig. 1 und 2, 3, 4 bzw. 5 dargestellt
ist.
Im ersten Verfahrensschritt wird die Außenwand 10 des aus
Weichglas, beispielsweise Bleiglas, bestehenden inneren
Glasrohres 4 mit der in Längsrichtung des inneren Glasrohres
4 über einen Verbindungsbereich 12 verlaufenden streifenför
migen Leiterbahn 8 aus Silber versehen. Im gezeigten Beispiel
bedeckt die Leiterbahn 8 lediglich einen kleinen Bruchteil
des Umfanges der Außenwand 10, doch das Verfahren ist auch
auf Leiterbahnen, die einen größeren Bruchteil oder den ge
samten Umfang des Glasrohres bedecken, anwendbar. Ebenso ist
das Verfahren auf Glasrohre anwendbar, auf deren Außenwand
mehrere, im wesentlich parallel verlaufende Leiterbahnen
angeordnet sind.
Im zweiten Verfahrensschritt wird durch lokales umlaufendes
Erhitzen des inneren Glasrohres 4 an dem Verbindungsbereich
12 ein radial nach außen vorstehender Wulst 14 ausgebildet.
Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, im inneren Glasrohr 4
beispielsweise mittels eines mundbetätigten Gummischlauches
einen geringen Überdruck aufzubauen. Beim verwendeten Weich
glas ist es vorteilhaft, für das Erhitzen eine weiche Gas
flamme mit einer Flammentemperatur von 600°C bis 800°C zu
verwenden, um eine kontrollierte Ausbildung des Wulstes 14 zu
gewährleisten. Der Außendurchmesser des Wulstes 14 ist etwas
geringer zu wählen als der Innendurchmesser des äußeren
Glasrohres 6. Beispielsweise wird ein inneres Glasrohr 4 mit
einem Außendurchmesser von 4 mm und ein äußeres Glasrohr 6
mit einem Innendurchmesser von 10 mm verwendet, wobei der
Wulst 14 mit einem Außendurchmesser von 9 mm auszubilden
ist.
Im dritten Verfahrensschritt wird das innere Glasrohr 4 in
das vorzugsweise aus dem selben Weichglastypus bestehende
äußere Glasrohr 6 konzentrisch eingeführt, bis sich der
Wulst 14 an einem Verbindungsbereich 16 des äußeren Glasroh
res 6 befindet. Typischerweise erstreckt sich der Verbin
dungsbereich 16 in Längsrichtung des äußeren Glasrohres 6
über eine Länge von 5 mm bis 20 mm. Vorteilhafterweise
werden die Glasrohre 4, 6 mittels geeigneter, aus der Glas
verarbeitungstechnik bekannten Hilfsmittel wie Graphithülsen
und/oder -ringen gegeneinander fixiert.
Im vierten Verfahrensschritt wird das äußere Glasrohr 6
durch lokales umlaufendes Erhitzen am Verbindungsbereich 16
soweit eingeschnürt, bis es sich mit dem vorstehenden Wulst
14 des inneren Glasrohres 4 unter mediumsdichtem Einschluß
der Leiterbahn 8 verschmilzt. Zu diesem Zweck ist es vorteil
haft, im äußeren Glasrohr 6 einen geringen Unterdruck aufzu
bauen und/oder die Enden des äußeren Glasrohres 6 in dessen
Längsrichtung leicht gegeneinander zu drücken. Beim verwende
ten Weichglas wird das Verschmelzen vorteilhafterweise in
einer Gasflamme bei einer Temperatur von 1000°C bis 1200°C
vorgenommen.
Die Fig. 6 zeigt das Ergebnis einer alternativen Ausfüh
rungsform des Verfahrens, wobei man im ersten Verfahrens
schritt die Leiterbahn 8' an der Innenwand 18 des äußeren
Glasrohres 6 anbringt.
Die Fig. 7 zeigt eine konzentrische Anordnung von drei
Glasrohren 20, 22, 24 als Ergebnis einer nacheinander er
folgten Ausführung der beiden hier oben beschriebenen alter
nativen Ausführungsformen des Verfahrens, wobei an einem
ersten Verbindungsbereich 26 zwischen dem inneren Glasrohr 20
und dem mittleren Glasrohr 22 eine erste umlaufende mediums
dichte Verbindung 28 und an einem zweiten Verbindungsbereich
30 zwischen dem mittleren Glasrohr 22 und dem äußeren Glas
rohr 28 eine zweite umlaufende mediumsdichte Verbindung 32
ausgebildet sind. Zu diesem Zweck wird zunächst das erfindungsgemäße
Verfahren auf das innere Glasrohr 20 und das
mittlere Glasrohr 22 angewandt, wobei im ersten Verfahrens
schritt eine erste Leiterbahn 34 an der Außenwand 36 des
inneren Glasrohres 20 angebracht wird. Nach Durchführung des
zweiten, dritten und vierten Verfahrensschrittes wird die
alternative Ausführungsform des Verfahrens auf das mittlere
Glasrohr 22 und das äußere Glasrohr 24 angewandt, wobei im
ersten Verfahrensschritt eine zweite Leiterbahn 38 an der
Innenwand 40 des äußeren Glasrohres 24 angebracht wird. Die
beiden Verbindungsbereiche 26 und 30 sind bezüglich der
Längsrichtung der Glasrohre gegeneinander versetzt angeord
net.
Bei den hier oben beschriebenen Bearbeitungsschritten des
lokalen Erhitzens in Gasflammen werden die bekannten Vorkeh
rungen der Glasbearbeitungstechnik, wie kontinuierliches
Drehen der Glasrohre 4, 6 um die Längsachse und Vermeidung
abrupter Temperaturveränderungen, befolgt. Insbesondere wird
die Abkühlung der beiden Glasrohre 4, 6 am Ende des vierten
Verfahrensschrittes langsam, d. h. innerhalb mehrerer Stunden
vorgenommen. Erforderlichenfalls wird die Leiterbahn 8 zu
einem geeigneten Zeitpunkt nach Abschluß des ersten Verfah
rensschrittes in einem vom Verbindungsbereich 12 des inneren
Glasrohres 4 abgewandten Bereich des inneren Glasrohres 4 mit
einem Abdeckungsmittel 42, beispielsweise mit einem über das
innere Glasrohr 4 gestülpten Schrumpfschlauchabschnitt,
abgedeckt.
Ein unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens herge
stellter elektrochemischer Sensor in vertikaler Betriebsstel
lung ist in der Fig. 8 dargestellt. Dabei handelt es sich um
einen als Einstabsmeßkette zur Bestimmung des pH-Wertes
ausgebildeten ionenselektiven Sensor, der ein Bezugselement
102 sowie ein Arbeitselement 104 umfaßt. Eine als Bezugs
elektrode des Bezugselementes 102 ausgebildete erste Elektro
de 106 ist in einem zwischen zwei konzentrisch angeordneten
Glasrohren 4, 6 ausgebildeten ersten Innenraum 108 ange
ordnet, wobei dieser im oberen Teil durch einen ersten Abschlußbereich
110 und im unteren Teil durch einen zweiten
Abschlußbereich 112 begrenzt wird. Der erste Abschlußbereich
110 ist als eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte, umlaufende mediumsdichte Verbindung 2 ausgebil
det, während der zweite Abschlußbereich 112 als umlaufende
Schmelzverbindung der beiden Glasrohre 4, 6 ausgebildet ist.
Das Bezugselement 102 beinhaltet außerdem eine im ersten
Innenraum 108 befindliche Bezugselektrolytlösung 114, in
welche die erste Elektrode 106 eintaucht, eine am äußeren
Glasrohr 6 zwischen der mediumsdichten Verbindung 2 und dem
unteren Abschlußbereich 112 angeordnete verschließbare
Nachfüllöffnung 116 zum Nachfüllen von Bezugselektrolytlösung
114, sowie ein im äußeren Glasrohr 6 zwischen der mediums
dichten Verbindung 2 und dem unteren Abschlußbereich 112
angeordnetes Diaphragma 118. Die erste Elektrode 106 ist
mittels einer in die Verbindung 2 mediumsdicht eingeschlosse
nen durchgehenden elektrischen Leitung 120 mit einer außerhalb
des ersten Inneraumes 108 angeordneten elektrischen
Anschlußstelle 122 verbunden.
Im Beispiel der Fig. 8 ist die erste Elektrode 106 und die
zugehörige elektrische Leitung 120 als eine einzige, aus
Silber bestehende Leiterbahn 8 ausgebildet. Der in die Be
zugselektrolytlösung 114 eintauchende Bereich der Leiterbahn
8 ist durch einen als Abdeckungsmittel 42 dienenden und das
innere Glasrohr 4 umgebenden Schrumpfschlauchabschnitt 124
abgedeckt. Als Bezugselektrolytlösung 114 wird vorzugsweise
eine wäßrige, mit Silberchlorid gesättigte, 3-molare Kalium
chloridlösung verwendet.
Eine als Arbeitselektrode des Arbeitselementes 104 ausgebil
dete zweite Elektrode 126 ist in einem innerhalb des inneren
Glasrohres 4 befindlichen zweiten Innenraum 128 angeordnet,
wobei dieser im oberen Teil durch einen mediumsdichten Ab
schlußbereich 130 begrenzt wird. In seinem unteren Teil wird
der zweite Innenraum 128 durch eine mit dem inneren Glasrohr
4 verschmolzene, kalottenförmige Glasmembran 132 begrenzt.
Die Glasmembran 132 besteht aus bekanntem pH-Glas. Das Ar
beitselement 104 beinhaltet außerdem eine im zweiten Innen
raum 128 befindliche Innenpufferlösung 134, in welche die
zweite Elektrode 126 eintaucht. Die zweite Elektrode 126 ist
mittels einer in den Abschlußbereich 130 mediumsdicht einge
schlossenen durchgehenden elektrischen Leitung 136 mit einer
außerhalb des zweiten Innenraumes 128 angeordneten elektri
schen Anschlußstelle 138 verbunden. Die zweite Elektrode 126
und die elektrische Leitung 136 sind vorzugsweise aus einem
Silberdraht ausgebildet. Im gezeigten Beispiel umfaßt der
Abschlußbereich 130 einen in das innere Glasrohr 4 einge
klebten Abschlußkörper.
In einer weiteren, hier nicht abgebildeten Ausgestaltung des
elektrochemischen Sensors ist dieser mit einem abgewandelten
Arbeitselement zur Messung von Redoxpotentialen ausgestattet,
wobei das Bezugselement 102 wie bereits hier oben beschrieben
ausgebildet ist.
Bei den hier oben beschriebenen elektrochemischen Sensoren
handelt es sich um Einstabmeßketten, in welchen das Arbeits
element und das Bezugselement in einem einzigen, vorzugsweise
rohrförmig ausgebildeten Sensorgehäuse eingebaut sind. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch bei der Herstellung
der Einzelelemente von getrennten Meßketten, bei denen das
Arbeitselement und das Bezugselement in separaten Sensorge
häusen eingebaut sind, anwendbar.
2
umlaufende mediumsdichte Verbindung von
4
und
6
4
inneres Glasrohr
6
äußeres Glasrohr
8
,
8
' Leiterbahn
10
Außenwand von
4
12
Verbindungsbereich von
4
14
Wulst von
4
16
Verbindungsbereich von
6
18
Innenwand von
6
20
inneres Glasrohr
22
mittleres Glasrohr
24
äußeres Glasrohr
26
erster Verbindungsbereich
28
erste mediumsdichte Verbindung
30
zweiter Verbindungsbereich
32
zweite mediumsdichte Verbindung
34
erste Leiterbahn
36
Außenwand von
20
38
zweite Leiterbahn
40
Innenwand von
24
42
Abdeckungsmittel
102
Bezugselement
104
Arbeitselement
106
erste Elektrode
108
erster Innenraum
110
erster Abschlußbereich von
108
112
zweiter Abschlußbereich von
108
114
Bezugselektrolytlösung
116
Nachfüllöffnung
118
Diaphragma
120
elektrische Leitung von
102
122
elektrische Anschlußstelle von
102
124
Schrumpfschlauchabschnitt
126
zweite Elektrode
128
zweiter Innenraum
130
mediumsdichter Abschlußbereich von
128
132
Glasmembran
134
Innenpufferlösung
136
elektrische Leitung von
104
138
elektrische Anschlußstelle von
104
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung einer umlaufenden mediumsdich
ten Verbindung (2) zwischen konzentrisch angeordneten
Glasrohren (4, 6) unter mediumsdichtem Einschluß einer
durchgehenden elektrischen Leiterbahn (8, 8') eines Lei
termetalles, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) die Außenwand (10) des inneren Glasrohres (4) oder die Innenwand (18) des äußeren Glasrohres (6) mit mindestens einer in Längsrichtung des Glasrohres (4 bzw. 6) verlaufenden elektrischen Leiterbahn (8 bzw. 8') versieht,
- b) die Glasrohre (4, 6) konzentrisch zusammenfügt und dann
- c) das äußere Glasrohr (6) durch lokales umlaufendes Erhitzen so weit einschnürt, bis es sich mit dem in neren Glasrohr (4) unter mediumsdichtem Einschluß der Leiterbahn (8, 8') verschmilzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das innere Glasrohr (4) vor dem Schritt des konzen
trischen Zusammenfügens an einem Verbindungsbereich (12)
durch lokales umlaufendes Erhitzen mit einem radial nach
außen vorstehenden Wulst (14) versieht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das lokale Erhitzen des inneren Glasrohres (4) im
Verbindungsbereich (12) bei einer Temperatur von 600°C
bis 800°C durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß man die Glasrohre (4, 6) derart konzentrisch
zusammenfügt, daß sich der Wulst (14) an einem Verbin
dungsbereich (16) des äußeren Glasrohres (6) befindet,
und daß man das lokale umlaufende Erhitzen derart ge
staltet, daß sich das äußere Glasrohr (6) mit dem Wulst
(14) des inneren Glasrohres (6) unter mediumsdichtem Ein
schluß der Leiterbahn (8, 8') verschmilzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Leiterbahn (8, 8') ausbildet,
bevor man den Wulst (14) ausbildet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man aus Weichglas bestehende Glasrohre
(4, 6) verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Leitermetall ein korrosionsbe
ständiges Metall verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Leitermetall Silber verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man das lokale Erhitzen des äußeren
Glasrohres (6) im Verbindungsbereich (16) bei einer Tem
peratur von 1000°C bis 1200°C durchführt.
10. Elektrochemischer Sensor mit mindestens einer Elektrode
(106), wobei die Elektrode (106) in einem zwischen zwei
konzentrisch angeordneten Glasrohren (4, 6) ausgebilde
ten und durch zwei Abschlußbereiche (110, 112) begrenz
ten Innenraum (108) des Sensors angeordnet ist, wobei
der erste Abschlußbereich (110) als umlaufende medi
umsdichte Verbindung (2) der beiden Glasrohre (4, 6)
ausgebildet ist, wobei die Elektrode (106) mittels einer
in die Verbindung (2) mediumsdicht eingeschlossenen
durchgehenden elektrischen Leitung (120) mit einer außer
halb des Innenraumes (108) angeordneten elektrischen An
schlußstelle (122) elektrisch verbunden ist, wobei die
elektrische Leitung (120) mindestens im Einschlußbereich
der Verbindung (2) als Leiterbahn (8) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der umlaufenden
mediumsdichten Verbindung (2) das innere Glasrohr (4)
einen radial nach außen vorstehenden Wulst (14) und/oder
das äußere Glasrohr (6) einen radial nach innen vorste
henden Wulst aufweist/aufweisen und die Leiterbahn (8)
im Bereich des Wulstes/der Wülste mediumsdichtend zwi
schen dem inneren und dem äußeren Glasrohr (4, 6) gehal
ten ist.
11. Elektrochemischer Sensor nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leiterbahn (8) aus demselben Me
tall wie die Elektrode (106) besteht.
12. Elektrochemischer Sensor nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Elektrode (106) als Teil der Lei
terbahn (8) ausgebildet ist.
13. Elektrochemischer Sensor nach einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (106) aus
Silber besteht.
14. Elektrochemischer Sensor nach einem der Ansprüche 10 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (106) als
Bezugselektrode eines ionenselektiven Sensors ausgebil
det ist.
15. Elektrochemischer Sensor nach einem der Ansprüche 10 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (106) als
Bezugselektrode eines Redox-Sensors ausgebildet ist.
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