DE19816328C1 - Verfahren zum Spannen von Werkstücken - Google Patents
Verfahren zum Spannen von WerkstückenInfo
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Abstract
Zum Spannen vor Werkstücken ist ein Spannsystem vorgesehen worden, zu dem zwei oder mehrere Spannbacken gehören. Die Spannbacken sind mit regelmäßig angeordneten Formschlußelementen, bspw. Vorsprüngen, besetzt, die von entsprechenden Anlageflächen vorstehen. Komplementäre Ausnehmungen, die als Kupplungselemente dienen, werden in einem Vorbereitungsschritt an dem Werkstück ausgebildet. Dies kann durch Prägen geschehen. Das Spannsystem erbringt eine gemischte reib- und formschlüssige Spannung des Werkstücks, die die Übertragung großer Haltekräfte mit geringem Flächenbedarf an dem Werkstück und an den Spannelementen ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft
ein Spannverfahren für Werkstücke.
Zur Bearbeitung in Werkzeugmaschinen müssen die Werk
stücke auf geeigneten Spannplätzen fest aufgespannt und
gehalten werden. Die Aufspannung muss dabei so beschaffen
sein, dass insbesondere bei spanenden, an dem Werkstück
durchzuführenden Bearbeitungsvorgängen auch größere Kräfte
ohne weiteres abgeleitet werden können und nicht zur Orts
verlagerung des Werkstücks führen. Andererseits soll das
Werkstück möglichst gut zugänglich sein, um nacheinander
möglichst viele Bearbeitungsvorgänge an dem Werkstück mit
einer einzigen Aufspannung durchführen zu können. Beide
Anforderungen stehen in einem gewissen Gegensatz zuein
ander. Soll das Werkstück bspw. von fünf Seiten her zu
gänglich sein, ist eine Aufspannung erforderlich, die den
Zugang zu den zu bearbeitenden Seiten nicht versperrt.
Werden Werkstücke zwischen Spannbacken bspw. eines
Maschinenschraubstocks geklemmt, verdeckt der Maschinen
schraubstock mit seinen beiden Spannbacken zwei einander
gegenüberliegende Seiten des Werkstücks großflächig. Da
durch wird der Zugang zu dem Werkstück beeinträchtigt.
Aus der US-PS 4.632.375 ist eine nach Art eines
Schraubstocks ausgebildete Klemmvorrichtung mit einem be
weglich gelagerten Backen und einem diesem gegenüberlie
gend angeordneten ortsfest gehaltenen Backen bekannt. Bei
de Backen sind mit beweglich gelagerten Klemmelementen
versehen, die eine Anpassung an eine gegebene Werkstück
kontur gestatten. Die Klemmelemente können bedarfsweise
auswechselbar ausgebildet sein. Dies insbesondere, um die
Anpassung an unterschiedliche Oberflächenkonturen zu er
möglichen. Bedarfsweise kann die Oberfläche der bewegli
chen Backen auch gezahnt ausgebildet sein, bspw. um eine
Zahnstange zwischen ihrer Zähnung und ihrer flachen Rück
seite klemmen zu können.
Aus der EP 0065939 A2 ist ein Spannbacken mit Greifele
menten bekannt. Die Greifelemente sind aus einem harten,
möglicherweise spröden, Werkstoff ausgebildet und an einem
weniger harten Träger gelagert. Die Greifelemente dienen
dazu, in die Oberfläche eines zu ergreifenden Werkstücks
einzudringen. Die Greifelemente bilden scharfe Zähne, die
ein Werkstück mit glatter Oberfläche halten sollen. Die
Oberfläche des Werkstücks wird durch das Spannen mit sol
chen Greifelementen deformiert, d. h. beschädigt. Die
Greifelemente sind demnach so ausgebildet, dass sich die
Oberfläche des Werkstücks beim Spannen an die Greifelemen
te anpasst.
Aus der EP 0482570 A2 ist ein Spannbacken für
Schraubstöcke bekannt, der mehrere parallel zueinander
verschiebbar gelagerte Druckelemente aufweist. Diese ste
hen an ihrer dem Werkstück abgewandten Seite stirnseitig
mit einer sogenannten Kompensierfüllung in Verbindung.
Dies ermöglicht das Spannen von Werkstücken mit unebener
oder gegliederter Oberfläche mit gleichmäßiger Verteilung
der Spannkraft oder das gleichzeitige Spannen mehrerer
Gegenstände mit ungleichen Abmessungen. Der Spannbacken
passt sich durch die Druckelemente und die Kompensierfül
lung mehr oder weniger an die Werkstückkontur an.
Aus der DE-PS 705 856 ist darüber hinaus ein Spann
backen bekannt, der an seiner Spannfläche eine Gummiplatte
aufweist, die mit Metallkörpern versehen ist. Die Metall
körper sind prismatisch ausgebildet und legen mit ihren
Stirnseiten eine ebene oder gewölbte Fläche fest. Die Gum
miplatte gestattet ein gleichmäßiges Festspannen mehrere
Werkstücke oder das Spannen von Werkstücken mit unregel
mäßiger Oberfläche, in dem sie die einzelnen Metallkörper
geringfügig federnd lagert.
Aus der DE-AS 29 37 061 ist eine Spannvorrichtung für
das Erfassen und Spannen unregelmäßig geformter Werkstücke
mit stark zerklüfteter Greifflächengeometrie bekannt. Sol
che Werkstücke sind bspw. Führungsschienen, Profilschien
oder dergleichen. Die Greifbacken sind der Oberflächen
kontur des zu greifenden Werkstücks angepasst. Das Spannen
erfolgt somit anhand der vorhandenen Werkstückkontur, ohne
Deformierung derselben.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren zum Spannen von Werkstücken zu schaffen, mit dem
Werkstücke sicher gehalten werden können und das einen
guten Zugang zu den gespannten Werkstücken ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit Verfahren nach Anspruch 1 ge
löst.
Die Spanneinrichtung zur Durchführung des Verfahrens
weist zwei Spannbacken oder Spannelemente auf, die mit
Formschlusselementen versehen sind, die komplementär zu
entsprechenden Kupplungselementen des Werkstücks ausge
bildet sind. Die Kupplungselemente werden an dem Werkstück
in einem vorbereitenden Arbeitsschritt eigens ausgebildet.
Sie haben in der Regel keine sonstige Funktion, sondern
dienen lediglich dem Spannen des betreffenden Werkstücks
in der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung. Diese ermög
licht durch die Formschlusselemente den Angriff an dem
Werkstück, bspw. in einem extrem schmalen streifenförmigen
Bereich. Das kraftschlüssig zwischen den Spannelementen
geklemmte Werkstück ist durch die Formschlusselemente und
die Kupplungselemente zusätzlich formschlüssig gehalten.
Es ist deshalb möglich, Werkstücke zu spannen, die relativ
weit aus dem zwischen beiden Spannelementen definierten
Zwischenraum ausragen. Hier können lediglich beschränkt
durch die Eigenelastizität des Werkstücks spanenden
Bearbeitungsvorgänge oder sonstige Bearbeitungsvorgänge an
dem Werkstück ausgeführt werden, die sowohl Seitenflächen
als auch die Stirnfläche des Werkstücks mit erheblichen
Kräften beaufschlagen. Das Werkstück sitzt lediglich mit
einem sehr kurzen Fussbereich zwischen beiden Spannelemen
ten, wobei die Formschlusselemente verhindern, dass es
unter der Einwirkung größerer Kräfte aus den Spannbacken
herausgekippt wird. Die Formschlusselemente sind so ausge
bildet, dass sie jede Bewegung des Werkstücks in jeder
parallel zu den Anlageflächen der Spannelemente orientier
ten Richtung formschlüssig verhindern, oder sperren. Weil
beide Spannelemente jeweils mit entsprechenden Form
schlusselementen versehen sind, wird dadurch auch jede
Dreh-, Schwenk- oder Kippbewegung des Werkstücks verhin
dert. Die entsprechenden Haltekräfte werden von den Form
schlusselementen auf die Spannelemente übertragen und ab
geleitet. Dies gilt unabhängig davon, ob beide Spannele
mente aufeinander zu und voneinander weg verstellbar oder
lediglich eins der beiden Spannelemente beweglich angeord
net ist. Werden die Spannelemente an das Werkstück ge
presst, so dass sie es zwischeneinander klemmen, greifen
die Formschlusselemente automatisch in die Kupplungsele
mente und arretieren das Werkstück.
Die gemischt form- und -kraftschlüssige Klemmung bzw.
Halterung des Werkstücks in der Spanneinrichtung bringt
durch den Formschluss den zusätzlichen Vorteil, dass das
Werkstück von vorne herein in Bezug auf die Spanneinrich
tung eine definierte Lage einnimmt. Fehlpositionierungen
lassen sich nahezu vollständig ausschließen. Dadurch kann
der Arbeitsaufwand beim Einrichten der Werkstücke unter
Umständen erheblich gesenkt werden.
Die Formschlusselement, die bspw. durch Vorsprünge
oder Vertiefungen an den Spannelementen ausgebildet sein
können, sind vorzugsweise einstückig mit den Spannelemen
ten verbunden. Dies stellt eine hohe Belastbarkeit sicher.
Entsprechend sind die Kupplungselemente des Werkstücks
Vertiefungen oder Vorsprünge, die in einem dem Spannvor
gang vorausgehenden Bearbeitungsschritt an dem Werkstück
angebracht werden. Bspw. kann der Arbeitsschritt ein Prä
gebearbeitungsvorgang sein, bei dem der Spannbereich des
Werkstücks plastisch geringfügig deformiert wird. Dies
wird vorzugsweise in einem Bereich des Werkstücks vorge
nommen, der durch das Anbringen von Vertiefungen oder Vor
sprüngen keine Funktionsbeeinträchtigung erfährt. Insbe
sondere bei Werkstücken, bei denen solche Bereiche nicht
vorhanden sind, können die Kupplungselemente nach Beendi
gung der Bearbeitung auch beseitigt werden. Dies ist bspw.
in einem Schleif- oder Fräsbearbeitungsvorgang möglich,
der dann in einer anderen, möglicherweise konventionellen
Aufspannung erfolgt.
Die Formschluss- und Kupplungselemente können bspw.
nach Art einer Verzahnung ausgebildet sein. Die einzelnen
Zähne und zugeordneten Vertiefungen sind jeweils äquidi
stant angeordnet. Zur Festlegung einer eindeutigen Spann
lage ist es jedoch auch möglich, die Teilung an einer vor
gegebenen Stelle zu ändern, oder einen einzelnen Zahn bzw.
eine einzelne Vertiefung wegzulassen.
Für die Formschlusselemente bzw. die Kupplungsele
mente hat sich die Pyramidenstumpfform als vorteilhaft
herausgestellt. Auch die Kegelstumpfform ist möglich. In
beiden Fällen wird erreicht, dass die Formschlusselemente
relativ leicht in die zugeordneten Kupplungselemente ein
finden. Dies insbesondere, wenn der Flankenwinkel der
Formschlusselemente nicht zu groß ist. Bspw. hat es sich
als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Winkel der Sei
tenflächen der pyramidenstumpfförmigen Vorsprünge gegen
über der Anlagefläche nicht größer als 45° ist. Die zu
geordneten Vertiefungen, die als Kupplungselemente dienen,
können dann leicht eingeprägt werden, wobei sie, obwohl
sie nicht allzu tief sind, eine gute formschlüssige Kupp
lung zwischen dem Werkstück und den Spannbacken ergeben.
Die Formschlusselemente sind bspw. in einer einzigen
geraden Reihe an einer Kante des Spannbackens angeordnet.
Dies ermöglicht ein besonders knappes platzsparendes Span
nen von Werkstücken. Andere Anordnungsschemata sind jedoch
ebenfalls denkbar und möglich. Sind sehr große Kräfte auf
zunehmen, können bspw. zwei oder mehrreihige Anordnungs
muster Anwendung finden.
Sind die Formschlusselemente und die Kupplungselemen
te untereinander gleich groß, oder haben sie sogar ein
geringfügiges Spiel zueinander, wird eine echte Funktions
trennung zwischen Anlagefläche und Formschlusselement da
hingehend vorgenommen, dass die Anlageflächen der kraft
schlüssigen Spannung dienen, während die Formschlussele
mente die Lagefixierung und Lagesicherung der Werkstücke
während der Bearbeitung übernehmen. Der Vorzug bei dieser
Ausführungsform liegt darin, dass die Formschluss- und
Kupplungselemente beim Spannen keiner Belastung unterlie
gen und eine Belastung erst während der Bearbeitung auf
tritt. Wird jedoch eine Aufspannung gewünscht, bei der
auch Mikrobewegungen des Werkstücks gut unterdrückt werden
kann es zweckmäßig sein, wenn die als Vorsprünge ausge
bildeten Elemente wenigstens geringfügig größer sind als
die zugeordneten, als Vertiefung ausgebildeten Elemente.
Dabei ist das Übermaß, bzw. Untermaß der an den Spannele
menten vorgesehenen Formschlusselemente und die Material
wahl der Spannelemente vorzugsweise so festgelegt, dass
plastische Deformationen, falls sie überhaupt auftreten,
auf das Werkstück beschränkt bleiben. Mit derartigen
Spannelementen ist auf Dauer eine präzise und sichere
Spannung von Werkstücken möglich.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus Unteransprüchen, der Zeich
nung sowie der zugehörigen Beschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin
dung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Spannsystem in einer aus
schnittsweisen schematisierten und perspektivischen Dar
stellung,
Fig. 2 das Spannsystem nach Fig. 1, in einer sche
matisierten ausschnittsweisen Draufsicht,
Fig. 3 ein Spannelement für das Spannsystem nach den
Fig. 1 und 2, in einer vereinfachten Vorderansicht, in
ausschnittsweiser Darstellung,
Fig. 4 ein zu dem Spannsystem nach den Fig. 1 bis
3 gehöriges Spannelement mit abgewandelten Formschluss
elementen, in einer schematisierten Draufsicht,
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform eines Spann
systems mit mehreren mit Formschlusselementen versehenen
Spannelementen, in einer schematisierten Draufsicht, und
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform eines Spannsys
tems mit Spannelementen, die mit Formschlusselementen ver
sehen sind, in einer schematisierten Draufsicht.
In Fig. 1 ist ein Werkstück 1 veranschaulicht, das
mittels zweier Spannbacken 2, 3 in einer nicht weiter
veranschaulichten Werkzeugmaschine fest spannbar ist.
Dazu sind die Spannbacken 2, 3 in Richtung des in Fig. 1
veranschaulichten Pfeils 4 aufeinander zu und voneinander
weg verstellbar an einer nicht weiter veranschaulichten
Verstelleinrichtung gehalten. Die Verstelleinrichtung ist
dazu eingerichtet, die Spannbacken 2, 3 bedarfsweise mit
einer Kraft zu beaufschlagen, die die Spannbacken 2, 3
aufeinander zu bewegt.
Die in Fig. 1 veranschaulichten Spannbacken 2, 3
sind spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Die
nachfolgende Beschreibung des Spannbackens 2 gilt demzu
folge entsprechend für den Spannbacken 3.
Der Spannbacken 2 weist bspw. einen quaderförmigen
Grundkörper 5 auf, der an seiner dem Werkzeug 1 zugewand
ten Seite eine Planfläche 6 aufweist. Die Planfläche 6
dient als Anlagefläche für eine an dem Werkstück 1 vor
gesehene, ebenfalls plan ausgebildete Spannfläche 7, die
in Fig. 1 infolge der Perspektive verdeckt ist. An der
gegenüberliegenden Seite weist das Werkstück 1 eine dem
Spannbacken 3 zugewandte entsprechende Planfläche 8 auf,
die zu der Planfläche 7 spiegelsymmetrisch ausgebildet
ist und infolge der Perspektive in Fig. 1 sichtbar ist.
Sie wird nachfolgen anstelle der Spannfläche 7 beschrie
ben.
Die Spannbacken 2 und 3 dienen dazu, das Werkstück 1
lediglich in unmittelbarer Nachbarschaft seines unteren
Randes 9 zu fassen. Bedarfsweise können sei jedoch auch
an anderen Stellen angreifen. Dazu sind auf der Anlage
fläche 6 mehrere in einer Reihe angeordnete Vorsprünge 11
ausgebildet, die als Formschlusselemente dienen. Die
Vorsprünge 11 sind untereinander gleich ausgebildet und
erstrecken sich entlang einer oberen Kante 12 des Spann
backens 2. Entsprechendes gilt für den Spannbacken 3. In
Fig. 2 ist ein Ausschnitt des Spannbackens 2 in einem
anderen Maßstab veranschaulicht. Wie insbesondere in
Verbindung mit Fig. 3 ersichtlich wird, sind die Vor
sprünge 11 pyramidenstumpfförmig ausgebildet. Sie sind
jeweils einstückiger Bestandteil des Grundkörpers 5. Wie
aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, sind sie in Abständen
voneinander angeordnet, die vorzugsweise größer sind als
ihre Ausdehnung in Richtung der Kante 12. Die pyramiden
stumpfförmigen Vorsprünge 11 sind dabei in Richtung der
Kante 12 länglich ausgebildet, d. h. sie weisen eine
rechteckige Grundfläche auf. Prinzipiell kann die Form
abweichen, jedoch ergibt sich mit der dargestellten
pyramidenstumpfform mit rechteckiger Basis eine gute
Kraftübertragung bei minimalem Platzbedarf. Der
Böschungswinkel α, d. h. der Winkel den jede Seitenfläche
14, 15, 16, 17 jeweils mit der Anlagefläche 6 ein
schließt, ist vorzugsweise relativ flach. Die
Böschungswinkel der an die schmaleren Kanten der Grund
fläche angrenzenden Seitenflächen 14, 15 sind vorzugs
weise kleiner als 45°. Die Höhe jedes pyramidenartigen
Vorsprungs 11 ist vorzugsweise nicht größer als die Länge
der schmaleren Kante der Grundfläche.
In dem Werkstück 1 sind Ausnehmungen 18 ausgebildet,
die jeweils den Vorsprüngen 11 zugeordnet und diesen
entsprechend geformt sind. Die Ausnehmungen 18 sind bspw.
in einem Prägeverfahren hergestellt und zu den als Form
schlußelemente dienenden Vorsprüngen 11 komplementär
ausgebildet. Im vorliegenden Fall sind die Ausnehmungen
18 jeweils pyramidenstumpfförmige Vertiefungen.
Beim Spannen von Werkstücken 1 wird folgendermaßen
vorgegangen:
Vor dem Spannen wird das Werkstück 1 an seinen
Spannflächen 8 zunächst zur Aufspannung vorbereitet. Dazu
wird es in eine Prägevorrichtung eingelegt und falls die
Ausnehmungen 18 an exakt vorgegebenen Stellen gewünscht
sind, zunächst justiert. Dies ist insbesondere dann
erforderlich, wenn das Werkstück 1 nach dem Spannen in
den Spannbacken 2, 3 ohne weitere Justage bearbeitet
werden soll. In anderen Fällen, bei denen das gespannte
Werkstück 1 zunächst angetastet oder sonstwie gemessen
wird, um seine Ist-Position zu bestimmen, kann eine
Justage in der Prägevorrichtung auch entfallen.
In der Prägevorrichtung wird mittels eines Präge
stempels die aus Fig. 1 ersichtliche Reihe aufeinand
erfolgender Ausnehmungen 18 eingeprägt. Dies kann sowohl
mit einem linear beweglichen flachen Stempel, der alle
Ausnehmungen 18 gleichzeitig eindrückt geschehen, als
auch mit einem Stempel der ledigliche eine einzige Aus
nehmung 18 erzeugt. Dieser Stempel wird, wenn er eine
Ausnehmung 18 eingedrückt hat, jeweils eine Position
weiterbewegt, so dass alle Ausnehmungen 18 nacheinander
erzeugt werden.
Darüber hinaus ist es möglich, die Ausnehmungen 18
mit einer Rolle einzudrücken, die Vorsprünge aufweist und
über die Spannfläche 8 geführt wird.
Sind die Vorsprünge 18 ausgebildet, wird das Werk
stück zwischen die Spannbacken 2, 3 geführt, wonach diese
in Richtung des Pfeils 4 aufeinander zu bewegt werden,
bis die Vorsprünge 11 in die Ausnehmungen 18 eingreifen
und die Anlageflächen 6 fest gegen die Spannflächen 7, 8
drücken. Die Vorsprünge 11 sitzen spielfrei in den Aus
nehmungen 18 und halten das Werkstück 1 formschlüssig,
falls die aufzunehmenden Kräfte größer sind als die
Haftreibung zwischen den Anlageflächen 6 und den Spann
flächen 7, 8. Durch die reibschlüssige Unterstützung der
Formschlußverbindung wird jedes Spiel und jede Positio
nierunsicherheit vermieden. Schwingungen des Werkstücks 1
bei der Bearbeitung können dadurch vermieden werden. Die
Formschlußverbindung zwischen den Vorsprüngen 11 und den
Ausnehmungen 18 verhindert hingegen, dass das Werkstück 1
mit Gewalt aus den Spannbacken 2, 3 herausgeführt wird.
Die vorstehend beschriebenen, als Formschlußelemente
dienenden Vorsprünge 11 sind geradflankig ausgebildet.
Wie Fig. 4 veranschaulicht ist es jedoch auch möglich,
die Flanken 14, 15, 16, 17 jedes kegelstumpfförmigen
Vorsprungs 11 gewölbt auszubilden. Dies insbesondere im
Hinblick auf die Ausnehmungen 18, die an dem Werkstück
vorteilhafterweise im Prägeverfahren ausgebildet werden
und die demzufolge nicht scharfkantig begrenzt sind. Mit
einer geeigneten Flankenwölbung kann erreicht werden,
dass jeder Vorsprung 11 nahezu vollflächig in dem zu
geordneten Vorsprung 18 anliegt. Dies dient der Sicher
heit der Kraftübertragung und somit der Maximierung der
übertragbaren Kräfte. Die Wölbung und Krümmung der Vor
sprünge 11 wird dabei den am Werkstück sich beim Prägen
ausbildenden Flächenverläufen angepasst. Hier ist es auch
möglich, die Vorsprünge 11 mit einem mehr oder weniger
großen Übermaß zu versehen, damit diese beim Spannen
vorgespannt in den Ausnehmungen 18 sitzen. Die flachen
Böschungswinkel der Vorsprünge 11 verhindern, dass sich
das Werkstück 1 mit den Spannbacken 2, 3 verkeilt.
Das vorstehend beschriebene Spannsystem kam mit zwei
Spannbacken 2, 3 aus. Wie Fig. 5 veranschaulicht, können
jedoch auch mehrere, bspw. vier Spannbacken 2, 3, 2', 3'
vorgesehen werden, die einander jeweils paarweise gegen
überliegend angeordnet sind. Die Spannbacken 2, 3, 2', 3'
sind den vorbeschriebenen Spannbacken entsprechend ausge
bildet und weisen jeweils Vorsprünge 11 auf, die in
entsprechend vorbereitete Ausnehmungen des Werkstücks 1
greifen. Wenigstens zwei der Spannbacken 2, 3, 2', 3'
sind mittels einer kraftbetätigten Verstelleinrichtung
verschiebbar angeordnet, wie durch die Pfeile 4, 4'
angedeutet ist.
Während bei den vorstehend beschriebenen Ausfüh
rungsformen die Spannbacken 2, 3 jeweils plane Anlageflä
chen 6 aufweisen, können diese, wie das Ausführungsbei
spiel nach Fig. 6 zeigt, auch gewölbt, bspw. zylindrisch
gewölbt ausgebildet sein. Die veranschaulichten Spann
backen 2, 3, 2' dienen dem Spannen eines zylindrischen
Werkstücks 1, wobei jeder Spannbacken 2, 2', 3 eine
zylindrisch gewölbte Anlagefläche 6 aufweist, deren
Krümmung durch den Krümmungsradius des zylindrischen
Werkstücks 1 festgelegt ist. Jeder Spannbacken ist wie
derum mit Vorsprüngen 11 besetzt, die entlang einer Kante
12 jedes Spannbackens 2, 2', 3 angeordnet sind. Mit einer
derartigen Spannvorrichtung ist es möglich, Werkstücke 1
in Drehmaschinen, Reibschweißmaschinen und bei ähnlichen
Anwendungen kurz zufassen. Der Vorzug liegt darin, dass
lediglich ein sehr kurzer Axialbereich des Werkstücks zum
Spannen erforderlich ist. Steht ein größerer Bereich zur
Verfügung und sollen Werkstücke 1 mit unterschiedlichen
Durchmessern gespannt werden, können die Vorsprünge 4
abweichend von der dargestellten Ausführungsform auch in
Axialrichtung angeordnet sein, wobei die Spannbacken dann
lediglich Spannkanten aufweisen, deren schmalen streifen
förmige Anlageflächen mit Vorsprüngen 11 besetzt sind.
Bedarfsweise können die Formschlußelemente an den
Spannbacken 2, 3 auch durch Ausnehmungen gebildet werden.
In diesem Fall muss das Werkstück 1 im vorbereitenden
Arbeitsschritt mit entsprechenden komplementären Vor
sprüngen versehen werden. Der Vorteil dieser Ausführungs
form und Vorgehensweise liegt darin, dass die zum Spannen
erforderlichen Vorsprünge an dem Werkstück 1 nach der
Bearbeitung leicht entfernt werden können.
Zum Spannen vor Werkstücken 1 ist ein Spannsystem
vorgesehen worden, zu dem zwei oder mehrere Spannbacken
2, 3 gehören. Die Spannbacken sind mit regelmäßig an
geordneten Formschlußelementen, bspw. Vorsprüngen 11
besetzt, die von entsprechenden Anlageflächen 6 vorste
hen. Komplementäre Ausnehmungen 18, die als Kupplungs
elemente dienen, werden in einem Vorbereitungsschritt an
dem Werkstück ausgebildet. Dies kann durch Prägen gesche
hen. Das Spannsystem erbringt eine gemischte reib- und
formschlüssige Spannung des Werkstücks 1, die die Über
tragung großer Haltekräfte mit geringem Flächenbedarf an
dem Werkstück und an den Spannelementen 2, 3 ermöglicht.
Claims (9)
1. Verfahren zum Spannen von Werkstücken,
bei dem in einem vorbereitenden Arbeitsschritt an den Werkstücken Verformungen angebracht werden, die lediglich als Kupplungselemente beim Spannen mit einer entsprechen den Spannvorrichtung dienen sonst aber keine Funktion ha ben, und
bei dem die Werkstücke dann mit Spannbacken der Spannvorrichtung gespannt werden, welche zum formsschlüs sigen halten an ihren Anlageflächen zu den Verformungen komplementäre Formschlusselemente aufweisen.
bei dem in einem vorbereitenden Arbeitsschritt an den Werkstücken Verformungen angebracht werden, die lediglich als Kupplungselemente beim Spannen mit einer entsprechen den Spannvorrichtung dienen sonst aber keine Funktion ha ben, und
bei dem die Werkstücke dann mit Spannbacken der Spannvorrichtung gespannt werden, welche zum formsschlüs sigen halten an ihren Anlageflächen zu den Verformungen komplementäre Formschlusselemente aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verformungen in einem spanlosen Bearbeitungs
schritt ausgebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zum Spannen ein schmaler streifenförmiger Bereich des
Werkstücks verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlageflächen plan oder gewölbt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass als Formschlusselemente konkav oder konvex ausgebil
dete Flächenbereiche verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkstück zwischen Spannelementen kraftschlüssig
geklemmt und zusätzlich formschlüssig gehalten ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Formschlusselemente jede Bewegung des Werk
stücks in jeder parallel zu einer Anlagefläche orientier
ten Richtung verhindert oder gesperrt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkstück durch die Formschlusselemente positio
niert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Formschlusselemente nach Beendigung der Bearbei
tung entfernt werden.
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