DE19811151A1 - Verfahren zum Ansteuern eines elektrischen Antriebs - Google Patents
Verfahren zum Ansteuern eines elektrischen AntriebsInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Ansteuern eines elektrischen Antriebs (M), insbesondere in einem Kraftfahrzeug zur Ansteuerung eines verstellbaren Teils (10), vorgeschlagen, wobei der Antrieb (M) durch wenigstens zwei Schalter (S1, S2, S3, S4), insbesondere Relais, in zwei Richtungen (L, R) zu betreiben und durch einen Leistungsschalter (T) anzusteuern ist, so daß der mittels wenigstens eines ersten Schalters (S1, S4) in eine erste Richtung (L) betriebene Antrieb (M) durch den Leistungsschalter (T) ausgeschaltet und dieser wenigstens eine erste Schalter (S1, S4) bei dem Ausschalten des Antriebs (M) nicht geschaltet, insbesondere nicht geöffnet bzw. gesperrt wird.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Ansteuern
eines elektrischen Antriebs nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs
Am Markt sind Motoren als elektrischer Antrieb bekannt, die
in zwei Drehrichtungen (Linkslauf, Rechtslauf) zu betreiben
sind und die als Antrieb für zu verstellende Teile,
beispielsweise Schiebehebedächer oder Fenster in einem
Kraftfahrzeug, verwendet werden. Zur Ansteuerung eines
solchen Motors wird bekannterweise eine Vollbrückenschaltung
mit vier Transistoren als Schalter verwendet, von denen
jeweils zwei zur gleichen Zeit leitend geschaltet sind, um
den Motor in jeweils eine Drehrichtung zu bestromen. Andere
Schaltungen umfassen beispielsweise lediglich zwei Relais
als Schalter zur Bestromung des Motors in zwei
Drehrichtungen (DE-OS 33 05 770).
Weitere am Markt zur Kfz-Schiebedach-Steuerung bekannte
Schaltungen weisen darüber hinaus im Massezweig einen
Leistungsschalter auf, mit dem die Höhe und Dauer der
Bestromung des Motors gesteuert wird. Beispielsweise wird
der Leistungsschalter direkt oder mittels
Pulsweltenmodulation durch ein Steuergerät angesteuert.
Bekannte Verfahren zum Ansteuern des Antriebs öffnen und
sperren die Schalter jeweils beim Ausschalten und
Einschalten des Motors für die eine oder andere
Drehrichtung.
Wird beispielsweise der im Linkslauf betriebene Motor
ausgeschaltet, dann werden alle Schalter und der
Leistungsschalter gesperrt. Beim darauf folgenden
Einschalten des Motors werden die der gewählten Drehrichtung
entsprechenden Schalter betätigt und der Leistungsschalter
durch das Steuergerät angesteuert. D.h., unabhängig davon,
ob der Motor in einem Rechtslauf oder in einem Linkslauf
angesteuert wird, d. h. reversiert oder in derselben
Drehrichtung weiter betrieben ein- und ausgeschaltet wird,
ergeben sich mindestens zwei Schaltvorgänge für das
jeweilige Ein- und Ausschalten des Motors und zwar je einen
am Leistungsschalter und an den Drehrichtungsschaltern.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß
Schaltvorgänge für den jeweiligen Drehrichtungsschalter beim
Ausschalten des Antriebs durch einen Leistungsschalter nicht
durchgeführt werden. Die Gesamtzahl der Schaltvorgänge der
Schalter über die Lebensdauer wird daher reduziert bzw. die
Lebensdauer der Schalter erhöht.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich beim Aus- und
anschließendem Einschalten in die gleiche Drehrichtung, da
keiner der Drehrichtungsschalter seinen Schaltzustand
ändert. Die Schalter werden nur dann geschaltet, wenn die
Drehrichtung des Motors reversiert wird.
Dadurch, daß die Schalter beim Ausschalten des Antriebs
nicht ihren Schaltzustand ändern, werden die vom Fahrer des
Kraftfahrzeugs als störend empfundenen Relais-Klappgeräusche
beim Stoppen und Starten des Motors vorteilhaft verhindert.
Ebenso verhindert werden die Überspannungsspitzen beim
Schalten der Relais, da diese nicht unter Last geschaltet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt nunmehr den Einsatz
von kostengünstigen Schaltern, da die Anforderungen an die
Anzahl der Schaltzyklen geringer angesetzt werden können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine erste Vorrichtung mit zwei
Schaltern zum Ansteuern eines elektrischen Antriebs nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren, Fig. 2 eine
Vollbrückenschaltung mit vier Schaltern als zweite
Vorrichtung zum Ansteuern eines elektrischen Antriebs nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren und Fig. 3 eine Darstellung
der Schaltzustände der Schalter der ersten und zweiten
Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
Fig. 1 zeigt als elektrischen Antrieb einen reversierbaren
Elektromotor M, dessen Drehrichtung über die Schaltzustände
zweier Relais S1, S2, angesteuert wird. Die Relais S1 und S2
können die Schaltzustände 0 und 1 annehmen, wobei je ein
Anschluß des Motors M über das jeweilige Relais S1, S2 im
Zustand 0 auf Masse bzw. im Zustand 1 auf Batteriespannung
Ub gelegt wird. Im Massezweig befindet sich ein durch eine
Steuerschaltung 20 in Zustände 0 (gesperrt) und 1 (leitend)
geschalteter Leistungstransistor T. Der Motor M treibt ein
zu verstellendes Teil 10 an, beispielsweise ein
Schiebehebedach eines Kraftfahrzeuges oder einen
elektrischen Fensterheber.
Die Bestromung des Motors M erfolgt über die Ansteuerung des
Leistungstransistors T, der durch die Steuerschaltung 20
entweder über Pulsweitenmodulation oder direkt angesteuert
wird. Eine Drehrichtung des Motors M, beispielsweise
Linkslauf L, wird über den Schaltzustand 1 des Relais S1 und
den Schaltzustand 0 des Relais S2 gemäß Fig. 1 eingestellt.
Bei umgekehrter Drehrichtung, beispielsweise Rechtslauf R,
kehren sich die Zustände 0 und 1 der Relais S1, S2 um.
Fig. 2 zeigt eine zweite Vorrichtung zur Ansteuerung des
Motors M mit einer Vollbrückenschaltung bestehend aus vier
Transistoren S1, S2, S3, S4. Zur Ansteuerung des Motors M
wird der Leistungstransistor T in der Masseleitung durch die
Steuerschaltung 20 pulsweitenmoduliert oder direkt
angesteuert. Die Drehrichtung des Motors M, beispielsweise
Linksdrehung L, wird durch leitende Transistoren S1 und S4
(Schaltzustand 1) und durch gesperrte Transistoren S2, S3
(Schaltzustand 0) gemäß Fig. 2 eingestellt. Bei
Drehrichtungsumkehr kehren sich die Schaltzustände 0 und 1
aller vier Transistoren jeweils um.
Fig. 3 zeigt die Schaltzustände 0 und 1 des
Leistungstransistors T, sowie der zwei bzw. vier Schalter
S1, S2, S3, S4 der Vorrichtungen gemäß Fig. 1 bzw. 2.
Dargestellt sind Schaltzustände für Links- bzw. Rechtslauf
L, R sowie ausgeschaltetem Motor M.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand
Fig. 3 beschrieben. Zum Zeitpunkt t0 befinden sich die
Schalter S1 bis S4 im Grundzustand 0. Für den Linkslauf L
des Motors M wird das Relais S1 bzw. die Transistoren S1, S4
zum Zeitpunkt t0 in den Zustand 1 geschaltet. Unmittelbar
darauf wird der Leistungstransistor T zur Bestromung des
Motors M durch die Steuerschaltung 20 ebenfalls
eingeschaltet. Am Motor M liegt dann eine Spannung derart
an, daß dieser sich im Linkslauf L bewegt und das zu
verstellende Teil 10 entsprechend seiner Drehrichtung über
ein gestrichelt angedeutetes Getriebe verstellt,
beispielsweise das Schiebehebedach 10 öffnet.
Im vorliegenden Beispiel wird das Schiebehebedach 10
lediglich zur Hälfte geöffnet. Die Position ist zum
Zeitpunkt t1 erreicht, so daß der Leistungstransitor T über
das Steuergerät 20 ausgeschaltet und die Stromzufuhr zum
Motor M unterbrochen wird. Die Relais bzw. Transistoren S1
bis S4 verbleiben nun erfindungsgemäß in ihrem jeweiligen
aktuellen Schaltzustand 1 bzw. 0.
Zum Zeitpunkt t2 wird das Schiebehebedach 10 betätigt, um
dieses vollständig zu öffnen. Der Motor wird demzufolge über
den Leistungstransistor T eingeschaltet und weiterhin im
Linkslauf L bestromt. Keiner der Schalter S1 bis S4 hat
seinen Schaltzustand seit dem Zeitpunkt t0 verändert.
Zum Zeitpunkt t3 befindet sich das Schiebehebedach 10 in
einem vollständig geöffneten Zustand, so daß, wie bereits
zum Zeitpunkt t1 erläutert, lediglich der Motor M über den
Leistungsschalter T ausgeschaltet wird.
Zum Zeitpunkt t4 wird das Schiebedach betätigt, um dieses zu
schließen, so daß der Motor M nunmehr im Rechtslauf R
anzutreiben ist. Dafür werden die Schaltzustände der
Schalter S1 bis S4 reversiert und erfindungsgemäß
unmittelbar darauf der Motor M durch Einschalten des
Leistungstransistors T bestromt.
Beim Ausschalten des Motors zum Zeitpunkt t5 bleiben die
Schaltzustände der Schalter S1 bis S4 erfindungsgemäß
unverändert.
Gemäß Fig. 3 ist nunmehr ersichtlich, daß aufgrund des
erfindungsgemäßen Verfahrens die Schalthäufigkeit jedes
Schalters S1 bis S4 reduziert ist. Insbesondere entfallen
die Schaltungen bei Bestromung des Motors in derselben
Richtung. Bei Drehrichtungsumkehr werden die Schalter S1 bis
S4 geschaltet, solange der Leistungstransistor T noch
gesperrt ist.
Als zu verstellendes Teil 10 können weitere Einrichtungen
innerhalb oder außerhalb des Kraftfahrzeugs verwendet
werden, wie z. B. Kopfstützen, Fahrzeugsitze, Heckspoiler
oder dergleichen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Ansteuern eines elektrischen Antriebs (M),
insbesondere in einem Kraftfahrzeug zur Ansteuerung eines
verstellbaren Teils (10), wobei der elektrische Antrieb (M)
durch wenigstens zwei ansteuerbare Schalter (S1, S2, S3,
S4), insbesondere Relaisschalter, in zwei Richtungen (L, R)
umschaltbar zu betreiben und durch einen Leistungsschalter
(T) ein- und auszuschalten oder anzusteuern ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der mittels wenigstens eines ersten
Schalters (S1, S4) in eine erste Richtung (L) betriebene
elektrische Antrieb (M) zunächst nur durch den
Leistungsschalter (T) ausgeschaltet und dieser wenigstens
eine erste Schalter (S1, S4) beim Ausschalten des
elektrischen Antriebs (M) nicht geschaltet, insbesondere
nicht geöffnet bzw. gesperrt, wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der durch den Leistungsschalter (T) ausgeschaltete
elektrische Antrieb (M) zum Betreiben in derselben ersten
Richtung (L) wieder durch den Leistungsschalter (T) bei
unverändertem Schaltzustand des wenigstens einen ersten
Schalters (S1, S4) eingeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Betreiben des durch den Leistungsschalter (T)
ausgeschalteten elektrischen Antriebs (M) in der zweiten
Richtung (R) der Schaltzustand (0, 1) der wenigstens zwei
ansteuerbaren Schalter (S1, S2, S3, S4) umgekehrt und der
Leistungsschalter (T) eingeschaltet wird.
4. Verfahren zum Ansteuern eines elektrischen Antriebs (M),
insbesondere in einem Kraftfahrzeug zur Ansteuerung eines
verstellbaren Teils (10), wobei der elektrische Antrieb (M)
durch wenigstens zwei ansteuerbare Schalter (S1, S2, S3,
S4), insbesondere Relaisschalter, in zwei Richtungen (L, R)
umschaltbar zu betreiben und durch einen Leistungsschalter
(T) ein- und auszuschalten oder anzusteuern ist, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Abschalten des in der einen
Richtung betriebenen Antriebs (M) die die Drehrichtung
bestimmenden Schalter (S1, S2, S3, S4) ihren Schaltzustand
(0, 1) beim Sperren des Leistungsschalter (T) unverändert
beibehalten und nur bei einer anschließenden Richtungsumkehr
mit dem Leistungschalter (T) gemeinsam umgesteuert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Richtungsumkehr
zunächst die Schalter (S1, S2, S3, S4) entsprechend der
gewählten Richtung stromlos ein- bzw. umgeschaltet werden,
und anschließend der Leistungsschalter (T) leitend gesteuert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Antrieb (M) ein Schiebedach, insbesondere
Schiebe-Hebe-Dach, als verstellbares Teil (10) angetrieben
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Antrieb (M) ein elektrischer Fensterheber als
verstellbares Teil (10) angetrieben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Antrieb (M) Kopfstützen, Antennen,
Heckspoiler, Fahrzeugsitze oder dergleichen als
verstellbares Teil (10) angetrieben werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leistungsschalter (T) durch
eine Steuerschaltung (20) mittels Pulsweitenmodulation oder
direkt angesteuert wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (M) durch Schaltung
von zwei Relais als Schalter (S1, S2) in zwei Richtungen (L,
R) angesteuert wird.
Priority Applications (2)
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