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Die Erfindung betrifft eine Gassenwechseleinrichtung
für Regallager
gemäß dem Anspruch
1.
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Aus der
DE 21 07 824 ist eine Lagereinrichtung
für Regalanlagen
bekannt, bei denen Regalbediengeräte in Gängen (Gassen) zwischen den
Regalen auf Schienen verfahrbar sind. Die Schienen verlaufen, wie
die Regalgänge,
geradlinig und parallel zueinander. Auf einer Seite der Regalanlage
am Ende der Gänge
ist eine weitere quer zu den Regalgängen angeordnete Schiene (Kopfschiene)
in einem sogenannten Kopfgang vorgesehen. Um ein Regalbediengerät aus einem
Regalgang in einen anderen verfahren zu können, sind im Bereich der Schienenkreuzungen
Drehtische angeordnet. Der Wechsel des Regalganges erfolgt indem,
das Regalbediengerät
auf den zum Regalgang gehörenden Drehtisch
gefahren, um 90° gedreht
und wieder vom Drehtisch gefahren wird, so daß es auf der Kopfschiene quer
zur Regalanlage verfahrbar ist. Anschließend wiederholt man den Vorgang
entsprechend, um das Regalbediengerät in die gewünschte Gasse
zu bringen.
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Die
DE
21 07 824 zeigt dabei in der ersten Ausführung ein
Regalbediengerät,
das an mehreren parallelen Regalen eines Regallagers mit dazwischenliegenden
Regalgängen
quer zu diesen verfahrbar ist. Zusätzlich ist an dem Regalbediengerät eine horizontale
Ladeplattform vertikal verfahrbar. Mittels der Ladeplattform sind
Ladefahrzeuge jeweils einzeln vertikal heb- und senkbar, so dass
diese in die jeweils gewünschte
Etage des zugehörigen
Regalgangs einfahren können
und ein Wechsel der Etagen sichergestellt ist. Längs der Regalgänge sind
nur die Ladefahrzeuge verfahrbar.
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Bei der zweiten Ausführung (s. 4) ist mit jeweils am Regalgangende feststehenden
Regalbediengeräten
mittels der Ladeplattformen nicht nur eine Übergabe an eine gewünschte Etage
des zugehörigen
Regalgangs möglich,
sondern das Ladefahrzeug kann auf jeder Etage alternativ zusätzlich an
die ortsfeste, dem Regalgang gegenüberliegende Drehplattform übergeben
werden, die vertikal drehbar ausgebildet ist. Diese Drehplattformen
können
jeweils ein Ladefahrzeug aufnehmen und nach Drehung um 90° über ein
Zwischenelement an die Drehplattform des nächsten Regalgangs derselben
Etage übergeben.
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Die Ladefahrzeuge können also
jeweils von einem Regalbediengerät
auf eine Drehplattform und nach deren Drehung um 90° auf die
nächste
Drehplattform fahren, um dann nach Drehung dieser Drehplattform
um 90° auf
das feststehende Regalbediengerät
des nächsten
Regalgangs zu gelangen.
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Das Regalbediengerät hat dabei
eine Fahrstuhlfunktion, d. h. die Ladefahrzeuge sind mit den Regalbediengeräten in der
Höhe verfahrbar.
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Zum Gassenwechsel sind die Regalbediengeräte am Kopfende
des zugehörigen
Regalgangs feststehend angeordnet und der Gassenwechsel wird auf
jeder Etage über
zusätzliche
vertikal drehbare Plattformen vorgenommen, die fahrtechnisch durch
Drehung miteinander verbindbar sind.
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Nachteilig bei dieser bekannten Gassenwechseleinrichtung
ist es, daß der
Durchmesser der Drehvorrichtungen mindestens dem Radabstand des Fahrwerks
der Regalbediengeräte
entsprechen muß. Dies
führt insbesondere
bei hohen Regalbediengeräten
mit großen
Radabständen
zu großen
und teueren Drehvorrichtungen und darüber hinaus zu breiten Gängen im
Kopfbereich des Regals.
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Weiter offenbart die
DE 93 04 210 U1 ein Regalbediengerät mit einem
Mast, den zwei am unteren und oberen Ende angeordnete Fahrantriebe
antreiben und gleichzeitig an den Fahrschienen abstützen. Jedem
Mastende ist jeweils ein Fahrantrieb zugeordnet, wobei die beiden
Fahrantriebe mittels einer Synchronisation in einem Gleichlauf gehalten
werden.
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Auch die
DE 66 10 724 U1 beschreibt
ein Regalbediengerät,
das in einem gassenartigen Regalgang und einem kopfseitig angeordneten
Quergang auf Fahrschienen verfahrbar ist. Zum Wechsel vom Regalgang
zum Quergang ist am Regalbediengerät eine Versetzeinrichtung vorgesehen,
die mit einer Höhenverstellung
für die
in Regalgangrichtung ausgerichteten Laufräder versehen ist. Diese Laufräder werden
beim Versetzen angehoben, so dass das Regalbediengerät mittels
zusätzlicher
für die
Querfahrt vorgesehener Laufräder
verfahrbar ist. Der Wechsel vom Quergang zum Regalgang erfolgt analog
in umgekehrter Reihenfolge .
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Außerdem zeigen die
DE 195 34 291 A1 und die
DE 21 07 824 C1 im
Kopfbereich der Regale eines Regallagers angeordnete gekrümmte Schienen, um
so jeweils eine Fahrtrichtungsänderung
von 90° zu
erzielen. Auf diese Weise kann das Regalbediengerät von einem
Regalgang in den nächsten
verfahren werden. Dabei dreht sich das Regalbediengerät jeweils
im Verlauf des Weges der gekrümmten
Fahrschiene um eine vertikale Achse. In der
DE 195 34 291 A1 erfolgt
ein Verfahren des Regalbediengeräts längs des
gesamten Quergangs über
mehrere Regalgänge
hinweg mit Hilfe von Schienenweichen.
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Ferner ist aus der
EP 0 621 231 A1 ein kurvengängiges Regalbediengerät bekannt,
das einen nur geringen Radabstand aufweist. Dieses Regalbediengerät ist allerdings
an einer unteren und oberen Zahnstange durch Fahrantriebe abgestützt. Die
untere und obere Zahnstange muß dabei
nachteiligerweise ohne Unterbrechung des Zahneingriffs in den Kurvenabschnitten
verlegt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
kleinbauende Gassenwechseleinrichtung zu schaffen, bei der der Kopfgang
der Regalanlage schmal gehalten werden kann. Darüber hinaus soll die Gassenwechseleinrichtung
mit geringem Aufwand und kostengünstig herstellbar
sein.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gegeben. Durch die kennzeichnenden
Merkmale der Unteransprüche
2 bis 6 ist die Gassenwechseleinrichtung in vorteilhafter Weise
ausgestaltet.
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Die Lösung sieht vor, dass im Bereich
der Schienenkreuzungen Drehvorrichtungen zur Drehung des Handhabungsgeräts um eine
jeweils ortsfeste vertikale Achse angeordnet sind, und dass jede Drehvorrichtung
aus in zwei vertikal beabstandeten Ebenen übereinander angeordneten und
um eine gemeinsame vertikale Achse synchron verschwenkbaren, als
ein Schienenabschnitt ausgebildeten und an einer Drehscheibe angeordneten
Stütz-
und Führungselementen
besteht, die wahlweise mit sich in den Ebenen gegenüberliegenden
Schienen der Schienenkreuzungen fluchtend ausrichtbar sind.
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Eine sehr einfache Ausgestaltung
ergibt sich, wenn das Stütz- und Führungselement
als ein Schienenabschnitt ausgebildet ist.
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Um eine hohe mechanische Stabilität zu erzielen,
wird vorgeschlagen, daß das
Stütz-
und Führungselement
an einer Drehscheibe angeordnet ist.
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Die Herstellung der Drehvorrichtungen
läßt sich
weiter vereinfachen, in dem die Schienenabschnitte geradlinig verlaufen.
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Zweckmäßigerweise ist die vertikale
Achse, um die die Drehvorrichtungen drehbar sind, die Schnittlinie
der vertikalen Mittenebenen der Schienen im Bereich der Schienenkreuzungen.
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Eine kompakte Ausgestaltung ergibt
sich, wenn sich das Handhabungsgerät während der Drehung der Drehvorrichtung
vollständig
innerhalb eines gedachten Zylinders befindet, dessen Deckflächen durch
die jeweils paarweise gegenüberliegenden Drehscheiben
gebildet ist.
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Eine Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine Regalanlage,
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2 einen
Querschnitt durch eine Drehvorrichtung und
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3 eine
Draufsicht auf die Drehvorrichtung gemäß
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2 nur
den angrenzenden Schienen im Bereich der Schienenkreuzung.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf ein Regallager 1 mit einer Vielzahl
parallel zueinander angeordneter Regale 2, zwischen denen
Gassen 3 als Regalgänge
angeordnet sind. In den Gassen 3 ist jeweils ein aus einer
oberen und einer unteren Schiene bestehendes Schienenpaar 4 zur
Führung
und Abstützung
eines Regalbediengerätes 4a angeordnet.
Letzteres weist getrennt angeordnete Fahrantriebe am unteren und
oberen Ende eines Masts auf, die das Gerät an den Schienen des Schienenpaares 4 oben und
unten führen
bzw. abstützen.
Mittels einer Synchronisation werden die den beiden Mastenden zugeordneten
Fahrantriebe in einem Wegegleichlauf gehalten.
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Wie 1 erkennen
läßt, ist
auf der linken Seite des Regallagers, also im Kopfbereich ein weiteres
aus oberer und unterer Schiene bestehendes Schienenpaar 5 angeordnet,
das senkrecht zu den Schienenpaaren 4 verläuft.
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Alle oberen bzw. alle unteren Schienen
der Schienenpaare 4, 5 sind jeweils in einer von
zwei zueinander beabstandeten horizontalen Ebenen angeordnet. Im
Bereich der Schienenkreuzungen 6 der senkrecht zueinander
verlaufenden Schienenpaare 4 und 5 ist eine Änderung
der Fahrtrichtung des Regalbediengerätes vorgesehen, indem das Regalbediengerät 4a vom
Schienenpaar 4 der zugehörigen Gasse zum Schienenpaar 5 an
der Kopfseite des Regallagers 1 oder umgekehrt wechselt.
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Hierzu sind im Bereich der Schienenkreuzungen 6 Drehvorrichtungen 6a vorgesehen,
durch die das jeweilige Handhabungsgerät 4a um eine vertikale
Achse verschwenkbar ist. Jede Drehvorrichtung 6a besteht
aus zwei in beiden Ebenen einander gegenüberliegend angeordneten Stütz- und
Führungselementen 7,
die als geradlinige Schienenabschnitte ausgebildet sind. Einen Querschnitt
eines derartigen Stütz- und Führungselements 7 zeigt 2. Dieser Darstellung ist
weiter entnehmbar, daß das
Stütz-
und Führungselement 7 horizontal
auf einer Drehscheibe 8 angeordnet ist. 3, die eine Draufsicht auf eine Drehvorrichtungen 6a mit
angrenzenden Schienen 4, 5 im Kreuzungsbereich 6 zeigt, läßt weiter
erkennen, daß die
Drehscheibe 8 die Form einer Kreisscheibe hat. Im Zentrum
der Drehscheibe 8 ist eine Drehachse 9 befestigt,
deren Längsachse
senkrecht zur Drehscheibe 8 ausgerichtet ist. Die Drehachse 9 ist über Lager 10, 11 drehbar gelagert.
Die Lager 10, 11 sind von einem Topf 11a umschlossen,
der jeweils in den Boden und der Decke des Gebäudes eingelassen ist. Zur Verdeutlichung
sind in 2 ebenfalls
schematisch Laufräder 12 und
Gegenrollen 13 des Regalbediengerätes 4a dargestellt,
die jeweils an den entsprechenden Laufflächen des Stütz- und Führungselements 7 einander gegenüberliegend
anliegen. Die Drehung der Drehscheibe 8 erfolgt über ein
Ritzel 14, das motorisch antreibbar ist.
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3 zeigt
in der Draufsicht, daß zwischen der
kreisförmigen
Drehscheibe 8 und den angrenzenden Schienen 4, 5 nur
ein schmaler kreisbogenförmiger
Spalt 15 vorhanden ist.
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Jede Drehvorrichtung mit den in den
beiden Ebenen einander gegenüberliegenden
Drehscheiben 8 sind um eine gemeinsame vertikale Achse 9a synchron
verschwenkbar, so daß bei
Verschwenken der Stütz-
und Führungselemente
um einen Winkel von 90° sich
jeweils eine fluchtende Anordnung des Stütz- und Führungselements 7 zu
einem angrenzenden Schienenpaar 4, 5 ergibt. Die
Stütz-
und Führungselemente 7 und
die angrenzenden Schienenpaare 4, 5 sind also
durch synchrone Drehung fluchtend miteinander verbindbar, bis auf
einen kleinen beim Verfahren des Regalbediengerätes 4a nicht störenden Spalt 15.
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Der Gassenwechsel erfolgt, indem
das Stütz-
und Führungselement 7 des
entsprechenden Kreuzungsbereichs 6 fluchtend mit dem Schienenpaar 4 verbunden
wird. Danach wird das Regalbediengerät 4a auf die Drehvorrichtung 6a gefahren und
mittels der Drehvorrichtung 6a um 90° zu dem gewünschten Schienenpaar 5 hin
verschwenkt, also bis das Stütz-
und Führungselement 7 fluchtend
zum Schienenpaar 5 ausgerichtet ist. Nun kann das Regalbediengerät 4a die
Drehvorrichtung wieder verlassen. Zum Gassenwechsel erfolgt also
eine erste Drehung im Kreuzungsbereich von Schienenpaaren 4, 5, so
daß das
Regalbediengerät
von einem Schienenpaar 4 zum Schienenpaar 5 wechselt.
Anschließend wird
diese Drehung des Regalbediengerätes
4a im entsprechenden Kreuzungsbereich 6 der gewünschten
Gasse 3 mittels der Drehvorrichtung 6a wiederholt,
so daß das
Regalbediengerät 4a in
die gewünschte
Gasse hineinverfahrbar ist.
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Die Kontur der Schienen der Schienenpaare 4 und 5 und
die der Stütz-
und Führungselemente 7 ist
im Ausführungsbeispiel
jeweils dieselbe.
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Die vertikale Achse, um die die Drehvorrichtungen
drehbar sind, ist die Schnittlinie der vertikalen Mittenebenen der
Schienenpaare 4 und 5 im Bereich der Schienenkreuzungen 6.
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Die Größe der Drehscheiben 8 ist
so gewählt,
daß sich
das Handhabungsgerät
während
der Drehung der Drehvorrichtung 6a vollständig innerhalb
eines gedachten Zylinders befindet. Die Deckflächen dieses Zylinders werden
durch die jeweils paarweise gegenüberliegenden Drehscheiben 8 gebildet.
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- 1
- Regallager
- 2
- Regal
- 3
- Gasse
- 4
- Schienenpaar
- 4a
- Regalbediengerät
- 5
- Schienenpaar
- 6
- Schienenkreuzung
- 6a
- Drehvorrichtung
- 7
- Stütz- und
Führungselement
- 8
- Drehscheibe
- 9
- Drehachse
- 10
- Lager
- 11
- Lager
- 11a
- Topf
- 12
- Laufrad
- 13
- Gegenrolle
- 14
- Ritzel
- 15
- Spalt