DE19802962A1 - Speisenverteilanlage - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Speisenzube­ reitungs- und -ausgabeanlage, die mit zwei getrennten, gegen­ läufigen Ausgaben ausgerüstet ist und in der ein Teil der Gesamtspeisenzusammensetzung durch das Bedienungspersonal manuell und ein anderer Teil durch die Kunden in Form einer Selbstwahl und Selbstbedienung ausgegeben werden. Hierbei ist sowohl eine Bezahlung mittels Bargeld oder anderer Zahlungs­ mittel oder auch eine bargeldlose Bezahlung mit oder ohne Vorbestellung möglich.

Doppel- und Mehrfachausgaben in kombinierter Selbstbedienung und manueller Ausgabe durch das Bedienungspersonal werden ein­ gesetzt, wenn ein hoher Gästestrom oder ein spontaner Gästean­ sturm, wie z. B. bei Mittagspausenbeginn oder bei ganz bestimm­ ten zeitlichen Anlässen, stattfindet.

Bekannt sind solche Doppel- und Mehrfachausgaben als parallel oder nacheinander angeordnete Einzelausgaben. Der Nachteil derartiger Anlagen besteht darin, daß bei einer Gesamtange­ botspalette entweder mehrere Einzelausgaben parallel, getrennt oder nacheinander aufgestellt werden müssen. Hierfür ist zu­ sätzliches Personal erforderlich. Darüber hinaus ist eine zu­ sätzliche, umfangreichere Gerätebestückung notwendig. Als weiter nachteilig erweist sich auch die Beschickung gleich­ artiger Speisen auf mehrere Ausgabeplätze. So sind zwangsläu­ fig Speiserestmengen höher, da das Gesamtspeisenangebot ver­ teilt ist und nicht davon ausgegangen werden kann, daß das gesamte Speisenangebot von den Gästen abgenommen wird.

Eine weitere Variante ist das sog. "Free-Flow-System", bei dem die verschiedenen Speisenkomponenten, wie Salate, Suppen, Vor- und Nachspeisen, Fleisch, Gemüse usw., auf einzelnen Angebots­ inseln dargeboten werden und bei dem der Gast sein Menü selbst zusammenstellt, in dem er zu den einzelnen Angebotsinseln geht und dort die Speisenkomponente wählt. Am Ende dieser Speisen­ zusammenstellung gelangt der Gast zu einer Kasse, wo die Be­ zahlung mittels Bargeld oder bargeldlos erfolgt.

Die Nachteile eines solchen free-flow-Systems sind manigfaltig. Zunächst irrt der Gast bei den vielen Angebotsinseln umher, bis er schließlich seinen Speisewunschvorstellungen gerecht wird. Hat der Gast nur wenig Zeit zur Verfügung - bedingt z. B. durch Mittagspausen oder aus anderen dringenden Zeitgründen -, so meidet er solche Anlagen. Hinzu kommt, daß die warmen Kompo­ nenten abkühlen, während er selbst noch auf der Suche nach weiteren Speisenkomponenten ist. Überdies treten weitere War­ tezeiten an der Kasse auf, wo üblicherweise eine Schlangenbil­ dung erfolgt. Dies gilt insbesondere, wenn mittels Bargeld be­ zahlt wird, wobei normalerweise ein Geldwechsel auftritt. Aber auch bargeldlose Abrechnung führt oft zu Verzögerungen an der Kasse, da entweder die bargeldlosen Datenträger vom Gast ver­ gessen wurden oder der Datenträger nicht genügend mit Geld­ wert aufgeladen wurde. Kassen sind jedoch ein notwendiger Be­ standteil im Ausgangsbereich eines free-flow-Systems und so­ mit auch zeitaufwendig.

Bekannt ist ein Speisenzubereitungs- und -ausgabesystem mit getrenntem Bestell- und Bezahlsystem (DP 38 54 049/EP/PS 3 82 744). Gezeigt wird die Zusammenfassung der Arbeitsbereiche Zubereitung, Zusammenstellung, Ausgabetheke und Bestell- und Bezahlwesen.

Ein Nachteil unter anderem besteht darin, daß es sich um eine Einzelanlage mit totaler manueller Speisenkomponentenausgabe handelt. Hier muß der Speisenausgeber sämtliche Speisenkompo­ nenten sehr zeitaufwendig zusammenstellen und ausgeben. Eine Schlangenbildung am Ausgabepunkt ist unvermeidlich. Ein wei­ terer Nachteil ist die zusätzliche Schlangenbildung an der Be­ zahl- und Bestellstation, da auch der direkt an den Speisen­ ausgabepunkt gekoppelte Bestell- und Bezahlvorgang zeitauf­ wendig ist.

Somit ist ein derartiges System bei hoher Gästefrequenz wenig geeignet, wenn man Schlangenbildungen reduzieren bzw. ganz vermeiden will.

Bekannt ist weiter eine Verkaufstheke als Speisenzubereitungs- und -ausgabeanlage mit Doppelausgabe (DE 196 02 564 A1). Hier wird eine Doppelausgabe als Modularbauweise gezeigt, die in 3 Vorrichtungsmodule unterteilt ist und für Einpersonenbe­ dienung ausgelegt wurde. Eine derartige Verkaufstheke ist gut geeignet für eine niedrige Gästefrequenz und durch ihre bau­ lichen Kombinationsmöglichkeiten.

Der Nachteil einer derartigen Anlage besteht jedoch darin, daß die Ausgaben ganzheitlich entweder als Selbstbedienung durch den Gast oder als manuelle Speisenzusammensetzung durch den Bediener gestaltet sind. Eine komplette Selbstbe­ dienung durch den Gast ist in einem linienartigen Ausgabe­ system sehr zeitaufwenig, zumal der langsamste Gast die je­ weilige Ausgabegeschwindigkeit festlegt. Aber auch die kom­ plette Menüzusammenstellung durch den Speisenausgeber ist sehr zeitaufwendig mit der Folge von Schlangenbildung der Gäste.

Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Speisenzubereitungs- und -ausgabevorrichtung darzustellen, die sowohl die Funktionen der Speisenzubereitung und der Speisenausgabe auf engstem Raum und für das Bedienungsper­ sonal ergonomisch günstig als auch für die Gäste einen sehr schnellen und störungsfreien Speisenempfangsablauf gewähr­ leistet.

Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführ­ ten Merkmale gelöst.

Die Vorteile einer derartigen als Doppelausgabe ausgebilde­ ten Speisenverteilanlage mit integrierter Speisenzubereitung liegen darin, daß durch die Kombination von Selbstbedienung und manueller Speisenausgabe durch das Bedienungspersonal eine hohe Speisenausgabegeschwindigkeit erreicht wird. Des weiteren werden durch die Gegenläufigkeit der Abnehmerströme Störungen vermieden, die bei Gleichläufigkeit stets im Be­ reich Abgang und Zugang der Abnehmer an der Speisenausgabe entstehen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß sämtliche Zubereitungsgeräte für die Warmspeisen konzentriert und da­ mit für beide Ausgeber zugänglich und wechselseitig ausnutz­ bar angeordnet werden können, da der Ausgabereich für warme Speisen für beide Linien der Doppelausgabe zusammengefaßt ist. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich dadurch, daß zwischen den beiden Warmausgaben nur eine "Show-cooking"- Einheit mit doppelter Bedienbarkeit vorgesehen werden kann, um den Gästen gleichwohl Erlebnisgastronomie zu vermitteln.

Derartige Doppelspeisenverteilanlagen können in Betriebs­ restaurants, Hotelrestaurants, in Warenhäusern u. dgl. eingesetzt werden. Ihre Effektivität kann deutlich erhöht werden, wenn Vorbestellsysteme oder auch kombinierte Vor­ bestell-/Spontanabrechnungssysteme verwendet werden.

Die nach den in dieser Patentschrift aufgestellten Patent­ ansprüchen definierte Erfindung stellt eine mit gastseitig gegenläufiger Doppelausgabe gestaltete Speisenverteilanlage, bestehend aus Speisenzubereitung und -ausgabe, dar.

Fig. 1 gibt isometrisch die Speisenverteilanlage (1) mit Verkehrsströmen (3), Speisenzubereitungsvorrichtung (2), der Doppelspeisenausgabevorrichtung (4) wieder.

Aus Fig. 2 ist der Grundriß dieser Speisenverteilanlage mit den 2 Bedienungspersonen (5) (6) ersichtlich.

Bezugszeichenliste

2

Speisenzubereitungsvorrichtung

3

Verkehrsströme

4

Doppelspeisenausgabevorrichtung

5

Bedienungsperson (links)

6

Bedienungsperson (rechts)

7

Warmausgabevorrichtung, zusammengefaßt

8

Show-cooking-Einheit

9

Speisenausgabe für Selbstbedienung (links)

10

Speisenausgage für Selbstbedienung (rechts)

11

Durchgang für Bedienungspersonal

12

Warmspeisenzubereitungsvorrichtung, zus.-gefaßt

13

Ausgabeteil (links)

14

Ausgabeteil (rechts)

Claims (6)

1. Speisenverteilanlage (1) als zusammengefaßte Speisenzubereitungs- und Speisenaus­ gabevorrichtung, geeignet zur Zweipersonenbedienung (5) (6) für zwei auch verschiedenartige Ausgabesysteme, wie Selbstbedienung oder Bedienung, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisenausgabevorrichtung aus einer Doppelspeisen­ ausgabevorrichtung (4) mit gegenläufigen Verkehrsströ­ men (3) besteht.

2. Speisenverteilanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entweder ein Ausgabeteil (13) oder (14) oder beide Ausgabeteile (13) und (14) der Doppelausgabevorrich­ tung (4) als Kombination Selbstbedienung/manuelle Bedienung ausgeführt sind.

3. Speisenverteilanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmzubereitungsvorrichtung (12) als Einheit für beide Bedienungspersonen (5) (6) zusammengefaßt ist.

4. Speisenverteilanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmspeisenausgabevorrichtung (7) als Einheit zusammengefaßt ist.

5. Speisenverteilanlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mittig in der Warmspeisenausgabevorrichtung (7) eine Show-cooking-Einheit (8) eingebaut ist.

6. Speisenverteilanlage nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Speisenzubereitungsvorrichtung (2) ein Durchgang (11) für das Bedienungspersonal ange­ ordnet ist.