DE19755686A1 - Fahrzeugmanagementsystem - Google Patents
FahrzeugmanagementsystemInfo
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- B60—VEHICLES IN GENERAL
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- B60R16/023—Electric or fluid circuits specially adapted for vehicles and not otherwise provided for; Arrangement of elements of electric or fluid circuits specially adapted for vehicles and not otherwise provided for electric constitutive elements for transmission of signals between vehicle parts or subsystems
- B60R16/0231—Circuits relating to the driving or the functioning of the vehicle
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- Automation & Control Theory (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Traffic Control Systems (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugmanagementsystem.
Derartige bekannte Fahrzeugmanagementsysteme umfassen
einzelne Aspekte des Fahrzeugmanagements, z. B. die Kraft
stoffeinspritzung, das Antiblockiersystem, die Klimatisie
rung des Fahrzeuginnenraumes usw. Die einzelnen Systemteile
arbeiten unabhängig voneinander.
Für manche Anwendungen, insbesondere das Transportgewerbe,
wäre es nun wünschenswert, wenn man in das vom Fahrzeug
getragene Managementsystem eingreifen könnte. So könnte
es z. B. bei Kühltransporten für Obst oder Gemüse von
Interesse sein, die Temperatur des Kühlraumes während
des Transportes gezielt zu steuern um eine vorgegebene
Nachreifung des transportierten Obstes oder Gemüses
während der Fahrt zum Ziel zu erzielen. Bei einer solchen
Steuerung der Reifung muß natürlich die Restfahrzeit
Berücksichtigung finden. Diese hängt nicht nur von der
momentanen Geschwindigkeit des Fahrzeuges ab, sondern
auch davon, welche Wegstrecken noch vor dem Fahrzeug
liegen (Staus, Ortsdurchfahrten, . . .). Bei derartigen
Steuerungsaufgaben kann auch mitzuberücksichtigen sein,
daß es während des Transportes sich als vorteilhafter
herausstellt, das Fahrzeug auf einem anderen Wege als
dem ursprünglichen vorgesehen zu führen, um einen Teil
der Ladung vorzeitig zu löschen oder weitere Ladung
aufzunehmen. In manchen Fällen wäre es auch wünschens
wert, von außen in das Motormanagement eingreifen zu
können, um dem Fahrer, wenn keine Eile vorliegt, eine
treibstoffsparende Fahrweise aufzuzwingen.
Zur Lösung derartiger Aufgaben wird durch die Erfindung
ein Fahrzeugmanagement geschaffen, bei welchem fahrzeug
seitige Vorgaben und von einer Leitstelle befohlene
Vorgaben gleichermaßen berücksichtigt werden können.
In der vorliegenden Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen werden die Begriffe "Kurzzeit-" und "Langzeit-"
verwendet. Diese sollen zum einen einen relativen Unter
schied zum Ausdruck bringen: "Langzeit" ist deutlich
länger als "Kurzzeit-". Diese Begriffe beinhalten aber
auch einen Bezug auf im Hinblick auf die eingesetzte
Hardware unterschiedlich handzuhabende Aufgaben. "Lang
zeit-" ist, was über preiswerte und ohne besonderen
technischen Aufwand verfügbare Datenkanäle abgewickelt
werden kann. "Kurzzeit-" ist, was so häufigen Datenaus
tausch benötigt, daß gängige billige Datenkanäle nicht
ausreichen. Dieser Aspekt von "Kurzzeit-" und "Langzeit-"
kann sich somit mit der Entwicklung der Telekommunikation
ändern. Beim gegenwärtigen Stand der Funkdatenstrecken
entspricht "Kurzzeit-" Zeiten von weniger als einigen
Minuten, z. B. weniger als 15 Minuten, "Langzeit-" Zeiten
von mehr als einigen Minuten, z. B. mehr als 15 Minuten.
Wie die Grenze im einzelnen genau festgelegt wird, ist
der praktischen Auslegung eines Fahrzeugmanagements vor
behalten, kann ggf. auch noch vom Anwender vorgegeben
werden, wobei man auch nicht mit einer festen Grenze zu
arbeiten braucht, sondern bei der Festlegung, was in einer
Leitstelle zu verwalten ist und was im Fahrzeug abzuarbei
ten ist, auch variabel unter Berücksichtigung der spezi
fischen Aufgabe vorgehen kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen angegeben.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 hält
die Leitstelle von nicht notwendigen häufig wiederkehren
den Steuer- und Regelaufgaben frei.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 gewähr
leistet auf einfache Weise und ohne die Verwendung von
Parallelrechnern die Abarbeitung der verschiedenen Steue
rungs- und Regelaufgaben in vorgegebener Priorität.
Dabei ist durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 4 gewährleistet, daß niederrangige Aufgaben
höherrangige Aufgaben nur kurzfristig blockieren können.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 gestattet
eine quasi-parallele Abwicklung von Aufgaben unter Ver
wendung linear in der Zeit ablaufender Programme.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 ist
wiederum im Hinblick auf vorrangige Abarbeitung von
Aufgaben hoher Priorität bei einfacher Programmierung
und geringem Hardwareaufwand von Vorteil.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 gestattet
es, Langfrist-Aufgaben von der Leitstelle her bei geringer
Intensität in der Datenübertragung durchzuführen.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 8 ist
für solche Anwendungen vorteilhaft, bei denen das Arbei
ten einer Steuereinheit mit dem Arbeiten einer anderen
Steuereinheit zumindest teilweise verknüpft werden soll.
So kann es z. B. bei Kühltransporten von Obst (z. B. Bananen)
oder Gemüse sinnvoll sein, die Temperatur im Innenraum
des Kühlraumes und das Zuführen von das Reifen förderndem
Behandlungsgas in bestimmter Weise aufeinander abzustimmen.
In Notfallsituationen kann es von Interesse sein, das
Lenkverhalten und das Bremsverhalten eines Fahrzeuges
zu koppeln, z. B. bei Traktionsverlust an gelenkten Rädern
die am Lenkrad vom Fahrer wahrgenommenen Reaktionskräfte
zu erhöhen, so daß der Fahrer das Lenkrad in Paniksitua
tionen nicht zu weit aus der vor Traktionsverlust vorlie
genden Stellung herausdreht, was beim Wiedergreifen
der Räder nachteilig wäre.
Bei einem Fahrzeugmanagementsystem gemäß Anspruch 9
können die verschiedenen Fahrtdaten in Abhängigkeit
vom Ort, an welchem sich das Fahrzeug gerade befindet,
aufgezeichnet und auch gesteuert werden.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 10 ver
meidet Manipulationen am Steuerrechner und der Daten
übertragungsstrecke.
Gemäß Anspruch 11 kann man das erfindungsgemäße Fahr
zeugmanagementsystem zugleich auch zur Aufzeichnung
von Unfällen verwenden.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 12 ge
stattet es dem Fahrer, für ihn freigegebene Modifikationen
an den verschiedenen im Steuerrechner und den Steuerein
heiten laufenden Programmen vorzunehmen und/oder andere
Programme zu laden. Der Fahrer kann so auch auf einfache
Weise schriftliche Nachrichten an die Leitstelle absetzen
bzw. von ihr empfangen.
Auch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch
14 dient einem einfachen Datenaustausch mit der Leit
stelle bei geringem Übertragungsbedarf. Die in ASCII-Zei
chenketten umgesetzten Meldungen des Fahrers lassen
sich auch gut in kleinen Speichern speichern und für
weitere Verwendung auswerten. Der Fahrer kann so z. B.
Meldungen über den Straßenzustand und ähnliche auch für
andere Fahrer des gleichen Unternehmens nützliche Beobach
tungen auf einfache Weise der Leitstelle mitteilen, ohne
daß dies seine Aufmerksamkeit nennenswert in Anspruch
nähme.
Bei einem Managementsystem gemäß Anspruch 13 kann sich die
Leitstelle laufend über die momentanen Fahrt- und Transport
bedingungen informieren.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 15 gestattet
die Realisierung von Steuereinheiten und Verwendung
von robusten und kostengünstigen Standardbausteinen.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 16 ist
im Hinblick auf raschen Datenaustausch innerhalb des
fahrzeugseitigen Teiles des Fahrzeugmanagementsystems
von Vorteil. Die Rußstruktur erlaubt auch ein problem
loses Erweitern eines schon installierten Fahrzeugmanage
mentsystems um weitere Steuereinheiten, Arbeitseinheiten
und Fühler.
Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 17
ist gewährleistet, daß der Steuerrechner auch nach Aus
fall der Fahrzeugbatterie funktionsfähig bleibt. Dies
ist insbesondere im Hinblick darauf von Vorteil, Meldungen
über Diebstahlversuche an die Leitstelle absetzen zu
können, auch wenn von den Dieben die Fahrzeugbatterie
abgeklemmt wird.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 18 ge
stattet das Einrichten der Datenübertragungsstrecke
zwischen Fahrzeug und Leitstelle zu geringen Kosten
unter Verwendung von Standard-Telekommunikationsein
heiten.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische seitliche Ansicht der Zug
maschine eines Sattelzuges sowie des vorderen
Abschnittes eines Auflegers und den fahrzeug
seitigen Teil und den leitstellenseitigen Teil
eines Fahrzeugmanagementsystems;
Fig. 2 ein Flußdiagramm eines Hauptprogrammes eines
Steuerrechners des in Fig. 1 gezeigten Fahr
zeugmanagementsystems;
Fig. 3 ein Flußdiagramm einer Subroutine zum Regeln
von Fahrdaten; und
Fig. 4 ein Flußdiagramm einer Subroutine zur sequen
tiellen Durchführung vorgegebener Arbeiten.
In Fig. 1 ist mit 10 insgesamt die Zugmaschine eines
Sattelschleppers bezeichnet. Auf der Zugmaschine ist
der vorderste Abschnitt eines Auflegers 12 wiedergegeben.
Die Zugmaschine hat einen Dieselmotor 14 mit angeflanschtem
Schaltgetriebe 16. Fahrzeugräder 18 sind jeweils mit
Bremsscheiben 20 drehfest verbunden, die mit Bremssätteln
22 zusammenarbeiten.
Die Lenkung der vorderen Fahrzeugräder 18 erfolgt durch
Lenkhilfenzylinder 24. Letztere werden durch eine Lenk-
Steuereinheit 26-1 betätigt. Die Lenk-Steuereinheit
26-1 erhält als Sollwertsignal für die Stellung der
vorderen Fahrzeugräder 18 das mechanische Ausgangssig
nal eines Lenkrades 28, welches nur schematisch wieder
gegeben ist.
Ähnlich steuert eine Getriebe-Steuereinheit 26-2 das
Arbeiten des halbautomatischen Schaltgetriebes 16 in
Abhängigkeit vom mechanischen Ausgangssignal eines Schalt
hebels 30.
Eine Motor-Steuereinheit 26-3 arbeitet in Abhängigkeit
vom mechanischen Ausgangssignal eines Gaspedales 32.
Eine mit den Bremssätteln 22 verbundene Brems-Steuerein
heit 26-4 arbeitet in Abhängigkeit von dem mechanischen
Ausgangssignal eines Bremspedales 34.
Die vorgenannten Steuereinheiten 26-i und weitere noch
zu besprechende Steuer- und Datenerfassungseinheiten sind
über einen Datenbus 36 mit einem zentralen Steuerrechner
38 verbunden. Hierbei kann es sich um einen Industrie-
Einplatinenrechner handeln, der aus einer in ihn integ
rierten Langzeitbatterie 39 gespeist wird, die ihrerseits
von der Fahrzeugbatterie her über Dioden geladen wird.
Der Steuerrechner 38 ist über den Datenbus 36 mit einer
Eingabe-/Ausgabeinheit 40 verbunden, die ein Display und
ein Tastenfeld umfaßt.
Ferner ist der Steuerrechner 38 über den Datenbus 36
verbunden mit folgenden Einheiten: eine GPS-Einheit
42, welche Ort, Zeit, Geschwindigkeit und Fahrrichtung
des Fahrzeuges bereitstellt; ein Modemteil 44, welches
z. B. durch ein datenübertragungsfähiges Funktelefon
gebildet sein kann, eine Black Box 45 zur Aufzeichnung
der Fahrdaten, wie sie eine vorgegebene Zeit vor einem
Unfall vorlagen, eine Steuereinheit 26-5 für eine Klima
anlage 46 für den Aufleger 12, eine Spracherkennungseinheit
48, die mit einem Mikrofon 50 verbunden ist, das so in
der Fahrerkabine 52 des Fahrzeuges angebracht ist, daß
es gut von vom Fahrer gesprochenen Worten erreicht wird.
Die Spracherkennungseinheit 48 setzt die Worte des Fahrers
in ASCII-Zeichenketten um.
An den Datenbus 36 sind ferner angeschlossen ein Fühler
54 für die Temperatur im Inneren des Auflegers 12 und
ein nachgeschalteter A/D-Wandler 56; ein Fühler 58 für
die Zusammensetzung der Atmosphäre im Inneren des Auf
legers 12 zusammen mit einem nachgeschalteten A/D-Wandler;
ein Beschleunigungsfühler 62 und ein an diesen angeschlos
sener A/D-Wandler 64; und ein Lagefühler 66 sowie ein
diesem nachgeschalteter A/D-Wandler 68.
Schließlich sind an den Datenbus 36 noch weitere digital
arbeitende Fühler angeschlossenen, z. B. Fühler 70, 72,
die ansprechen wenn eine der Fahrertüren geöffnet wird;
ein Fühler 74, der anspricht, wenn der Aufleger 12 von
der Zugmaschine 10 getrennt wird, ein Fühler 76, der
anspricht, wenn die Tür des Auflegers 12 geöffnet wird
und ein Fühler 78, der anspricht, wenn sich auf dem
Boden des Auflegers 12 Flüssigkeit ansammelt.
Damit können insgesamt die Daten laufend ermittelt und
ggf. zur einer Leitstelle übermittelt werden, die für die
Sicherheit des Fahrzeuges und seiner Ladung sowie die
Transport-Überwachung und Transportplanung relevant sind.
Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, sind der Steuer
rechner 38, die GPS-Einheit 42 und das Modemteil 44
zwischen dem Dach 80 der Fahrerkabine und einem hierzu
parallelen beabstandeten Abdeckblech 82 angeordnet,
so daß sie nicht sichtbar sind und nur durch Zerstören
des Abdeckbleches 82 entnehmbar oder manipulierbar sind.
Damit sind Manipulationen an diesen Einheiten weitgehend
ausgeschlossen.
Vorzugsweise sind die Antennen der GPS-Einheit 42 und
des Modemteils 44 unterhalb des Daches 80 angeordnet,
wozu das Dach insgesamt oder zumindest der über den
Antennen liegende Dachabschnitt aus einem für elektro
magnetische Welle durchlässigen Kunststoffmaterial her
gestellt sind.
Das Modemteil 44 arbeitet mit einem bei einer Leitstelle
angeordneten Modemteil 84 zusammen, welches an einen
Leitstellenrechner 86 angeschlossen ist. Dieser hat als
periphere Geräte einen Massenspeicher 88 sowie einen
Monitor 90 und Tastenfeld 92.
Der Leitstellenrechner 86 dient grob gesprochen dazu,
interessierende Daten aus dem Sattelzug (und anderen
Fahrzeugen desselben Unternehmens) abzurufen und neue
Sollwerte für Steuer- und Regelungsaufgaben dem Lastzug
zu übermitteln.
Der Steuerungsrechner 38 arbeitet im wesentlichen gemäß
dem in Fig. 2 gezeigten Flußdiagramm seines Hauptpro
grammes:
In Management-Programmblöcken 94-1 bis 94-5 werden Rege
lungsaufgaben für das Lenkmanagement, das Bremsmanagement,
das Motormanagement, das Getriebemanagement und das
Zubehörmanagement (hier Klimatisierung des Innenraums
des Auflegers 12) wahrgenommen. Die Programmblöcke 94-5
erhalten jeweils von Istwertquellen 96-i (i = 1, 2, 3, 4, 5)
die Ist-Werte der geregelten Größe, während in Sollwert
quellen 98-i der gewünschte Wert der zu regelnden Größe
abgelegt ist. Bei den Programmblöcken 94 braucht es
sich nicht um einfache Regelblöcke zu handeln, die Soll
wertquellen 98-i können in der Praxis auch durch eine
Mehrzahl von Daten gebildet sein, die beim Management
berücksichtigt werden. So kann z. B. das Bremsmanagement
in Abhängigkeit vom Radeinschlag arbeiten, das Motor
management in Abhängigkeit vom Bremsmanagement usw.
In der Praxis können somit die Signalquellen 94 und
96 jeweils durch eine Mehrzahl von Signalquellen gebil
det sein, die dann durch Programmanweisungen innerhalb
des jeweiligen Programmblockes in einen Soll-Wert zu
sammengerechnet werden.
Die Programmblöcke 94-i haben grob gesprochen die in
Fig. 3 gezeigte Struktur. In einer Verzweigung 100
wird festgestellt, ob der Soll-Zustand schon erreicht
ist. Ist dies der Fall, läuft das Programm zum Ausgang
des Programmblockes weiter. Weicht der Ist-Wert vom
Soll-Wert ab, erfolgt in einem Programmblock 102 das
Einregeln des Ist-Wertes auf den Soll-Wert. Die Dauer,
die für dieses Einregeln zur Verfügung gestellt wird,
kann begrenzt sein, damit der Programmblock 102 rasch
wieder verlassen wird, um möglicherweise höherrangige
Aufgaben durch den Steuerrechner zu erledigen. Die für das
Nachregeln bereitgestellte Zeit nimmt vom Programmblock
94-1 zum Programmblock 94-5 ständig ab, so daß vorrangig
immer das Lenkmanagement betrieben wird. An zweiter
Stelle der Hierarchie steht das Bremsmanagement. Da
die höherrangigen Managementaufgaben abgesehen von Not
situationen nur wenig Zeit benötigen, steht für die
niederrangigen Managementaufgaben im Normalbetrieb aus
reichend Zeit zur Verfügung.
Weitere Programmblöcke 104-1 und 104-2 dienen der Meß
werterfassung und der Durchführung des Datenverkehrs
mit der Leitstelle. Die Programmblöcke 104-i haben den
in Fig. 4 gezeigten Aufbau, durch den gewährleistet
ist, daß in etwa gleich viel Zeit für das Fühlermanage
ment und das Datenverkehrsmanagement zur Verfügung ge
stellt wird. Die in den Programmblöcken 104-1 und 104-2
gezeigten Variablen I und Z sind jeweils blockeigene
Variablen, keine globalen Variablen.
In einem Eingangszähler 106 wird eine Variable I bei
jeder Aktivierung des Programmblockes 104 um eins hochge
zählt. In einer sich anschließenden Verzweigung 108
wird geprüft, ob I eine gerade oder ungerade Zahl ist.
Ist I eine gerade Zahl, wird der Programmblock verlassen.
Ist I eine ungerade Zahl, wird eine Zahl Z, welche die
jeweils durchzuführende Arbeit charakterisiert (z. B.
die Nummer des jeweils abzufragenden Fühlers angibt) in
einem Block 110 um eins hochgezählt, und in einem an
schließenden Anweisungsblock 112 wird die jeweilige Arbeit
ausgeführt. Nach Durchführung dieser Arbeit erfolgt dann
wieder ein Rücksprung zum Anfang des Hauptprogrammes.
Sind unter den gerade vorliegenden Bedingungen in den
Programmblöcken 94i keine Arbeiten durchzuführen, gelangt
das Programm gleich wieder an den Eingang des betrachteten
Programmblockes 104-i, der nun über die I-Verzweigung
gleich wieder verlassen wird, und der nächst Programmblock
104-i+1 wird aktiviert, ähnlich wie oben beschriebenen.
Damit werden beim hier betrachteten Ausführungsbeispiel
Fühlermanagement und Datenverkehrsmanagement im wesent
lichen mit gleicher Gewichtung durchgeführt.
Es versteht sich, daß man auch eine größere Anzahl von
Programmblöcken 104-i vorsehen kann, wobei dann dort
in der Verzweigung 108 sinngemäß geprüft wird, ob I
ein Vielfaches von drei bzw. vier usw. ist oder nicht.
Innerhalb des Datenverkehrs-Managements kann die Leit
stelle Vorgaben für das Fahrzeugmanagement ändern und
Nachrichten an den Fahrer des Fahrzeuges absetzen.
Die verschiedenen Programmblöcke 94-1 und 104-i kann
man jeweils an eine speicherprogrammierte Steuerung
delegieren. Dies befreit den zentralen Steuerrechner
38 von Steuerungsaufgaben und erlaubt ein weitgehend
paralleles Durchführen der verschiedenen Management-
Aufgaben. Auch sind speicherprogrammierbare Steuerungen
unter rauhen Industrieeinsatzbedingungen bewährte Bau
einheiten, die sich auch für den Einsatz in Kraftfahr
zeugen gut eignen. Die Verteilung der Steuer- und Regel
aufgaben an verschiedene SPS-Steuerungen hat auch den
Vorteil, daß eine hohe Fehlersicherheit gegeben ist,
da die einzelnen Steuerungen nach einem ihnen jeweils
eigenen Notprogramm in Bedarfsfalle auch unabhängig
vom Steuerrechner 38 arbeiten können.
Die Erfindung wurde obenstehend unter Bezugnahme auf
einen Lastzug und dessen Management beschrieben. Es ver
steht sich, daß die Erfindung gleichermaßen bei schie
nengebundenen Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen verwendet
werden kann.
So kann man z. B. bei Zügen Einrichtungen zum Schmieren
von Radkränzen standortabhängig und geschwindigkeitsab
hängig so betätigen, daß die Radkränze bei Erreichen einer
Kurve schon mit einer der Geschwindigkeit Rechnung tra
genden Schmiermittelschicht versehen sind. Ähnlich kann
man streckenabhängig automatisch das Sanden der Schiene
steuern.
Bei Zügen können kreiselstabilisierte Plattformen und
Beschleunigungsfühler in Tunnels die zuletzt gemessene
GPS-Position für die Dauer der Fahrt im Tunnel fortschrei
ben.
An Ausgangssignalen von Lagefühlern und Beschleunigungs
fühlern kann man Gefährdungen und Unfälle automatisch
erkennen und geeignete Hilfsmaßnahmen einleiten.
Claims (18)
1. Fahrzeugmanagementsystem, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen vom Fahrzeug (10) getragenen System
teil (26 bis 82), einen bei einer zentralen Leitstelle
angeordneten Systemteil (86 bis 92) sowie eine den bei
den Systemteile koppelnde drahtlose Datenübertragungs
einrichtung (44, 84) aufweist.
2. Fahrzeugmanagementsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der vom Fahrzeug (12) getragene
Systemteil (26 bis 82) mindestens eine Steuereinheit
(26) aufweist, welche die Kurzzeitsteuerung für mindes
tens eine Arbeitseinheit (14, 16, 22, 24, 46) des Fahr
zeuges (10) bewerkstelligt.
3. Fahrzeugmanagementsystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der vom Fahrzeug (10) getragene
Systemteil mehrere Steuereinheiten (26-i) für unter
schiedliche Arbeitseinheiten (14, 16, 22, 24, 46) auf
weist, die in vorgegebener Reihenfolge im Zeitmultiplex
aktiviert werden.
4. Fahrzeugmanagementsystem nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheiten (26-i)
für vorgegebene Zeitspannen aktiviert werden, wobei
die Aktivierungszeit einer Steuereinheit (26-i) vorzugs
weise mit deren hierarchischer Stellung abnimmt.
5. Fahrzeugmanagementsystem nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindesten zwei der
Steuereinheiten (26-i) alternierend aktiviert werden.
6. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nieder
rangigeren Steuereinheiten (26-i) jeweils nach einem Ar
beitszyklus die Kontrolle an die höchstrangige Steuer
einheit (26-1) zurückgeben.
7. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der leitstellen
seitige Systemteil (86 bis 92) mindestens einen Langfrist-
Sollwertgeberkreis (86) für eine der fahrzeugseitigen
Steuereinheiten (26-1) aufweist.
8. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der fahrzeug
seitige Systemteil (26 bis 82) einen zentralen Steuer
rechner (38) aufweist, der mit den verschiedenen Steuerein
heiten (26-i) verbunden ist und Soll-Werte für mindestens
eine Steuereinheit (26-i) gemäß Ausgangssignalen mindestens
einer anderen Steuereinheit (26-i) oder eines Fühlers
(54, 58, 62, 66) modifiziert.
9. Fahrzeugmanagementsystem nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerrechner (38) mit
einer GPS-Einheit (42) verbunden ist.
10. Fahrzeugmanagementsystem nach Anspruch 8 oder 9
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerrechner (38)
und der fahrzeugseitige Teil (44) der Datenübertragungs
strecke (44, 84) in einem Karosserieabschnitt (80, 82)
fest eingeschlossen sind.
11. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer
rechner (38) mit einer Black Box (45) verbunden ist,
welche die laufend anfallenden Fahrtdaten für einen
zurückliegenden vorgegebenen Zeitabschnitt unverlier
bar speichert.
12. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer
rechner (38) mit einer in einer Fahrkabine (52) ange
ordneten Eingabe-/Ausgabeinheit (40) verbunden ist.
13. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer
rechner (38) mit mindestens einem auf Fahrt- oder Trans
portbedingungen ansprechenden Fühler (54, 58, 62, 66)
verbunden ist.
14. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer
rechner (38) mit einer Spracherkennungseinheit (48)
verbunden ist, deren Mikrophon (50) in der Fahrerkabine
(52) im Sprechbereich des Fahrers angeordnet ist.
15. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der Steuereinheiten (26-i) durch eine speicherpro
grammierte Steuerung gebildet ist.
16. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer
rechner (38) und die Steuereinheiten (26) durch einen
Datenbus (36) verbunden sind.
17. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer
rechner (38) von einer von der Fahrzeugbatterie unab
hängigen Langzeitbatterie (39) her betrieben wird.
18. Fahrzeugmanagementsystem nach einem der Ansprüche
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten
übertragungsstrecke (44, 84) durch einen Funktelefon-
Datenkanal gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155686 DE19755686A1 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Fahrzeugmanagementsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155686 DE19755686A1 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Fahrzeugmanagementsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19755686A1 true DE19755686A1 (de) | 1999-06-17 |
Family
ID=7851963
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997155686 Withdrawn DE19755686A1 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Fahrzeugmanagementsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19755686A1 (de) |
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1997
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