DE19754703A1 - Kraftfahrzeug-Innenraumbelüftung - Google Patents
Kraftfahrzeug-InnenraumbelüftungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Innenraum
belüftung mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Merkmalen.
Da heutige Kraftfahrzeuge über eine sehr gute Abdich
tung des Fahrgastraumes nach außen verfügen, entsteht
beim Schließen einer Fahrzeugtür ein Überdruck, der
dem Schließvorgang entgegenwirkt und ihn erschwert.
Es sind Einrichtungen bekannt, die das Schließen der
Fahrzeugtüren erleichtern sollen. Zu diesem Zweck
wird bei geöffneter Tür das Seitenfenster mit einem
automatisch betätigten elektrischen Fensterheber
einen kleinen Spalt geöffnet und nach dem Schließen
der Tür wieder geschlossen. Durch den entstehenden
Luftspalt kann der Überdruck entweichen und das Ver
schließen der Tür geht deutlich leichter vonstatten.
Zum effektiven Betrieb einer solchen automatischen
Vorrichtung sind an jeder Fahrzeugtür elektrische
Fensterheber notwendig, die über eine zentrale Steu
ereinrichtung separat angesteuert werden können. Eine
derartige Steuerung kann nur an den Fahrzeugtüren
vorgesehen sein, nicht jedoch an der Kofferraumklap
pe. Diese besitzt üblicherweise kein Fenster, das
geöffnet werden kann. Bekannt sind darüber hinaus
einfache Ventile, die einen Überdruck im Innenraum
nach außen entweichen lassen.
Aus der DE 196 11 535 A1 ist weiterhin ein Verfahren
zur elektronischen Überwachung und Steuerung des Öff
nungs- und Schließvorganges von elektrisch betriebe
nen Aggregaten, beispielsweise des Schiebedaches,
bekannt, bei dem mittels eines zusätzlich zu instal
lierenden Sensors Beschleunigungskräfte, insbesondere
in vertikaler Richtung, erfaßt werden. Hier ist vor
gesehen, beim Schließen des Schiebedaches einen
Druckausgleich im Fahrzeuginnenraum durch Öffnen
eines Seitenfensters oder einer Belüftungsklappe der
Klimaanlage zu schaffen, um eine Fehlauslösung eines
Schließkraftbegrenzers, besonders bei höheren Fahr
zeuggeschwindigkeiten, zu vermeiden.
Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen ist jedoch
die fehlende Berücksichtigung der Fahrgeschwindig
keit, da die Druckverhältnisse bei geöffneten Seiten
fenster stark von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs
abhängen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auto
matische Innenraumbelüftung zu schaffen, die in ein
facher Weise für einen Druckausgleich im Fahrgastraum
sorgen kann.
Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Innenraumbelüftung
mit den im Patentanspruch 1 genannten Merkmalen bie
tet den Vorteil, daß sie durch eine Steuerung wenig
stens einer Belüftungsöffnung zur Verbindung der
äußeren Umgebung des Kraftfahrzeuges mit einem Fahr
zeuginnenraum ständig für einen Druckausgleich zwi
schen Fahrgastraum und äußerer Umgebung sorgen kann.
Die Steuerung eines freien Durchlaßquerschnittes der
Belüftungsöffnung erfolgt in Abhängigkeit von wenig
stens einem aktuellen Fahrzeugparameter. Solche aktu
ellen Fahrzeugparameter können sowohl statischer als
auch dynamischer Art sein. Bei stehendem Fahrzeug und
geschlossenen Türen verhindert eine geschlossene
Belüftungsöffnung zuverlässig das Eindringen von
Schmutz, Staub, Verdunstungsfeuchtigkeit oder von
Insekten. Beim Verschließen der Türen bietet die
erfindungsgemäße automatische Innenraumbelüftung
durch eine geöffnete Belüftungsöffnung den Vorteil,
durch einen Druckausgleich das zuverlässige Ver
schließen der Türen zu gewährleisten.
Von Vorteil ist weiterhin, wenn ein Steuergerät die
fahrzeugspezifischen Parameter aus Informationen meh
rerer Sensoren auswertet und abhängig davon die Be
lüftungsklappe öffnet oder verschließt. So können
statische Parameter durch Sensoren am Zündschloß und
an allen Fahrzeugtüren erfaßt werden. Diese Sensoren
liefern Informationen, ob das Fahrzeug in Betrieb ist
und ob die Passagiere gerade ein- oder aussteigen.
Ein dynamischer Fahrzeugparameter ist beispielsweise
die Fahrgeschwindigkeit. Ein Geschwindigkeitssensor
kann Informationen über die aktuelle Fahrzeugge
schwindigkeit liefern. In Abhängigkeit von diesen
Informationen ist dann eine gezielte Steuerung der
die Belüftungsöffnung verschließenden Belüftungs
klappe, beispielsweise über einen elektrischen Stell
motor oder ähnliche Betätigungseinrichtungen, mög
lich. Die Verstellung der Belüftungsklappe kann hier
bei kontinuierlich oder in diskreten Stufen erfolgen.
Bei geringer Geschwindigkeit ist es von Vorteil,
nicht den gesamten Durchlaßquerschnitt der Belüf
tungsöffnung freizugeben.
Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten und geöffnetem
Schiebedach treten üblicherweise tieffrequente Druck
schwankungen im Fahrgastraum auf, die als tieffre
quentes Dröhnen äußerst störend wirken. Diese Druck
schwankungen werden durch automatisch mit sich öff
nendem Schiebedach ausklappende Windabweiser an der
vorderen Öffnungskante vermindert. Eine zusätzliche
Innenraumbelüftung, die bei höheren Fahrgeschwindig
keiten die Belüftungsöffnung weiter öffnet, kann
diese tieffrequenten Druckschwankungen ausgleichen
und damit einen Windabweiser mit dem entsprechend
notwendigen Ausklappmechanismus entfallen lassen.
Zudem kann durch den fehlenden Windabweiser der
Schließvorgang einfacher und zuverlässiger gewährlei
stet werden, da die Betätigungskräfte beim Öffnen und
Schließen des Schiebedaches gleichmäßiger sind. Ein
Schließkraftbegrenzer, der beispielsweise ein Ein
klemmen oder eine Beschädigung des Schließmechanismus
bei einer Hemmung verhindern soll, kann durch die
fehlende Schwergängigkeit durch den einklappenden
Windabweiser zuverlässiger und sicherer eine Störung
detektieren und damit auch feinfühliger abgestimmt
werden. Eine Schließkraftbegrenzung beim Absenken des
Schiebedaches funktioniert dann auch bei hohen Fahr
zeuggeschwindigkeiten, da ein Fehlreversieren auf
grund des Unterdruckes entfällt.
Weiterhin ist von Vorteil, wenn ein Drucksensor in
der Nähe des Schiebedaches das aktuelle, von der
Fahrgeschwindigkeit abhängige, Druckgefälle zum Fahr
zeuginnenraum erfaßt und an das Steuergerät liefert.
Auf diese Weise kann sehr feinfühlig je nach Ge
schwindigkeit des Fahrzeuges die Belüftungsöffnung
mehr oder weniger geöffnet werden, um auf diese Weise
tieffrequente Druckschwankungen, die bei schnellerem
Fahren ohne zusätzlichen Windabweiser an der Schiebe
dachöffnung ein störendes Dröhnen verursachen würden,
ausgleichen. Durch Zusammenwirken der verschiedenen
Sensoren und gezielte Abstimmung ist somit sowohl ein
Druckausgleich beim Fahren mit geöffnetem Schiebedach
möglich, als auch ein gezielter Druckausgleich beim
Schließen der Türen bei stehendem Fahrzeug, wodurch
von den Fahrzeugpassagieren als störend empfundene
Druckspitzen wirksam verhindert werden.
Von besonderem Vorteil ist weiterhin, wenn in das
Steuergerät zur Ansteuerung der Belüftungsklappe ein
Fuzzy-Logik-Algorithmus implementiert ist, wodurch
schnell aufeinanderfolgende Informationen der Senso
ren nicht zu dauernden Verstellbewegungen führen.
Durch eine gezielte Unschärfe bei der Auswertung der
verarbeiteten Informationen wird sichergestellt, daß
unnötige Betätigungen unterbleiben und daß sich keine
Schwingungen der Steuerung mit entsprechenden stören
den Resonanzen einstellen können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren, in den Unteransprüchen genann
ten, Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnung näher er
läutert. Die Figur zeigt ein schematisches Diagramm
zur Verschaltung einer KFZ-Innenraumbelüftung.
Die Figur zeigt in einem Schema-Diagramm eine bei
spielhafte Steuerung einer KFZ-Innenraumbelüftung mit
einem zentralen Steuergerät 2, das die von mehreren
Sensoren 10, 12, 14, 16, 18 gelieferten Daten auswer
tet und davon abhängig einen Motor 4 zur Öffnung und
Verriegelung einer Innenraum-Belüftungsklappe 6 steu
ert. Die Belüftungsklappe 6 öffnet oder verschließt
eine Belüftungsöffnung 20 zum Innen- beziehungsweise
Fahrgastraum eines Kraftfahrzeuges. Bei geöffneter
Klappe 6 herrscht im Innenraum der gleiche Druck wie
außerhalb des Kraftfahrzeuges. Das Steuergerät 2
erhält zunächst die Informationen eines Sensors 10,
der anzeigt, ob die Zündung des Fahrzeuges einge
schaltet ist. Weiterhin liefern mehrere Sensoren 12
Informationen über den Schließzustand der Fahrzeugtü
ren und der Kofferraumklappe. Ein weiterer Sensor 14
liefert ein Geschwindigkeitssignal an das Steuergerät
2. Es sind weitere Sensoren zur Beeinflussung des
Steuerprogrammes im Steuergerät 2 denkbar, hier bei
spielhaft als Sensoren 16, 18 angedeutet. So ist es
möglich, den Betriebszustand einer Fahrzeug-Klimaan
lage und deren Belüftungsklappen in das Steuerpro
gramm mit einzubeziehen. Denkbar ist ebenso, einen
Drucksensor in der Nähe des Schiebedaches vorzusehen,
der permanent einen aktuellen Druckwert und damit
eine Information über die Strömungsverhältnisse am
Schiebedach liefern kann. Auf diese Weise kann der
bei hoher Geschwindigkeit entstehende Saugdruck, der
das Schiebedach nach außen drückt, entsprechend be
rücksichtigt werden. Mit diesen von den Sensoren 10,
12, 14, 16, 18 gelieferten Daten kann das Steuergerät
2 über den Motor 4 die Belüftungsklappe 6 sehr effek
tiv in Abhängigkeit von den Betriebsparametern des
Fahrzeuges steuern und ermöglicht es so, einen Druck
ausgleich im Fahrgastraum unabhängig von der gefahre
nen Geschwindigkeit zu schaffen. Bei stehendem Fahr
zeug und geschlossenen Türen wird die Belüftungs
öffnung 20 grundsätzlich verschlossen, um ein Ein
dringen von Schmutz oder Insekten zu verhindern. Die
Klappe 6 kann selbstverständlich auf verschiedenar
tige Weise für einen Verschluß der Belüftungsöffnung
20 sorgen. So kann sie einen Schiebesitz aufweisen,
als Flügelklappe oder auch als Membranverschluß aus
geführt sein. Ebenso ist für die Betätigung sowohl
ein elektrischer Verstellmotor, eine elektromagneti
sche Betätigung oder auch eine hydraulische oder
pneumatische Betätigung denkbar. Im Steuergerät 2 ist
sinnvollerweise ein Fuzzy-Logik-Algorithmus vorgese
hen, der schnelle und oftmals unnötige Verstellbewe
gungen mit daraus resultierenden Resonanzneigungen
vermeiden kann.
Neben einer Belüftungsklappe 20 können weitere, syn
chron betätigte, Klappen für einen schnellen Druck
ausgleich sorgen. Diese mehreren Klappen können je
doch auch unabhängig voneinander, in Abhängigkeit von
den Informationen mehrerer gleichartiger, aber an
verschiedenen Innenraumpositionen angebrachten, Sen
soren angesteuert und betätigt werden, was für einen
sehr gleichmäßigen Druckausgleich an allen Orten im
Fahrgastraum sorgen kann.
Claims (15)
1. Anordnung zur Innenraumbelüftung eines Kraftfahr
zeuges, mit wenigstens einer Belüftungsöffnung zur
Verbindung der äußeren Umgebung des Kraftfahrzeuges
mit einem Fahrzeuginnenraum, wobei die Belüftungsöff
nung öffnenbar oder verschließbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Steuerung der wenigstens einen
Belüftungsöffnung (20) zur Einstellung eines freien
Durchlaßquerschnittes in Abhängigkeit von wenigstens
einem aktuellen Fahrzeugparameter erfolgt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Durchlaßquerschnitt mittels einer Be
lüftungsklappe (6) variierbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungsklappe (6) auf mechanischem Wege
über einen von einem Steuergerät (2) gesteuerten
Elektromotor (4) betätigbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät (2) die Steuerung des Elektromo
tors (4) aufgrund der von mehrere Fahrzeugsensoren
(10, 12, 14, 16) gelieferten Daten vornimmt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zündschalter-Sensor (10) den Betriebszustand
einer Zündschalters des Kraftfahrzeuges an das Steu
ergerät (2) liefert.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Türkontakt-Sensoren (12) den Schließzu
stand der Fahrzeugtüren und der Heckklappe an das
Steuergerät (2) liefern.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Geschwindigkeits-Sensor (14) die aktuelle
Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges an das Steu
ergerät (2) liefert.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Unterdruck-Sensor (16) am Schiebedach das
aktuelle Druckgefälle zum Innenraum des Kraftfahrzeu
ges an das Steuergerät (2) liefert.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsöffnung
(20) über eine Membran oder dergleichen verschließbar
ist.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (6) zum
Verschließen der Belüftungsöffnung (20) elektromagne
tisch, hydraulisch, pneumatisch oder auf ähnlichem
Wege betätigbar ist.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung in
dem Steuergerät (2) zur Ansteuerung der Belüftungs
klappe (6) über einen Fuzzy-Logik-Algorithmus er
folgt.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im Fahrzeug wenig
stens zwei synchron verschließbare Belüftungsöffnun
gen (20) vorgesehen sind.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die wenigstens zwei Belüftungsöffnungen (20)
unabhängig voneinander separat von dem Steuergerät
(2) verschließbar sind.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils mehrere gleichartige Sensoren (10,
12, 14, 16) im Fahrzeug angebracht sind, die jeweils
unterschiedliche Werte für verschiedene Innenraumpo
sitionen liefern.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die wenigstens zwei Belüftungsöffnungen (20)
in Abhängigkeit von den an verschiedenen Innenraumpo
sitionen jeweils gemessenen Parametern verschließbar
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19754703A DE19754703A1 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Kraftfahrzeug-Innenraumbelüftung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19754703A DE19754703A1 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Kraftfahrzeug-Innenraumbelüftung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754703A1 true DE19754703A1 (de) | 1999-06-24 |
Family
ID=7851304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19754703A Ceased DE19754703A1 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Kraftfahrzeug-Innenraumbelüftung |
Country Status (1)
Country | Link |
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