DE19746536C2 - Ringspinnspindel mit einem Trennmesser - Google Patents
Ringspinnspindel mit einem TrennmesserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ringspinnspindel mit einer Trennvor
richtung zum Trennen eines Abspinnfadens beim Abziehen des Kop
ses, die Schneiden und Nocken umfaßt, wobei die Nocken die
Schneiden abschnittsweise radial überragen und sich auch in
Richtung der Achse der Ringspinnspindel erstrecken. Dieses Er
strecken der Nocken in Richtung der Achse der Ringspinnspindel
dient zum Schutz vor Verletzung bei Berühren der Spindel im Be
reich des Trennmessers und zum Verhindern eines Gleitens des An
spinnfadens um den Umfang der Trennvorrichtung und stellt ein
wesentliches Merkmal derselben dar.
Solche Trennvorrichtungen sind aus der DE 42 37 475 A1 und der
DE 40 15 707 C2 bekannt. Bei diesen Trennvorrichtungen sind die
Nocken an einem vom Trennmesser gesonderten Teil angeordnet, das
meist als Druck- oder Spritzgußteil ausgebildet ist. Die Vor
richtungen erfordern daher das Fertigen zweier Teile und deren
Zusammenbau. Diese Ausbildung ist teuer und verursacht, da es
sich beim Trennmesser um ein Verschleißteil handelt, das bis
weilen ersetzt werden muß, nicht unerhebliche Ersatzteilkosten.
Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, einen einfacheren Aufbau
und damit eine kostengünstigere Fertigung einer solchen Trenn
vorrichtung zu erreichen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
aufgeführten Merkmale gelöst. Dadurch, daß die Trennvorrichtung
aus einem zylindrischen oder schwach kegeligen, flach
topfförmigen Teil gebildet wird, kann dessen Rand abschnittweise
sowohl zu vorkragenden, stumpfkantigen Nocken als auch zu
zurückgesetzten, scharfkantigen Schneiden ausgeformt werden.
Wenn dieses zylindrische oder schwach kegelige, flach
topfförmige Teil als gezogenes Blechteil gestaltet ist, kann die
Trennvorrichtung samt ihrer Schneiden und Nocken aus ein und
demselben, billigen Blechteil ausgeformt werden, das durch
schnelle und damit kostengünstige Bearbeitungsgänge wie Stanzen,
Ziehen, Prägen, Schaben usw. verformbar ist und bei dem nur ein
Teil zu handhaben ist und es wird eine wirtschaftlich vorteilhafte
Fertigungsweise und Verwendung der Trennvorrichtung erreicht.
Dadurch, daß das die Trennvorrichtung bildende Blechteil in
Richtung der Achse der Ringspinnspindel gezogen ist, lassen sich
in ihm sowohl in einer Ebene als auch in einem Kegelmantel oder
einem Zylindermantel liegende Schneiden wie auch die sich in
Richtung der Achse der Ringspinnspindel erstreckenden Nocken
ausformen. Die Einstückigkeit der Trennvorrichtung hat neben
kostengünstiger Fertigung den weiteren Vorteil, daß sie die
Fügespalten geläufiger mehrteiliger Trennvorrichtungen vermei
det, in die sich erfahrungsgemäß Fadenstücke einziehen können,
die nur unter Schwierigkeiten oder gar nicht mehr entfernbar
sind.
Wenn die Nocken derart gegen die Achse der Ringspinnspindel
geneigt ausgebildet sind, daß sie an ihren freien Enden einen
größeren Abstand von der Spindelachse aufweisen als an dem sie
mit der Ringspinnspindel verbindenden Steg und ihre den
Schneiden zugekehrten Innenflächen von diesen Schneiden abge
rückt sind, werden Fäden oder Fadenstücke, die etwa beim Ab
ziehen des Kopses hinter die Nocken gezogen werden, durch die
Zentrifugalkraft bei laufender Ringspinnspindel wieder abge
schleudert.
Aus sehr dünnem Blech bestehende Trennvorrichtungen bieten den
Vorteil, geringe spangebende Bearbeitung zum Schärfen der
Schneiden bzw. geringe Kräfte zum Anformen der Schneiden und
ebenso geringe Kräfte für die Umformprozesses zu erfordern. Um
auch bei solchen Trennvorrichtungen eine ausreichende Festigkeit
zumindest der Nocken, gegebenenfalls auch der ganzen Trennvor
richtung zu erreichen, können die Nocken durch Zurückbiegen der
Lappen, aus denen sie gebildet werden, gegen sich selbst
(Bördeln) aufgedoppelt werden. Dieses ebenfalls als Umformvor
gang ausführbare Aufdoppeln kann sich über den Bereich der Noc
ken hinaus in den Bereich des Ringkörpers der Trennvorrichtung
erstrecken.
Eine bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung für eine
Trennvorrichtung, deren Schneiden in einer kegeligen oder zylin
drischen Fläche angeordnet sind, ist durch ein einem Kronenkor
ken nicht unähnliches Formstück gekennzeichnet, das die Nocken
bildende Vorsprünge und die Schneiden enthaltende Rücksprünge
aufweist, wobei die Rücksprünge bspw. durch Schaben zu Schneiden
geschärft sind. Eine derartige Trennvorrichtung weist keinerlei
Hinterschneidungen auf, hinter denen sich Fäden verfangen kön
nen. Eine solche Trennvorrichtung kann auch durch sog. Trommeln
mit Schmirgelkörpern entgratet und verrundet werden, ohne daß
die zurückgesetzten Schneiden von den Schmirgelkörpern erreicht
und stumpf gemacht werden könnten.
Die wesentlichen Bestandteile einer Trennvorrichtung sind die
Schneiden und die Nocken. Falls eine Trennvorrichtung darüber
hinaus weitere Bestandteile wie hinter Einstiche im Spindelober
teil schnappende Nasen, Führungsbüchsen zum funktionsgerechten
Haltern der Trennvorrichtungen und ähnliches aufweist, versteht
es sich, daß auch diese weiteren Bestandteile beim Ziehen des
die Trennvorrichtung bildenden Blechteils angeformt werden kön
nen.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung schematisch dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die Ansicht einer Ringspinnspindel mit Trennvorrichtung;
Fig. 2 und 3 eine Ausbildung der Erfindung in
Topfform;
Fig. 4 und 5 Ausgestaltungen der Erfindung in ausschnittsweiser
Schnittdarstellung.
Fig. 1 zeigt die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen
Teile einer geläufigen Ringspinnspindel 1. Sie umfaßt ein dreh
bar in einem Spindelunterteil 2 gelagertes Spindeloberteil 3,
auf dem eine Hülse 4 aufgesteckt ist. Das Spindeloberteil 3 wird
durch einen nicht näher dargestellten, in einer Spindelbank 5
angeordneten Antrieb bspw. in Form eines Tangentialriemens in
Drehung versetzt. Auf der Hülse 4 wird mittels des auf einem
Spinnring 6 umlaufenden Läufers 7 aus einem Faden 8, der von
einem nicht dargestellten Streckwerk über einen Fadenführer 9
zuläuft, eine Wicklung 10 aufgebaut. Hülse 4 und Wicklung 10
bilden einen Kops 11.
Die Ringspinnspindel 1 ist in einer Position dargestellt, in der
nach Fertigstellen eines Kopses 11 der Spinnring 6 nach unten
geführt und in einem Unterwindebereich 12 des Spindeloberteils 3
eine Unterwindung 13 gebildet worden ist. Dadurch verläuft von
der Wicklung des Kopses 11 ein Abspinnfaden 14 zur Unterwindung
13. Dieser Abspinnfaden 14 muß beim Abziehen eines Kopses ge
trennt werden. Um dies zu erleichtern und ein Abziehen von Faden
aus der Unterwindung 13 zu verhindern, ist zwischen dem Unter
windebereich 12 und dem Kops 11 auf dem Spindeloberteil 3 eine
Trennvorrichtung 15 mit einem Trennmesser angeordnet, an dessen
Schneidkante der Abspinnfaden 14 anliegt, beim Abziehen des Kop
ses angedrückt und dabei durchtrennt wird.
Beim Wiederaufnehmen des Spinnvorgangs nach dem Kopswechsel wird
ausgehend von der Unterwindung 13 ein gestrichelt angedeuteter
Anspinnfaden 14' über die Trennvorrichtung 15 zur Wicklung des
neuen Kopses gelegt. Dieser Anspinnfaden 14' wird in aller Regel
während des Spinnvorgangs durch eine Einrichtung zum Entfernen
der Unterwindung getrennt. Wenn dies nicht vorgesehen ist oder
fälschlich nicht erfolgt, wird auch dieser Anspinnfaden 14' beim
Abziehen des Kopses 11 durch die Trennvorrichtung 15 getrennt.
Bisher bekannte Trennmesser waren an ihrer Außenkante mit einer
ununterbrochenen Schneidkante versehen, die abschnittsweise von
Nocken an einer gesonderten Abdeckscheibe überragt wurde, um
Verletzungen beim unbedachten Berühren insbesondere des laufen
den Spindeloberteils 3 zu vermeiden und um ein Gleiten des An
spinnfadens 14 um den Umfang des Trennmessers beim Abziehen des
Kopses 11 zu verhindern.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine bevorzugte Ausbildung der
erfindungsgemäßen Trennvorrichtung. Hierbei wird eine den
Grundkörper der Trennvorrichtung 15' darstellende Stahlscheibe
durch Stanzen und Ziehen zu einem einem bekannten Kronenkorken
nicht unähnlichen Körper mit Vorsprüngen 24 und Einziehungen 25
geformt, an dem gleichzeitig an den Einziehungen Schneiden 17'
angeschabt werden können. Die Vorsprünge 24 bilden demgemäß die
Nocken 18', in den Einziehungen 25 liegen die Schneiden 17'. Die
Einziehungen 25 haben vorzugsweise annähernd radial zur
Spindelachse liegende Seitenflächen 26, die ein sicheres Führen
des Anspinnfadens zwischen den Nocken 18' gewährleisten. Bei 27
ist der durch Abschaben abgetragene Bereich einer Einziehung 25
angedeutet, durch das an dieser eine Schneide 17' erzeugt wird.
Um die Schärfarbeit an den Schneiden gering zu halten, erscheint
es vorteilhaft, die Trennvorrichtung aus möglichst dünnem Blech
zu fertigen. Um auch in diesem Falle eine ausreichende
Standfestigkeit insbesondere der Nocken zu erreichen, können die
Nocken 18" nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung gemäß
Fig. 4 durch Zurückbiegen ihrer entsprechend länger ausge
bildeter Lappen 20 aufgedoppelt werden. Diese Verformung kann
ebenfalls durch einen Ziehvorgang in Richtung der Achse der
Ringspinnspindel erfolgen. Die beiden Lagen der die Nocken 18"
bildenden Lappen 20 können miteinander verklebt, verlötet oder
sonst wie fest miteinander verbunden und damit zusätzlich
versteift werden. Inder Ausführungsform der Fig. 4 können die
Schneiden 17' ebenso wie in der Fig. 2 und 3 gemeinsam durch
Schaben mit einem eine Hubbewegung ausführenden Werkzeug
hergestellt werden.
In der Ausführungsform der Fig. 5 sind die Nocken 18" durch
mehrfaches Abwinkeln der Lappen 20 gebildet. Wie ersichtlich,
bietet das Abwinkeln der Lappen 20 die Möglichkeit, die Nocken
in vielfältiger Form auszubilden. Die in einer Ebene liegenden
Schneiden 17' der Fig. 5 können auch wie in Fig. 4 abgewinkelt
werden und liegen dann in der Fläche eines Kegels oder eines Zy
linders.
Die Trennvorrichtungen nach den Fig. 2 bis 3 weisen an ihrem
Innendurchmesser einen Bund 28 auf, mittels dessen die
Trennvorrichtung exakt auf dem Spindeloberteil geführt ist.
Dieser Bund 28 kann beim Ziehvorgang der Trennvorrichtung mit
angeformt werden. Wie in der Ausführungsform der Fig. 4 gezeigt,
kann dieser Bund 28 darüber hinaus eine Nase 29 aufweisen, die
hinter eine Nut im Spindeloberteil 2 einfällt und die
Trennvorrichtung auf dem Spindeloberteil festlegt.
1
Ringspinnspindel
2
Spindelunterteil
3
Spindeloberteil
4
Hülse
5
Spindelbank
6
Spinnring
7
Läufer
8
Faden
9
Fadenführer
10
Wicklung
11
Kops
12
Unterwindebereich
13
Unterwindung
14
Abspinnfaden
14
' Anspinnfaden
15
,
15
' Trennvorrichtung
17
' Schneiden
18
',
18
" Nocken
20
Lappen
23
Abstand
24
Vorsprünge
25
Einziehungen
26
Seitenflächen
27
Abgeschabter Bereich
28
Bund
29
Nase
Claims (6)
1. Trennvorrichtung für eine Ringspinnspindel zum Trennen eines
Abspinnfadens beim Abziehen eines Kopses, die Schneiden und
Nocken umfaßt, wobei die Nocken die Schneiden in radialer
Richtung nach außen überragen und sich die Nocken auch in
Richtung der Achse der Ringspinnspindel erstrecken, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung (15, 15') aus einem
einzigen topfförmig gezogenen Blechteil besteht, dessen
Außenkante in eine Vielzahl von gesonderten Lappen
ausgeformt ist, die abwechselnd als Schneiden und als die
Schneiden überragende Nocken ausgebildet sind und mindestens
die die Nocken bildenden Lappen in Richtung der Achse der
Ringspindel gezogen sind.
2. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken (18") durch Zurückbiegen eines Teilab
schnitts der Länge der sie formenden Zungen bzw. Lappen (20)
aufgedoppelt sind. (Fig. 4 und 5)
3. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Innenflächen der Nocken (18') und den
Schneiden (17') ein Abstand (23) besteht (Fig. 3).
4. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken gegen die Achse der Ringspinnspindel geneigt
sind.
5. Trennvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken (18', 18") derart gegen die Achse der
Ringspinnspindel (1) geneigt sind, daß ihre freien Enden von
der Spindelachse weg weisen. (Fig. 3 bis 5)
6. Verfahren zum Herstellen der Trennvorrichtung gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des
topfförmigen Blechteils durch ein Ziehwerkzeug
bearbeitet wird, das durch Materialabtragung beim
Ziehvorgang in gesonderten Bereichen des Randes dieser
Wand zurückgesetzte, scharfkantige Schneiden ausformt.
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