DE19737632C2 - Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung für eine Fensteröffnung - Google Patents
Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung für eine FensteröffnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung für eine
Fensteröffnung.
Herkömmlicherweise wird eine Horizontaljalousie am Oberrand einer Fensteröffnung ange
bracht und zur Abdeckung der Fensteröffnung werden die Lamellen der Jalousie bei Bedarf
von oben nach unten herabgelassen. Die Lamellen können zusätzlich verschwenkt werden,
um das einfallende Licht in gewissen Bereichen in den Raum zu lenken bzw. mehr oder
weniger vollständig zu reflektieren. Um einen wirkungsvollen Blendschutz zu erreichen,
ist es erforderlich, die Jalousie bzw. deren Lamellen vollständig herabzulassen und so zu
verstellen, daß die Fensteröffnung nahezu lichtdicht verschlossen ist. Besonders an fenster
nahen Arbeitsplätzen, insbesondere Bildschirmarbeitsplätzen, kann eine ausreichende Blend
schutzwirkung nur erzielt werden, wenn der untere Bereich der Fensteröffnung abgedeckt
ist. Das bedeutet, daß bei der Verwendung herkömmlicher Jalousien im fensterfernen hin
teren Raumbereich bei geschlossener Jalousie kein ausreichendes Licht mehr vorhanden ist.
Weiter ist bekannt, eine Fensteröffnung mittels eines Rollos abzudecken, das am oberen
Rand der Fensteröffnung angebracht ist. Zum wirkungsvollen Blendschutz im fensternahen
Bereich muß das Rollo bzw. dessen Stoff oder Folie vollständig herabgezogen werden. Da
bei kann in bekannter Weise durch den Einsatz einer metallbeschichteten Folie, die fast
vollständig lichtundurchlässig ist, im fensternahen Bereich eine optimale Blendschutzwir
kung erzielt werden. Der Nachteil, daß der hintere Raumbereich nicht mehr ausreichend
ausgeleuchtet ist, ist auch mit einem solchen Rollo nicht behebbar.
Zur Beseitigung dieses Nachteils sind Rollos bekannt, die am unteren Rand der Fensteröff
nung angebracht werden, und die Fensteröffnung bei einer Bewegung von unten nach oben
zunehmend verschließen. Auf diese Weise wird auch bei nur teilweise geschlossenem Rol
lo eine Blendschutzwirkung im fensternahen Bereich gewährleistet. Durch den oberen Teil
der Fensteröffnung kann Licht ungehindert eintreten und den hinteren Raumbereich aus
leuchten. Nachteilig ist dabei, daß beispielsweise an Arbeitsplätzen, die sich im hinteren
Raumbereich befinden, unter Umständen keine ausreichende Blendschutzwirkung erzielt
werden kann. Weiterhin kann bei nicht vollständig geschlossenem Rollo insbesondere bei
starker Sonneneinstrahlung und sehr hoch stehender Sonne auch im fensternahen Bereich
die Blendschutzwirkung nicht ausreichend sein. Vollständiger Blendschutz ist somit auch
hier nur möglich, wenn die Fensteröffnung vollständig geschlossen ist. Dies aber führt zu
dem Nachteil der unzureichenden Ausleuchtung der Tiefe des Raumes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bedarfsgerechten Blendschutz im gesam
ten Raumbereich zu erzielen und dabei noch genügend natürliches Licht in alle Teile des
Raumes zu leiten.
Eine Lösung dieser Aufgabe wird mit einer kombinierten Rollo- und Jalousieabdeckvor
richtung gemäß dem Hauptanspruch geschaffen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein optimaler Blendschutz im fensternahen
Bereich mittels der von unten in die Fensteröffnung hineinbewegten Folie des Rollos ge
schaffen. Die Folie dieses Rollos, die auch durch einen Stoff gebildet sein kann, ist vorteil
hafterweise metallbeschichtet und derart gestaltet, daß sie trotz hoher Reflexion von außen
eine Sicht von innen nach außen erlaubt. Von oben her läßt sich die Fensteröffnung mittels
der Lamellen der Jalousie abdecken, wobei sich durch zweckentsprechende Formgebung
der Lamellen das einfallende Sonnenlicht an die Raumdecke reflektieren läßt, so daß dieses
Licht keine Blendung hervorruft, jedoch zur Ausleuchtung des Raumes genutzt wird. Somit
kann in vorteilhafter Weise ein hinterer Raumbereich indirekt beleuchtet werden und
Blendschutz im gesamten Raum erzielt werden.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 2 wird erreicht, daß die Folie des Rollos unter Span
nung steht und damit weitgehend faltenfrei ist.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 wird eine kompakte Konstruktion des oberen Berei
ches der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt.
Die Ansprüche 4 bis 8 sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vor
richtung gerichtet, die sich dadurch auszeichnet, daß das Abdecken der Fensteröffnung von
unten her jeweils koordiniert mit dem Abdecken der Fensteröffnung von oben her erfolgt.
Dabei wird mit den Merkmalen des Anspruchs 8 erreicht, daß die Stelle, an der das Rollo
und die Jalousie aufeinandertreffen, veränderbar ist.
Der Anspruch 9 ist auf eine besonders einfache Ausführungsform der Zugelemente gerich
tet.
Mit den Merkmalen der Ansprüche 10 und 11 lassen sich das Rollo und die Jalousie unab
hängig voneinander bewegen.
Der Anspruch 12 ist auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ge
richtet, bei der über das Zugelement der Jalousie eine Zwangskopplung zwischen Jalousie
und Rollo erfolgt.
Der Anspruch 13 ist auf eine vorteilhafte Ausführungsform der Betätigungseinrichtung für
die letztgenannte Ausführungsform der Vorrichtung gerichtet.
Mit den Merkmalen der Ansprüche 14 und 15 wird eine besonders gute Einstellbarkeit der
von den Lamellen vermittelten indirekten Beleuchtung des Rauminneren erzielt.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 16 läßt sich ein unerwünschter Lichteinfall weitgehend
verhindern und wird außerdem ein ansprechendes Aussehen der erfindungsgemäßen Vor
richtung erzielt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vor einer Fensteröffnung, in der Fensterlaibung
oder bei Mehrschichtverglasung zwischen den Scheiben der Verglasung oder unmittelbar
vor der Verglasung angeordnet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und
mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufsicht auf eine Lamelle,
Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Wirksamkeit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Lamelle,
Fig. 6 eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 7 eine Vorderansicht einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 8 eine Vorderansicht einer vierten Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 9 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 8, und
Fig. 10 eine abgeänderte Ausführungsform des Antriebs für Rollo und Jalousie.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist eine Folie 1 auf ein Wickelrohr 2 aufgewickelt, das am unteren
Rand einer nicht dargestellten Fensteröffnung in Lagern 2a gelagert ist. Am freien Ende
der Folie ist ein vorzugsweise hohler Abschlußstab 3 lichtdicht gehalten, indem die Folie
1 beispielsweise zwischen zwei Längsteilen, die den Abschlußstab 3 bilden, verklebt und/
oder eingeklemmt ist.
Das Wickelrohr 2 wird durch ein elastisches Bauteil 4, vorzugsweise eine Drehfeder, der
art vorgespannt, daß die Folie 1 bestrebt ist, sich auf das Wickelrohr 2 aufzuwickeln.
Das Wickelrohr 2, das elastische Bauteil 4, die Lager 2a sowie ggf. weitere Bauteile sind
innerhalb eines gestrichelt eingezeichneten Gehäuses 2b untergebracht, so daß die genann
ten Bauteile von außen nicht sichtbar sind.
An den beiden Enden des Abschlußstabs 3 sind Führungselemente 5, vorzugsweise Rollen,
angeordnet, über die ein Zugelement 6 umgelenkt wird. Das Zugelement 6 kann in seiner
einfachsten Ausführungsform eine Schnur oder ähnliches sein. Am Oberrand der Fenster
öffnung ist eine Welle 7 in Lagern 7a gelagert (nur das rechte ist sichtbar). Drehfest mit
der Welle 7 sind zwei Wickeltrommeln 8 verbunden, an denen je ein Ende des Zugele
ments 6 befestigt ist und auf die das Zugelement 6 unter seitlicher Führung mittels
Flanschen (nicht bezeichnet) auf und abwickelbar ist. An der linken Wickeltrommel 8 ist
die Antriebsscheibe 9a eines Antriebs 9 befestigt, der vorteilhafterweise und in an sich be
kannter Weise als selbsthemmender Schnurzug oder Kettenzug ausgebildet ist, der über ein
Zugelement 9b, vorzugsweise eine Schnur oder Kette, manuell bedient wird. Es versteht
sich, daß der Antrieb 9 alternativ auch durch einen Elektromotor gebildet sein kann, der
mittels eines Steuergerätes in beiden Drehrichtungen steuerbar ist.
Auf der Welle 7 befinden sich in gegenseitigem Abstand Führungsflansche 10 zur Begren
zung der axialen Bewegung zweier weiterer Zugelemente 11 deren Enden an der Welle 7
befestigt sind, so daß die Welle 7 eine Wickelwelle für die Zugelemente 11 bildet. Die
Zugelemente 11 hängen vertikal nach unten und halten an ihrem unteren Ende ein Profil
12 welches den unteren Abschluß eines Lamellenpakets 13 bildet.
Alle am oberen Rand der nicht dargestellten Fensteröffnung befindlichen und für die Be
dienung nicht benötigten Bauteile können in einem Gehäuse 7b untergebracht sein.
An den Lamellen des Lamellenpakets 13 sind in an sich bekannter Weise Leiterkordeln 14
angebracht, die über eine Wenderolle 15 geführt und dort befestigt sind. Die Wenderollen
15 sind mittels einer Wendeachse 16 miteinander drehfest verbunden und werden über ei
nen Wendestab 17 manuell angetrieben.
Die Bauteile 7, 11 und 12 bis 17 stellen die wesentlichen Bestandteile einer Horizontalja
lousie dar, deren Funktionsweise an sich bekannt ist.
Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Durch Betätigen des Antriebs 9 werden die Zugelemente 6 und 11 durch Drehung der
Welle 7 in Abhängigkeit von der Drehrichtung auf bzw. abgewickelt. Dies hat zur Folge,
daß sich der Abschlußstab 3 mit der daran befestigten Folie 1 auf bzw. abbewegt. Durch
das elastische Bauteil 4 ist gewährleistet, daß die Folie 1 ständig gespannt ist. Die beim
Auf- bzw. Abwickeln des Zugelements 6 auf die Wickeltrommeln 8 möglicherweise auftre
tende Wickeldifferenz wird durch die Umlenkung des Zugelements 6 über die Führungsele
mente 5 ausgeglichen und führt somit nicht zu einem Verkanten oder ungleichmäßigen
Spannen des Abschlußstabes 3 oder Folie 1.
Gleichzeitig mit dem Auf- bzw. Abwärtsbewegen des Abschlußstabes 3 wird das Profil 12
ab- bzw. aufwärtsbewegt und damit die Lamellen des Lamellenpakets 13. Die Bewegungen
des Abschlußstabs 3 mit der Folie 1 sowie des Profils 12 mit dem Lamellenpaket 13 sind
immer gegenläufig gerichtet, so daß sich die Folie 1 nach oben bewegt wenn sich das Pro
fil 12 nach unten bewegt und umgekehrt.
Die Lamellen des Lamellenpakets 13 können in jeder beliebigen senkrechten Position mit
tels der Leiterkordeln 14, Wenderollen 15, der Wendeachse 16 sowie des Wendestabes 17
verschwenkt werden.
Der Antrieb 9 gewährleistet, daß sowohl die Folie 1 mit dem daran befestigten Abschluß
stab 3 als auch das Profil 12 mit dem Lamellenpaket 13 in jeder beliebigen vertikalen Posi
tion festgestellt werden können.
Der Antrieb 9 kann sowohl links als auch rechts an der nicht dargestellten Fensteröffnung
angeordnet sein.
Zur gewünschten Abdeckung der Fensteröffnung wird der Antrieb 9 derart betätigt, daß
die Fensteröffnung von unten her zunehmend von der Folie 1 und von oben her zuneh
mend durch die Lamellen des Lamellenpakets 13 abgedeckt wird. An einer bestimmten Po
sition vor der Fensteröffnung treffen der Abschlußstab 3 und das Profil 12 aufeinander.
Diese Position kann beispielsweise durch ein nicht dargestelltes Kettenschloß auf dem Zug
element 9b oder ein Schloß oder einen Ring 6b an dem Zugelement 6 an sich bekannter
Weise fixiert werden, so daß ein weiteres Betätigen des Antriebs 9 nicht möglich ist und
keine Beschädigungsgefahr besteht. Es versteht sich, daß bei Verwendung eines elektri
schen Antriebs dessen Endlagenposition entsprechend eingestellt werden kann.
Durch gezielte Wahl des Durchmessers der Wickeltrommeln 8 und der Wickelwelle 7 im
Bereich der Führungsflansche 10 kann die senkrechte Position des Aufeinandertreffens von
Abschlußstab 3 und Profil 12 eingestellt werden. Bevorzugt überdeckt die Jalousie etwa
das obere Drittel der Fensteröffnung und das Rollo die restlichen zwei Drittel der Fenster
öffnung. Es versteht sich, daß die Wickeltrommeln 8 einteilig mit der Welle 7 ausgebildet
sein können und lediglich durch eine Durchmesserstufung realisiert sind.
Vorteilhaft ist die Anbringung seitlicher Führungselemente 20 (Fig. 1), die die Seitenrän
der der Folie 1 sowie die Enden des Abschlußstabs 3 und der Überlappung luftdicht und
mechanisch schützend aufnehmen bzw. führen. Die Führungselemente 20 können als Profil
unterschiedlichen Querschnitts ausgebildet sein, beispielsweise als U-, L-, Y-Profil usw..
Die seitliche Ausdehnung der Führungselemente 20 ist derart, daß die Umlenk- bzw. Füh
rungselemente 5 sowie das Zugelement 6 für einen vor oder hinter der Fensteröffnung ste
henden Betrachter nicht sichtbar sind. Die einzelnen Lamellen 13a (Fig. 3) des Lamellen
pakets 13 können durch gezielte Verjüngung zu Ansätzen 13b an deren Enden ebenfalls in
den seitlichen Führungselement 20 geführt werden. Auf das Profil 12 als Unterbegrenzung
des Lamellenpakets 13 kann verzichtet werden, wenn die unterste Lamelle selbst die stabi
lisierende Funktion des Profils 12 übernimmt. Die Zugelemente 11 können im Bereich des
Profils 12 miteinander verbunden sein und ein gemeinsames Zugelement 11 bilden, so daß
ähnlich wie beim Zugelement 6 Wickeldifferenzen ausgeglichen werden und kein Verkan
ten des Lamellenpakets 13 erfolgt.
Fig. 4 zeigt die Abschirmfunktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Im oberen Bereich
einer Fensteröffnung wird das einfallende Sonnenlicht durch die nach oben konkave Aus
bildung der Lamellen 13a, die leicht in Gegenuhrzeigerrichtung verkippt sind, nach oben
zur Decke des Innenraums reflektiert, so daß eine weiche, indirekte Beleuchtung erzielt
wird. Im unteren Bereich wird das einfallende Sonnenlicht von der Folie 1 zum größten
Teil nach außen reflektiert und es gelangt nur ein kleiner Teil des Sonnenlichts in den In
nenraum. Die Folie 1 kann auf verschiedenste, zweckentsprechende Weise ausgebildet
sein. Vorteilhafterweise ist eine Metallbeschichtung mit einer zusätzlichen mechanischen
Bearbeitung der Folie, um keine störenden Reflexionen auftreten zu lassen.
Fig. 5 zeigt eine konkave Lamelle 13a in waagrechter, nicht verkippter Stellung.
Ein weiterer, mit der Erfindung erzielter Vorteil liegt in der Hinterlüftung eines Fensters
da die zwischen der Folie 1 und dem Fensterglas entstehende warme Luft nach oben abzie
hen kann und im Bereich der Lamellen entweichen kann. Dies ist insbesondere bei den im
mer häufiger angewendeten Isolierglasscheiben von Vorteil.
Die Zugelemente 6 und/oder 11 können in einer nicht dargestellten, abgeänderten Ausfüh
rungsform nur an jeweils einer Stelle auf der Welle 6 auf- bzw. abgewickelt werden und
auf der der Wickelstelle gegenüberliegenden Seite, beispielsweise am Gehäuse 2b oder am
oberen Ende der seitlichen Führungselemente 20 ortsfest befestigt werden. Das Auf- bzw.
Abwickeln der Zugelemente 6 und/oder 11 kann auch nach Art eines Flaschenzugs durch
geführt werden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 6 unterscheidet sich von der der Fig. 1 dadurch, daß die
Zugelemente 6 und 11 der Fig. 1 durch ein gemeinsames Zugelement 11a ersetzt sind, das
nicht auf der Welle 7 aufgewickelt bzw. abgewickelt wird sondern nur über diese geführt
wird und bei Betätigung des Antriebs 9 sowohl das Rollo (Folie 1) als auch die Jalousie
(Lamellenpaket 13) bewegt. Dabei kann das gemeinsame Zugelement 11a im Bereich der
Welle 6 beispielsweise reib- oder formschlüssig über diese geführt sein und dort mitge
nommen werden. Dieses gemeinsame Zugelement 11a kann vorteilhafterweise innerhalb
der seitlichen Führungselemente 20 verlaufen und somit für einen Betrachter nicht sichtbar
sein.
Ähnlich ist es nicht zwangsläufig erforderlich, daß das Zugelement 11 im Bereich der Lei
terkordel 14 verläuft. Die Zugelemente 11 können beispielsweise innerhalb der seitlichen
Führungselemente 20 nicht sichtbar angebracht sein und die Leiterkordeln 14 können in an
sich bekannter Weise sichtbar vor der Fensteröffnung sein.
Fig. 7 zeigt eine gegenüber Fig. 1 abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung, die eine
getrennte Bedienung von Rollo und Horizontaljalousie ermöglicht. In Fig. 7 sind die mit
Fig. 1 funktionsgleichen Bauteile mit gleichen Bezugszeichen belegt, so daß im folgenden
nur die Unterschiede zu Fig. 1 erläutert werden.
Es ist nur eine (linke) Wickeltrommel 8 vorgesehen, die unmittelbar an der nicht darge
stellten Fensteröffnung bzw. dem Gehäuse 7b mittels eines nicht dargestellten Lagers gela
gert ist. Die Welle 7 ist bei 7c in der Wickeltrommel 8 gelagert oder kann selbst in dem
Gehäuse 7b gleichachsig zur Wickeltrommel 8 gelagert sein. Am rechten Ende ist die Wel
le 7 drehfest mit einem Lagerkörper 7d verbunden, der mittels eines Antriebs 21, der ähn
lich wie der Antrieb 9 aufgebaut ist, drehantreibbar ist. Ein Ende des Zugelements 6 für
die Folie 1 ist, wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 an der Wickeltrommel 8, aber
im Unterschied zu Fig. 1 an seinem anderen Ende an einer ortsfesten Konsole 6c befestigt.
Die Konsole kann sich in dem seitlichen Führungselement 20 oder im Gehäuse 7b befin
den.
Mittels des Antriebs 9 kann die Folie 1 von unten her über die gesamte Fensteröffnung be
wegt werden. Alternativ kann mittels des Antriebs 21 die Jalousie von oben her die gesam
te Fensteröffnung abdecken. Die Folie 1 sowie die Lamellen des Lamellenpakets 13 kön
nen derart eingestellt werden, daß der Abschlußstab 3 und das Profil 12 an jedwelcher
Stelle der Fensteröffnung aneinander zu liegen kommen.
Es versteht sich, daß die beiden Antriebe 9 und 21 auf den gleichen Seiten der Fensteröff
nung angeordnet sein können, indem einer der beiden Antriebe hohl ist. Weiterhin können
beide Antriebe als Elektromotoren ausgeführt sein. Es kann auch nur das Rollo oder die
Jalousie elektromotorisch angetrieben sein und die jeweils andere Vorrichtung mittels eines
Zugelements.
Fig. 8 und 9 zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der wiederum für funktionsgleiche Teile die gleichen Bezugszeichen wie bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 1 verwendet sind.
Bei dieser Ausführungsform kann die gesamte Vorrichtung mittels eines manuell bedienba
ren Zugelements 22, beispielsweise einer Aufzugsschnur, mit daran befindlichem Griffteil
22a, beispielsweise einer Schnurquaste oder Schnurglocke, bedient werden. An dem Ab
schlußstab 3 sind zwei Zugelemente 23 an zwei Stellen 23a fest am Abschlußstab 3 fixiert
und führen von dort aus vertikal nach oben, werden über zwei Führungselemente 23b um
gelenkt und führen weiter vertikal nach unten, wo ihre Enden am Profil 12 befestigt sind.
An den Befestigungspunkten 23a sind zwei weitere Zugelemente 24 fest mit dem Ab
schlußstab 3 verbunden und führen über die Führungselemente 23b und ein schematisch
dargestelltes, an sich bekanntes Schnurschloß 25 zu dem mit dem Griffteil 22a versehenen
Zugelement 22.
Vorteilhaft ist, die Zugelemente 23 und 24 über jeweils verschiedene Führungselemente
umzuleiten (nicht dargestellt), da die Zugelemente räumlich in verschiedene Richtungen
umgelenkt werden.
Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Wenn am Griffteil 22a gezogen wird, bewegt sich der Abschlußstab 3 mit der daran be
findlichen Folie 1 nach oben. Durch die auf das Profil 12 und das Lamellenpaket 13 wir
kende Schwerkraft bewegen sich diese nach unten soweit die Zugelemente 23 das zulassen.
Die maximale Betätigbarkeit ist dann erreicht, wenn der Abschlußstab 3 mit dem Profil 12
zusammentrifft.
Wird das Griffteil 22a nicht bedient, so gewährleistet das Schnurschloß 25 in an sich be
kannter Weise, daß der Abschlußstab 3 und das Profil 12 in der zuletzt erreichten Position
verharren. Diese Antriebsart mittels Schnur und Griffteil ist bei Jalousien an sich bekannt
und wird hier nicht weiter erläutert.
Durch das Gewicht des Abschlußstabs 3 und der Folie 1 sowie die Vorspannkraft des
elastischen Bauteils 4 ist sichergestellt, daß die Schutzvorrichtung nicht selbsttätig schließt.
Dies wäre der Fall, wenn das Gewicht des Profils 12 und des Lamellenpakets 13 größer
wäre als das Gewicht des Abschlußstabes 3, der ausgezogenen Folie 1 sowie die Vorspann
kraft des elastischen Bauteils 4.
Vorteilhafterweise sind die Zugelemente 23 und 24 derart angebracht, daß sie nicht sicht
bar innerhalb der seitlichen Führungselement 20 verlaufen. Es versteht sich, daß die Zug
element 23 und 24 nicht an gemeinsamen Stellen mit dem Abschlußstab 3 verbunden sein
müssen.
Wenn das Gewicht der Jalousie groß genug ist oder diese nach unten vorgespannt ist, kön
nen die Zugelemente 24 und 22 entfallen und die gesamte Vorrichtung kann mittels eines
Elektromotors oder eines anderen Drehantriebs angetrieben werden, der unmittelbar auf
das Wickelrohr 2 wirkt.
Es kann wünschenswert sein, den Bereich, in dem der Abschlußstab 3 der Folie bei seiner
Vorwärtsbewegung mit dem sich abwärts bewegenden Profil 12 der Jalousie zusammen
trifft, veränderbar ist. Eine Ausführungsform der Vorrichtung, die dies ermöglicht, ist in
Fig. 10 dargestellt. Dabei sind für funktionsähnliche Bauteile die gleichen Bezugszeichen
wie in den vorhergehenden Figuren verwendet. Gemäß Fig. 10 ist die von dem Antrieb 9
angetriebene Wickeltrommel 8 durch einen Kegel 30 verlängert, dem ein Kegel 32 ent
spricht, der mit dem Ende der Welle 7 starr verbunden ist. Eine drehfeste Kupplung des
Kegels 30 mit dem Kegel 32 und damit der Wickeltrommel 8 mit der Welle 7 wird von ei
nem Flachriehmen 34 vermittelt, der die Kegel 30 und 32 und zusätzlich eine Spannrolle
36 umschlingt, die durch nicht dargestellte Mittel gemäß Fig. 10 nach oben elastisch vor
gespannt ist. Der Durchmesser der Spannrolle 36 ist kleiner als der kleinste Durchmesser
des Kegels 32. Der Einfachheit halber, in Fig. 10 nicht dargestellt, ist die linksseitige La
gerung der Welle 7 sowie die Lagerung der aus dem Antrieb 9, der Wickeltrommel 8 und
dem Kegel 30 bestehenden Baugruppe.
Durch Hin- und Herverschieben der Spannrolle 36 in Richtung des Doppelpfeils wird der
Flachriehmen 34 axial hin- und herverschoben, so daß sich die Übersetzung ändert, mit
der die Drehung der Wickeltrommel 8 auf die Drehung der Welle 7 übertragen wird. Auf
diese Weise ändert sich die Bewegung des von dem Zugelement 6 angetriebenen Abschluß
stabes 3 des Rollos relativ zur Bewegung des die Jalousie nach unten abschließenden Pro
fils 12, so daß sich der geometrische Ort nach oben und unten verschieben läßt, an dem
beide aufeinander treffen.
Es versteht sich, daß die Welle 7 nicht zwangsläufig, wie in Fig. 10 dargestellt, nach oben
relativ zur Achse der Wickeltrommel 8 versetzt sein muß, indem die Welle 7 über ein
Zwischengetriebe gleichachsig mit der Achse der Wickeltrommel 8 angeordnet wird.
Das durch die Kegel 30, 32 den Flachriehmen 34 und die Spannrolle 36 dargestellte Ge
triebe variabler Übersetzung kann auch durch andere Ausführungsformen realisiert werden,
beispielsweise dadurch, daß die Welle 7 einen biegsamen Endbereich aufweist, mit dem
ein Rad drehfest aber axial verschiebbar verbunden ist, das in Reibeingriff mit dem Kegel
30 ist, so daß es unterschiedliche wirksame Durchmesser des Kegels 30 abtastet.
Es versteht sich, daß zahlreiche weitere Abänderungen in der erfindungsgemäßen Vorrich
tung möglich sind, ohne daß der allgemeine Erfindungsgedanken verlassen wird.
Claims (16)
1. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung für eine Fensteröffnung, ent
haltend
ein am Unterrand der Fensteröffnung angebrachtes Rollo mit einem Wickelrohr (2) zum Auf- und Abwickeln einer Folie (1) und wenigstens einem am freien Rand der Fo lie angreifenden Zugelement (6; 23, 24) zum Abziehen der Folie von der Wickelwelle,
eine am Oberrand der Fensteröffnung angebrachte Jalousie mit wenigstens ei nem Zugelement (11; 23), an dem das Lamellenpaket (13) der Jalousie gehalten ist, und
eine Betätigungseinrichtung (9; 21; 24, 25, 22), durch deren Betätigung die Fensteröffnung von unten her mittels der Folie des Rollos und von oben her mittels der Lamellen der Jalousie zunehmend abdeckbar ist.
ein am Unterrand der Fensteröffnung angebrachtes Rollo mit einem Wickelrohr (2) zum Auf- und Abwickeln einer Folie (1) und wenigstens einem am freien Rand der Fo lie angreifenden Zugelement (6; 23, 24) zum Abziehen der Folie von der Wickelwelle,
eine am Oberrand der Fensteröffnung angebrachte Jalousie mit wenigstens ei nem Zugelement (11; 23), an dem das Lamellenpaket (13) der Jalousie gehalten ist, und
eine Betätigungseinrichtung (9; 21; 24, 25, 22), durch deren Betätigung die Fensteröffnung von unten her mittels der Folie des Rollos und von oben her mittels der Lamellen der Jalousie zunehmend abdeckbar ist.
2. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 1, wobei
eine Vorspanneinrichtung (4) vorgesehen ist, die die Drehung des Wickelrohrs (2) in Rich
tung des Aufwickelns der Folie (1) vorspannt.
3. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei am Oberrand der Fensteröffnung eine Wickeltrommel (8) zum Auf- und Abwickeln
des wenigstens einen Zugelements (6) der Folie (1) und eine Wickelwelle (7) zum Auf-
und Abwickeln des wenigstens einen Zugelements (11) für das Lamellenpaket (13) der Ja
lousie angebracht ist.
4. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei am freien Ende der Folie (1) ein Abschlußstab (3) angeordnet ist, an dessen
Enden je ein Führungselement (5) angeordnet ist, über die das Zugelement (6) für das Rol
lo läuft.
5. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei die unterste Lamelle (12) des Lamellenpakets (13) verstärkt ausgebildet ist
und an ihren seitlichen Enden je ein Führungselement angeordnet ist, über die das Zugele
ment für die Jalousie läuft.
6. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 5, wobei die Wickeltrommel (8) und die Wickelwelle (7) drehfest miteinander ver
bunden sind.
7. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die
Wickeltrommel (8) und die Wickelwelle (7) gleichachsig zueinander angebracht sind und
der wirksame Durchmesser der Wickeltrommel (8) und der Wickelwelle (7) derart aufein
ander abgestimmt sind, daß eine unterste Lamelle (12) des Lamellenpakets (13) der sich
nach unten bewegenden Jalousie in einer vorbestimmten Lage mit dem Abschlußstab (3)
der sich nach oben bewegenden Folie (1) des Rollos zusammentrifft.
8. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 6, wobei
zwischen der Wickelwelle (7) und der Wickeltrommel (8) ein Getriebe mit variabler
Übersetzung angeordnet ist.
9. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 6, wobei ein
gemeinsames Zugelement (11a) für die Folie (1) und das Lamellenpaket (13) vorgesehen
ist.
10. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 3, wobei die
Betätigungseinrichtung eine Vorrichtung (9) zum Drehen der Wickeltrommel (8) und eine
davon unabhängig betätigbare Vorrichtung (21) zum Drehen der Wickelwelle (7) enthält.
11. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 10, wobei
ein Ende des Zugelements (6, 11) für die Folie (1) und/oder das Lamellenpaket (13) an der
Wickeltrommel (8) und das andere Ende an einem ortsfesten Teil (6c) der Vorrichtung be
festigt ist.
12. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das Zugelement (23) der Jalousie über ein ortsfestes Führungselement (23b) am
Oberrand der Fensteröffnung umgelenkt ist und mit dem freien Ende der Folie (1) verbun
den ist und die Betätigungseinrichtung (24, 25, 22) zum Ab- und Aufwickeln der Folie (1)
vom und auf das Wickelrohr (2) ausgebildet ist.
13. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach Anspruch 12, wobei
die Betätigungseinrichtung durch ein am freien Ende der Folie (1) angreifendes Zugele
ment (24) gebildet ist, welches über ein Führungselement (23b) am Oberrand der Fenster
öffnung zu einem Griffteil (22a) führt.
14. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 13, wobei die Lamellen (13a) des Lamellenpakets (13) mittels einer Verkippeinrich
tung (14, 15, 16, 17) verkippbar sind.
15. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 14, wobei die Lamellen (13a) mit einer nach oben konkaven Oberfläche ausgebildet
sind.
16. Kombinierte Rollo- und Jalousieabdeckvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 15, wobei seitlich an der Fensteröffnung Führungselemente (20) vorgesehen sind, in
denen die seitlichen Enden der Lamellen (13a) und/oder die Seitenränder der Folie (1) auf
genommen sind.
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DE202009005021U1 (de) | 2009-07-14 | 2009-12-03 | Kindermann, Ingmar | Rolloeinrichtung im Zwischenraum einer Isolierglasscheibeneinheit |
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- 1997-08-28 DE DE1997137632 patent/DE19737632C2/de not_active Expired - Fee Related
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