DE19737269C2 - Kraftfahrzeugsitz mit elektrisch angetriebenem Drehverstellbeschlag - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art (DE 195 02 333 C2) ist ein lehnenfester Beschlagteil gegenüber einem sitz­ festen Beschlagteil um eine gemeinsame Achse sowohl nei­ gungseinstellbar als auch klappbar ausgebildet. Der lehnen­ feste Beschlagteil wird gegenüber einer um die gemeinsame Achse verschwenkbaren Sperrscheibe durch eine Sperrklinke verriegelt. Zur Neigungsverstellung dient ein Antriebsmotor mit einem Ritzel, das im sitzfesten Beschlagteil gelagert ist. Der bekannte Neigungsverstellbeschlag erweist sich nicht in allen Fällen als zweckmäßig.

Es ist ferner eine Lösung bekannt (US 4,402,547), bei der der Rückenlehnenrahmen klappbar um ein rückenlehnenfestes Beschlagteil an diesem angelenkt ist. Die Lehnenklappachse ist gegenüber der Neigungsachse bei dieser Lösung um einen beträchtlichen Abstand nach oben versetzt. Eine derartige Anordnung von Neigungsachse und Klappachse hat den Nach­ teil, daß der gesamte Lehnenbereich unterhalb der Klappach­ se nicht für Rückenlehneneinbauten, beispielsweise Lordo­ senstützen oder andere Installationen, nutzbar ist.

Es ist ferner eine Lösung bekannt (DE 41 27 417 A1), bei der sich auf unterschiedlichen Seiten des Sitzes jeweils eine als Drehversteller ausgebildete Neigungsverstellvor­ richtung befindet. Die beiden Drehversteller sind über eine fluchtende Verbindungswelle miteinander gekoppelt. Bei die­ ser Lösung ist die Rückenlehne nicht klappbar.

Es ist weiterhin ein Verstellbeschlag mit einer Frei­ schwenkeinrichtung für die Rückenlehnen von Kraftfahrzeug­ sitzen bekannt (DE 42 35 078 C2), die zur Verwendung mit einem Elektroantrieb nicht geeignet ist.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als be­ kannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß er besonders gut für die Verwendung eines elektrisch antreibbaren Dreh­ verstellbeschlags geeignet ist, und der dem Drehverstellbe­ schlag benachbarte Bereich der Rückenlehne freigehalten werden kann für den Einbau von Lordosenstützen und anderen möglichen Installationen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa­ tentanspruchs 1.

Eine derartige Ausbildung vereinigt die Vorteile der unter­ schiedlichen Lösungen ohne deren jeweilige Nachteile aufzu­ weisen. Besonders zweckmäßig ist es, den Antrieb an einer ohnehin erforderlichen, die Drehverstellbeschläge verbin­ denden Verbindungswelle angreifen zu lassen.

Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfin­ dung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zei­ gen:

Fig. 1 - eine schematische Seitenansicht eines Sitz­ rahmens mit Rückenlehnenrahmen,

Fig. 2 - eine Vorderansicht des Beschlagbereichs,

Fig. 3 - eine perspektivische, schräg von vorne gesehene Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 2 bei verriegelter Rückenlehne,

Fig. 4 - die Darstellung gemäß Fig. 3 bei vorge­ klappter Rückenlehne.

Mit 1 ist der Sitzrahmen bezeichnet, mit 2 der Rücken­ lehnenrahmen.

Mit dem Sitzrahmen 1 fest verbunden ist ein Beschlag­ teil 4 und ein als Drehversteller ausgebildeter Nei­ gungsverstellmechanismus eines Drehverstellbeschlages für die Rückenlehne. Der andere Beschlagteil 6 des Drehverstellbeschlages ist mit dem Rückenlehnenrahmen verbunden. Ebenfalls fest verbunden mit dem Rückenleh­ nenrahmen ist der Elektroantrieb 3 mit einem Motorbe­ reich 3a und einem angeflanschten Getriebebereich 3b. Der Getriebebereich 3b umschließt eine Verbindungswelle 8, die als Profilwelle ausgebildet ist. Diese Verbin­ dungswelle 8 wird durch den Elektroantrieb 3 verdreht. Die Drehbewegung überträgt sich auf den Drehverstellbe­ schlag, mit der Folge, daß durch das Verdrehen der Ver­ bindungswelle 8 die Neigungsposition des Beschlagteils 6 gegenüber der Neigungsposition des Beschlagteils 4 verändert wird, wie dies zur Verstellung der Rückenleh­ nenneigung erwünscht ist.

Die Verbindungswelle 8 verdreht auch einen nicht darge­ stellten, auf der gegenüberliegenden Seite des Sitzes vorgesehenen Drehverstellbeschlag.

Mit 7 ist ein Sperrbeschlagteil bezeichnet, der gegen­ über dem Beschlagteil 4 getriebemäßig neigungseinstell­ bar ist um die mit 5 bezeichnete Neigungsverstellachse.

Der parallel zum Sperrbeschlagteil 7 verlaufende, leh­ nenrahmenfeste Beschlagteil 6, der gleichachsig mit der Neigungsverstellachse 5 schwenkbar gelagert ist, kann über einen Verriegelungsmechanismus mit dem Sperrbe­ schlagteil 7 verriegelt und zum Klappen davon gelöst werden. Der Sperrbeschlagteil 7 weist eine radial aus­ wärts offene Rastausnehmung 7b auf. In diese Rastaus­ nehmung 7b kann eine Klinke 10 einfallen, die am leh­ nenrahmenfesten Beschlagteil 6 gelagert und in Richtung des Doppelpfeils 9 beweglich ist. Die Klinke weist ei­ nen Lagerzapfen 10a auf, der das Beschlagteil 6 durch­ tritt. Die Klinke 10 ist gegen die Kraft einer Rück­ stellfeder 11 verschwenkbar, welche als Schenkelfeder ausgebildet ist und einerseits am Beschlagteil 6 sowie andererseits am Zapfen 10a befestigt ist. In der Leh­ nenstellung, in der die Lehne nach hinten geklappt ist, liegt ein als Anschlag 6a ausgebildeter Bolzen, der auf dem Beschlagteil 6 fest ist, an einer Anschlagfläche 7a des Sperrbeschlagteils 7 an.

Zum Vorklappen des Rückenlehnenrahmens 2 wird die Klin­ ke 10 über den Zapfen 10a gegen die Wirkung der Rück­ stellfeder 11 außer Eingriff mit der Rastausnehmung 7b verschwenkt. Es ist dann ein Verschwenken des Beschlag­ teils 6 mit dem Rückenlehnenrahmen 2 zusammen mit dem Elektroantrieb 3 in die nach vorne geklappte Stellung gemäß Fig. 4 möglich.

Beim Zurückklappen fällt die Verriegelungsklinke 10 selbsttätig unter der Kraft der Rückstellfeder in die Rastausnehmung 7 ein, und damit ist die Lehne wieder gesichert.

Claims (6)

1. Kraftfahrzeugsitz mit elektrisch angetriebenem Dreh­ verstellbeschlag, dessen einer Beschlagteil (4) fest mit dem Sitzteilrahmen (1) und dessen anderer Be­ schlagteil (6) fest mit dem Rückenlehnenrahmen (2) verbunden ist, wobei der Rückenlehnenrahmen (2) um eine horizontale Neigungsverstellachse (5) neigungs­ einstellbar und gleichachsig dazu klappbar ausgebil­ det ist, indem parallel zum lehnenrahmenfesten Be­ schlagteil (6) ein um die Neigungsverstellachse (5) mittels eines Drehverstellgetriebes neigungseinstell­ barer Sperrbeschlagteil (7) vorgesehen ist, mit dem der lehnenrahmenfeste Beschlagteil (6) über einen Verriegelungsmechanismus zum Klappen lösbar verrie­ gelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehverstellgetriebe mit Antrieb in der Nei­ gungsverstellachse (5) vorgesehen ist, wobei der Sperrbeschlagteil (7) in der Neigungsverstellachse (5) von einer auch zum auf der gegenüberliegenden Seite angeordneten Drehverstellbeschlag verlaufenden Verbindungswelle (8) durchtreten wird, die von dem Getriebebereich (3b) des Elektroantriebs (3) umgrif­ fen und verdreht wird.

2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsmechanismus durch eine gegen die Kraft einer Rückstellfeder (11) verschwenkbare Klinke (10) gebildet ist, die am lehnenrahmenfesten Beschlagteil (6) gelagert und zum Eingreifen unter Federvorspannung in eine Rastausnehmung (7b) am Sperrbeschlagteil (7) ausgebildet ist.

3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausnehmung (7b) eine radial auswärts of­ fene Ausnehmung ist.

4. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (10) um eine zur Neigungsverstellach­ se (5) parallel verlaufende Achse verschwenkbar ist.

5. Kraftfahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrbeschlagteil (7) ein im wesentlichen scheibenförmiges Element ist, das zwischen einem Ge­ triebebereich (3b) des Elektroantriebs (3) und dem lehnenrahmenfesten Beschlagteil (6) angeordnet ist.

6. Kraftfahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der lehnenrahmenfeste Beschlagteil (6) einen An­ schlag (6a) aufweist, der zum in Verriegelungsstel­ lung erfolgenden Anliegen an einer Anschlagfläche (7a) des Sperrbeschlagteils (7) ausgebildet ist.