DE19731609C3 - Cholesterylester-Transferprotein (CETP)-mRNA als Zielmolekül in der Therapie von Atherosklerose - Google Patents
Cholesterylester-Transferprotein (CETP)-mRNA als Zielmolekül in der Therapie von AtheroskleroseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft CETP-mRNA als Zielmolekül für die Behandlung von Atherosklerose durch Sup
pression der CETP-Genexpression. Insbesondere betrifft die Erfindung CETP-Translationsinhibitoren sowie Verfahren
zum Auffinden von CETP-Translationsinhibitoren. Insbesondere betrifft die Erfindung synthetische Oligonukleotide mit
Sequenzen, die wenigsten teilweise komplementär zur humanen CETP-mRNA sind, und deren Verwendung in der The
rapie von Gefäßerkrankungen.
Cholesterylester-Transferprotein (CETP) katalysiert den Transfer und Austausch von Cholesterylester und Triglyzeri
den zwischen Lipoproteinen hoher Dichte (High Density Lipoproteins, HDL) aus dem Serum und Triglyzerid enthalten
den Lipoproteinen sehr niedriger Dichte (Very Low Density Lipoproteins, VLDL) sowie Lipoproteinen niedriger Dichte
(Low Density Lipoproteins, LDL). In normolipämischen Individuen fördert dieser Austausch den reversen Cholesterin
transport aus der Peripherie zu katabolischen Orten in der Leber. In hyperlipämischen Patienten jedoch, bei denen der
Abbau von VLDL und LDL verschlechtert ist, erhöht er die Menge an Cholesterylester in LDL und verstärkt dessen athe
rogenes Potential. Deshalb wird die Modulation der CETP-Aktivität entweder durch direkte Inhibition oder durch Her
unterregulierung der CETP-Expression als möglicher therapeutischer Interventionspunkt betrachtet (Kushwaha et al. J.
of Lipid Research, 34, 1285-1297, 1993). Dies wird durch den Befund gestützt, daß CETP-Defizienz, die in einigen ja
panischen Familien gefunden wurde, zu hohen HDL-Spiegeln führt (Koizumi et al., Atherosclerosis, 58, 175-186,
1985). Inhibition von CETP führt zu einer HDL-Cholesterin-Erhöhung und einer parallelen β-Lipoprotein-Cholesterin-
Erniedrigung, wie durch die Verabreichung eines CETP-Antikörpers bei Hamstern gezeigt werden kann. In transgenen
Mäusen, die hohe CETP-Spiegel exprimieren, sind die HDL-Spiegel deutlich reduziert, und es entwickeln sich atheros
klerotische Lesionen (Nature, 364, 73, 1993).
CETP als ein Protein mit einer allgemeinen Affinität für lipophile Liganden ist ein bemerkenswert schlechtes Zielmo
lekül für pharmakologische Zwecke. Bis heute sind die einzigen behaupteten Inhibitoren entweder peptidähnlich
(WO 9504755, Kanda et al.; WO 9605227, Buttner et al.) oder Liganden mit niedriger Affinität (WO 9506626,
WO 950309, JP 09059155-A). Diese Beschränkungen könnten überwunden werden, wenn das Zielmolekül auf anderen
Ebenen der biologischen Hierarchie angesprochen wird, im allgemeinen Signalübertragung (G. R. Crabtree, Science,
262, 1019-1024, 1993) mit anschließender Transkription des CETP-Gens (M. D. Lane, Annu. Rev. Biochem., 64,
347-373, 1995; V. R. Baichwal, Tibtech, 11, 11-18, 1993), als auch die Translation der mRNA in das Präprotein
(WO 9629279; L. Couture et al.) und seine Prozessierung in das reife Protein. Wenn solche Strategien verfolgt werden,
könnte ein Zielmolekül wie CETP direkt auf Ebene seines Gens oder seiner mRNA angesprochen werden.
Ein bekannter Ansatz für solche Nukleinsäure-Zielmoleküle ist die sogenannte nukleinsäure-bindende (antisense) Oli
gonukleotid-Technologie (siehe z. B. Agrawal, Trends in Biotech. 10, 152, 1992). Durch Bindung an die komplementäre
Nukleinsäuresequenz innerhalb einer gegebenen mRNA sind nukleinsäure-bindende Oligonukleotide in der Lage, die
Translation in das korrespondierende Protein zu inhibieren. Für diesen Zweck muß die Sequenz wenigsten teilweise
komplementär zum Zielmolekül sein. Statistische Auswertungen, die auf der Größe des Genomes beruhen, legen einer
Sequenzlänge von 17 Basen für eine selektive Erkennung nahe.
In den meisten Fällen jedoch sind nicht modifizierte nukleinsäure-bindende Oligonukleotide für die Verwendung in in-
vivo-Systemen wegen ihrer Anfälligkeit gegenüber nukleolytischem Abbau ungeeignet. Deshalb wurden große Anstren
gungen unternommen, Oligonukleotide zu modifizieren, um sie widerstandsfähig gegen solche Angriffe zu machen, wo
bei die Moleküle für Verwendung in vivo stabilisiert wurden. Ein Schwerpunkt lag dabei in der Modifikation der inter
nukleotidischen Phosphatreste (Phosphorothioate: Raparort et al. [1992] Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 8577-8580),
den Nukleosideinheiten (2'-O-Alkyl: M. L. Birnstiel et al. [1991] Nucl. Acids Res. 19, 10, 2629-2635), Bindungsinver
sionen (Seliger et al. [1991] Nucleosides & Nucleotides, 10, 469-477), oder Einführung anderer Elemente anstelle der
Internukleotidphosphate (PNA: J. C. Hanvey et al. [1992] Science, 258, 1481-1485). Solche modifizierten nukleinsäure-
bindenden Oligonukleotide sind in der Lage, dem nukleolytischen Abbau zu widerstehen, und können trotzdem Hybride
mit Zielsequenzen bilden, um die entsprechende biologische Funktion zu modulieren.
Zusätzlich zum Bindungsmechanismus können nukleinsäure-bindende Oligonukleotide durch anschließenden Abbau
des Zielmoleküls in ihrer Potenz verstärkt werden. Sequenzen, die eine DNA/RNA ähnliche Heterohelix erzeugen, kön
nen RNase H zur mRNA führen und so eine enzymatische Spaltung der mRNA bewirken. Das nukleinsäure-bindende
Oligonukleotid selbst kann auch ein Spaltungsagens sein, wenn eine katalytische Hammerkopf(hammerhead)-Domäne
oder ein synthetischer RNA-Transesterifizierungskatalysator in die Sequenz integriert wird.
Solch ein Ansatz ist Gegenstand der Patentanmeldung WO 9620279, worin endogen freigesetzte Ribozyme als Werk
zeuge für CETP-mRNA Spaltung beschrieben werden, zur Vorbeugung oder Behandlung der frühen Entwicklung, des
Fortschritts oder der Regression vaskulärer Erkrankungen, insbesondere familiärer Hypercholesterinämie.
Die Entdeckung der zweifachen Funktionalität von RNA als einem Träger von Informationen über ihre Sequenz als
auch funktioneller Tertiärstrukturen (The RNA World: CSHL Press, 1993, R. R. Gesteland, J. E Atkins Hrsg.) als allge
meines Prinzip führte zu einem überlegenen Konzept, RNA gezielt anzusprechen. Solche Strukturen können für die Ent
wicklung von Wirkstoffen analog zu den Techniken verwendet werden, wie sie für proteinische Zielmoleküle verwendet
werden.
Nukleinsäure-bindende Oligonukleotide sind abhängig von der Erkennung der Primärstruktur des Zielmoleküls durch
Basenpaarung. Die normalerweise erforderliche Größe eines Oligomers bestehend aus 15-20 Monomeren führt zu einem
Molekulargewicht von < 4000 g/mol. Trotz dieser Größe kann die Selektivität auf Grund der Erkennung von schwäche
ren Bindungsstellen, gekennzeichnet durch die Akzeptanz verschiedener Fehlpaarungen, immer noch gering sein. Die
Nutzbarmachung tertiärer Wechselwirkungen, wie für nukleinsäure-bindende Oligonukleotide für Introns der Gruppe I
gezeigt wurde, kann jedoch die Bindungsaktivität und Selektivität um den Faktor 65000 steigern (Biochemistry 32, 19,
5247-5256, 1993).
In Analogie zu solchen verbesserten nukleinsäure-bindenden Oligonukleotiden können auch nicht-nukleotidische Ver
bindungen mit einem Molekulargewicht unter 2000 g/mol auf Grund exklusiver Erkennung einer komplexen tertiären
Struktur in Betracht gezogen werden (C. T. Lauhon et al., J. Am. Chem. Soc., 117, 1246-1257, 1995).
Gegenwärtige Ansätze für die Inhibition der CETP-Aktivität basieren auf peptidischen Komponenten, die in für the
rapeutische Spiegel relevanten Mengen schwierig zu verabreichen sind, und auf Verbindungen mit niedrigem Moleku
largewicht, aber nur schlechter Aktivität und Selektivität.
CETP-mRNA als neues Zielmolekül für die Modulation des reversen Cholesterintransports: Primärstrukturen für das
CETP-Gen wurden von Agellon et al. (Biochemistry, 29, 1372-1376, 1990) und Drayna et al. (Nature, 327, 632, 1987)
beschrieben und basieren auf Daten, die aus genomischer DNA erhalten wurden. Wir beschreiben hier eine neue Se
quenz, die auf einer in vivo erzeugten CETP-mRNA-Spezies beruht, von einem neuen Transkriptionsstartpunkt abgelei
tet ist und sich in der Länge der 5'-nicht-kodierenden Region (5'-UTR) unterscheidet. Sie startet bei der genomischen Po
sition -30 und hat eine Länge von 1687 Monomeren (Sequenz ID NO.: 14). Diese Spezies repräsentiert mehr als 80% der
CETP-mRNA und ist deshalb die biologisch relevante Sequenz.
Die vorliegende Erfindung betrifft Cholesterylester-Transferprotein(CETP)-mRNA als Zielmolekül für die Behand
lung von Atherosklerose durch Suppression der CETP-Genexpression. In einem Aspekt betrifft die Erfindung CETP-
Translationsinhibitoren, deren Verwendung in der Therapie von Erkrankungen, bei denen CETP eine Rolle spielt, sowie
Verfahren zum Auffinden von CETP-Translationsinhibitoren. Insbesondere betrifft die Erfindung synthetische Oligonu
kleotide mit Sequenzen, die wenigstens teilweise komplementär zur humanen CETP-mRNA sind, und deren Verwen
dung in der Therapie von Gefäßerkrankungen.
Ein Aspekt der Erfindung ist ein Transkript des menschlichen Cholesterylester-Transferprotein(CETP)-Gens, das eine
5'-nichttranslatierte Region mit einer regulatorischen Sequenz enthält die eine Haarnadelstruktur (hairpin) hat.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist ein Transkript, das eine 5'-nichttranslatierte Region von mindestens 30 Nukleo
tiden enthält. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßes Transkript in seiner 5'-
nichttranslatierten Region die Nukleotidsequenz GGGCCACUU. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ent
hält ein erfindungsgemäßes Transkript in seiner 5'-nichttranslatierten Region die Nukleotidsequenz GGGCCACUUA
CACACCACUG CCUGAUAACC. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßes
Transkript in seiner 5'-nichttranslatierten Region die Nukleotidsequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCU. Eben
falls bevorzugt ist eine Ausführungsform, in der das Transkript mindestens 80% der menschlichen CETP-mRNA reprä
sentiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Transkript dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Sequenz hat oder enthält, die ein Transkript der Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 14 oder einer allelen Variante
dieser Sequenz darstellt. In einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Transkript gegenüber der natür
lich vorkommenden mRNA am 3'-Ende um ein oder mehrere Nukleotide verkürzt. Das Transkript kann eine CAP-Struk
tur aufweisen. Das erfindungsgemäße Transkript kann zusätzlich ein transkribiertes Reportergen oder Teile davon ent
halten, beispielsweise das Luciferasegen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein rekombinantes DNA-Molekül, das für eines der erfindungsgemäßen Tran
skripte kodiert. Bevorzugt hat oder enthält ein erfindungsgemäßes DNA Molekül die Sequenz SEQ ID NO: 14 oder einen
Teil dieser Sequenz, mindestens aber die Nukleotidsequenz GGGCCACTT. In einer weiteren Ausführungsform enthält
es mindestens die Sequenz GGGCCACTTA CACACCACTG CCTGATAACC. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die genannten Sequenzen mit einem Reportergen oder Teilen davon verknüpft, beispielsweise mit dem Luciferase
gen. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei diesem DNA-Molekül um einen Vektor, insbesondere um
einen Expressionsvektor. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße DNA-Molekül ein Plasmid.
In einer anderen Ausführungsform ist das erfindungsgemäße DNA-Molekül ein viraler Vektor. Ein weiterer Aspekt der
Erfindung ist eine Wirtszelle, in die ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül eingeführt wurde. Dies kann eine prokaryoti
sche oder eukaryotische Wirtszelle sein. Insbesondere kann es eine bakterielle Wirtszelle oder eine Säugerzelle sein. Be
sonders bevorzugt als Wirtszellen sind E. coli, HepG2-, CHO-, COS- oder BHK-Zellen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Ribonukleinsäure, entspechend einer DNA, die die Sequenz SEQ ID NO:
14 oder einer allelen Variante dieser Sequenz oder einem Teil dieser Sequenzen hat oder enthält, wobei diese Ribonukle
insäure mindestens die Sequenz GGGCCACUU enthält. Bevorzugt enthält eine erfindungsgemäße Ribonukleinsäure
mindestens die Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCUGAUAACC. In einer weiteren bevorzugten Ausfüh
rungsform ist eine erfindungsgemäße Ribonukleinsäure dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens einen Teil der trans
latierten Region des menschlichen CETP-Gens enthält. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfin
dungsgemäße Ribonukleinsäure dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 90% der menschlichen CETP-mRNA re
präsentiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Ribonukleinsäure dadurch ge
kennzeichnet, daß sie ein Transkript einer DNA darstellt, die die Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 14 hat oder enthält. Die
erfindungsgemäße Ribonukleinsäure kann eine CAP-Struktur haben. Die erfindungsgemäße Ribonukleinsäure kann zu
sätzlich ein transkribiertes Reportergen oder Teile davon enthalten, beispielsweise das Luciferasegen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Transkriptes oder einer erfindungs
gemäßen Ribonukleinsäure zum Auffinden von Substanzen, die die CETP-Expression inhibieren können, insbesondere
die Translation eines CETP-Transkriptes.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Auffinden von Substanzen, die die CETP-Expression inhi
bieren können, bei dem gemessen wird, ob eine Testsubstanz an die 5'-nichttranslatierte Region eines erfindungsgemä
ßen Transkriptes oder einer erfindungsgemäßen Ribonukleinsäure binden kann. Eine bevorzugte Ausführungsform eines
solchen Verfahrens besteht darin, daß die Bindung einer Testsubstanz an die 5'-nichttranslatierte Region des CETP-Gens
mit einem Meßverfahren gemessen wird, das auf dem Effekt der Oberflächen-Plasmon-Resonanz (Surface Plasmon Re
sonance, SPR) beruht. In einer bevorzugten Ausführungsform wird dabei die BIAcoreTM-Technologie angewendet. In ei
ner bevorzugten Ausführungsform wird ein 5'-terminal biotinyliertes RNA-Oligonukleotid, das die 5'-nichttranslatierte
Region des CETP-Gens repräsentiert, auf einem kommerziell erhältlichen geeigneten Mikrochip über eine Streptavidin-
Biotin-Bindung immobilisiert. Ein geeignetes RNA-Oligonukleotid ist insbesondere in der Lage, die für die 5'-nicht
translatierte Region des CETP-Gens charakteristische Haarnadelstruktur auszubilden. Bevorzugt sind dabei RNA-Oligo
nukleotide, die die Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCUGAUAACC AUGCUG (Position -30 bis 6 der Sequenz
ID NO.: 14) haben oder enthalten. Weitere bevorzugte Ausführungsformen haben oder enthalten die Sequenzen
GGGCCACUUA CACACCACUG CCUGAUAACC (Position -30 bis 0 der Sequenz ID NO.: 14) oder GGGCCA
CUUA CACACCACUG CCU (Position -30 bis -7 der Sequenz ID NO.: 14). Die Testsubstanz, beispielsweise ein nu
kleinsäure-bindendes Oligonukleotid, wird dann mit dem immobilisierten RNA-Oligonukleotid in Kontakt gebracht, das
System gegebenenfalls gewaschen, und die Resonanzeinheiten gemessen. Bevorzugt wird das RNA-Oligonukleotid in
verschiedenen Meßzellen in unterschiedlichen Konzentrationen immobilisiert.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem die Translationsrate eines erfindungsgemäßen Transkrip
tes oder einer erfindungsgemäßen Ribonukleinsäure in Anwesenheit einer Testsubstanz gemessen und mit der entspre
chenden Translationsrate in Abwesenheit der Testsubstanz verglichen wird. Ein solches Verfahren kann in einem zell
freien (in vitro) oder einem zellbasierten System durchgeführt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform eines solchen
Verfahrens besteht in einem zellfreien in-vitro-Translationssystem. Eine Ausführungsform eines solchen in-vitro-Trans
lationssystems enthält als Komponenten mindestens Retikulozytenlysat, Aminosäuren und ein erfindungsgemäßes Tran
skript oder eine erfindungsgemäße Ribonukleinsäure. Bevorzugt wird mit einem erfindungsgemäßen Verfahren (sowohl
in der zellfreien als auch in der zellbasierten Ausführungsform) die Menge des synthetisierten Proteins in An- bzw. Ab
wesenheit der Testsubstanz gemessen und die erhaltenen Werte miteinander verglichen. Liegt die Menge des pro Zeitein
heit synthetisierten Proteins in Anwesenheit der Testsubstanz niedriger als der Vergleichswert (d. h. Abwesenheit der
Testsubstanz), inhibiert die Testsubstanz die Translation in diesem Test. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein
erfindungsgemäßes Verfahren im Hochdurchsatz-Musterungs-Format (High throughput screening, HTS) ausgeführt. Da
bei wird in einer geeigneten Anordnung eine große Zahl von Testsubstanzen gleichzeitig geprüft. Ein solches HTS-Ver
fahren kann vorteilhaft voll- oder teilautomatisiert sein und die Auswertung durch elektronische Datenverarbeitung er
folgen. Vorteilhaft wird eine Testsubstanz, die im zellfreien System eine inhibierende Wirkung zeigte, zusätzlich in ei
nem zellbasierten System geprüft.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein nukleinsäure-bindendes (antisense) Oligonukleotid, das an die 5'-nichttrans
latierte Region eines erfindungsgemäßen Transkriptes oder einer erfindungsgemäßen Ribonukleinsäure, insbesondere ei
ner CETP-mRNA, binden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform hat ein solches nukleinsäure-bindendes Oligo
nukleotid die Fähigkeit, mit der 5'-nichttranslatierten Region eines erfindungsgemäßen Transkriptes oder einer erfin
dungsgemäßen Ribonukleinsäure, insbesondere einer CETP-mRNA oder einem Abschnitt davon zu hybridisieren, vor
zugsweise in einem physiologischen Milieu. Eine solche Hybridisierung ist vorzugsweise spezifisch für die Zielsequenz.
Ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid besteht vorzugsweise aus mindestens 7 und höchstens 50 Nukleotiden. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht es aus mindestens 15 und höchstens 35 Nukleotiden. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform besteht ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid aus mindestens 7 Nukleotiden, vorzugs
weise mindestens 10 Nukleotiden, vorzugsweise mindestens 15 Nukleotiden, und hat oder enthält die Sequenz SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 7 oder SEQ ID NO: 12 oder einen Teil einer dieser Sequenzen. In ei
ner bevorzugten Ausführungsform hat ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid die Fähigkeit, an die Sequenz GGGCCA
CUUA CACACCACUG CCUGAUAACC AUGC zu binden. In einer bevorzugten Ausführungsform hat ein erfindungs
gemäßes Oligonukleotid die Fähigkeit, unter physiologischen Bedingungen, wie sie beispielsweise im Zytoplasma einer
Säugerzelle herrschen, mit der Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCUGAUAACC AUGC oder einem Teil
dieser Sequenz zu hybridisieren, insbesondere der Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCU. In einer bevorzug
ten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid eine DNA oder eine RNA oder ein effektives Derivat
davon. Besonders bevorzugt ist ein solches Derivat gegenüber DNA oder RNA im Hinblick auf nukleolytichen Abbau
stabilisiert. Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid dadurch stabilisiert, daß es 3'-Didesoxynukleoside,
3',3'-Inversionen, Phosphorothioat- und/oder Methylphosphonat-Derivate enthält.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid zur pharmazeutischen Verwendung. Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Oligonukleotides zur prophylaktischen oder
therapeutischen Behandlung von Gefäßkrankheiten, bei denen CETP eine pathogene Rolle spielt, insbesondere Atheros
klerose.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Messung der Bindung einer Substanz an eine Nukleinsäure,
dadurch gekennzeichnet, daß es auf dem Effekt der Oberflächen-Plasmon-Resonanz (Surface Plasmon Resonance, SPR)
beruht. Bevorzugt wird dabei die Biomolekulare Interaktionsanalyse (BIA) angewendet. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform wird dafür das BIAcore®-System verwendet. Bevorzugt ist eine Substanz, deren Bindung an eine Nuklein
säure in dem erfindungsgemäßen Verfahren geprüft wird, eine nukleotidische Substanz, bevorzugt ein Oligonukleotid,
oder eine nicht-Nukleotid-Verbindung mit einem Molekulargewicht von weniger als 2000 g/mol. Bevorzugt hat die
nicht-Nukleotid-Verbindung ein Molekulargewicht von mindestens 250 g/mol und weniger als 2000 g/mol. In einer wei
teren bevorzugten Ausführungsform ist die geprüfte Substanz eine DNA, eine RNA, ein Phosphorthioat-Oligonukleotid
oder Hammerkopf-Ribozym. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Nukleinsäure auf einem kommerziell er
hältlichen geeigneten Mikrochip immobilisiert. Die Testsubstanz, deren Bindung an die Nukleinsäure gemessen werden
soll, beispielsweise ein nukleinsäure-bindendes Oligonukleotid, wird dann mit der immobilisierten Nukleinsäure in Kon
takt gebracht, das System gegebenenfalls gewaschen, und die Resonanzeinheiten gemessen. Bevorzugt wird die Nukle
insäure in verschiedenen Meßzellen in unterschiedlichen Konzentrationen immobilisiert.
Um den Einfluß der 5'-UTR für die Translation zu bestimmen, wurden die relativen Translationsraten mehrerer ver
kürzter Konstrukte der CETP-mRNA verglichen. Wie in Beispiel 2 beschrieben, ändert sich die Translationseffizienz si
gnifikant mit der Länge des 5'-UTR. Ein kritischer Schritt, der zu einer 50%igen Reduktion der Rate führte, ist die Kür
zung der Sequenz um 3 Nukleoside von Position -30 bis Position -27. Dies zeigt klar ein Optimum für die Sequenz an,
die in vivo bei Position -30 beginnt. Im Falle kürzerer Längen ist die Translation signifikant verschlechtert. Der Ver
gleich von mRNAs mit oder ohne Cap ergab, daß CETP-mRNA, die bei Position -30 anfing, in der Lage ist, in vitro die
Translation auch durch einen Cap-unabhängigen Mechanismus zu vermitteln.
Wir verwendeten einen Satz nukleinsäure-bindender Oligonukleotide (Sequenz ID Nos.: 1, 2) als Werkzeuge in einem
in vitro Translationstest, um die funktionelle Relevanz des 5'-UTR zu überprüfen. Die Sequenzen, die die Region von
-30 bis 4 abdeckten, wurden in einer Konzentration von 4 µM verwendet und inhibierten die CETP Translation zwischen
27% und 82%.
Es ist bekannt, daß nukleinsäure-bindende DNA-Oligonukleotide ihren Effekt auf das Zielmolekül über eine durch
RNase-H vermittelte Verdauung des gebildeten DNA/RNA-Hybrides ausüben können. Wir schlossen diese Möglichkeit
aus, indem wir nukleinsäurebindende RNA-Oligonukleotide (Sequenz ID Nos.: 5, 12) verwendeten, um den Effekt auf
ein Bindungsereignis zu begrenzen. Die Oligonukleotide zeigten nun eine etwas reduzierte Aktivität mit einer IC50 von
1.6 µM, inhibierten jedoch immer noch die Translation relativ zu anderen inaktiven nukleinsäure-bindenden Sequenzen,
die gegen die Positionen 225-239 oder 1101-1113 gerichtet waren. Die Modulation der Translationseffizienz durch nu
kleinsäure-bindende Oligonukleotide bestätigt die kritische Funktion der Region -30 bis 0 für die Translation.
Die folgenden funktionellen Ergebnisse:
- a) der "Zusammenbruch" der Translation nach Entfernung der 3 kritischen Nukleoside
- b) die Existenz einer Cap-unabhängigen Translationsverstärkung
- c) die Sensitivität des 5'-Endes gegenüber nukleinsäure-bindenden Oligonukleotiden
legen die Existenz eines cis-agierenden Elementes in der 5'-UTR der CETP-nRNA nahe, das einen Verstärker (enhan
cer) der Cap-abhängigen und -unabhängigen Translation darstellt.
Der Vergleich mit anderen Beispielen von Cap-unabhängigen Translationsmechanismen legt die Existenz einer RNA-
Struktur nahe, die in diesem regulatorischen Element involviert ist.
Eine Berechnung der mRNA-Sekundärstruktur erfolgte unter Verwendung des FOLD-Programms (Zuker et al. Sci
ence, 244, 48-52, 1989), welches an eine Sequenzlänge von bis zu 2 kb angepaßt war.
Um diese Voraussage zu verifizieren, wurden enzymatische Sekundärstrukturuntersuchungen durchgeführt, wobei so
wohl die komplette mRNA als auch Fragmente aus dem 5'-Ende umfassend 47, 36 und 23 Basen verwendet wurden.
Diese Experimente zeigten identische Muster von einzel- und doppelsträngigen spezifischen Spaltstellen, was eine iden
tische Struktur für die Position -30 bis -7 anzeigte. Aufgrund der Experimente mit dem kleinsten Fragment von 23 Ba
sen konnte die Struktur als Haarnadel (hairpin) identifiziert werden (Abb. 1). Neben einem kurzen Stamm von 4 Basen
paaren, verantwortlich dafür, die Haarnadel zu schließen, wurden zusätzliche helikale Schnitte innerhalb der vorausge
sagten einzelsträngigen Schleife beobachtet, die ein strukturiertes Element anzeigten. Aufgrund dieser Daten wurde die
Sekundärstruktur der Haarnadel durch Einführung zusätzlicher Basenpaare verfeinert.
Die Existenz der Nukleoside G (-30) bis 6 (-28) ist kritisch für die Bildung dieser Haarnadel, wie oben im Zusam
menhang mit ihrer Relevanz für die Translationseffizienz diskutiert. Die Korrelation von funktionellen Ergebnissen und
strukturellen Erfordernissen beweist die Existenz einer funktionalen Region innerhalb der CETP-mRNA, die als Haar
nadelstruktur innerhalb des 5'-Endes der CETP-mRNA beschrieben werden kann, wie sie durch die Ermittlung der kor
rekten Transkriptionsstartstelle und enzymatischen Sekundärstrukturuntersuchungen bestimmt wurde.
Testsysteme für das CETP-mRNA-Zielmolekül: Ein Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren für die Verwendung von
CETP-mRNA als Zielmolekül für die Musterung von Verbindungen mit antiatherogener Aktivität. Drei verschiedene
Tests sind in der Erfindung eingeschlossen die einzeln oder in Kombination verwendet werden können:
Ein funktioneller Test, der die Translationseffizienz mißt und auf der Menge des synthetisierten Proteins basiert, wird in einem zellfreien in-vitro System durchgeführt, das Retikulozytenlysat, ein Aminosäuregemisch und CETP-mRNA enthält. Einzelheiten einer möglichen Ausführungsform dieses Tests, der im Hochdurchsatzmusterungsformat (high throughput screening, HTS-Format) verwendet werden kann, werden in Beispiel 4 erläutert.
Ein funktioneller Test, der die Translationseffizienz mißt und auf der Menge des synthetisierten Proteins basiert, wird in einem zellfreien in-vitro System durchgeführt, das Retikulozytenlysat, ein Aminosäuregemisch und CETP-mRNA enthält. Einzelheiten einer möglichen Ausführungsform dieses Tests, der im Hochdurchsatzmusterungsformat (high throughput screening, HTS-Format) verwendet werden kann, werden in Beispiel 4 erläutert.
Zusätzlich zu diesem funktionellen in-vitro-Test kann auch ein funktioneller zellbasierter Test verwendet werden, um
insbesondere zwei Aspekte abzudecken:
- 1. In der Umgebung einer lebenden Zelle werden mRNAs im Hinblick auf Prozessierung, Transport, Lokalisierung und Stabilisierung streng reguliert. Während dieser Prozesse wechselwirken sie mit einer Vielzahl von Proteinen und RNPs, die möglicherweise Unterschiede in der Zielmolekülstruktur oder Zugänglichkeit bewirken und in einer in-vitro-Umgebung falsche Signale ergeben können.
- 2. Für den Antisense-Ansatz sind die Bioverfügbarkeit und der intrazelluläre Transport der Oligonukleotide kriti sche Faktoren (J. Clin. Invest., 95, 1814-1823, 1995). Der Einfluß dieser Fragen auf die CETP-Expression sollte auch in einem zellbasierten Test geklärt werden.
Als ein mögliches Werkzeug, die in-vivo-Aktivität zu verifizieren, wird ein funktioneller zellulärer Test in Beispiel 5
beschrieben, der auf der CETP-Biosynthese in lebenden HepG2 Zellen beruht.
Boten-RNAs (mRNAs) sind Moleküle mit einer mehr als 6-fachen Größe im Vergleich zu den korrespondierenden
Proteinen. Deshalb sind mehr Bindungsmotive möglich, und die Regioselektivität einer Verbindung, die die Translation
moduliert, gewinnt an Wichtigkeit. Um ein Werkzeug für die Verifizierung der Bindungsstelle bereitzustellen, z. B. der
Haarnadelstruktur in der 5'-nicht-kodierenden Region der CETP-mRNA, wird mit der vorliegenden Erfindung ein Bin
dungstest bereitgestellt, der auf der BIAcore-Technologie (Biomolekulare Interaktions-Analyse) basiert. Dieser Test
wurde für das 5'-Ende der CETP-mRNA verwendet (Beispiel 6), kann jedoch für jedes identifizierte nukleotidische
Strukturmotiv angepaßt werden.
Die Durchführbarkeit aller Tests wurde für nukleinsäure-bindende Oligonukleotide auf DNA-, RNA- und Phosphorot
hioat-Basis gezeigt. Die Durchführbarkeit der funktionalen Tests wurde zusätzlich für Hammerkopf-Ribozyme gezeigt.
Alle Tests können für die Optimierung von nukleinsäure-bindenden Oligonukleotiden ebenso wie für die Hochdurch
satzmusterung von kleinen nicht-nukleotidischen Verbindungen mit Molekulargewichten von in der Regel weniger als
2000 g/mol verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden CETP-translationsinhibierende Verbindungen, entweder nukleinsäure-
bindende Oligonukleotide oder nicht-nukleotidische Verbindungen, in einem ersten funktionellen HTS selektiert, wie in
Beispiel 4 beschrieben wird. Nach der Bestätigung der Aktivität durch einen anschließenden zellbasierten Test (Beispiel
5) kann ein Bindungstest (Beispiel 6) ausgeführt werden, um die Regioselektivität des Bindungsmodus zu bestätigen. So
identifizierte Inhibitoren der Translation von CETP-mRNA sind für die Behandlung oder Prophylaxe von Atherosklerose
bzw. Gefäßerkrankungen, bei denen CETP-Expression eine pathogene Rolle spielt, geeignet. Solche Verbindungen kön
nen in strukturellen Begriffen als nukleinsäure-bindende Nukleinsäuren oder als jede nicht-nukleotidische Verbindung
mit einem niedrigen Molekulargewicht (MW < 2000) beschrieben werden.
Nukleinsäure-bindende Oligonucleotide werden vorzugsweise parenteral (intravenös, subkutan, intraperitoneal oder
intramuskulär), inhalativ, oder topisch (intranasal oder rectal) verabreicht. Die hierfür benutzten pharmazeutischen For
mulierungen können beispielsweise Wasser, Puffer, Lösungsmittel, Trägermaterialien oder Konservierungsmittel enthal
ten.
Formulierungen als sterile wässrige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen mit optionalen Additiven wie Puffer
oder Lösungsmittel können beispielsweise für parenterale oder inhalative Anwendungen benutzt werden. Liposomale
Formulierungen von Wirkstofflösungen oder -suspensionen sind als parenterale, inhalative oder topische Verabrei
chungsform geeignet. Formulierungen als Feststoff oder Puder sind zusätzlich bei inhalativen oder topischen Anwendun
gen, Formulierungen als Salbe, Lotion, Creme, Gel oder Suppositorium bei topischen Anwendungen geeignet.
Die Gabe des Wirkstoffes erfolgt einmal oder mehrmals je Tag und wird so bemessen, daß ein therapeutischer Blut
spiegel von 2 nM-100 µM erreicht wird. Optimale Dosierung, Dosierungsformen sowie der geeignete zeitliche Abstand
zwischen den Gaben kann von entsprechend erfahrenen Personen leicht ermittelt werden.
Fig. 1: Abb. 1 zeigt die Sekundärstruktur der 5'-nicht-kodierenden Region (5'-UTR), abgeleitet aus theoretischen Vor
aussagen und Bindungsexperimenten. Die Wirkung nukleinsäure-bindender Oligonukleotide, die gegen diese Struktur
gerichtet sind, zeigt ihre funktionelle Wichtigkeit.
Testbedingungen: Translation für eine Stunde bei 37°C mit Kaninchen-Retikulozytenlysat (Promega).
Fig. 2: Abb. 2 zeigt die Autoradiographie, die ein Sequenzierungsexperiment der menschlichen CETP-mRNA dar
stellt. Die Identität des 5'-Endes wird durch die Existenz eines zusätzlichen Cap-G in Position-1 bestätigt.
Fig. 3: Abb. 3 faßt die Ergebnisse der enzymatischen Strukturuntersuchungen zusammen, die mit der CETP-mRNA
ausgeführt wurden, um die 5'-UTR-Sekundärstruktur zu identifizieren.
Fig. 4: Abb. 4 stellt die Inhibition der CETP-Synthese in HepG2 Zellen in Abhängigkeit bereitgestellter nukleinsäure-
bindender Oligonukleotide dar. Der zellbasierte Translationstest, der hier verwendet wurde, ist in Beispiel 5 beschrieben.
Fig. 5: Abb. 5 stellt die Inhibition der CETP-Translation in Abhängigkeit von bereitgestellten nukleinsäure-bindenden
Oligonukleotiden dar. Der in-vitro Translationstest, der hier verwendet wurde, ist in Beispiel 2 beschrieben.
Fig. 6: Abb. 6 stellt ein Oberflächen-Plasmonresonanzspektrum eines 9 Basen langen nukleinsäure-bindenden (anti
sense) Oligonukleotids mit der Sequenz SEQ ID NO: 3 an das 5'-Ende (Positionen -30 bis 6 der SEQ ID NO: 14) der hu
manen CETP-mRNA unter Anwendung der BIAcore®-Technologie dar.
Das 5'-Ende der menschlichen CETP-mRNA wurde durch S'-RACE (Rapid Amplification of cDNA Ends) bestimmt.
PolyA(+)-RNA von HepG2-Zellen (ATCC HB-8065) wurde mit dem Quiagen Oligotex Kit entsprechend den Angaben
des Herstellers hergestellt (Qiagen, Hilden/Deutschland; siehe auch Kuribayashi, K., Hikata, M., Miyamoto, C. and Fu
ruichi, Y (1988), Nuc. Acids Res. Symp. Series No. 19, 61-64.). 250 ng der mRNA wurde mit einem CETP-spezifischen
nukleinsäure-bindenden Oligonukleotid komplementär zu den Nukleotiden 159-184 der kodierenden Sequenz [Se
quenz: CCG TGA TAT CTG GGT AGC TGG CTC GC] und 2 U Retrotherm-Polymerase (Biozym Diagnostic GmbH,
Hess. Oldendorf/Deutschland) revers transkribiert. Ein zweites Oligonukleotid (Anker(anchor)-Oligonukleotid aus dem
5'-AmpliFINDER RACE KIT, Clontech, Palo Alto/CA/USA) wurde durch T4-RNA-Ligase an das 3'-Ende ligiert. Die
spezifische cDNA wurde mit PCR amplifiziert, wobei das Anker-Oligonukleotid und ein Oligonukleotid komplementär
zur Position 115-141 [Sequenz CAC CTT GGC AGT CTC GTG GTT CAA CAC] der die CETP-mRNA kodierenden
Sequenz verwendet wurden. Die PCR-Fragmente wurden kloniert und sequenziert. Die Grenze des Anker-Oligonukleo
tides markiert das 5'-Ende der originalen cDNA. Reverse Transkription einer kompletten mRNA führt zu einem zusätz
lichen Guanosin-Rest am 5'-Ende, der in der genomischen Sequenz nicht gefunden werden kann und von der Cap-Struk
tur stammt (Hirzmann et al., 1993, Nucleic Acids Res., 21, 3597-3598). Solch ein zusätzliches Guanosin zwischen dem
Anker-Oligonukleotid und der CETP-Sequenz definiert klar das tatsächliche 5'-Ende einer mRNA.
Die Untersuchung der CETP-mRNA aus HepG2 Zellen, die von menschlichen Leberzellen abgeleitet sind, ergab, daß
in mehr als 80% die 5'-untranslatierte Region (5'-UTR) der CETP-mRNA Moleküle bei Position -30 der genomischen
Sequenz beginnt (relativ zum ersten Nukleotid des Starcodons AUG, das als +1 gesetzt wird). Nur eine Minderheit der
Moleküle hatte ein 5'-UTR von 60 Nukleotiden oder länger. Im Gegensatz dazu war in der Literatur eine RNA Startpo
sition bei -27 berichtet worden (Agellon et al. (1990), Biochemistry 29, 1372-1376), die nicht gefunden wurde.
Konstrukte für die Erzeugung von RNA wurden an den Promotor der T7-RNA-Polymerase fusioniert und in die Mehr
fach-Klonierungsstelle des Vektors pUC18 (Boehringer Mannheim, Mannheim/Deutschland) kloniert.
RNA definierter Länge wurde nach Linearisierung des Plasmides mit dem RiboMAX Transkriptionssystem (Promega;
Madison/WI/USA) gemäß den Herstellerangaben synthetisiert. RNA mit einer 5'-Cap-Struktur wurde mit dem mMES
SAGE mMACHINE kit (Ambion, Austin/TX/USA) gemäß Herstellerangaben synthetisiert.
Für die in-vitro-Translation wurde die RNA für 1 Stunde bei 37°C mit 16.5 µl Flexi Rabbit Reticulocyte Lysate (Pro
mega) und 10 µCl L-[35S]-Methionin (1000 Ci/mmol) in einem Gesamtvolumen von 25 µl inkubiert. Das radiomarkierte
Translationsprodukt wurde präzipitiert, durch Filtration auf Glasfiberfiltern gewonnen und durch Szintillationsmessung
quantifiziert.
Die Translationseffzienz der beiden CETP-mRNAs, die mit Position -30 bzw. -27 beginnen, wurde in einem in-vitro-
Translationssystem verglichen. RNA mit der Fähigkeit, die Haarnadelstruktur zu bilden, erzeugte zweimal soviel Protein
wie die RNA, die mit Position -27 startete. Dieser Verstärkungseffekt war unabhängig von der Anwesenheit einer Cap-
Struktur. Die Zugabe einer Cap-Struktur ergab eine effizientere Translation beider RNA-Typen, aber die zweifache Dif
ferenz zwischen den beiden RNAs blieb bestehen.
Die 5'-UTR von CETP plus die ersten 48 Nukleotide der kodierenden Region wurden an eine NarI-Restriktionsstelle
an Position +33 der Luciferase-cDNA fusioniert. Das resultierende chimäre Protein ist hauptsächlich Luciferase mit ei
nem Austausch der ersten 10 Aminosäuren gegen 16 aminoterminale Aminosäuren von CETP. RNA von diesem Kon
strukt war in der Lage, die angenommene 5'-Haarnadelstruktur zu bilden.
Die Translationseffizienz der chimären RNA wurde mit der von unveränderter Luciferase-RNA verglichen. Eine Ver
stärkung der translationalen Effizienz von etwa 50% wurde beobachtet, unabhängig ob eine Cap-Struktur vorhanden war
oder nicht.
Die Gegenwart von wenigsten 30 Nukleotiden des 5'-UTR erlaubt die Bildung einer Haarnadelstruktur am extremen
5'-Ende der mRNA. Um die Haarnadelstruktur dieser Region zu bestätigen, wurden enzymatische Sekundärstrukturun
tersuchungen ausgeführt.
Für die strukturelle Analyse der CETP-mRNA wurden in-vitro-Transkripte durch Inkubation mit zwei Einheiten alka
lischer Phosphatase aus Kalbsdünndarm (Stratagene, La Jolla/CA/USA) bei 50°C für 45 Minuten dephosphoryliert und
wie beschrieben (Göringer et al. (1984) Eur. J. Biochem. 114, 25-34) 5'-endmarkiert. RNA-Oligonukleotide wurden di
rekt nach der Reinigung entweder 5'- oder 3'-endmarkiert. Ein partieller enzymatischer Abbau der gereinigten, markier
ten RNA wurde durchgeführt, wobei mit 1 bis 5 U der Nuklease S1 (Boehringer Mannheim, Mannheim/Deutschland),
0.1 bis 1 U der Nuklease T1 (USB, Cleveland/OHUSA), 0.15 bis 0.25 U der Nuklease CL3 (USB) oder 0.01 bis 0.1 mU
des Kobragiftenzyms V1 (USB) in einem Gesamtvolumen von 25 µl für 10 Minuten bei 37°C inkubiert wurden. Die modifizierten
Produkte wurden auf einem 10-15%igen Polyacrylamid/7 M-Harnstoff-Gel separiert und durch Autoradiogra
phie detektiert.
Die Ergebnisse der enzymatischen Sekundärstrukturuntersuchung sind in guter Übereinstimmung mit der vorgeschla
genen Haarnadelstruktur (Abb. 3). Die gleiche Struktur wurde bestätigt für RNA-Fragmente, die aus den ersten 50, 36
und 23 Nukleotiden der CETP-mRNA bestehen.
Die cDNA von menschlichem CETP im Bereich von -30 bis +1657 wurde mit dem Promotor der T7-RNA-Polyme
rase fusioniert und in einen pUC18-abgeleiteten Plasmidvektor (Sambrook et al., Molecular Cloning, Cold Spring Har
bour 1989, S. 1.13) kloniert. Nach Linearisierung des Plasmides mit NotI wurde die CETP-mRNA durch Transkription
in vitro mit T7-RNA-Polymerase und dem RiboMAX Large Scale RNA Production System-T7 (Promega) synthetisiert.
Die in-vitro-Translation wurde in Mikrotiterplatten im 96-Loch-Format ausgeführt. CETP-mRNA (0.5 µg) wurde für
15 Minuten bei 37°C mit Oligonukleotid, Testsubstanz oder Wasser präinkubiert. Dann wurde Retikulozytenlysat, Ami
nosäuremischung (1 mM minus Leucin) und 1 µCi L-[3,4,5-3H(N)]-Leucin zugegeben und die Mischung bei 37°C für 1
Stunde inkubiert. Für den Nachweis von radiomarkiertem CETP wurde jede Probe mit destilliertem H2O zehnfach ver
dünnt und auf eine Anti-Maus-Flashplate Plus (NEN, Bad Homburg/Deutschland) transferiert. Ein muriner monoklona
ler Antikörper, der für CETP spezifisch ist (TP2, Yen et al. [1989] J. Clin. Invest. 83, 2018-2024), wurde zugegeben, und
die Platte für wenigsten 4 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde das Medium abgesaugt, jedes Loch mit
PBS (80 g NaCl, 2 g KCl, 11,5 g Na2PO4 × 2H2O add. 11H2O, pH 7,4) gewaschen, und die Platte für wenigstens 1
Stunde bei Raumtemperatur getrocknet. Abschließend wurde die Platte in einem β-Zähler ausgewertet.
Die menschliche Hepatomazellinie HepG2 (ATCC HB-8065) dient als Modellsystem für die Untersuchung von Inhi
bitoren von CETP Expession in Zellkultur.
HepG2-Zellen wurden in 25 cm2 Zellkulturflaschen ausgesät und in MEM mit 10% FK5 bis zur Subkonfluenz gezüch
tet. Oligonukleotide wurden mit einem gleichen Volumen einer kationischen Lipidmischung (LipofectAMINE Transfec
tion Reagens, Life Technologies, Gaithersburg/MD/USA) gemischt. Der Oligonukleotid-Lipid-Komplex wurde 1 : 5
(v/v) mit Medium verdünnt, um die angegebene Konzentration von Oligonukleotid einzustellen, und die Zellen wurden
mit 625 µl dieser Mischung für 4 Stunden bei 37°C inkubiert. Dann wurden 3 ml Medium zugegeben und die Zellen wur
den für weitere 48 Stunden bei 37°C inkubiert. Nach dieser Periode wurde die Konzentration von CETP im Medium mit
Hilfe eines Radioimmuntests (RIA) mit dem Monoklonalen Antikörper TP2 bestimmt.
Oberflächen-Plasmon-Resonanz ist das Grundprinzip der BIAcore-Technologie (Pharmacia Biosensor) zur Beobach
tung molekularer Wechselwirkungen auf der Oberfläche eines Microchips. Mehrfach(multispot)-Messungen mit Hilfe
eines BIAcore-2000 Instruments (BIAcore AB, Uppsala/Schweden; Karlsson et al. 1995, Anal. Biochem. 228, 274-280)
wurde hier durchgeführt, um Bindungsereignisse zwischen RNA und Oligonukleotiden zu messen.
Ein 5'-biotinyliertes RNA-Oligonukleotid, das das 5'-Ende der CETP-mRNA (Position -30 bis 6) repräsentiert, wurde
über Biotin-Streptavidin-Wechselwirkungen auf einem kommerziell erhältlichen Mikrochip SA5 (Pharmacia Biosensor)
immobilisiert. Der Chip enthält 4 verschiedene Flußzellen, die durch eine Probe entweder individuell oder seriell adres
siert werden können. In verschiedenen Flußzellen wurden unterschiedliche Mengen von Oligonukleotid immobilisiert,
um einen vierstufigen Gradienten zu erzeugen. Es ist zu erwarten, daß die Amplitude eines Bindungsereignisses von der
Menge des immobilisierten Oligonukleotides abhängt, während unspezifische Effekte unabhängig vom Immobilisie
rungsgrad auftreten sollten.
Um den Gradienten zu erzeugen, wurde jede individuelle Flußzelle mit einer Oligonukleotidlösung einer jeweils an
deren Konzentration (0, 6, 2.5 oder 1.3 µg/ml) für 5 Minuten mit einer Flußrate von 5 µl/min injiziert.
Um die Wechselwirkung der nukleinsäure-bindenden Oligonukleotide mit der immobilisierten RNA zu messen,
wurde das nukleinsäure-bindende Oligonukleotid in Laufpuffer (50 mM Tris-HCl pH 7.5, 250 mM NaCl, 20 mM
MgCl2, 0.05% Natrium-Azid) verdünnt, für 3 Minuten bei einer Flußrate von 5 µl/min. geladen, und dann das System bei
der gleichen Flußrate mit Laufpuffer gewaschen. Die Bindung eines nukleinsäure-bindenden Oligonukleotides resultiert
in einem Anstieg in Resonanzeinheiten gegenüber Hintergrund (keine RNA immobilisiert), die der Menge an immobili
serter RNA entspricht. Als Beispiel ist die Bindung eines 9 Basen langen nukleinsäure-bindenden RNA-Oligonukleoti
des (Sequenz ID NO 3) in Abb. 6 gezeigt.
Claims (31)
1. Transkript des menschlichen Cholesterylester-Transferprotein (CETP)-Gens, dadurch
charakterisiert, daß es eine 5'-nichttranslatierte Region mit einer regulatorischen Sequenz
enthält, die eine Haarnadelstruktur (hairpin) hat.
2. Transkript nach Anspruch 1, dadurch charakterisiert, daß es eine 5'-nichttranslatierte
Region von mindestens 30 Nukleotiden enthält.
3. Transkript nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß seine 5'-
nichttranslatierte Region mit der Nukleotidsequenz GGGCCACUU beginnt.
4. Transkript nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß seine 5'-
nichttranslatierte Region die Nukeotidsequenz GGGCCACUUA CACACCACUG
CCUGAUAACC enthält.
5. Transkript nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
80% der menschlichen CETP-mRNA repräsentiert.
6. Transkript nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es das
Transkript einer DNA darstellt, die die Nukeotidsequenz SEQ ID NO: 14. oder eine allele
Variante dieser Sequenz hat oder enthält, wobei SEQ ID NO: 14. Bestandteil dieses
Anspuchs ist.
7. Transkript nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es eine CAP-
Struktur hat.
8. Ribonukleinsäure, entsprechend einer DNA, die die Sequenz SEQ ID NO: 14 oder einer
allelen Variante dieser Sequenz oder einen Teil dieser Sequenzen hat oder enthält, wobei
diese Ribonukleinsäure mindestens die Sequenz GGGCCACUU enthält, wobei SEQ ID
NO: 14. Bestandteil dieses Anspruchs ist.
9. Ribonukleinsäure nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die
Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCUGAUAACC enthält.
10. Ribonukleinsäure nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens einen
Teil der translatierten Region des menschlichen CETP-Gens enthält.
11. Ribonukleinsäure nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mindestens 90% der menschlichen CETP-mRNA repräsentiert.
12. Ribonukleinsäure nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein Transkript einer DNA darstellt, die die Nukeotidsequenz SEQ ID NO: 14. hat oder
enthält, wobei SEQ ID NO: 14. Bestandteil dieses Anspruchs ist.
13. Ribonukleinsäure nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine CAP-Struktur hat.
14. Verwendung eines Transkriptes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 oder einer
Ribonukleinsäure gemäß einem der Ansprüche 8 bis 13 zum Auffinden von Substanzen,
die die CETP-Expression inhibieren können.
15. Verfahren zum Auffinden von Substanzen, die die CETP-Expression inhibieren können,
dadurch gekennzeichnet, daß gemessen wird, ob eine Testsubstanz an die 5'-
nichttranslatierte Region eines Transkriptes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 binden
kann.
16. Verfahren zum Auffinden von Substanzen, die die CETP-Expression inhibieren können,
dadurch gekennzeichnet, daß die Translationsrate eines Transkriptes gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 7 in Anwesenheit einer Testsubstanz gemessen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß es ein zellfreies oder ein
zellbasiertes Verfahren ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des synthetisierten
Proteins in einem zellfreien in-vitro-System gemessen wird, das Retikulozytenlysat,
Aminosäuren und ein Transkript gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 enthält.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem
Hochdurchsatz-Musterungs-(High Throughput-Screening, HTS)-Format ausgeführt wird.
20. Nukleinsäure-bindendes (antisense) Oligonukleotid, das an die 5'-nichttranslatierte Region
eines Transkriptes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 binden kann.
21. Oligonukleotid nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß es mit der 5'-
nichttranslatierte Region eines Transkriptes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 oder
einer Ribonukleinsäure gemäß einem der Ansprüche 8 bis 13 oder einem Abschnitt davon
hybridisiert, insbesondere in einem physiologischen Milieu.
22. Oligonukleotid nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
mindestens 7 und höchstens 50 Nukleotiden besteht.
23. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
mindestens 10 und höchstens 35 Nukleotiden besteht.
24. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
mindestens 7 Nukleotiden besteht und die Sequenz SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 5, SEQ ID NO: 7 oder SEQ ID NO: 12 oder einen Teils einer dieser Sequenzen
hat oder enthält, wobei SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 7
und SEQ ID NO: 12 Bestandteile dieses Anspruchs sind.
25. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß es an
die Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCUGAUAACC AUGC binden kann.
26. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß es an
die Sequenz GGGCCACUUA CACACCACUG CCU binden kann.
27. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß es
DNA oder RNA ist oder eine effektives Derivat davon ist.
28. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß es
stabilisiert ist.
29. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß es 3'-
Didesoxynukleoside und/oder 3',3'-Inversionen, und/oder Phosphorthioat-, und/oder 2'-
Methoxynucleoside- und/oder Methylphosphonat-Derivate enthält.
30. Oligonukleotid nach einem der Ansprüche 20 bis 29 zur pharmazeutischen Verwendung.
31. Verwendung eines Oligonukleotids gemäß einem der Ansprüche 20 bis 30 zur
prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von Gefäßkrankheiten, insbesondere
Atherosklerose.
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DE1997131609 DE19731609C3 (de) | 1997-07-23 | 1997-07-23 | Cholesterylester-Transferprotein (CETP)-mRNA als Zielmolekül in der Therapie von Atherosklerose |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997131609 DE19731609C3 (de) | 1997-07-23 | 1997-07-23 | Cholesterylester-Transferprotein (CETP)-mRNA als Zielmolekül in der Therapie von Atherosklerose |
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DE19731609A1 DE19731609A1 (de) | 1999-02-18 |
DE19731609C2 DE19731609C2 (de) | 1999-12-30 |
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ID=7836617
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US20030092647A1 (en) * | 2001-08-08 | 2003-05-15 | Crooke Rosanne M. | Antisense modulation of cholesteryl ester transfer protein expression |
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- 1997-07-23 DE DE1997131609 patent/DE19731609C3/de not_active Expired - Lifetime
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Nature Vol.327, S.632-634, 1987 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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