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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft das Gebiet
der Oligonukleobasen, wie Oligonukleotide, zur allgemeinen Verwendung,
und sie besitzen ein neues strukturelles Motiv, das es der Oligonukleobase
ermöglicht,
reversibel zu zirkularisieren.
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Zusammenfassung
des verwandten Fachgebiets
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Der Fortschritt in der Entdeckung
und Entwicklung von Antisense-Oligonukleotiden als therapeutische Mittel
schreiten anhaltend in schneller Geschwindigkeit fort (1–3). Zur
wirksamen Verwendung eines Oligonukleotids muss es mit der Ziel-mRNA
durch Watson-Crick-Basenpaarung
interagieren, RNase-H zur mRNA-Spaltung aktivieren, stabil gegen
Nukleasen sein und von Zellen effizient aufgenommen werden (4, 5). Oligodeoxynukleotid-Phosphorothiotate
(PS-Oligonukieotide) besitzen all diese Eigenschaften und wurden
intensivst auf ihre in vitro und in vivo biologische Aktivität (6–10), Sicherheit
(3, 11–15)
und pharmakokinetische Profile (15–19) untersucht. Die potentielle
Anwendbarkeit von PS-Oligonukleotiden
als therapeutische Mittel wird augenblicklich in einer Anzahl von
humanen klinischen Versuchen ausgewertet (2). Um das Potential von PS-Oligonukleotiden
als Antisensemittel weiterhin zu verbessern, haben wir verschiedene
Oligonukleotide mit gemischtem Rückgrat
(MBOs) eingeführt
und bewertet (20–24).
In MBOs werden die gewünschten
Eigenschaften von PS-Oligonukleotiden aufrechterhalten, wohingegen
unerwünschte
Eigenschaften durch eine Kombination von Modifikationen der Oligonukleotide
minimiert werden. MBOs, die 2'-O-Alkylribonukleotide enthalten,
wurden ausführlichst
untersucht und haben vielversprechende Ergebnisse in Hinblick auf
biologische Aktivität,
in vivo Stabilität
und allgemeine Toxizität,
erbracht (21, 25–27).
Basierend auf ihren Vorteilen gegenüber PS-Oligonukleotiden wurden MBOs zur ersten
Wahl der zweiten Generation von Antisense-Oligonukleotiden und werden augenblicklich
auf ihr Potential in humanen klinischen Versuchen untersucht. In
Fortsetzung unserer Bemühungen,
die Eigenschaften von PS-Oligonukleotiden
als therapeutische Mittel zu verbessern, haben wir strukturelle
Veränderun gen
in PS-Oligonukleotiden in Betracht gezogen. In unseren früheren Studien
haben wir über
selbststabilisierende Oligonukleotide, ein PS-Oligonukleotid, das
eine Haarnadelschleifenregion an dem 3'-Ende enthält, das gesteigerte in vivo
Nukleasestabilität
und verbesserte biologische Aktivität und noch wichtiger, eine
Verbesserung in der Toxizität,
im Vergleich zu einem PS-Oligonukleotid ohne eine Sekundärstruktur
an dem 3'-Ende,
zur Verfügung
stellte, berichtet (12, 28–30).
Nachfolgende Studien von anderen haben auch vielversprechende Ergebnisse
ergeben (31).
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In den letzten Jahren wurden Techniken,
basierend auf der komplementären
Hybridisierung zwischen Oligonukleotiden und Nukleinsäurezielen,
weitgehend in der molekularen Diagnostik, der therapeutischen Entwicklung
und der Mechanistik und in molekularbiologischen Studien angewandt.
Als ein Ergebnis der humanen Genomanalyse wurden diese Techniken
zur Routine und es besteht ein ständig ansteigender Bedarf an schnelleren,
genaueren und effektiveren Nukleinsäurenachweis- und Messverfahren.
Fluoreszenzbasierte Verfahren sind schneller und empfindlicher zur
Hybridisierungsdetektion und -Messung, als die Verfahren, die auf
Absorptionsspektroskopie, Kalorimetrie und Magnetresonanzspektroskopie
basieren. Der Vorteil der fluoreszenzbasierten Techniken zur Überwachung
von Komplementärhybridisierung
ist, dass sie sowohl in Lösung als
auch in Festphasenanwendungen verwendet werden kann.
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Die Polymerasekettenreaktion (PCR)
wird umfangreich in der molekularbiologischen und genetisch basierten
Forschung verwendet und wird zunehmend ein essentielles Werkzeug
der molekularen Diagnostik. Verschiedene homogene Fluoreszenzassayverfahren
zur Erforschung von Amplifikationsprodukten in PCR-Reaktionen wurden
in den letzten Jahren entwickelt. Diese schließen TaqMan (40, 41), Molecular
Bacon (42), Hairpin-Primer (43) und Scorpion (44) ein
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Ungeachtet der Fortschritte, die
wir und andere gemacht haben, besteht immer noch ein Wunsch, Antisense-Oligonukleotide
zu entwickeln, die verbesserte Eigenschaften zur Verwendung als
therapeutische Mittel und in diagnostischen Anwendungen haben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine neue strukturelle Klasse von Oligonukleobasen zur Verfügung, die
hier als "pseudocyclische
Oligonukleobasen" (PCOs)
oder, äquivalent,
als Cyclicons, bezeichnet werden. In PCOs sind zwei Oligonukleobasen
miteinander verbunden (direkt oder durch ein Linkersegment). Eine
Oligonukleobase, hier genannt "funktionelles
Seg ment" oder, äquivalent,
das "Primer"- oder "Primer-Sonden"-Segment) stellt
dem PCO Funktionalität
zur Verfügung
(z. B. das funktionelle Segment kann ein Antisense-Oligonukleotid
sein) und das zweite, hier "protektives
Segment" (oder, äquivalent, "Modifizierungssegment") genannte ist komplementär zu dem
terminalen Ende des funktionellen Segments (1).
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Unter ausgewählten Bedingungen nehmen PCOs
eine intramolekular cyclische oder pseudocyclische Struktur an,
als ein Ergebnis der Komplementarität zwischen funktionellen und
protektiven Segmenten, die einen intramolekularen Duplex bilden
(1). Die intramolekulare
Duplexbildung schützt
das funktionelle Segment, es steigert seine Stabilität. Wenn
das funktionelle Segment ein Antisense-Oligonukleotid ist und das funktionelle
Segment und das protektive Segment miteinander durch eine 3'-3'-Bindung verbunden
sind, stellt die Verbindung gesteigerte Nukleasestabilität gegen
3'-exonukleolytische
Angriffe zur Verfügung.
Der Duplex, der zwischen den Antisense- und dem protektiven Segmenten
gebildet wird, stellt zusätzliche
Nukleasestabilität
gegen 5'-Exenukleasen
zur Verfügung.
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Diese Designer-Oligonukleobasen können in
linearer Form oder hybridisierter Form (1) bleiben, abhängig von der Temperatur, der
Salzkonzentration und der Länge
des protektiven Segments. Wenn die PCO in der intramolekular-pseudocyclischen
Form ist, kann sie weniger der mit Polyanionen in Verbindung stehenden
Nebenwirkungen zeigen, z. B. Komplementaktivierung und Verlängerung
von teilweiser Thromboplastin Zeit), von denen bekannt ist, dass
sie mit PS-Oligonukleotiden auftreten, da dort weniger exponierte
Phosphorothioat-Verbindungen
sind.
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PCOs gemäß der Erfindung können hergestellt
werden unter Verwendung von Standardtechniken zur Synthese von den
einzelnen Oligonukleobasen und sie sind nützlich für alle Zwecke, für die die
funktionelle Oligonukleobase nützlich
ist. Das Vorstehende fasst lediglich bestimmte Aspekte der Erfindung
zusammen und ist nicht dazu gedacht die Erfindung in irgendeiner
Weise zu Beschränken,
noch sollte dies so ausgelegt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine grafische Darstellung von Oligonukleobasen gemäß der Erfindung,
die zwei Regionen eines pseudocyclischen Oligonukleotids (PCO) zeigt – ein funktionelles
Segment (ein Antisense-Oligonukleotid) und ein protektives Segment.
In pseudocyclischer Form hybridisieren das Antisense- und protektive
Segment eines PCO miteinander. In Anwesenheit einer Komplementär-RNA nimmt
das PCO aufgrund der höheren
Stabilität
des Heteroduplex zwischen Antisense-Oligonukleotid und Ziel-RNA
an eine lineare Form an.
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2A und 2B zeigen Kapillargelelektrophorese-Profile
von Oligonukleotiden SEQ ID NO: 2 (2A) und
SEQ ID NO: 3 (2B) in
der Anwesenheit von Schlangengift-Phosphodiesterase zu den Zeitpunkten
a) 0 Min., b) 5 Min. und c) 30 Min. in beiden Feldern.
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3 zeigt
das RNase H-Spaltprofil von 5'-P32-markierter RNA in Anwesenheit von Oligonukleotiden SEQ
ID NO: 1, 6, 8, 10 und 11 in jeweils Bahnen 2–6. Bahn 1, markiertes C, repräsentiert
Kontrolle in Abwesenheit von Antisense-Oligonukleotid.
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4A und 4B zeigen Inhibierung von
anheftungs-unabhängigem
Wachstum von GEO-Krebszellen (4A)
und anheftungsabhängiges
Wachstum von MDA-MB-468 Krebszellen durch Oligonukleotide, SEQ ID
NO: 1, 8 und 6 bei 0,2 μM
(nicht schattierte Säulen),
0,5 μM (hell
schattierte Säulen)
und 1,0 μM
(dunkel schattierte Säulen)
(4B).
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5 zeigt
die in vivo Stabilität
von Oligonukleotiden SEQ ID NO: 1, 6 und 8 in Plasma bei 1 Std. (Bahn
2) und 3 Std. (Bahn 3) nach Verabreichung an Mäuse.
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6A, 6B und 6C zeigen Gewebedisposition (6A und 6B) und Eliminierung im Urin (6C) von Oligonukleotid SEQ
ID NO: 8 nach subkutaner Verabreichung an Mäuse. In 6A und 6B zeigen
nicht schattierte, hell schattierte und dunkel schattierte Säulen Gewebedisposition
des Oligonukleotids bei jeweils 3 Std., 48 Std. und 96 Std. nach
Verabreichung an Mäuse.
Die Daten stellen den Durchschnitt ± Standardabweichung von wenigstens
zwei Mäusen
dar.
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7 zeigt
eine Tabelle der Oligonukleotide, die in den Beispielen verwendet
wurden, einschließlich ihrer
Primär-
und Sekundärstrukturen
und Tms in Anwesenheit und Abwesenheit von
Ziel-RNA.
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8 zeigt
eine schematische Darstellung der Cycliconstruktur und ihre Hybridisierung
mit einem komplementären
Ziel-Nukleinsäurestrang.
Die cyclische Strukturbildung bringt Fluorophore und Quenchermoleküle in direkte
Nähe, was
in FRET resultiert. Nach Bindung des Cyclicons an den Zielstrang
wird die cyclische Struktur destabilisiert, um sich zu öffnen, was
in Fluoreszenzemission resultiert.
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9A zeigt
intra- (A) und intermolekulare (B) Interaktionen von Cyclicons. 9B zeigt Fluoreszenz von
Oligonukleotid 14 mit ansteigender Konzentrationen der gleichen
Se quenz, die ohne Fluorophore und Quenchermarkierung (0) synthetisiert
ist und die gleiche Lösung
in Anwesenheit eines komplementären
Oligodeoxy-Nukleotidstranges (Δ).
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10A zeigt
das Fluoreszuenzspektrum von Oligonukleotid 12 alleine und in Anwesenheit
von verschiedenen Konzentrationen des komplementären Oligodeoxynukleotids, wie
bestimmt durch ABI Prisma 7700 Sequenznachweissystem in Palteread
Modus. 10B zeigt einen
linearen Anstieg der Fluoreszenz als eine Funktion von Zielkonzentration.
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11A zeigt
ein Autoradiogramm, das DNA-Polymerasekettenverlängerung auf einem 40er-mer Template
zeigt, unter Verwendung verschiedener Primer, die DABCYL (*) an
verschiedenen Positionen des Primers enthalten. Die Bahnnummern,
die oben auf dem Gel gezeigt sind, korrespondieren mit den Primernummern,
die unter dem Gel angegeben sind. Die Bahn, die mit 1 bezeichnet
wurde, enthielt Oligonukleotid 12 und zeigte keine Verlängerung.
Die Markierungen a und b stellen Reaktionsgemische jeweils vor und
nach Extension dar. 11B zeigt
den korrespondierenden Echtzeit-Amplifizierungsansatz.
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12 zeigt
die Sequenzspezifität
von Cyclicons; es zeigt Oligonukleotid 13 (20 nM) in der Abwesenheit
(weiße
Balken) und Anwesenheit (schattierte Balken) von Ziel-DNA (50 nM).
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13 zeigt
eine Standardkurve, die mit Oligonukleotid 14 erhalten wurde.
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14 ist
eine Darstellung der Polymerasekettenverlängerung mit einem 5'-5'angehefteten Cyclicon als
Primen-Sonde in RT-PCR. Die dicken Linien repräsentieren den DNA-Template-Strang,
der es erfordert, amplifiziert zu werden. Dünne Linien repräsentieren
den Vorwärts-
und reversen Primer. Gepunktete Linien repräsentieren Kettenverlängerung
und ihre Richtung.
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15 zeigt
Echtzeit-Amplifizierungsansätze, ΔRn gegen
Zyklusnummer, für
MDM2 mRNA, extrahiert aus JAR-Zellen unter Verwendung von Oligonukleotid
14 als reverse Primer-Sonde (Kurve 1) und TaqMan Primer und Sonde
(Kurve 2). Puffer und Ansätze
ohne Template sind an der Basislinie.
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16 zeigt
Ansätze,
die Veränderungen
im Fluoreszenzmuster während
der Amplifizierung in jedem Zyklus mit TaqMan Sonde (oben) und Oligonukleotid
14 (unten) zeigen.
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17 zeigt
ein Beispiel der chemischen Struktur eines Cyclicons gemäß der Erfindung,
angepasst zur Anheftung an einen festen Support.
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18 zeigt
drei Konfigurationen eines Cyclicons, das an einen festen Support
angeheftet ist (dargestellt durch den schwarzen Kreis).
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19A und B zeigen einen schematischen Vergleich
zwischen dem herkömmlichen
Nachweis von einem Nukleotid auf einem Chip und dem Nachweis von
Nukleinsäuren
unter Verwendung von den erfindungsgemäßen PCOs auf einem Chip.
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20 zeigt
eine schematische Darstellung von PCR unter Verwendung eines PCO,
das an einen festen Support gemäß der Erfindung
angeheftet ist.
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21 zeigt
eine schematische Darstellung, in der ein erfindungsgemäßes PCO
in einer Lösungsphasen-Amplifikation
einer Ziel-Nukleinsäure
verwendet wird, was eine Einzelschritt-amplifikation und Markierung der
Ziel-Nukleinsäure
mit nachfolgendem Nachweis auf einem Chip ermöglicht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine neue Klasse von Oligonukleotiden, pseudocyclische Oligonukleobasen
("PCOs") zur Verfügung, die
im Wesentlichen aus einem funktionellen Segment, einem protektiven Segment
und einem Linkersegment bestehen, wobei
- a)
das funktionelle Segment eine Oligonukleobase mit 11–75 Nukleobasen
umfasst, die ein terminales Ende und ein Linkerende haben;
- b) das protektive Segment eine Oligonukleobase mit 5–30 Nukleobasen
umfasst, die ein terminales Ende und ein Linkerende hat und das
sowohl zu einer Sequenz von Nukleobasen an dem terminalen Ende des funktionellen
Segments komplementär
ist als auch zu der Sequenz von Nukleobasen an dem terminalen Ende
des funktionellen Segments, zu dem es komplementär ist, gegensätzliche
Polarität
hat;
- c) das funktionelle Segment und das protektive Segment kovalent
miteinander an den Linkerenden über das
Linkersegment verbunden sind, wobei das Linkersegment eine direkte
Bindung ist, eine Mono- oder Oligonukleobase mit 2–5 Nukleobasen
ist, oder ein chemischer Rest ist;
- d) das protektive Segment und das funktionelle Segment unter
ausgewählten
Bedingungen einen Doppelstrang bilden.
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Wenn die PCO der Erfindung eingesetzt
wird, um an eine Ziel-Nukleobase zu hybridisieren (z. B. und mRNA),
umfasst das funktionelle Segment eine Sequenz von Nukleobasen, die
komplementär
zu der Ziel-Nukleobase sind und die Nukleobasesequenz des funktionellen
Segments umfasst 6 oder mehr aufeinander folgende Nukleobasen, die
unter den ausgewählten
Bedingungen einzelsträngig
sind. In solchen Ausführungsformen
ist das funktionelle Segment daher wenigstens 6 Nukleobasen länger als
das protektive Segment. Generell ist die PCO so konstruiert, dass
das terminale Ende des funktionellen Segments einen Duplex mit dem protektiven
Segment bilden wird, d. h. das protektive Segment ist komplementär zu dem
terminalen Ende des funktionellen Segments.
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Das funktionelle Segment ist eine
Oligonukleobase, die eine gewünschte
Funktion durchführt,
z. B. ein Antisense-Oligonukleotid oder ein Aptamer.
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Wie hier verwendet, bedeutet der
Ausdruck "Nukleobase" jede heterocyclische
Base, die die Fähigkeit besitzt,
Wasserstoffbindung mit einem komplementären Ziel einzugehen. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleobase eine modifizierte oder unmodifizierte, synthetische
oder natürliche
Purin- oder Pyrimidinbase, z. B. Adenin, Guanin, Cytosin, Uridin,
Thymin, Xanthin, Hypoxanthin, 2-Aminoadenin, 6-Methyl und andere
Alkylderivate von Adenin und Guanin, 2-Propyl oder Alkylderivate
von Adenin und Guanin, 5-Halouracil und Cytosin, 6-Azauracil, Cytosin
und Thymin, 5-Uracil (Pseudouracil), 4-Thiouracil, 8-Halo, Amino,
Thiol, Thiolalkyl, Hydroxyl und andere 8 substituierte Adenine und
Guanine, 5-Trifluoromethyl und andere 5 substituierte Uracile und
Cytosine und 7-Methylguanin. Andere Purine und Pyrimidine schließen die
ein, die in U.S.-PS Nr.
3,687,808 offenbart sind,
die, die in der Concise Encyclopedia Of Polymer Science And Engineering,
J. I. Kroschwitz, Hrsg. John Wiley & Sons, 1990 auf Seiten 858–859, und
die, die von Englisch et al., Angewandte Chemie, Internationale
Ausgabe 1991, 30, 613, offenbart sind. Nukleotide sind bevorzugte
Nukleobasen.
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Ein "Oligonukleobase" ist ein Polymer von Nukleobasen, das
an ein komplementäres
Ziel durch beispielsweise Watson-Crick-Basenpaarung hybridisieren
kann. Nukleobasen der Oligonukleobase können durch Inter-Nukleotidverbindungen
verbunden sein, z. B. Peptidylverbindungen, wie im Fall von Peptid-Nukleinsäuren (PNAs);
Nielsen et al. (1991) Science 254, 1497 und U.S.-PS Nr.
5,539,082 )
und Morpholinoverbindungen (Qin et al., Antisense Nucleic Acid Drug
Dev. 10, 11 (2000); Summerton, Antisense Nucleic Acid Drug Dev.
7, 187 (1997); Summerton et al., Antisense Nucleic Acid Drug Dev.
7, 63 (1997); Taylor et al., J Biol Chem. 271, 17445 (1996); Partridge
et al., Antisense Nucleic Acid Drug Dev. 6, 169 (1996)) oder durch
jede andere natürliche
oder modifizierte Verbindung. Die Oligonukleobasen können auch
geschlossene (Locked) Nukleinsäuren sein
(LNAs). Nielsen et al., J Biomol Struct dyn 17, 175 (1999); Petersen
et al., J Mol Recognit 13, 44 (2000); Nielsen et al., Bioconjug
Chem 11, 228 (2000). Oligonukleotide sind bevorzugt Oligonukleobasen.
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Zusätzlich offenbart
WO
96 35706 Oligonukleotide, die eine duplexbildende Region,
eine triplexbildende Region und eine Linkerregion haben, wobei die
duplexbildende Region komplementär
zu einer Pyrimidinregion einer Ziel-Nukleinsäure ist und in der Lage ist,
einen Duplex mit dieser Ziel-Nukleinsäure zu bilden. Die triplexbildende
Region ist in der Lage, sowohl an die duplexbildende Region als
auch an die Duplexe, die zwischen der duplexbildenden Region und
der Pyrimidinregion der Ziel-Nukleinsäure gebildet wurden, zu binden, wodurch
ein Triplex gebildet wird. Die duplexbildende Region und die triplexbildende
Region haben gegensätzliche
Polarität
und sind miteinander durch eine Linkerregion verbunden. Diese zwei
Stränge
sind angeheftet durch entweder 3'-3'- oder 5'-5'-Verbindung, so dass
die komplementären
Stränge
einen Parallelstrang-Haarnadelduplex (hairpin-duplex) bilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Nukleobasen durch ein Zuckerphosphatrückgrat verbunden. Die Zuckergruppe
kann natürlich
oder modifiziert sein; vorzugsweise ist die Zuckergruppe eine Pentosefuranosylgruppe,
die eine Ribose sein kann, substituierte Ribose und 2'-Deoxyribose. Wenn
die Zuckergruppe eine Ribose ist, verbindet sie angrenzende Nukleobasen über eine
3'-5'- (bevorzugt) oder
2'-5'-Verbindung. Bevorzugte
substituierte Ribosegruppen sind 2'-O-substituierte Ribose, wobei der 2'-O-Substituent ein C1–6-gesättigtes
oder -ungesättigtes
Alkyl umfasst (vorzugsweise Methyl), C1–6-6-Alkoxy-C1–6-alkyl
(vorzugsweise Methoxyethyl) oder eine Anl- oder Allylgruppe, die
2–6 Kohlenstoffatome
hat, wobei eine solche Alkyl-, Anl- oder Allylgruppe unsubstituiert
sein kann oder substituiert sein kann, z. B. mit Halo-, Hydroxy-,
Trifluormethyl-, Cyano-, Nitro-, Acyl-, Acyloxy-, Alkoxy-, Carboxyl-,
Carbalkoxyl- oder Aminogruppen; oder solche substituierten Ribosegruppen
können
solche sein, die eine 2'-Substitution
mit solch einer Amino- oder Halogruppe tragen.
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Die Phosphatgruppe ist eine modifizierte
oder unmodifizierte Phosphodiesterverbindung, der zum Beispiel einschließt Phosphorothioat
(vorzugsweise) Phosphorodithioat, C1–6-Alkylphosphonat,
C1–6-Alkylphosphonothioat,
Phosphotriester, Phosphoamidat, Siloxan, Carbonat, Carboxymethylester,
Acetamidat, Carbamat, Thioether, verbrücktes Phosphoramidat, verbrücktes Methylphosphonat,
verbrücktes
Phosphorothioat, Phospholinol, Boranophosphat (Shaw of al., Methods
Enzymol. 313, 226 (2000), Rait et al., Antisense Nucleic Acid Drug Dev.
9, 53 (1999); Porter et al., Nucleic Acids Res. 15, 1611 (1997)
und SulfoninterNukleotidverbindungen. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
ist diese Phosphatgruppe ein Phosphodiester, Phosphotriester, Phosphorothioat
oder Phosphoramidatverbindungen oder Kombinationen davon. Oligonukleobasen
gemäß der Erfindung
können
jede Kombination von Nukleobasen und Inter-Nukleobasenverbindungen umfassen.
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In vielen Ausführungsformen tritt intramolekulare
Duplexbildung zwischen Segmenten definierter Polarität in paralleler
oder antiparalleler Weise auf. Wie hier verwendet, bezieht sich
der Ausdruck "Polarität" auf das Konzept
der Direktionalität
in der Primärstruktur
(z. B. 3' → 5' und 5' → 3' im Fall von DNA und RNA oder N-terminal → C-terminal
(oder umgekehrt) im Fall von PNAs). In dem Fall, in dem die erfindungsgemäßen PCOs
beispielsweise Oligonukleotide umfassen, die durch Watson-Crick-Basenpaarung
in antiparalleler Weise hybridisieren, wird das protektive Segment
in der 3'- (oder
2'-) → 5'-Konfiguration sein
und die Sequenz des Nukleotids, zu dem es in dem funktionellen Segment
komplementär
ist, wird in der 5'-
zu 3'- (oder 2'-) Konfiguration
sein oder umgekehrt. Die Veränderung
der Polarität
in dem PCO kann überall
in dem PCO auftreten, anders als in dem protektiven Segment und
der Sequenz der Nukleotide in dem funktionellen Segment, zu dem das
protektive Segment komplementär
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform,
in der das PCO Oligonukleotide umfasst, ist das funktionelle Segment
in der 3' → 5'-Konfiguration und
das protektive Segment ist in der 5' → 3'-Konfiguration oder
umgekehrt.
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Oligonukleobasen, die in den PCOs
der Erfindung verwendet werden, können auch zusätzliche
Substituenten haben, einschließlich,
ohne Einschränkung
lipophile Gruppen, interkalierende Mittel, Biotin, Streptavidin,
Diamine und Adamantane. Solche Substituenten können beispielsweise erwünscht sein,
um die zelluläre
Aufnahme zu verstärken.
Solche Gruppen schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Gruppen, wie einer Cholesterin-Gruppe, einer Cholesteryl-Gruppe
(Letsinger et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 6553), Cholinsäure (Manoharan
of al. (1994) Bioorg. Med. Chem. Let., 4, 1053), ein Thioether,
z. B. Hexyl-S-tritylthiol
(Manoharan et al. (1992) Ann. N.Y. Acad. Sci. 660, 306; Manoharan
et al. (1993) Bioorg. Med. Chem. Let., 3, 2765), ein Thiocholesterinl
(Oberhauser et al. (1992) Nucl. Acids Res., 20, 533), eine aliphatische
Kette, z. B. Dodecandiol oder Undecylreste (Saison-Behmoaras et al.
(1991) EMBO J., 10, 111; Kabanov et al. (1990) FEBS Lett., 259,
327; Svinarchuk et al. (1993) Biochimie, 75, 49), ein Phospholipid,
z. B. Dihexadecyl-rac-glycerol oder Triethylammonium-1,2-di-O-hexadecyl-rac-glycero-3-H-phosphonat
(Manoharan et al. (1995) Tetrahedron Lett., 36, 3651; Shea et al.
(1990) Nucl. Acids Res., 18, 3777), eine Polyamin- oder eine Polyethylenglycolkette
(Manoharan et al. (1995) Nucleosides & Nukleotides, 14, 969) oder Adamantanessigsäure (Manoharan
et al. (1995) Tetrahedron Lett., 36, 3651). Oligonukleotide, die
lipophile Gruppen umfassen und Verfahren zur Herstellung solcher
Oligonukleotide sind auf dem Fachgebiet bekannt, zum Beispiel U.S.-PS
Nr.
5,138,045 , Nr.
5,218,105 und
Nr.
5,459,255 .
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Wie hier verwendet, bezieht sich
der Ausdruck "komplementär" auf ein Paar von
Nukleobasen, die miteinander Wasserstoffbrücken bilden, bevorzugt zu anderen
heterocyclischen Basen unter ausgewählten (z. B. physiologischen)
Bedingungen. Wenn die Nukleobasen modifiziert oder unmodifiziert
sind, natürliche
oder synthetische Purine und Pyrimidine, bedeutet der Ausdruck "komplementär", dass sie komplementär im Sinn von
Watson Crick sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind das funktionelle Segment und das protektive Segment Oligonukleotide,
die in modifizierten oder unmodifizierten Deoxyribonukleotiden,
Ribonukleotiden oder Kombinationen davon umfasst sind, die Phosphodiester-Verbindungen, Phosphorothioat-Verbindungen
oder Kombinationen davon haben.
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PCOs nehmen intramolekular pseudocyclische
Strukturen unter ausgewählten
Bedingungen (die von der gewünschten
Anwendung abhängen)
an. Wie hier verwendet, werden "ausgewählte Bedingungen", "gewünschte Bedingungen" und "Bedingungen von Interesse" abwechselnd verwendet
und beziehen sich auf eine oder mehrere verschiedene Bedingungen,
unter denen die erfindungsgemäßen PCOs
verwendet werden können.
Wie vollständiger
nachstehend beschrieben, können
die erfindungsgemäßen PCOs
als Antisense-Oligonukleotide
verwendet werden (in diesem Fall können die "ausgewählten Bedingungen" physiologisch sein),
genauso wie für
Enzym-katalysierte Amplifizierungsassays (in diesem Fall können die "ausgewählten Bedingungen" die sein, die für die Amplifizierungsreaktion
verwendet werden, z. B. PCR). Der Fachmann versteht, dass die PCOs
der Erfindung unterschiedlich konstruiert werden müssen, um
unter den verschiedenen Bedingungen (z. B. Salzkonzentrationen,
usw.) richtig zu funktionieren. Die pseudocyclische Strukturbildung
wurde durch thermales Schmelzen gezeigt und in vitro und in vivo
Nukleasestabilitätsstudien
sind nachstehend gezeigt. Pseudocyclische Strukturbildung steigert
die Resistenz gegen Abbau (nukleolytisch oder anders).
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Wenn die PCO ein Antisense-Oligonukleotid
ist, nimmt sie eine lineare Form in Anwesenheit von komplementärer Ziel-RNA
an und bindet an die Ziel-RNA wie durch thermales Schmelzen und
RNase H-Spaltungsstudien gezeigt. In der linearen Form hybridisiert
das funktionelle Segment (unter physiologischen Bedingungen, zu
einem Minimum) mit der komplementären Ziel-RNA (falls anwesend),
um einen Duplex zu bilden. Dieser Duplex ist ein Substrat für RNase
H und in Anwesenheit von RNase N unter den geeigneten Bedingungen (z.
B. phy siologisch) wird der RNase-Strang des Duplex durch RNase H
gespalten, wodurch die Expression verhindert wird.
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Ist das funktionelle Segment der
erfindungsgemäßen PCO
ein Antisense-Oligonukleotid, enthält es vorzugsweise wenigstens
4 aufeinander folgende Deoxyribonukleotid Phosphodiester oder Phosphorothioate. Die
Sequenz von wenigstens 4 aufeinander folgenden Deoxyribonukleotid
Phosphodiestern oder Phosphorothioaten ermöglicht es einem Duplex, der
zwischen dem funktionellen Segment und einer komplementären Ziel-RNA
gebildet wurde, ein Substrat für
RNase N zur Spaltung einer Ziel-RNA zu sein.
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Die einzige Beschränkung der
Nukleobase- und Inter-Nukleobaseverbindungen ist, dass sie nicht
(a) die Fähigkeit
des protektiven Segments an das funktionelle Segment der PCO zu
hybridisieren und einen Duplex mit dem funktionellen Segment des
PCOs unter den gewünschten
Bedingungen zu bilden (b) die Fähigkeit des
funktionellen Segments, seine geplante Funktion auszuführen (z.
B. im Falle eines funktionellen Segments, das ein Antisense-Oligonukleotid ist,
zu hybridisieren an und einen Duplex zu bilden mit einem kcmplementären RNA-Segment
unter physiologischen Bedingungen, wobei der Duplex ein Substrat
für RNase
H ist, eliminieren. Bevorzugte Nukleobase- und inter-Nukleobaseverbindungen
sind die, die die Stabilität
von der PCO gegen Nukleasen und andere Formen chemischer Degradation
verstärken
und/oder die Fähigkeit
des funktionellen Segments, seine geplante Funktion auszuführen, verstärken.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform,
wenn das funktionelle Segment ein Antisense-Oligonukleotid ist, umfasst das PCO
gemäß der Erfindung
eine oder mehrere und vorzugsweise von zwei bis vier 2'-substituierte Nukleotide
(vorzugsweise 2'-O-substituierte,
bevorzugter 2'-O-Methyl
oder 2'-Methyloxyethyl),
die vorzugsweise an den terminalen Enden des funktionellen und/protektiven
Segments sind.
-
In anderen Ausführungsformen kann das funktionelle
Segment jedes Oligonukleobasemotiv sein, das eine gewünschte Funktion
oder Reaktion durchführt
oder induziert. Somit kann das funktionelle Segment beispielsweise
auch ein Ribozym sein.
-
Alternativ kann das funktionelle
Segment ein CpG-Motiv haben, das Immunstimulierung induziert, wie beschrieben
in U.S.
5,856,462 .
-
In einer anderen Ausführungsform
kann das funktionelle Segment eine molekülbindende Oligonukleobase sein,
wie ein Aptamer. (Ellington und Szostak (1990) Nature, 346, 818–822), Famulok
und Szostak (1992) J. Am. Chem. Soc. 114, 3990–3991; Ellington und Szostak
(1992) Nature 355, 850–852;
Tuerk und Gold (1990) Science 249, 505-510; Famulok und Szostak
(1992) Angew. Chem. Intl. Ausgabe Engl. 31, 979–988; Bock et al. (1992) Nature
355, 564–566);
Famulok und Szostak (1992) Angew. Chem. Intl. Ausgabe Engl. 31, 979–988; Gannon
of al. (1990) EMBO J. 9, 1595–1602;
Steven und Lane (1992) J. Mol. Biol. 255, 577–583). Man weiß, dass
Proteine mit spezifischen Nukleotidmotiven interagieren, sowohl
mit Einzelstrang- als auch Doppelstrang-Nukleinsäuren und Oligonukleotiden.
-
Oder das funktionelle Segment kann
einfach eine Sonde für
eine Ziel-Nukleinsäure
sein und eine Nukleobasesequenz haben, die komplementär zu dem
Ziel ist.
-
Das Linkersegment kann eine direkte
Bindung, eine Mono- oder Oligonukleobase von 2–5 Nukleobasen oder andere
chemische Gruppen seine. Die einzige Beschränkung des Linkersegments ist,
dass es nicht die essentiellen Funktionen der PCO eliminiert, nämlich (a)
die Fähigkeit
der PCO, eine intermolekulare pseudocyclische Struktur unter den
Bedingungen von Interesse zu bilden (z. B. physiologischen Bedingungen)
und (b) die Fähigkeit
des funktionellen Segments, seine geplante Funktion auszuführen. Bevorzugte "andere chemische
Gruppen" Linker
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Ethylenglycol, Tri(ethylenglycol), Tetra(ethylenglycol), Penta(ethylenglycol),
Hexa(ethylenglycol) und -NH(CH2)nNH-, wobei n 2, 3, 4, 5 oder 6 ist. Alternativ
kann das Linkersegment eine Kombination des vorhergehenden sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Linker eine direkte Bindung, in diesem Fall sind die funktionellen
und protektiven Segmente direkt in einer 3'-3'-
oder 5'-5'-Konfiguration gebunden.
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Das funktionelle Segment und das
protektive Segment können
unabhängig
voneinander mit dem Linkersegment durch die terminate Linkerend-Nukleobase
an der Nukleobase oder der Inter-Nukleotidverbindung (die bei einem
Nukleotid eine Zucker- oder Phosphatgruppe sein kann) verbunden
sein. Wenn das Linkersegment eine Mono- oder Oligonukleobase ist,
kann sie mit dem funktionellen oder protektiven Segment an ihrer Basen-
oder Inter-Nukleobasenverbindung
(z. B. Zucker- oder Phosphatgruppe) genauso verbunden werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das funktionelle Segment der PCO der Erfindung ein Antisense-Oligonukleotid
zur Spaltung einer Ziel-RNA und
- a) das funktionelle
Segment besteht im Wesentlichen aus einem Oligonukleotid von 11
bis 50 Nukleotiden Länge,
die eine Sequenz, komplementär
zu einer RNA, die gespalten werden soll, haben, wobei die 11 bis 50
Nukleotide eine Sequenz von 4 bis 50 Deoxyribonukleotid Phosphodiester
oder Phosphorthioate enthalten;
- b) das protektive Segment im Wesentlichen aus einem Oligonukleotid
von 5 bis 8 Nukleotiden Länge
besteht und komplementär
zu einer Sequenz von Nukleotiden in dem funktionellen Segment ist;
- c) die ausgewählten
Bedingungen physiologische Bedingungen sind, unter denen und in
Abwesenheit von RNA das protektive Segment und das funktionelle
Segment einen Duplex bilden; und
- d) unter physiologischen Bedingungen und in Anwesenheit von
RNA, die eine Sequenz von Nukleotiden hat, die komplementär zu dem
funktionellen Segment sind, bildet das funktionelle Segment einen
Duplex mit der komplementären
RNA.
-
In einer anderen Ausführungsform
kann der Duplex, der zwischen dem funktionellen Segment und dem
protektiven Segment gebildet wurde, selbst eine funktionelle Einheit
sein. Beispielsweise kann der Duplex ein Ziel für die Bindung einer endogenen
Nukleinsäure
durch Triplexbildung sein. Alternativ kann der Duplex ein Substrat
für ein
duplexbindendes Molekül,
z. B. ein Transkriptionsfaktor, sein.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung
umfassen die erfindungsgemäßen PCOs
weiterhin ein "Donor"- Molekül und ein "Akzeptor"- Molekül. Der Donor
oder der Akzeptor oder beide sind in der Lage, eine beobachtbare
Eigenschaft auf den anderen durch radioaktiven oder nichtradioaktiven
Energietransfer auszuüben,
wenn sie zueinander in Nähe
gebracht werden. Der Donor und der Akzeptor sind an das PCO in einer Weise
geheftet, so dass eine beobachtbare Eigenschaft des Donors und/oder
Akzeptors sich ändert,
im Vergleich dazu, wenn das PCO in nichtkatalytischer Form ist.
-
Als erläuterndes Beispiel ist der Donor
in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Fluoreszenzenergiedonor ("FRED") (z. B. eine Fluorophore)
und der Akzeptor ist ein Fluoreszenzenergieakzeptor ("FREA") (z. B. ein Quencher).
Der FRED und der FREA sind so angeheftet, dass der FRED und der
FREA nahe genug zueinander gebracht werden, um dem FRED und dem
FREA zu ermöglichen,
Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET) zu durchleben, wenn die
Oligonukleobase in cyclischer Form ist (z. B. in Abwesenheit der
Ziel-Nukleinsäure). Das
Ergebnis ist, dass eine Veränderung
in der Fluoreszenz beobachtet wird (z. B. eine Veränderung
der Intensität
(entweder Verstärkung
oder Verringerung) oder eine Veränderung
der Farbe). Beispielsweise wird eine Verringerung der Fluoreszenz
beobachtet, wenn FRED eine Fluorophore ist und FREA ein Quencher,
wenn die zwei in die Nähe
zueinander gebracht werden. Wenn das funktionelle Segment an die
Komplementärsequenz
einer Ziel-Nukleinsäure
bindet, wird die cyclische Struktur des Cyclicons geöffnet und
die Fluorophore und der Quencher werden weit genug voneinander getrennt,
um FRET zwischen den Donor- und Akzeptormolekülen zu zerstören, was
in spontaner Fluoreszenz resultiert.
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In dieser Ausführungsform ist der Fluoreszenzresonanzenergiedonor
(FRED) (z. B. eine Fluorophore wie Fluorescein) an das Modifikator-Oligonukleotid
(d. h. protektives Segment) geheftet, vorzugsweise an dem freien
Ende (3'- oder 5'-). Der Modifikator
ist vorzugsweise 4 bis 8 Nukleobasen lang und ist komplementär zu dem
3'- oder 5'-Ende der Primer-Sonde
(d. h. funktionelles Segment), das selbst vorzugsweise 15–20 Nukleobasen
lang ist und komplementär
zu einer Ziel-Nukleinsäure.
Ein FREA (z. B. ein Fluoreszenzquencher wie DABCYL) wird in die
Primer-Sondensequenz eingebaut (8).
Alternativ kann der FRED (z. B. eine Fluorophore) auf der Primer-Sondensequenz
sein und der FREA kann auf dem Modifiikator-Oligo sein. In noch einer anderen Ausführungsform
können
beide, FREA und FRED, auf dem gleichen Segment sein, so dass der
FREA und der FRED in dichte Nähe
geraten oder getrennt werden, so dass ein effizienter Energietransfer
zwischen den beiden entweder erleichtert oder verhindert wird, wenn
das funktionelle Segment des Cyclicons mit dem Zielmolekül interagiert
mit einer konsequenten Veränderung
der Tertiärstruktur
des Cyclicons. Generell können Donor/Akzeptor-Paare
(es können
FRED/FREA oder andere sein) überall
lokalisiert sein und sie können
in einer Weise angeheftet sein, die in Einklang steht mit der Fähigkeit
des PCOs, einen intramolekularen Duplex unter ausgewählten Bedingungen
zu bilden, der Fähigkeit
des funktionellen Segments in der ihm zugedachten Weise zu funktionieren
und der Fähigkeit
des nachweisbaren Energietransfers (z. B. Fluoreszenz), nach Öffnung des
PCOs aus seinem cyclischen Stadium aufzutreten.
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In Abwesenheit der Ziel-Nukleinsäure bilden
Cyclicons intramolekulare cyclische Strukturen; in diesem Stadium
werden die Fluorophore und der Quencher nah zueinander in dichte
Nähe gebracht
(8), was in dem Verlust
von Fluoreszenz aufgrund von FRET resultiert. In der Anwesenheit
einer Ziel-Nukleinsäuresequenz
in der Lösung
hybridisiert die Sondensequenz an die komplementäre Sequenz auf dem Ziel, destabilisiert
die intramolekulare cyclische Struktur und verursacht ein Öffnen, was
in spontaner Fluoreszenzemission resultiert. Die Anwesenheit von
Fluoreszenz weist auf Hybridisierung zwischen der Ziel-Nukleinsäure und
der Sondensequenz des Cyclicons hin (8).
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Generell haben Cyclicons mit einem
5'-5'-verbundenen Primer-Sonden/Modifikator-Oligos
geringere Hintergrundfluoreszenz als 3'-3'-angeheftete
Cyclicons. Diese Differenz könnte
die größere Distanz
zwischen der Fluorophore und dem Quencher in dem 3'-3'-verbundenen Cyclicon
widerspiegeln, als ein Ergebnis von 3'-Verdrehung der zwei Stränge der
Duplex-DNA. Es ist
angebracht, keine Base zwischen der Fluorophore und dem Quencher
in 3'-3'verbundenen Cyclicons
auszulassen, um die Hintergrundfluoreszenz zu reduzieren. Die optimale
Entfernung zwischen den FRED- und FREA-Molekülen, um FRET zu zerstören und
vollständige
Fluoreszenz zu erreichen, ist etwa 70 bis 100 Å (49,50). Vorzugsweise wird
eine Entfernung von etwa neunzehn Inter-Nukleotidphosphatbrücken zwischen
den Donor- und Akzeptormolekülen
aufrecht erhalten. In einer solchen Konfiguration, wenn das Cyclicon
an die Ziel-Nukleinsäuresequenz
hybridisiert, werden die FRED- und FREA-Moleküle etwa 70 Å auseinandergezogen, was wirksam
FRET zwischen den Molekülen
vermindert und in spontaner Fluoreszenzemission resultiert. Für den Fachmann
ist es Routine, geeignete Platzierung von Donor- und Akzeptormolekülen in der
Oligonukleobase zu finden, so dass Energietransfer zwischen den
beiden möglich
ist, wenn das Cyclicon in dem zirkulären Status ist, jedoch nicht
in dem linearen Status möglich
ist, oder umgekehrt.
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Das protektive und das funktionelle
Segment sind miteinander durch ein Linkersegment in entweder einer
3'-3'- oder 5'-5'-Konfiguration verbunden,
wie für
die Anwendung des Cyclicons erforderlich. Beispielsweise würde für die Verwendung
in zellulären
Studien eine 3'-3'-Verbindung geeigneter sein, aufgrund
der höheren
Stabilität
von 3'-3'-verbundenen Oligonukleotiden
gegen Nuklease in in vitro und in vivo Studien (6), wohingegen für einen
Primer in PCR-Reaktionen ein 5'-5'-verbundenes Cyclicon
mit einem freien 3'-Ende
geeigneter ist.
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Cyclicons, die Donor/Akzeptorpaare
(z. B. ein FRED/ FREA-Paar) tragen, können verwendet werden, um die
Konzentration von spezifischen mRNAs oder cDNAs in Gesamtzellextrakten
oder Enzym-amplifizierten (z. B. PCR) Nukleinsäuren (z. B. DNA), in homogener
Umgebung (Flüssigphase)
oder wenn die Probe an eine Festphase geheftet ist, zu messen. Cyclicons
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung sind nützlich
als Primer oder integrierte Primer-Sonden in Enyzm-katalysierten
Amplifizierungsreaktionen (z. B. Realtime-PCR (Echtzeit-PCR) zur Überwachung
von Nukleinsäureamplifikation.
In Verwendungen als Primer oder Primer-Sonde in der Enzym-katalysierter
Amplifikation ist das funktionelle Segment komplementär zu dem
terminalen Teil der Nukleinsäure,
die amplifiziert werden soll. Das Cyclicon selbst kann mit der festen
Oberfläche
verbunden sein oder es kann ein Bestandteil der Lösung sein,
die mit der festen Oberfläche
in Kontakt gebracht wird, wenn es als ein Primer oder Primer-Sonde
in einer Enzym-katalysierten Amplifikation verwendet wird. Vergleiche 20 und 21.
-
Erfindungsgemäße Cyclicons bieten gegenüber der
TAQMAN®-Sonde
Vorteile, in der eine Sonde mit einem Quencher und einer Fluorophore
an jedem Ende markiert ist. Die TAQMAN®-Sonde
wird durch die 5'-Exonukleaseaktivität der DNA-Polymerase
während
der PCR geschnitten, wodurch eine freie Fluorophore entlassen wird
und dadurch wird das Fluoreszenzsignal gesteigert. Die Sondenfunktion
des Cyclicons ist unabhängig
von der Nukleaseaktivität
der Polymerase und somit kann sie mit Polymerasen ohne Nukleaseaktivität verwendet
werden. Nukleasen ohne Polymeraseaktivität sind wesentlich günstiger
als Polymerasen, die eine Nukleaseaktivitätsuntereinheit besitzen. Die
integrierte Primer-Sondenfunktion von Cyclicons ist ein wichtiger
Schritt vorwärts
in dem PCR-Nachweis und der Diagnostik ohne die Gesamtlänge des
Oligonukleotids (verglichen mit der Länge und den Modifikationen,
die in dem Scorpion eingebaut sind) und, Kosten aufs Spiel zu setzen.
Zusätzlich
vereinfacht die Verwendung einer einheitlichen Primer-Sonde in dem
PCR-Nachweis den Reaktionsansatz und verhindert unnötige Verschleppungskontaminationen.
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Eine Anzahl von Donor/ Akzeptormolekülen, die
geeignet zur Verwendung als FREDs und FREAs sind, sind in dem Fachgebiet
bekannt. Die Fachleute werden hingewiesen auf U.S.
5,866,336 (das '336-Patent) für seine
Lehren bezüglich
solcher Moleküle.
Solche Moleküle
können
mit den erfindungsgemäßen Cyclicons.
verbunden sein, mit der Basengruppe der Nukleobase oder einer Oligonukleobasenrückgratgruppe
(z. B. die 2'-Position
eines Nukleotidzuckerrestes). Beispielsweise lehrt Yamana et al.,
Nucleic Acids Res. 27, 2387 (1999) 2'-Pyren-modifizierte
Oligonukleotide als hochsensitive Sonden für RNA. Auch Barrio et al.,
Biochem. Biophys. Res. Commun. 46, 597 (1972) lehrt Fluoreszenzadenosin-
und – cytidinderivate.
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Moleküle, die gewöhnlich in FRET verwendet werden,
schließen
Fluorescein, 5-Carboxyfluorescein (FAM), 2'7-Dimethoxy-4'5'-dichlor-6-carboxyfluorescein
(JOE), Rhodamin, 6-Carboxyrhodamin (R6G), N,N,N',N'-Tetramethyl-6-carboxyrhodamin
(TAMRA), 6-Carboxy-X-rhodamin
(ROX), 4-(4'-Dimethylaminophenylazo)benzonsäure (DABCYL),
Cy3, Cy5 und 5-(2'-Aminoethyl)aminonaphthalen-1-sulfonsäure (EDANS) ein.
Ob eine Fluorophore ein Donor oder ein Akzeptor ist, wird durch
ihr Anregungs- und Emissionsspektrum definiert und durch die Fluorophore,
mit der sie gepaart ist. Beispielsweise wird FAM am wirksamsten
durch Licht einer Wellenlänge
von 488 nm angeregt und es emittiert Licht mit einem Spektrum von
500 bis 650 nm und einem Emissionsmaximum von 525 nm. FAM ist eine
geeignete Donorfluorophore zur Verwendung mit JOE, TAMRA und ROX
(die alle ihr Anregungsmaximum bei 514 nm haben).
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FRET-Markierungen wurden in Immunofluoreszenzassays
eingeschlossen, die verwendet wurden, um spezifische Antigene nachzuweisen
(Ullman et al. U.S.-PS Nr.
2,998,943 ;
3,996,345 ;
4,160,016 ;
4,174,384 ;
und
4,199,559 ). Verschiedene Patente lehren die
Anwendung von Energietransfer auf Polynukleotidhybridisierung (U.S.-PS
Nr.
4,996,143 ;
5,532,129 und
5,565,322 ).
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Die europäische Patentanmeldung mit der
Veröffentlichungsnummer
EP 0 229 943 A2 lehrt
spezifizierte Entfernungen zwischen Donor und Akzeptor für maximalen
FRET. Sie offenbart auch, dass Donor- und Akzeptormarkierungen auf
der gleichen Sonde lokalisiert sein können.
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Eine ähnliche Anwendung von Energietransfer
wurde von Cardullo et al. in einem Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäurehybridisierung
offenbart (1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 8790–8794 und
WO 92/14845 ).
Fluorescein (Donor) und Rhodamin (Akzeptor) sind an die 5'-Enden von komplementären Oligodeoxynukleotiden
geheftet.
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Andere Publikationen haben die Verwendung
von Energietransfer in einem Verfahren zur Einschätzung von
Entfernungen zwischen spezifischen Steilen in der DNA offenbart
(Ozaki und McLaughlin, 1992, Nucl. Acids Res., 20: 5,205–5214),
in einem Verfahren zur Analyse der Struktur von Vier-Wege-DNA-Verbindung (Clegg
et al. 1992, Biochem., 31: 4846–4856)
und in einem Verfahren zur Beobachtung der helikalen Geometrie von
DNA (Clegg et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90: 2994–2998).
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Das '366-Patent offenbart die Verwendung
von FRED/FREA- Paaren in synthetischen Analoga von natürlich vorkommenden
Haarnadelstrukturen (hairpin structures). Die Cyclicons der vorliegenden
Erfindung sind strukturell unterschiedliche, nicht natürlich vorkommende
Konstrukte, die wenigstens zwei terminale Sequenzen (das funktionelle
Segment und das protektive Segment) von gegensätzlicher Polarität enthalten,
was in einem Molekül
resultiert, das zwei 3'-
oder zwei 5'-Enden
besitzt. Diese Eigenschaft resultiert in verschiedenen physikochemischen
Eigenschaften; sie ermöglichen
es generell Cyclicons, aus weniger Nukleobasen zu bestehen und sie
sind somit weniger teuer herzustellen.
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Aus dem Vorstehenden sollte klar
sein, dass alle oder jeder Teil des funktionellen Segments der PCO ihre
Funktionalität
geben kann. Somit kann beispielsweise, wenn die Funktionalität der PCO
ein Antisensemittel ist, das gesamte funktionelle Segment oder nur
ein Teil davon Antisense zu dem Ziel sein. Oder, als ein weiteres
Beispiel, wo die Funktionalität
der PCO die Bindung eines Proteins an den PCO-Duplex ist (palindromisch
oder decoy (Falle)), befin det sich die Funktionalität in der
Sequenz des Nukleotids in dem funktionellen Segment, das komplementär zu dem
protektiven Segment ist, d. h. die Sequenz, die an der Duplexbildung
beteiligt ist.
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Die erfindungsgemäßen PCOs können leicht auf einen geeigneten
festen Support synthetisiert werden, unter Verwendung von gutbekannten
chemischen Ansätzen,
einschließlich
für Oligonukleotide,
H-Phosphonatchemie, Phosphoramiditchemie oder eine Kombination von
H-Phosphonatchemie und Phosphoramiditchemie (d. h. H-Phosphonatchemie
für einige
Zyklen und Phosphoramiditchemie für andere Zyklen. Geeignete feste
Supports schließen
alle der standardfesten Supports ein, die für Festphasen-Oligonukleotidsynthese
verwendet werden, wie kontrolliertes Porenglas (CPG). (Siehe z.
B. Pon (1993) Methods in Molec. Biol. 20, 465).
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Die PCOs gemäß der Erfindung können für jeden
Zweck verwendet werden, für
den ihre funktionelle Segmentoligobase verwendet werden kann. Beispielsweise
können
sie als "Sonden" verwendet werden.
Sie können
auch verwendet werden, um die biologische und/oder physiologische
Funktion von einem Ziel-Gen aufzuklären, durch ihre Verwendung,
um die Aktivität
des Gens in einem experimentellen Zellkultur- oder Tiersystem zu
inhibieren. In solchen Anwendungen werden die erfindungsgemäßen PCOs
verwendet, um die Spaltung eines Ziel-mRNA-Moleküls durch In-Kontakt-Bringen
der PCO mit der Ziel-mRNA in Anwesenheit von RNase H, die die RNA
von RNA/DNA-Duplexen spaltet, zu bewirken. Dies wird in vitro und
in vivo erreicht durch Verabreichung einer PCO gemäß der Erfindung
an jeweils eine Zelle oder ein Tier, wobei das funktionelle Segment
eine Antisense-Oligonukleobase (vorzugsweise Oligonukleotid), komplementär zu der
Ziel-mRNA umfasst und die Wirkungen beobachtet werden. In dieser
Verwendung sind die PCOs gemäß der Erfindung herkömmlichen
(Gen-Knockout)-Ansätzen
vorzuziehen, da sie leichter zu verwenden sind und verwendet werden
können,
um Genaktivität
in bestimmten Stadien der Tumorentwicklung oder -differenzierung
zu inhibieren.
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Ist das funktionelle Segment eine
Antisense-Oligonukleobase (vorzugsweise Oligonukleotid), sind die PCOs
gemäß der Erfindung
auch nützlich
in therapeutischen Ansätzen,
in denen die Inhibierung von Genexpression gewünscht ist. Dies kann beispielsweise
die Inhibierung eines endogenen Gens (z. B. eines Onkogens) oder
eines exogenen Gens (z. B. eines Gens, das essentiell für Wachstum
und/oder Metabolismus eines Pathogens ist) einschließen.
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Die erfindungsgemäßen PCOs können in einer Lösungsphase
oder in der Festphase verwendet werden, z. B. angeheftet an einen
Biochip oder Magnetkügelchen
für Nukleinsäure- Screenings mit hohem
Durchsatz und Festphasen-PCR. Die Anheftung kann an jedem Ende der
PCOs erfolgen (d. h. an dem protektiven Segmentterminus oder dem
funktionellen Segmentterminus) oder überall in den funktionellen,
protektiven oder Linkersegmenten und sie kann durch jedes geeignete
Mittel, das in dem Fachgebiet bekannt ist, erfolgen. PCOs können in
DNA- oder Oligonukleotid-Microarrays auf einem festen Support (Glas,
Membran, Glasfaser, Siliconchips, usw.) zur Genexpressionsbeschreibung
und -analyse, Diagnose, Toxikologie, zum Nachweis von genetischen
Mutationen, zur Einzelnukleotidpolymorphismusanalyse, molekulare
Pharmakologie, usw. verwendet werden. Zum Beispiel Case-Green et
al., Current Opinion in Chem Biol. 2, 404 (1998). Die Verwendung von
PCOs gemäß der Erfindung
in Festphasennachweis ermöglicht
beispielsweise eine Anzahl von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Nachweistechniken
auf einem Chip, wie gezeigt in 19.
Während
die Qualitätskontrolle
von jedem Fluoreszenzpunkt (spot) in herkömmlicher Chiptechnologie schwierig
und mengenbezogen ist, erlaubt die Verwendung der erfindungsgemäßen PCOs
die präzise
Quantifizierung. Der herkömmliche Nachweis
auf einem Chip erfordert eine getrennte Sonde mit einer Nachweismarkierung,
was in einem Zweischritt-Nachweisprozess
resultiert: 1) anfängliche
Hybridisierung mit der Ziel-Nukleinsäure und 2) eine zweite Hybridisierung
zwischen der Ziel-Nukleinsäure
und der Nachweissonde. Im Gegensatz dazu ermöglichen die PCOs Hybridisierung
und Nachweis in einem Einzelschritt.
-
20 zeigt
ein schematisches Diagramm, in dem eine PCO, die mit Donor/ Akzeptorpaaren
markiert ist, mit einer festen Oberfläche verbunden ist, wobei das
funktionelle Segment der PCO komplementär zu einer Ziel-Nukleinsäure ist,
die durch PCR amplifiziert werden soll (auch andere enzymatische
Amplifikationsprotokolle könnten
eingesetzt werden). Während
der Amplifikation, wenn die PCO in die intermolekulare Hybridisierung
involviert ist, wird ein nachweisbares Signal durch das Donormolekül (z. B.
FRED) emittiert.
-
21 zeigt
ein schematisches Diagramm, in dem das funktionelle Segment einer
PCO, die mit Donor/Akzeptorpaaren markiert ist, als Primer-Sonde
dient. Die Amplifikation resultiert in einer markierten Nukleinsäure, die
direkt auf einen Microarray-DNA-Chip gegeben werden kann. Dieses
Verfahren verhindert die Notwendigkeit, cDNA vor der Hybridisierung
an einen cDNA-Gen-Microarray zu reinigen, zu isolieren und zu markieren.
Zusätzlich
besteht keine Notwendigkeit, getrennte Reaktionen zur Identifizierung
von verschiedenen RNAs (oder Genexpressionen) durchzuführen. Verschiedene
biotinylierte Primer (Sonden) und verschiedene Cyclicons für jede spezifische
RNA können
zur Amplifikation eingesetzt werden und die resultierende Lösung kann
direkt auf einen Mikroarray gegeben werden ohne weitere Trennung,
Isolierung oder Markierung, um zu identifizieren, welche Gene exprimiert
werden. Da die erste Erkennung der RNA von einem (einer) biotinylierten
Pri mer/Sonde kommt und die zweite Erkennung von einer Cyclicon-Primer-Sonde,
sollte die Spezifität
der Amplifikation wesentlich höher
sein als reguläre
Amplifikationsverfahren, wodurch Falschpositive reduziert werden.
-
Ein anderer Aspekt der Erfindung
umfasst PCOs, die zur Bindung an eine feste Oberfläche angepasst sind.
Solche PCOs umfassen erfindungsgemäße PCOs, die eine angeheftete
chemische Gruppe haben, die die Verbindung der PCO mit dem festen
Support (z. B. Glas, Siliconchips, magnetische Kügelchen, Membranen (z. B. Nylonmembranen),
Platten mit 96 Vertiefungen, usw.) erleichtern. Solche chemischen
Gruppen schließen
diejenigen zur kovalenten Verbindung mit einen festen Support ein,
wie C1–12-Alkylaminolinker,
die optional substituiert sind mit Hydroxy-C1–6-alkyl,
C1–12-Alkylsuccinimide
und Thiol, genauso wie die für
nicht-kovalente Bindungen, wie Biotin, Avidin oder Streptavidin
(zur Bindung an einen festen Support, der sein Konjugatpaar enthält). Solche
chemische Gruppen können überall in
dem PCO angeheftet werden (solange sie nicht die Basisfunktion des
funktionellen Segments stören
oder die intramolekulare Duplexbildung verhindern), unter Verwendung
herkömmlicher
Techniken. In Ausführungsformen,
in denen das funktionelle Segment konstruiert ist, um an ein komplementäres Ziel-Molekül zu hybridisieren
(z. B. eine mRNA), wird ein Segment von wenigstens 6 Nukleobasen
an dem terminalen Ende des funktionellen Segments komplementär zu dem
Ziel sein und einzelsträngig,
wenn die PCO einen intramolekularen Duplex bildet. In diesen Ausführungsformen
hybridisieren die PCOs in zwei Schritten an die Zielsequenz. Der
erste Schritt schließt
Hybridisierung der Einzelstrangregion der PCO an die Zielsequenz
ein. Die Stabilität
des intramolekularen Duplex, der dadurch gebildet wird, bringt den
intramolekularen Duplex des PCO zur Destabilisierung und ermöglicht vollständige Hybridisierung an
das Ziel. Da es zwei Erkennungsschritte gibt, sind diese PCOs spezifischer
in dem Nachweis von komplementärer
RNA, als ihre linearen Gegenstücke.
Die Verwendung von PCOs als Sonden in Lösung oder in Festphase (entweder
durch 3'- oder 5'-Terminus oder durch die Basen) ist spezifischer
als ihre linearen Gegenstücke.
-
Die nachstehend gezeigten Studien
zeigen, dass PCOs, die funktionelle Antisensesegmente enthalten,
Antisenseaktivität
in Zellkulturen aufrecht erhalten. Der Vorteil, der für diese
PCOs vorhergesehen wird, ist, dass ihre Bildung von intramolekularen
pseudocyclischen Strukturen weniger Interaktion mit Nichtziel-Makromolekülen (einschließlich Nukleinsäuren und
Proteinen) ermöglicht
und auch mit Polyanionen in Verbindung stehende Nebenwirkungen reduziert
und sie nur in Anwesenheit der Ziel-mRNA linearisiert.
-
In einem anderen Aspekt ist die Erfindung
ein Kit. In diesem Aspekt umfasst der Kit wenigstens eine erfindungsgemäße PCO und
ein oder mehrere andere Reagenzien, die die Ver- wendung des PCOs erleichtern. In spezifischen
Ausführungsformen
umfassen die Kits ein oder mehrere PCOs zur Verwendung in Enzym-katalysierter
Nukleinsäureamplifikation
(z. B. PCR, RT-PCR) in einem oder mehreren Containern und umfasst
weiterhin zusätzliche
Bestandteile zur Durchführung
der Amplifikationsreaktionen. Wenn die Ziel-Nukleinsäuresequenz, die amplifiziert
wird, eine ist, die mit Erkrankung oder Störung in Zusammenhang gebracht wird,
können
die Kits zur Diagnose und Prognose verwendet werden. In einer spezifischen
Ausführungsform wird
ein Kit zur Verfügung
gestellt, der in einem oder mehreren Containern PCOs zur Verwendung
als Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
(reverse) zur Durchführung
der Amplifikation enthält
und optional eine DNA-Polymerase oder andere Polymerasen (z. B.
eine Reverse Polymerase zur Verwendung in RT-PCR) mit und ohne Exonukleaseaktivität. Ein Kit
zur Triamplifizierung kann weiterhin in einem oder mehreren Containern
ein Blockierungs-0ligonukleotid und optional DNA-Ligase umfassen.
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PCOs in Containern können in
jeder Form sein, z. B. lyophylisiert oder in Lösung (z. B. destilliertes Wasser
oder gepufferte Lösung)
usw. PCOs und andere Reagenzien, die fertig zur Verwendung in der
gleichen Amplifizierungsreaktion sind, können in einem Einzelcontainer
kombiniert werden oder können
in getrennten Containern sein.
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In einer anderen Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung umfasst ein Kit zum Nachweis einer ausgewählten Ziel-DNA
Zielsequenzen in einem oder mehreren Containern (a) Primer zur Enzym-katalysierten
Amplifizierung, von denen einer oder beide PCOs sind, die mit fluoreszierenden
oder quenchenden Gruppen markiert sind; und optional: (b) eine Kontroll-DNA-Zielseqenz;
(c) einen optimierter Puffer zur Amplifikation; (d) geeignete Enzyme
für das
in Erwägung
gezogene Verfahren der Amplifikation, z. B. eine DNA-Polymerase
zur PCR- oder Triamplifikation oder SDA, eine reverse Transkriptase
für NASBA;
(d) einen Satz von Anweisungen zum Ausführen der Amplifikation, die
z. B. die optimalen Bedingungen beschreiben, z. B. Temperatur, Anzahl
der Amplifikationszyklen. Optional stellt der Kit (e) Mittel zur
Stimulierung und zum Nachweis von Fluoreszenzlichtemission zur Verfügung, z.
B. ein Fluoreszenzplattenlesegerät
oder ein Kombinations-Thermocycler-Plattenlesegerät, um die
Analyse durchzuführen.
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Die folgenden Beispiele werden nur
zu erklärenden
Zwecken zur Verfügung
gestellt und sind weder gedacht, noch sollten sie als in irgendeiner
Weise die Erfindung einschränkend
ausgelegt werden.
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BEISPIELE Beispiel
1
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Synthese und
Analyse von Oligonukleotiden
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Um das therapeutische Potential von
PCOs zu untersuchen, haben wir ein PS-Oligonukleotid (18er-Mer)
das komplementär
zu der regulatorischen Untereinheit von PKA (Rlα) (7, 32) ist verwendet. Ein
Antisense-Oligonukleotid, das komplementär zu dieser Region der PKA
Rlcc mRNA ist, wurde im Detail in in vitro und in vivo Modellen
untersucht (7, 32, 33) und wird zur Zeit in humanen klinischen Versuchen
ausgewertet.
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Die Synthese von Oligonukleotiden
wurde in einem 1 μMol-Maßstab auf
einem Biosearch 8900 DNA-Synthesizer durchgeführt unter
Verwendung von Deoxynukleosid-3'phosphoramiditen
(Perseptive Biosystems, Framingham, MA) zur Kettenverlängerung
von dem 3'- zu 5'-Ende und Deoxynukleosid-5'-phosphoramiditen
(Glen Research, Sterling, VA) für
Kettenverlängerung
von dem 5'- zu 3'-ende. A11e Oligonukleotide mit
Ausnahme des 01igonukleotids mit der SEQ ID NO: 1, wurden in zwei
Schritten synthetisiert. Zunächst
wurden die Oligonukleotide (mit Ausnahme der Oligonukleotide SEQ
ID NO: 2 und 3) von dem 5'-
zu dem 3'-Ende synthetisiert
unter Verwendung von 3'-Dimethoxytrityi-deoxynucleosid-CPG
(Glen Research, Sterling, VA) und geeignete Deoxynucleosid-5'-phosphoramidite
wurden synthetisiert unter Verwendung eines modifizierten RNA-Syntheseprogramms,
in dem die Detritylierungszeit und Detritylierungslösungsvolumen
verdoppelt waren im Vergleich zu dem Standard-RNA-Syntheseprogramm.
Der zweite Teil der Oligonukleotide (mit Ausnahme der Oligonukleotide
SEQ ID NO: 2 und 3) wurde von dem 3'- zu dem 5'-Ende synthetisiert unter Verwendung
von Deoxynukleosid-3'-phosphoramiditen
und einem Standard-DNA-Syntheseprogramm.
Die Oligonukleotide SEQ ID NO: 2 und 3 wurden zunächst von
dem 5'zu dem 3'-Ende synthetisiert,
dann von dem 5'-
zu dem 3'-Ende unter
Verwendung von einem geeigneten CPG-supportgebundenen Nukleosid,
Nukleosidphosphoramiditen und einem Syntheseprogramm. Oligonukleotid
SEQ ID NO: 1 wurde synthetisiert unter Verwendung von Deoxynucleosid-3'-phosphoramiditen
und einem Standard-DNA-Syntheseprogramm. Oxidation nach jeder Kopplung
wurde durchgeführt
unter Verwendung von 3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid,
um eine Phosphorothioatverbindung zu erhalten oder es wurde ein
Jodreagens verwendet, um eine Phosphodiesterverbindung wie gewünscht zu
erhalten. Die Deprotektion aller Oligonukleotide wurde durch Inkubation
mit der konzentrierten Ammoniumhydroxidlösung bei 65°C über Nacht vervollständigt. Die
Oligonukleotide wurden gereinigt unter Verwendung von präparativer
Polyacrylamidgelelektrophorese und entsalzt unter Verwendung von
C18 Sep-Pak-Patronen (Waters). Die Analyse der Oligonukleotide wurde
durchgeführt
unter Verwendung von Kapillargelelektrophorese (CGE). Die Reinheit
der Oli gonukleotide, basierend auf A260/Massenverhältnis war > 98% und basierend
auf CGE war 95%, der Rest waren n–1-, n–2-, usw., Produkte.
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Für
die vorliegende Untersuchungen haben wir ein 18er-Mer PS-Oligonukleotid
(SEQ ID NO: 1), das komplementär
zu der mRNA der regulatorischen Untereinheit von Proteinkinase A
(Rlα) ist
und von dem gezeigt wurde, dass es wirksam ist in der Inhibierung
des Wachstums von verschiedenen Krebszellen in vitro und dem Wachstum
von Tumoren in Maus-Xenograftmodellen
durch einen sequenzspezifischen Antisensemechanismus (7, 32, 33).
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PCOs, die das funktionelle Phosphodiestersegment
enthalten: Zunächst
synthetisierten wir Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 (Tabelle 1), das
ein 18er-Mer Phosphodiester-Oligonukleotid (PO-Oligonukleotid) als
funktionelles Segment und ein 6er-mer als das protektive PO-Oligonukleotid, verbunden
durch ihre 5'-5'-Enden, enthält. Als
eine Kontrolle synthetisierten wir Oligonukleotid SEQ ID NO: 3 (Tabelle
1), in dem das funktionelle Segment das gleiche ist wie in Oligonukleotide
SEQ ID NO: 2, was jedoch zwei Fehlpaarungen in dem protektiven PO-Oligonukleotid
enthält.
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Beispiel 2 Synthese von
S35-markiertem Oligonukleotid
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Zur S35-Markierung
wurde Oligonukleotid SEQ ID NO: 8, das vier N-Phosphonatverbindungen
an dem 5'-Ende des
funktionellen Segments enthielt, synthetisiert. Für das markierte
Produkt wurde die Synthese von Oligonukleotid SEQ ID NO: 8 in drei
Schritten ausgeführt – der erste
und zweite Schritt wurde ausgeführt,
wie vorstehend beschrieben. In dem dritten Schritt wurden die letzten
vier Kopplungen ausgeführt
unter Verwendung von Nucleosid-H-phosphonat und H-Phosphonatchemie.
Die Oxidation von den letzten vier H-Phosphonatverbindungen wurde
durchgeführt
mit elementarem S35-Schwefel (0,5 bis 2,5
Ci/mg, Amersham), wie früher berichtet
(34). S35-markiertes Oligonukleotid SEQ
ID NO: 8 wurde gereinigt unter Verwendung von präparativer 20%-iger Polyacrylamidgelelektrophorese
und entsalzt unter Verwendung von C18 Sep-Pak-Patronen. Die spezifische
Aktivität,
die von Oligonukleotide SEQ ID NO: 8 erhalten wurde, war 0,2 μCi/μg.
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Beispiel 3
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Thermale Schmelzexperimente
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Die Schmelztemperaturen von Oligonukleotiden
allein und in Anwesenheit von Komplementär-RNA wurden bestimmt in einem
Puffer, enthaltend 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2,
0,1 mM Na2EDTA und 10 mM Natriumphosphat,
pH 7,4 (23). Jedes Oligonukleotid wurde allein genommen oder mit
Komplementär-RNA
in einem Verhältnis
von 1 : 1 in einem Eppendorf-Röhrchen gemischt
und in einer Speed-Vac getrocknet und resuspendiert in 1 ml Puffer.
Die Endkonzentration des Oligonukleotids in jeder Probe war 1 μM und die
Endkonzentration der Komplementär-RNA
war 1 μM.
Die Proben, die das Oligonukleotid allein enthielten, wurden auf 85°C für 2 Min.
erhitzt und direkt auf Eis für
5 Min. abgekühlt,
um die Bildung von intramolekularen Duplexen zu ermöglichen.
Die Proben, die das Oligonukleotid mit der Komplementär-RNA enthielten,
wurden bei Raumtemperatur (21°C)
für 1 Std.
inkubiert. Dann wurden die UV-Absorptionskurven als eine Funktion
der Temperatur auf einem Lambda 20 UV/Vis-Spektrometer (Perkin-Elmer)
bei 260 nm unter Verwendung eines linearen Bewegungsmulticell-Halters
(6 Zellen) aufgezeichnet. Die Temperatur wurde durch ein PTP-6-Peltier-System, das
an dem Spektrometer hing, kontrolliert. Die Heizrate war 0,5°C/Min. Die
Daten wurden auf einem Dell-Computer, der mit dem Instrument verbunden
war, gesammelt und mit UV-WinLab-Software, die mit dem Instrument
geliefert wurde, prozessiert. Die Schmelztemperaturen (Tms) wurden von den ersten abgeleiteten Kurven
gemessen. Jeder Tm-Wert war ein Durchschnitt
von wenigstens zwei Messungen und die Reproduzierbarkeit lag innerhalb ± 1,0°C.
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Der Tm von
Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 allein war 51,9°C, wohingegen Oligonukleotid
SEQ ID NO: 3 allein eine breite Transition ohne einen definierten
Tm zeigte, was darauf hinweist, dass das
funktionelle Segment mit dem Komplementär 6er-mer protektiven Segment
hybridisiert und eine intramolekulare pseudocyclische Struktur,
wie gezeigt in 1, bildet.
Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 kann abwechselnd einen linearen tandem-intramolekularen
Komplex unter experimentellen Bedingungen bilden. Jedoch würde ein
linearer intramolekularer Komplex einen geringeren Tm-Wert haben
als der, der für
Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 alleine beobachtet wurde. Zusätzlich haben
wir keine langsam wandernden Banden auf nichtdenaturierenden Gelen
beobachtet, was die Möglichkeit
der Bildung von linearen Tandemstrukturen ausschließt (Daten
nicht gezeigt). Oligonukleotid SEQ ID NO: 2, das zwei Fehlpaarungen
in dem protektiven Segment hatte, hybridisiert nicht mit dem funktionellen
Segment und bleibt in der linearen Form.
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In Anwesenheit der Komplementär-RNA hatten
Oligonukleotide SEQ ID NO: 2 und 3 jeweils Tms
von 76,7°C
und 76,8°C,
was nahe legt, dass das funktionelle Segment von Oligonukleotiden
SEQ ID NO: 2 und 3 mit der Ziel-RNA hybridisierte und stabile Heteroduplexe
bildete. Die Tms wurden aufgenommen durch
Mischen der hybridisierten Form des Oligonukleotids SEQ ID NO: 2
und der Komplementär-RNA
bei Raumtemperatur (21°C)
vor der Erhitzung auf 85°C
und dann Abkühlen
des Gemisches um die intramolekulare pseudocyclische Struk tur des
Oligonukleotids SEQ ID NO: 2 zu destabilisieren, um die Duplexbildung
mit RNA zu begünstigen.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die intramolekulare pseudocyclische
Struktur des Oligonukleotids SEQ ID NO: 2 sich selbst in Anwesenheit
der Komplementär-RNA
destabilisiert und einen stabilen Heteroduplex bildet. Die thermale
Stabilität
des Duplex aus Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 und der RNA war höher als
die thermale Stabilität
der intramolekularen pseudocyclischen Struktur von Oligonukleotid
SEQ ID NO: 2 (Tabelle 1), die auch die Destabilisierung der pseudocyclischen
Struktur von Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 begünstigen würde.
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Thermale Schmelzstudien zeigten,
dass Oligonukleotid SEQ ID NO: 6 alleine eine breite Transition hatte,
wohingegen Oligonukleotide SEQ ID NO: 7–9 alleine jeweils Tms-Werte von 48°C, 50,2°C und 55,3°C hatten. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass Oligonukleotid SEQ ID NO: 5, in dem das protektive Segment
nur fünf
Nukleotide lang war, keine stabile pseudocyclische Struktur mit
der 5'-Region des
funktionellen Segments (PS-Oligonukleotid) gebildet hat. Die Stabilität der pseudocyclischen
Strukturen der Oligonukleotide SEQ ID NO: 7-9, in denen die Länge des
protektiven Segments sich jeweils von sechs Basen zu acht Basen
Länge steigerte,
steigerte sich stufenweise. Oligonukleotide SEQ ID NO: 10 und 11,
die Fehlpaarungen in dem protektiven Segment enthielten, zeigten
breite Schmelztransitionen ohne bestimmte Tms.
In der Anwesenheit von Komplementär-RNA zeigten Oligonukleotide
SEQ ID NO: 6-11 ähnliche
Tms (Tabelle 1), was nahe legt, dass alle
Oligonukleotide die lineare Form in Anwesenheit von RNA annahmen
und Heteroduplexe gebildet haben.
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Beispiel 4
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Nukleasestabilität von Oligonukleotiden
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Eine A260-Oligonukleotideinheit
wurde auf 90°C
für 2 Min.
erhitzt in einem Puffer, enthaltend 100mM NaCl, 2 mM MgCl2, 25 mM Tris-HCl, pH 7,5, und dann schnell
auf 0°C
abgekühlt.
Die angelagerten Proben wurden mit Schlangengift-Phosphodiesterase
(0,1 μg,
Boehringer Mannheim) bei 37°C
für 5 Min.
oder 30 Min. inkubiert. Der Verdau wurde gestoppt durch Erhitzen
auf 90°C
für 5 Min.
Die verdauten Oligonukleotide wurden entsalzt unter Verwendung einer
C18 Sep-Pak-Patrone vor Analyse durch CGE (Modell 2200, Backuran
Instruments).
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Um zu bestimmen, ob die pseudocyclische
Form des Oligonukleotids SEQ ID NO: 2 größere Nukleasestabilität auf das
Oligonukleotid überträgt, als
sie bei Oligonukleotid SEQ ID NO: 3 gefunden wird, wurden beide
Oligonukleotide SEQ ID NO: 2 und 3 mit Schlangengift-Phosphodiesterase
(SVPD) inkubiert. Aliquots der Inkubationsgemische wurden nach 0,
5 und 30 Min. entfernt und durch CGE analysiert. 2 zeigt, dass Oligonukleotid SEQ ID NO:
2 verhältnismäßig stabiler
war als Oligonukleotid SEQ ID NO: 3, intaktes Oligonukleotid SEQ
ID NO: 2 war noch nach 30 Min. nachweisbar, wohingegen Oligonukleotid
SEQ ID NO: 3 unter den gleichen experimentellen Bedingungen schon
zu dem 5 Min.-Zeitpunkt vollständig
abgebaut war. Diese Ergebnisse legen nahe, dass trotz der Anwesenheit
von zwei 3'-Enden
in diesen Oligonukleotiden nur Oligonukleotid SEQ ID NO: 2 stabil
gegen 3'-ExoNuklease
SVPD ist, aufgrund der Anwesenheit der intramolekularen pseudocyclischen
Struktur.
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In dem nächsten Schritt synthetisierten
und untersuchten wir Oligonukleotide SEQ ID NO: 4 und 5, in denen
Antisense- und protektive PO-Oligonukleotide durch 3'-3'-Verbindungen verbunden
sind. Oligonukieotide SEQ ID NO: 4 und 5 hatten Tms, ähnlich zu
denen von jeweils SEQ ID NO: 2 und 3 (Tabelle 1). In Nukleasestabilitätsexperimenten
gegen Milzphosphodiesterase (eine 5'-cxoNuklease) war Oligonukleotid SEQ
ID NO:4, das in einer pseudocyclischen Form existiert, stabil (wie
in dem Fall von Oligonukleotid SEQ ID NO: 2; Oligonukleotid SEQ
ID NO: 5, das keine intramolekulare pseudocyclische Struktur bilden
kann, wurde vollständig
verdaut (wie im Fall mit Oligonukleotid SEQ ID NO: 3; Daten nicht
gezeigt). Diese Daten legen nahe, dass pseudocyclische Strukturbildung
Antisense-Oligonukieotide mit Stabilität gegen Exonukleasen versorgt.
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Ermutigt durch diese Ergebnisse,
synthetisierten wir Oligonukleotide SEQ ID NO: 6–9, die aus einem 18er-Mer
PS-Oligonukleotid als funktionelles Segment und einem PO-Oligonukleotid
als protektives Segment, verbunden durch ihre 3'-Enden (3'-3'-Verbindung)
bestanden. Die Länge
des protektiven Segments variierte von 5 bis 8er-Mer (jeweils Oligonukleotide
SEQ ID NO:6–9)
(Tabelle 1). Als Kontrollen synthetisierten wir Oligonukleotide
SEQ ID NO: 10 und 11, die jeweils zwei und drei Fehlpaarungen in
dem protektiven Segment enthielten. Diese Kontrollen korrespondierten
mit den Oligonukleotiden SEQ ID NO: 6 und 9 in der Länge. Oligonukleotid
SEQ ID NO: 1, ein 18er-Mer PS-Oligonukleotid ohne einen protektiven
Segmentanhang wurde zum Vergleich synthetisiert.
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Beispiel 5
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RNase H-vermittelte
Spaltungsexperimente
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RNA wurde mit P32 am
5'-Ende markiert,
unter Verwendung von T4 Polynukleotidkinase (Pharmacia) und [γ-32P]ATP (Amersham), wie früher berichtet
(24). Oligonukleotide SEQ ID NOs: 1, 6, 8, 10 und 11 wurden in 10 μl Puffer
(30 mM MEPES.KOH, pH 8,0, 75 mM KCl, 6 mM MgCl2,
1,5 mM DTT, 75 μg/ml
BSA), gelöst, erhitzt
beim 85°C
für 1 Min.
und dann auf Eis für
5 Min. abgekühlt.
Etwa 50.000 CPM P32-endmarkierte RNA in
4 μl Wasser
wurde zu gesetzt zu dem angelagerten Oligonukleotid in Pufferlösung (10 μl) und bei
37°C für 10 Min.
inkubiert. RNase N (0,65 μl
1 : 10 verdünnt;
Pharmacia) wurde dem Gemisch zugesetzt und bei 37°C für 10 Min.
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zusatz von 1 μl 0,5 M EDTA
und 20 μl
Formamid gestoppt und analysiert unter Verwendung einer 20%-igen
denaturierenden Polyacrylamidgelelektrophorese und Autoradiographie.
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Oligonukleotide SEQ ID NO: 5–11 wurden
mit der Komplementär-RNA
inkubiert, die an dem 5'-Ende mit
P32 markiert war und mit RNase H. RNase
H bindet an den DNA-RNA-Heteroduplex
und spaltet RNA an dem 3'-Ende
der RNA des Heteroduplex (24). Das Spaltungsmuster von RNA in der
Anwesenheit von Oligonukleotiden SEQ ID NO: 6–11 war ähnlich zu dem von Oligonukleotid
SEQ ID NO: 1 (3), was
nahe legt, dass diese Oligonukleotide eine lineare Form in Anwesenheit
der komplementären
RNA annahmen und dass alle Oligonukleotide Heteroduplexe mit der
Ziel-RNA gebildet haben; diese Heteroduplexe waren Substrate für RNase
H, was eine der wichtigsten Eigenschaften ist, die für Antisense-Aktivität erforderlich
sind.
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Beispiel 6
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In vivo Stabilität von Oligonuk1eotiden
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Die Oligonukleotide SEQ ID NO: 1,
6 und 8 wurden intravenös
CD-1-Mäusen
(20–25
g) bei einer Dosis von 50 mg/kg verabreicht. Blut wurde von den
Mäusen
1 und 3 Std. nach Verabreichung in heparinisierten Röhrchen gesammelt.
Das Plasma (100 ml) wurde mit Proteinase K (60 μg, Sigma) in Extraktionspuffer
(0,5% SDS, 10 mM NaCl, 20 mM Tris-HCl, pH 7,6, 10 mM EDTA) für 2 Std.
bei 60°C
inkubiert. Die Proben wurden zweifach mit Phenol/Chloroform (1 :
1; v/v) extrahiert und mit Ethanol nach Zusatz von Glycogen (1 μg) präzipitiert.
Die Proben wurden 5'-endmarkiert
mit [γ-P32]ATP (Amersham) unter Verwendung von T4-PolyNukleotidkinase
(10 Einheiten, New England Biolabs) und dann analysiert unter Verwendung
einer 20%-igen denaturierenden Polyacrylamidgelelektrophorese und
Autoradiographie.
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Nachdem wir etabliert hatten, dass
Oligonukleotide SEQ ID NO: 6-9 intramolekulare pseudocyclische Formen
unter physiologischen Bedingungen annehmen, eine lineare Form in
Anwesenheit von Komplementär-RNA
annehmen, Bindungsaffinität
zur Aktivierung von RNase H aufrechterhalten und biologische Aktivität haben,
waren wir interessiert an der Untersuchung der in vivo Nukleasestabilität von diesen
Oligonukleotiden im Vergleich zu Oligonukleotid SEQ ID NO: 1. Wir
untersuchten drei Oligonukleotide, SEQ ID NO: 1, 6 und 8 auf ihre
verhältnismäßige in
vivo Stabilität.
Wir verabreichten diese drei Oligonukleotide intravenös an Mäuse in einer
Dosis von 50 mg/kg. 1 und 3 Std. nach Verabreichung wurde Blut in
heparinisierten Röhrchen
gesammelt und Plasmaproben wurden hergestellt. Die Oligonukleotide
wurden von dem Plasma extrahiert unter Verwendung der vorher beschriebenen
Protokolle (35) und mit P32 unter
Verwendung von PolyNukleotidkinase markiert. Die Analyse der markierten
Oligonukleotide durch Polyacrylamidgelelektrophorese zeigte die
Anwesenheit von sowohl intakten als auch abgebauten Produkten von
Oligonukleotiden SEQ ID NO: 1, 6 und 8 im Plasma (5).
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Die Analyse der Ergebnisse von Oligonukleotiden
SEQ ID NO: 6 und 8 zeigten vornehmlich die Anwesenheit von Banden
mit geringerer Beweglichkeit als das intakte 18er-Mer Oligonukleotid
SEQ ID NO: 1, wohingegen Oligonukleotid SEQ ID NO: 1 die Anwesenheit
von Abbauprodukten zeigte, was nahe legt, dass die 3'-3'-Verbindung zwischen
dem protektiven Segment und dem funktionellen Segment gesteigerte
Nukleasestabilität
zur Verfügung
stellt. Der Vergleich der Abbauprodukte von Oligonukleotiden SEQ
ID NO: 6 und 8, die jeweils ein 5er- und 7er-Mer protektives Segment
enthielten, legt nahe, dass Oligonukleotid SEQ ID NO: 7 stabiler
ist als Oligonukleotid SEQ ID NO: 5. Oligonukleotid SEQ ID NO: 7
bildet eine stabilere intramolekulare pseudocyclische Struktur als
Oligonukleotid SEQ ID NO: 5 (siehe auch Tm Daten).
Es ist erwähnenswert,
dass der Abbau von Oligonukleotiden SEQ ID NO: 6 und SEQ ID NO:
8 ein 18er-Mer PS-Oligonukleotid erzeugt (Oligonukleotid SEQ ID
NO: 1), das wenigstens ein Nukleotid, angeheftet über eine
3'-3'-Verbindung, als
Intermediärprodukt
enthält,
das gesteigerte Stabilität
zur Verfügung
stellt (siehe 5).
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Beispiel 7
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Pharmakokinetik und Gewebedisposition
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Oligonukleotid SEQ ID NO: 8 wurde
subkutan in einer Dosis von 2 mg/kg (ein Gemisch von unmarkiertem
und S35-markiertem Oligonukleotid SEQ ID
NO: 8) in 100 μl
Saline männlichen
CD-1 Mäusen
(20–24
g; Charles River, Wilmington, MA) verabreicht. 3, 48 und 96 Std.
nach Verabreichung wurden zwei Mäuse
zu jedem Zeitpunkt betäubt
durch Aussetzen gegen Metofane (Malinkrodt Veterinary, Mundelein),
gefolgt von einer cervicalen Dislokation. Blut wurde in EDTA enthaltenden
Röhrchen
(Becton Dickinson, Franklin Lakes, NJ) gesammelt. Leber, Nieren,
Milz, Herz und Lungen wurden entfernt und auf ein Stück Gaze
geblottet, gewogen und bei –20°C gelagert.
Zur Zählung
von S35 wurden 50 μl Plasma 1 ml TS-2 (Research
Product International, Mt. Prospect, IL) zugegeben, verwirbelt und
mit 250 μl
10%-iger eiskalter Essigsäure
vermischt. Die Proben wurden wieder verwirbelt, bis sie gleichmäßig waren,
dann wurden 18 ml eines 3a70B-Scintillationscocktails (Research
Product International) zugegeben. Die Proben wurden dreifach hergestellt
und über
Nacht bei Raumtemperatur vor der Zählung inkubiert. Die dreifachen
Gewebestücke,
die zwischen 10–50
mg wogen, wurden in Szintillationsfläschchen gegeben, die 1 ml gewebesolubilisiertes
TS-2 zugegeben wurde. Die Fläschchen
wurden für
2–4 Std.
bei 50°C
inkubiert, mit 250 μl
10%-iger eiskalter Essigsäure
gemischt, nach dem Mischen wurden 18 ml 3a70B Szintillationscocktail
zugegeben. Das Fläschchen
wurde wieder verwirbelt und über
Nacht stehen gelassen, um die Chemilumineszenz zu verringern. Das
Radioaktivitätsniveau
wurde gezählt
unter Verwendung von Beckman Liquid Scintillation Counter.
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Die vorstehenden zeigen, dass Oligonukleotide
SEQ ID NO: 6 und 8 gesteigerte in vivo Stabilität, verglichen mit Oligonukleotid
SEQ ID NO: 1, besitzen und dass der Anstieg der Stabilität von Oligonukleotiden SEQ
ID NO: 6 und 8 das Ergebnis der Bildung von intramolekularen pseudocyclischen
Strukturen unter physiologischen Bedingungen sind, genauso wie Schutz
von 3'-Enden durch
3'-3'-Verbindung. Wir
haben eine vorläufige
pharmakokinetische Gewebedispositionsstudie von Oligonukleotid SEQ
ID NO: 8 in Mäusen
durchgeführt.
Wir verabreichten 2 mg/kg Oligonukleotid SEQ ID NO: 8 (ein Gemisch
von S35-markiertem und unmarkiertem Oligonukieotid)
subkutan an Mäuse,
um zu verstehen, ob signifikante Unterschiede in den pharmakokinetischen
und Gewebeverteilungsprofilen bestehen, verglichen mit PS-Oligonukleotiden
generell. 3, 48 und 96 Std. nach Verabreichung wurden die Mäuse getötet und
Leber, Niere, Herz, Lunge und Milz wurden gesammelt. Die Gewebe
wurden homogenisiert und radioaktive Spiegel wurden quantifiziert.
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Die Konzentration von Oligonukleotid
SEQ ID NO: 8, basierend auf den Radioaktivitätsspiegeln in Geweben ist in 6A und B gezeigt.
Sie zeigt, dass Oligonukleotid SEQ ID NO: 8 auf die Hauptorgane
verteilt war und dass das Gewebedispositionsprofil ähnlich zu
dem war, das für
andere PS-Oligonukleotide berichtet wurde (36–39). Allerdings wurden beachtenswerte
Veränderungen
beobachtet bezüglich
der Leerung der Gewebe, verglichen mit PS-Oligonukleotiden (16, 17, 19, 36). 6A zeigt die Prozente der
verabreichten Dosis, verteilt auf Leber, Niere und Milz nach 3,
48 und 96 Std. 6C zeigt,
dass mehr als 60 % der verabreichten Dosis in 7 Tagen im Urin ausgeschieden
wurde. Das Verschwinden des Oligonukleotids von den Geweben war schneller
als es generell für
PS-Oligonukleotide im Allgemeinen beobachtet wurde (16, 17, 19,
36). Diese Beobachtung legt nahe, dass Oligonukleotid SEQ ID NO:
8 in der intramolekularen pseudocyclischen Form in diesen Geweben
bleibt, weniger mit Makromolekülen
interagiert und dadurch schnell aus diesen Geweben entfernt wird.
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Beispiel 8
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Inhibition von Zellwachstum
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Nachdem wir festgestellt hatten,
dass diese Oligonukleotide intramolekulare pseudocyclische Strukturen
unter physiologischen Bedingungen bildeten und eine lineare Form
annahmen und an das Ziel in Anwesenheit der Komplementär-RNA banden,
führten
wir weitere Experimente durch, um zu bestimmen, ob die pseudocyclischen
Strukturen von der Zelle aufgenommen würden, an die mRNA binden würden und
letztendlich biologische Aktivität, ähnlich zu
der von Oligonukleotid SEQ ID NO: 1, zeigen würden, das keinen protektiven
Segmentanhang hat und auch keine intramolekularen Strukturen bildet.
Untersuchungen wurden durchgeführt
unter Verwendung von Oligonukleotiden SEQ ID NO: 1 und 7–9, um die
Inhibition von Krebszellwachstum von MDA-MB 468 (Brustkrebs)- und
GEO (Colon-Krebs)-Zelllinien zu untersuchen, unter Verwendung von anheftungsabhängigen und
anheftungs-unabhängigen
Assays. In dem nachstehend beschriebenen Assaysystem ist die Verwendung
von Lipiden nicht erforderlich zur Lieferung von Oligonukleotiden.
Die Vermeidung der Benutzung von Lipiden war erwünscht, da PCOs variable polyanionische
Eigenschaften haben und ihre Verkapselung mit Lipiden nicht gleichmäßig sein
könnte.
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Zellkultur. MDA-MB-468 humane Brustkrebszellen
wurden von der American Type Culture Collection (Rockville, MD}
bezogen. Die Zellen wurden routinemäßig in einem 1 : 1 (v/v) Gemisch
von Dulbeccos Modifiziertem Eagles-Medium (DMEM) und Hams F12-Medium,
angereichert mit 10% hitzeinaktiviertem fötalen Kälberserum, 20 mM Hepes (pH
7,4), Penicillin (100 U/ml) und Streptomycin (100 μg/ml) (Flow,
Irvine, UK) kultiviert. GEO-Zellen wurden freundlicherweise zur
Verfügung
gestellt von Dr. M. Brattain (Baylor College of Medicine, Houston,
TX). GEO-Zellen wurden in McCoys-Medium, angereichert mit 10 % hitzeinaktiviertem
fötalen Rinderserum,
20 mM Hepes (pH 7,4), Penicillin (100 U/ml) und Streptomycin (100 μg/ml) in
einer angefeuchteten Atmosphäre
von 95% Luft und 5% CO2 bei 37°C kultiviert.
-
Anheftungsabhängiger Wachstumsassay. MDA-MB-468-Zellen
(104 Zellen/Vertiefung) wurden in 48 Multivertiiefungs-Clusterschälchen (Becton
Dickinson, Mailand, Italien) gesät
und alle 24 Std. mit den angegebenen Konzentrationen der Oligonukleotide
behandelt. Nach 5 Tagen Wachstum wurden die Zellen trypsiniert und
mit einem Hämocytometer
gezählt.
-
Clonogener Assay. GEO-Zellen (5 × 103 Zellen/Vertiefung) wurden in 0,3% Difco
Bactoagar (Difco, Detroit, MI), angereichert mit Vollkultur, gesät. Die Suspension
wurde 0,5 m überlagert;
von 0,8% Agarmedium Basisschicht in 24 Multivertiefungs-Clusterschälchen (Becton
Dickinson, Mailand, Italien). Nach 12 Tagen wurden die Kolonien
mit Nitroblau-Tetrazolium gefärbt
und Kolonien, die größer als
50 μm waren,
wurden mit einem Artek 880-Koloniezähler (Artek
Systems, Farmingdale, NY) gezählt.
-
Oligonukleotid SEQ ID NO: 1 wurde
intensivst untersucht gegen eine Anzahl von Krebszelllinien und es
wurde gezeigt, dass es das Zellwachstum durch einen Antisense-Mechanismus
inhibiert (7, 32, 33). Ergebnisse der prozentualen Wachstumsinhibierung
unter Verwendung dieser Oligonukleotide sind in 4 zusammengefasst. Alle Oligonukleotide
zeigten ähnliche
dosisabhängige
Wachstumsinhibierungsaktivität.
Diese Ergebnisse bestätigen,
dass Oligonukleotide SEQ ID NO: 7–9, die die gleiche Antisensesequenz
wie die von Oligonukleotid SEQ ID NO: 1 haben, ähnliche Zellwachstum inhibierende
Aktivität
hatten und der protektive Segmentanteil von Oligonukleotiden SEQ
ID NO: 7–9
störte
ihre biologische Aktivität
nicht. Zukünftige
Studien werden sich auf die Untersuchungen nicht sequenzspezifischer
Aktivitäten,
falls vorhanden, des protektiven Segmentanteils mit geeigneten Kontrollen
konzentrieren.
-
Beispiel 9
-
Fluorophore-markierte
Cyclicons
-
Cycliconaufbau und -synthese
-
Die Cyclicons wurden so gebaut, dass
sie eine lange Primer-Sonde und ein kurzes Modifikatoroligo, angeheftet
durch eine 3'-3'- oder 5'-5'-Verbindung enthalten.
Die hier untersuchte Primer-Sonde war eine zwanzig Nukleotid lange
Sequenz, die komplementär
zu einem Teil der humanen MDM2-mRNA war. Das Modifikatoroligo war
komplementär
zu sechs bis acht Nukleotiden an dem 3'- oder 5'-Ende der Primer-Sondensequenz. Wenn
das Modifikatoroligo komplementär
zu dem 5'-Ende der
Primer-Sonde war, wurden die zwei Oligos über eine 3'-3'-Verbindung angeheftet.
Wenn das Modifikatoroligo komplementär zu dem 3'-Ende der Primer-Sonde war, wurden die
zwei Oligos über
eine 5'-5'-Verbindung angeheftet.
-
Fluoreszierender
Cyclicon-Sondenaufbau
-
Um die Hybridisierung zwischen der
Sondensequenz des Cyclicons und der Ziel-Nukleinsäure nachzuweisen, wurde eine
Fluorophore (Fluorescein) oder ein Fluoreszenzresonanzenergiedonor
(FRED) an das freie Ende (3' oder
5') des Modifikatoroligos
angeheftet. Ein Fluoreszenzquencher (DABCYL) oder ein Fluoreszenzresonanzenergieakzeptor
(FREA) auf einer Thyminbase (an 5-Position) wurde in der Primer-Sondensequenz
eingebaut ( 8). In Abwesenheit
der Ziel-Nukleinsäure
bilden Cyclicons intramolekulare cyclische Strukturen; in diesem
Stadium werden die Fluorophore und der Quencher in direkte Nähe zueinander
gebracht (8), was in
einem Verlust der Fluoreszenz aufgrund von FRET resultiert. In der
Anwesenheit einer Ziel-Nukleinsäuresequenz
in Lösung
hybridisiert die Sondensequenz an die Komplementärsequenz des Ziels, was die intramolekulare
cyclische Struktur destabilisiert und ein Öffnen verursacht, was in spontaner
Fluoreszenzemission resultiert. Die Anwesenheit von Fluoreszenz
zeigt die Hybridisierung zwischen der Ziel-Nukleinsäure und der Sondensequenz des
Cyclicons an (8).
-
Synthese
-
3'-3'- und 5'-5'-verbundene Cyclicons
wurden in einem 1 bis 2 μMol-Maßstab auf
einem Biosearch 8900 DNA-Synthesizer, wie früher beschrieben, synthetisiert
(45–47),
unter Verwendung von 3'-
und 5'-Phosphoramiditen,
wie erforderlich. Die 5'-Phosphoramidite,
6-FAM-Phosphoramidit,
6-FAM-CPG, DABCYL-T-Phosphoramidit und DABCYL-CPG wurden von Glen
Research Corporation bezogen. Deoxynucleosid-3'-phosphoramidite wurden von Perkin-Eimer
bezogen. Nach der Synthese wurden die Oligonukleotide deprotektiert
mit konzentriertem Ammoniumhydroxid und auf nichtdenaturierenden
Polyacrylamidgelen gereinigt. Nach Ausschneiden und Extraktion der
geeigneten Gesamtlängen-Oligonukleotidbande
aus dem Gel wurden sie entsalzt unter Verwendung von Waters C
18 Sep-Pack-Patronen. Die Oligonukleotide
wurden in einer Speed-Vac unter Vakuum getrocknet und die Konzentrationen
wurden durch Absorptionsmessung bei 260 nm bestimmt. Die Oligonukleotidsequenzen,
die synthetisiert wurden und in den nachfolgenden Beispielen verwendet
wurden, sind:
-
Fluoreszenzmessungen
-
Fluoreszenzmessungen wurden durchgeführt in Perkin-Elmers
ABI Prisma 7700-Maschine im Plattenlesemodus in einer Platte mit
96 Vertiefungen. Jede Probe war 50 μl. Alle Reaktionen wurden in
50 mM Tris, pH 8,0, enthaltend 1 mM MgCl2,
durchgeführt.
-
DNA-Polymerasekettenverlängerung
-
Das 40er-Mer Template (SEQ ID NO:
17 3'-TTCCACTGTGGACAAGAGTGAGTGTCTACATGGACCCAGG-5') (0,15 A260-Einheiten) wurde mit 5'-P32-endmarkierten
Primern (0,08 A260-Einheiten) in 16 μl 50 mM KCl,
1,5 mM MgCl2, 10 mM Tris-HCl, pH 9,0, gemischt.
Die Proben wurden auf 95°C
für 5 Min.
erhitzt und auf Raumtemperatur für
15 Min. vor der Lyophylisierung gekühlt. In einem Endvolumen von
30 μl wurden
die angelagerten Template/Primer dann für 3 Std. bei 37°C mit 5 Einheiten
Taq DNA-Polymerase (Amersham Pharmacia), 200 μM dNTPs (Perkin-Eimer), 50 mM
KCl, 1,5 mM MgCl2, 10 mM Tris-HCl, pH 9,0,
inkubiert. Die Verlängerungsprodukte
wurden durch 15%-iges denaturierendes PAGE fraktioniert und durch
Autoradiographie sichtbar gemacht.
-
RT-PCR
-
MDM2 mRNA wurde von JAR-Zellen, wie
beschrieben (45), extrahiert und in den PCR-Reaktionen verwendet. Alle PCR-Reagenzien
wurden von PE-Biosystems, CA, gekauft. Die TagMan-Primer und -Sonden, die
verwendet wurden, sind 3'-GACTAACTGATGATGGTTCAAGGACA-5' (SEQ ID NO: 13;
Vorwärts-Primer; +311
bis +366), 3'-CACTCTTGTCCACAGTGGAACT-5' (SEQ ID NO: 14;
Reverser Primer; +368 bis +389), 3'-TAMRA-TCCTTAGTAGCCTGAGTCCATGTAGACAC-6-FAM-5' (SEQ ID NO: 15;
Sonde; +338 bis +389) und 3'-CATGTTCTCGAAGTCCTTCTC-5' (SEQ ID NO: 16;
Reverser Primer-2; +415 bis +435). Typischerweise wurde jede Reaktion
in einem Endvolumen von 200 μl,
enthaltend 1 × TaqMan
EZ-Puffer, 3 mM Mangan, 300 μM
jeweils von dATP, dCTP und dGTP, 600 μM dUTP, 200 nM jeweils von Vorwärts- und
Reversen Primern, 100 nM TaqMan-Sonde, 0,1 U/μl rTth DNA-Polymerase, 0,01
U/μl AmpErase
UNG und 1 bis 50 ng Template-RNA ausgeführt. In Reaktionen, in denen
die TaqMan-Sonde und der reverse Primer durch 5'-5'-angeheftetes
Cyclicon ersetzt wurde, lag die Endkonzentration des Cyclicons bei
300 nm. Alle RT-PCR-Reaktionen wurden dreifach ausgeführt (50 μl jeweils).
Die Amplifikation wurde in Perkin-Elmers ABI Prisma 770-Sequenznachweissystem
durchgeführt.
Die thermalen Zyklusparameter waren – ein anfänglicher 2 Min.-Stillstand
bei 50°C
und 30 Min. Stillstand bei 60°C,
ein Deaktivierungsstillstand von 5 Min. bei 95°C, gefolgt von 38 bis 40 Zyklen
eines 20 Sek.-Denaturierungsschrittes bei 94°C und einem 1 Min.-Anlagerungs/Verlängerungsschritt bei
60°C.
-
Cycliconstruktur
-
Die Bildung von intramolekularen
cyclischen Strukturen durch Cyclicons wurde untersucht durch Inkubation
einer kleinen Menge (~ 20 nM) des Fluoreszenzcyclicons mit ansteigenden
Konzentrationen (bis zu 1 : 1000-Verhältnis) des gleichen Cyclicons
synthetisiert ohne fluoreszierende und Quencher Markierungen und Messen
der Fluoreszenz. Wenn die Cyclicons intramolekulare lineare oder
cyclische Strukturen bilden, sollte ein Fluoreszenzsignal als Ergebnis
von Überschuss
von Nichtfluoreszenz-Cyclicons in Lösung erscheinen (9). In der vorliegenden
Untersuchung haben wir den Quencher an die 5-Position des Thymins
geheftet; diese Moleküle
können
auch an andere Positionen geheftet werden, einschließlich der
2'-Position einer
Zuckergruppe (48). 9 zeigt,
dass der Anstieg der Fluoreszenz als Ergebnis mit ansteigenden Konzentrationen
von Nichtfluoreszenz-Cyclicon minimal ist. Wurde ein großer Überschuss
Ziel-DNA über
Nichtfluoreszenz-Cyclicons der gleichen Lösung zugesetzt, wurde jedoch
vollständige
Fluoreszenz nachgewiesen (9B).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Cyclicons in intramolekularer
cyclischen Strukturform in Abwesenheit der Zielsequenz existieren.
Zusätzlich
zeigten konzentrationsabhängige
UV-thermale Schmelzuntersuchungen von Cyclicons alleine Tms in ± 1,0°C, was intramolekulare
cyclische Strukturbildung in Abwesenheit der Zielsequenz nahe legt
(Daten nicht gezeigt).
-
3'-3'-
im Vergleich zu 5'-5'-Verbindung in Cyclicons
-
Der Quencher wird in die Sondensequenz
so eingebaut, dass, wenn eine cyclische Struktur gebildet wird,
die Fluorophore nahezu dem FREA kommt und die Fluoreszenz vollständig gequencht
wird. Die Untersuchung der Fluoreszenz von Oligonukleotiden 12–15 alleine,
zeigte, dass 3'-3'-angeheftete Oligonukleotide 12
und 13 höhere
Hintergrundfluoreszenz hatten, als 5'-5'-angeheftete
Oligonukleotide 14 und 15. Dieser Unterschied könnte die größere Distanz zwischen der Fluorophore
und dem Quencher in 3'-3'-angehefteten Cyclicons
als ein Ergebnis von 3'-3'-Verdrehung von den
zwei Strängen
der Duplex-DNA widerspiegeln. Es würde angebracht sein, keine
Base zwischen der Fluorophore und dem Quencher in 3'-3'angehefteten Cyclicons
zu verwerfen, um die Hintergrundfluoreszenz zu reduzieren. Die optimale
Distanz zwischen den FRED- und FREA-Molekülen würde etwa 70 bis 100 Å sein,
um FRET zu zerstören
und um vollständige
Fluoreszenz zu erreichen (49,50). Wir hielten eine Entfernung von
etwa neunzehn Internukleotid-Phosphatbrücken zwischen den Donor- und
Akzeptormolekülen
aufrecht. Hybridisiert das Cyclicon an die Ziel-Nukleinsäuresequenz,
werden die FRED- und FREA-Moleküle
etwa 70 Å auseinandergezogen,
was wirksam FRET zwischen den Molekülen verringert und in spontaner
Fluoreszenzemission resultiert. Die Verbindung zwischen der Sonde
und den kurzen Oligos kann entweder 3'-3' oder
5'-5' sein, wie wie für die Anwendung
des Cyclicons erforderlich. Beispielsweise würde für die Verwendung in zellulären Studien
eine 3'-3'-Verbindung geeigneter
sein, aufgrund der höheren
Stabilität
von 3'-3'-angehefteten Oligonukleotiden
gegen Nukleasen in in vitro und in vivo Untersuchungen (45), wohingegen
für einen
Primer in einer PCR-Reaktion ein freies 3'-Ende, das 5'-5'-angeheftetes Cyclicon
enthält,
geeigneter ist.
-
Spezifität der Hybridisierung
von Cyclicons an Ziel-Nukleinsäure
-
Um die Spezifität von Cyclicons zu bestimmen,
wurde ein synthetisches Gemisch hergestellt, das eine bis acht verschiedene
Oligonukleotidsequenzen (20er- bis 24er-Mere) enthält, und
Gemisch mit Cyclicons in der Abwesenheit und Anwesenheit von perfekt
komplementärer
Ziel-DNA. Oligonukleotid 2 (20 nM) in Abwesenheit (weiße Balken
in 12) und Anwesenheit
(schattierte Balken in 12)
des DNA-Ziels (50 nM}. In Probe 1 wurden keine anderen
nichtspezifischen Oligonukleotide zugesetzt. In Probe 2 wurde eine
20er-Mer Zufalls-Oligonukleotidsequenz
(1 μM) zugesetzt.
In Probe 3 wurden zwei 20er-Mer Oligonukleotide (1 μM) zugesetzt,
die nichtkomplementär
zu dem Cyclicon waren. In Probe 4 wurden vier 20er-Mer Oligonukleotide
(2 μM) zugesetzt,
die nichtkomplementär
zu dem Cyclicon waren. In Probe 5 wurden acht 20er-Mer Oligonukleotide
(2 μM) zugesetzt,
die nichtkomplementär
zu dem Cyclicon waren. 12 zeigt,
dass die Cyclicons in Abwesenheit einer passenden Ziel-DNA keine
oder geringe Fluoreszenz zeigten. Wurde der perfekt passende Ziel-DNA-Strang der gleichen
Lösung
zugesetzt, wurde Fluoreszenz nachgewiesen, was nahe legt, dass die intramolekulare
cyclische Struktur des Cyclicons geöffnet wurde in Anwesenheit
der Ziel-Nukleinsäure,
jedoch nicht in Anwesenheit von Nichtziel-Nukleinsäuresequenzen.
-
Wirkung der
Anwesenheit und Position von Dabcyl auf Primerverlängerung
-
Um zu bestimmen, ob die Anwesenheit
eines Quenchers auf ein Thymin des Primers die Taq-Polymeraseverlängerung
stören
würde,
haben wir vier 20er-Mer Oligodeoxynukleotide mit DABCYL-Thymin an
Nukleotidpositionen 2, 3, 5 und 7 von dem 3'-Ende synthetisiert und mit der Primerkettenverlängerung
mit dem Primer ohne DABCYL verglichen. 11 zeigt die Taq-Polymeraseverlängerungsprodukte
in Anwesenheit von jedem Primer. Diese Ergebnisse zeigen, dass alle
fünf Oligos
als Primer dienten, was nahe legt, dass die Anwesenheit von DABCYL
in dem Primer die Kettenverlängerungsaktivität der Polymerase
nicht störte.
Dies ermöglicht
die Flexibilität,
den Quencher in die Sequenz an geeigneten Stellen einzubauen.
-
Nachweis und Quantifizierung
von Ziel-Nukleinsäuren
mit Cyclicons
-
Wir haben die Hybridisierung des
Cyclicons mit der Ziel-Nukleinsäure
beobachtet und die Fluoreszenzsteigerung als eine Funktion der Ziel-Nukleinsäurekonzentration
gemessen. 10 zeigt Fluoreszenzspektren
von Oligonukleotid 12 in der Abwesenheit und Anwesenheit von DNA-Ziel-Nukleinsäuresträngen, wie bestimmt
durch ABI Prisma 7700-Sequenzdetektor
in dem Plattenlesemodus. Die Hintergrundfluoreszenz in Abwesenheit
des Ziels war das Ergebnis der größeren Entfernung zwischen der
Fluorophore und dem Quencher in 3'-3'-verbundenen
Cyclicons. Der Zusatz des DNA-Zielstrangs zu der Lösung steigerte
die Fluoreszenz als ein Ergebnis der Hybridisierung der Cyclicon-Sondensequenz
an den Ziel-Nukleinsäurestrang
und der Öffnung
der intramolekularen cyclischen Struktur (10). Der lineare Anstieg der Fluoreszenz
mit dem Anstieg der Zielkonzentration (10B) legt nahe, dass das Verfahren verwendet
werden kann für
den quantitativen Nachweis der Ziel-Nukleinsäuresequenz in Lösung.
-
Um zu verifizieren, ob die vollständige Fluoreszenz
emittiert wurde nach Hybridisierung des Cyclicons an die Ziel-Nukleinsäure, wurden
die Cyclicons alleine und in Anwesenheit der Ziel-DNA mit DNase
1 behandelt und die Fluoreszenz wurde gemessen (Daten nicht gezeigt).
Die Fluoreszenzmessungen waren innerhalb ± 10% von denen, die ohne
DNase i-Behandlung
in Anwesenheit von Ziel-Nukleinsäure
beobachtet wurden, was nahe legt, dass die vollständige Fluoreszenz
nach Hybridisierung des Cyclicons an die Ziel-Nukleinsäure der
Untersuchung emittiert wurde.
-
Um weiterhin die Anwendbarkeit von
Cyclicon-Primer-Sonden für
die Bestimmung von mRNA-Spiegeln in unbekannten Proben durch quantitative
Realtime (Echtzeit) RT-PCR zu untersuchen, haben wir eine Standardkurve
mit bekannten Mengen von MDM2 mRNA extrahiert aus JAR-Zellen (13) konstruiert, unter Verwendung
von Oligonukleotid 14 als reverse Primer-Sonde. Die in 13 gezeigte Standardkurve
legt nahe, dass das Verfahren für
fehlerfreie Messung von MDM2 mRNA in unbekannten Proben anwendbar
sein könnte.
-
Cyclicons als unimolekulare
Primer-Sonden in Realtime (Echtzeit)-PCR-Amplifikation
-
Das 5'-5'-angeheftete
Cyclicon kann als unimolekulare Primer-Sonde verwendet werden, um
Realtime RT-PCR-Amplifikation zu beobachten (14). Wir führten RT-PCR von MDM2 RNA,
extrahiert aus JAR-Zellen, wie vorstehend durch. Wir haben die Amplifikationsergebnisse,
die mit TaqMan-Primern und Sonde erhalten wurde, mit denen der Cyclicon-Primer-Sonde verglichen.
In diesen Experimenten war der Vorwärtsprimer der gleiche in beiden
Re aktionen und der bimolekulare TaqMan Reverse Primer und Sonde
wurde ersetzt durch eine unimolekulare 5'-5'-angeheftete
Cyclicon-Primer-Sonde.
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Das 5'-5'-angeheftete
Cyclicon hatte zwei 3'-Enden.
Nur das Primer-Sondenoligosegment war komplementär zu der MDM2 RNA und dieses
3'-Ende wurde verlängert, wenn
es erkannt wurde und an die RNA in der ersten Runde der RT-PCR hybridisierte.
Das 3'-Ende des
Modifikatoroligos war nicht verlängerbar,
da das Modifikatoroligo nicht an die RNA band und sein 3'-Ende war durch eine
Fluoresceingruppe blockiert.
-
Die Ergebnisse der RT-PCR-Amplifikation
durch MDM2 RNA durch TaqMan-Primer und Sonde und Cyclicon sind in 15 gezeigt. Diese grafischen
Darstellungen legen nahe, dass das 5'-5'-angeheftete
Cyclicon als eine wirksame unimolekulare Primer-Sonde diente. Um
das Amplifikationsprodukt zu untersuchen, haben wir das 5'-Ende von jedem Produkt
der PCR-Reaktionen mit P32 markiert und
dann durch denaturierende PAGE analysiert. Die Ergebnisse zeigten
die Anwesenheit von dem erwarteten Längenamplifikationsprodukt,
in dem das Cyclicon als Primer-Sonde verwendet wurde, wie es der
Fall war mit dem TaqMan Primer (Daten nicht gezeigt).
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Signalmechanismus
-
Um den Mechanismus der Fluoreszenzsignalübertragung
durch Cyclicon während
der PCR-Zyklen zu untersuchen,
haben wir das Fluoreszenzsignal der PCR-Zyklen 14 bis 40 für sowohl
die TaqMan-Sonde als auch das Cyclicon eingezeichnet (16). Wie erwartet, waren
die Signalmechanismen unterschiedlich für die beiden Sonden und sie
zeigten unterschiedliche Eigenschaften. Wie man in 9A sieht, registrierte die TaqMan-Sonde
einen Anstieg des Fluoreszenzsignals mit der Amplifikation und zeigte
niemals eine Verringerung des Fluoreszenzsignals, wie erwartet.
Im Gegensatz dazu gab das Cyclicon einen Anstieg des Fluoreszenzsignals
mit der Amplifikation und ein geringeres Fluoreszenzsignal während des
60°C-Stillstands.
-
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