DE19729461C1 - Bipolares endoskopisches Instrument - Google Patents
Bipolares endoskopisches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein bipolares endoskopisches Instrument nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Gattungsgemäße Instrumente sind z. B. bipolare Faßzangen, mit denen Gewebe
ergriffen und koaguliert werden kann. Es kann sich dabei aber auch um Instru
mente mit anderen Funktionen z. B. Scheren etc. handeln.
Generell weisen gattungsgemäße bipolare Instrumente zwei meist an einer Achse
gelagerte verschwenkbare Branchen auf, die jeweils mit den unterschiedlichen
Polen eines HF-Generators leitend verbunden sind. Die Verschwenkung der
Branchen erfolgt durch ein im Schaft verschiebbar angeordnetes Schub- und Zu
gelement. Das distale Ende des Schub- und Zugelementes ist mit den Branchen
über einen geeigneten Mechanismus verbunden, der eine axiale Verschiebung des
Elementes in eine Schwenkbewegung der Branchen umsetzen kann. Es kann sich
bei dem Mechanismus z. B. um ein Kniehebelgelenk etc. handeln.
Ein gattungsgemäßes Instrument ist aus dem
DE-GM 296 04 191
bekannt geworden. Es handelt sich dabei um eine Koagulationsfaßzange, bei der
die Stromzuführung zu der einen Branche durch den Schaft und zu der zweiten
Branche über das Schub- und Zugelement erfolgt, das elektrisch leitend ausgebil
det ist. Die bekannte Konstruktion ist relativ aufwendig und erfordert insbesonde
re im Bereich des Kopplungsmechanismus zwischen dem distalen Ende des zu
sätzlich auch als Stromleiter dienenden Schub- und Zugelementes und den Bran
chen eine sorgfältige Isolierung.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein bipolares endoskopisches In
strument zu schaffen, bei dem die Stromzuführung zu den Branchen deutlich ver
einfacht ist.
Gelöst wird die Aufgabe mit einem Instrument, das die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 aufweist.
Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Achse, an der die Branchen
verschwenkbar gelagert sind, gleichzeitig auch eine stromleitende Funktion in
beiden Zuführungen übernimmt. Dazu weist die Achse zwei voneinander isolierte
elektrisch leitende Bereiche auf, an denen jeweils eine der beiden Branchen in
leitender Verbindung angeordnet ist und die weiterhin jeweils mit einer der bei
den zum HF-Generator führenden Leitungen in z. B. Schleifkontakt stehen.
Vorteilhaft ist vorgesehen daß die Achse einen zylindrischen Hauptkörper aus
nicht leitendem Material aufweist, auf deren Enden jeweils Hülsen aus leitendem
Material aufgesteckt sind. Es versteht sich, daß die Hülsen so gehalten sind, daß
sie nicht miteinander in Kontakt kommen. Hierzu kann der Hauptkörper z. B. ei
nen zentralen umlaufenden Vorsprung aufweisen, der die Hülsen im Abstand zu
einander hält. Im Hinblick auf eine problemlose Montage der Achse sollte der
Vorsprung in etwa der Wandstärke der Hülsen entsprechen, damit die Achse über
ihre gesamte Länge einen einheitlichen Durchmesser aufweist. Um eine höhere
Stabilität zu erreichen, kann weiterhin noch vorgesehen sein, daß in den Haupt
körper z. B. ein Stahlkern eingesetzt ist.
Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Achse läßt sich die Stromzuführung zu
den Branchen in extrem einfacher Weise darstellen. Denkbar ist es, z. B. die vom
HF-Generator kommenden Stromleitungen auf jeweils gegenüberliegenden Seiten
in dem Schaft zu verlegen und mit ihren Enden in im Schaft vorgesehenen Boh
rungen enden zu lassen, in denen die Achse mit ihren Endbereichen gelagert ist.
Die Enden der Stromleitungen können z. B. als Schleifkontakte ausgebildet sein,
die sich an die Achse anlegen.
Man erhält bei dieser Ausgestaltung auf besonders einfache Weise zwei über die
gesamte Länge des Gerätes voneinander isolierte Stromzuführungen für die Bran
chen.
Es muß dann lediglich noch für eine Isolierung im Bereich des Mechanismus, der
die Schub- und Zugbewegung in eine Schwenkbewegung umsetzt, Sorge getragen
werden. Herkömmliche Branchen weisen Hebel auf, die sich von der Achse in
proximaler Richtung in den Schaft erstrecken und dort an einem geeigneten Me
chanismus angreifen. In der Regel handelt es sich dabei um ein Kniehebelgelenk,
das relativ viele gegeneinander bewegte Teile aufweist, die relativ leicht abfallen
und den Patienten gefährden können. Die Isolierung ist aufwendig. In einer wei
teren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß zum
Verschwenken der Branchen ein Nocken-Mechanismus eingesetzt wird. Ein sol
cher Nocken-Mechanismus weist z. B. ein an dem distalen Ende des Schub- und
Zugelementes angeordnetes Koppelelement auf, in dem zwei schräg zur Schaf
tachse verlaufende Nuten (oder Nocken) ausgebildet sind. Die Hebel der Bran
chen weisen ihrerseits jeweils einen seitlich abstehenden Zapfen auf, der in einer
der beiden Nuten gleitend aufgenommen ist. Wird nun das Koppelelement durch
Betätigung des Schub- und Zugelementes verschoben, so wird der in dem Lang
loch geführte Zapfen ausgelenkt und verschwenkt dabei die ihm zugeordnete
Branche. Der Nocken-Mechanismus kann selbstverständlich in einer anderen Va
riante auch ein Koppelelement mit seitlich abstehenden Zapfen aufweisen, die ih
rerseits in in den Hebeln ausgebildeten Nuten oder Langlöchern gleitend geführt
sind.
Bei Verwendung eines Nocken-Mechanismus ist es zur Isolierung der in der Re
gel aus Metall bestehenden Hebel bzw. der damit gegebenenfalls leitend verbun
denen Branchen lediglich erforderlich, daß das Koppelelement entsprechende
isolierende Eigenschaften besitzt. Im einfachsten Fall ist das Element insgesamt
aus isolierendem Material hergestellt. Möglich ist aber auch, daß die Nuten in
separaten Teilen aus anderen Werkstoffen z. B. Metall ausgebildet sind, die in
das Element eingelegt sind, das ansonsten aus isolierendem Material besteht.
Man erzielt so eine Erhöhung der Stabilität.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß an dem Koppelelement ein
sich in distaler Richtung erstreckender Schieber vorgesehen ist. Der Schieber
weist ein die Achse umgebendes Langloch auf. Bei Betätigung des Schub- und
Zugelementes wird der Schieber axial hin- und herbewegt und verdrängt dabei
eventuell vorhandene Flüssigkeit zwischen den Achsennahen Bereichen der
Branchen. Auf diese Weise lassen sich die hier häufig auftretenden Fehlströme
deutlich reduzieren.
Eine weitere Ausgestaltung betrifft die Branchen. Eine konstruktiv besonders
einfache Möglichkeit besteht darin, die Branchen und Hebel insgesamt aus einem
metallischen Werkstoff also leitend herzustellen. Für den Fall, daß die Branchen
in Kontakt miteinander kommen, sorgt eine in den üblicherweise eingesetzten
HF-Generatoren vorhandene Sicherungsschaltung dafür, daß der Stromfluß un
terbrochen und ein Kurzschluß verhindert wird.
Vorzugsweise kann auch vorgesehen sein, daß Branchen nur bereichsweise in
gegenüberliegenden Abschnitten leitend ausgebildet sind. Gegenüberliegend sind
solche Abschnitte, die z. B. beim Schließen der Branchen in Richtung aufeinander
zu bewegt werden. Mit einer Faßzange, die derartige Branchen aufweist, kann
mit höchster Präzision z. B. punktgenau koaguliert oder sonstwie elektrochirur
gisch gearbeitet. Die Herstellung könnte z. B. so erfolgen, daß man auf Branchen
aus leitendem Material eine isolierende Beschichtung vorsieht und diese Be
schichtung dann in den Abschnitten mit den gewünschten leitenden Eigenschaf
ten wieder entfernt.
Im folgenden soll die Erfindung anhand zweier Abbildungen näher erläutert wer
den.
Fig. 1 zeigt in einer Schnittdarstellung das distale Ende des Schaftes,
Fig. 2 zeigt in einer weiteren Schnittdarstellung das distale Ende des
Schaftes aus einer anderen Ansicht.
In Fig. 1 ist der distale Bereich eines endoskopischen bipolaren Instruments 10,
in diesem Fall eine Faßzange, dargestellt. Das Instrument 10 weist einen Schaft
11 auf, der aus isolierendem Material, z. B. LCP (liquid crystal polymer), PEEK
oder PPSU besteht.
An dem Instrument 10 sind zwei gegeneinander verschwenkbare Zangenbranchen
12 und 13 angeordnet, die an einer Achse 14 gehalten sind. Die Achse 14 besteht
aus einem zylindrischen Hauptkörper 15 aus nicht leitendem Material, in den zur
Verstärkung ein zylindrischer Kern 16 aus metallischem Material, z. B. Stahl einge
setzt ist. Auf den Hauptkörper 15 sind elektrisch leitende Hülsen 17 und 18 auf
gesteckt, die einerseits in leitenden Kontakt mit den jeweils zugeordneten Bran
chen 12 und 13 und weiterhin in Schleifkontakt mit Leitungen 19 und 20 stehen,
die die Stromverbindungen zu den Polen eines nicht dargestellten HF-Generators
herstellen. Die Hülsen 17 und 18 werden durch einen auf dem Hauptkörper 15
ausgebildeten umlaufenden Vorsprung 15' im Abstand zueinander gehalten. Man
erkennt, daß der Vorsprung 15' eine der Wandstärke der Hülsen 17 und 18 ent
sprechende Dicke aufweist, so daß die Achse 14 über ihre gesamte Länge einen
im wesentlichen gleichmäßigen Durchmesser hat. Die Achse 14 läßt sich so bei
der Montage problemlos seitlich in den Schaft 11 und durch die Bohrungen der
Branchen 12 und 13 einschieben.
In dem Schaft 11 verläuft ein Schub- und Zugelement 21, an dessen distalem En
de ein Koppelelement 22 angeordnet ist. Im Koppelelement 22 sind in Fig. 2 zu
erkennende Nuten 23, 24 ausgebildet. In diesen Nuten 23 und 24 sind seitlich von
Hebeln 25 und 26 abstehende Zapfen 27 und 28 gleitend aufgenommen. Die He
bel 25 und 26 erstrecken sich jeweils in proximaler Richtung von den Branchen
12 und 13. Wird das Koppelelement 22 durch Betätigung des Schub- und Zuge
lementes axial im Schaft 11 verschoben, so werden die Zapfen 27 und 28 in den
Nuten des Koppelelementes 22 ausgelenkt, und es kommt zu einer Verschwen
kung der Hebel 25 und 26 und damit der Branchen 12 und 13.
Wie oben bereits angesprochen, ermöglicht der spezielle Aufbau der Achse eine
Stromversorgung beider Branchen 12 und 13, die in besonders einfacher Weise
isoliert voneinander geführt werden kann. Die Stromleitungen 19 und 20 lassen
sich in einfacher Weise im Schaft 11 verlegen, der, wie oben angesprochen, aus
elektrisch isolierendem Material besteht. Es genügt, am distalen Ende der Strom
leitungen 19 und 20 z. B. Schleifkontakte 29 und 30 vorzusehen, die in elektrisch
leitendem Kontakt mit den Hülsen 17 und 18 stehen. Solche Kontakte sind kon
struktiv einfach darzustellen und sind relativ unanfällig. Zur weiteren Isolierung
ist es dann nur noch erforderlich, die Branchen bzw. ihre Hebel im Bereich des
Koppelelementes 22 elektrisch voneinander zu trennen. Eine vorteilhafte Mög
lichkeit besteht darin, das Koppelelement 22 aus nicht leitendem Material herzu
stellen. Denkbar wäre die Verwendung von PEEK, PPSU oder auch wieder LCP
(liquid crystal polymer). Eine andere Möglichkeit wäre, z. B. die Zapfen 27 und
28 bzw. die Hebel 25 und 26 insgesamt nicht leitend auszubilden. In jedem Fall
ist die Isolierung bei Verwendung des gezeigten Nocken-Antriebes ohne großen
konstruktiven Aufwand möglich. Nur angedeutet ist in Fig. 1, daß am Koppelele
ment 22 ein sich in proximaler Richtung erstreckender Schieber 31 vorgesehen
ist. Auf diesen Schieber 31 wird in Fig. 2 noch einmal genauer eingegangen.
Man erkennt in Fig. 2 wiederum das Schub- und Zugelement 21, mit dem das
Koppelelement 22 axial in dem Schaft 11 verschoben werden kann. In dem Kop
pelelement 22 sind, wie oben angesprochen, Nuten 23 und 24 ausgebildet, in de
nen die in dieser Abbildung nicht zu erkennenden Zapfen 27 und 28 der Hebel 25
und 26 gleitend aufgenommen sind. Bei Verschiebung des Koppelelementes wer
den diese Zapfen ausgelenkt und verschwenken dabei die Branchen 12 und 13 (in
Fig. 2 ist lediglich Branche 13 zu erkennen) um die Achse 14. Weiterhin erkennt
man in Fig. 2, daß der Schieber 31 bis in einen Bereich proximal zur Achse 14
reicht und um hier eine problemlose axiale Verstellung zu ermöglichen, im Be
reich der Achse 14 ein diese umgebendes Langloch 32 aufweist. Wird der Schie
ber mit dem Koppelement 22 im Zuge der Bedienung des Instruments vorgescho
ben, so drückt er eventuell angesammelte Flüssigkeit zwischen den Achsennahen
Bereichen der Branchen heraus und verhindert so einen möglichen Kurzschluß in
diesem Bereich. Der Schieber besteht dabei in aller Regel aus dem gleichen nicht
leitenden Material wie das Koppelelement.
Claims (10)
1. Bipolares endoskopisches Instrument mit einem rohrförmigen Schaft, an
dessen distalem Ende zwei an einer Achse relativ zueinander verschwenk
bar gelagerte Branchen vorgsehen sind, deren Verschwenkung durch Be
tätigung eines im Schaft axial verschiebbar angeordneten Schub- und/oder
Zugelementes erfolgt und die über jeweils voneinander isolierte elektri
sche Zuleitungen mit den unterschiedlichen Polen einer Hochfrequenz
spannungsquelle verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(14) zwei voneinander isolierte elektrisch leitende Bereiche (17, 18) auf
weist, die jeweils in leitender Verbindung mit einer der elektrischen Lei
tungen (19, 20) und der dieser Leitung (19, 20) zugeordneten Branche (12,
13) stehen.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(14) einen zylindrischen Hauptkörper (15) aus elektrisch nicht leitendem
Material aufweist, auf dessen freie Enden voneinander im Abstand gehal
tene Hülsen (17, 18) aus elektrisch leitendem Material aufgesteckt sind.
3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Haupt
körper (15) der Achse (14) ein Metallkern (16) eingesetzt ist.
4. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuleitungen (19, 20) im Schaft (11) verlegt sind.
5. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verschwenkung der Branchen mittels eines Nocken-
Antriebes erfolgt.
6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am distalen
Ende des Schub- und Zugelementes (21) ein Koppelelement (22) vorgese
hen ist, das in Führungseingriff mit sich von den Branchen (12, 13) in
proximaler Richtung erstreckenden Hebeln (25, 26) steht, wobei in dem
Koppelelement zwei schräg zur Schaftachse verlaufende Nuten (23, 24)
vorgesehen sind, in denen von den Hebeln (25, 26) seitlich abstehende
Zapfen (27, 28) gleitend aufgenommen sind.
7. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppele
lement (22) aus nicht leitendem Material ausgebildet ist.
8. Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten in
Teilen aus Metall ausgebildet sind,
wobei die Teile in dem Koppelelement gegeneinander isoliert angeordnet
sind.
9. Instrument nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein sich von dem Koppelelement (22) in distaler Richtung bis vor die
Achse (14) erstreckender Schieber (31) vorhanden ist.
10. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Branchen
nur bereichsweise in jeweils definierten gegenüberliegenden Abschnitten
leitend ausgebildet sind.
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