DE19725536C2

DE19725536C2 - Verfahren zum Steuern der Heizleistung eines Wäschetrockners

Info

Publication number: DE19725536C2
Application number: DE19725536A
Authority: DE
Inventors: Wolfhard Jording; Gerhard Rodefeld
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 1997-06-17
Filing date: 1997-06-17
Publication date: 2000-06-15
Anticipated expiration: 2017-06-18
Also published as: DE19725536A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Heizleistung eines Wäsche trockners, insbesondere eines Ablufttrockners, mit einer Trockenkammer mit einem Lufteinlaß und einem Luftauslaß, mit einer vor dem Lufteinlaß angeordneten Heizvorrichtung und mit einer Programmsteuerung zum Ansteuern der Heizvorrich tung wobei über mindestens einen Temperatursensor vor Inbetriebnahme der Heizvorrichtung bei eingeschaltetem Prozeßluftgebläse die Messung eines Raumluft- Temperaturwertes T_R erfolgt.

Es ist aus der DE 195 04 249 A1 bekannt, bei einem Wäschetrockner, die Heiz leistung in Abhängigkeit von einem während des Trockenvorgangs gemessenen Temperaturwert zu steuern. Um an warmen Tagen die elektrische Energieaufnahme eines Trockners, insbesondere eines Ablufttrockners durch verstärkte Nutzung der Umwelt-(Sonnen-)energie zu reduzieren, erfolgt über mindestens einen Temperatursensor vor Inbetriebnahme der Heizvorrichtung bei eingeschaltetem Prozeßluftgebläse die Messung eines Raumluft-Temperaturwertes T_R und die An steuerung der Heizung erfolgt durch die Programmsteuerng in Abhängigkeit von diesem Raumluft-Temperaturwert T_R. Außerdem kann zur Ansteuerung der Heizung der Feuchtegehalt in der zu trocknenden Wäsche als Steuerkriterium neben dem Raumlufttemperaturwert ausgewertet werden.

Bei einem derartigen Verfahren wird nur der Wert der Raumlufttemperatur sowie der Feuchtegehalt in der Wäsche ausgewertet. Für einen optimalen Trockenprozeß unter Ausnutzung der Energie der Raumluft ist auch der Wert der relativen Luftfeuchte der Raumluft von Bedeutung, um ein energiesparendes Trocknen zu ermöglichen.

Aus der JP 3-254797 ist ein Wäschetrockner bekannt, bei dem ein Sensor für die Erfassung der Raumlufttemperatur und ein weiterer Sensor zur Erfassung der Raumluftfeuchte vorgesehen ist. Bei dieser Ausführung ist der Einsatz eines zusätzlichen Sensors zur Erfassung der Raumluftfeuchte erforderlich.

Mit der vorliegenden Erfindung soll das Problem gelöst werden, an warmen Tagen die elektrische Energieaufnahme eines Trockners, insbesondere eines Ablufttrockners in Abhängigkeit der am Aufstellungsort festgestellten Raumklimadaten durch verstärkte Nutzung der Umwelt-(Sonnen-)energie zu reduzieren. Der Aufwand für die Erfassung der Raumklimadaten soll dabei klein gehalten werden.

Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren zur Steuerung der Heizleistung eines Wäschetrockners, insbesondere eines Ablufttrockners, mit den Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.

Die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erreichbaren Vorteile bestehen darin, daß bei hoher Raumluft-Temperatur und niedriger Raumluftfeuchte im Umgebungsbereich eine Reduzierung der Heizleistung und somit eine Energieeinsparung möglich ist. Mit einer im Trockner angeordneten Auswerteschaltung werden Raumlufttemperatur und Raumluftfeuchte in Relation zueinander gesetzt und in Abhängigkeit der gemessenen Werte eine Reduzierung der Heizleistung durchgeführt. Die Raumlufttemperatur wird dabei vorzugsweise zu Beginn des Trockenprozesses bei ausgeschalteter Heizung über den Temperaturfühler nach der Trommel gemessen. Die Raumluftfeuchte wird in Abhängigkeit dieses Temperaturwertes und eines weiteren Temperaturwertes ermittelt, was ebenfalls durch den Temperaturfühler nach der Trommel erfolgen kann und sich als äußerst aufwandsarm darstellt. Dazu wird nach einer festgesetzten Zeitspanne bei ausgeschalteter Heizung gemessen. Der Wert der Raumluftfeuchte wird indirekt über die Temperaturwerte bei ausgeschalteter Heizung ermittelt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachstehend näher erläutert:

Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines Wäschetrockners mit der Prozeßluft führung über die Heizung (1), die Trommel (2) und das Gebläse (3) sowie die An steuerung der Heizung (1) in Abhängigkeit von Raumlufttemperatur T_R und relativer Raumluftfeuchte Y_R. Der Wäschetrockner weist in der Bedienblende (4) eine Anwahlmöglichkeit für ein Energiesparprogramm über einen Drucktastenschalter (5) oder dgl. auf. Neben der Anwahl des Energiesparprogramms ist die Einstellung einer maximalen Trockenzeit t_max über Korrekturtasten (6) möglich. Die maximale Trockenzeit t_max ist dabei immer größer einer festgesetzten Minimalzeit t_min z. B. 1,5 Stunden festzulegen. Nach Anwahl des Energiesparprogramms wird bei aus geschalteter Heizung (1) und laufendem Prozeßluftgebläse (3) der Wert der Raumlufttemperatur T_R1 über einen Temperatursensor (7) nach der Trommel (2) erfaßt. Innerhalb einer festgelegten Zeitspanne wird mindestens ein zweiter Tem peraturwert T₂ und zwar in aller Regel über den gleichen Temperatursensor (7) erfaßt. Die relative Raumluftfeuchte Y_R ist eine Funktion der Temperaturwerte von Raumluft temperatur T_R1 und dem weiteren Temperaturwert T₂ über der Zeit. Am Verlauf der Temperatur ist der Wert der relativen Raumluftfeuchte Y_R nach dem Psychro meterprinzip berechenbar.

Über den Mikrocomputer (8) der Programmsteuereinrichtung erfolgt die Ansteuerung der Heizung (1) für das Trockenprogramm in Abhängigkeit der erfaßten bzw. berechneten Werte T_R und Y_R. Ein Trockenprogramm ohne oder mit verringerter Heizleistung P_H1 ist nur bei bestimmten Umgebungsbedingungen sinnvoll. Die Raumlufttemperatur T_R sollte 20°C nicht unterschreiten und die relative Raum luftfeuchte Y_R sollte nicht mehr als 60% betragen. Je höher die Raumlufttemperatur T_R und je niedriger die relative Raumluftfeuchte Y_R, desto weniger Heizleistung P_Hges ist erforderlich. Für die Raumlufttemperatur T_R wird ein erster Grenzwert T_RGrenz1, der nicht unterschritten werden sollte, und ein zweiter Grenzwert T_RGrenz2, der für einen optimalen Trockenprozeß überschritten werden darf, festgelegt. Vom Mikrocomputer (8) werden die in Fig. 2a bis 2c gezeigten Ansteuerungsmöglichkeiten für die Heizung (1) vorgegeben:

a) Raumtemperatur T_R < T_RGrenz1 oder relative Raumluftfeuchte Y_R < 60%, dann wie im normalen Trockenprogramm mit voller P_Hges oder verringerter Heizleistung P_H1 trocknen.
b) T_RGrenz1 < T_R < T_RGrenz2 und 40% < Y_R < 60%, dann Trockengang mit Teilheizung P_H1 beginnen und die Heizung (1) entsprechend so schalten, daß an gewählte Trockenzeit t_max erreicht wird.
c) T_R < T_RGrrenz2 und Y_R < 40%, dann Trockengang ohne Heizung (1) beginnen und entsprechend der angewählten Zeit t_max die Heizung (1) zuschalten.

Bei allen anderen Raumlufttemperatur- und Raumluftfeuchtebedingungen wird die Heizleistung und Heizzeit so variiert, daß auf jeden Fall die angewählte maximale Trockendauer nicht überschritten wird.

Claims

Verfahren zum Steuern der Heizleistung eines Wäschetrockners, insbesondere eines Ablufttrockners, mit einer Trockenkammer mit einem Lufteinlaß und einem Luftauslaß, mit einer vor dem Lufteinlaß angeordneten Heizvorrichtung und mit einer Programmsteuerung zum Ansteuern der Heizvorrichtung, wobei über mindestens einen Temperatursensor vor Inbetriebnahme der Heizvorrichtung bei eingeschaltetem Prozeßluftgebläse die Messung eines Raumluft-Temperaturwertes T_R erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß über diesen Sensor nach einem festgelegten Zeitabschnitt vor Inbetriebnahme der Heizung mindestens ein weiterer Temperaturwert T₂ erfaßt wird und der Wert der relativen Luftfeuchte Y_R der Raumluft in Abhängigkeit des Raumluft- Temperaturwertes T_R und des weiteren Temperaturwertes T₂ nach dem Psychrometerprinzip berechenbar ist und daß die Ansteuerung der Heizung (1) durch den Mikrocomputer (8) der Programmsteuerung in Abhängigkeit von dem Raumluft- Temperaturwert T_R und dem Wert der relativen Luftfeuchte Y_R erfolgt.