DE19725498C1 - Inkubator für Kleinkinder - Google Patents
Inkubator für KleinkinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Inkubator für Kleinkinder entsprechend dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein gattungsgemäßer Inkubator ist in der DE 36 07 575 A1 beschrieben
dessen konstruktive Ausgestaltung die spezielle Luftführung zur
Aufrechterhaltung einer stabilen Inkubatorlufttemperatur auch bei teilweise
geöffneter Haube in Form eines stabilen Warmluftvorhangs begünstigt. Im
Betrieb wird die Innenraumluft zu einem Lüfter und von dort über eine
Luftheizung gefördert.
Aus der Patentschrift DE 196 21 541 C1 geht ein modulmäßig aufgebauter
Luftanfeuchter hervor, der mittels eines Lüfters aus der Umgebung
angesaugte Luft konditioniert in den Pflegebereich Neugeborener abgeben
kann.
Aus der PCT WO 97/11663 ist eine Anordnung bei Wärmegeräten für
Kleinkinder bekanntgeworden, welche außer einer Luftheizung und einem
Lüfter zur Aufrechterhaltung einer vorgewählten Temperatur zusätzlich eine
zweite Heizung in Form eines Infrarotstrahlers oberhalb der Liegefläche
aufweist. Sowohl die Luftheizung mit zugeordnetem Lüfter als auch die
zweite Heizung in Form des Infrarotstrahlers werden dabei in Abhängigkeit
des mittels eines Temperatursensors gemessenen Temperaturverlaufs der
Luft über eine Meß- und Regeleinheit gesteuert.
Bisher wurden Inkubatoren für die klinische Praxis vorwiegend mit dem Ziel
konzipiert, daß sie im geschlossenen Zustand eine möglichst gleichmäßige
Temperatur erreichen und unreife und kranke Früh- und Neugeborene warm
genug halten können. In der letzten Zeit hat sich nun gezeigt, daß das
Patientengut immer unreifer und kleiner geworden ist und durch
entsprechenden medizinisch-technischen Einsatz mit guter Aussicht auf ein
Leben mit adäquater Qualität therapiert werden kann.
Die hierfür notwendige Intensivmedizin hat jedoch auch dazu geführt, daß
die Manipulation am Patienten immer intensiver geworden ist mit
entsprechend häufigem Öffnen der am Inkubator vorgesehenen
Zugangsöffnungen, insbesondere in Form von Klappen. Obwohl die
Inkubatoren für eine Klimatisierung der Innenraumluft ausgelegt sind, fällt
beim Öffnen von Durchgriffsöffnungen oder Frontklappen sowohl die
Temperatur als auch die Feuchte mehr oder minder stark ab.
Dieser plötzliche Abfall kann mit den bekannten Inkubatoren nicht einfach
durch regelungstechnische Maßnahmen, wie entsprechendes Aufheizen und
Anfeuchten schnell genug ausgeglichen werden, so daß der Patient
tatsächlich einen erhöhten Wärmeverlust erleidet und seine
Körpertemperaturen entsprechend sinken.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Inkubator der eingangs genannten Art, für Kleinkinder derart zu
verbessern, daß mit wenigen bekannten Funktionselementen eine
weitgehende Klimakonstanz im Inneren des Inkubators auch nach dem
Öffnen der Inkubatorhaube oder darin vorhandener Klappen erzielt wird.
Die Lösung der Aufgabe erhält man für einen gattungsgemäßen Inkubator
der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Anspruch 1. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen des
Inkubators nach Anspruch 1.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mittels der
Kombination bekannter, leicht verfügbarer Bauelemente eine kompakte, sehr
schnell wirksame Möglichkeit bereitgestellt wird, um das angestrebte Ziel
einer konstanten Klimatisierung im Innenraum des Inkubators weitgehend zu
erreichen, wenn über die Inkubatorhaube bzw. deren geöffnete Klappen ein
plötzlicher Temperaturabfall und Feuchtigkeitsverlust der Innenraumluft
hervorgerufen wird.
Der Erfindungskern besteht darin, mittels eines zusätzlichen warmen und
vorzugsweise angefeuchteten Frischluftstromes in der Zeit, in der die Haube
bzw. ein Teil des Inkubators geöffnet ist, die Kompensation der Warmluft-
Verluste sicherzustellen. Beim Öffnen einer Klappe wird der Zusatzluftstrom
eingeschaltet, der mittels eines Lüfters und einer Luftheizung sowie
vorzugsweise eines nachgeschalteten Luftanfeuchters eine gleichbleibende
Klimatisierung erzeugt. Messungen an üblichen Inkubatoren haben ergeben,
daß die in der Praxis häufig vorkommenden kurzfristigen Warmluftverluste
aus dem Inkubator eine zusätzliche kurzfristige Wärmeleistung erfordern, die
von der vorhandenen Inkubatorheizung nicht zur Verfügung gestellt werden
kann. Die Totzeiten und Regelantwortzeiten liegen im Bereich von etwa
wenigen bis zu 10 Minuten, mit entsprechend negativen Folgen für die
empfindlichen und kranken Patienten, nämlich Wärme- und Feuchteverluste.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ergibt sich für die
normale Temperatur- und gegebenenfalls Feuchteregelung des Inkubators.
Die für die Hauptheizung zuständige Temperaturregelung, wonach die
Innenraumtemperatur mit einem Sensor detektiert, mit dem eingestellten
Sollwert verglichen und dementsprechend die Heizung geregelt wird, wird
von der Hauben- oder Klappenöffnungsdauer nicht beansprucht und bleibt
bei ihrer Regelcharakteristik. Sie kann für die Dauer der Öffnung sogar auf
die vorherige Leistung festgestellt werden. Die etwa nach der Öffnung noch
vorhandenen Temperaturschwankungen können direkt mit einem
zusätzlichen Temperaturregler der zweiten zusätzlichen Luftheizeinrichtung
aus geregelt werden. Beim Schließen der Klappe gibt es dann keine
Temperatur-Überschwinger mehr, weil sich die träge Lufthauptheizung nicht
auf eine wesentlich höhere Wärmeleistung eingestellt und die entsprechend
großen Wärmekapazitäten im Inkubator nicht aufgeheizt haben. Eine
alternative Ausführungsform der Erfindung besteht darin, einen erwärmten
zusätzlichen Luftanfeuchter im Verbindungsraum zwischen der Umgebung
und dem Innenraum des Inkubators bereitzustellen. Dies wird konstruktiv
durch ein Luftanfeuchtermodul gelöst, das vorzugsweise als Hohlfasermodul
ausgebildet ist und vorgeheizt in Wartestellung auf einer Temperatur von
etwa 40 bis maximal 45 Grad bereitgehalten wird. Solange kein
Zusatzluftstrom durch die Hohlfasern strömt, wird an den Inkubator keine
Wärme abgegeben. Beim Öffnen einer Klappe des Inkubators wird ein
Magnetventil bzw. eine Rückschlagklappe durch den betätigten zusätzlichen
Lüfter geöffnet, so daß die Luftströmung durch und aus dem
Luftanfeuchtermodul in den Inkubator erfolgen kann. Das Hohlfasermodul
liefert sofort warme und angefeuchtete Luft von etwa 40 Grad Celsius und
100% relativer Feuchte. Bei entsprechend schneller Regelung der
Wasserheizung des Anfeuchtermoduls bleiben diese Werte auch über eine
längere Zeit konstant. Der Luftvolumenstrom wird konstruktiv insbesondere
so ausgelegt, daß er dem Wärmeverlust des Inkubators bei geöffneter
Klappe entspricht. Das Grundprinzip der Erfindung wird durch einen zweiten,
zusätzlichen Lüfter gekennzeichnet, der über eine zweite Luftheizung warme
Luft in den Inkubator fördert. Sobald ein Schalter detektiert, daß ein Teil der
Haube, insbesondere eine Klappe, geöffnet wird, schaltet eine Meß- und
Regeleinheit den zusätzlichen Lüfter und die zweite Luftheizung ein. Über
einen Temperatursensor wird die Lufttemperatur im Inkubator gemessen.
Während der Öffnungszeit der Klappe übernimmt der zusätzliche Lüfter mit
der zusätzlichen Luftheizung die Temperaturregelung im Inkubator. Wenn
der Sollwert der Lufttemperatur überschritten wird, wird der zusätzliche Lüfter
mit der zusätzlichen Luftheizung mit einem längeren Pausen-Puls-Verhältnis
getaktet. Nach dem Schließen der Klappe wird die Zusatzeinrichtung wieder
ausgeschaltet. Dann übernimmt wieder der übliche Temperaturregler des
Inkubators die eigentliche Temperaturregelung des Innenraumes. Damit
während der Öffnungszeit der Klappe die normale Luftheizung nicht auskühlt
oder mit voller Leistung weiterarbeitet und nach dem Schließen der Klappe
abkühlt oder überhitzt (Unter- bzw. Überschwingen), wird die normale
Inkubatorheizung während der Öffnungszeit der Klappe genau mit derselben
Heizleistung weiterbetrieben, die kurz vor dem Öffnen der Klappe notwendig
war, um den gewünschten stationären Betriebszustand zu erhalten. Die
normale Temperaturregelung des Inkubators wird für diese Zeitspanne
überbrückt. Es können sich somit auch keine integralen Anteile durch
mögliche Abweichungen vom Sollwert bei verwendetem Proportional-
Integral-Regler aufbauen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
einzigen Figur erläutert.
Die Figur zeigt eine schematische Darstellung der Erfindung zur
Konstanthaltung der Lufttemperatur in einem Inkubator. Die in jedem
Inkubator vorhandene Basis-Temperaturregelung mit den zugehörigen
Komponenten ist nicht weiter dargestellt. Während des normalen Betriebes
wird der Inkubator mit einer Basis-Luftheizung betrieben. Die Heizleistung
wird entsprechend der Abweichung zwischen Sollwert und wirklicher
Lufttemperatur geregelt. Die Figur stellt einen Schnitt durch einen Inkubator
1 dar, der im Frontbereich eine Klappe 4 aufweist, die für die Behandlung
oder Versorgung des Patienten kurzzeitig geöffnet wird. Die Liegefläche 2 für
den Patienten ist gleichfalls nur schematisch dargestellt. Durch Öffnen der
Klappe 4 wird ein Schalter 5 betätigt der über die Meß- und Regeleinheit 6
sowohl den zusätzlichen Lüfter 7 als auch die zusätzliche Luftheizung 8
einschaltet. Während der Öffnung der Klappe 4 übernimmt die
Zusatzluftheizung die Temperaturregelung im Inkubator 1. Die
Rückschlagklappe 9 öffnet, sobald der zusätzliche Lüfter 7 in Betrieb gesetzt
wird. Lüfter 7 und zugehörige Luftheizung 8 befinden sich im vorzugsweise
rohrförmige ausgebildeten Verbindungsraum zwischen Umgebung und
Innenraum des Inkubators 1. Mittels des Temperatursensors 3 wird die
Lufttemperatur im Innenraum des Inkubators 1 erfaßt und an die Meß- und
Regeleinheit 6 weitergegeben, die den Betrieb des Lüfters 7 und der
Luftheizung 8 in Abhängigkeit von voreingestellten Temperatursollwerten
steuert. Bei Überschreiten des Sollwertes der Lufttemperatur wird die
Zusatzluftheizung ausgeschaltet. Wenn der Sollwert der Lufttemperatur
unterschritten wird, wird die Zusatzluftheizung mit einem längeren Pausen-
Puls-Verhältnis getaktet. Nach dem Schließen der Klappe 4 wird die
erfindungsgemäße Zusatzeinrichtung wieder ausgeschaltet. Dann übernimmt
wieder der nicht dargestellte normale Temperaturregler des Inkubators 1 die
eigentliche Temperaturregelung des Innenraumes.
Falls der gleichzeitig mit der Klappenöffnung einhergehende Feuchteverlust
der Luft ausgeglichen werden soll, muß zusätzlich zu der aufgewärmten,
vorzugsweise direkt aus der Umgebung zugeführten Luft auch noch Feuchte
zugegeben werden. Das würde jedoch bedeuten, daß nicht nur der
Feuchteverlust ausgeglichen werden muß, der durch den Verlust des
Warmluftvorganges an der Peripherie des Inkubators 1 entsteht, sondern
auch noch der Feuchteverlust der gesamten Luft, die der zusätzliche zweite
Lüfter 7 aus der relativ trockenen Umgebung zuführt. Es hat sich
herausgestellt, daß besonders günstige energetische Bedingungen
vorliegen, wenn ein besonders schnellwirkender Luftanfeuchter zur
Anwendung kommt, der nicht notwendigerweise zusätzliche Umgebungsluft
zum Antrieb benötigt. Dies kann vorzugsweise mittels einen
Anfeuchtermoduls realisiert werden, wie in der Patentschrift DE 196 21 541 C1
beschrieben. Dieses Modul wird ständig auf einer Betriebstemperatur von
40 bis etwa 45 Grad Celsius gehalten. Sobald die Klappe 4 geöffnet wird,
wird der nachfolgende zusätzliche zweite Lüfter 7 mit dem in
Strömungsrichtung nachfolgenden Luftanfeuchter eingeschaltet. Anstelle
eines zusätzlichen Lüfters 7 könnte auch ein Ventil einen Bypass über den
Luftanfeuchter freigeben, so daß der Luftvolumenstrom von dem nicht
dargestellten Hauptlüfter des Inkubators abgezweigt wird. In der Praxis wird
durch Öffnen der Klappe 4 mittels eines die Öffnung detektierenden
Schalters 5 über die Meß- und Regeleinheit 6 die Heizleistung eines
elektrisch beheizten Luftanfeuchters in ca. 10 bis 12 Sekunden auf höchste
Leistung eingestellt, bis eine Erhöhung der Innenraumtemperatur vom
Temperatursensor 3 des Inkubators 1 detektiert wird. Dann wird die
Heizleistung des Luftanfeuchters durch Verlängerung der Pausen zwischen
den einzelnen Strompulsen für die Heizung wieder reduziert und bezogen
auf die Sollwert-Temperatur geregelt. Nach dem Schließen der Klappe 4 wird
die erhöhte Heizleistung des Luftanfeuchters wieder auf die normale, für den
geschlossenen Inkubator 1 stationäre Heizleistung reduziert. Die
Heizleistung des Luftanfeuchters wird von der Meß- und Regeleinheit 6
wieder dem Sollwert der Innenraumluftfeuchte des Inkubators und die
Heizleistung der Heizeinrichtung dem Sollwert der Innenraumlufttemperatur
des Inkubators 1 zugeordnet.
Claims (4)
1. Inkubator für Kleinkinder mit einer Luftheizung und einem Lüfter,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich des, mittels eines
Temperatursensors (3) gemessenen, Temperaturabfalls im Inkubator (1)
infolge des Öffnens der Inkubatorhaube, zusätzlich ein Schalter (5), eine
zweite Luftheizung (8) und ein zugeordneter zweiter Lüfter (7)
vorhanden sind, wobei der Schalter (5) durch das Öffnen der
Inkubatorhaube aktiviert wird und durch ein elektrisches Signal zu einer
Meß- und Regeleinheit (6) die zweite Luftheizung (8) und den zweiten
Lüfter (7) einschaltet, so daß über den Meß- und Regelkreis, bestehend
aus Temperatursensor (3), Meß- und Regeleinheit (6), zweiter
Luftheizung (8) und zweitem Lüfter (7) die Temperaturregelung im
Inkubator (1) erfolgt.
2. Inkubator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
Luftströmungsrichtung hinter dem zweiten Lüfter (7) zusätzlich ein
Luftanfeuchter angeordnet ist, wobei der Luftanfeuchter vorzugsweise
aus einem Hohlfaserbündel aufgebaut ist.
3. Inkubator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Betrieb des Luftanfeuchters dieser mit der Meß- und Regeleinheit (6)
verbunden ist und über die Einstellung der Heizleistung gesteuert wird.
4. Inkubator nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Luftheizung (8) und der zugeordnete zweite Lüfter (7) in einem
Verbindungsraum zwischen der Umgebung und dem Innenraum des
Inkubators (1) angeordnet sind, wobei in Luftströmungsrichtung hinter
der zweiten Luftheizung (8) mit zugeordnetem zweiten Lüfter (7) eine
nur bei Betrieb des zweiten Lüfters (7) öffnende Rückschlagklappe (9)
angeordnet ist.
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