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Die
Erfindung betrifft eine Weltzeituhr der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Gattung.
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Es
gibt zahlreiche Uhren, die die Weltzeit anzeigen, insbesondere Armband-
und Taschenuhren. Das üblichste
Weltzeitsystem hat einen Drehreif, der mit den Namen von 24 je eine
Zeitzone kennzeichnenden Städten
beschriftet ist, sowie eine von 1 bis 24 numerierte 24-h-Scheibe.
Die 24-h-Scheibe ist kinematisch mit den Zeitzeigern verbunden und
führt in 24
h eine Umdrehung im Gegenuhrzeigersinn aus. Diese Uhren gestatten
eine leichte und augenblickliche Ablesung der Weltzeit, da keinerlei
Bedienung auszuführen
ist. Es genügt
nämlich,
auf dem Reif die Stadt aufzusuchen, für die man die Zeit zu erfahren wünscht, und
dann die benachbarte Ziffer auf der 24-h-Scheibe abzulesen. Dagegen
haben diese Uhren den Nachteil, daß sie bei einem Zeitzonenwechsel
nachgestellt werden müssen,
wofür lange
und komplizierte Bedienungsgriffe erforderlich werden können.
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Ein
anderes Weltzeitsystem hat ebenfalls einen Drehreif mit 24 Städten, wobei
ein von den Zeitzeigern unabhängiger
Mittelzeiger eine Umdrehung pro 24 h ausführt und Ziffern von 1 bis 24
Teil des Zifferblatts sind. Der Nachteil dieses Systems liegt in
einer indirekten Ablesung der Weltzeit. Man muß nämlich den Reif nachstellen,
um die Zeit einer Stadt zu verschiedenen Zeitpunkten während des
Tages zu erfahren.
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Aus
der
DE 38 32 514 C1 ist
eine andere Weltzeituhr bekannt, die zusätzlich zu den Stunden- und
Minutenzeigern einen Weltzeit-Stundenzeiger aufweist, so daß von dem
festen Zifferblatt die Uhrzeiten von zwei verschiedenen Zeitzonen
abgelesen werden können.
Ein mit dem Weltzeit-Stundenzeiger fest verbundenes Weltzeit-Stundenrad
treibt eine 24-h-Scheibe über
ein Untersetzungsgetriebe im Gegenuhrzeigersinn an. Das Verstellen
des Weltzeit-Stundenzeigers auf eine andere Zeitzone erfolgt durch
manuelles Verdrehen einer Krone, die über einen in die Innenverzahnung
einer Städtescheibe
eingreifenden Treibstern nach Ausrücken eines federbelasteten
Rastelements die Städtescheibe
und über eine
kinematische Kopplung auch den Weltzeit-Stundenzeiger verdreht.
Auch bei dieser Weltzeituhr erfordert das Vorsehen des kontinuierlich
angetriebenen und gesondert verstellbaren Weltzeit-Stundenzeigers
einen erheblichen konstruktiven Aufwand.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine die vorgenannten Nachteile überwindende
Weltzeituhr zu schaffen, die ein bedienungsfreies Ablesen der Weltzeit
gestattet und bei einem Zeitzonenwechsel auf einfache Weise umgestellt
werden kann, ohne daß sich
die Uhr bei versehentlicher Betätigung
des Korrektors verstellt.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
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Im
folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
der Weltzeituhr mit angezeigter Lokalzeit in Draufsicht;
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2 die
Weltzeituhr nach 1 mit schematisch durch Pfeile
angegebener Verdrehung der verschiedenen Teile bei einer Zeitzonenumstellung;
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3 die
Weltzeituhr nach 1, 2 nach ihrer
Umstellung infolge eines Zeitzonenwechsels;
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4 den
Mechanismus zur Zeitzonenverstellung in teilweise weggebrochener
Draufsicht;
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5 eine
Draufsicht des Zeitzonen-Verstellmechanismus in Normalstellung;
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6 bis 10 den
Verstellmechanismus nach 5 in verschiedenen Phasen einer
Zeitzonenverstellung.
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Gemäß den 1 bis 3 hat
die Weltzeituhr eine äußere Scheibe 1,
auf der die Namen von 24 je einer Zeitzone zugehörenden Städten eingraviert sind.
Diese Städtescheibe 1 weist
schwarze Punkte als Markierungen 2 auf, wobei die die WEZ
(GMT) kennzeichnende Markierung in der Zeitzone von London als ein
Punkt in anderer Farbe erscheinen kann. Eine zweite 24-h-Scheibe 3 hat
eine Numerierung von 1 bis 24. Ein Zifferblatt 4 hat bei
12 Uhr eine dreieckige Markierung 5, durch die angezeigt
werden kann, welcher Stadt die durch Zeiger 6, 7 der
Zeitanzeige angezeigte Zeit entspricht. Die Ablesung der Weltzeit
erfolgt unmittelbar und erfordert keinerlei Bedienung. Nach 1 ist
die Lokalzeit 12 Uhr 15 Minuten. Um die Zeit z.B. von New York zu
erfahren, genügt
es, die Beschriftung New York auf der Städtescheibe 1 aufzufinden
(bei 9 Uhr) und die entsprechende Ziffer auf der 24-h-Scheibe 3
abzulesen, hier 6, also ist es in New York 6 Uhr 15 Minuten morgens, wobei
die Minuten universell gelten.
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Wenn
der Benutzer die Zeitzone wechselt und seine Uhr nachstellen möchte, braucht
er nur den bei 2 Uhr befindlichen Drücker, der in 2 schematisch
als Pfeil F dargestellt ist, so viele Male zu drücken, wie nötig ist, um die der neuen Zeitzone entsprechende
Stadt auf 12 Uhr, d.h. auf die dreieckige Markierung 5 des
Zifferblatts 4, zu stellen. Bei jedem Druck auf den Drücker drehen
sich die Städtescheibe 1 und
die 24-h-Scheibe 3 um eine 1/24 Umdrehung im Gegenuhrzeigersinn,
während
der Stundenzeiger 6 eine Stunde vorrückt. Nach achtzehnmaliger Betätigung des
Drückers
steht die Stadt New York in 3 gegenüber der
dreieckigen Markierung 5, und die Uhr zeigt die Lokalzeit
von New York (6 Uhr 15 Minuten) an. Man sieht in 3,
daß die
vorhergehende Lokalzeit (Paris) immer noch durch direkte Ablesung
der gegenüber
von Paris auf der 24-h-Scheibe 3 zu findenden Ziffer (12)
zu erfahren ist.
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4 veranschaulicht
den Weltzeitmechanismus. Dieser Mechanismus hat einen Scheibenträger 8,
der auf drei in die Werkplatte eingepreßte Führungsröhrchen 9, 13 aufgeschraubt
ist. Der Scheibenträger 8 führt die
Städtescheibe 1,
die mit einem Städtestern 10 fest
verbunden ist. Ein als bogenförmige
Schwinge ausgebildeter Korrektor 11, dessen Drehpunkt sich
bei A befindet, wird durch einen bei 2 Uhr befindlichen Drükker 12 betätigt. Der
Korrektor 11 wird durch eine Rückstellfeder 14 in
seine Ruhestellung am Führungsröhrchen 13 zurückgebracht. Ein
in den Korrektor 11 eingepreßter Sperrstift 15 wirkt
auf einer höheren
Ebene mit den 24 Zähnen
der Innenzahnung des Städtesterns 10 zusammen. Wenn
also der Korrektor 11 durch den Drücker 12 betätigt wird,
führt die
Städtescheibe
bei jedem Druck eine 1/24-Umdrehung im Gegenuhrzeigersinn aus. Ein
auf der Werkplatte aufliegender Städtehebel 16 ist unter
dem Städtestern 10 angeordnet
und um einen in der Werk platte eingelassenen Ring B schwenkbar.
Ein auf dem Städtehebel 16 fest
montierter Klotz 17 hat zwei einen Winkel einschließende Flanken 17', 17''. Der Winkelklotz 17 ist
mit zwei Sperrstiften in den Städtehebel 16 eingesetzt
und stützt
sich in Ruhestellung an der Zahnung des Städtesterns 10 ab, wodurch
er die Städtescheibe 1 in
ihrer Lage hält.
Der Städtehebel 16 wird
durch eine Rückstellfeder 18 in
seine Ruhelage zurückgebracht. Der
Städtehebel 16 trägt einen
um C schwenkbaren Stellhebel 19. Der Stellhebel 19 hat
an einem Ende einen Schnabel 20, der mit der Zahnung des
Städtesterns 10 zusammenwirkt,
und trägt
an seinem anderen Ende einen Haken 21, der mit einem Stundenstellrad 22 zusammenwirkt.
Der Stundenkorrektor 19 ist mit einen Dübel auf dem Städtehebel 16 montiert.
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Im
Normalbetrieb der Uhr wird ein Stundenstern 24 über eine
Stundenhebelfeder 25 durch das Stundenrad angetrieben.
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Der
mit einem zusätzlichen
Stundenrad 27 fest verbundene Stundenstern 24 versetzt
dieses Stundenrad in Drehung. Das Stundenrad 27 greift
in ein Vorgelege 29 ein, das auf dem Stundenstellrad 22 befestigt
ist, wobei letzteres ferner ein zweites Vorgelege 28 trägt, das
in die Innenzahnung der 24-h-Scheibe 3 eingreift.
Somit dreht sich die 24-h-Scheibe 3 ununterbrochen im Gegenuhrzeigersinn,
und zwar führt
sie eine Umdrehung in 24 h aus. Weil sie vom Stundenzeiger 6 abhängt, können sich die
Scheibe und der Zeiger nicht gegeneinander verschieben.
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Um
die Stunden auf eine andere Zeitzone einstellen zu können, ohne
den Minutenzeiger 7 zu verstellen, muß zur Zeitzonenverstellung
das Stundenrad vom Minutenrohr abgekoppelt werden. Diese Aufgabe
wird durch die Wirkung einer Kupplung mit 12-zähnigem
Stern gelöst,
deren Konstruktionsprinzip im einzelnen in der auf die Anmelderin
lautenden CH-PS 340 191 beschrieben ist. Diese Kupplung hat einen
12-zähnigen
Stundenstern 24, der auf das Stundenrad aufgesetzt ist,
ferner einen um D schwenkbaren Stundenhebel 25, der mit
einer Rückstellfeder 26 verbunden
ist. Dieser Aufbau wird durch das zusätzliche Stundenrad 27 hochgehalten.
Der Stundenhebel 25 greift in die Zahnung des Stundensterns 24,
der den Stundenzeiger 6 trägt.
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Der
Betrieb des Verstellmechanismus wird unter Bezugnahme auf die 5 bis 10 beschrieben.
Nach 5 bewirkt die Rückstellfeder 18, daß der Winkelklotz 17 in
die Zahnung des Städtesterns 10 eingreift,
während
sich der Städtehebel 16 in Ruhestellung
befindet. Ein in den Stundenstellhebel 19 eingelassener
Sperrstift 30 bewirkt, daß die Rückstellfeder 18 mit
dem Städtehebel 16 und
auch mit dem Stundenstellhebel 19 zusammenwirkt. In seiner Ruhestellung
hat der Sperrstift 30 Spiel gegenüber dem Blatt der Rückstellfeder 18;
wodurch der Stundenstellhebel 19 die Stellung des Städtesterns 10 nicht
stören
kann. In 6 hat ein Verstellvorgang durch
Druck auf den Drücker 12 begonnen,
der über den
Sperrstift 15 den Städtestern 10 im
Gegenuhrzeigersinn antreibt. In dieser Stellung hat die Spitze des Zahnes 32 des
Städtesterns 10 die
Hälfte
der Flanke 17' des
Winkelklotzes 17 überstrichen.
Das Blatt der Rückstellfeder 18 steht
nur mit dem Sperrstift 30 in Berührung, während der Haken 21 noch
nicht in das Stundenstellrad 22 eingreift. In der in 7 dargestellten
Stellung steht die Spitze des Zahnes 32 mit der Spitze
des Winkelklotzes 17 des Städtehebels 16 in Berührung. Man
sieht, daß in
dieser Stellung der Schnabel 20 des Stundenstellhebels 19 nicht
mit der Spitze des vorhergehenden Zahnes 33 des Städtesterns 10 in
Berührung
steht, und zwar um zu vermeiden, daß der Haken 21 auf
das Stundenstellrad 22 einwirkt, solange sich die Städtescheibe 1 zurückbewegen
kann, z.B. wenn der Benutzer den Drücker 12 losläßt. In 8 steht
die Spitze des Zahnes 32 des Städtesterns 10 mit der
Flanke 17'' des Winkelklotzes 17 in
Berührung.
In dieser Stellung kann sich der Städtestern 10 nicht
zurückbewegen.
In gestrichelten Linien ist die Anfangsstellung des Stellhebels 19 und in
ausgezogenen Linien die Spitze des Schnabels 20 gezeigt,
die an der Spitze des Zahnes 33 vorübergegangen ist, wodurch bewirkt
wird, daß der
Haken 21 in die Zahnung des Stundenstellrades 22 eingreift.
In der in 9 gezeigten Position ist die
Spitze des Zahnes 32 des Städtesterns 10 an etwa
der Hälfte der
Flanke 17'' des Winkelklotzes 17 vorbeigelaufen. Das
Blatt der Rückstellfeder 18 drückt gleichzeitig
auf den Sperrstift 30 und auf den Städtehebel 16. Der Schnabel 20 steht
nicht mehr mit der Zahnung des Städtesterns 10 in Berührung. Der
Haken 21 des Stellhebels 19 verdreht das Stundenstellrad 22.
Um zu vermeiden, daß sich
z.B. durch eine zu diesem Zeitpunkt erfolgende Erschütterung
der Haken 21 vom Stundenstellrad 22 löst, ist
ein Anzugswinkel vorgesehen, der bewirkt, daß der Haken 21 in
der Zahnung des Korrekturrades 22 gehalten wird. In dieser
Stellung wird der Städtestern 10 nicht
mehr vom Städtekorrektor 11,
sondern vom Städtehebel 16 und seiner
Rückstellfeder 18 gesteuert.
Die 10 zeigt den Verstellmechanismus vor Ende eines
Zyklus, wenn die Rückstellfeder 18 nur
noch gegen den Städtehebel 16 drückt, während der
Schnabel 20 mit dem Zahn 32 des Städtesterns 10 in
Berührung kommt
und den Haken 21 aus dem Stundenstellrad 22 ausrückt. Das
Ende des Zyklus entspricht dem Zustand nach 5, in welchem
die beiden Flanken 17', 17'' des Winkelklotzes 17 an
den Spitzen zweier benachbarter Zähne des Städterades anliegen. Während der
Stundenstellhebel 19 das Stundenstellrad 22 antreibt,
das mit dem Vorgelege 29 fest verbunden ist, greift das
letztere in das zusätzliche
Stundenrad 27 ein und treibt den Stundenstern 24 an.
Um die Stundenverstellung sicherzustellen, passiert die Spitze eines
Zahnes des Stundensterns 24 die Spitze der Stundenhebelfeder 25 mit
genügender
Sicherheit, und zwar selbst in Fällen,
wo der Haken 21 einen Zahn des Stundenstellrades 22 verfehlt
und den nächsten
mitführt.
Man sieht, daß bei
diesem Mechanismus die Stundenverstellung nur erfolgen kann, wenn
die Spitze eines Zahnes des Städtesterns 10 die
Spitze des Winkelklotzes 17 passiert hat. Dadurch kann
jeder Irrtum bei der Verstellung ausgeschlossen werden, insbesondere
kann ausgeschlossen werden, daß sich
die Städtescheibe 1 rückwärts bewegt,
nachdem der Stundenkorrektor 11 die Vorgelege 28, 29 schon
mitgenommen hat.
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Der
in der Zeichnung dargestellte Verstellmechanismus der Uhr wird bei
einem Druck auf den Drücker 12 über den
Korrektor 11 betätigt.
In einer Abwandlung wird der Verstellmechanismus durch einen Drehreif
betätigt,
der die Städtescheibe
mitführt, wobei
dieser Drehreif bei einem Zeitzonenwechsel durch den Benutzer von
Hand betätigt
wird.
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In
einer anderen Abwandlung besteht die Städtescheibe aus einem Drehreif,
auf dem die Namen der verschiedenen Städte eingraviert sind. Der von
Hand betätigte
Drehreif treibt dann den Städtestern
in gleicher Weise, wie es über
den Drücker 12 durch
den Korrektor 11 geschieht.
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In
allen Ausführungsformen
genügt
es also bei einem Zeitzonenwechsel, die dieser Zeitzone entsprechende
Stadt auf 12 Uhr einzustellen, wo sie der Markierung 5 gegenübersteht,
und zwar entweder durch den Drücker 12,
der den Korrektor 11 betätigt, oder durch Drehung des
Drehreifs.
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Der
vorstehend beschriebene Verstellmechanismus erlaubt eine zuverlässige und
leichte Einstellung der Uhr auf eine andere Zeitzone und verhindert
gleichzeitig, daß sich
die Uhr bei einer ungewollten Bedienung oder bei einer Erschütterung
verstellt.