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Uhr mit ausschaltbarem Schlagwerft Die Erfindung bezieht sich. auf
eine Uhr mit ausschaltbarem Schlagwerk und Einstellvorrichtung, die es ermöglicht,
daß zu einem bestimmten Zeitpunkt das Schlagwerk selbsttätig wieder in Wirkung gesetzt
wird, ohne daß dasselbe dabei verkehrt schlägt. Eine derartige Einrichtung ist von
Vorteil zur Vermeidung von Störungen, z. B. bei Nacht, bei musikalischen Ausführungen,
bei Besuch usw. Es gibt bereits Abstellvorrichtungen für Federzugrechenschlagwerke;
bei diesen wird jedoch die Ruhepause durch eine Scheibe vermittelt, aus deren Umfang
ein Teil. herausgeschnitten ist, der der Zeit entspricht, in welcher die Uhr schlagen
soll, während der andere volle Teil der Zeit entspricht, in welcher das Schlagwerk
abgestellt ist. Ändern sich diese Zeitspannen, so ist man genötigt, eine entsprechend
abgeänderte neue Scheibe an Stelle der alten einzusetzen, was nur ein Uhrmacher
machen kann. Es ist also bei diesen Uhren nicht möglich, die Zeitspannen ohne weiteres
für eine beliebige Zeit und Zeitlänge einzustellen. Auch ist das Einstellen von
Ruhepausen bei Schloßradschlagwerken damit nicht möglich.
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Durch die Erfindung wird nun eine Vorrichtung geschaffen, die diesen
Übelstand beseitigt und die sich bequem bei allen vorrätigen und neuen Uhren anbringen
läßt, wobei es sich nur um einige neu anzubringende Konstruktionsteile handelt,
durch deren Anbringung das bestehende Laufwerk der Uhr und das Schlagwerk nicht
berührt werden. Eine Uhr, in welcher die neue Vorrichtung nach der Erfindung angebracht
worden ist, ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Abb. z ist die Vorderansicht,
Abb.2 eine Seitenansicht und Abb.3 die Draufsicht.
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Die Erfindung besteht aus einer mit dem Uhrwerk angeordneten senkrechten
Welle 27, an welcher drei blattfederförmige Arme 28, 29 und 3o derart angeordnet
sind, daß sie, -wenn die Welle 27 um :einen bestimmten Winkel gedreht wird, diese
Drehbewegung mitmachen. Der untere Arm 28 dient der Welle 27 als Drehhebel bei der
Abstellung des Schlagwerkes und reicht bis vor einen Zapfen 1q. seines Druck- oder
Reglerknopfes 15, während der mittlere Arm 29 an seinem freien Ende hakenförmig
umgebogen ist und bis hinter das Antriebszahnrad 2o reicht. Der Arm 3o an der Welle
27 greift mit seinem gabelförmigen Ende um einen Zapfen 26 der Muffe 25, welche
einen quadratischen Querschnitt hat und verschiebbar auf der zu diesem Zweck teilweise
quadratisch gemachten Schlaghammerwelle24 angeordnet ist. Die Gabel des Armes 3o
und der Zapfen oder Stift 26 der Muffe 25 sind so lang, daß sie bei den verschiedenen
Bewegungen die gegenseitige Führung nicht verlieren.
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In der Gehäusewand ist in einer Buchse verschieb- und drehbar ein
Zapfen 14, auf dem vor der Gehäusewand ein geriffelter Druck- oder Reglerknopf 15
und hinter der Gehäusewand ein Ritzel 16 sitzt, angeordnet.
Dieser
Zapfen i q. wird durch eine in der Buchse befindliche Schraubenfeder immer nach
vorn gezogen, so daß der Zapfen 17
den Arm 28 der Welle 27 nicht berührt und
auch das Ritzel 16 sich nicht im Eingriff mit dem Zahnrad 17 befindet.
Über dem Zapfen i q. sitzt das Zahnrad 17, welches mit dem Zahnrad 19 auf
der Welle 18 in Eingriff steht und mit dem Ritzel 16 durch Eindrükken des
Knopfes 15 in Eingriff gebracht werden kann.
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Das Zahnrad i9 sitzt auf der Welle 18 fest, während das Antriebszahnrad
2o, das die gleiche Zähnezahl wie das Zahnrad, mit dem der Uhrzeiger verbunden ist,
aufweist, dreh-und verschiebbar auf der Welle 18 angeordnet ist. Das Zahnrad
2o sitzt eingeschlossen zwischen der Blattfed;er.2i und dem in der Welle 18
festsitzenden Zapfen 22, der nur einseitig aus der Welle 18 herausragt und
auf den in der entsprechenden Lage der Sperrzahnausschnitt der ringförmigen Nabe
des Zahnrades 2o einschnappen kann. Die Blattfeder 2 i hat deshalb das Bestreben,
das Zahnrad 2o mit dem Ringansatz stetig gegen den Zapfen 22 anzudrücken.
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Das vordere Ende der Welle 18 trägt einen Zeiger 23. Dieser
Zeiger 23 wird vermittels des Reglerknopfes 15 auf dem Zapfen 14 mit dem
Ritzel 16 durch Ineingriffbringen der Ritzel 16 mit dem Zahnrad 17
und durch dieses mit dem Zahnrad 19 auf der Welle 18
auf einem zugehörigen
Zifferblatt auf diejenige Zeit eingestellt, zu der das Schlagwerk wieder selbsttätig
in Betrieb treten soll. Der Zapfen 22 ist auf diese Weise mit dem Zeiger 23 gleichgeschaltet.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Wünscht man wähnend seiner gewissen
Zeitdauer das Schlagwerk ruhen zu ,lassen; so drückt man den Reglerknopf 15
ein, wobei das Ritzel 16 in Eingriff kommt mit dem Zahnrad 17, so daß bei
gleichzeitiger Drehung dieses Knopfes auch die Welle 18 mit dem daraufsitzenden
Zeiger 33 sich dreht, und zwar so lange, bis der Zeiger die verlangte Uhrzeit angibt,
zu welcher das Schlagwerk wieder selbsttätig in Wirkung gesetzt -werden soll. Beim
Eindrücken des Knopfes 15 kommt das hintere Ende des Zapfens 14. in Berührung
mit dem Arm 28, so daß die senkrechte Welle 27 sich um einen gewissen Winkel verlagert.
@ Dabei wird mittels des mit dieser Welle verbundenen Armes 3o die Muffe 25 nach
vorn geschoben, so daß der bei allen Schlagwerken bekannte, auf dieser Muffe (bzw.
Welle) sitzende. Nocken oder Zapfen aus dem Bereiche des ebenfalls bekannten Zahnrades
5 gezogen wird. Wenn nun das Schlagwerk von dem Laufwerk der Uhr gelöst wird, so
drehen sich die betreffenden Schlagw erkräder, ohne die Hammerwelle 2;1 zu berühren.
Wenn man außerdem die Geräusche, welche von den drehenden Schlagwerkrädern herrühren,
noch stark zu verringern wünscht, kann mit der Welle 27 auch noch eine ;gegen das
Schlagwerkrad 7 sich anlegende Bremsfeder verbunden werden, die nur äußerst schwach
anzudrücken ist, so daß der Reibungswiderstand der Welle 27 in ihnen Lagern genügt,
um dieses geringe Moment aufzunehmen, ohne daß die Welle dadurch bereits zurückdreht.
Durch das laufende Uhrwerk wird das Zahnrad 2o stetig mitgedreht, und zwar mit derselben
Geschwindigkeit als die Uhrzeigenvelle. Am eingestellten Zeitpunkt wird nur der
Sperrzahnausschnitt dieses Rades 2o dem Zapfen a2 gegenübertreten, und in diesem
Augenblick drückt die Feder 2 i dieses Rad nach vorn, wobei das Rad 2o selbst den
hakenförmigen Arm 29 mitnimmt. Dadurch schwingt die vertikale Welle 27 zurück, und
mit ihr geht auch der Arm 30 mit dem gabelförmigen Ende wieder in die Anfangsstellung
zurück, -wodurch die Muffe 25 in das Zahnrad 5 zurückgeschoben wird und damit das
Schlag-verk der Uhr wieder in Betrielb gesetzt wird.
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Aus Oberstehendem ergibt sich, daß das Schlagwerk zu einer zuvor gewählten
Stunde selbsttätig seinen Dienst wieder anfangen wird, jedoch unter der Bedingung,
daß in der Praxis keine längere Zeitstrecke als zwölf Stunden zur Ausschaltung gewählt
wird. Wenn man es nötig erachtet, diese Zeitstrecke bis zu vierundzwanzig Stunden
zu verlängern, so kann diesem Wunsche Folge geleistet werden durch Verdoppelung
der Zähnezahl des Zahnrades 20. Wünscht man die Uhr mehrere Zeitspannen nicht schlagen
zu lassen, so bringt man um einfachsten an der Rückseite der Uhr einen Knopf mit
Hebelarm an, womit man den -oder die Hämmer außer Eingriff mit dem Schlagwerk bringen
kann.