DE19715128C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Kontaktieren einer auf einer Grundplatte angeordneten und von dieser abstehenden Kontaktzunge mit einer flexiblen Flachleitung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kontaktieren einer auf einer Grundplatte angeordneten und von dieser abstehenden Kontaktzunge mit einer flexiblen FlachleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kontaktieren einer auf einer Grundplatte
angeordneten und von dieser abstehenden Kontaktzunge mit einer flexiblen Flachleitung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung
zum Kontaktieren einer auf einer Grundplatte angeordneten und von dieser abstehenden
Kontaktzunge mit einer flexiblen Flachleitung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Angesichts der zunehmenden Ausrüstung von Kraftfahrzeugen mit elektrischen bzw.
elektronischen Steuerungen gewinnen Steckverbindungen an Bedeutung. An diese
Steckverbindungen werden unterschiedlichste Anforderungen hinsichtlich Strombe
lastbarkeit, Übergangswiderstand, mechanische und thermische Belastbarkeit usw.
gestellt.
Häufig stellt sich das Problem, eine Kontaktzunge oder Kontaktfahne, die aus einer Bau
gruppe, beispielsweise einem Steuergerät, einem elektrisch ansteuerbaren Getriebe usw.
vorsteht, elektrisch zu kontaktieren. Üblich ist es, einen z. B. aus einer Kupferlegierung
bestehenden, geschlitzten Gegenkontakt auf die Kontaktzunge aufzuschieben bzw. aufzu
stecken, wobei der Gegenkontakt selbst die elektrische Kontaktierung vermittelt und Be
standteil eines Steckers mit mehreren Gegenkontakten ist oder als einzelner Gegenkon
takt ausgebildet ist. Der Gegenkontakt ist durch Löten, Krimpen oder ähnliches mit einer
elektrischen Leitung verbunden. Die Herstellung solcher metallischen Gegenkontakte
und deren Anschluß an Anschlußleitungen ist verhältnismäßig aufwendig, was mit
Kosten verbunden ist. Außerdem bestehen Übergangswiderstände zwischen den
Gegenkontakten und den Anschlußleitungen, was sorgfältige qualitätssichernde
Maßnahmen erfordert, damit die Betriebszuverlässigkeit nicht nachteilig beeinflußt wird.
Als gattungsbildender Stand der Technik ist die Druckschrift US 4 573 752 anzusehen.
Die darin beschriebene Vorrichtung zum Kontaktieren einer Kontaktzunge mit einer
Flachleitung weist mehrere Kontaktzungen auf, die auf einer Grundplatte angeordnet sind
und von dieser abstehen. Dabei besitzt jede Kontaktzunge einen Aufnahmeschlitz mit
sich gegenüberliegenden Kontaktbereichen. Eine Flachleitung ist in einem Gegenkon
taktkörper aus Kunststoff festgelegt und wird beim Aufstecken des Gegenkontaktkörpers
auf die Kontaktzungen so in die Aufnahmeschlitze eingeführt, daß sich über die Kontakt
bereiche ein lösbarer elektrischer Kontakt zwischen den Kontaktzungen und den Leiter
bahnen der Flachleitung ergibt.
Bekannt ist auch eine Vorrichtung zum Kontaktieren einer flexiblen Flachleitung mit
einem Verbinder (EP 0 759650 A2). Dabei wird die Flachleitung durch Aufschieben
eines Befestigungskörpers verformt und so gegen die Seitenwände des Verbinders
gedrückt, daß sich eine Kontaktierung ergibt.
In den Druckschriften DE-AS 16 65 171 und DE 91 02 716 U1 werden Vorrichtungen
zum Verbinden einer flexiblen Flachleitung mit den Kontaktzungen eines Verbinders
beschrieben, wobei die Flachleitung durch einen Gegenkörper so in den Schlitzraum des
Verbinders gedrückt wird, daß eine Kontaktierung bewirkt wird.
Die Nachteile der bekannten Vorrichtungen können vorteilhafterweise durch
Kontaktierung der Kontaktzungen mit einer besonderen Art von Flachleitungen, den
sogenannten Flex-Leiterfolien, vermieden werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Kontaktieren einer auf einer Grundplatte angeordneten und von dieser abstehenden
Kontaktzunge mit einer flexiblen Flachleitung anzugeben, mit dem bzw. der die
Kontaktzunge zuverlässig kontaktiert werden kann.
Der das Verfahren betreffende Teil der Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Der auf die Vorrichtung gerichtete Teil der Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen
des Anspruchs 2 gelöst. Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Ein wesentlicher Kern der Erfindung liegt somit darin, daß durch zweckentsprechende
Ausbildung des Gegenkontaktkörpers, der ein einfaches spritzgegossenes Kunststoffteil
sein kann, eine Flex-Leiterfolie beim Aufschieben des Gegenkontaktkörpers auf die zu
kontaktierende Kontaktzunge von der Kontaktzunge in Anlage an die Innenwand des
Schlitzraumes gedruckt wird und dabei die elektrische Verbindung zwischen Kontakt
zunge und Flex-Leiterfolie hergestellt wird. Es ist keinerlei metallischer Gegenkontakt
notwendig. Durch die Flex-Leiterfolie wird die Kontaktzunge sicher kontaktiert, wobei
der aus Kunststoff bestehende Kontaktkörper die Halterung der Flex-Leiterfolie an der
Kontaktzunge vermittelt. Mit der Flex-Leiterfolie ist die Kontaktzunge unmittelbar an
beispielsweise eine Fahrzeugelektrik angeschlossen, wenn die Kontaktzunge zur Strom
versorgung eines Verbrauchers, beispielsweise eines Getriebeaktors, dient oder Bestand
teil einer Steuerelektronik ist, so daß über die Kontaktzunge die Signalleitung erfolgt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und
mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Kontaktieren einer Kontaktzunge in
auseinandergezogener Darstellung,
Fig. 2 die Anordnung gemäß Fig. 1 im zusammengebauten Zustand und
Fig. 3 eine Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 2, geschnitten in der Ebene
III-III der Fig. 2.
Gemäß Fig. 1 ragt aus einer Grundplatte 2, die beispielsweise eine Anschlußplatte für
den elektrischen Anschluß eines Getriebes sein kann, eine Kontaktzunge 4, die in an sich
bekannter Weise ein rechteckiges, metallisches Flachteil ist. Die Dicke der Kontaktzunge
4 ist derart, daß eine ausreichende Eigensteifigkeit zum Aufschieben eines Gegenkon
taktes gegeben ist.
Zur Kontaktierung der Kontaktzunge 4 ist eine Flex-Leiterfolie 6 an sich bekannter Bau
art vorgesehen. Solche Flex-Leiterfolien bestehen beispielsweise aus einer Polyimidfolie
auf die mittels eines Klebers, beispielsweise eines Acrylklebers, eine Kupferleitschicht
aufgebracht ist, die wiederum Silber-beschichtet sein kann. Solche Flex-Leiterfolien sind
sehr flexibel, ohne das dabei die elektrischen Leiterbahnen beschädigt werden.
Um die Flex-Leiterfolie 6 in elektrisch kontaktierende Berührung mit der Kontaktzunge
4 zu bringen, ist ein Gegenkontaktkörper 8 vorgesehen, der aus Kunststoff, beispiels
weise PA6.6 besteht, und mit einem Schlitzraum 10 versehen ist, der sich zur Öffnung
hin konisch erweitert.
Fig. 2 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 1 im zusammengebauten Zustand, d. h. in
einem Zustand, in dem der Gegenkontaktkörper 8 unter Zwischenanordnung der Flex-
Leiterfolie auf die Kontaktzunge 4 derart aufgeschoben ist, daß sich die Kontaktzunge 4
in dem Schlitzraum 10 aufgenommen ist, wobei sich die Flex-Leiterfolie die Kontakt
zunge 4 umspannend zwischen der Innenwand des Schlitzraums 10 und der Kontaktzunge
4 befindet. Die Dimensionierung des Schlitzraums 10 ist derart, daß die Flex-Leiterfolie
unter Druck zwischen der Innenwand des Schlitzraums 10 und der Kontaktzunge 4 befin
det, wobei dieser Druck gezielt zusätzlich dadurch erhöht ist, daß die Innenwand des
Schlitzraums 10 im Bereich der Kontaktzunge 4 auf jeder Seite mit einer vorspringenden
Kante 12 (Fig. 3) ausgebildet ist. Diese vorspringenden Kanten 12 gewährleisten, daß
das Leitermaterial der Flex-Leiterfolie in unmittelbare innige Berührung mit der Kon
taktzunge 4 kommt.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 3 ragen in den Schlitzraum 10 drei nebeneinander ange
ordnete Kontaktzungen 4 ein, wobei jeder dieser Kontaktzunge 4 eine Leiterbahn der
Flex-Leiterfolie zugeordnet ist.
Die dargestellte Anordnung kann in vielfältiger Weise abgeändert sein:
Die in den Figuren als Flachteil dargestellte Kontaktzunge kann auch eine Kontaktzunge
mit elliptischem oder rundem Querschnitt bzw. ein Kontaktstift sein, wobei der Schlitz
raum diesem Querschnitt nur dahingehend angepaßt sein muß, daß die Flex-Leiterfolie
zumindest einseitig in sichere Anlage an das Kontaktteil kommt.
Der Gegenkontaktkörper 8 kann mit Befestigungsflanschen versehen sein, die mit der
Grundplatte 2 verschraubt werden, so daß eine mechanisch stabile und hermetisch dichte
Verbindung zwischen Kontaktzunge 4 und Flex-Leiterfolie 6 entsteht.
Der Gegenkontaktkörper kann Teil eines Gehäuses oder Tragkörpers sein, das unter
anderem elektronische Schaltungen aufnimmt.
Die Flex-Leiterfolie 6 kann an dem Gegenkontaktkörper 8 vorzugsweise auf der von
ihrem freien Ende abgewandten Seite des Schlitzraums 10 beispielsweise durch Kleben
befestigt sein und zusätzlich durch Führungen positioniert sein, was die Handhabung
erleichtert. Die gesamte Anordnung kann so ausgebildet sein, daß der Gegenkontakt
körper 8 mit der zugehörigen Flex-Leiterfolie einen Mehrfachstecker zum Anschließen
einer Vielzahl von Kontaktzungen bildet. Der Gegenkontaktkörper kann so ausgebildet
sein, daß seine Schenkel beidseitig des Schlitzraums 10 elastisch nachgebend sind. Auf
diese Weise kann der Gegenkontaktkörper mit in seinem Schlitzraum 10 aufgenommener
Flex-Leiterfolie von den Kontaktzunge 4 abgehoben und wieder aufgeschoben werden.
Diese elastische Nachgiebigkeit kann durch Formgestaltung des Gegenkontaktkörpers
insgesamt erreicht werden oder auch dadurch, daß der Gegenkontaktkörper den Innen
wänden des Schlitzraums benachbart mehrschichtig aufgebaut ist, wobei eine elastisch
verformbare Schicht aus beispielsweise geschäumtem Material vorgesehen ist.
Die Kanten bzw. die in den Kanten endenden Rippen an der Innenseite des Schlitzraums
können derart dimensioniert sein, daß sie sich beim Aufschieben des Gegenkontakt
körpers gezielt plastisch verformen, um eine hohe Anpreßkraft zu gewährleisten. In
diesem Fall ist der Gegenkontaktkörper allerdings nicht von der Kontaktzunge abziehbar
und wieder verschiebbar ohne daß die Kontaktqualität gefährdet ist.
Claims (6)
1. Verfahren zum Kontaktieren einer auf einer Grundplatte (2) angeordneten und von
dieser abstehenden Kontaktzunge (4) mit einer flexiblen Flachleitung, bei welchem ein
mit einem Schlitzraum (10) zur Aufnahme der Kontaktzunge ausgebildeter Gegenkon
taktkörper (8) auf die Kontaktzunge aufgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Gegenkontaktkörper (8) und der Kontaktzunge (4) eine Flex-Leiterfolie
(6) derart angeordnet wird, daß die Flex-Leiterfolie beim Aufschieben des Gegenkontakt
körpers auf die Kontaktzunge unter Verformung der Flex-Leiterfolie an die Innenwand
des Schlitzraums gedrückt wird, wodurch wenigstens eine Leiterbahn der Flex-Leiter
folie in elektrischen Kontakt mit der Kontaktzunge gelangt.
2. Vorrichtung zum Kontaktieren einer auf einer Grundplatte (2) angeordneten und von
dieser abstehenden Kontaktzunge (4) mit einer flexiblen Flachleitung, enthaltend
einen mit einem Schlitzraum (10) zur Aufnahme der Kontaktzunge ausgebildeten Gegen
kontaktkörper (8) aus Kunststoff zum Aufschieben auf die Kontaktzunge,
dadurch gekennzeichnet, daß an der zur Kontaktzunge (4) zeigenden Seite des
Gegenkontaktkörpers einen Flex-Leiterfolie (6) vorgesehen ist, die beim Aufschieben des
Gegenkontaktkörpers auf die Kontaktzunge von der Kontaktzunge an die Innenwand des
Schlitzraums (10) gedrängt wird und dabei die Kontaktzunge kontaktiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kontaktzunge (4)
zwischen sich aufnehmenden Innenwände des Schlitzraums (10) mit je einer parallel zur
Aufschubrichtung verlaufenden, vorspringende Kante (12) ausgebildet sind, wobei die
Kanten sich gegenüberliegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung des
Schlitzraumes (10) zur Kontaktzunge (4) hin sich erweiternd abgeschrägt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlitzraum (10) zur Aufnahme mehrerer, nebeneinander angeordneter Kontaktzungen (4)
ausgebildet ist und daß die Flex-Leiterfolie (6) mit mehreren, den einzelnen Kontakt
zungen zugeordneten Leiterbahnen ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Kontaktzunge (4) und die Flex-Leiterfolie (6) zwischen sich aufnehmenden Innenwände
des Schlitzraums (10) elastisch nachgiebig sind.
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