DE19711666C2 - Montageschaum für das Verfüllen von Fugen sowie dessen Anwendung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Montageschaum für das Verfüllen von Fugen zwischen Dämmplatten oder im Bereich von Tür- oder Fensterzargen.

Für die Verfüllung von Fugen im Hoch- und Tiefbau werden in großem Umfang Poly­ urethan-Bauschäume verarbeitet. So werden z. B. bei der Montage von Wärmedämmverbund­ systemen mit Dämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum die auftretenden Fugen mit Poly­ urethan-Schaum verfugt. Für die beim Einbau von Türen und Fenstern unvermeidbaren Fugen wird ebenfalls in großen Mengen Polyurethan-Schaum eingesetzt. Diese Montageschäume sind zwar einfach zu verarbeiten, sie haben aber den Nachteil, brennbar zu sein.

In vielen Beteichen des Hoch- und Tiefbaus besteht jedoch die Anforderung, daß die verwendeten Baumaterialien unbrennbar sein müssen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, werden z. B. bei Wärmedämmverbundsystemen bevorzugt Dämmplatten aus Mineralwolle ein­ gesetzt. Diese Dämmplatten haben zwar den Vorteil, daß sie aufgrund ihrer Elastizität ohne Fugen verarbeitet werden können. Es bestehen aber gesundheitliche Bedenken wegen ihrer Faserstruktur.

Die EP 0 673 733 A2 beschreibt eine faserfreie mineralische Dämmplatte, die bereits unbrennbar, aber nur gering elastisch ist. Die bei der Anwendung dieser Platte entstehenden Fugen können wegen der Forderung nach einem unbrennbaren System nicht mit Polyurethan- Schäumen verfugt werden.

Auch bei Montieren von Brandschutztüren werden unbrennbare Montageschäume zum Schließen der unvermeidbaren Fugen verlangt.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Montageschaum zu ent­ wickeln, der anstelle von Polyurethan-Bauschäumen eingesezt werden kann, jedoch den Vor­ zug hat, unbrennbar zu sein.

Der erfindungsgemäße Montageschaum, bei dem diese Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß dessen Grundsubstanz 50 Gewichtsteile Weißze­ ment, 43 Gewichtsteile silikatischer Füllstoff, 4 Gewichtsteile Bindemittel, 0,5 Gewichtsteile Additive und 2 Gewichtsteile Aluminiumpulver als Treibmittel enthält, und die Grundsubstanz nach Beigabe von Wasser um 30 bis 40 Vol.-% expandierbar ist.

Praktische Versuche haben gezeigt, daß sich der mit Wasser angeteigte Leichtmörtel wie bislang üblicher brennbarer Schaum in Fugen einbringen, beispielsweie zum Hinterfüllen der Zargen einer Brandabschlußtür verwenden läßt. Die Erfindung basiert somit auf der Er­ kenntnis, daß es möglich ist, einen unbrennbaren Montageschaum zu schaffen, der für das Ausfüllen von Fugen bzw. Hinterfüllen von Zargen verwendbar ist, auch wenn sich Schwie­ rigkeiten des vollständigen Ausfüllens beim Einbringen des Montageschaums zeigen, weil sich der Rest der verbleibenden Hohlräume in kurzer Zeit durch die Expansion des Materials ver­ füllt.

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, daß aus der DE 37 44 210 A1 und der DE 42 09 897 C1 anorganische Schaummassen bekannt sind, die bevorzugt bei der Hinter­ füllung von Hohlräumen im Untertagebau eingesetzt werden. Die Herstellung von geschäum­ ten Körpern wird ebenfalls beschrieben. Nachteilig an diesen vorbekannten Schaummassen ist jedoch die geringe Eigenfestigkeit direkt nach dem Einbringen der Schaummassen. Ein Einsatz als Fugenfüller ist daher nicht möglich, da die beschriebenen Schaummassen vor dem Erreichen ihrer notwendigen Festigkeit aus der Fuge austreten.

Aus der EP 0 585 790 A1 ist eine Putzmischung mit Quelleffekt bekannt, die im wesent­ lichen aus Portlandzement, Füllstoffen und den bei Putz üblichen Zuschlägen besteht. Das Aufschäumen des Putzes wird durch die Zugabe von Aluminiumpulver erreicht, welches in ei­ nem alkalischen Medium durch Wasserstoffentwicklung die Quellung bewirkt. Aufgrund der hohen Dichte des beschriebenen Putzes vor dem Aufschäumen ist dieser Putz ebenfalls nicht für das Verfugen geeignet.

Zur Anwendung des Montageschaums für das Verfüllen von Fugen zwischen Damm­ platten oder im Bereich von Tür- oder Fensterzargen ist in weiterer Ausgestaltung der Erfin­ dung vorgesehen, daß 1,5 bis 2,5 Gewichtsteile der Grundsubstanz mit einem Gewichtsteil Wasser angeteigt und in die zu schließende Fuge eingebracht werden.

Beim Einbringen des Montageschaums in Form der mit Wasser angeteigten Grund­ substanz in die Fuge bedient man sich vorteilhafterweise einer Saug-/Spritzpistole.

Zusammenfassend ist somit festzustellen, daß es sich bei dem Montageschaum ge­ mäß der Erfindung um einen mineralischen Leichtmörtel auf dar Basis eines Kalk-Zement- Mörtels handelt, der durch Zugabe von Aluminiumpulver nach Beigabe von Wasser um 30-40 Volumen-% expandiert.

Die folgende Montageschaumrezeptur hat sich hervorragend bewährt:

Komponente
Gewichtsteile
Weisszement	50
silikatischer Füllstoff	43
Bindemittel	4
Additive	0,5
Aluminium Blähmittel	2

Der Leichtmörtel wird je nach Anwendungsbedingungen mit 1,5-2,5 Gewichtsteilen Pulver gemäß der vorstehenden Rezeptur und 1 Gewichtsteil Wasser ange­ teigt. Anschließend wird das Material mit einem geeigneten Werkzeug, wie z. B. einer Saug/Spritzpistole in die Fuge eingebracht. Nach ca. 20 Minuten beginnt der Leichtmörtel selbständig aufgrund der chemischen Reaktion des enthaltenen Aluminiumpulvers mit dem hinzugefügten Wasser zu expandieren.

Eine besonders vorteilhafte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Montage­ schaums zeichnet sich somit dadurch aus, daß die Grundsubstanz des Leichtmörtels 50 Ge­ wichtsteile Weisszement, 43 Gewichtsteile silikatischer Füllstoff, 4 Gewichtsteile Bindemittel, wie z. b. Co- und Terpolymere des Vinylacetats bzw. Styrolacrylate, etwa 0,5 Gewichtsteile Addivite, wie z. B. Natriumoleat oder Zinkstearat, und als Blähmittel 2 Gewichtsteile Aluminium­ pulver enthält.

Claims (3)

1. Montageschaum für das Verfüllen von Fugen zwischen Dämmplatten oder im Be­ reich von Tür- oder Fensterzargen auf der Basis eines Kalk-Zement-Leichtmörtels, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundsubstanz des Leichtmörtels 50 Gewichtsteile Weißzement, 43 Gewichtsteile silikatischer Füllstoff, 4 Gewichtsteile Bindemittel, 0,5 Gewichtsteile Additive und 2 Gewichtsteile Aluminiumpulver als Treibmittel enthält, und die Grundsubstanz nach Beigabe von Wasser um 30 bis 40 Vol.-% expandierbar ist.

2. Anwendung des Montageschaums für das Verfüllen von Fugen zwischen Dämm­ platten oder im Bereich von Tür- oder Fensterzargen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß 1,5 bis 2,5 Gewichtsteile der Grundsubstanz mit einem Gewichtsteil Wasser an­ geteigt und in die zu schließende Fuge eingebracht wird.

3. Anwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Wasser ange­ teigte Grundsubstanz durch Einsatz einer Saug-/Spritzpistole in die Fuge eingebracht wird.