DE19705202B4

DE19705202B4 - Verfahren zum Befestigen von Holzkonstruktionsteilen vor einer Betonwand oder Mauer

Info

Publication number: DE19705202B4
Application number: DE19705202A
Authority: DE
Inventors: Reinhard Schnitzmeier
Original assignee: Bierbach & Co KG Befestig GmbH; Bierbach & Co Kg Befestigungstechnik GmbH
Current assignee: Bierbach & Co KG Befestig GmbH; Bierbach & Co Kg Befestigungstechnik GmbH
Priority date: 1997-02-12
Filing date: 1997-02-12
Publication date: 2005-04-14
Anticipated expiration: 2017-02-13
Also published as: ATA23698A; DE19705202A1; AT409988B

Abstract

Verfahren zum Befestigen von Holzkonstruktionsteilen, wie Latten, Paneelen oder dgl., im Abstand von einer Betonwand oder Mauer, wobei eine mit Kopf ausgestattete Justierschraube, welche unterhalb des Kopfes mit einem aus mehreren, beabstandeten Rückhalte-Vorsprüngen bestehenden Bettungsbereich versehen ist, in vorgebohrte Löcher im Holzkonstruktionsteil und im Beton oder Mauerwerk eingedreht wird und der gewünschte Abstand durch Herausdrehen des Gewindeschaftes der Justierschraube aus dem Beton oder Mauerwerk bei gleichzeitiger Unbeweglichkeit des Bettungsbereichs im Holzkonstruktionsteil in Achsrichtung der Justierschraube erzielt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorbohren des Holzkonstruktionsteils (2) und des Betons oder Mauerwerks mit einem Bohrungsdurchmesser, der etwa dem Schaftdurchmesser der Justierschraube (5) entspricht, in einem Arbeitsgang erfolgt, und dass das Eindrehen des Gewindeschaftes (5) der Justierschraube (3) selbstfurchend einschneidend in den Beton oder das Mauerwerk ohne Verwendung eines Dübels bis zur Auflage der Innenseite des Kopfes (10) der Justierschraube (5) an der Außenseite des Holzkonstruktionsteils (2) erfolgt, so dass sich die...

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Holzkonstruktionsteilen, wie Latten, Paneelen oder dgl., im Abstand von einer Betonwand oder Mauer, wobei eine mit Kopf ausgestattete Justierschraube, welche unterhalb des Kopfes mit einem aus mehreren, beabstandeten Rückhalte-Vorsprüngen bestehenden Bettungsbereich versehen ist, in vorgebohrte Löcher im Holzkonstruktionsteil und im Beton oder Mauerwerk eingedreht wird und der gewünschte Abstand durch Herausdrehen des Gewindeschaftes der Justierschraube aus dem Beton oder Mauerwerk bei gleichzeitiger Unbeweglichkeit des Bettungsbereichs im Holzkonstruktionsteil in Achsrichtung der Justierschraube erzielt wird.

Es ist bekannt, Holzteile auf Abstand vor Betonwände oder Mauern mit Hilfe sogenannter Distanzschrauben zu befestigen. Die Distanzschraube, beispielsweise dargestellt im Katalog der Anmelderin BIERBACH BEFESTIGUNGSTECHNIK, 1995, ist ein Befestigungsmittel für die spannungsfreie Abstandsmontage von Holzkonstruktionen auf Beton- oder Mauerwerk. Es lassen sich hiermit Unterkonstruktionen an Decken, Wänden und Böden dauerhaft befestigen. Auch Blindstöcke und Zargen, Fenster- und Türelemente lassen sich hiermit fixieren.

Die Distanzschraube wird eingesetzt, indem zunächst im Holzkonstruktionsmontageteil und dem Verankerungsgrund (Beton, Mauerwerk) eine Bohrung mit beispielsweise 8 mm Durchmesser vorgebohrt wird. In das Bohrloch wird ein entsprechender Nylon-Dübel eingesetzt. Dieser Nylon-Dübel wird durch eine Bohrung entsprechenden Durchmessers hindurchgeschoben und bis in den Grund der Mauerbohrung eingesetzt. Anschließend wird der spitzenzugewandte Gewindeschaft der Distanzschraube in den Dübel eingedreht und damit fixiert. Beim Eindrehen wird gleichzeitig ein weiteres Gewinde, das sich am Kopf der Distanzschraube befindet und das einen wesentlich größeren Durchmesser hat als der vordere Gewindeschaft, in das Holzkonstruktionsteil eingedreht.

Dieses Verfahren hat mehrere Nachteile. Zum einen muss die verwendete Distanzschraube mit zwei im Durchmesser völlig unterschiedlichen Gewinden versehen sein, was teure Gewindeschneidwerkzeuge erfordert. Normalerweise kann die Schraube nicht in einem Arbeitsgang ausgeführt werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Holzkonstruktionsteile gegenüber dem Betonteil im Abstand justiert werden müssen und damit die Montage verkomplizieren.

Ähnliche Einschränkungen gelten auch für das aus der DE 34 35 434 A1 bekannte Verfahren, das sich einer Distanz-Justierholzschraube bedient. Hier ist zwar bei einer Nur-Holzkonstruktion, bei der Unebenheiten der Unterlagebasis ausgeglichen werden müssen, auch eine Distanz-Justierschraube vorgesehen. Es handelt sich aber nur um eine Holzschraube, wobei es nicht naheliegt, eine solche Schraube auch in Beton zu verwenden. Hierfür sind spezielle Schrauben erforderlich.

Bei der Verwendung der aus der DE 34 35 434 A1 verwendeten Schraube für eine Betonunterlage ist daher die zusätzliche Verwendung eines Dübels erforderlich. Mit der Schraube ist zwar eine Befestigung auf einer Holz-Unterkonstruktion gewährleistet, die Befestigung auf Mauerwerk jedoch nicht. Das Gewinde zu Befestigung der Unterkonstruktion ist lediglich ein Holzschraubgewinde. Ein Dübel kann hier nicht eingesetzt werden, weil der Dübel einen wesentlich größeren Außendurchmesser hat als der sogenannte Kronenanker unter dem Kopf und somit auch die erforderliche Bohrung durch das zu befestigende Material angepasst sein muss.

Die Gebrauchsmusterschrift DE 84 03 242 U zeigt eine Senkkopf-Schraube, bei der ebenfalls Betonwände nur unter Verwendung von Dübeln angebohrt und als Haltegrund verwendet werden.

Bei einer technischen Lösung gemäß DE 34 27 608 A1 ist eine Schraube vorgesehen, die mit einem büchsenförmigen Teil und einem Ringteil versehen ist. Auch hier sind zum Einlassen in Beton Dübel vorgesehen. Der mit einer Büchse versehene Teil verbleibt in Höhe einer Holzlatte; dieser Teil kann auch mit einem Dübel über eine Sollbruchstelle verbunden sein. Durch den hier gewählten komplizierten Aufbau verteuert sich die Schraube wesentlich.

Es stellt sich damit die Aufgabe, ein Verfahren zum Befestigen von Holzkonstruktionsteilen vor einer Betonwand oder Mauer anzugeben, bei dem Justierschrauben verwendet werden können, die ein nachträgliches Justieren des Abstandes von Holzkonstruktionsteil und Betonwand erlauben und bei dem im Prinzip ohne Verwendung von Dübeln gearbeitet werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Verfahren zur Befestigung von Holzkonstruktionsteilen gemäß vorzitiertem Oberbegriff des Anspruches 1, bei dem das Vorbohren des Holzkonstruktionsteils und des Betons oder Mauerwerks mit einem Bohrungsdurchmesser, der etwa dem Schaftdurchmesser der Justierschraube entspricht, in einem Arbeitsgang erfolgt und bei dem das Eindrehen des Gewindeschaftes der Justierschraube selbstfurchend einschneidend in den Beton oder das Mauerwerk ohne Verwendung eines Dübels bis zur Auflage der Innenseite des Kopfes der Justierschraube an der Außenseite des Holzkonstruktionsteils erfolgt, so dass sich die Rückhalte-Vorsprünge schließlich im Holzkonstruktionsteil verankern.

Wie ersichtlich ist, läßt sich bei dem Verfahren eine Justierschraube verwenden, wie sie prinzipiell bei Montagesystemen für Holzkonstruktionen schon bekannt ist. Die Verwendung einer solchen Schraube bei einem Verfahren zum Befestigen von Holzkonstruktionsteilen in Abstand vor einer Betonwand ist neu. Es ist besonders hervorzuheben, dass bei dem neuen Verfahren kein Dübel gesetzt werden muss und dass damit ein weites Aufbohren des Holzkonstruktionsteiles mit einer Bohrung, die den Dübel hindurchläßt, entfällt. Sowohl bei der Herstellung des Schraubenrohlings als auch bei der Einbringung des Gewindes können kostengünstige Werkzeuge eingesetzt werden.

Diese wesentlichen Vorteile erfordern Justierschrauben, die eine hohe Stahlhärte aufweisen. Empfohlen wird, dass Stahl schrauben mit einer Rockwell-Härte zwischen 48 bis 65 HRC verwendet werden.

Um zu einem guten Einfurchen zu kommen, wird vorgeschlagen, die Justierschraube mit einer Spitze, die einen Winkel von 35° ± 5° aufweist, zu verwenden.

Die für das Verfahren verwendete Justierschraube ist dazu geeignet, sich mit an sich bekannten motorisch angetriebenen Schraubgeräten mit hohem Drehmoment einschrauben zu lassen. Der Außendurchmesser des Bettungsbereiches sollte den Außendurchmesser des Gewindeschaftes um 0,5 mm übertreffen, damit eine einwandfreie Pressung beim Eindrehen erfolgt und ein Justieren des Holzkonstruktionsteils möglich ist.

Vorteilhaft haben sich Außendurchmesser des Gewindeschaftes zwischen 6 und 10 mm erwiesen, bei denen der Kerndurchmesser des Gewindeschaftes 60 bis 75% des Außendurchmessers beträgt.

Zur weiteren Verbesserung des Verankerns der Justierschraube im Holzkonstruktionsteil wird vorgeschlagen, dass die Unterseite des Schraubenkopfes mit überstehenden Rippen versehen ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
1 im Querschnitt eine Betonwand mit eingedrehter Justierschraube;
2 ein Ausführungsbeispiel einer Justierschraube.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein Holzkonstruktionsteil 2, beispielsweise eine 24 × 40 mm-Latte, auf eine Betonwand 1 gelegt. Mit einem 6 mm-Bohrer wird sowohl die Latte als auch die Betonwand vorgebohrt. Anschließend wird ein Justierschraube 3, die in das Futter 4 einer Handbohrmaschine fest eingesetzt ist, eingedreht. Die Justierschraube 3 besitzt einen sich in den vorgebohrten Beton oder ein vorgebohrtes Mauerwerk einschraubenden Gewindeschaft 5 und eine Spitze 6. Die Gewindegänge 7 des Gewindeschaftes 5 enden in einem glatten Schaftbereich 8.
Zum Kopf 10 hin sind vier Rückhalte-Vorsprünge 11 in Abstand vorgesehen, die im Querschnitt etwa eine Trapezform aufweisen und mit nach außen weisenden scharfen Rändern 11' versehen sind. Die Rückhalte-Vorsprünge 11 haben denselben Durchmesser wie der Außendurchmesser des Gewindeschaftes 5, so dass sie ohne Werkzeugwechsel zusammen mit dem Gewindeschaft und dessen Gewindegängen 7 herstellbar sind. Der Kopf besitzt eine an das Futter bzw. an einen eingesetzten Stößel der Maschine angepasste Kontur (nicht dargestellt). Die Unterseite des Kopfes ist mit überstehenden Rippen 12 versehen (vgl. 2).
Der Gewindeschaft 5 wird in den Beton bzw. das Mauerwerk unter Verwendung eines Dübels eingedreht, bis die Innenseite des Kopfes 10 an die Außenseite des Holzkonstruktionsteils 2 anschlägt. Um den Abstand zwischen dem Holzkonstruktionsteil 2 und der Außenseite der Betonwand oder der Mauer zu justieren, wird bei gegenläufiger Drehung des Antriebskopfes 4 bei gleichzeitiger Unbeweglichkeit des Bettungsbereiches im Holzkonstruktionsteil das Holzkonstruktionsteil bis zum gewünschten Abstand durch Herausdrehen des Gewindeschaftes versetzt. Sollte dieser Abstand nicht genau getroffen sein, so kann durch Drehrichtung wiederum in die andere Richtung gefahren werden.
Um ein einwandfreies Einfurchen in übliche Betonwände oder Mauern zu erreichen, ist als Justierschraube eine solche aus vergütetem Stahl mit einer Rockwell-Härte zwischen 48 bis 65 HRC verwendet. Von diesen Werten kann abgewichen werden, wenn das Untergrundmaterial entsprechend weicher oder härter ist.
Als Justierschraube eignen sich im Prinzip solche, die nach Erfahrung sich in den Beton selbstfurchend einschneiden. Hierzu sind üblicherweise solche mit einer Spitze geeignet, deren Spitzenwinkel 35° ± 5° beträgt.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Herausdrehmöglichkeit aus dem Beton und Halten im Holz wird erreicht, wenn der Gewindeschaft einen Außendurchmesser von 6 bis 10 mm hat, wobei der Kerndurchmesser des Gewindeschaftes 60 bis 75 % des Außendurchmessers betragen sollte.
Zwischen Gewindeschaft und Bettungsbereich kann ein glatter Schaftbereich 8 angeordnet sein.
Es ist wesentlich, dass durch ausgewogene Verankerung des Bettungsbereiches der Justierschraube im Holzkonstruktionsteil, einschließlich des Einsatzes der überstehenden Rippen 12, eine Verdrehung der Schraube und Versetzen des Holzkonstruktionsteils möglich ist, gleichzeitig aber eine definierte Befestigung der Schraube im Beton oder Mauerwerk gewährleistet ist. Hierbei muss natürlich darauf geachtet werden, dass nicht beliebige Abstände zwischen Holzkonstruktionsteil und Beton gegeben sind, sondern dass die im Beton oder Mauerwerk verbleibende Länge des Gewindeschaftes ausreichend ist, die Justierschraube im Holzkonstruktionsteil zu halten. Auch die Anzahl der einzusetzenden Schrauben pro m² Konstruktion ist abhängig von dem Gewicht der Holzkonstruktion, der Qualität des Untergrundes und dem gewünschten Abstand.

Claims

Verfahren zum Befestigen von Holzkonstruktionsteilen, wie Latten, Paneelen oder dgl., im Abstand von einer Betonwand oder Mauer, wobei eine mit Kopf ausgestattete Justierschraube, welche unterhalb des Kopfes mit einem aus mehreren, beabstandeten Rückhalte-Vorsprüngen bestehenden Bettungsbereich versehen ist, in vorgebohrte Löcher im Holzkonstruktionsteil und im Beton oder Mauerwerk eingedreht wird und der gewünschte Abstand durch Herausdrehen des Gewindeschaftes der Justierschraube aus dem Beton oder Mauerwerk bei gleichzeitiger Unbeweglichkeit des Bettungsbereichs im Holzkonstruktionsteil in Achsrichtung der Justierschraube erzielt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorbohren des Holzkonstruktionsteils (2) und des Betons oder Mauerwerks mit einem Bohrungsdurchmesser, der etwa dem Schaftdurchmesser der Justierschraube (5) entspricht, in einem Arbeitsgang erfolgt, und dass das Eindrehen des Gewindeschaftes (5) der Justierschraube (3) selbstfurchend einschneidend in den Beton oder das Mauerwerk ohne Verwendung eines Dübels bis zur Auflage der Innenseite des Kopfes (10) der Justierschraube (5) an der Außenseite des Holzkonstruktionsteils (2) erfolgt, so dass sich die Rückhalte-Vorsprünge (11) schließlich im Holzkonstruktionsteil verankern.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Justierschraube (3) eine – vorzugsweise vergütete – Stahlschraube mit einer Rockwell-Härte zwischen 48 bis 65 HRC verwendet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Justierschraube (3) eine solche mit einer Spitze (6), die einen Winkel von 35° ± 5° aufweist, verwendet wird.
Justierschraube, geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (A1) des Bettungsbereiches den Außendurchmesser (A2) des Gewindeschaftes (5) um höchstens 0,5 mm übertrifft.
Justierschraube nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (A2) des Gewindeschaftes (5) zwischen 6 und 10 mm liegt und der Kerndurchmesser des Gewindeschaftes 60 bis 75% des Außendurchmessers beträgt.
Justierschraube nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine – vorzugsweise vergütete – Schraube aus Stahl mit einer Rockwell-Härte zwischen 48 bis 65 HRC ist.
Justierschraube nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Spitze (6) einen Winkel von 35° ± 5° aufweist.
Justierschraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gewindeschaft (5) und Bettungsbereich ein glatter Schaftbereich (8) angeordnet ist.
Justierschraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Schraubenkopfes (10) mit überstehenden Rippen (12) versehen ist.