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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier für ein Flügelteil, insbesondere einen
Tür- oder
Fensterflügel,
mit einer Backe zum Tragen des Flügelteils, die um eine von einer
Tragplatte mittels eines zwei Lager aufweisenden Knotens getragene
Schwenkachse schwenkbar montiert ist; und mit einer formschlüssigen Einrichtung
zur Arretierung des Flügelteils
in seiner Ruhestellung, die zwei Arretierungsteile aufweist, nämlich ein
bewegliches Formteil und ein Rastteil; wobei das bewegliche Formteil
zwischen den Lagern des Knotens drehbeweglich aufgenommen ist und mit
der Tragplatte fest verbunden werden kann, und wobei das Rastteil
mit der Backe radial beweglich, bezüglich deren Schwenkbewegung
jedoch fest verbunden ist.
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Derartige
Scharniere für
ein Flügelteil,
insbesondere einen Tür-
oder Fensterflügel,
sind beispielsweise geeignet für
den beweglichen Teil einer Tür,
einer Klappe, eines Fensters, einer Fensterscheibe, einer Duschschutzwand
und dergleichen.
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Im
allgemeinen gilt folgendes: Die Tragplatte ist eine Wandplatte,
die Schwenkachse ist von einem Knoten getragen, und die Arretierungsteile
an der Tragplatte weisen ein an dem Knoten montiertes Formteil sowie
an der Backe eine auf Federn montierte Rolle auf, damit die Ruhestellung
des Flügelteils,
die von vornherein eine Schließstellung
ist, eine Raststellung ist. Das formschlüssige Zusammenwirken zwischen
dem Formteil einerseits und der Rolle andererseits wird durch eine
ebene oder vorzugsweise eine konkave Fläche erzielt, die in das Formteil
eingearbeitet ist.
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Derartige
herkömmliche
Scharniere zwingen die Monteure zum Ausgleichen der Fehler des Mauerwerks,
das heißt
aufgrund fehlender Parallelität oder
Rechtwinkligkeit der Wände
und der Böden
oder anderer Ränder
von Dusch- oder Badewannen, wenn es um die Montage von Türen aus
Glas oder transparentem Kunstharz, wie z. B. Plexiglas in Badezimmern
geht, häufig
dazu, unter den Scharnierwandplatten umständliche und häufig willkürliche Unterkeilungen
vorzunehmen, um die gewünschte
Ausrichtung zu erhalten, und zwar insbesondere dann, wenn zwei Türen einander
gegenüberstehen.
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Ein
Scharnier für
ein Flügelteil
der eingangs genannten Art gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 ist aus der
EP 0 599 255 A1 bekannt. Dieses herkömmliche
Scharnier ermöglicht
es, das Flügelteil
in einer Ruhestellung durch formschlüssiges Zusammenwirken zweier
Arretierungsteile der genannten Art zu arretieren, wobei diese Ruhestellung des
Flügelteils
in einem Winkel zwischen der Tragplatte und dem Flügelteil
von 0° bis
180° verstellbar ist.
Die Ruhestellung wird in dem gewünschten
Winkel durch erzwungene Reibung einer Kugel an einem der beiden
Arretierungsteile arretiert, im vorliegenden Fall an dem mit der
Tragplatte fest verbundenen Teil.
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Dieses
herkömmliche
Scharnier ermöglicht die
Montage eines Flügelteils
mit beliebiger Ruhewinkelstellung an einer Wand, wobei der Winkel zwischen
dem Flügelteil
und der Wand einen Wert von 90°,
45°, 30° usw. besitzen
kann.
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Das
herkömmliche
Scharnier ist jedoch nicht von vornherein zur Einstellung der Ruhestellung
des Scharniers nach der Montage durch eine sensible Winkeleinstellung
vorgesehen und besitzt einen großen Nachteil, wenn es zu diesem
Zweck verwendet werden soll.
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In
der Tat ist es so, daß die
Einstellung der Ruhestellung dieses herkömmlichen Scharniers, welche
in der oben beschriebenen Weise durch die Reibung der Kugel an dem
Arretierungsteil realisiert wird, dieses Arretierungsteil etwas
beschädigt,
da an der Stelle der Reibung eine Vertiefung gebildet wird. Nachdem
das Flügelteil
in einer ersten Ruhewinkelstellung montiert worden ist, wird es
deshalb sehr schwierig, eine zweite Ruhewinkelstellung einzustellen,
die der ersten Ruhewinkelstellung sehr nahe ist, da die Kugel unvermeidlicherweise
wieder in ihre Vertiefung zurückrollen
und das Flügelteil
somit in seine ursprüngliche
Ruhestellung zurückkehren
würde.
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Aus
der
DE 93 06 262 U1 ist
ein Scharnier für ein
Flügelteil
bekannt, das eine Einrichtung zur Arretierung des Flügelteils
in seiner Ruhestellung aufweist, die für ein formschlüssiges Zusammenwirken in
der Ruhestellung ausgebildet ist. Das eine Arretierungsteil in Form
einer Verriegelungseinheit kann dabei drehbar zwischen zwei Anschlägen, nämlich einer
Madenschraube und einem Abstützelement
bezüglich
seiner Drehung einstellbar blockiert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs
genannten Art anzugeben, mit dem es möglich ist, die Arbeit des Monteurs bei
der Einstellung des Flügelteils
nach der Montage zu erleichtern und insbesondere die gewünschten Ausrichtungen
leicht zu erhalten.
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Die
erfindungsgemäße Lösung besteht
darin, ein Scharnier mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 anzugeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Scharniers sind in den
Unteransprüchen
angegeben.
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Vorteilhafterweise
ist mindestens einer der beiden Anschläge verstellbar. Vorzugsweise
sind jedoch beide Anschläge
verstellbar. Auf diese Weise können
dann beide Anschläge
verstellt werden, um das Arretierungsteil bezüglich seiner Verschwenkung in
beiden Richtungen zu blockieren und auf diese Weise das Flügelteil
in der Ruhestellung in der gewünschten
Ausrichtung zu arretieren.
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Das
bewegliche Formteil ist vorteilhafterweise um die Schwenkachse des
Scharniers schwenkbar montiert.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scharniers
weisen die Anschläge eine
Arretierungsgabel zur Aufnahme eines Fußes des beweglichen Formteils
auf.
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Bei
einer anderen speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scharniers
weisen die Anschläge
eine Leiste zur Abstützung
einer Arretierungsgabel des beweglichen Formteils auf.
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In
Weiterbildung eines derartigen Scharniers ist vorgesehen, daß die Arretierungsgabel
zwei Schenkel aufweist, in denen zwei Gewindebohrungen zum Durchgang
von Einstellstiften vorgesehen sind.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Scharnier
wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß in diesem Fall die Einstellung
der Winkelstellung des beweglichen Formteils bezüglich der Tragplatte nach der
Montage des Scharniers vorgenommen werden kann und daß die Winkelstellung
des Formteils zwischen den beiden Anschlagsendstellungen des Fußes des
beweglichen Formteils beziehungsweise der Leiste des Knotens an
den beiden Schenkeln der Arretierungsgabel des Knotens beziehungsweise
des beweglichen Formteils, je nach Ausführungsform, beliebig eingestellt
werden kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahmen auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die
Zeichnungen zeigen in
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1 eine
auseinandergezogene perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scharniers
mit einem beweglichen Formteil mit Aufnahme und mit einem Knoten mit
Vorsprung; und in
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2 einen
Schnitt durch einen Knoten mit Aufnahme und ein bewegliches Formteil
mit Vorsprung gemäß einer
zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scharniers.
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Unter
Bezugnahme auf 1 wird nachstehend die erste
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scharniers
beschrieben, die ein bewegliches Formteil mit Aufnahme und einen
Knoten mit Vorsprung aufweist. Das Scharnier besitzt eine Tragplatte 1,
die mit Einrichtungen zur Befestigung an einer Wand, beispielsweise
einer Mauerwand, versehen ist, welche im vorliegenden Fall vier
Löcher 2 zum Durchgang
von Schrauben aufweisen.
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Im
vorhinein sei bemerkt, daß alle
Bestandteile, die das Scharnier bilden und die so zusammengebaut
sind, daß ein
von dem Scharnier gehaltenes Flügelteil
in einer Ruhestellung zur Tragplatte 1 orthogonal ist,
eine gemeinsame, zur Tragplatte 1 senkrechte Symmetriemittelebene 6 haben.
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Das
Scharnier besitzt ferner einen Knoten 3, im vorliegenden
Fall vom Typ mit einem Vorsprung, der mit der Tragplatte 1 verbunden
ist, wobei im vorliegenden Fall Füße eingesteckt sind, die in Öffnungen
aufgenommen werden, welche in die Tragplatte 1 eingearbeitet
sind. Dieser Knoten 3 weist zwei Lager 31 auf,
die eine zur Tragplatte 1 parallele, sich in der Symmetriemittelebene 6 erstreckende
Schwenkachse 5 tragen und zwischen denen sich eine im vorliegenden
Fall parallelepipedförmige,
zur Schwenkachse 5 parallele Stützleiste 32 erstreckt,
die an der Tragplatte 1 außerhalb des Durchgangs für die Schwenkachse 5 angeordnet
ist.
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Die
Lager 31, deren Breite senkrecht zur Symmetriemittelebene 6 größer als
die Breite der Leiste 32 ist, weisen zwei parallel zur
Leiste 32 fluchtende Öffnungen 33 zum
Durchgang der Schwenkachse 5 auf und haben im vorliegenden
Fall eine abgerundete freie Endfläche.
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Das
Scharnier besitzt ferner ein bewegliches Formteil 7 zur
Arretierung, im vorliegenden Fall vom Typ mit Aufnahme, das dazu
bestimmt ist, auf die Leiste 32 des Knoten 3 aufgesteckt
zu werden, wobei es um die Schwenkachse 5 drehbeweglich
ist. Das bewegliche Formteil 7, dessen Länge parallel
zur Schwenkachse 5 gleich der Nutzlänge der Leiste 32 ist,
hat im wesentlichen die gleiche Form wie die Lager 31 des
Knotens 3 mit Vorsprung.
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Das
Scharnier besitzt ferner eine zur Abstützung einer Rolle (Rastteil 10)
dienende konkave Längsaussparung 74,
die am Scheitel der abgerundeten freien Endfläche vorgesehen ist, und eine
im vorliegenden Fall parallelepipedförmige Arretierungsgabel 72,
die zum Aufstecken auf die Leiste 32 bestimmt ist und deren
beide Schenkel 73 sich in den der Längsaussparung 74 entgegengesetzten
Bereich erstrecken und deren Abstand voneinander etwas größer als
die Breite der Leiste 32 ist. Dabei weisen diese beiden
Schenkel 73 zur Symmetriemittelebene 6 senkrechte
Gewindebohrungen zur Aufnahme von Einstellstiften 8 auf.
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Die
beiden Einstellstifte 8 bewirken die Blockierung des beweglichen
Formteils 7 zur Arretierung, wobei dieses zwischen zwei
Anschlagstellungen schwenkbar ist, die durch Einschrauben der beiden
Einstellstifte 8 in die beiden Schenkel 73 des
beweg lichen Formteils 7 verstellbar sind, so daß das Flügelteil
in seiner Ruhestellung, das heißt
in einer Raststellung, in der gewünschten Ausrichtung arretiert
wird.
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Das
Scharnier besitzt eine Backe 9 zum Erfassen des Flügelteils,
die folgende Komponenten aufweist:
- – eine Einrichtung
zur Befestigung des Flügelteils an
dem Scharnier, im vorliegenden Fall zwei zur Symmetriemittelebene 6 parallele
Platten 91, die auf die beiden Seiten des Flügelteils
aufgelegt und daran verschraubt werden; und
- – einen
die beiden Platten miteinander verbindenden zentralen Bereich, der
mit einer Öffnung
zum Durchgang der Schwenkachse 5 und mit einer Rolle 10 versehen
ist, die dazu bestimmt ist, in die Längsaussparung 74 des
beweglichen Formteils 7 mit Aufnahme einzutreten und in
dieser im vorliegenden Fall unter dem Druck von Federn gehalten
zu werden, und die in formschlüssiger
Weise mit dem beweglichen Formteil 7 mit Aufnahme zusammenwirkt,
um die Rastposition der Ruhestellung des Flügelteils zu bilden.
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Zum
Scharnier gehört
ferner die Schwenkachse 5 zur Verbindung des Knotens 3 mit
Vorsprung, des beweglichen Formteils 7 mit Aufnahme und
der Backe 9.
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Nach
der Befestigung der Tragplatte 1 des Scharniers an der
Mauerwand und nach der Befestigung des Flügelteils an der Backe 9 nimmt
man die Einstellung der Ruhestellung des Flügelteils vor, indem man die
beiden Einstellstifte 8 so einschraubt, daß die Winkelstellung
des beweglichen Formteils 7 bezüglich des Knotens 3 eingestellt
wird und die gewünschte
Ausrichtung des Flügelteils
erhalten wird. Es kann auch vorgesehen sein, daß der eine der Einstellstifte 8 eingeschraubt
wird und der andere herausgeschraubt wird.
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Bei
der anderen äquivalenten
Ausführungsform,
die in 2 dargestellt ist, ist ein Scharnier vorgesehen,
das ein bewegliches Formteil 7' mit Vorsprung und einen Knoten 3' mit Aufnahme
aufweist. Zu diesem Zweck besitzt das bewegliche Formteil 7' mit Vorsprung,
das im wesentlichen den gleichen Aufbau wie das bewegliche Formteil 7 mit
Aufnahme hat, keine Arretierungsgabel 72 und keine mit
Innengewindebohrungen versehenen Schenkel 73, sondern einen
im vorliegenden Fall parallelepipedförmigen Fuß 72', der in dem der Längsaussparung 74' entgegengesetzten
Bereich hervorsteht und dessen Länge
gleich dem Abstand zwischen den beiden Lagern des Knotens 3' mit Aufnahme
ist.
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Der
Knoten 3' mit
Aufnahme besitzt zwei Lager, die mit denen des Knotens 3 mit
Vorsprung identisch sind und zwischen denen sich eine im vorliegenden
Fall quaderförmige
Arretierungsgabel 32' zur Aufnahme
des Fußes 72' erstreckt,
deren Breite etwas größer als
die Breite des Fußes 72' ist.
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Die
Arretierungsgabel 32' besitzt
ferner zwei Schenkel 33' mit Öffnungen
zum Durchgang der beiden Einstellstifte 8 zur Einstellung
der Winkelstellung des Fußes 72' des beweglichen
Formteils 7' in
der Arretierungsgabel 32' des
Knotens 3' und
zur Blockierung des Fußes 72' des beweglichen
Formteils 7' in
der Arretierungsgabel 32' des
Knotens 3'.