DE19700738C1 - Verfahren zur Regelung der Einspritzmengen von Injektoren einer kraftstoffeinspritzenden Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Einspritzmengen von Injektoren einer kraftstoffeinspritzenden BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der
Einspritzmengen von Injektoren einer kraftstoffeinsprit
zenden Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Das Betriebsverhalten von Brennkraftmaschinen hängt we
sentlich von den Verbrennungsbedingungen in den einzelnen
Zylindern ab, was in jedem Zylinder optimale Gemischbil
dungen mit jeweils gleichen Kraftstoff/Luft-Gemischver
hältnissen voraussetzt. Bei kraftstoffeinspritzenden
Brennkraftmaschinen ist es daher erforderlich, daß die
Injektoren bei jeder Einspritzung möglichst die jeweils
gleiche Kraftstoffmenge abspritzen. Es sind Einspritzsy
steme für Brennkraftmaschinen bekannt, bei denen die In
jektoren fluidisch mit einer gemeinsamen Druckleitung
verbunden sind, welche Kraftstoff unter statischem Druck
führt. Die Injektoren sind zu unterschiedlichen Zeitpunk
ten zur Einspritzung freigebbar, wobei eine Kraftstoff
pumpe die der Druckleitung entnommenen Kraftstoffmengen
nachfördert und einen bestimmten statischen Nenndruck er
zeugt, welcher zumindest vor jeder Einspritzung jeder
Druckleitung und somit an den jeweiligen Injektoren an
liegt. Solche Einspritzsysteme werden als Common-Rail-Systeme
bezeichnet, wobei die Einspritzmenge der Injektoren
neben dem statischen Druck in der gemeinsamen Drucklei
tung und der Einspritzzeit zwischen Freigabe und Schlie
ßen des jeweiligen Injektors bei der Einspritzung in ho
hem Maße von den geometrischen Abmessungen und vom Zu
stand des jeweiligen Injektors abhängt. Unterschiedliche
Einspritzmengen verschiedener Injektoren bei jeweils
gleicher Einspritzdauer können zum Beispiel durch Tole
ranzen der Einspritzdüsen oder durch örtlich unterschied
liches Schwingungsverhalten des Kraftstoffes in der Umge
bung eines Injektors verursacht sein. Hauptursache für
unterschiedliche Einspritzmengen ist jedoch die Verunrei
nigung der Injektoren durch Ablagerungen mit zunehmender
Betriebsdauer der Brennkraftmaschine, wodurch der Kraft
stoffdurchsatz eines verunreinigten Injektors reduziert
ist.
Um jeweils gleiche Einspritzmengen aller Injektoren zu
gewährleisten, schlägt die GB-2277386 A ein Verfahren zur
Zustandserfassung der Injektoren im Einspritzsystem wäh
rend des Betriebes der Brennkraftmaschine vor. Wird eine
vom Sollwert abweichende Einspritzmenge diagnostiziert,
so ist vorgesehen, die Einspritzzeit des jeweiligen In
jektors bei den folgenden Einspritzungen derart zu verän
dern, daß jeweils die angestrebte Kraftstoffmenge abge
spritzt wird. Die reduzierte Einspritzmenge eines verun
reinigten Injektors wird also durch entsprechende Verlän
gerung der Einspritzdauer angeglichen. Jedem Injektor
wird von einer Reglereinheit ein individuelles Steuersi
gnal zur Freigabe und zum Schließen mit einer der Ein
spritzmenge entsprechenden Einspritzdauer zugeführt. Die
Druckleitung .wird von einer Kraftstoffpumpe mit Kraft
stoff versorgt, welche einen weitgehend konstanten Kraft
stoffdruck in der Druckleitung erzeugt. Durch Einsprit
zungen bedingte Druckverluste in der Druckleitung werden
dabei unverzüglich von der Kraftstoffpumpe ausgeglichen.
Die Begrenzung des Kraftstoffdrucks auf einen bestimmten
Nenndruck erfolgt dabei durch einen Druckregler, welcher
bei einem Überschreiten des Nenndrucks bei der Kraft
stofförderung eine Rückströmleitung zum Kraftstofftank
freigibt.
Um Meßsignale zu erzeugen, welche der Reglereinheit zu
führbar sind und einer Regelung der Durchflußraten und
somit der Einspritzmengen der einzelnen Injektoren zu
grundelegbar sind, ist in der Druckleitung ein Drucksen
sor angeordnet. Die Regelung erfolgt dabei durch Änderung
der individuellen Steuersignale der Injektoren.
Der Drucksensor erfaßt Reflexionsdruckwellen, welche
durch die Betätigung einzelner Injektoren bei der jewei
ligen Einspritzung verursacht werden und erzeugt aus dem
zeitlichen Verlauf der Reflexionswellen in der Drucklei
tung ein korrelierendes elektrisches Signal, welches ei
ner Prozessoreinheit zur Auswertung zugeleitet wird.
Gleichzeitig empfängt die Prozessoreinheit von der Reg
lereinheit ein Timersignal, um die erfaßten Reflexions
druckwellen mit der Betätigung der Injektoren zu synchro
nisieren und jedes Druckwellensignal dem jeweils ursäch
lichen Injektor zuzuordnen.
Die Prozessoreinheit wertet den zeitlichen Verlauf des
elektrischen Signals des Drucksensors mit der Aussage
über den qualitativen zeitlichen Verlauf der durch ein
zelne Injektoren verursachten Reflexionsdruckwellen in
der Druckleitung. Die zeitlichen Änderungen der einzelnen
Reflexionsdruckwellen bzw. der dazugehörigen elektrischen
Drucksensorsignale werden nach der Auslösung durch die
Injektoren von der Prozessoreinheit erfaßt, indem in ei
nem Auswertungszeitraum eine Vielzahl aufeinanderfolgen
der Meßwerte gesammelt wird. Dabei wird in einem ersten
Auswertungszeitraum vor der Freigabe eines Injektors eine
erste Serie vielfacher Meßwerte und in einem zweiten Aus
wertungszeitraum während der Einspritzung eine weitere
Serie vielfacher Meßwerte dem elektrischen Signal des
Drucksensors entnommen. Die Prozessoreinheit ermittelt
aus den Meßwerten beider Serien jeweils einen Durch
schnittswert und erzeugt aus der Differenz beider Durch
schnittswerte ein Ausgangssignal. Mit diesem Ausgangssi
gnal wird der Reglereinheit die Information über Durch
flußrate und Einspritzmenge des diagnostizierten Injek
tors zugeführt. Wird dabei die Verschmutzung eines Injek
tors entdeckt, so ändert die Reglereinheit die Steuersi
gnale des betroffenen Injektors unter Zugrundelegung des
Ausgangssignals der Prozessoreinheit.
Bei dem bekannten Verfahren ist ein großer Aufwand bei
der Auswertung des Drucksignals zur Erzeugung einer Re
gelgröße für die Reglereinheit notwendig und eine kompli
zierte Elektronik erforderlich. Insbesondere im Anwen
dungsfall des Verfahrens zur Regelung der Einspritzmengen
von Injektoren eines Common-Rail-Einspritzsystems einer
Brennkraftmaschine sind Störeinflüsse auf den Drucksensor
in der Druckleitung schwer beherrschbar, zum Beispiel un
terschiedliche Ansprechzeiten des Drucksensors bei Ein
spritzungen unterschiedlich vom Sensor entfernter Injek
toren bedingt durch die jeweilige Ausbreitungsgeschwin
digkeit der Reflexionswelle oder auch den störenden Re
flexionswellen der Kraftstoffpumpe und des Druckreglers
in der Kraftstoffleitung, welche die zu messenden und
auszuwertenden Reflexionswellen der Injektoren störend
überlagern.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Re
gelung der Einspritzmengen von Injektoren zu schaffen,
welches mit einfachen Mitteln zuverlässig arbeitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Druckmeßvorrichtung mißt jeweils nach dem Schließen
eines Injektors den statischen Differenzdruck in der
Druckleitung und erzeugt daraus das Meßsignal. Die Reg
lereinheit ermittelt aus dem Meßsignal die Druckdifferenz
zwischen dem Nenndruck in der Druckleitung vor dem Öffnen
des Injektors und dem Differenzdruck, der durch die Ein
spritzung und die damit verbundene Kraftstoffentnahme aus
der Druckleitung vorliegt. Mit der Kenntnis der Druckdif
ferenz der beiden absoluten Druckwerte Nenndruck bzw.
Differenzdruck vor und nach der Einspritzung läßt sich
durch Multiplikation der Druckdifferenz mit dem Quotien
ten aus dem bekannten Gesamtvolumen der Druckleitung und
dem Elastizitätsmodul des Kraftstoffes die genaue Ein
spritzmenge des diagnostizierten Injektors ermitteln.
Weicht die tatsächliche Einspritzmenge von einem vorbe
kannten Sollwert ab, so korrigiert die Reglereinheit die
individuellen Steuersignale des jeweiligen Injektors
durch eine der Abweichung vom Sollwert entsprechende Än
derung der Einspritzdauer. Wird beispielsweise eine zu
geringe Einspritzmenge etwa durch Verunreinigung des je
weiligen Injektors festgestellt, so wird bei der jeweils
folgenden Ansteuerung dieses Injektors die Einspritzdauer
durch Zuleitung entsprechend gebildeter Steuersignale
verlängert.
Die einfache Bestimmbarkeit der tatsächlichen Einspritz
menge beruht auf der Kompressibilitätseigenschaft des
Kraftstoffes. Der statische Druck entsteht durch Kompri
mierung und entspricht äquivalent dem Expansionsdrang des
Kraftstoffes. Da die Kompressibilität des Kraftstoffes
vom konstanten Elastizitätsmodul bestimmt ist, welcher
die Steigung der linearen Abhängigkeit von Volumen- und
Druckänderung definiert, ist mit Kenntnis des Elastizi
tätsmoduls und Messung der Druckminderung durch Expansion
des komprimierten Kraftstoffes die genaue Volumenänderung
in der Druckleitung ermittelbar. Vorteilhaft steht der
Kraftstoff in der Druckleitung unter einem hohen stati
schen Druck von mindestens 100 bar. Infolge des hohen
statischen Nenndruckes wird der Kraftstoff in der Druck
leitung derart verdichtet, daß in der Druckleitung große
Kraftstoffmengen gegenüber dem Normvolumen gespeichert
werden. Bevorzugt wird der Kraftstoff in der Druckleitung
mit einem Druck von etwa 1500 bar komprimiert, wodurch
kurze Einspritzzeiten erreichbar sind bei exakter Messung
der Einspritzmenge unter Nutzung der Kompressibilitäts-
und Expansionseigenschaft des Kraftstoffes.
Die Kraftstoffpumpe fördert in abgeschlossenen Arbeitsin
tervallen zwischen einzelnen Einspritzungen Kraftstoff in
die Druckleitung, wobei die Arbeitsintervalle jeweils bei
Erreichen des Nenndrucks beendet werden und somit die je
weils bei der vorausgegangenen Einspritzung der Drucklei
tung entnommene Kraftstoffmenge nachgefördert wird. Der
Nenndruck in der Druckleitung wird dabei jeweils vor Be
ginn der nächsten Einspritzung und der Freigabe des ent
sprechenden Injektors erreicht. Wird der durch die Ein
spritzung entstandene Differenzdruck in der Druckleitung
nach dem Schließen des Injektors vor dem Anlaufen der
Kraftstoffpumpe von dem Druckmeßgerät gemessen, so kann
ein genaues Meßsignal aus der jeweils durch die Einsprit
zung tatsächlich der Druckleitung entnommenen Kraftstoff
menge erzeugt und der Reglereinheit zugeführt werden. In
den Zeiträumen zwischen den Arbeitsintervallen und den
Einspritzungen ist der statische Druck in der Drucklei
tung jeweils konstant, wodurch die Erfassung des Nenn
drucks vor einer Einspritzung und die Erfassung des Dif
ferenzdruckes nach der Einspritzung in den entsprechenden
Zeiträumen außerhalb der Arbeitsintervalle der Kraft
stoffpumpe eine präzise Ermittlung der jeweils bei einer
Einspritzung entstehenden Druckdifferenz und somit der
tatsächlichen Einspritzmenge ermöglicht.
Vorteilhaft werden die Arbeitsintervalle der Kraftstoff
pumpe von der Reglereinheit bestimmt und beginnen jeweils
erst nach dem Vorliegen eines Meßsignals nach der Messung
des Differenzdruckes im Anschluß einer Kraftstoffein
spritzung. Die Arbeitsintervalle der Kraftstoffpumpe und
damit der weitere Druckanstieg in der Druckleitung durch
die Kraftstofförderung werden von der Reglereinheit je
weils dann beendet, wenn das Druckmeßgerät das Vorliegen
des Nenndrucks in der Druckleitung meldet.
Trotz kurzer Einspritzzeiten ist eine genaue Erfassung
der jeweiligen Einspritzmenge bei der Diagnose der Injek
toren möglich, da der bei hohen Drücken schwierig auszu
wertende Druckverlauf während einer Einspritzung für die
Regelung der Einspritzmengen unerheblich ist. Das erfor
derliche Meßsignal wird auf einfache Weise und mit höch
ster Genauigkeit aus der Differenz des Nenndruckes in der
Druckleitung vor einer Einspritzung und dem Differenz
druck nach einer Einspritzung erzeugt. Dabei stehen dem
Druckmeßgerät zur Messung des Nenndrucks bzw. des Diffe
renzdrucks jeweils beliebige Zeitpunkte in den Zeiträumen
zwischen den Arbeitsintervallen der Kraftstoffpumpe und
den Einspritzungen zur Verfügung. Erfolgt die Druckmes
sung zur Erzeugung von Meßsignalen gleichzeitig mit der
jeweiligen Betätigung eines Injektors (Freigabe/Schlie
ßen), so ist ein Betrieb mit rasch aufeinanderfolgenden
Einspritzungen mit jeweiliger Regelung der Einspritzmenge
möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein Common-Rail-Ein
spritzsystem mit regelbaren Einspritzmengen der
Injektoren,
Fig. 2 in einem Zeitdiagramm den Verlauf des statischen
Druckes in der Druckleitung.
Fig. 1 zeigt ein Common-Rail-Einspritzsystem 10 einer
Brennkraftmaschine mit 8 Zylindern, in die jeweils ein
Injektor 1-8 Kraftstoff zur Gemischbildung einspritzt.
Die Injektoren 1-8 sind fluidisch mit einer gemeinsa
men, kraftstofführenden Druckleitung verbunden. Der
Kraftstoff wird von zwei Kraftstoffpumpen 11, 11' über
eine Kraftstoffleitung 14 aus einem Kraftstofftank 15
entnommen und in die Druckleitung 9 gefördert und dort
unter einem statischen Nenndruck zur Einspritzung bereit
gestellt. Die Injektoren 1-8 werden entsprechend den
zeitlich versetzten Arbeitsspielen der jeweils zugeordne
ten Zylinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten zur Ein
spritzung betätigt, wobei jedem Injektor 1-8 ein indi
viduelles Steuersignal 19 zur Freigabe bzw. Schließung
zugeführt wird. Die bei der Einspritzung in die Zylinder
eingebrachte Kraftstoffmenge ist dabei von der Einspritz
dauer und von dem statischen Nenndruck abhängig, welcher
jeweils zu Beginn einer Einspritzung bei der Freigabe ei
nes Injektors in der Druckleitung 9 ansteht. Jeweils zwi
schen den Einspritzungen einzelner Injektoren 1-8 för
dern die Kraftstoffpumpen 11, 11' während eines abge
schlossenen Arbeitsintervalls Kraftstoff in die Drucklei
tung 9 und erzeugen einen bestimmten statischen Nenn
druck.
Voraussetzung für ein optimales Betriebsverhalten der
Brennkraftmaschine in allen Betriebspunkten sind jeweils
gleiche Gemischbildungsbedingungen in sämtlichen Zylin
dern, die durch jeweils gleiche Einspritzmengen der In
jektoren 1-8 erreicht werden. Um trotz möglicherweise
unterschiedlicher Durchflußcharakteristiken der einzelnen
Injektoren 1-8 jeweils gleiche Einspritzmengen zu rea
lisieren, werden den Injektoren 1-8 von einer Regler
einheit 13 individuelle Steuersignale 19 zugeführt mit
unterschiedlichen, den Zustand des jeweiligen Injektors 1-8
berücksichtigenden Einspritzdauern. Die Steuerwerte
20 zur Erzeugung der individuellen Steuersignale 19 für
die Injektoren 1-8 sind für den Zugriff der Reglerein
heit 13 in einem Kennfeldspeicher 18 abgelegt.
Mit zunehmender Betriebsdauer der Brennkraftmaschine kön
nen sich an den Injektoren 1-8 Ablagerungen bilden,
welche die Durchflußcharakteristik der Injektoren unter
schiedlich beeinflussen. Die jeweils gleichen Gemischbil
dungsbedingungen in den einzelnen Zylindern werden durch
eine Regelung der Einspritzmengen mit individueller Ände
rung der Einspritzdauer entsprechend dem Zustand des je
weiligen Injektors gewährleistet. Als Regelgröße wird der
Reglereinheit ein Meßsignal 16 einer in der Druckleitung
9 angeordneten Druckmeßvorrichtung 12 zugeführt. Nach je
der Kraftstoffeinspritzung sinkt der statische Druck in
der Druckleitung 9 und die Reglereinheit 13 setzt die
Kraftstoffpumpen 11, 11' durch Zuführung eines Fördersignals
17 in Betrieb. Zeigt die Druckmeßvorrichtung 12 der
Reglereinheit 13 an, daß in der Druckleitung 9 der stati
sche Nenndruck in der Druckleitung nach Einbringung einer
entsprechenden Kraftstoffmenge erreicht ist, so beendet
die Reglereinheit 13 das Arbeitsintervall der Kraftstoff
pumpen 11, 11' vor der Einleitung der jeweils folgenden
Einspritzung. Nach einer Kraftstoffeinspritzung jeweils
nach dem Schließen des Injektors mißt die Druckmeßvor
richtung 12 den statischen Druck in der Druckleitung 9
und erzeugt daraus das Meßsignal 16. Die Reglereinheit 13
ermittelt aus dem Meßsignal die Druckdifferenz des Nenn
druckes vor der Freigabe des Injektors und dem gemessenen
Differenzdruck nach dem Schließen des Injektors. Die
Druckdifferenz kennzeichnet direkt die bei der Kraft
stoffeinspritzung der Druckleitung 9 entnommene Ein
spritzmenge. Mit bekanntem Gesamtvolumen V der Drucklei
tung 9 und Elastizitätsmodul E des Kraftstoffes läßt sich
aus der gemessenen Druckdifferenz ΔP die Volumenänderung
ΔV in der Druckleitung 9 und somit die entnommene Kraft
stoffmenge auf einfache Weise und sehr genau mit der fol
genden Größengleichung berechnen: ΔV = (V : E) × ΔP.
Weicht das Meßsignal 16 von einem durch die Steuerwerte
20 des Kennfeldspeichers 18 bekannten Sollwert ab, das
heißt die ermittelte, tatsächliche Einspritzmenge des
diagnostizierten Injektors weicht von der angestrebten
Einspritzmenge ab, so korrigiert die Reglereinheit 13 die
Einspritzmenge durch Änderung der Einspritzdauer entspre
chend der Abweichung vom Sollwert. Die korrigierten Steu
erwerte 20 mit der optimierten Einspritzdauer werden von
der Reglereinheit 13 im Kennfeldspeicher 18 abgelegt, um
bei der jeweils folgenden Betätigung desselben Injektors
1-8 korrigierte, individuelle Steuersignale 19 zur Re
gelung der Einspritzmenge dem Injektor 1-8 zuzuführen.
Bei der Diagnose eines Injektors zur Erfassung der tat
sächlichen Einspritzmenge werden die Druckmessungen des
Nenndruckes vor der Einspritzung und des Differenzdruckes
nach der Einspritzung jeweils außerhalb der Arbeitsinter
valle der Kraftstoffpumpen 11, 11' durchgeführt, so daß
einzig und allein die während der Freigabe des Injektors
entstehende Druckdifferenz in der Druckleitung 9 zur Er
mittlung der tatsächlichen Einspritzmenge erfaßt wird.
Nach dem Schließen eines Injektors am Ende einer Ein
spritzung bleibt der statische Druck in der Druckleitung
konstant auf dem Niveau des durch die Einspritzung er
zeugten Differenzdruckes bis die Inbetriebnahme der
Kraftstoffpumpen 11, 11? den statischen Druck wieder hebt
auf das Niveau des Nenndruckes. Es ist dabei ein Zeitraum
zwischen Ende der Einspritzung und Beginn des Arbeitsin
tervalls der Kraftstoffpumpen 11, 11' vorgesehen, in dem
zu einem beliebigen Zeitpunkt die Messung des Differenz
druckes durch die Druckmeßvorrichtung 12 zur Regelung der
Einspritzmenge erfolgen kann. Um einen störenden Einfluß
der Kraftstoffpumpen 11, 11' auf das Meßergebnis zu ver
meiden, wird ein Arbeitsintervall der Kraftstoffpumpen
11, 11' von der Reglereinheit 13 jeweils erst nach Erhalt
des Meßsignals 16 der Druckmeßvorrichtung 12 durch Zulei
tung eines Fördersignals 17 eingeleitet.
Der typische Verlauf des statischen Druckes über der Zeit
in der Druckleitung 9 ist in Fig. 2 grafisch dargestellt.
Ein fallender Druckverlauf bezeichnet eine Kraftstoffent
nahme aus der Druckleitung während einer Einspritzung und
ein Druckanstieg mit Steigung der Druckverlaufskurve eine
Kraftstoffzufuhr während der Arbeitsintervalle tA der
Kraftstoffpumpen. Die Kraftstoffpumpen erzeugen einen
Nenndruck PN, welcher nach Ende der Arbeitsintervalle tA
bis zum Beginn einer Einspritzung konstant bleibt. Nach
der Freigabe eines Injektors zum Zeitpunkt Ö1 sinkt der
statische Druck des Kraftstoffes in der Druckleitung be
dingt durch die Kraftstoffentnahme während der Einsprit
zung. Nach einer bestimmten Einspritzdauer E1 wird der
Injektor geschlossen und der statische Druckabfall wird
gestoppt und verbleibt ab dem Schließzeitpunkt S1 kon
stant. Der statische Druck nach dem Schließzeitpunkt S1
wird gemessen und aus der Druckdifferenz ΔP dieses stati
schen Druckes von dem Nenndruck PN vor der Einspritzung
läßt sich exakt die während der Einspritzdauer E1 der
Druckleitung entnommene Einspritzmenge ermitteln. Idea
lerweise stimmt der gemessene Differenzdruck mit einem
vorbekannten Sollwert PD überein, wobei die Druckdiffe
renz ΔP zwischen dem Nenndruck PN und dem Differenzdruck
PD die Entnahme der angestrebten Einspritzmenge aus der
Druckleitung bezeichnet. Ist jedoch ein Injektor verun
reinigt, so ist der Kraftstoffdurchsatz geringer und es
wird bei der gleichen Einspritzzeit eine geringere Kraft
stoffmenge eingespritzt. Wird ein Injektor als ver
schmutzt diagnostiziert, indem die gemessene Druckdiffe
renz ΔP' zwischen dem Nenndruck PN und dem gemessenen
Differenzdruck geringer ist als die Richtgröße ΔP als
Druckdifferenz zwischen dem Nenndruck PN und dem Sollwert
des Differenzdruckes PD, so wird die Einspritzdauer die
ses Injektors derart verlängert, daß während der korri
gierten Einspritzdauer die gewünschte Kraftstoffmenge
eingespritzt wird.
Fig. 2 zeigt beispielhaft den Druckverlauf in der Druck
leitung bei Einspritzungen zunächst eines idealen (neuen)
Injektors mit der Bezugsziffer 1 und nachfolgend eines
verschmutzten Injektors mit der Bezugsziffer 2. Ent
spricht die Einspritzdauer E2 zwischen der Freigabe zum
Zeitpunkt Ö2 des Injektors und dessen Schließung zum
Zeitpunkt S2 der Einspritzdauer E1 eines ordnungsgemäß
arbeitenden Injektors, so wird nach der Einspritzung eine
geringere Druckdifferenz ΔP' als der Sollwert ΔP gemes
sen. Wird der Reglereinheit (Fig. 1) ein Meßsignal mit
der Information einer zu geringen Druckdifferenz ΔP' zu
geführt, so wird die Einspritzmenge durch Verlängerung
der Einspritzdauer E2' geregelt. Der betroffene, ver
schmutzte Injektor schließt bei seinen anschließenden
Einspritzungen erst zu einem späteren Schließzeitpunkt
S2'. Während der verlängerten Einspritzdauer E2' wird
fortan von dem Injektor die angestrebte Kraftstoffmenge
eingespritzt, bis eine weitere Zustandsänderung des In
jektors eine weitere Änderung der Einspritzdauer und so
mit einen weiteren Regelungseingriff in die jeweilige
Einspritzmenge erforderlich macht.
Claims (7)
1. Verfahren zur Regelung der Einspritzmengen von Injek
toren (1-8), welche in einem Einspritzsystem (10),
insbesondere für eine Brennkraftmaschine, fluidisch
mit einer gemeinsamen Druckleitung (9) verbunden
sind, in der von einer Kraftstoffpumpe (11, 11')
Kraftstoff unter statischem Nenndruck (PN) bereit
stellbar ist, wobei den Injektoren (1-8) jeweils
Steuersignale (19) zur Freigabe und zum Schließen mit
einer der Einspritzmenge entsprechenden individuellen
Einspritzdauer (E1, E2) zuführbar sind, welche von
einer Reglereinheit (13) erzeugbar und unter Zugrun
delegung eines Meßsignals (16) einer in die Drucklei
tung (9) eingesetzten Druckmeßvorrichtung (12) indi
viduell veränderbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmeßvorrichtung (12) das Meßsignal (16)
aus einer Messung des statischen Differenzdrucks in
der Druckleitung (9) jeweils nach dem Schließen eines
Injektors (1-8) erzeugt und die Reglereinheit (13)
aus dem Meßsignal (16) die Differenz (ΔP) des Diffe
renzdrucks in der Druckleitung (9) von dem Nenndruck
(PN) bei Freigabe des Injektors (1-8) ermittelt so
wie aus der Druckdifferenz (ΔP) die der Druckleitung
(9) entnommene Einspritzmenge bestimmt und bei Abwei
chung der bestimmten Einspritzmenge des jeweiligen
Injektors von einem vorbekannten Sollwert die indivi
duellen Steuersignale (19) des Injektors (1-8) mit
einer der Abweichung vom Sollwert entsprechend verän
derten Einspritzdauer (E1, E2) korrigiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftstoffpumpe (11, 11') in abgeschlossenen
Arbeitsintervallen (tA) im Anschluß an eine Einsprit
zung Kraftstoff in die Druckleitung (9) fördert und
die Druckmeßvorrichtung (12) den Nenndruck (PN) vor
der Freigabe eines Injektors (1-8) und den Diffe
renzdruck nach dem Schließen des Injektors jeweils
außerhalb der Arbeitsintervalle (tA) der Kraftstoff
pumpe (11, 11') mißt und daraus das Meßsignal (16)
erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reglereinheit (13) die Arbeitsintervalle (tA)
der Kraftstoffpumpe (11, 11') bestimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reglereinheit (13) jeweils bei vorliegendem
Nenndruck (PN) in der Druckleitung (9) die Arbeitsin
tervalle (tA) der Kraftstoffpumpe (11, 11') beendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmeßvorrichtung (12) das Meßsignal (16)
aus einer Messung des Differenzdruckes nach einer
Einspritzung erzeugt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Druckmessungen zur Erzeugung von Meßsignalen
(16) gleichzeitig mit der jeweiligen Betätigung eines
Injektors (1-8) erfolgen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Kraftstoff in der Druckleitung (9) unter ei
nem hohen statischen Druck von mindestens 100 bar,
vorzugsweise 1500 bar, steht.
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