DE19700111C2 - Sonnenschutzvorrichtung nach Art einer Jalousie - Google Patents
Sonnenschutzvorrichtung nach Art einer JalousieInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenschutzvorrichtung nach Art einer Jalousie
mit einer Vielzahl parallel zueinander angeordneten, im wesentlichen ebenen,
länglich angeordneten Lamellen.
Sonnenschutzvorrichtungen wie sie beispielsweise als Lamellen-Jalousien aus Vinyl
oder Aluminium bekannt sind, erfüllen nur unzureichend den Wunsch nach einer
Sonnenschutzfunktion, die zum einen vor direkter Blendwirkung von Sonnenlicht
innerhalb von Räumen schützen und zum anderen eine gewisse Lichttransmission
für den Eintritt von Tageslicht gestatten soll, so daß auf künstliches Licht im
Rauminneren verzichtet werden kann. Zudem gestatten Lamellen-Jalousien,
insbesondere im Zustand vollständiger Abschattung, keine optischen
Durchsichtsmöglichkeiten nach außen, die jedoch für das Raumklima sowie die
Wohn- und Arbeitsqualität in derart abgeschatteten Räumen wünschenswert wären.
Im Unterschied zu optisch nicht transparenten Materialien, aus denen Lamellen-
Jalousien gefertigt werden können sind überdies Verschattungssysteme bekannt, die
sich die Tatsache zu eigen machen, daß bei direkter Sonneneinstrahlung auf
Gebäude- bzw. Fensterflächen bis zu 80% der eingestrahlten Lichtintensität aus dem
solaren und zirkumsolaren Raumwinkel herrührt. Die zumeist aus optisch
transparenten Materialien gefertigten Sonnenschutzsysteme weisen richtungselektive
Transmissionseigenschaften auf und blenden insbesondere die unerwünschten
Winkelbereiche, vorzugsweise Licht aus solaren Raumwinkel, aus; sind jedoch für
die Lichtanteile aus anderen Raumrichtungen weitgehend optisch transparent.
Beispiele für derartige Sonnenschutzsysteme sind aus den Druckschriften US 631 220,
US 3 255 665 und US 737 979 zu entnehmen.
Da sich der Elevationswinkel der Sonne im Laufe eines Jahres ständig ändert,
müssen derartige richtungsselektive Sonnenschutzsysteme entweder dem aktuellen
Sonnenstand angepaßt werden ("sogenannte aktive Elemente") oder die
richtungsselektiven Eigenschaften sind derart ausgelegt, so daß sie einen sehr
großen Raumwinkelbereich des Himmels ständig ausblenden ("sogenannte passive
Elemente").
Ein Beispiel für aktive Elemente ist in der EP 0 090 830 B1 beschrieben, aus der eine
Sonnenschutzeinrichtung hervorgeht, die in Form von Lamellen aus
lichtdurchlässigem Material ausgebildet ist. Die Vielzahl jeweils parallel zueinander
angeordneter, jeweils um ihre Lamellenlängsachse drehbarer Einzellamellen weist
eine zur Sonne zugewandte plane Oberfläche auf, deren gegenüberliegende
Oberfläche mit einer prismatischen Struktur, bestehend aus vorzugsweise parallel
gerichteten Prismenstäben, versehen ist. Für einen effektiven Sonnenschutz sind die
einzelnen, der Sonne zugewandten Oberflächen ungefähr senkrecht zum jeweiligen
Lichteinfall auszurichten, so daß die, auf die einzelnen aus optisch transparentem
Material ausgebildeten Lamellen auftreffenden Lichtstrahlen über Totalreflexionen
wieder in den Außenbereich zurückreflektiert werden. Zwar läßt die bekannte
Sonnenschutzeinrichtung Tageslicht in das Rauminnere hindurch, doch versperrt sie
aufgrund der notwendigen Ausrichtung senkrecht zur Sonne die
Durchsichteigenschaften in erheblichem Maße.
Als eine geometrische Kennzahl für Lamellen-Jalousien dient das sogenannte
Aspektverhältnis A/B, das das Verhältnis zwischen dem Lamellenabstand A
zwischen zwei benachbarten Jalousielamellen und die Lamellenbreite B angibt. In
diesem Zusammenhang ist aus Fig. 2 eine Diagrammdarstellung zu entnehmen, aus
der Prozentual der zwischen den Lamellenelementen für den freien Durchblick
herrschende Flächenanteil in Abhängigkeit von den Einstellungen der
Lamellenelementen hervorgeht, bezogen auf den sich im Tagesverlauf ändernde
Elevationswinkel der Sonne.
Die mit der Referenz "Sicht NormP." dargestellte Kurve gibt den Flächenanteil an,
der zwischen den Prismenlamellen nach der vorstehend beschriebenen
europäischen Druckschrift als Durchsicht in waagrechter Richtung in Abhängigkeit
von dem Sonnenstand bleibt. Es ist zu sehen, daß bei hohem Sonnenstand die
einzelnen Lamellenelemente flacher ausgerichtet werden müssen, wodurch die freie
Durchsicht zwischen zwei benachbarten Lamellenelementen größer ist als im Falle
bei Sonnenständen mit nur geringer Elevation. In der dargestellten Kurve "Sicht
NormP." liegt ein Aspektverhältnis A/B von 1 zugrunde.
Aufgrund der Forderung nach senkrechter Ausrichtung der einzelnen Lamellen relativ
zu den einfallenden Sonnenstrahlen werden die Durchsichteigenschaften erheblich
beeinträchtigt. Um die damit verbundenen Nachteile der im wesentlichen
senkrechten Ausrichtung zur Sonne zu vermeiden, sind Lamellenstrukturen
konzipiert worden, die schief auf die Lamellenoberfläche auftreffendes Licht auch
wieder schief abstrahlen. Derartige Anordnungen gehen aus den DE 44 42 870 A1
sowie DE 44 44 509 A1 hervor. Die darin beschriebenen Lamellen zur präzisen
Steuerung der direkten Sonneneinstrahlung weisen eine, der Sonne zugewandte
sägezahnähnliche Struktur auf, die jedoch mit einer Metallbeschichtung überzogen
ist. Nachteilhaft bei diesen bekannten Sonnenschutzsystemen ist jedoch die starke
Erwärmung der Metalloberflächen, da sie je nach Ausführung zwischen 5% und 15%
der eingestrahlten Energie absorbieren. Überdies sind die einzelnen
Lamellenelemente aufgrund der Metallbeschichtung optisch nicht transparent.
Ähnlich aufgebaute Sonneschutzvorrichtungen sind überdies den Druckschriften
GB 2 170 256 A sowie GB 2 220 025 A zu entnehmen. Sie sehen zwar keine
Metallbeschichtungen auf den prismatisch ausgebildeten Oberfläche vor, doch sind
deren Durchsichteigenschaften schlecht ausgebildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sonnenschutzvorrichtung nach Art
einer Jalousie mit einer Vielzahl parallel zueinander angeordneten Lamellen derart
weiterzuentwickeln, daß sie bei guten Durchsichteigenschaften nur eine geringe
Eigenerwärmung aufweist.
Die Lösung der, der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben. Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß weist die Sonnenschutzvorrichtung nach Art einer Jalousie mit
einer Vielzahl parallel zueinander angeordneten, im wesentlichen ebenen, länglich
ausgebildeten Lamellen mit horizontal verlaufenden Längsachsen, Lamellen auf, die
selbst aus Sonnenlicht transparentem Material bestehen oder auf deren Oberseite
eine Schicht aufgebracht ist, die aus Sonnenlicht transparentem Material besteht,
wobei die Oberfläche der Lamelle oder der Schicht eine Kontur aufweist, die im
Querschnitt einer Sägezahnstruktur entspricht, deren einzelne Sägezahnelemente
parallel zueinander und parallel zur Längsachse der Lamelle verlaufend angeordnet
sind, wobei benachbarte Sägezahnelemente derart voneinander beabstandet sind,
dass ihr gegenseitiger lichter Abstand am Fuß der Sägezahnelemente in etwa der
Höhe der Sägezahnelemente entspricht, mit der sie über die Oberseite der Lamelle
oder der Schicht emporragen, wobei jedem Sägezahnelement eine schräg zur
Oberseite der Lamelle gerichtete Fläche sowie eine weitgehend senkrecht zur
Oberseite der Lamelle gerichtete Fläche zugeordnet ist, wobei den
Sägezahnelementen eine gemeinsame, weitgehend parallel zur Lamellenebene
verlaufende Fläche zugeordnet ist und wobei auf die schräg gerichtete Fläche
einfallendes Sonnenlicht an der gemeinsamen, parallel zur Lamellenebene
verlaufenden Fläche und an der senkrecht zur Oberseite der Lamelle gerichteten
Fläche totalreflektiert und über eine schräg gerichtete Fläche wieder zurückreflektiert
wird.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, daß das Sonnenlicht auf die
Lamellenoberseite vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 45° auftrifft und dort
durch Totalreflexion wieder zurückreflektiert wird. Auf diese Weise kann effektiver
Sonnenschutz überwiegend mit relativ kleinen Neigungen der einzelnen Lamellen um
ihre Längsachsen erzielt werden. Dies hat zur Folge, daß die, für waagrechte
Durchsicht verfügbaren freien Flächenanteile zwischen den einzelnen Lamellen sehr
groß werden, im Vergleich zu Jalousien, die eine meist normale, d. h. senkrechte
Ausrichtung der Lamellen zur Sonne erfordern.
In der Diagrammdarstellung gemäß Fig. 2 geben die Linien "Sicht 1", "Sicht 0,9" und
"Sicht 0,8" die frei durchblickbaren Flächenanteile an, die mit Lamellen erzielbar sind,
auf die das Sonnenlicht unter 45° auf die Lamellenoberfläche auftrifft und
entsprechend wieder zurückreflektiert wird, mit jeweils einem Aspektverhältnisse A/B
von 1, 0,9 respektive 0,8.
Aus dem Vergleich der Linienverläufe zwischen den Linien "Sicht 1", "Sicht 0,9"
sowie "Sicht 0,8" mit dem Linienzug "Sicht NormP.", der den Sichtanteil des
Konzeptes aus der EP 0 090 830 B1 angibt, ist zu sehen, daß eine erhebliche
Verbesserung der Durchblickeigenschaften des neu vorgeschlagenen Konzeptes
vorliegt.
Auch im vorgeschlagenen Konzept muß die Einstellung der Jalousie dem aktuellen
Sonnenstand grob folgen, um die Sonnenschutzwirkung und die Horizontaldurchsicht
gleichzeitig zu maximieren. Bei Abweichungen von einer exakten Ausrichtung jeder
einzelnen Jalousie zur Sonne sind folgende Fallkonstellationen möglich:
Sind die Lamellen zu flach relativ zu den einfallenden Sonnenstrahlen orientiert, d. h.,
dieser Fall kann insbesondere bei sehr tief stehendem Sonnenstand eintreten, so
kann ein Teil des Lichtes zwischen den Lamellen direkt in das Rauminnere eintreten.
Diese Gefahr kann dadurch entschärft werden, indem das Aspektverhältnis von
jedem einzelnen Lamellenelement verkleinert wird, d. h., entweder wird der
Lamellenabstand verringert oder die Lamellenbreite vergrößert. Ein Aspektverhältnis
beispielsweise um 0,8 stellt sicher, daß der "ungedeckte" Anteil, d. h. der
Flächenanteil mit freier Durchsicht, für eine tiefstehende Sonne unter 10% bleibt.
Dies geht insbesondere aus der Fig. 2 hervor, in der Linienzüge mit "ungedeckt 1",
"ungedeckt 0,9" sowie "ungedeckt 0,8" Sonnenständen mit nur geringer
Sonnenelevation dargestellt sind. Überdies würde eine verbleibende Deckungslücke
zwischen den einzelnen Lamellenelementen keine nennenswerten
Überhitzungsprobleme schaffen, zumal bei geringen Sonnenelevationen die
Einstrahlungsintensität bereits durch den langen Atmosphärenweg erheblich
geschwächt ist.
Im umgekehrten Fall, bei zu steiler Ausrichtung der einzelnen Lamellenelemente,
relativ zu den einfallenden Sonnenstrahlen, würde zwar die Sonnenschutzwirkung
hiervon unberührt bleiben, doch wäre die horizontale Durchsicht durch die
Lamellenanordnung unnötig stark reduziert.
Zusammenfassend kann daher festgestellt werden, daß bei geringen Fehlern bei der
Ausrichtung der Lamellenelementen relativ zur Sonneneinstrahlung auch nur geringe
Einbußen beim Sonnenschutz sowie bei den Horinzontaldurchsichteigenschaften
verbunden wären.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Jalousieanordnung mit Verstellmechanismus,
Fig. 2 Diagrammdarstellung mit variablen Aspektverhältnissen,
Fig. 3 perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Lamellenoberflächenstruktur,
Fig. 4 Querschnittsdarstellung durch eine erfindungsgemäße
Sägezahnstruktur,
Fig. 5 Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 mit reflektierender Schicht,
Fig. 6a, b Ausführungsform gemäß Fig. 5 mit zusätzlichen Reflexionsschichten.
Fig. 7 Jalousielamelle mit zusätzlicher Reflexionsschicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Sonnenschutzvorrichtung weist über einen
Antriebsmechanismus M in ihren horizontalen Ausrichtungen einstellbare Lamellen L
auf, die jeweils über eine Breite B und einen gegenseitigen Abstand A verfügen. Die
Lamellenanordnung ist im angegebenen Beispiel hinter einem Fenster F angebracht,
um die direkt von der Sonne kommenden Lichtstrahlen nicht direkt in das
Rauminnere gelangen zu lassen. Um die Durchblickeigenschaft der
Sonnenschutzvorrichtung zu verbessern, d. h. die frei durchsehbaren Flächenanteile
zwischen den Lamellen L zu maximieren, sind die Oberflächen der Lamellen derart
beschaffen, daß auf die Oberflächen auftreffende Sonnenstrahlen vorzugsweise
unter einem Winkel von 45° relativ zur Oberflächenebene in einen Winkelbereich
αRef1 zurückreflektiert werden. Die Lamellenebenen können mittels des
Antriebsmechanismuses M um ihre jeweiligen Längsachsen LA um einen Winkel
αLam bewegt werden. Vorzugsweise wird das auf die Lamellenoberflächen
auftreffende Sonnenlicht in der gleichen Richtung, wie es auf die Oberfläche auftrifft,
wieder zurückreflektiert.
Vorzugsweise sind die der Sonneneinstrahlung zugewandten vorderen
Lamellenkanten an ihrer Unterseite mit einer reflektierenden Beschichtung versehen,
so daß zurückreflektierte Lichtstrahlen, die unter einem steileren Reflexionswinkel
zurückreflektiert werden und auf diese Weise auf die Unterseite der
darüberliegenden Lamelle treffen, an der Reflexionsschicht nach außen abgelenkt
werden können.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Lamellenschicht bzw.
einem Teil einer vollständigen Lamelle dargestellt. Die der Sonne zugewandte
Oberfläche weist parallel verlaufende Rippenzüge R auf, die im Querschnitt einer
Sägezahnstruktur entsprechen. Die Unterseite der Lamelle ist hingegen eben
ausgebildet.
In Fig. 4 ist eine Querschnittsdarstellung durch die erfindungsgemäße
Oberflächenstruktur der Lamelle dargestellt. Wesentliche Eigenschaft der
Oberflächenstruktur besteht darin, daß eine schräg zur Oberseite der Lamelle
gerichtete Fläche EF, im folgenden auch Empfangsfläche genannt, weitgehend
normal zur Sonne ausgerichtet ist, indem die Lamelle als ganzes entsprechend zur
Sonne ausgerichtet wird. Die im wesentlichen, die Empfangsfläche EF senkrecht
durchdringenden Sonnenstrahlen treffen auf eine parallel zur Lamellenebene
verlaufende Fläche HF und werden an dieser total reflektiert. Die totalreflektierten
Strahlanteile gelangen anschließend an eine weitgehend senkrecht zur Oberseite der
Lamelle gerichtete Fläche VF und werden an dieser ein zweites Mal total reflektiert,
wodurch die, auf diese Weise abgelenkten Lichtstrahlen im wesentlichen in die
entgegengesetzte Richtung verlaufen, mit der sie auf die Empfangsfläche EF
aufgetroffen sind. Die, durch die in der Fig. 4 dargestellte Lamellenstruktur
abgelenkten, respektive zurückreflektierten Lichtstrahlen, treten im wesentlichen über
die Empfangsfläche EF wieder in den freien Raum aus.
Aufgrund der flächenhaften Lamellenanordnung ist es aus geometrischen Gründen
notwendig, eine Vielzahl hintereinander angeordnete, im Querschnitt einer
Sägezahnstruktur entsprechende, parallel verlaufende Rippen anzuordnen, die in
ihrer Gesamtheit die Breite B der Lamelle L einnehmen.
Aufgrund der Bauhöhe H jedes einzelnen Strukturelementes sowie deren
gegenseitigen Beabstandung, die von der gleichen Größenordnung H ist, treten
Probleme hinsichtlich gegenseitiger Abschattung hintereinander liegender Elemente
auf. Ursache ist hierfür zum einen der endliche Raumwinkel der Sonne und zum
anderen der in der Praxis unvermeidliche Fehler bei der Ausrichtung der Lamellen
zur Sonne hin. Die Empfangsflächen EF benachbarter Strukturelemente werden sich
deshalb entweder teilweise abschatten oder es wird Licht zwischen den Abschnitten
auftreffen. Die beschriebenen Abschattungseffekte führen jedoch erst dann zu
merklichen Fehlern in der Funktion der Sonnenschutzvorrichtung, falls sie sich in der
Reflexion manifestieren, d. h., falls Licht, das von einer Empfangsfläche EF
abgestrahlt wird, auf die vertikale Fläche VF des davorliegenden benachbarten
Strukturelementes fällt.
Grundsätzlich hängt der Winkelbereich, innerhalb dem Totalreflexion auftrifft, vom
Brechungsindex des optisch transparenten Materials der auf die Lamelle
aufgebrachten Schicht bzw. der Lamelle selbst ab. Für Polycarbonat mit einem
Brechungsindex n = 1,59 beträgt die Winkelapertur für Totalreflexion 9,6°.
Der vorstehend berechnete Winkel wird bezüglich der Normalen auf die
Empfangsfläche EF gemessen.
Um mögliche Verluste innerhalb des optisch transparenten Mediums zu vermeiden,
entspricht die massive Schichtdicke D gemäß Fig. 4 im Idealfall einem ganzzahligen
Vielfachen der Strukturhöhe H. Weicht die Dimensionierung vom Idealfall ab, so
kommt es zu zusätzlichen, eigentlich unnötigen Totalreflexionen innerhalb der
massiven Schicht.
In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, das zwischen jeder einzelnen vertikal
verlaufenden Fläche VF und der entsprechenden benachbarten Empfangsfläche EF
eine zusätzlich reflektierende Fläche RF vorsieht. Durch diese reflektierenden
Flächen RF wird verhindert, daß Licht mit einem abweichenden Einfallswinkel vom
Idealfall zwischen zwei aufeinanderfolgende Empfangsflächen EF trifft und ferner,
daß zu flach verlaufende, zurückreflektierende Lichtanteile auf die jeweilige
Rückseite des davorliegenden Sägezahnelementes an der vertikalen Fläche VF
auftrifft und auf diese Weise zu unerwünschten Reflexionen und Blendungen führt.
Grundsätzlich sind zwei Ausführungsvarianten für die Realisierung der re
flektierenden Flächen RF möglich: Eine massive Ausführung gemäß
Ausführungsform nach Fig. 6a und eine verspiegelte Ausführung gemäß
Ausführungsform nach Fig. 6b.
Die massive Ausführung gemäß Fig. 6a sieht eine zusammenhängende, die
vollständige Sägezahnstruktur überdeckende Schicht S vor, die aus optisch
transparentem Material besteht und über Totalreflexionseigenschaften verfügt. Steil
auf die Lamellenoberfläche einfallendes Licht, das ohne eine zusätzliche Schicht S
zwischen benachbarten Elemente fallen würde, wird nun in einer Art Lichtleiter auf
die hinten liegende Empfangsfläche EF geführt. Im Gegenzug wird von der
Empfangsfläche EF abgestrahltes Licht, das wegen seines flachen Ausfallwinkels
Gefahr liefe, auf das davorstehende Element aufzutreffen, über dieses Element
geleitet. Ein optischer Kontakt zwischen der zusätzlichen Schicht S und der
reflektierenden Struktur sollte nicht zustande kommen, weil dann unerwünschte
Reflexionen Blendungen begünstigen. Die Schichtdicke der zusätzlichen Schicht S
beeinflußt die Winkeltoleranz innerhalb der die vorstehend beschriebenen
Fehlermöglichkeiten behoben werden können. Eine sinnvolle Grenze stellt die
Apertur des Elementes für Totalreflexion dar, die etwa 10° entspricht. Mit der
nachstehenden Formel
sollte die empfohlene Mindestdicke für die zusätzliche Schicht S 0,16H betragen.
Alternativ zu einer massiven Schichtausführung gemäß Ausführungsform nach Fig.
6a sieht die Ausführung gemäß Fig. 6b einen dünnen Schichtüberzug über die
Strukturelemente vor, bei dem die Schichtdicke dA beliebig klein gewählt werden
kann. Lediglich die Verbindung zwischen einer aufeinanderfolgenden vertikalen
Schicht und einer Empfangsschicht sind mit einer reflektierenden Schicht zu
überziehen.
Soweit die einzelnen Lamellen betroffen sind, werden die vorstehend geschilderten
Abschattungsprobleme über eine der vorstehenden beiden Möglichkeiten behoben.
Für bedeutende Abweichungen der Lamellenausrichtung von der Idealausrichtung,
insbesondere wenn die Lamelle zu flach zur Sonne steht, wird ein Teil des
reflektierten Lichts auf die darüberstehende Lamelle treffen. Vorkehrungen dagegen
sind möglich, indem eine metallisch reflektierende Beschichtung auf der Unterseite
der Lamelle aufgebracht wird, die jedoch keinen optischen Kontakt zu der
Lamellenunterseite aufweisen darf, um die Totalreflexionseigenschaften nicht zu
beeinträchtigen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung nach Art einer
Jalousie ist grundsätzlich mit den an sich bekannten Mitteln der Profilherstellung im
Endlosverfahren, beispielsweise mittels Extrusionsverfahren bzw. in Einzelfertigung
mittels Prägeverfahren aus transparenten Polymeren bekannt. Für die Funktion der
Sonnenschutzvorrichtung ist es jedoch wichtig, daß die Oberflächenstruktur der
Lamelle respektive die Lamelle selbst krümmungsfrei und plan hergestellt wird. Zur
Herstellung einer ganzen Lamelle gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 aus
transparentem Material, beispielsweise Polycarbonat, sind an sich bekannte
Extrusions- respektive Prägeverfahren bekannt.
Eine zweite Möglichkeit der Herstellung der erfindungsgemäßen
Sonnenschutzvorrichtung besteht darin, eine Folie aus transparentem Material,
beispielsweise Polycarbonat, zu prägen und auf einer Lamelle zu befestigen. In Fig.
7 ist eine aus statischen Gründen gekrümmte Lamelle T, als Trägerstruktur
dargestellt, auf der mittels Klebung an den Randbereichen die reflektierende
Folienschicht möglichst ungekrümmt befestigt ist. Im Falle, daß die Folie elastisch ist,
kann die Jalousie auch hochgezogen und gestapelt werden.
Falls aufgrund statischer Überlegungen eine leichte Krümmung der Lamelle um ihre
Achse erwünscht ist, kann das Profil so angepaßt werden, daß trotz Krümmung der
reflektierenden Schicht eine optimale Lichtumlenkung über der gesamten
Lamellenbreite erreicht wird. Hierzu wird z. B. die vertikale Fläche VF in ihrer
Ausrichtung vom vorderen zum hinteren Rand der Lamelle hin zunehmend aus ihrer
senkrechten Ausrichtung verkippt.
Die Lamellen können vorzugsweise aus transparentem Material gefertigt sein, jedoch
haben beispielsweise Aluminiumlamellen als Träger zusätzlich den Vorteil, daß die
Lamellenunterseite automatisch über reflektierende Eigenschaften verfügt.
Claims (7)
1. Sonnenschutzvorrichtung nach Art einer Jalousie mit einer Vielzahl parallel
zueinander angeordneten, im wesentlichen ebenen, länglich ausgebildeten Lamellen
(L) mit horizontal verlaufende Längsachsen, wobei die Lamellen (L) oder eine auf
der Oberseite der Lamellen (T) aufgebrachte Schicht aus Sonnenlicht transparentem
Material bestehen, wobei die Oberfläche der Lamelle oder der Schicht eine Kontur
aufweist, die im Querschnitt einer Sägezahnstruktur entspricht, deren einzelne
Sägezahnelemente parallel zueinander und parallel zur Längsachse der Lamelle
verlaufend angeordnet sind, wobei benachbarte Sägezahnelemente derart
voneinander beabstandet sind, dass ihr gegenseitiger lichter Abstand (H) am Fuß der
Sägezahnelemente in etwa der Höhe (H) der Sägezahnelemente entspricht, mit der
sie über die Oberseite der Lamelle oder der Schicht emporragen,
wobei jedem Sägezahnelement eine schräg zur Oberseite der Lamelle gerichtete Fläche (EF) sowie eine weitgehend senkrecht zur Oberseite der Lamelle gerichtete Fläche (VF) zugeordnet ist,
wobei den Sägezahnelementen eine gemeinsame, weitgehend parallel zur Lamellenebene verlaufende Fläche (HF) zugeordnet ist und wobei auf die schräg gerichtete Fläche (EF) einfallendes Sonnenlicht an der gemeinsamen, parallel zur Lamellenebene verlaufenden Fläche (HF) und an der senkrecht zur Oberseite der Lamelle gerichteten Fläche (VF) totalreflektiert und über eine schräg gerichtete Fläche (EF) wieder zurückreflektiert wird.
wobei jedem Sägezahnelement eine schräg zur Oberseite der Lamelle gerichtete Fläche (EF) sowie eine weitgehend senkrecht zur Oberseite der Lamelle gerichtete Fläche (VF) zugeordnet ist,
wobei den Sägezahnelementen eine gemeinsame, weitgehend parallel zur Lamellenebene verlaufende Fläche (HF) zugeordnet ist und wobei auf die schräg gerichtete Fläche (EF) einfallendes Sonnenlicht an der gemeinsamen, parallel zur Lamellenebene verlaufenden Fläche (HF) und an der senkrecht zur Oberseite der Lamelle gerichteten Fläche (VF) totalreflektiert und über eine schräg gerichtete Fläche (EF) wieder zurückreflektiert wird.
2. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die schräg gerichtete Fläche (EF) einen Winkel von
etwa 45° mit der Oberseite der Lamelle einschließt.
3. Sonnenschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Lamellen um deren Längsachsen
mittels eines Verstellmechanismus variierbar ist, so daß das Sonnenlicht in etwa
senkrecht auf die schräg gerichtete Fläche (EF) auftrifft.
4. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die einerseits von der Fläche (HF) und andererseits
von der Oberseite der Lamelle oder der Schicht begrenzte Dicke (D) der Lamelle
oder der Schicht ein ganzzahliges Vielfaches der Höhe (H) ist, die der Strukturhöhe
der Sägezahnelemente über der Oberseite der Lamelle oder der Schicht entspricht.
5. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezahnelemente gerade oder leicht gekrümmte
Flanken aufweisen.
6. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die schräg gerichteten Flächen (EF) jeweils zweier
benachbarter Sägezahnelemente mit einer reflektierenden Fläche (RF) verbunden
sind.
7. Sonnenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Kontur der Sägezahnelemente eine
transparente Schicht aufbringbar ist, die an den schräg gerichteten Flächen (EF)
direkt aufliegt und die schräg gerichteten Flächen (EF) zweier benachbarter
Sägezahnelemente miteinander verbindet.
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