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Fahrbares Hebezeug für sperrige und schwere Güter bzw. Lasten.
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Die Erfindung bezieht sich auf fahrbare Hebezeuge für sperrige und
schwere Güter bzw. Lasten wie Container, Wechselbrücken u. dgl. und betrifft eine
Bauart, die in unbelastetem Zustand auf Rädern verfahrbar und in belastetem Zustand
auf Pfosten absenkbar ist.
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Es sind bereits auf Rädern verfahrbare Konstruktionen aus zwei durch
Träger verbundenen Portalen mit hydraulischen Vorrichtungen zum Heben und Senken
von Containern und Wechselbräcken bekannt, die in der Technik der auf Schienen laufenden
Verladekrane ausgeführt und mit Rücksicht auf die Belastung während des Verfahrens
durch beladene Behälter und auf unebenen Fahrstraßen außerordentlich massiv ausgeführt
und demzufolge schwerfällig und außerordentlich teuer sind.
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Es hat sich aber im praktischen Verlade- und Versandbetrieb gezeigt,
daß in vielen Fällen nur gefordert wird, ein Gut, z. B. einen Container oder eine
Wechaelbrucke,
am Platz vom Fahrzeug, z. B. einer Pritsche, abzuheben,
abzusetzen, zu ent- oder beladen und dann wieder aufzusetzen.
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Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, für diese Verwendung
ein Hebezeug zu schaffen, das in unbelastetem Zustand verfahrbar und daher in seiner
Konstruktion leicht und preisgünstig zu halten ist und sich in belastetem Zustand
unter Entlastung des Fahrwerks sicher auf seinen Pfosten abstützt.
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Es ist zwar schon eine Hebezeug bekannt, das aus zwei durch Längsträger
verbundenen Portalen besteht, deren Pfosten auf Rädern laufen und an deren Querholmen
die Hebeglieder angelenkt sind, und bei dem die Räder unter Last selbsttätig einfedern
(US 1,772,734), Diese Art der Absenkung eines belasteten Hebezeuges ist jedoch außerordentlich
unfallträchtig, weil das Hebezeug sahrend der Lastaufnahme auf unebenem Boden noch
wegrollen kann, bevor seine Pfostenfüße fest aufsetzen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe in der Weise, daß die Radlager an den
Pfosten nicht starr, sondern bewegbar, und zwar in ihrem Abstand gegen die Pfostenfüße
- und damit gegen den Erdboden - verstellbar angeordnet sind, und daß an den Pfosten
Stellvorrichtungen angebracht sind, deren Gestänge auf die Radlager zu deren Verstellung
einwirken. Da das Eigengewicht des Hebezeuges verhältnismäßig gering ist, können
einfache Radaufhängungen und Vollgummibereifungen verwendet werden, während die
bekannten, unter Last verfahrbaren Hebezeuge, zur Abfederung der beträchtlichen
Lasten bei Bodenunebenheiten überdimensionale Ballonbereifungen, unter Umständen
Zwillings- oder Tandemradsätze verwenden müssen.
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Vermöge dieser Beschränkung im Anwendungsbereich auf das Heben, Halten
und Senken von Lasten und Verfahren im unbelasteten Zustand läßt sich das Hebezeug
mit besonderem Vorteil in einer Stahlrchrkonstruktion fur Portale und Gitterträger
ausführen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Räder
in an den Füßen der Pfosten schwenkbar angeordneten Radgabeln gelagert, wie dies
an sich bekannt ist (FR 1.032.859), und in den Pfosten sind die Stellvorrichtungen
untergebracht, deren Gestänge auf die Radgabeln zu deren Schwenkbewegung einwirken.
Diese Anordnung kommt ohne Gleitführungen an den Pfosten aus und ermöglicht, die
zur Verfügung stehenden Stellkräfte auf einfache Weise zu übersetzen und so dem
auf die Räder verteilten Gewicht des-Hebezeuges anzupassen.
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In Weiterbildung dieser Ausführungsform dienen als Stellvorrichtungen
Hydraulikzylinder, deren Kolbenstangen stößelartig auf die Radgabeln einwirken.
Die Räder werden zum Verfahren hydraulisch ausgeschwenkt und gehen beim Nachlassen
des Druckes in den Zylindern wieder zurück, während die Pfostenfüße auf dem Boden
aufsetzen. Durch Uberdruckventile in den Zuleitungen kann sichergestellt werden,
daß ein Aufnehmen der Last bei versehentlich doch ausgefahrenen Rädern nicht zu
Achsbrüchen o. dgl. führt.
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Wenn das Hebezeug eine Hydraulikanlage zur Betätigung seiner Hebeglieder
besitzt, werden die Hydraulikzylinder für die Schwenkbewegung der Radgabeln zweckmäßig
aus dieser Hydraulikanlage gespeist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Hydraulikzylinder
für die Schwenkbewegung der Radgabeln mit einer hydropneumatischen Federung ausgestattet
sein. Diese an sich bekannte Abfederung gibt beim Verfahren des unbelasteten Gerätes
auf unebenem Boden eine zusätzliche Sicherheit gegen Uberlastung der ausgeschwenkten
Räder und ihrer Radgabeln.
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Während einerseits der Ausdruck 'tin unbelastetem Zustand" nicht ausschließen
soll, daß das Gerät nicht auch mit einem
anhängenden leeren Behälter
verfahren werden könnte, denn eine solche Belastung ist minimal, besteht andererseits
in konsequenter Weiterbildung der Erfindung die außerordentlich vorteilhafte Möglichkeit,
das Gerät an seinen Portalpfosten mit einer Bockrollenpritsche, Rallpalette o. dgl.
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zu kuppeln und auf dieser einen beladenen Behälter zu verfahren. Hierfür
werden erfindungsgemäß führungsschlüssige Kupplungsmittel, vorzugsweise in der Form
von Spannschlössern, an seinen Portalpfosten für zwischen die Portale einfahrbare
Beförderungsmittel, wie Bockrollen, Pritschen, Rollpaletten u. dgl., für die Last
vorgesehen. Die Pritsche wird bei angehobenem Behälter untergefahren und dieser
dann auf ihr abgesetzt, um die Konstruktion des Hebezeuges während der Fahrt zu
entlasten. Lediglich ist der Antrieb insgesamt etwas stärker auszulegen.
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Diese und weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im
folgenden an einem Ausführungsbeispiel ausführlicher erläutert, das in der Zeichnung
dargestellt ist. In dieser zeigen: Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Portalhubwagen
nachder Erfindung mit angehobener Last und eingefahrener Bockrollenpritsche und
in vergrößertem MaBstab in Teildarstellungen Fig. 2 eine Radaufhängung in Fahr-
und in Last stellung und Fig. 3 die Kupplungsmittel für die Pritsche.
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Fig. 1 zeigt eine Rahmenkonstruktion aus leichten, aber mit genügender
Sicherheit ausgelegten Stahlrohren' Zwei aus Pfosten 1 und einem Querholm 2 gebildete
Portale sind miteinander durch zwei Längsträger, die aus je zwei Rohrgurten 3, 3'
mit verbindenden Diagonalstreben 4 bestehen, verbunden.
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An dem unteren Rohrgurt 3' eines der Längsträger ist die Steuergondel
5 aufgehängt, die einen Sitz 6 für den Bedienungsmann, einen nicht näher dargestellten
Antrieb für eine Hydraulikpumpe und eine zentrale Steuerung 7 trägt. Das Rohrgerüst
kann von beiden Seiten unterfahren werden.
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An den beiden Querholmen 2 der Portale sind äe zwei Zugzylinder 8
in Gelenken 21 kugelgelenkig aufgehängt. Damit ist es möglich, die Köpfe 82 an den
Kolbenstangen 81 zur Aufnahme der (gestrichelt eingezeichneten) Last 10 an deren
Lastangriffspunkte heranzubringen.
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Um das Gerät verfahren zu können, ist an jedem der vier Pfosten 1
ein mit Vollgummi bereiftes Rad 9 in einer Radgabel 91 (vgl. auch Fig. 2) über einen
Schwenkarm 92 an einer am Pfostenfuß angeschweißten Lasche 11 in einer Ebene durch
die Pfostenachse schwenkbar gelagert. In jeden der an seinem unteren Ende mit einer
Fußplatte 12 versehenen Pfosten ist ein Hydraulikzylinder 71 eingebaut, dessen Kolbenstange
711 gegen einen Daumen 921 am Schwenkarm 92 anliegt. Wenn der Hydraulikzylinder
71 über die Leitung 72 mit Druck beaufschlagt wird, schwenkt seine Kolbenstange
das Rad in Fahrstellung, wobei sich der Pfosten vom Boden abhebt (vgl.
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Fig. 2(b)). In der Leitung 72 liegt ein (nicht dargestelltes) Uberdruckventil
zum Schutz des Rades und seines Lagers gegen Uberlastung.
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Die hydraulische Anlage zum Heben oder Absenken eines Gutes besteht
aus vier unabhängigen Druckkreisen zur Speisung der vier Zugzylinder 8 so daß sich
diese gegenseitig - z. B.
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infolge unterschiedlicher Belastung - nicht beeinflussen können. Jeder
Druckkreis besitzt sein eigenes Steuersystem.
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Wenigstens eines der Räder wird durch einen Hydromotor 73 angetrieben,
und wenigstens ein Radpaar ist lenkbar. Zur
Fortbewegung des Portalhubwagens
wird die Hydraulikanlage auf die Fahrsteuerung umgeschaltet. In dieser Schaltung
dient einer der vier unabhängigen Hydraulikkreise zur Versorgung der Radzylinder
71 zum Ausfahren der Räder 9. Die anderen drei Kreise können einzeln oder zusammen
auf die Hydromotoren 73 geschaltet werden. Dadurch ergeben sich drei verschiedene
Fahrstufen, innerhalb deren durch Ventilsteuerung die Fahrgeschwindigkeit stufenlos
eingestellt werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel mit
ausschließlich hydraulisch betätigten -forrichtungen beschränkt. So können die Räder
9 über Spindelgetriebe elektromotorisch aus- und eingeschwenkt und gelenkt werden.
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Für den Fahrantrieb dient dann zweckmäßig auch ein Elektromotor.
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Die Erfindung erlaubt des weiteren für den Verlade- und Rangierbetrieb
neuartige und vorteilhafte Kombinationen mit anderen Beförderungsmitteln. Fig. 1
zeigt die Verwendung einer Bockrollenpritsche oder Ladepalette 20, auf die der Container
10 abgesetzt ist, um auf dieser mit Hilfe des Portalhubwagens verfahren zu werden.
Am Bestimmungsort wird der Container 10 dann wieder abgehoben, die Pritsche 20 unter
ihm herausgezogen und der Container dann abgesetzt.
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Für die Platzfahrt muß die Pritsche oder Rollpalette 20 mit dem Portalhubwagen
führungsschlüssig gekuppelt werden. Dies geschieht am einfachsten mittels Kupplungsbügeln
oder -stangen mit Spannvorrichtung, wie sie z. B. bei Eisenbahnfahrzeugen verwendet
werden, gegen die Wagenpfosten.
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Einzelheiten einer Ausführungsform sind ir Fig. n dargestellt. In
Höhe der Pritsche ist an jedem leer Poitalrfosten 1 eine Kupplungsstange 15, 1G
schwenkbar gelagert. Jede der vier Kupplungsstangen besteht aus zwei Spindeln 15,
15' mit
gegenläufigem Gewinde, die mittels eines Spannschlosses
16 mit Schwengel 16a zusammengeschlossen sind und in Bügeln 17 auslaufen. Der Bügel
der Spindel 15 ist mittels eines Bolzens 18 zwischen zwei am Pfosten 1 angeschweißten
Flaschen 14 gelagert, der Bügel der Spindel 15' wird entweder auf einen Haken oder
Bolzen 22 an der Pritsche (Fig.3&) oder, in Ruhestellung (Fig. 3(a)), über einen
entsprechenden Haken oder Bolzen 19 am Pfosten gehängt und gegen zufälliges Lösen
gesichert.
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Mittels des Spannschlosses 16 kann jede Kupplungsstange auf den Abstand
zwischen Pfosten und Pritsche eingestellt werden. Die Kupplungsstellen 18, 22 für
die Stangenbügel 17 haben Spiel und lassen Ausgleich-Bewegungen zu, um Biegebeanspruchungen
an den Gelenken zu vermeiden.
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Die angekuppelte Pritsche oder Palette wird vom Portalhubwagen in
dessen Fahrtrichtung zwangsläufig mitgenommen.