DE19650522C2 - Kegelförmiger Lautsprechervorsatz - Google Patents
Kegelförmiger LautsprechervorsatzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen kegelförmigen Lautsprechervorsatz gemäß Patentanspruch 1 und
eine Lautsprecheranordnung gemäß den Patentansprüchen 2 und 3.
Lautsprecher weisen stets einen vorgegebenen Winkelbereich auf, in dem der Schall abge
strahlt wird. Dieser Winkelbereich liegt in der Regel zwischen 60° und 155°. Bedingt durch
diese technische Vorgabe wird nur jener Raum optimal beschallt, der innerhalb dieses Win
kelbereichs liegt. Außerhalb dieses Bereichs ist mit einer reduzierten Tonwiedergabe und
verminderter Qualität zu rechnen.
Diese Situation ist in Fig. 1a, b dargestellt, wobei Lautsprecher in regelmäßigen Abständen in
der Verkleidung der Decke eingebaut sind, wie es beispielsweise in Hotelhallen, Kranken
hausfluren, oder auch Reisebussen der Fall ist. Wenn die Musik oder die akustische Nachricht
mit einer gedämpften Lautstärke abgestrahlt wird, ist der akustische Empfang für Personen,
die sich in den Bereichen A direkt unterhalb der Lautsprecher aufhalten, noch verhältnismä
ßig gut. Jene Personen aber, welche sich in den Bereichen B zwischen den Lautsprechern be
finden, empfangen die Musik oder sonstige akustische Nachricht nur in abgeschwächter Form.
Wenn jedoch die Schallwellen mit relativ großer Lautstärke, wie beispielsweise in Dis
kotheken ausgestrahlt werden, sind die Verhältnisse wiederum derart, daß in unmittelbarer
Nähe der Lautsprecher der Lärmpegel unerträglich wird, da dort der Empfang der Schallwel
len auf direkte Weise erfolgt, wie auch in Fig. 1c dargestellt ist.
Nach dem Stand der Technik kann ein optimaler Musik- oder Sprachempfang somit nur durch
Wahl einer geeigneten Empfangsposition oder Verwendung von Kopfhörern erreicht werden
kann.
Die US-PS-5,306,880 beschreibt ein omnidirektionales Lautsprechersystem, bei welchem ein
im Querschnitt hyperbolischer und spitz zulaufender Vorsatz vor einen Lautsprecher montiert
wird, wobei die Spitze in den Lautsprecher ragt, so daß die von dem Lautsprecher abgestrahl
ten Schallwellen an dem Kegelmantel des Vorsatzes reflektiert werden und durch eine seitli
che Öffnung zwischen dem Vorsatz und dem Lautsprecher in die Umgebung gelangen. Diese
Vorrichtung hat den Nachteil, daß mit ihr ein zu diffuses Klangbild erzeugt wird.
Ein ebensolches Problem existiert bei dem Gegenstand der DE-A-32 04 702, bei welchem zur
Verbesserung der Rundstrahlcharakteristik von Lautsprechersystemen vor denselben ein Ex
ponentialtrichter mit entsprechendem Innenkegel montiert wird.
Es ist demgemäß Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung anzugeben, mit der
eine gleichmäßige Beschallung eines Raumes ermöglicht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 bis 3 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung besteht aus einem kegelförmigen Lautsprechervorsatz, welcher derart vor einen
serienmäßigen Lautsprecher montiert wird, daß die Kegelspitze auf den Lautsprecher gerichtet
ist. Die Schallwellen werden durch Reflexion an dem schallreflektierenden Kegelmantel um
gelenkt und treten durch eine Öffnung zwischen dem Vorsatz und dem Lautsprecher
und dem Lautsprechergehäuse nach allen Seiten aus, wobei gleichzeitig eine Schallabstrah
lung in Vorwärtsrichtung des Lautsprechers verhindert wird. Die Erfindung ermöglicht somit
eine gleichmäßige Beschallung von Räumen. Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls eine
Lautsprecheranordnung bestehend aus einem Lautsprecher und einem an diesen montierten
Lautsprechervorsatz mit den vorstehend beschriebenen Eigenschaften sowie eine Lautspre
cheranordnung bestehend aus einem in ein Gehäuse eingebauten Lautsprecher und einem mit
dem Gehäuse verbundenen Lautsprechervorsatz mit den vorstehend beschriebenen Eigen
schaften.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs
beispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a, b die Montage von Deckenlautsprechern nach dem Stand der Technik;
Fig. 1c die Schallausbreitung bei Standlautsprechern nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Anordnung eines Lautsprechervorsat
zes und eines in einem Gehäuse montierten Lautsprechers;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lautsprechervorsatzes mit geeigne
ten Befestigungsmitteln;
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für die Montage von erfindungsgemäßen Lautsprechervorsät
zen an zwei Lautsprechern eines Standlautsprechers;
Fig. 5 eine Darstellung der Schallwellenreflexionen bei dem Einbau eines mit einem erfin
dungsgemäßen Lautsprechervorsatz versehenen Lautsprechers in eine Paneele;
Fig. 6a, b Schallausbreitung bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lautsprechervorsätze bei
Deckenlautsprechern;
Fig. 7 Schallausbreitung bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lautsprechervorsätze bei
Standlautsprechern;
In Fig. 2 sind ein konventioneller Standlautsprecher (Box) mit einem Gehäuse 1, einem darin
eingebauten zylindersymmetrischen Lautsprecher 2 und ein in einem bestimmten Abstand da
vor angeordneter erfindungsgemäßer kegelförmiger Lautsprechervorsatz 3 dargestellt. Die
Anordnung ist im Querschnitt entlang einer Ebene dargestellt, die durch die Spitze des Laut
sprechervorsatzes 3 verläuft. Der Lautsprechervorsatz 3 ist ebenfalls zylindersymmetrisch und
derart angeordnet, daß seine Zylinderachse mit derjenigen des Lautsprechers 2 zusammen
fällt, so daß die Spitze des Lautsprecheraufsatzes 3 in die Öffnung des Lautsprecher 2 hinein
ragt. Die dem Lautsprecher 2 zugewandte Oberfläche des Lautsprecheraufsatzes 3 ist schall
reflektierend, so daß die von dem Lautsprecher 2 ausgesandten Schallwellen mindestens ein
mal an dieser Oberfläche reflektiert werden und dann durch die seitliche Öffnung zwischen
dem Lautsprechervorsatz 3 und dem Gehäuse 1 in die Umgebung entweichen. Unter einem
bestimmten Winkel von dem Lautsprecher 2 abgestrahlte Schallwellen werden - wie darge
stellt - einmal an der Oberfläche des Lautsprechervorsatzes 3 und einmal an der dieser
Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Gehäuses 1 reflektiert. Der Außendurchmes
ser des Lautsprechervorsatzes 3 ist größer als derjenige des Lautsprechers 2 und vorzugsweise
in der Größenordnung der Ausdehnung des Gehäuses 1.
Der Verlauf des Kegelmantels des Lautsprechervorsatzes 3 ist vorzugsweise derart, daß die
auf die Oberfläche des Kegelmantels auftreffenden Schallwellen in einem Winkelbereich von
90° bis 135° umgelenkt werden. Dies wird durch einen im Querschnitt exponentiellen Verlauf
des Kegelmantels wie in Fig. 2 erreicht.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lautsprechervorsatzes 3 in ei
ner perspektivischen Darstellung von schräg oben gezeigt. Auf der dem Lautsprecher 2 zuge
wandten schallreflektierenden Oberfläche sind in diesem Ausführungsbeispiel eine Anzahl
von Stabilisierungsrippen 4 angebracht, die von der Kegelspitze aus bis zu dem Außenrand
verlaufen. Der Lautsprechervorsatz 3 kann ferner mit Schrauben 5 und Abstandshülsen 6 ge
eignet gewählter Länge an der Gehäusewand befestigt werden.
Fig. 4 zeigt die Verwendung von erfindungsgemäßen Lautsprechervorsätzen bei einem
Standlautsprecher, der einen Hochtonlautsprecher 7 und einen Tieftonlautsprecher 8 aufweist.
Zusätzlich kann eine Zierabdeckung 9 vorgesehen sein, die mit Distanzstücken 10 geeigneter
Länge und Befestigungselementen 11, beispielsweise Doppel-Klettverschlüssen an das Ge
häuse 1 befestigt wird.
Anstelle einer Montage mit Schrauben und Abstandshülsen können bei der Befestigung des
Lautsprechervorsatzes und/oder der Zierabdeckung auch Stanzteile zum Einsatz kommen, mit
denen ebenso eine schnelle und sichere Verbindung ermöglicht werden kann.
In Fig. 5 ist der erfindungsgemäße Lautsprechervorsatz 3 an einen in eine Paneele 12 einge
bauten Lautsprecher 2 befestigt. Ein großer Teil der Schallwellen wird also unmittelbar nach
der Reflexion an der Oberfläche des Lautsprechervorsatzes an der Oberfläche der Paneele
nach unten reflektiert.
In Fig. 6a, b ist dargestellt, wie - im Gegensatz zu Fig. 1a, b - der Raum C unterhalb der
Deckenlautsprecher gleichmäßig beschallt wird. Wie gezeigt in Fig. 6b, gelangen die Schall
wellen direkt unterhalb der Lautsprecher anders als in Fig. 1b auf indirekte Weise zu der Emp
fangsperson.
Fig. 7 zeigt schließlich die Schallwellenausstrahlung bei zwei Standlautsprechern (Boxen) un
ter Verwendung des erfindungsgemäßen Lautsprechervorsatzes. Die Boxen können so aufge
stellt werden, daß die Lautsprecher wahlweise nach unten oder oben gerichtet sind, so daß
sich die Lautsprechervorsätze entweder oben oder unten befinden. Von jeder Box werden ho
rizontal nach allen Seiten Schallwellen abgestrahlt. Durch die horizontale 360°-Abstrahlung
und die Reflexion an den Wänden wird eine gleichmäßige Beschallung des Raumes erreicht.
Dies wurde in der Praxis dadurch erprobt, daß Testpersonen im Raum mit verbundenen Au
gen den Standort der Box bestimmen sollten. Es zeigte sich dabei, daß dies im Vergleich zu
der konventionellen Verwendung der Standlautsprecher gemäß Fig. 1c erheblich erschwert ist.
Durch die erschwerte Standortbestimmung der Boxen sowie die nicht vorhandenen direkten,
geraden Schallwellen entsteht eine Art "Raumklang", durch den sämtliche Töne durch die na
türliche Reflexion des Schalls an den Wänden des Raumes angenehmer und sauberer erklin
gen.
Der erfindungsgemäße Lautsprechervorsatz kann im Spritzgußverfahren aus Thermoplasten,
in bevorzugter Weise sogar aus Recyclingmaterial, gefertigt werden. Im übrigen kann der
Lautsprechervorsatz für alle gängigen, handelsüblichen Lautsprecher entsprechend der unter
schiedlichen Durchmesser hergestellt werden. Eine Veränderung der technischen Merkmale
am Lautsprecher ist nicht erforderlich.
Die schallreflektierende Oberfläche des Lautsprechervorsatzes kann in verschiedener Weise
ausgebildet sein. Sie kann sowohl durchgehend als auch unterbrochen, d. h. mit entlang der
Zylinderachse des Vorsatzes durchgehenden Löchern und/oder Öffnungsrillen versehen ge
formt sein. Durch die Löcher und/oder Öffnungsschlitze kann ein bestimmter Anteil der
Schallwellen hindurchtreten, so daß eine nach Maßgabe dieses Anteils vorwärtsgerichtete, di
rekte Beschallung erreicht wird. Eine solche Ausführungsform ist besonders dann wün
schenswert, wenn der Lautsprecher in sehr großer Höhe (z. B. in Flughafenhallen) montiert ist
und eine Kombination von senkrechten und waagrechten Richtungen der Schallausbreitung
erreicht werden soll. Ferner kann die schallreflektierende Oberfläche des Lautsprechervorsat
zes entweder glatt als auch mit einer unebenen Oberfläche oder mit Absätzen gebildet sein.
Der Lautsprechervorsatz kann einzeln hergestellt und angeboten werden. Ebenso ist auch eine
Lautsprecheranordnung denkbar, bei der der Vorsatz entweder direkt mit dem Lautsprecher
oder dem Gehäuse fest verbunden wird und die Anordnung als Einheit hergestellt und ange
boten wird.
Claims (8)
1. Kegelförmiger Lautsprechervorsatz (3) mit schallreflektierender Oberfläche des Kegelman
tels, welcher derart an einen zylindersymmetrischen Lautsprecher (2) montierbar ist, daß die
Zylinderachse des Lautsprechervorsatzes (3) mit derjenigen des Lautsprechers (2) zusammen
fällt und die Spitze des Lautsprechervorsatzes (3) dem Lautsprecher (2) zugewandt ist, wobei
der Außendurchmesser des Lautsprechervorsatzes (3) größer als der Außendurchmesser des
Lautsprechers (2) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lautsprechervorsatz (3) entlang der Zylinderachse durchgehende Löcher und/oder Öff
nungsrillen aufweist.
2. Lautsprecheranordnung umfassend einen zylindersymmetrischen Lautsprecher (2) und ei
nen an den Lautsprecher (2) montierten kegelförmigen Lautsprechervorsatz (3), wobei die
Zylinderachse des Lautsprechervorsatzes (3) mit derjenigen des Lautsprechers (2) zusammen
fällt und die Spitze des Lautsprechervorsatzes (3) dem Lautsprecher (2) zugewandt ist und die
Oberfläche des Kegelmantels des Lautsprechervorsatzes (3) schallreflektierend ist, wobei der
Außendurchmesser des Lautsprechervorsatzes (3) größer als der Außendurchmesser des Laut
sprechers (2) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lautsprechervorsatz (3) entlang der Zylinderachse durchgehende Löcher und/oder Öff
nungsrillen aufweist.
3. Lautsprecheranordnung umfassend einen zylindersymmetrischen Lautsprecher (2), welcher
in die Wand eines Gehäuses (1) montiert ist, und einen an das Gehäuse montierten kegelför
migen Lautsprechervorsatz (3), dessen Zylinderachse mit derjenigen des Lautsprechers (2) zu
sammenfällt und die Spitze des Lautsprechervorsatzes (3) dem Lautsprechers zugewandt ist
und die Oberfläche des Kegelmantels des Lautsprechervorsatzes (3) schallreflektierend ist,
wobei der Außendurchmesser des Lautsprechervorsatzes (3) größer als der Außendurchmesser
des Lautsprechers (2) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lautsprechervorsatz (3) entlang der Zylinderachse durchgehende Löcher und/oder Öff
nungsrillen aufweist.
4. Kegelförmiger Lautsprechervorsatz oder Lautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei die Oberfläche des Kegelmantels glatt oder uneben oder mit Absätzen versehen
gebildet ist.
5. Kegelförmiger Lautsprechervorsatz oder Lautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei der Kegelmantel derart geformt ist, daß die von dem Lautsprecher ausgesandten
Schallwellen an der Oberfläche des Kegelmantels um einen Winkel in einem Bereich von 90°
bis 135° umgelenkt werden.
6. Kegelförmiger Lautsprechervorsatz oder Lautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei der Kegelmantel im Querschnitt einen exponentiellen Verlauf von der Ke
gelspitze bis zum Außenrand aufweist.
7. Kegelförmiger Lautsprechervorsatz oder Lautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei der Lautsprechervorsatz mittels Abstandshülsen (6) und Schraubverbindungen
(5) auf serienmäßige Lautsprecherträger, wie Boxen, Paneele, Wände, Karosserieteile
und/oder freitragende Montagehilfsmittel montierbar ist.
8. Kegelförmiger Lautsprechervorsatz oder Lautsprecheranordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, wobei auf dem Kegelmantel von der Spitze ausgehend und bis zum Außenrand ver
laufend mehrere, hochkantig stehende Stabilisationsrippen (4) angebracht sind.
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