DE19650355A1 - Filtermedium zur Reduktion von Schwermetallen aus Abwässern und Verfahren zu seiner Durchführung - Google Patents
Filtermedium zur Reduktion von Schwermetallen aus Abwässern und Verfahren zu seiner DurchführungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D39/00—Filtering material for liquid or gaseous fluids
- B01D39/02—Loose filtering material, e.g. loose fibres
- B01D39/06—Inorganic material, e.g. asbestos fibres, glass beads or fibres
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/42—Treatment of water, waste water, or sewage by ion-exchange
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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- C02F1/58—Treatment of water, waste water, or sewage by removing specified dissolved compounds
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Filtermedium
zur Reduktion von Schwermetallen aus Abwässern
und ein Verfahren zu seiner Durchführung.
Schwermetalle aus Abwässern werden nach dem
Stand der Technik mittels Kalkmilch ausgefällt,
oder mit Ionenaustauschern entfernt.
Bei der Fällung mit Kalkmilch sind Dosier
station, Meß- und Regeltechnik und Schlammbe
handlung zusätzlich erforderlich. Diese Maß
nahmen erfordern hohen Investitions- und
Personal-Aufwand.
Die Technik des Ionenaustausches wird nur
bei der Absicht der Rückgewinnung von Metallen
eingesetzt. Diese Arbeitsweise erfordert einen
hohen Wartungsaufwand bei hohem Preis für die
Austauschermasse.
Diese Nachteile werden durch den Einsatz des
Filtermediums der Erfindung vermieden.
Material in der Zusammensetzung des Filter
mediums der Erfindung wird in der Technik
bisher nur als Entsäuerungsmittel bei der
Aufbereitung von Trinkwasser verwendet.
Es besteht ein erhebliches Vorurteil der
Technik gegen den Einsatz solcher Massen.
Es wird nicht erwartet, daß diese außer
der Wirkung als Neutralisationsmittel auch
die Eigenschaft haben, Schwermetall-Ionen
durch Fällung auszutauschen. Eine solche
Fällung würde auch zu einer Blockierung
führen und den Durchfluß zum Stillstand
bringen.
Dieses Vorurteil der Technik wurde erst durch
das Filtermedium der Erfindung überwunden.
Dieses ermöglicht überraschend einen fort
laufenden, chargenweisen oder kontinuierlichen
Betrieb mit Abwässern mit einem hohen Gehalt
an Schwermetallen.
Das Filtermedium der Erfindung gestattet
diesen technischen Betrieb durch feinteilige
Ausfällung der Schwermetalle als Hydroxide
oder als Carbonate.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Filter
medium zu erfinden, welches aus Schwermetall
haltigen Industrieabwässern Schwermetalle
unlöslich ausfällt und zu einen Abwasser mit
einem nur sehr geringen Restgehalt an Schwer
metall unterhalb eines zulässigen, unteren
Grenzwertes oder zu einem praktisch Schwermetall
freien Abwasser führt.
Es ist weiter die Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zu entwickeln, welches mit
geringen Investierungskosten im störungsfreien
Betrieb mit nur geringen Wartungskosten die
technische Durchführung gestattet.
Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zu entwickeln, welches eine
einfache Entsorgung der Schwermetall-haltigen,
verbrauchten Masse des Filtermediums gestattet.
Das Filtermedium der Erfindung ist in den
Patentansprüchen 1-3 definiert.
Die Unteransprüche 4-10 beanspruchen die
technische Durchführung des Verfahrens zur
Reduktion des Gehaltes an Schwermetallen
in Abwässern, insbesondere in Industrieabwässern.
Das Verfahren der Erfindung ist in dem Verfahrens
schema, Figur, erläutert.
Es bedeuten in den Ziffern:
1
Zulauf des Abwassers
2
Aufwärtsstrom
3
Lochplatte zum Durchfluß und zur
Auflage des Filtermediums
4
Filtermedium größerer Dimension
des Granulates
5
Filtermedium kleinerer Dimension
des Granulates
6
Filterfließ zur Abdeckung
7
Überlauf zum Austritts des
von Schwermetall-reduzierten
oder praktisch gereinigten
Abwassers
In einem Industriebetrieb der Metallverarbeitung
fallen etwa 200 l/Tag Abwasser mit einem
Cu-Gehalt von 5 mg/l an.
In der Filteranlage der Erfindung wird ein
Calzinat als Granulat aus Mg-oxi-hydroxid
der Körnung von 2-5 mm in einer Schichthöhe
von 0,7 m und darüber ein solches Granulat
von 0,5-2 mm einer Schichthöhe von 0,3 m
von unten nach oben im Aufwärtsstrom
durch Einleiten mit einer elektrischen
Pumpenvorrichtung durchflossen mit einer
Fließgeschwindigkeit im Filtermedium von
200 l/ Tag, entsprechend 12 cm/h.
Die Standzeit des Filtermediums beträgt bereits
über 150 Arbeitstage. Es sind bis jetzt 2.430
mg Cu-Ionen mit 500 g Filtermedium aus dem
Abwasser abgetrennt worden.
Es wurde ein praktisch Schwermetall-freier
Ablauf mit nur 0,022 mg/m Cu erzielt.
Das Filtermedium der Erfindung gestattet
auch die Reduktion anderer Schwermetalle
durch Ausfällung, deren Löslichkeit
schwerer ist als die von Ca- und Mg-Ionen.
Das Filtermedium der Erfindung bietet den
technischen Vorteil, daß eine Reduktion an
Schwermetall störungsfrei im Aufwärtsstrom
des Abwassers in der Filtereinheit auch
kontinuierlich durchgeführt werden kann,
wie durch Umschalten: und Entleeren einzel
ner Filtereinheiten der Anlage und nach
Füllung mit frischem Filtermedium und Wieder
zuschalten in das Verfahren.
Das Verfahren der Erfindung bietet auch den
Vorteil der einfachen Entsorgung des ver
brauchten Filtermediums nach Ablaufen des
Abwassers ohne eine besondere Spülung
und ohne weitere Hilfsmittel.
Claims (10)
1. Filtermedium zur Reduktion von Schwermetallen
aus Abwässern, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses aus einen Calcinat aus Ca/ oder Mg-
Verbindungen aus Einfach- oder Doppelsalzen,
vorzugsweise etwa der Formel MgO.Mg(OH)2,
besteht und Schwermetall-Ionen als
Hydroxide aus dem Abwasser ausfällt.
2. Filtermedium nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dieses aus dem
technischen Produkt Typ Hydrolit-Mg als
Granulat der AKDOLIT GmbH, D-42498 Wülfrath,
besteht.
3. Filtermedium nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dieses Schwermetall-
Ionen als Carbonate aus Abwasser ausfällt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 zur
Schwermetallreduktion aus Abwässern,
dadurch gekennzeichnet, daß Schwermetall
haltige Abwässer, insbesondere der Metall
verarbeitung, in einer Filteranlage mit
einem oder mehreren Filterrohren als
Filtereinheiten an der Unterseite über den
Zulauf (1) im Aufwärtsstrom (2) über eine
Lochplatte (3) eingeleitet werden und dabei
eine Schicht (4) aus Filtermedium durch
strömen einer Körnung des Granulates von
etwa 2-10 mm, vorzugsweise von 2-5 mm,
und gegebenenfalls darüber eine Schicht (5)
aus Filtermedium durchströmen einer Körnung
von etwa 0,5-2 mm und die Durchlauf
strömung so eingestellt wird, daß
die Ausfällung der Schwermetall-Ionen
als Hydroxide oder Carbonate durch Aus
tausch mit Mg- oder Ca-Ionen aus dem
Filtermedium zu einem Restgehalt an
Schwermetall- Ionen unter 0,5 bis 0,001
mg/l führt und das praktisch nur noch
untere Grenzkonzentration an Schwermetal
len aufweisende Abwasser abgeführt wird,
und über ein Filterfließ (6) über den
Überlauf (7) abfließt und das mit Schwer
metall als Hydroxid oder Carbonat ange
reicherte Filtermedium zur gesonderten
Entsorgung aus dem Filterrohr abgetrennt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fließgeschwindigkeit
im Filtermedium 5-20 cm/h, vorzugs
weise 10-15 cm/h beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Füllhöhe in der Filter
anlage mit gröberer Körnung des Filter
mediums von 2-5 mm eine Schichthöhe von
0,5-1 m und darüber mit geringerer Körnung
von 0,5-2,5 mm eine Schichthöhe von
0,3-0,5 m beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Filterrohr, vorzugs
weise aus Edelstahl, einen Durchmesser
von 0,3-0,8 m aufweist.
8. Verfahren nach den Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filteranlage mit
mehreren Einheiten in Parallel- oder
Hintereinander-Schaltung betrieben wird,
derart, daß eine Umschaltung des Zuflusses
des Abwassers erfolgen kann und der Zufluß
mit hoher Konzentration an Schwermetall
auf Filtereinheiten mit bereits mehr ver
brauchtem Filtermedium und danach das
bereits in der Schwermetallkonzentration
herabgesetzte Abwasser auf noch weniger
oder noch nicht verbrauchtes Filtermedium
geleitet wird zur Ausfällung der Schwer
metallionen bis auf den zu erzielenden
Restgehalt.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß Überlauf (7) der Filter
anlage eine für sich bekannte CO2-Neutra
lisation nachgeschaltet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch Abschalten einzelner
Filtereinheiten mit verbrauchtem Filter
medium diese für sich entleert werden
können und nach erneuter Füllung mit
frischem Filtermedium diese wieder zuge
schaltet werden können und dadurch ein
kontinuierlicher Betrieb des Einleitens
des an Schwermetallen zu reduzierenden
Abwassers erfolgen kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996150355 DE19650355A1 (de) | 1996-12-05 | 1996-12-05 | Filtermedium zur Reduktion von Schwermetallen aus Abwässern und Verfahren zu seiner Durchführung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996150355 DE19650355A1 (de) | 1996-12-05 | 1996-12-05 | Filtermedium zur Reduktion von Schwermetallen aus Abwässern und Verfahren zu seiner Durchführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19650355A1 true DE19650355A1 (de) | 1998-09-24 |
Family
ID=7813657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996150355 Withdrawn DE19650355A1 (de) | 1996-12-05 | 1996-12-05 | Filtermedium zur Reduktion von Schwermetallen aus Abwässern und Verfahren zu seiner Durchführung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19650355A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015112778A1 (de) * | 2015-08-04 | 2017-02-09 | Bwt Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Anreicherung von Wasser mit Mineralien |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE918256C (de) * | 1949-11-08 | 1954-09-23 | Magno Werk G M B H | Verfahren zum Ausscheiden von Verschmutzungen aus grobverschmutztem Wasser |
-
1996
- 1996-12-05 DE DE1996150355 patent/DE19650355A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE918256C (de) * | 1949-11-08 | 1954-09-23 | Magno Werk G M B H | Verfahren zum Ausscheiden von Verschmutzungen aus grobverschmutztem Wasser |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Referat aus Chemical Abstracts, Vol.98, 1983, p.338-339, Ref.Nr.:98:185083u * |
Technisches Handbuch "Wasseraufbereitungsanlagen",VEB Verlag Technik Berlin 1966, Kap.2.1.4.3, S.76-78 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015112778A1 (de) * | 2015-08-04 | 2017-02-09 | Bwt Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Anreicherung von Wasser mit Mineralien |
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