DE19647502A1 - Transfereinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Transfereinrichtung zum Transportieren von Formteilen zwischen mehreren Stufen einer Umformmaschinenanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Nach DE 39 05 069 und DE 40 01 590 sind Pressenanlagen bekannt, bei der der Teiletransport durch Saugertraversen erfolgt, wobei die den Werkzeugstufen zugeordneten ein- und austragenden Traversen von einem jeweils separaten Kurvengetriebe bewegt werden, um im Rücklauf einen voneinander unabhängigen Bewegungsablauf der benachbarten Traversen bei beengten Platzverhältnissen in der Parkposition zwischen den Werkzeugstufen zu erreichen. Die hohen Aufwände für die separaten Kurvengetriebe und hohe Antriebsleistung des masseintensiven Antriebssystems sind wesentliche Nachteile dieses Systems. Bei der EP 0383168 wurde diesem Nachteil dadurch begegnet, daß die Saugertraversen mittels programmierbaren Antrieb auf den Tragschienen relativ verschiebbar sind, um bei beengten Platzverhältnissen im Bereich der Parkposition ein Schließen der Werkzeuge nicht zu behindern und gleichzeitig einen flexiblen Bewegungsablauf im Rücklauf zu ermöglichen. Trotz Massereduzierung gegenüber dem erstgenannten Stand der Technik sind die Aufwendungen und Masse der relativ bewegten Traversen hoch und beschränken die Ausstoßleistung. Trotz Relativbewegung der Traversen gegenüber der Tragschiene wird der erforderliche Raumbedarf zwischen den Werkzeugstufen durch die konstante Ausdehnung der Saugerarme an der Traverse bestimmt. Nach US 4 625 540 sind Quertraversen an Transfereinrichtungen bekannt, in denen an Armen befestigte Sauger während der Parkphase beim Schließen der Werkzeuge um 90 Grad geschwenkt werden. Bei dieser Lösung ist die Flexibilität der Saugeranordnung durch den Schwenkbereich der Saugerarme eingeschränkt.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, trotz hohem Überdeckungsgrad der Transportmittel über den Formteilen die Freigängigkeit der Transfereinrichtung einerseits beim Schließen der Werkzeuge so zu verbessern, daß eine erhöhte Ausstoßleistung möglich ist und andererseits bei flexibler Anordnung der Transportmittel auf der Traverse ein geringer Platzbedarf im Bereich der Parkposition zwischen den Werkzeugen erforderlich ist.

Erfindungsgemäß wird das durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale erreicht. Weitere detaillierte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.

Vorteilhaft ist, daß zur Erzeugung einer hohen Ausstoßleistung relativ massearme Transportelemente im Rücklauf durch dynamisch überlagerte Relativbewegungen gegenüber den Antriebselementen auf den Tragschienen bewegt werden.

Die Erfindung wird nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 : eine schematische Darstellung der Quertraversengestaltung in der Draufsicht nach einem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 2: eine Draufsicht nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,

Fig. 3: Schnittdarstellung aus Fig. 2 in zwei Bewegungsstellungen.

Nach Fig. 1 sind die zur Transfereinrichtung gehörigen Tragschienen 1 rechts und links im Werkzeugraum der Presse angeordnet. Beide Tragschienen 1 sind im Stufenabstand mit Quertraversen 2, 3 verbunden. Der Ausschnitt enthält zwei benachbarte Werkzeugstufen 4, 5 zwischen denen eine Ablagestation 6 angeordnet ist. Die Quertraverse 2, 3 besteht aus einer mit der Tragschiene 1 gekoppelten Primärtraverse 7, die über eine Führung 8 mit einer Sekundärtraverse 9 wirkverbunden ist. An der Primär- und Sekundärtraverse 7, 9 sind Transportelemente 10, 11 zur Aufnahme der Blechformteile 12 befestigt. Die Sekundärtraverse 9 ist mit ihren zugehörigen Transportelementen 11 entlang der Führung 8 relativ zur Primärtraverse 7 längsverschiebbar. Die benachbarten Quertraversen 2, 3 enthalten jeweils spiegelbildlich zueinander teleskopartig ausfahrbare Sekundärtraversen 9. In der oberen Hälfte der Draufsicht befinden sich die Quertraversen 2, 3 in einer neben den Werkzeugstufen 4, 5 befindlichen Parkposition, um den Schließvorgang nicht zu behindern. In einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt die Parkposition in der Mitte zwischen der Ablage- und Werkzeugstufe 4, 6 bzw. 6, 5 wobei die Sekundärtraversen 9 in eine der Ablagestufe 6 zugewandten Seite eingefahren sind, um den erforderlichen Freiraum zum Schließen der Werkzeuge zu ermöglichen. In der unteren Hälfte der Draufsicht befinden sich während der Öffnungsphase der Werkzeuge die Quertraverse 2 durch vorangegangenen Rückhub der Tragschiene 1 im Bereich der Ablagestation 6 und die Quertraverse 3 in der Werkzeugstufe 5 zur Aufnahme des Formteiles 12. Im nachfolgenden Transporthub der Tragschiene 1 werden die aufgenommenen Formteile 12 jeweils eine Stufe weiter transportiert, um nach Ablage der Formteile 12 mit anschließendem Rückhub in die Parkposition zurückzukehren. Im zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 enthalten die mit der Tragschiene 1 gekoppelten Quertraversen 2, 3 neben fest angeordneten Transportelementen 10 zusätzliche in Transportrichtung relativ zur Quertraverse 2, 3 längsbewegliche Transportelemente 11. Die Transportelemente 11 werden jeweils in der ersten Rückhubphase beim Einfahren in die Parkposition mittels Zylinder 13 in Richtung Quertraverse 2, 3 dynamisch überlagert werden. In der zweiten Rückhubphase werden die Transportelemente 11 in ihre Ausgangslage zurückbewegt, um die Formteile 12 in der Ablage- und Werkzeugstufe 4, 5, 6 aufzunehmen. Durch die dynamisch überlagerte Bewegung der relativ massearmen Transportelemente 11 werden hohe Hubzahlen für eine hohe Ausstoßleistung ermöglicht. Begünstigt wird dieser Vorteil weiterhin dadurch, daß die Transfereinrichtung nur ein relativ massearmes Antriebssystem für alle Quertraversen 2, 3 erfordert, da der Rückhub in die Parkposition für die benachbarten Quertraversen 2, 3 symmetrisch in der Mitte des Transportschnittes bzw. Stufenabstandes 4 - 6 bzw. 6 - 5 liegt. Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung der Quertraverse 2 aus Fig. 2. Die Quertraverse 2 oder Primärtraverse 7 nach Fig. 1 ist über ein Andocksystem 14 mit einer lösbaren Adapterschiene 15 wirkverbunden. Die Adapterschiene 15 enthält feste Transportelemente 10 und mittels Zylinder 13 längsverschiebbare Transportelemente 11. Beim Umrüsten der teilespezifischen Transportelemente 10,11 wird die Adapterschiene 15 mit ihren Aufnahmeelementen 16 in Stützelementen der Wechselwagen 17 nach vorangegangenem Lösen des Andocksystems 14 abgesteckt. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele. Sie umfaßt neben den in den Unteransprüchen 2-5 aufgeführten Merkmalen auch alle Lösungen der fachmännischen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gedankens.

Claims (5)

1. Transfereinrichtungen für Umformmaschinen zum Transportieren von Formteilen zwischen mehren Stufen mit zwei- und/oder dreidimensional beweglichen an Traversen befestigten Transportelementen, die von einem zentralen durch die Werkzeugräume aller Pressen hindurchgehenden Antriebssystem oder von einer jeder Presse/Pressenstufe zugeordnetem Antriebssystem zum separaten Zuführen und Entnehmen angetrieben werden, wobei die Transportmittel relativ zu den Antriebselementen in und gegen die Transportrichtung unabhängig voneinander längsverschiebbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraversen (2), (3) mit in Abhängigkeit von der Formteilkontur variabel anordenbaren, fest verbundenen ersten Transportmitteln (10) und relativ in und gegen die Transportrichtung längsverschiebbaren zweiten Transportelementen (11) wirkverbunden sind.

2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraversen (2), (3) jeweils aus einer Primärtraverse (7) bestehen, die mit einer dazu relativ längsverschiebbaren Sekundärtraverse (9) wirkverbunden ist, wobei an der Primär- und Sekundärtraverse (7), (9) in Abhängigkeit von der Formteilkontur variabel anordenbare Transportelemente (10), (11) befestigt sind.

3. Transfereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung von Ablagestationen (6) zwischen den Werkzeugstufen (4), (5), die jeweils benachbarten Quertraversen (2), (3) spiegelbildlich angeordnete, relativ längsverschiebbare Transportelemente (10), (11) enthalten.

4. Transfereinrichtungen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die mit der Quertraverse (2), (3) fest verbundenen Transportelemente (10) in Transportrichtung jeweils auf der einen Seite und die relativ längsverschiebbaren Transportelemente (11) jeweils auf der anderen Seite angeordnet sind.

5. Transfereinrichtungen nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet daß die fest mit der Tragschiene (1) verbundene Primärtraverse (7) und zugehörige Sekundärtraverse (9) jeweils eine über Andocksystem (14) befestigbare Adapterschiene (15) zur Aufnahme der Transportelemente (10), (11) enthält, wobei die Adapterschienen (15) Aufnahmeelemente (16) zum Abstecken in während des Umrüstens aus der Presse herausfahrbaren Wechselwagen (17) enthalten.