DE19641728A1 - Federbein mit einer Schutzbalgbefestigung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Federbein entsprechend dem Oberbegriff von Patentan­ spruch 1.

Aus dem DE-GM 91 09 020 U1 ist ein Federbein für ein Kraftfahrzeug, umfas­ send einen Zylinder, in dem eine Kolbenstange axial beweglich angeordnet ist, wobei die Kolbenstange von einem Schutzbalg eingehüllt ist, ein Schutzbalghal­ teelement und einen Federteller für eine Fahrzeugtragfeder bekannt. Bei diesem Federbein wird am austrittsseitigen Ende des Zylinders eine Zylinderrohrendkappe befestigt. Dabei hält die Zylinderrohrendkappe mit ihren Schutzbalghalteelemen­ ten den Schutzbalg fest. Diese Lösung bietet sich insbesondere dann an, wenn ein kurzer Federungsweg und damit wenige Schutzbalgfalten vorliegen, da an­ sonsten der Trägerabschnitt der Zylinderrohrendkappe zu lang ausgeführt werden muß. Eine besonders lange Zylinderrohrendkappe aus Kunststoff kann sehr teuer sein.

Die EP 0 407 360 A1 offenbart einen Schutzbalg, der zwischen dem Federteller und der Fahrzeugtragfeder verspannt ist. Bei dieser Lösung muß der Schutzbalg der Flächenpressung durch die Kraft der Fahrzeugtragfeder angepaßt sein. Glei­ ches gilt übriges für die Ausführung nach der DE 28 34 528 C2, bei als weiterer Nachteil der außerhalb des Schutzbalgs befindliche Anschlagpuffer zu sehen ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schutzbalgbefestigung bei einem Federbein zu realisieren, bei dem die aus dem Stand der Technik bekannten Pro­ bleme gelöst sind.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem der Federteller einen in Richtung der Austrittsseite der Kolbenstange verlaufenden Rohrkörper aufweist, der das mindestens eine Schutzbalghalteelement aufweist. Vorteilhafterweise kann ein langer Schutzbalg eingesetzt werden, ohne daß damit auch eine ent­ sprechend lange Zylinderrohrendkappe zur Anwendung kommen muß. Selbstver­ ständlich kann weiterhin zusätzlich eine Zylinderrohrendkappe verwendet werden, die beispielsweise als Anschlagfläche für einen Anschlagpuffer dient.

Bei einer Ausführungsvariante reicht der Rohrkörper des Federtellers bis zur Stirnfläche des Zylinders und weist einen Boden auf, der eine Stützfläche für den Federteller bildet. Man kann auf Stützflächen für den Federteller am Zylinder des Schwingungsdämpfers verzichten.

Des weiteren ist vorgesehen, daß das Schutzbalghalteelement aus einer nach radial außen gerichteten Ausformung des Rohrkörpers besteht, die in eine ent­ sprechende Gegenausformung des Schutzbalgs eingreift. Alternativ kann die Aus­ formung Teil einer Durchmessererweiterung des Rohrkörpers des Federtellers sein. Dafür muß nur ein relativ geringer Umformaufwand betrieben, was der Tat­ sache entgegenkommt, daß der Federteller gewöhnlich aus einem Stahlblechroh­ ling hergestellt wird.

Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, daß die Durchmessererweite­ rung einen Führungsabschnitt für den Schutzbalg aufweist. Ein Kontakt zwischen der Schutzbalginnenwandung und der Kolbenstange kann auch bei sehr langen Schutzbälgen zuverlässig unterbunden werden.

Als weitere Variante wird die Ausformung von mindestens einer Sicke gebildet. Man kann die Ausformung auch derart ausbilden, daß sie im wesentlichen einen Kreisringquerschnitt aufweist.

Des weiteren ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die radiale Erstreckung der Gegenausformung des Schutzbalgs größer ist als die axiale Erstreckung der Aus­ formung des Rohrkörpers, so daß zwischen der Ausformung und der Gegenaus­ formung bei einer Schwingbewegung des Federbeins ein Leerweg zur Verfügung steht. Hochfrequente Schwingungen mit niedriger Amplitude werden nicht auf den Schutzbalg übertragen, wodurch sich die Lebensdauer des Schutzbalgs er­ höht.

Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.

Es zeigt:

Fig. 1 ein Federbein in Gesamtansicht

Fig. 2 bis 10 verschiedene Ausführungsformen des Federtellers.

Die Fig. 1 zeigt einen Schwingungsdämpfer 1 in der Ausführung eines Feder­ beins. Der Schwingungsdämpfer umfaßt einen Zylinder 3, in dem ein Druckrohr 5 koaxial angeordnet ist. Des weiteren gehört zu dem Schwingungsdämpfer eine Kolbenstange 7, die innerhalb des Zylinders axial beweglich geführt ist und end­ seitig aus dem Zylinder ragt. Die Kolbenstange ist wirkmäßig mit einem An­ schlagpuffer 9 verbunden, der ab einem definierten Einfahrweg der Kolbenstange auf einer Zylinderrohrendkappe 11 zur Anlage kommt. Ein Längenabschnitt der Kolbenstange, der sich außerhalb des Zylinders befindet, wird von einem Schutz­ balg 13 abgedeckt.

In der Fig. 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt der Fig. 1 dargestellt. Der Zylinder 3 verfügt über nockenartige Stützflächen 15, auf den sich ein Federteller 17 für eine nicht dargestellte Fahrzeugtragfeder abstützt. Der Federteller 17 weist einen Rohrkörper 19 auf, der sich in Richtung der Austrittsseite der Kolbenstange aus dem Zylinder erstreckt. Mindestens ein Schutzbalghalteelement 21 ist Bestandteil des Federtellers. Des weiteren umfaßt der Rohrkörper 19 eine Durchmessererwei­ terung 23, die für den Rohrkörper einen Führungsabschnitt 25 bereitstellt.

In dieser Ausführungsvariante ist das Schutzbalghalteelement 21 als eine umlau­ fende nach radial außen gerichtete Ausformung als Sicke ausgebildet. Minde­ stens eine Öffnung 27 in der Ausformung sorgt für eine Be- und Endlüftung eines von dem Schutzbalg 13 und der Kolbenstange 7 gebildeten Ringraum 29. Ein Anschlagpuffer 29 und eine Zylinderrohrendkappe 31 werden optional verwen­ det. Das Schutzbalghalteelement 21 kann deutlich unterhalb des Austrittsendes des Zylinders liegen, ohne daß dafür eine besonders lange Zylinderrohrendkappe eingesetzt werden muß.

Die Fig. 3 zeigt eine Abwandlung hinsichtlich der Ausgestaltung der Schutz­ balghalteflächen 21. Es kann durch eine einfache Umbördelung ein Kreisring ge­ bildet werden, bei dem durch Aussparungen die Öffnung 27 realisiert werden kann. Die Wandstärke der Umbördelung ist geringer als eine Gegenausfor­ mung 33 des Schutzbalges 13, so daß für den Federungsweg ein Leerweg 35 zur Verfügung steht, der hochfrequente Schwingungen mit kleiner Amplitude gar nicht auf den Schutzbalg überträgt.

In der Fig. 4 sind die nach radial außen gerichteten Ausformungen als Noppen ausgebildet, hingegen in der Ausführung nach der Fig. 5 die Durchmessererweite­ rung 23 eine Klemmfläche für den Schutzbalg 13 bildet.

In den Fig. 6 bis 8 wurde auf eine Zylinderrohrendkappe verzichtet. Statt des­ sen reicht der Rohrkörper 19 des Federtellers 13 bis zum Austrittsende des Zy­ linders und stützt sich mit einem Boden 37 an diesem ab. In der Ausführung nach Fig. 6 ist die Umbördelung entsprechend der Fig. 3 aus dem Rohrkörper ausgeklinkt. Alternativ kann in Anlehnung an die Fig. 2 die Ausformung natürlich als eine Sicke bzw. mehrere Sickenabschnitte ausgeführt sein. Die Fig. 8 zeigt noch eine Variante, bei der die Sicke umlaufend geschlossen ist und die Öff­ nung 27 im Schutzbalg 13 liegt.

Die Fig. 9 und 10 zeigen, daß die Erfindung auch beim Einrohr-Schwingungsdämpfer anwendbar ist und ihre Vorteile hat. Insbesondere in der Kombination des Federtellers mit dem Boden am Rohrkörper ergibt sich ein einfa­ che Befestigungsmöglichkeit für den Federteller. Die Ausgestaltung der Ausfor­ mung für das Schutzbalghalteelement 21 nach der Fig. 9 entspricht der Fig. 3.

In der Fig. 10 besteht die Ausformung für das Schutzbalghalteelement aus einer einfachen Ausklinkung, in die der Schutzbalg 13 mit seiner Gegenausformung einrastet. Dazu ist die Ausklinkung in einem Bereich des Rohrkörpers 19 ausge­ führt, der einen geringfügig größeren Außendurchmesser aufweist, damit der Schutzbalg nicht in Kontakt zum Zylinder 3 tritt.

Claims (8)

1. Federbein für ein Kraftfahrzeug, umfassend einen Zylinder, in dem eine Kol­ benstange axial beweglich angeordnet ist, wobei die Kolbenstange von einem Schutzbalg eingehüllt ist, mindestens ein Schutzbalghalteelement und einen Federteller für eine Fahrzeugtragfeder, dadurch gekennzeichnet, daß der Federteller (17) einen in Richtung der Austrittsseite der Kolbenstan­ ge (7) verlaufenden Rohrkörper (19) aufweist, der das mindestens eine Schutzbalghalteelement (21) aufweist.

2. Federbein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrkörper (19) bis zur Stirnfläche des Zylinders (3) reicht und einen Boden (37) aufweist, der eine Stützfläche für den Federteller (17) bildet.

3. Federbein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzbalghalteelement (21) aus einer nach radial außen gerichteten Ausformung des Rohrkörpers (19) besteht, die in eine entsprechende Ge­ genausformung (33) des Schutzbalgs (13) eingreift.

4. Federbein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformung des Rohrkörpers (19) Teil einer Durchmessererweite­ rung (23) des Rohrkörpers (19) des Federtellers (17) ist.

5. Federbein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmessererweiterung (23) einen Führungsabschnitt (25) für den Schutzbalg (13) aufweist.

6. Federbein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformung von mindestens einer Sicke gebildet wird.

7. Federbein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformung einen im wesentlichen Kreisringquerschnitt aufweist.

8. Federbein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Erstreckung der Gegenausformung (33) des Schutzbalgs (13) größer ist als die axiale Erstreckung der Ausformung des Rohrkörpers (19), so daß zwischen der Ausformung und der Gegenausformung bei einer Schwing­ bewegung des Federbeins (1) ein Leerweg (35) zur Verfügung steht.