DE19640184B4 - Verfahren zum Ausreinigen von Garnfehlern an einer Spulstelle einer Spulmaschine - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zum Ausreinigen von Garnfehlern aus einem laufenden Faden, der an
einer Spulstelle einer Spulmaschine von einer Vorlagespule abgezogen und
auf eine Auflaufspule gewickelt wird, wobei das Verfahren folgende
Schritte beinhaltet:
– Überwachen des laufenden Fadens auf Garnfehler hin und bei Feststellung eines Garnfehlers Unterbrechen des Spulprozesses durch Schneiden des Fadens stromab des ermittelten Garnfehlers, wodurch ein Oberfaden, der sich zur Auflaufspule erstreckt und ein mit der Vorlagespule verbundener Unterfaden entstehen,
– Stoppen der Auflaufspule,
– Ermitteln der Fadenlänge des Oberfadens, die auf die Auflaufspule aufgewickelt wurde zwischen dem Zeitpunkt des Feststellens des Garnfehlers und dem Zeitpunkt des Fadenschnittes,
– Rotieren der Auflaufspule in Abspulrichtung mit einer vorgebbaren Anzahl Umdrehungen, um dadurch den Garnfehler im Oberfaden abzuwickeln,
– Einsaugen des von der Auflaufspule abgewickelten Oberfadens in ein Saugrohr und dabei Erfassen der Anwesenheit des Oberfadens im Saugrohr,
– Stoppen des Abwickelns des Oberfadens, wenn...
– Überwachen des laufenden Fadens auf Garnfehler hin und bei Feststellung eines Garnfehlers Unterbrechen des Spulprozesses durch Schneiden des Fadens stromab des ermittelten Garnfehlers, wodurch ein Oberfaden, der sich zur Auflaufspule erstreckt und ein mit der Vorlagespule verbundener Unterfaden entstehen,
– Stoppen der Auflaufspule,
– Ermitteln der Fadenlänge des Oberfadens, die auf die Auflaufspule aufgewickelt wurde zwischen dem Zeitpunkt des Feststellens des Garnfehlers und dem Zeitpunkt des Fadenschnittes,
– Rotieren der Auflaufspule in Abspulrichtung mit einer vorgebbaren Anzahl Umdrehungen, um dadurch den Garnfehler im Oberfaden abzuwickeln,
– Einsaugen des von der Auflaufspule abgewickelten Oberfadens in ein Saugrohr und dabei Erfassen der Anwesenheit des Oberfadens im Saugrohr,
– Stoppen des Abwickelns des Oberfadens, wenn...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausreinigen von Garnfehlern an den Spulstellen einer Spulmaschine.
- Beim Umspulen des Garns an einer Spulmaschine von Ablaufspulen auf Auflaufspulen wird der laufende Faden ständig auf Garnfehler überwacht. Die Garnfehler werden aus dem Garn herausgeschnitten, die beiden entstehenden Fadenenden wieder miteinander verbunden und der Spulbetrieb wieder aufgenommen. Bei der Ausreinigung der Garnfehler muss sichergestellt sein, dass der Garnfehler vollständig ausgereinigt wird, gleichgültig, ob es sich um punktuelle oder lange Dick- oder Dünnstellen handelt: Weiterhin soll bei der Ausreinigung nur der fehlerbehaftete Fadenteil ausgereinigt werden, damit eine möglichst geringe Menge Garnabfall anfällt.
- Aus der
DE 20 36 898 A ist eine Spulvorrichtung bekannt, bei der nach Feststellen eines Fadenfehlers die Auflaufspule sofort gebremst wird, ohne dass der Faden geschnitten wird. Vom Auftreten des Fadenfehlers bis zum Stillstand der Auflaufspule werden die Drehimpulse der Spule oder der Spultrommel gezählt. Beim Abwickeln des fehlerbehafteten Fadens von der Auflaufspule werden die Drehimpulse bis auf Null zurückgezählt. Der abgewickelte Faden, der als Schlaufe eingesaugt wird, enthält dann den Fehler. Nach Abtrennen der fehlerbehafteten Fadenschlaufe werden der nun fehlerfreie Oberfaden und der Unterfaden miteinander verbunden. - Dieses bekannte Verfahren ist nur bei geringen Spulgeschwindigkeiten sinnvoll, weil ansonsten vom Auftreten des Fehlers bis zum Stillstand der Auflaufspule eine unverhältnismäßige Garnlänge noch auf die Auflaufspule aufläuft, die dann als Abfall anfällt. Bei starkem Bremsen besteht außerdem die Gefahr, daß der Faden reißt. Wird die Spule auf ihrer Umfangsfläche mittels der Wickelwalze gebremst, besteht die Gefahr der Beschädigung der obersten Fadenlagen. Weiterhin bedeutet die Abwickelzeit für das überschüssige Garn eine Minderung des Nutzeffekts der Maschine.
- Aus der
DE 39 11 505 A1 ist es ebenfalls bekannt, den Faden nach Auftreten eines Fehlers ungeschnitten auf die stark gebremste Auflaufspule auflaufen zu lassen. Auch bei diesem Verfahren läuft während der Bremsphase eine erhebliche Garnmenge auf die Auflaufspule auf, die nicht mehr verwertet werden kann. Die Rückspulzeit der Auflaufspule wird beim Abwickeln des fehlerbehafteten Fadens entweder durch ein Zeitrelais begrenzt, wobei die vorgegebene Abwickelzeit auf Erfahrungswerten beruht oder der Faden wird beim Abwickeln an einem die Fehlerstelle erfassenden Sensor solange vorbeigeleitet, bis dass der Fehler wieder erfasst wird. Danach werden die Maßnahmen zum Eliminieren der Fehlerstelle und zum Wiederherstellen der Fadenverbindung eingeleitet. - Wird die Abwickelzeit des fehlerbehafteten Fadenstücks durch ein Zeitrelais begrenzt, muss die Abwickelzeit auf die ungünstigste Konstellation eingestellt werden, die sich dadurch ergibt, dass das auf die Auflaufspule aufgelaufene Fadenende nicht sofort angesaugt wird und dass es sich bei dem Fehler um einen langen Fehler handelt. Aus diesem Grund lässt man das Saugrohr so lange am Umfang der sich in Abwickelrichtung drehenden Auflaufspule saugen, bis dass aufgrund von Erfahrungswerten das Ansaugen des Fadenendes angenommen werden kann. Dadurch werden völlig unkontrollierte Fadenlängen in das Saugrohr eingesaugt, je nach dem, ob bereits direkt mit dem Positionieren des Saugrohrs vor der Ablaufspule der Fadenanfang gefunden wird oder ob erst am Ende der vorgegebenen Suchzeit der Fadenanfang erfasst wird.
- Aus der
EP 0 419 827 B1 ist ein Verfahren zum Ausreinigen von Garnfehlern bekannt, wobei unterschieden wird zwischen den üblichen Garnfehlern und einem Garnfehler, der durch ein Ansetzgarn verursacht wird, das zur Behebung von Fadenbrüchen bei Ringspinnmaschinen eingesetzt wird. Beim Auftreten eines durch den normalen Spinnvorgang bedingten Garnfehlers wird ein kurzes, vorgegebenes Fadenstück von der Auflaufspule abgezogen und beseitigt, während beim Auftreten eines ansetzerbedingten Fehlers von der Auflaufspule stets so viel Faden entnommen wird, dass der Hilfsfaden in seiner bekannten gesamten Länge zusammen mit der Ansetzstelle entfernt wird, wobei der hilfsfadenbedingte Fehler aufgrund des Garnquerschnitts erkannt wird. Zur Fehlerbeseitigung werden also zwei unterschiedliche Fadenlängen vorgegeben, wobei die kürzere für die durch den Spinnvorgang aufgetretenen Fehlerlängen vorgesehen ist und die längere für den hilfsfadenbedingten Fehler. Aufgrund der festgelegten Ausreinigungslänge erlaubt dieses Verfahren keine gezielte Ausreinigung spinnbedingter kurzer Garnfehler ohne zusätzlichen Abfall. Bei einem langem Garnfehler ist nicht sichergestellt, dass aufgrund der festliegenden Ausreinigungslänge der Fehler vollständig ausgereinigt wird. - Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Ausreinigung von Garnfehlern zu verbessern und dabei den Garnabfall zu reduzieren.
- Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit Hilfe eines Verfahrens mit den Merkmalen des ersten Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beansprucht.
- Es ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, den Faden in seiner fehlerbehafteten Länge zwar vollständig auszureinigen, die ausgereinigte Fadenlänge aber dennoch auf die Fehlerlänge zu begrenzen. Damit ausschließlich der Garnfehler ausgereinigt wird, wird der Eintritt des Fadens in das Saugrohr, das den fehlerbehafteten Faden von der in Abspulrichtung sich drehenden Auflaufspule absaugt, von einem in dem Saugrohr angeordneten Sensor überwacht. Sobald der Sensor den Eintritt des Fadens in das Saugrohr feststellt, wird die von der Auflaufspule abgewickelte und in das Saugrohr einlaufende Fadenlänge ermittelt. Der Abwickelvorgang und damit das Einsaugen des Fadens wird dann gestoppt, wenn auf der Basis der ermittelten Fadenlänge eine solche Fadenlänge in das Saugrohr eingesaugt worden ist, dass beim anschließenden Einlegen des auflaufspulenseitigen Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung die seit Auftreten des Garnfehlers noch aufgespulte Fadenlänge außerhalb der Fadenendenverbindeeinrichtung zum Abtrennen verbleibt. Dadurch liegt ein vollständig fehlerfreier Oberfaden vor, der mit dem Unterfaden verbunden werden kann.
- Die Erfindung ermöglicht es, auch lange Garnfehler auszureinigen, ohne zusätzlichen Abfall zu erzeugen. Dabei wird das Schneidsignal des Reinigers, der die Garnqualität überprüft, so lange unterdrückt, bis dass wieder ein Faden mit einem den Vorgaben entsprechenden Fadenprofil registriert wird.
- Da es neben den in ihrer Länge begrenzten langen Garnfehlern auch Garnfehler gibt, deren Länge nicht abzusehen ist, beispielsweise aufgrund der Vorlage einer falschen Garnnummer oder bei einem Garn mit Moirè-Fehler, wird für lange Garnfehler eine Längenbegrenzung des zu prüfenden Garns vorgegeben. Wenn ein Fehler nach dieser vorgegebenen Länge weiterhin im Garn präsent ist, wird der Faden geschnitten.
- Erfolgt ein Fadenschnitt aufgrund einer vorgegebenen Längenbegrenzung eines Fehlers, kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung an der Spulstelle ein Alarmsignal gesetzt werden. Damit wird signalisiert, dass ein Fehler aufgetreten ist, der durch einen Fadenschnitt und das Absaugen und Entfernen einer bestimmten Fadenlänge nicht zu beseitigen ist. Die Spulstelle kann beispielsweise so lange blockiert werden, bis eine Bedienperson die Spulstelle überprüft und den Fehler beseitigt hat.
- In einer Weiterbildung der Erfindung kann bei einem Fadenschnitt aufgrund einer vorgegebenen Längenbegrenzung zusätzlich zur Ausreinigung des Garnfehlers ein Ablaufspulenwechsel vorgenommen werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass auch das restliche Garn auf der Ablaufspule fehlerbehaftet ist und somit die komplette Ablaufspule gewechselt werden muß.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Ablaufspule, von der das fehlerbehaftete Garn stammt, mit einer Information ausgestattet werden, die eine erneute Vorlage in der Maschine verhindert und möglicherweise den Grund ihrer Aussonderung angibt. Das ist beispielsweise dann möglich, wenn eine Ablaufspule oder der Träger einer Ablaufspule mit einer Einrichtung ausgestattet ist, in die Daten eingespeichert werden können, die an einer Lesestation Auskunft über die Ablaufspule geben.
- Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird bei der Ausreinigung von Garnfehlern dann, wenn das von der Auflaufspule eingesaugte, fehlerbehaftete Fadenende von dem Sensor in dem Saugrohr registriert wird, die Länge des bereits eingesaugten Fadens mit der Fehlerlänge verglichen. Anhand des Vergleichs wird entschieden, ob sich der Fehler bereits in dem Saugrohr befindet oder ob noch ein entsprechend langer, fehlerbehafteter Rest, der auf die Auflaufspule aufgelaufen ist, von ihr abgewickelt werden muß. Danach richtet sich das Ansteuern des Antriebsmotors der Einrichtung, die die Auflaufspule in Abspulrichtung antreibt. In der Regel ist das die Wickelwalze. Das Saugrohr verharrt nur so lange vor der Auflaufspule, bis dass das fehlerbehaftete Fadenstück vollständig von der Auflaufspule abgewickelt worden ist und wird danach sofort in eine Position zum Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung geschwenkt. Gegenüber dem herkömmlichen Verfahren, bei dem das Saugrohr eine fest vorgegebene Zeit vor der Ablaufspule verharrt, wird der Verfahrensablauf wesentlich beschleunigt, da er nur die Zeit umfasst, bis daß das Fadenende tatsächlich registriert wird und der Garnfehler von der Auflaufspule abgesaugt worden ist.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Anordnung des Sensors in dem Saugrohr in einem solchen Abstand zu seiner Mündung, daß bei kurzen Garnfehlern bis zu einer Länge von wenigen Zentimetern der fehlerbehaftete Teil des Fadens bereits dann ausreichend weit in das Saugrohr eingesaugt worden ist, wenn das Fadenende in dem Saugrohr registriert wird. Die Anordnung des Sensors im Saugrohr kann außerdem den zwischen dem Reiniger und der Schneideinrichtung eventuell bestehenden Abstand berücksichtigen. Um einen mittels eines Saugrohrs ergriffenen Faden sicher in die Fadenendenverbindeeinrichtung einlegen zu können, muss der Faden in einer bestimmten Länge in dem Saugrohr vorhanden sein, damit er eine straffe Lage einnimmt. Da eine Fehlerlänge von nur wenigen Zentimetern bereits in der Fadenlänge enthalten ist, die bei einer Umdrehung der Wickelwalze von der Auflaufspule abgewickelt wird, ist in der Regel das fehlerbehaftete Fadenstück bereits in dem Saugrohr positioniert, wenn die für das sichere Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung erforderliche Fadenlänge eingesaugt worden ist. Wenn also der Sensor in dem Saugrohr das Fadenende registriert, kann es sofort in eine Position zum Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung geschwenkt werden. Bei kurzen Garnfehlern ist es nicht erforderlich, dass das Saugrohr eine längere Zeit vor der Ablaufspule verharrt als die Zeit, bis dass das Fadenende vom Sensor im Saugrohr registriert worden ist.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann dann, wenn die fehlerbehaftete Fadenlänge von der Auflaufspule abgewickelt und von dem Saugrohr eingesaugt worden ist, der Faden im Saugrohr geklemmt werden. Dann, wenn die Schwenkbewegung des Saugrohrs zum Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung nicht genau auf die Umdrehungen der Auflaufspule beim Abwickeln des Fadens abgestimmt ist, kann sich die Lage des Fadens innerhalb des Saugrohrs durch Herausziehen beziehungsweise weiteres Einsaugen so verändern, dass nicht sichergestellt ist, ob das fehlerbehaftete Fadenteil vollständig außerhalb der Fadenendenverbindeeinrichtung liegt. Durch die Klemmung wird sichergestellt, dass das in das Saugrohr eingesaugte Fadenende beim Einlegen in die Fadenendenverbindeeinrichtung auch tatsächlich im Saugrohr verbleibt und nicht wieder herausgezogen wird. Die Klemmung wird deshalb auch erst dann aufgehoben, wenn der fehlerbehaftete Faden an der Fadenendenverbindeeinrichtung abgetrennt wird.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird beim Abzug des Fadens von der Auflaufspule die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze so auf die Schwenkbewegung des Saugrohrs abgestimmt, dass genau die Fadenlänge abgewickelt wird, die der Fadenstrecke zwischen Auflaufspule und Fadenendenverbindeeinrichtung entspricht. Diese Ausgestaltung der Erfindung kann zusätzlich zur Klemmung des Fadens im Saugrohr eingesetzt werden, ist aber insbesondere dann von Vorteil, wenn das Saugrohr keine Klemmvorrichtung besitzt. Mit dieser Maßnahme wird sichergestellt, daß beim Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindungseinrichtung kein Faden zusätzlich in das Saugrohr eingesaugt werden kann beziehungsweise aus dem Saugrohr herausgezogen wird und somit sichergestellt ist, dass das fehlerbehaftete Fadenteil nach dem Einlegen in die Fadenendenverbindeeinrichtung vollständig außerhalb dieser Einrichtung liegt.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Spulstelle an einer Spulmaschine nach einem garnfehlerbedingten Fadenschnitt mit einem vor der Ablaufspule positionierten Saugrohr während des Fadenabsaugens und -
2 die Spulstelle, nachdem der Faden von dem Saugrohr in die Fadenendenverbindeeinrichtung eingelegt wurde. -
1 zeigt schematisch den Aufbau einer Spulstelle1 an einer hier nicht näher dargestellten Spulmaschine. Es sind nur die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Merkmale dargestellt und beschrieben. - In
1 ist die Situation dargestellt, dass nach einem Fadenschnitt aufgrund eines Garnfehlers der Fadenlauf unterbrochen worden ist und Maßnahmen zur Ausreinigung des Garnfehlers eingeleitet worden sind. Der Fadenlauf2 zwischen der Ablaufspule3 und der Auflaufspule4 ist unterbrochen, wie durch die gestrichelte Linie2 kenntlich gemacht worden ist. Das Fadengreiferrohr5 hat nach dem Fadenschnitt den von der Ablaufspule3 kommenden Unterfaden6 mittels ihrer Ansaugöffnung7 gefangen und bereits in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 eingelegt. Dazu ist das Greiferrohr5 aus seiner gestrichelt dargestellten Ausgangsposition5' , bei der seine Ansaugöffnung zum Fangen des Unterfadens6 in der Position7' im Fadenlauf2 lag, mittels eines hier nicht dargestellten Antriebs, der über eine Leitung5a mit der Steuereinrichtung9 der Spulstelle1 verbunden ist, in die dargestellte Position geschwenkt worden. Das Drehgelenk10 , um die das Greiferrohr5 geschwenkt werden kann, ist gleichzeitig der Anschluß an eine Unterdruckleitung11 , die in den Saugkanal12 der zentralen Unterdruckversorgung der Spulmaschine mündet. Der von dem Greiferrohr5 gehaltene Unterfaden6 liegt außer in der Fadenendenverbindeeinrichtung8 in dem geöffneten Fadenspanner13 , der über eine Leitung13a ebenfalls mit der Steuereinrichtung9 der Spulstelle1 verbunden ist. - Zur Ausreinigung muss das fehlerbehaftete Fadenstück, das auf die Auflaufspule
4 aufgelaufen ist, vollständig von dieser abgewickelt werden und nach dem Einlegen in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 vollständig außerhalb der Fadenendenverbindeeinrichtung8 liegen. Die Auflaufspule4 ist bereits wieder auf die Wickelwalze14 abgesenkt worden. Die Auflaufspule4 wird von einem Spulenhalter15 getragen, der in einem Drehgelenk16 im hier nur angedeuteten Maschinengestell17 gelagert ist. Die Betätigung des hier nicht dargestellten Antriebs des Spulenrahmens15 wird von der Steuereinrichtung9 über die Leitung15a gesteuert. - Die Wickelwalze
14 wird durch einen hier nicht dargestellten Antrieb angetrieben, der über die Leitung14a ebenfalls mit der Steuereinrichtung9 verbunden ist. Die Wickelwalze14 wird entgegen der Spulrichtung, entsprechend dem Pfeil19 , angetrieben und treibt die mit ihrer Umfangsfläche20 aufliegende Auflaufspule4 in Abwickelrichtung21 an, um das fehlerbehaftete Fadenstück abzuwickeln. - Vor der Umfangsfläche
20 der Auflaufspule4 hat sich ein Saugrohr22 mit seiner Mündung23 positioniert. Das Saugrohr22 ist im Drehgelenk24 im Maschinengestellt17 gelagert, wobei im Drehgelenk24 über eine Leitung25 der Anschluß an den zentralen Saugkanal12 der Unterdruckversorgung der Spulmaschine erfolgt. Die Schwenkbewegung des Saugrohrs22 aus der in2 dargestellten Ruhelage in die vorliegende Position erfolgt durch einen hier nicht dargestellten Antrieb, der über eine Leitung22a mit der Steuereinrichtung9 verbunden ist. Von der Steuereinrichtung9 wird auch ein hier nicht dargestelltes Ventil angesteuert, das das Saugrohr22 mit dem Saugkanal12 verbindet. - Durch die an der Mündung
23 des hier geschnitten dargestellten Saugrohrs22 anliegenden Saugströmung, symbolisiert durch den Pfeil26 , wird das auf der Umfangsfläche20 der Auflaufspule4 liegende Fadenende27 in das Saugrohr22 eingesaugt. Das Ausführungsbeispiel zeigt den Moment, in dem das Fadenende27 gerade einen in dem Saugrohr22 angeordneten Sensor28 erreicht hat. Über die Leitung28a wird vom Sensor28 die Anwesenheit des Fadenendes27 im Saugrohr22 an die Steuereinrichtung9 gemeldet. Der Sensor28 ist in einem solchen Abstand von der Mündung23 des Saugrohrs22 angeordnet, dass eine genügende Fadenlänge eingesaugt wird, um den Faden während des Einlegens in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 straff zu halten. Bei kurzen Fehlern im Bereich von Millimetern bis zu wenigen Zentimetern ist bereits mit dem bis zum Sensor28 eingesaugten Fadenende27 das fehlerbehaftete Fadenstück von der Auflaufspule4 abgespult und vollständig eingesaugt worden. - Wenn das Fadenende
27 den Sensor28 erreicht hat, ist zu prüfen, ob zu dem Zeitpunkt das fehlerbehaftete Fadenstück bereits von der Auflaufspule abgewickelt worden ist und deshalb das Abwickeln und Absaugen des Fadens bereits gestoppt werden kann. Wenn der Reiniger29 über seine Signalleitung29a der Steuereinrichtung9 einen kurzen Fehler gemeldet hat und das abgewickelte Fadenstück länger ist als die gemessene Fehlerlänge, wird das Abwickeln des Fadens sofort gestoppt. Das Fadenende27 kann mittels einer Klemmvorrichtung30 im Saugrohr22 geklemmt werden, bevor das Saugrohr22 in die in2 gezeigte Ausgangsstellung zurückschwenkt und dabei den Faden in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 einlegt. Die Klemmvorrichtung30 wird über die Leitung30a von der Steuereinrichtung9 angesteuert. Sie wird dann geöffnet, wenn von dem in die Fadenendenverbindeeinrichtung eingelegten Faden das fehlerbehaftete Fadenstück abgetrennt wird. - Die Länge des Fehlers im gespulten Garn wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel wie folgt ermittelt:
Auf der Welle31 der Wickelwalze14 ist ein Polrad32 angeordnet, das auf seinen Umfang verteilt eine bestimmte Anzahl von Magnetpole aufweist, deren Vorbeiwandern an einem Sensor33 registriert wird. von den auf dem Umfang gleichmäßig verteilten Magnetpolen wird bei jeder Umdrehung des Polrads32 die Anzahl der Impulse gezählt und über die Leitung33a dem Rechner der Steuereinrichtung9 zugeleitet, in dem anhand der gezählten Impulse die mittels der Wickelwalze9 der Auflaufspule4 zugeleitete Länge des Fadens berechnet wird. Jedes andere Verfahren zur Längenmessung des auf die Auflaufspule gewickelten Fadens ist ebenso möglich. - Jedesmal dann, wenn der Reiniger
29 den Beginn eines Fehlers registriert, wird die Länge des fehlerbehafteten Fadenstücks bis zu dem Zeitpunkt gemessen, bis dass der Reiniger28 das Ende des Fehlers registriert oder aufgrund der vorgegebenen Messlänge festgestellt wird, dass auch der nachfolgende Faden als fehlerbehaftet angesehen werden kann. Zu dem Zeitpunkt erhält von der Steuereinrichtung9 über die Leitung34a die Schneid- und Klemmeinrichtung34 das Signal zum Fadenschnitt. Bei der Signalabgabe wird die räumliche Anordnung von Reiniger29 und Schneideinrichtung34 berücksichtigt, so dass der Schnitt stets hinter dem auf die Auflaufspule auflaufenden Fehler erfolgt, mit Ausnahme des Schnitts bei ständig fehlerbehafteten Faden. - Erreicht das Fadenende
27 den Sensor28 im Saugrohr22 , ist bereits eine bestimmte Fadenlänge von der Auflaufspule4 abgewickelt worden. Ist die gemessene Fehlerlänge kleiner als die bereits abgewickelte Fadenlänge, wird das Abwickeln des Fadens direkt gestoppt und das Saugrohr22 schwenkt zum Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 in seine Ausgangsstellung, wie sie in2 dargestellt ist, zurück. Wird aber festgestellt, dass der Faden weiterhin fehlerbehaftet ist, wird der Faden weiterhin von der Auflaufspule4 abgewickelt und durch das Saugrohr22 abgesaugt. Dabei wird über die Längenmeßeinrichtung, dem Sensor33 in Verbindung mit dem Polrad32 , die abgewickelte Fadenlänge ständig gemessen und mit der fehlerbehafteten Fadenlänge verglichen. Wenn die von der Auflaufspule4 abgewickelte Fadenlänge mit der zuvor ermittelten Länge des fehlerbehafteten Fadens übereinstimmt, wird das Abwickeln des Fadens von der Auflaufspule und das Einsaugen in das Saugrohr22 gestoppt und das Saugrohr schwenkt ebenfalls in seine Ausgangsstellung zurück, um den nun fehlerfreien Faden in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 so einzulegen, dass das fehlerbehaftete Fadenstück außerhalb der Fadenendenverbindeeinrichtung8 zu liegen kommt und nach dem Abtrennen vor dem Fadenendenverbindevorgang abgesaugt werden kann. - In
2 ist die Situation dargestellt, dass das Saugrohr22 in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt ist und dabei den von der Auflaufspule4 kommenden, fehlerfreien Faden35 in die Fadenendenverbindeeinrichtung8 eingelegt hat. In dem geschnittenen Saugrohr22 ist der eingesaugte, fehlerbehaftete Faden36 eingezeichnet, der sich bis zur Mündung23 des Saugrohrs erstreckt. Da es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen langen Garnfehler handelt, dessen Länge über die Länge hinausgeht, die die bis zum Sensor28 eingesaugte Fadenlänge27 betrifft, reicht der Faden durch die Öffnung im Drehgelenk24 in die sich anschließende Unterdruckleitung11 und den Saugkanal12 . Zur Vorbereitung auf das Fadenendenverbinden, im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch pneumatisches Spleißen, werden die über die Spleißeinrichtung8 hinausreichenden Fadenstücke abgetrennt. Dadurch wird infolge der noch immer im Saugrohr22 anliegenden Saugströmung26 der fehlerbehaftete Fadenteil36 in den Saugkanal12 abgesaugt. Das aus der Fadenendenverbindeeinrichtung8 in das Greiferrohr5 hineinragende Fadenstück37 des Unterfadens6 wird ebenfalls abgetrennt und durch die an dem Greiferrohr5 anliegende Saugströmung abgesaugt. Darauf wird über die Leitung8a der Fadenendenverbindevorgang, das Spleißen der Fadenenden des Oberfadens35 und des Unterfadens6 , durchgeführt. Nach dem Spleißen springt der Faden in den gestrichelt eingezeichneten Fadenlauf2 zurück und der Spulvorgang wird mit einem fehlerfreien Faden wieder aufgenommen.
Claims (9)
- Verfahren zum Ausreinigen von Garnfehlern aus einem laufenden Faden, der an einer Spulstelle einer Spulmaschine von einer Vorlagespule abgezogen und auf eine Auflaufspule gewickelt wird, wobei das Verfahren folgende Schritte beinhaltet: – Überwachen des laufenden Fadens auf Garnfehler hin und bei Feststellung eines Garnfehlers Unterbrechen des Spulprozesses durch Schneiden des Fadens stromab des ermittelten Garnfehlers, wodurch ein Oberfaden, der sich zur Auflaufspule erstreckt und ein mit der Vorlagespule verbundener Unterfaden entstehen, – Stoppen der Auflaufspule, – Ermitteln der Fadenlänge des Oberfadens, die auf die Auflaufspule aufgewickelt wurde zwischen dem Zeitpunkt des Feststellens des Garnfehlers und dem Zeitpunkt des Fadenschnittes, – Rotieren der Auflaufspule in Abspulrichtung mit einer vorgebbaren Anzahl Umdrehungen, um dadurch den Garnfehler im Oberfaden abzuwickeln, – Einsaugen des von der Auflaufspule abgewickelten Oberfadens in ein Saugrohr und dabei Erfassen der Anwesenheit des Oberfadens im Saugrohr, – Stoppen des Abwickelns des Oberfadens, wenn die vorgegebene Garnlänge in das Saugrohr eingesaugt ist, – Einlegen des von der Auflaufspule abgenommenen Oberfadens in eine Fadenendenverbindeeinrichtung, wobei der Garnfehler so außerhalb der Fadenendenverbindeeinrichtung positioniert wird, dass er abgeschnitten und entsorgt werden kann, – Einlegen des mit der Vorlagespule verbundenen Unterfadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung, – Herausschneiden des Garnfehler aus dem Oberfaden und entsorgen des fehlerhaften Fadenstückes, – Verbinden des Ober- und des Unterfadens und – erneutes Starten des Spulprozesses.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidsignal im Reiniger, der die Garnqualität überprüft, so lange unterdrückt wird, bis wieder ein Faden mit einem den Vorgaben entsprechenden Fadenprofil registriert wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidsignal im Reiniger bei langen Garnfehlern so lange unterdrückt wird, bis eine vorgegebene Länge des fehlerbehafteten Garns erreicht wird.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schnitt eines noch fehlerbehafteten Garns an der Spulstelle ein Alarm ausgelöst wird.
- Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schnitt eines noch fehlerbehafteten Garns zusätzlich zum Ausreinigen des Garnfehlers an der Auflaufspule ein Ablaufspulenwechsel vorgenommen wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufspule, von der das fehlerbehaftete Garn abgespult wurde, zur Verhinderung einer erneuten Vorlage an der Maschine gekennzeichnet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Registrieren des Fadenendes durch den Sensor und dem Abwickeln des fehlerbehafteten Fadenstücks das Saugrohr sofort in eine Position zum Einlegen des Fadens in die Fadenendenverbindeeinrichtung geschwenkt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die fehlerbehaftete Fadenlänge von der Auflaufspule abgewickelt und von dem Saugrohr eingesaugt worden ist, der Faden im Saugrohr geklemmt wird und die Klemmung dann aufgehoben wird, wenn der fehlerbehaftete Faden an der Fadenendenverbindeeinrichtung abgetrennt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abzug des Fadens von der Auflaufspule die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze so auf die Schwenkbewegung des Saugrohrs abgestimmt wird, dass während des Schwenkens nur die Fadenlänge abgewickelt wird, die der Fadenstrecke zwischen der Auflaufspule und der Fadenendenverbindeeinrichtung entspricht.
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