DE196364C - - Google Patents

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DE196364C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Woven Fabrics (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
196364 KLASSE 86 d. GRUPPE
JULIUS ZAWADZKI und BOLESLAW KNABE in LODZ, Ruszl.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein mehrfarbig gemustertes Kettenflorgewebe, wie es auf einem gewöhnlichen Webstuhl mit Jacquardmaschine hergestellt werden kann. Die Herstellungsweise derartiger KettenfLorgewebe ist z. B. für die sogenannten Tournay- und Brüsseler Teppiche bereits bekannt.
Die Neuheit der Erfindung gegenüber dem
ίο Bekannten besteht nun darin, daß aus den entsprechenden Florkettenfäden mittels mehrerer Schußfäden in leinwandartiger Bindung zunächst in der Schußrichtung Flornoppenreihen erzeugt werden, welche alsdann in das Grundgewebe mittels einer besonderen Bindekette und Verriegelungsschüssen derart eingebunden werden, daß dieselben nach Lösen der Bindekette aus der ganzen Breite des Gewebes in unversehrtem Zustande ähnlich wie die Chenillefäden der Axminsterteppiche ausgefädelt werden können.
Das nach der vorliegenden Erfindung erzeugte Gewebe kann als ein Ersatz für Axminsterteppiche betrachtet werden, und der Unterschied besteht lediglich darin, daß die Florfäden als Kette benutzt werden, wodurch sich die Herstellung solcher Gewebe oder Teppiche wesentlich einfacher gestaltet als jene der gewöhnlichen Axminsterteppiche.
Die Poleinbindung der Florkettenfäden erfolgt durch eine beliebige Anzahl Grundschüsse, etwa 4, 6, 8 usw., leinwandartig und beim benachbarten Florkettenfaden wiederkehrend um einen Schuß versetzt, derart, daß durch eine besondere Bindekette und Verriegelungsschüsse auf einer Rückenkette Noppen festgebunden werden, welche in der Schußrichtung Reihen bilden, die, wie schon erwähnt, nach Lösen der Bindekette ähnlich wie die Chenille bei Schußflorgeweben sich aus dem Gewebe einzeln herausnehmen lassen. Diese Quernoppenreihen bilden die Nachahmung einer Chenille der Schußflorteppiche (Axminsterteppiche).
In der Zeichnung ist eine solche Bindung und die zur Herstellung erforderliche Einrichtung schematisch dargestellt.
Fig. ι zeigt eine zur Herstellung des Gewebes dienende Vorrichtung schematisch an einem Webstuhl, Fig. 2 in schaubildlicher Ansicht die Verbindung der Jacquardlitzen für die Florkettenfäden; Fig. 3 veranschaulicht das Gewebe in senkrechtem Längsschnitt und Fig. 4 in der Oberansicht.
α ist der Kettenbaum für die Grund- oder Rückenkette b, welche vorteilhaft aus gezwirnter Jute hergestellt und zur Erzielung größerer Festigkeit der Teppiche auch doppelfädig verwendet werden kann.
Von einem zweiten Kettenbaum c läuft eine Bindekette d, die zweckentsprechend gut gedrehte Baumwolle oder Eisengarn sein kann. Die Kettenfäden d gehen durch Schäfte I, während die Grundkette b durch Schäfte II läuft. Auf dem Kanter f sind die verschiedenfarbigen Florketten g, g1, g*1, gs aufgespult. Diese werden hintereinander senkrecht zur Lade durch die Litzen der be-
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kannten Jacquardmaschine geführt, und zwar so, daß alle in einer senkrechten Ebene liegen (Fig- ι)·
Die die Florfäden aufnehmenden Litzen h sind in bekannter Weise in Gruppen geteilt, deren jede durch die bekannten Tringles angehoben werden (Fig. 2), welche für die Zwecke des Kartensparens in der Jacquardweberei allgemein angewendet werden und im vorstehenden nur die besondere Art der Verwendung des Tringlesystems erläutern.
Jede der Tringlegruppen i\ i3 bzw. z2, i4 wird durch eine geeignete Vorrichtung, z. B. durch eine Hebelanordnung, unabhängig von den anderen bewegt, und zwar kann die Bewegung entweder durch Fußschemel oder durch Exzenterantrieb oder in beliebig anderer Weise erfolgen.
Die Herstellung des Gewebes geschieht nun
ao in der Weise, daß zunächst Schaft I mit der Kette d und gleichzeitig auch die nicht mustererzeugenden Florfäden von der Jacquardmaschine angehoben werden, während die das Muster bildenden Florfäden unten bleiben.
Diese Florfäden ergeben mit Hilfe der Tringles /, L Flornoppenreihen, in welchen die musterbildende Florkette durch Schüsse leinwandartig eingebunden ist.
Hierauf wird die Kette d wieder heruntergelassen und Schaft II mit der Grundkette b sowie alle arbeitenden Florfäden mit -beiden Tringlesystemen gleichzeitig hochgehoben, sodann wird der Verriegelungsschuß η eingetragen (Fig. 3) und die Grundkette b niedergelassen. Nun wird eine Messerrute 0 eingesetzt und die ganze Maschine mit beiden Tringlesystemen heruntergelassen.
Hierauf werden in derselben Weise Schaft I und die Jacquardmaschine hochgehoben und festgehalten und mittels der Tringlesysteme /, L die Grundschüsse m, ml, m2, in3 eingeschlagen. Darauf wird der Schaft I niedergelassen, Schaft II nebst beiden Tringlesystemen angehoben, der Schuß η eingetragen, der Schaft II niedergeschlagen, wieder eine Messerrute 0 eingesetzt und sämtliche Tringles niedergeschlagen. Dasselbe Spiel wiederholt sich fortwährend.
Nachdem die Ruten herausgezogen sind und die Ware vom Stuhl abgenommen ist, findet das Abscheren der oberhalb flott liegenden Wollfäden statt, wodurch ein Teppich entsteht, dessen Bindung Fig. 4 veranschlicht. · ' ·
Um beim Herausziehen der Messerruten während des Webens ein Herausschleppen der flott liegenden Florfäden aus dem Blatte zu vermeiden, kann man vor dem Blatte oberhalb der Messerruten, wie bekannt, eine bewegliche und drehbare Preßwelle anordnen, welche die schon aufgeschnittenen Florfäden festhält, indem sie die Ware gegen ein unterhalb liegendes Brett drückt.
Die Herstellung des Erfindungsgegenstandes gleichzeitig in einem Arbeitsgange kann auch ohne die beschriebenen Tringlesysteme ausgeführt werden, und zwar unmittelbar von der Jacquardmaschine aus. In diesem Falle ist aber die Anzahl der Karten eine mehrfach größere.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Mehrfarbig gemustertes Jacquard-Kettenflorgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß die Poleinbindung der Florkettenfäden (g, gl, g2) durch mehrere Grundschüsse fm, m1, m2, msj leinwandartig erfolgt und bei benachbarten Florkettenfäden fg, g1 bzw. gl, g2) wiederkehrend Um einen Schuß versetzt ist, wobei die durch eine besondere Bindekette (d) und Verriegelungsschüsse (n) auf einer Rückenkette (b) festgebundenen Noppen in der Schußrichtung Reihen bilden, die sich nach Lösen der Bindekette fd) ähnlich wie die Chenillefäden bei Schußflorgeweben einzeln aus dem Gewebe herausnehmen lassen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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