DE19631693A1 - Ventilanordnung - Google Patents
VentilanordnungInfo
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- F15C—FLUID-CIRCUIT ELEMENTS PREDOMINANTLY USED FOR COMPUTING OR CONTROL PURPOSES
- F15C5/00—Manufacture of fluid circuit elements; Manufacture of assemblages of such elements integrated circuits
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Druck-
und Durchflußsteuerung eines Fluids.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die
Steuerung des Gaszuflusses zu Brennern, und zwar insbeson
dere zu atmosphärischen Injektorbrennern.
Gebräuchliche Ventilanordnungen dieser Art weisen ein
Gehäuse auf, das eine Vielzahl von Einzelteilen enthält,
nämlich Federn, Membranen, Ventilelemente sowie gegebenen
falls weitere Verschlußeinrichtungen, die unter Umständen
durch zusätzliche Magnetspulen oder dergleichen angetrieben
werden. Auch wird das in der Regel aus Metall bestehende Ge
häuse von einer Vielzahl von Bohrungen und Kanälen unter
schiedlichen Durchmessers durchsetzt, wobei es sich teil
weise um sehr feine Bohrungen handeln kann. Die mechanische
Fertigung derartiger Ventilanordnungen ist sehr aufwendig
und dementsprechend kostenintensiv.
Hinzukommt, daß der Energieinhalt des unter dem Versor
gungsdruck von in der Regel 20-25 mbar anstehenden Gases zur
Durchführung der Steuerung genutzt wird, um auf die Membrane
und Rückstellfedern einzuwirken. Die gebräuchlichen Ventil
anordnungen arbeiten daher mit einem entsprechenden Druck
verlust, der ohne weiteres ca. 30% betragen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine baulich
einfache Ventilanordnung zu schaffen, die mit sehr geringem
Druckverlust arbeitet und eine dynamische Steuerung über ei
nen weiten Leistungsbereich zuläßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Ventilanordnung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeich
net,
- - daß ein erster Silizium-Wafer mit einer Mehrzahl von eingeätzten Durchgangsöffnungen und ein zweiter Silizium-Wa fer mit mindestens einer eingeätzten, durchgehenden Rahmen öffnung vorgesehen sind, wobei die Rahmenöffnung eine Mehr zahl von durch Ätzen erzeugten Klappen aufweist, welche über membranartige Stege einteilig mit dem zweiten Wafer verbun den sind,
- - daß die Wafer derart miteinander verbunden sind, daß jeder Klappe des zweiten Wafers mindestens eine der Durch gangsöffnungen des ersten Wafers zugeordnet ist, und
- - daß am Orte jeder der Klappen Steuermittel vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von einer Steuereinrichtung selek tiv die Öffnungs- und Schließbewegungen der Klappen bewir ken.
Diese Ventilanordnung ist extrem einfach im Aufbau und
kann, im Vergleich mit gebräuchlichen "dreidimensionalen"
Ventilanordnungen, durchaus als zweidimensional" bezeichnet
werden. Sie setzen sich im wesentlichen aus den beiden Sili
zium-Wafern zusammen, die einem konventionellen anisotropen
oder isotropen Ätzvorgang unterworfen werden. Dabei entste
hen im ersten Wafer die Durchgangsöffnungen und im zweiten
Wafer die Klappen, die in ihrer Öffnungsstellung, in der sie
die Durchgangsöffnungen freigeben, vom Fluid umströmt wer
den. Ein umfangreiches Gehäuse kann entfallen. Vielmehr läßt
sich die Anordnung direkt in eine Versorgungsleitung einbau
en. Dementsprechend ergeben sich sehr geringe Baugrößen, die
einen Einsatz auch in Kleingeräten ermöglichen, zum Beispiel
in Warmwasserbereitern, Kombigeräten, Heizungen für kleine
Wohneinheiten und dergleichen.
Da das Fluid nicht gegen Membranen und Rückstellfedern
arbeiten muß, sind die Druckverluste sehr gering. So steht
bei der Gasversorgung von Injektorbrennern der Versorgungs
druck praktisch an den Injektoren an. Dadurch lassen sich
Luftzahlen einstellen, die zu wesentlich reduzierten Schad
stoffemissionen beitragen.
Der leistungsabhängige Durchfluß wird dadurch gesteuert,
daß bestimmte Klappen des zweiten Wafers selektiv geöffnet
und andere selektiv geschlossen gehalten werden. Es wurde
gefunden, daß auf dieser Weise eine modulierende Steuerung
möglich ist, die einen Bereich von wenigen Prozent bis 100%
abdeckt. Bei üblichen Ventilanordnungen erstreckte sich der
dynamische Bereich bisher von ca. 60% bis 100%.
Vorzugsweise sind den einzelnen Klappen des zweiten Wa
fers unterschiedliche Anzahlen und/oder Größen von Durch
gangsöffnungen des ersten Wafers zugeordnet. Damit läßt sich
eine maximale Variationsbreite erzielen. Die Steuerung sorgt
dafür, daß durch Auswahl bestimmter Anzahlen und/oder Größen
von Durchgangsöffnungen der jeweils erforderliche Durch
flußquerschnitt zur Verfügung gestellt wird. Dieser Vorteil,
verbunden mit der geringen Baugröße und der kostengünstigen
Herstellung, bietet die Möglichkeit, jedem Injektor oder
Brennersegment eine gesonderte Ventilanordnung zur Verfügung
zu stellen. Dadurch läßt sich eine modulierende Steuerung
mit optimaler Genauigkeit über einem maximalen Bereich er
zielen.
Auch können mehrere Module von Durchlaßöffnungen und zu
gehörigen Klappen gesondert voneinander modulierend gesteu
ert werden, so daß also ein und dieselbe Wafer-Anordnung
mehrere Injektoren oder Brenner jeweils unabhängig voneinan
der versorgt.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
mindestens einige der Durchgangsöffnungen des ersten Wafers
in Strömungsrichtung konisch verjüngt sind und daß die zuge
hörigen Klappen des zweiten Wafers einteilig mit komplemen
tär ausgebildeten Verschlußvorsprüngen versehen sind. Dies
bietet eine zusätzliche Steuerungsmöglichkeit dergestalt,
daß die Durchgangsöffnungen des ersten Wafers in ihrem
Durchlaßquerschnitt verändert werden können. Das Ätzen der
konisch verjüngten Durchlaßöffnungen und der komplementären
Verschlußvorsprünge bereitet keine Schwierigkeiten, da der
Ätzvorgang der Kristallorientierung des Siliziums folgen
kann.
Beim Ätzen der Klappen des zweiten Wafers wird die Klap
pendicke gegenüber der Dicke des Wafers stark vermindert.
Dies gilt insbesondere für die membranartigen Stege die die
Klappen mit dem Waferkörper verbinden. Der Wafer wird also
entsprechend ausgehöhlt und durchbrochen, wobei eine Klap
penfläche in der Ebene einer der Waferflächen liegt. Bei der
Montage kann dann diese Fläche des zweiten Wafers auf den
ersten Wafer aufgelegt werden. Die Klappen überdecken unter
diesen Umständen abdichtend die zugehörigen Durchgangsöff
nungen des ersten Wafers. Im übrigen trägt der Versorgungs
druck des Fluids zur Erhöhung der Dichtwirkung bei. Wird
hingegen der zweite Wafer in umgekehrter Orientierung auf
den ersten Wafer aufgesetzt, so liegen die Klappen im Ab
stand zur Berührungsebene der Wafer. Insbesondere für diesen
Fall ist es vorteilhaft, die mebranartigen Stege der Klappen
durch Dotieren des Siliziums in Schließrichtung vorzuspan
nen. Die Vorspannung reicht aus, um die Klappen des zweiten
Wafers auf den ersten Wafer zu drücken. Bei Klappen mit Ver
schlußvorsprüngen, bei denen nur diese Art der Montage mög
lich ist, bietet sich die Vorspannung der membranartigen
Stege ganz besonders an. Allerdings kann eine Vorspannung
zur Erhöhung der Dichtwirkung auch dann von Vorteil sein,
wenn die Klappen des zweiten Wafers ohnehin auf der Fläche
des ersten Wafers aufruhen.
Im übrigen werden die beiden Wafer durch geeignete Ju
stier-, Montage- und Verklebetechniken exakt aufeinander
ausgerichtet und miteinander verbunden, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung von Dichtmaterialien.
Die Ventilanordnung macht in konsequenter Weise von der
Technik des Micromachining Gebrauch. Der Aufbau ist fili
gran, und die Durchlaßquerschnitte sind - bei aller Variati
onsbereite - äußerst fein. Bei Anwendung auf gasförmige Me
dien, insbesondere auf Brenngase, resultiert hieraus die
Forderung, mit möglichst staubfreien Gasen zu arbeiten. Da
dies nicht immer möglich ist, wird in Weiterbildung der Er
findung vorgeschlagen, daß der zweite Wafer auf seiner vom
ersten Wafer abgewandten Seite einen als Staubsieb geätzten
dritten Silizium-Wafer aufweist. Die Sieböffnungen können
sehr fein sein und dennoch aufgrund ihrer großen Zahl den
erforderlichen Durchtrittsquerschnitt gewährleisten. Sie
bieten einen wirksamen Schutz für die nachgeschalteten Klap
pen und Durchgangsöffnungen, wobei der zusätzliche bauliche
und kostenmäßige Aufwand äußerst gering ist, da auch hier
die diesbezüglich vorteilhafte Technik des Micromachinings
konsequent zur Anwendung kommt.
Vorzugsweise sind die Steuermittel zum selektiven Bewir
ken der Öffnungs- und Schließbewegungen der Klappen zwischen
dem ersten und dem zweiten Wafer und/oder zwischen dem zwei
ten und dem dritten Wafer vorgesehen. Kommt ein dritter Wa
fer zum Einsatz, so besteht die Möglichkeit, die zwischen
dem ersten und dem zweiten Wafer wirksamen Steuermittel zu
unterstützen oder aber gänzlich zu ersetzen.
Die Steuermittel zum Betätigen der Klappen können unter
schiedlicher Natur sein, und zwar immer unter Berücksichti
gung der Tatsache, daß auf dem Gebiet der Mikromechanik ge
arbeitet wird. Denkbar ist beispielsweise eine thermisch an
gesteuerte Bimetallbetätigung der Klappen. Einfacher ist un
ter Umständen eine elektrische Ansteuerung, beispielsweise
unter Nutzung des piezoelektrischen Effekts. Als ganz beson
ders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß die Steuermittel kapazitive oder magnetfeldin
duzierte Abstoßungs- bzw. Anziehungskräfte auf die Klappen
ausüben. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Klappen
und den bzw. die benachbarten Wafer mit einander gegenüber
liegenden elektrischen Leitern zu versehen und diese ent
sprechend zu polen. Die Anordnung wird dabei vorzugsweise so
getroffen, daß die Klappen bei stromlosen elektrischen Steu
ermitteln ihre Schließstellung einnehmen. Bei Stromausfall
bewirkt der Versorgungsdruck, gegebenenfalls unterstützt
durch die Vorspannung der Klappenstege, ein automatisches
Schließen der gesamten Ventilanordnung.
Ferner kann es vorteilhaft sein, mindestens einen der
Wafer im Bereich der Öffnungen mit einer Beschichtung aus
thermisch blähfähigem Material zu versehen. Kommt es zu ei
ner Überhitzung der Ventilanordnung, so bläht sich das Mate
rial der Beschichtung und führt zu einem automatischen Ver
sperren der Öffnungen. Eine gesonderte thermische Sicher
heits-Absperrarmatur kann also entfallen.
Für die Anordnung des blähfähigen Materials bieten sich
verschiedene Möglichkeiten an. So kann das Material die In
nenwände der Durchgangsöffnungen des ersten Wafers bedecken.
Auch kann es rund um die Durchgangsöffnungen auf einer oder
beiden Seiten des ersten Wafers angeordnet sein. Ferner
kommt eine Anbringung auf den dichtenden Flächen der Klappen
in Frage. Die beiden letzt genannten Möglichkeiten dürften
aus fertigungstechnischer Sicht günstiger sein als die Be
schichtung der Innenwände der Durchgangsöffnungen. Kommt der
ein Staubsieb bildende dritte Wafer zum Einsatz, so ist es
ganz besonders vorteilhaft, diesen mit dem blähfähigen Mate
rial auf der einen und/oder der anderen Seite zu beschich
ten. Die einzelnen Maßnahmen können auch miteinander kombi
niert werden.
Für eine korrekte dynamische Druck- und Durchflußsteue
rung ist es erforderlich, sowohl den Versorgungsdruck als
auch den Arbeitsdruck zu erfassen. Dieser Forderung wird die
Ventilanordnung in Weiterbildung der Erfindung dadurch
gerecht, daß in den ersten Wafer Druckmeßdosen eingeätzt
sind, die druckseitig jeweils von einer einteilig mit dem
Wafer verbundenen Membrane geschlossen sind.
Weiterhin ist es für Gasgeräte erforderlich, die Gasqua
lität zu erfassen. Hierzu wird vorgeschlagen,
- - daß in den ersten Wafer ein Kapillarkanal eingeätzt und bis auf eine anströmseitige Einlaßöffnung und eine ab strömseitige Auslaßöffnung abgedeckt ist,
- - daß der Einlaß- und der Auslaßöffnung des Kapillarka nals je eine Klappe des zweiten Wafers zugeordnet ist und
- - daß an die Auslaßöffnung ein Drucksensor oder ein Ane mometer anschließbar ist. Der Kapillarkanal muß eine vorge gebene hänge aufweisen und wird daher mäanderförmig in den ersten Wafer eingeätzt. Vor Inbetriebnahme des Brenners wird die anströmseitige Einlaßöffnung geschlossen und die ab strömseitige Auslaßöffnung geöffnet. Im Kapillarkanal stellt sich also der Atmosphärendruck ein. Sobald dies geschehen ist, wird die abströmseitige Auslaßöffnung geschlossen und die anströmseitige Einlaßöffnung geöffnet. Das Gas durch strömt nun den Kapillarkanal, und zwar mit einer Geschwin digkeit, die neben den geometrischen Verhältnissen von der Viskosität des Gases abhängt. Letztere ist ihrerseits ein Maß für die anstehende Gasqualität. Da also vor jedem Bren nerstart die Gasqualität erfaßt und in die Steuerung einbe zogen werden kann, ergibt sich eine weitere Erhöhung der Re gelgüte.
Wird an die abströmseitige Auslaßöffnung des Kapillarka
nals ein Anemometer angeschlossen, so erfaßt man die dort
sich einstellende Fließgeschwindigkeit. Arbeitet man hinge
gen mit einem Drucksensor, so wird der Druckanstieg gemes
sen.
Im letztgenannten Fall ist es vorteilhaft, den Drucksen
sor des Kapillarkanals als eingeätzte Druckmeßdose auszubil
den, die von einer einteilig mit dem ersten Wafer verbunde
nen Membran geschlossen ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Aus
führungsbeispiele im Zusammenhang mit der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine eingebaute, aus drei
Wafern bestehende Ventilanordnung, wobei die
Konstruktionsmerkmale der einzelnen Wafer
fortgelassen sind;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen der Wafer;
Fig. 3 eine Einzelheit aus Fig. 2 in abgewandelter
Ausführungsform;
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen anderen der Wafer;
Fig. 5 einen Teilschnitt durch die Ventilanordnung;
Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform in einer
Darstellung entsprechend Fig. 5.
Nach Fig. 1 besteht eine Ventilanordnung 1 aus drei Wa
fern, nämlich einen ersten Wafer 2, einem zweiten Wafer 3
und einem dritten Wafer 4. Die Ventilanordnung ist in eine
Brenngasleitung 5 eingebaut, die im vorliegenden Fall zu ei
nem Injektorbrenner führt. Die Ventilanordnung 1 läßt eine
Durchströmung in der durch Pfeile angedeuteten Richtung zu.
Die Wafer 2 bis 4 bestehen aus Silizium, wobei ihre
Formgebung durch konventionelles Ätzen erzeugt worden ist.
Nach Fig. 2 weist der erste Wafer 2 eine Mehrzahl von
Durchgangsöffnungen 6 auf, die in noch zu beschreibender
Weise selektiv geöffnet und geschlossen werden können, um
Druck und Durchfluß des Gases in Abhängigkeit von einer
nicht dargestellten Steuereinrichtung zu steuern. In Fig. 2
sind die Durchgangsöffnungen 6 als glatte Öffnungen gleicher
Größe dargestellt, und zwar mit kreisförmigen Querschnitt.
Ihre Zahl ist an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt.
Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der
die Durchgangsöffnung 6 einen quadratischen Querschnitt auf
weist und außerdem in Strömungsrichtung konisch verjüngt
ist. Glatte Durchgangsöffnungen mit quadratischem oder
rechteckigem Querschnitt sind gleichermaßen möglich. Im üb
rigen sei darauf hingewiesen, daß die Durchgangsöffnungen 6
auch von unterschiedlicher Größe sein können.
Fig. 4 zeigt den zweiten Wafer 3, über den das Öffnen
und Schließen der Durchgangsöffnungen 6 bewirkt wird. Als
Schließelemente sind Klappen 7 vorgesehen, die durch Ätzen
des zweiten Wafers 3 erzeugt worden sind. Dabei ist im zwei
ten Wafer 3 eine Rahmenöffnung 8 entstanden, in die die
Klappen 7 hineinragen. Jede Klappe 7 ist über einen membran
artigen Steg 9 mit dem Körper des Wafers 3 verbunden. Die
membranartigen Stege 9 lassen eine selektive Bewegung der
Klappen 7 zu.
Aus Fig. 4 ergibt sich, daß den Klappen 7 unterschiedli
che Anzahlen von Durchgangsöffnungen 6 zugeordnet sind.
Durch entsprechende Steuerung der Klappen 7 lassen sich be
liebige Durchflüsse einstellen. Dies ermöglicht eine modul
ierende dynamische Regelung, die einen extrem weiten Regel
bereich überdeckt. Eine zusätzliche Feinabstimmung wird da
durch ermöglicht, daß die Durchgangsöffnungen 6 von unter
schiedlicher Größe sind.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die Ventilanordnung am
Orte einer der Klappen 7. Daraus ergibt sich, daß die Wafer
2 und 3 aufeinander liegen, wobei die Klappe 7 des zweiten
Wafers 3 die zugehörige Durchgangsöffnung 6 des ersten Wa
fers 2 verschließt. Elektrische Steuermittel 10 bewirken ein
Öffnen der Klappe 7. Bei den Steuermitteln 10 handelt es
sich um zwei Leiterflächen, von denen die eine dem ersten
Wafer 2 und die andere der Klappe 7 zugeordnet ist. Eine
entsprechende Polung bewirkt eine kapazitive Abstoßungs
kraft, die die Klappe 7 unter elastischer Verformung ihres
Steges 9 in die Öffnungsstellung bringt. Sobald die Steuer
mittel 10 stromlos geschaltet werden, schließt sich die
Klappe 7, wobei der Versorgungsdruck des Brenngases eine zu
sätzliche Schließkraft bewirkt. Die Anordnung arbeitet mit
sehr geringem Druckverlust.
Fig. 5 zeigt ferner, daß der dritte Wafer 4 mit einge
ätzten Sieböffnungen 11 versehen ist und somit ein vorge
schaltetes Staubsieb bildet, das das nachgeschaltete Ventil
system gegen Verschmutzung schützt. Sofern das Brenngas aus
reichend staubfrei ist, kann auf den dritten Wafer 4 auch
verzichtet werden.
Allerdings erfüllt der dritte Wafer 4 im vorliegenden
Fall noch eine zusätzlich Funktion, indem er die Öffnungsbe
wegung der Klappe 7 unterstützt. Hierzu ist ein weiterer
Satz von Steuermitteln 10 vorgesehen, die einerseits dem
dritten Wafer 4 und andererseits wiederum der Klappe 7 zuge
ordnet sind. Die Polung erfolgt derart, daß eine kapazitive
Anziehungskraft bewirkt wird. Auch hier hört die Kraftein
wirkung auf, sobald die Steuermittel stromlos geschaltet
werden.
Schließlich zeigt Fig. 5, daß die Durchgangsöffnung 6
mit einer Beschichtung 12 versehen ist. Letztere besteht aus
einem thermisch blähfähigen Material, insbesondere aus einem
Kunststoff, und dient als thermische Sicherung. Sobald die
Temperatur der Ventilanordnung über einen bestimmten Wert
von beispielsweise 650°C ansteigt, bläht sich die Beschich
tung 12 auf und verschließt automatisch die Durchgangsöff
nung 6.
Die Anordnung der Beschichtung 12 auf der Innenwandung
der Durchgangsöffnung 6 wurde als zeichnerisch einfach dar
stellbares Beispiel gewählt. Aus fertigungstechnischen Grün
den kann es vorteilhafter sein, die Beschichtung im Bereich
der Durchgangsöffnung 6 auf der einen und/oder anderen Flä
che des Wafers 2 oder aber auf der dichtenden Fläche der
Klappe 7 anzubringen. Eine besonders einfache Möglichkeit
besteht darin, den dritten Wafer 4 auf der einen und/oder
der anderen Seite zu beschichten. Eine Kombination der ein
zelnen Maßnahmen ist ebenfalls möglich.
Bei der Variante nach Fig. 6 ist die Durchgangsöffnung 6
in Strömungsrichtung konisch verjüngt. Außerdem ist die
Klappe 7 mit einem komplementär ausgebildeten Verschlußvor
sprung 13 versehen. Dies bietet die Möglichkeit, den Quer
schnitt der Durchgangsöffnung 6 zu verändern und dadurch die
Variabilität der dynamischen Regelung weiter zu erhöhen.
Um die Klappe 7 nach Fig. 6 bei stromlosen Steuermitteln
unabhängig vom Versorgungsdruck des Brenngases in der
Schließstellung zu halten, ist das Silizium des zweiten Wa
fers 3 am Orte des Steges 9 derart dotiert, daß die Klappe 7
entsprechend vorgespannt wird.
Es sei erwähnt, daß eine solche Vorspannung auch im
Falle des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 erzeugt werden
kann, dort allerdings nicht unbedingt erforderlich ist.
Aus Fig. 2 ergibt sich, daß der erste Wafer 2 mit einem
Kapillarkanal 14 versehen ist. Dieser wird in den Wafer 2
eingeätzt und mit geeigneten Mitteln abgedeckt. Der Kapil
larkanal 14 weist eine anströmseitige Einlaßöffnung 15 und
eine abströmseitige Auslaßöffnung 16 auf, wobei diese Öff
nungen durch Klappen 7 verschließbar sind, siehe Fig. 4. Die
Einlaßöffnung 15 kann mit dem Versorgungsdruck beaufschlagt
werden, während die Auslaßöffnung 16 an die Atmosphäre an
schließbar ist. Außerdem bildet die Auslaßöffnung 16 eine
Druckmeßdose, die mit einer Membran versehen ist. Letztere
wird durch Ätzen des ersten Wafers 2 ausgebildet.
Vor jedem Start des zugehörigen Brenners wird die Ein
laßöffnung 15 des Kapillarkanals 14 geschlossen und die Aus
laßöffnung 16 mit der Atmosphäre in Verbindung gesetzt, so
daß sich innerhalb des Kapillarkanals 14 der Atmosphären
druck einstellt. Anschließend wird die Auslaßöffnung 16 ge
schlossen und die Einlaßöffnung 15 geöffnet. Es baut sich
sodann der Versorgungsdruck im Kapillarkanal 14 auf. Der
Druckanstieg wird an der der Auslaßöffnung 16 zugeordneten
Druckmeßdose erfaßt und gibt Aufschluß über die Viskosität
des Brenngases und damit über dessen Gasqualität.
Wie aus Fig. 2 ferner ersichtlich, sind zwei weitere
Druckmeßdosen 17 und 18 in den ersten Wafer 2 eingeätzt.
Beide Druckmeßdosen 17 und 18 verfügen über Membranen aus
Silizium, die beim Ätzen einteilig mit dem Wafer 2 ausgebil
det werden. Die Druckmeßdose 17 erfaßt den Versorgungsdruck
und die Druckmeßdose 18 den Arbeitsdruck, wobei diese Werte
in die Regelung einbezogen werden. Dies erhöht deren Genau
igkeit.
Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmög
lichkeiten gegeben. So zeigen die Fig. 2 und 4 die Zuordnung
eines ersten Satzes von Durchgangsöffnungen und Klappen zu
einem Injektorbrenner. Weitere Sätze können vorgesehen sein,
um weitere Injektorbrenner bzw. Injektoren von Brennersätzen
jeweils unabhängig voneinander zu steuern. Ferner kann bei
der Anordnung nach Fig. 5 der zweite Wafer 3 in umgekehrter
Orientierung auf den ersten Wafer 2 aufgesetzt sein. Dabei
wird dann der Steg 9 der Klappe 7 derart dotiert, daß die
Klappe ihre Schließstellung einnimmt, wie es anhand von Fig.
6 gezeigt ist. Bei den dargestellten Steuermitteln 10
handelt es sich um kapazitive Steuermittel. Anstelle dessen
können auch induktive Steuermittel vorgesehen sein. Ferner
besteht die Möglichkeit, die Öffnungs- und Schließbewegungen
der Klappen piezoelektrisch zu bewirken. Denkbar ist ferner
eine thermische Ansteuerung unter Einsatz eines Bime
tallelements. Nach Fig. 2 ist der Kapillarkanal 14 ausgangs
seitig mit einer Druckdose versehen. Hier kann auch ein
Anemometer angeschlossen werden, um über die sich einstel
lende Fließgeschwindigkeit Aussagen über die Viskosität und
damit die Qualität des Brenngases zu erhalten.
Die Erfindung wurde zwar anhand einer Brennersteuerung
erläutert, jedoch kann die Ventilanordnung auch für andere
Gase und ferner auch für Flüssigkeiten verwendet werden.
Claims (12)
1. Ventilanordnung zur Druck- und Durchflußsteuerung
eines Fluids,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein erster Silizium-Wafer (2) mit einer Mehrzahl von eingeätzten Durchgangsöffnungen (6) und ein zweiter Si lizium-Wafer (3) mit mindestens einer eingeätzten, durchge henden Rahmenöffnung (8) vorgesehen sind, wobei die Rahmen öffnung eine Mehrzahl von durch Ätzen erzeugten Klappen (7) aufweist, welche über membranartige Stege (9) einteilig mit dem zweiten Wafer (3) verbunden sind,
- - daß die Wafer (2, 3) derart miteinander verbunden sind, daß jeder Klappe (7) des zweiten Wafers (3) mindestens eine der Durchgangsöffnungen (6) des ersten Wafers (2) zuge ordnet ist, und
- - daß am Orte jeder der Klappen (7) Steuermittel (10) vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von einer Steuerein richtung selektiv die Öffnungs- und Schließbewegungen der Klappen (7) bewirken.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß den einzelnen Klappen (7) des zweiten Wafers (3)
unterschiedliche Anzahlen und/oder Größen von Durchgangsöff
nungen (6) des ersten Wafers (2) zugeordnet sind.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens einige der Durchgangsöffnungen
(6) des ersten Wafers (2) in Strömungsrichtung konisch ver
jüngt sind und daß die zugehörigen Klappen (7) des zweiten
Wafers (3) einteilig mit komplementär ausgebildeten Ver
schlußvorsprüngen (13) versehen sind.
4. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die membranartigen Stege (9) der
Klappen (7) durch Dotieren des Siliziums in Schließrichtung
vorgespannt sind.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der zweite Wafer (3) auf seiner
vom ersten Wafer (2) abgewandten Seite einen als Staubsieb
geätzten dritten Silizium-Wafer (4) aufweist.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (10) zum selekti
ven Bewirken der Öffnungs- und Schließbewegungen der Klappen
(7) zwischen dem ersten und dem zweiten Wafer (2, 3)
und/oder zwischen dem zweiten und dem dritten Wafer (3, 4)
vorgesehen sind.
7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (10) kapazitive
oder magnetfeldinduzierte Abstoßungs- bzw. Anziehungskräfte
auf die Klappen (7) ausüben.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Klappen (7) bei stromlosen
elektrischen Steuermitteln (10) ihre Schließstellung einneh
men.
9. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Wafer (2 bis
4) im Bereich der Öffnungen mit einer Beschichtung (12) aus
thermisch blähfähigem Material versehen ist.
10. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten Wafer (2) Druck
meßdosen (17, 18) eingeätzt sind, die druckseitig jeweils
von einer einteilig mit dem Wafer verbundenen Membran ge
schlossen sind.
11. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß in den ersten Wafer (2) ein Kapillarkanal (14) eingeätzt und bis auf eine anströmseitige Einlaßöffnung (15) und eine abströmseitige Auslaßöffnung (16) abgedeckt ist,
- - daß der Einlaß- und der Auslaßöffnung (15, 16) des Ka pillarkanals (14) je eine Klappe (7) des zweiten Wafers (3) zugeordnet ist und
- - daß an die Auslaßöffnung (16) ein Drucksensor oder ein Anemometer anschließbar ist.
12. Ventilanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drucksensor des Kapillarkanals (14) als
eingeätzte Druckmeßdose ausgebildet ist, die von einer ein
teilig mit dem ersten Wafer (2) verbundenen Membran ge
schlossen ist.
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