DE19626373A1 - Neuartige Verwendung von Wirkstoffen, welche die Funktion von nichtneuronalem Acetylcholin beeinflussen - Google Patents
Neuartige Verwendung von Wirkstoffen, welche die Funktion von nichtneuronalem Acetylcholin beeinflussenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Verwendung von Wirkstoffen, mit
denen die Funktionen von nicht neuronalem Acetylcholin - z. B. epithelialem
Acetylcholin - beeinflußt werden kann.
Acetylcholin wirkt als zentraler Neurotransmitter im zentralen, peripheren und
enteralen Nervensystem. Demgemäß kann Acetylcholin in den entsprechenden
Neuronen nachgewiesen werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Acetylcholin nicht nur in
Neuronen als Neurotransmitter eine zentrale Aufgabe erfüllt, sondern, daß
sogenanntes nicht-neuronales Acetylcholin im humanen Oberflächenepithel eine
wichtige Rolle spielt und dort durch das Enzym Gholin-Acetyltransferase (ChAT)
synthetisiert wird.
So kann nicht-neuronales Acetylcholin beispielsweise in dem Oberflächenepithel
humaner Atemwege, des Magen-Darm-Traktes - wie Dünndarm, Colon, Sigma und
Gallenblase - der vaginalen Schleimhaut und auch der Epidermis der
menschlichen Haut nachgewiesen werden.
Die - überraschenderweise - weite Verbreitung von Acetylcholin im menschlichen
Epithel konnte dabei in mehrfacher Weise mittels experimentell unterschiedlicher
Ansätze nachgewiesen werden: z. B.
- - Nachweis der Gegenwart des ChAT-Proteins auf dem Wege der Immunohistochemie und Western Blot;
- - Nachweis der ChAT-Ezymaktivität in isolierten Epithel-Zellen - und
- - Nachweis von Acetylcholin in Epithel-Zellen mittels HPLC-Analyse.
Der Nachweis von nicht-neuronalem Acetylcholin kann durch einfaches
"Abwischen" der entsprechenden Oberflächen mit einem Wattestäbchen erfolgen.
Das dabei von der Watte aufgenommene Zellmaterial enthält soviel Acetylcholin,
daß es für einen analytischen Nachweis ausreicht. Bei dieser Methode der
Probennahme wird beispielsweise weder die Basalmembran-(Bronchien) noch die
Lamina muscularis mucosae (Intestinum) beschädigt, wodurch eine Kontamination
der aus der Watte gewonnenen Extrakte mit cholinergen Neuronen
ausgeschlossen ist. Daneben ist aus dem Stand der Technik bekannt, daß das
Oberflächenepithel humaner Atemwege - ebenso wie die humane Epidernis - nicht
durch cholinerge Neuronen innerviert wird.
Neben anderen überzeugenden Nachweisen liefert die sogenannte Western Blot-
Analyse einen eindrucksvollen Beweis für die Anwesenheit von ChAT-Proteinen in
den erwähnten Epithelzellen. So konnten u. a. aus humanen Bronchial-
Epithelzellen ChAT-Proteine mit Molekulargewichten von ca. 45 und 51 kD
extrahiert werden, wobei dem letzteren eine dominante Expression zugeordnet
werden kann.
Im Intestinum konnte eine starke ChAT-entsprechende Immunoreaktivität in
Epithelzellen nachgewiesen werden. Diese immunpositiven Enterozyten
verkörpern Brush-Border-Zellen, die Microvilli aufweisen, und die in das
Absorptions- und Sekretionsgeschehen eingebunden sind.
Epitheliales Acetylcholin konnte überraschenderweise entlang des gesamten
Intestinaltraktes - beginnend in der Mundschleimhaut bis zum Dünn- und
Dickdarm sowie in der Gallenblase - nachgewiesen werden. Gleiches gilt für die
Atemwege, wobei Acetylcholin in großen wie auch in kleinen Bronchien
nachgewiesen werden konnte. Ebenso wurde epidermales Acetylcholin im Bereich
der nahezu gesamten Körperoberfläche gefunden (obere und untere Extremitäten
Thorax, Bauch und Rücken). Eine besonders ausgeprägte ChAT-entsprechende
Immunoreaktivität wurde in der Wachstumszone der Haare, den Haarfollikeln,
gefunden. Daneben konnte Acetylcholin in den humanen Körperhaaren
nachgewiesen werden.
In diesem Zusammenhang sei auf die Wirkungen von Acetylcholin auf die
Funktion von Epithel-/Epiderniszellen hingewiesen:
- - Steigerung der Chloridsekretion
- - Steigerung der Zilientätigkeit
- - Regulation der Zell-Zellkommunikation mit Beeinflussung der Funktion von "tight-junctions", "gap-junctions" und Desmosomen
- - Proliferationssteigerung
- - Sekretion von Phopholipiden
- - Regulation der Resorption (z. B. Cholin)
In der Tat konnte der experimentelle Beweis erbracht werden, daß nicht-
neuronales Acetylcholin wichtige Funktionen von nicht-neuronalen Zellen
(Epithelzellen) reguliert: Zell-Zellkontakt, Barriere-Funktion, Lymphdrainage,
Proliferation. Diese neuen Erkenntnisse ermöglichen es, bei Krankheitszuständen
die mit einer Verstellung des nicht-neuronalen Acetylcholinsysterns einhergehen,
die erfindungsgemäßen Maßnahmen anzuwenden.
Demzufolge kann mit Substanzen, die eine Wirkung auf die Funktion von nicht-
neuronalem Acetylcholin entfalten können, auch ein positiver therapeutischer
Effekt bezüglich Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, der Atemwege und der
Haut, die in Zusammenhang mit einer gestörten Funktion von nicht-neuronalem
Acetylcholin stehen, erzielt werden.
So eröffnet beispielsweise die vorliegende Erfindung die Möglichkeit, die
wässerige Diarrhoe - wie sie z. B. bei der Cholera beobachtet wird - mit topisch
wirkenden Antagonisten an Muskarinrezeptoren (nicht-selektive und M1-selektive
Antagonisten) therapieren zu können. Daneben wird die Therapie von
entzündlichen Darmerkrankungen - wie z. B. der Colitis ulzerosa - mit topisch
wirksamen Agonisten an Muskarin-/Nikotinrezeptoren ermöglicht, da bei diesem
Krankheitsbild die Barrierefunktion der Schleimhaut gestört ist.
Bezüglich der Atemwegserkrankungen kann erfindungsgemäß die zystische
Fibrose mit topisch wirkenden Agonisten an Muskarinrezeptoren, mit nicht-
selektiven oder M1-selektiven Agonisten oder topisch-wirksamen Hemmstoffen
der Cholinesterase ermöglicht werden.
Erfindungsgemäß wird auch eine Therapiemöglichkeit der Hypersensivität
(Asthma bronchiale) mit topisch wirkenden Antagonisten an Muskarinrezeptoren
(nicht subtypenselektiven M1-Rezeptoren) eröffnet.
Letztendlich erschließt die vorliegende Erfindung bei Hauterkrankungen - wie zum
Beispiel bei der Behandlung des Pemphigus - und von Wundheilungsstörungen
mit Medikamenten, die eine stimulierende Wirkung auf die Funktion des
epidermalen cholinergen Systems ausüben - wie z. B. Agonisten an Muskarin- oder
Nikotinrezeptoren, Hemmstoffen der Cholinesterase, Aktivatoren des epidermalen
Acetylcholins, Aktivatoren für die Freisetzung und Verstärkung bezüglich der
Expression des synthetisierenden Enzyms ChAT - den Zugang zu einem positiven
therapeutischen Effekt.
Auf der anderen Seite wird erfindungsgemäß eine erfolgreiche Behandlung -
beispielsweise der atopischen Dermatitis, der Neurodermatitis, der Psorasis und
z. B. der cholinergen Utricaria - mit Wirkstoffen, die eine hemmende Wirkung auf
die Funktion von epidermalen Acetylcholin ausüben - wie z. B. Antagonisten an
Muskarin-bzw. Nikotinrnzeptoren, Hemmstoffen der Cholinacetyltransferase,
Hemmern der epidermalen Acetylcholin-Freisetzung und Reduktoren bezüglich
der Expression des synthetisierenden Enzyms Cholinacetyltransferase - erzielt.
Dabei eignen sich als topisch wirkende Agonisten zur Behandlung von
Atemwegserkrankungen beispielsweise Wirkstoffe wie sie in der Deutschen
Offenlegungsschrift DE-OS 38 39 385 offenbart sind - insbesondere Wal 2014.
Daneben kommen z. B. Verbindungen wie Carbachol oder Acetylcholin selbst in
Frage.
Daneben kommt als nikotinischer Antagonisten beispielsweise DMPP (Dimethyl-4-
phenylpiperazinium) in Frage.
Als - u. a. topisch wirksame - Hemmstoffe der Cholinesterase seien neben Tacrine
und Physostigmin beispielsweise Verbindungen wie sie in der Europäischen
Offenlegungsschrift EP-A-0 296 650 - insbesondere Donepezil und seine
Säureadditionssalze oder Wirkstoffe, wie sie in der Deutschen Offenlegungsschrift
DE-OS 38 05 744 - insbesondere SDZ-ENA-713 - offenbart sind, genannt.
Als - u. a. - topisch wirkende Antagonisten an Muskarinrezeptoren seien
beispielsweise - neben Wirkstoffen wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
sind - Atrovent, Propantelin, Buscopan, Alginor, Oxivent, Scopolamin und
Atropin genannt und Verbindungen, wie sie aus der Deutschen
Offenlegungsschrift 39 31 041 bekannt sind - insbesondere BA 679, BEA 2108
(Bromid des endo-3-[(Hydroxidi-2-thienylacetyl)oxy]-8,8-dimethyl-8-azonia-
bicyclo[3.2.1]oct-6-ens) und BA 253 genannt.
In Hinblick auf topisch wirksame Antagonisten an Muskarin- oder
Nikotinrezeptoren zur Behandlung von Hauterkrankungen sei in erster Linie auf
nikotinische Blocker, wie z. B. Tubocurarin, Alcuronium, Galamin und
Decamethonium und Pancuronium verwiesen.
Die beschriebene Erfindung wird nunmehr durch die folgenden Beispiele erläutert.
Verschiedenartige, andere Ausgestaltungen werden für den Fachmann aus der
vorliegenden Beschreibung ersichtlich. Es wird jedoch ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß die Beispiele und die Beschreibung lediglich zur Erläuterung
vorgesehen und nicht als Einschränkung der Erfindung anzusehen sind.
Zur Bestimmung des Funktionszustandes von nicht-neuronalem Acetylcholin in
direkt oder endoskopisch zugänglichem humanen Geweben oder Zellen ist vorab
zu bemerken, daß diese im allgemeinen dadurch erfolgen kann, daß man aus
diesen Geweben eine Probe nimmt und in dieser Probe auf an sich bekannte
Weise den Gehalt an Acetylcholin bestimmt.
Dabei kann die Probennahme beispielsweise durch Wischen der Oberfläche mit
einem Wattestäbchen erfolgen. Daneben kann - beispielsweise zur Bestimmung
der Funktion des epithelialen Acetylcholins innerhalb des Respirationsepithels -
die Probennahme in der Weise erfolgen, daß man die Probe mit einer - ggf. mit
einer Testflüssigkeit - angefeuchteten Watterolle gewinnt.
Des weiteren kann zur Bestimmung des Acetylcholins aus der Haut, der
Mundschleimhaut und der vaginalen Schleimhaut die sog. "Cup"-Technik
angewandt werden. Dazu wird ein zur Probennahme geeignetes und mit einer das
Acetylcholin aufnehmenden Flüssigkeit beschicktes Gefäß so auf die Haut
aufgesetzt, daß das Acetylcholin in die Vorrichtung hinein diffundieren kann.
Daneben können zur Bestimmung der Funktionalität von nicht-neuronalem
Acetylcholin Stimulationslösungen eingesetzt werden, die aus dem Stand der
Technik bekannt sind - wie z. B. Lösungen von Nikotin, Zitronensäure oder β-
Adrenorezeptor-Agonisten.
Humanes Gewebe (Bronchien, Intestinalgewebe) wurde von Operationsmaterial
gewonnen, das im Rahmen der Tumor- und Steinchirurgie anfiel.
Kleine Stücke humaner Haut (10 bis 50 mg) wurden ebenfalls aus Operations
material gewonnen. Dabei wurde auschließlich nur - makroskopisch - tumorfreies
Gewebe analysiert. Humane Bronchien (bis zu einem Durchmesser von 4 mm)
oder Intestinalgewebe (Magen, Dünndarm und Dickdarm sowie Gallenblase)
wurden vorsichtig unmittelbar nach der Dissektion von anhängenden
Gewebeteilen befreit und auf dem Wege vom Krankenhaus zum Labor in einer
oxygenierten Salzlösung (Zusammensetzung in mMol = 125 NaCl, 23.8 NaHCO₃,
5.05 Glukose, 2.68 KCl, 1.80 CaCl₂, 0.539 NaH₂PO₄, 0.0567 Ascorbinsäure und
0.001 Cholinchlorid) aufbewahrt.
Die Acetylcholin- und ChAT-Aktivität wurde an mechanisch oder enzymatisch
isolierten Epithelzellen bestimmt. Zur mechanischen Isolierung wurde die luminale
Oberfläche des jeweiligen Gewebes vorsichtig mit einem Wattestäbchen (Q-Tip)
abgestrichen.
Zum Beispiel wurden humane Bronchien oder Jejenum in einer Petrischale mit der
luminalen Seite nach oben fixiert. Mit einem Wattestäbchen wurde die luminale
Oberfläche abgestrichen (Wischzeit ca. 5 Sekunden), wobei das Wattestäbchen in
keinem Fall die epitheliale Oberfläche bis zur Basalmembran durchdrang, d. h. die
darunterliegende Lamina propria blieb unbeschädigt. Dies wurde histologisch
mehrfach überprüft.
In gleicher Weise wurde die epitheliale Oberfläche von intestinalen Gewebe
untersucht, wobei strikt darauf geachtet wurde, daß die Lamina muscularis
mucosa mit dem darunterliegenden cholinergen, submucosalen, Plexus
unversehrt blieb. Auch hierzu erfolgte eine histologische Überprüfung.
In analoger Weise wurden Proben von der epithelialen Oberfläche der
Mundschleimhaut bzw. der vaginalen Schleimhaut genommen.
Nach dem Abwischen wurden die Wattestäbchen mit 1 ml einer 15-Vol.-%igen
Ameisensäurelösung in Aceton extrahiert. Aus diesem Extrakt erfolgte dann der
Nachweis des Acetylcholins.
Epitheliale Zellen der humanen Bronchien und des Dünndarms wurden auf
enzymatischem Wege isoliert - durch Inkubation (2h bei 36°C oder 24 h bei 4°C)
mit 0,1%-iger Pronase in einem DMEM/F12-Medium zwecks Isolierung der
Epithelzellen und nachfolgender Messung der Enzymaktivität bzw. zur "Western-
Blot-Analyse" behandelt. Isolierte Epithelzellen wurden durch Färbung mit einem
Antikörper gegen Pan-Zytokeratin auf ihren epithalialen Ursprung hin überprüft.
Die Bestimmung des Acetylcholingehalts erfolgte in Wattestäbchen-Extrakten von
Oberflächenepithelien und in homogenisierter humaner Haut. Die Haut wurde in 1
ml einer 15-Vol.-%igen Lösung von Ameisensäure in Aceton gegeben und mit
einem Messer zerkleinert.
Nach dem 30-minütigen Aufbewahren auf Eis wurde das Extraktionsmedium
zentrifugiert (10 min. 4000 Upm) und der Überstand wurde bis zur Trockne im
Stickstoffstrom eingeengt. Das Sediment der getrockneten Probe wurde in 300-500 µl
der mobilen Phase für die HPLC-Analyse resuspendiert. Ein Volumen von
20 µl wurde injiziert, wobei das Acetylcholin durch Kationen-Austausch-HPLC
mittels elektrochemischer Detektion bestimmt wurde; dazu wurde das "BAS 481
Microbore System" benutzt. Cholin und Acetylcholin wurden an einer Sep Stik-
Säule (1 × 530 mm) mit einer mobilen Phase eines 40 mM Phosphat Puffers und
0.3 mM EDTA (eingestellt auf pH 8.5) chromatographiert.
Der analytischen Säule folgte eine Reaktionsstufe mit einem immobilisierten
Enzym (Sep Stik IMER 2/pkg), in der das Acetylcholin hydrolisiert wurde. Durch
die anschließende Umsetzung mit Cholinoxidase wurde Wasserstoffperoxid
gebildet, welches eine Platin-Elektrode umspülte (Referenzelektrode Ag/AgCl, 0,5
V). Der dadurch entstehende Strom verhält sich proportional zur Menge des
gebildeten Acetylcholins [Reinheimer, T., P. Bernedo, H. Klapproth, H. Oelert, B.
Zeiske, K. Rack´, and I. Wessler, 1996. Acetylcholine in isolated airways of rat,
guinea-pig, and human: species differences in the role of airway mucosa, Am. J.
Physiol. 14, L722-728], wobei die Nachweisgrenze für Acetylcholin bei 10 fmol pro
20 µl Injektionsvolumen liegt [Ricny J., K.-D. Höhle, K. Rack´ and I.Wessler, 1995.
Effect of inhaled steroids on cholinergic transmission in human isolated bronchi.
Eur. Respir. J. 8: 587-589]. Um eine Kontamination während des
Extraktionsverfahrens ausschließen zu können, wurden Wattestäbchen, die nicht
mit humanem Gewebe in Kontakt gekommen waren, unter analogen Bedingungen
extrahiert. Die so gewonnenen Extrakte lieferten kein Signal für Acetylcholin.
Das ChAT-Protein konnte auf immunohistochemischem Weg und durch "Western
Blot-Analyse" durch Verwendung eines polyclonalen anti-ChAT-Antikörpers
nachgewiesen werden [Schemann, M., H. Sann, C. Schaaf, and M. Mäder, 1993,
Identification of cholinergic neurons in enteric nervous by antibodies against
choline acetyltransferase, Am. J. Physiol. 265, G1005-G1009].
Dazu wurde tumorfreies, humanes Gewebe (Bronchien, Dünndarm und Magen,
Haut) unmittelbar nach der operativen Isolierung mit Isopentan blitzgefroren und
dann in flüssigem Stickstoff aufbewahrt. Gefrorene Schnitte (4 µm) wurden -
jeweils über einen Zeitraum von 15 min. - mit 4%-iger Formaldehydlösung und
durch Inkubierung mit 0.1%-iger Triton X-100 Lösung permeabilisiert.
Zur Detektion des ChAT-Antigens wurde das Alkaline-Phosphatase-Anti-Alkaline
Verfahren (APAAP) eingesetzt.
Dazu wurde der Anti-ChAT-Kaninchen-Antikörper (in einer Verdünnung von 1:
800) über den Zeitraum von einer Stunde behandelt. Nach 60-minütiger
Inkubierung mit Anti-Kaninchen-Antikörper wurden die Schnitte über einen
Zeitraum von 30 Minuten mit einem Komplex bestehend aus "Alkaline
Phosphatase" und "Anti-Alkaline-Phosphatase-Maus-Antikörper" (1 : 100)
inkubiert. Die Visualisierung erfolgte nach einer Entwicklungszeit von 15 und 30
Minuten in einer chromogenen Lösung, die 0.0135 g Naphthol-AS-bisphosphonat
sowie "Fast Red TR-Salz" enthielt. Daraufhin wurden die Schnitte mit Hematoxylin
behandelt.
Für die "Western-Blot- Analyse" wurden auf enzymatischem Wege isolierte
Epithelzellen bzw. - zum Vergleich - homogenisiertes Rattenhirn lysiert und die
Proteine des Cytosols wurden mittels Ultrazentrifugation extrahiert. 100 µg des
Proteins wurden separiert (SDS-PAGE) und auf Nitrocellulose aufgebracht.
Die Visualisierung erfolgte mittels des anti-ChAT-Antikörpers und dem anti-
Kaninchen-IgG-Antikörper-Phosphatase-Konjugat.
Die Bestimmung der ChAT-Enzym-Aktivität wurde in Extrakten der Wattestäbchen
von Abstrichen der Darmoberfläche oder in Extrakten von enzymatisch isolierten
Epithel-Zellen (aus humanen Bronchien und Dünndarm) oder auch von Extrakten
humaner Haut vorgenommen.
Der ChAT-Assay wurde nach Methoden durchgeführt, die aus dem Stand der
Technik bekannt sind [Reinheimer, T., P. Bernedo, H. Klapproth, H. Oelert, B.
Zeiske, K. Rack´, and I. Wessler, 1966. Acetylcholine in isolated airways of rat,
guinea-pig, and human: species differences in the role of airway mucosa, Am. J.
Physiol. In press und Ricny J., K.-D. Höhle, K. Rack´ and I.Wessler, 1995: Effect
of inhaled steroids on cholinergic transmission in human isolated bronchi. Eur.
Respir. J. 8: 587-589].
Enzymatisch isolierte Epithelzellen wurden aus einem DMEM/F12-Medium durch
vorsichtige Zentrifugation (5 min, 200 Upm) und nachfolgendem dreimaligem
Waschen der so erhaltenen Pellets mit jeweils 3 ml phosphat-
gepufferter Salzlösung vorbereitet. Das Zell-Pellet bzw. Wattestäbchen wurden mit
0,5 1 ml Extraktionspuffer in Kontakt gebracht (10 mM Na₂HPO₄, 100 NaCl, 2 mM
EDTA, 0,5% (v/v) Triton X-100). Nach 15-minütiger Eiskühlung wurden die
Proben zentrifugiert (3 min; 12 000 Upm; 0°C). Ein Aliquot (20 µl) der
überstehenden Lösung wurde einem Puffer zugegeben, der 8 mM Cholinchlorid,
0.1 mM Physostigmin und 0.2 mM [³H] AcCoA enthielt. Die enzymatische
Reaktion wurde nach 30 Minuten gestoppt und das synthetisierte [³H]Acetylcholin
wurde mittels Ionenpaar-Extraktion isoliert und der Tritium-Gehalt wurde mit Hilfe
der Flüssigkeits-Scintillationsspektrometrie bestimmt, [Ricny J., K.-D. Höhle, K.
Rack´ and I.Wessler, 1995. Effect of inhaled steroids on cholinergic transmission
in human isolated bronchi. Eur. Respir. J. 8: 587-589]. Um die spezifische ChAT-
Aktivität bestimmen zu können, wurde der selektive Inhibitor Bromacetylcholin zum
Assay-Pufferzugefügt. Der Protein-Gehalt wurde gemäß Smith etal. [Smith, P.K,
R.I. Krohn, G.T. Hermanson, A.K. Mallia, F.H. Gartner, M.D. Provenzano, E.K
Fujimoto, N.M. Goeke, B.J. Olson, and D.C. Klenk (1985). Measurement of protein
using bicinchoninic acid. Anal. Biochem. 150: 76-85] bestimmt.
Die Epithelzellen wurden durch leichtes Abreiben der luminalen Oberfläche
isolierter Bronchien mit einem Wattestäbchen gewonnen, ohne dabei die
Basalmembran zu durchdringen. In den Extrakten der an der Oberfläche
befindlichen Epithelzellenschicht konnten so signifikante Mengen Acetylcholin (33
± 10 pmol/g Bronchien (n = 15) mittels HPLC-EC nachgewiesen werden. Dabei
konnte die Spezifität des Peaks, der in dem Chromatogramm dem Acetylcholin
zugeordnet wurde, mehrfach gesichert werden.
Der Nachweis von Acetylcholin in Epithelzellen humaner Atemwege weist darauf
hin, daß wichtige epitheliale Funktionen durch nicht-neurales Acetylcholin reguliert
werden (Sekretion, mukoziliäre Clearance, Barrierefunktion, Zellproliferation).
Dieser überraschende Effekt eröffnet somit eine neue Therapiemöglichkeit zur
Behandlung von Atemwegserkrankungen - wie z. B. der zystischen Fibrose -, mit
topisch wirkenden Agonisten an Muskarinrezeptoren (nicht-selektive oder M1-
selektive Agonisten) oder topisch wirksamen Hemmstoffen oder Cholinesterinase
oder des Asthma bronchiale mit Antagonisten an Muskarinrezeptoren (nicht-
subtypenselektive oder selektive M1-Rezeptoren).
Auf vergleichbare Weise konnten humane Epithelzellen aus dem Intestinaltrakt
gewonnen werden. Dabei wurden tumorfreie Segmente des Magens der Jejunums
des Ileums, des Colons und des Sigmas von Patienten mit Tumoren im
Intestinalbereich untersucht. Lichtmikroskopische Aufnahmen der Präparate
belegen, daß nach dem Abreiben der luminalen Oberfläche lediglich einige Villi
entfernt wurden, wohingegen die Lamina muscularis mucosa mit dem
darunterliegenden submucosalen cholinergen Plexus vollkommen intakt geblieben
waren.
Die Extrakte aus Epithelzellen des humanen Dünndarms enthielten etwa 1 nmol/g
Jejunum. Dagegen konnte deutlich weniger Acetylcholin in den entsprechenden
epithelialen Extrakten des Colons oder des Sigmas (1-50 pmol/g) nachgewiesen
werden. In den entsprechenden Extrakten von Epithelzellen der
Magenschleimhaut (pylorischer Teil) konnte dagegen kein epitheliales
Acetylcholin nachgewiesen werden. Auf der anderen Seite wurden signifikante
Mengen von Acetylcholin in epithelialen Extrakten der Gallenblase (12 ± 5 pmol/g,
n = 5) nachgewiesen.
Dieser unerwartete Nachweis von epithelialem Acetylcholin im Darmtrakt und die
beobachteten zellulären Wirkungen von Acetylcholin erschließt einen neuen
Therapieweg zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen des
Gastrointestinaltraktes - wie zum Beispiel der Colitis ulzerosa - mit topisch
wirksamen Agonisten an Muskarin/Nikotinrezeptoren - oder der wässerigen
Diarrhoe, wie sie beispielsweise bei der Cholera beobachtet wird - mit topisch
wirkenden Antagonisten an Muskarinrezeptoren (nicht selektiver und M1-
selektiver Art) behandeln zu können.
Zusätzlich zu den schon erwähnten Epithelzellen der Atemwege und des
Intestinums konnte Acetylcholin in den Epithelzellen der Mundschleimhaut und der
Mucosa der Vagina nachgewiesen werden. So wiesen die Epithelzellen
männlicher Erwachsener 8 ± 2 pmol (n=5) Acetylcholin pro Extrakt auf. Der
Acetylcholingehalt der Epithelzellen von Schleimhäuten vaginaler Herkunft lag bei
6 ± 2 pmol Acetylcholin (n = 4).
Dazu ergänzend konnten in Schnitten humaner Haut (Epidermis/Dermis)
signifikante Mengen an Acetylcholin nachgewiesen werden (1000 ± 300 pmol/g,
n = 7). Der Acetylcholingehalt der huamenen Kopfhaare betrug 1,5 ± 02 nmol/g (n
= 3). In allen Fällen konnte die Spezifität des Acetylcholinpeaks von allen
genannten Proben im Rahmen der HPCL gesichert werden.
Der Nachweis von epidermalem Acetylcholin und die beobachteten zellulären
Wirkungen erschließt erfindungsgemäß einen neuen Zugang zur Behandlung von
Hauterkrankungen - wie beispielsweise des Pemphigus - oder von
Wundheilungsstörungen mit pharmazeutischen Wirkstoffen, die eine stimulierende
Wirkung auf die Funktion des epidermalen, cholinergen Systems ausüben - wie
z. B. Agonisten an Muskarin- oder Nikotinrezeptoren, Hemmstoffe der
Cholinesterase, Aktivatoren des epidermalen Acetylcholins, Aktivatoren für die
Freisetzung und Verstärkung bezüglich der Expression des synthetisierenden
Enzyms Cholinacetyltransferase. Gleiches gilt auch für Störungen des
Haarwuchses bzw. Haarausfall.
Weiterhin ermöglichen die beschriebenen unerwarteten Befunde einen neuen
Ansatz zur erfolgreichen Behandlung von Erkrankungen der Haut - wie z. B. der
atopischen Dermatitis, der Neurodermatitis, der Psoriasis und der cholinergen
Utricaria - mit Wirkstoffen, die eine hemmende Wirkung auf die Funktion von
epidermalen Acetylcholin ausüben können - wie z. B. Antagonisten an Muskarin-
bzw. Nikotinrezeptoren, Hemmstoffen der Cholinacetyltransferase, Hemmern der
epidermalen Acetylcholin-Freisetzung sowie Inhibitoren bezüglich der Expression
des synthetisierenden Enzyms Cholinacetyltransferase.
In weiterführenden Experimenten konnte die Frage geklärt werden, ob das für die
Synthese des Acetylcholins verantwortliche Enzym ChAT in den epithelialen
Zellen auf den Oberflächen der Bronchien und des Intestinums expremiert wird. In
der Tat konnte eine spezifische und intensive ChAT-Immunoreaktivität im
Oberflächenepithel humaner Bronchien und in weitaus höherem Ausmaß im
humanen Dünndarm nachgewiesen werden - dagegen nicht in der Mucosa des
pylorischen Teils des menschlichen Magens. Eine spezifische ChAT-analoge
Immunoreaktivität konnte ebenso in Epithelzellen des menschlichen Colons und
der Gallenblase und in humaner Haut nachgewiesen werden.
Die "Western-Blot-Analyse" des Proteins, das auf enzymatischem Wege aus
Epithelzellen von humanen Bronchien isoliert wurde, lieferte einen weiteren Beleg
für die Anwesenheit des ChAT-Proteins. Zum Vergleich wurde ein Homogenisat
aus Rattenhirn ebenfalls untersucht.
In der Probe aus dem Hirn der Ratte entspricht die prominente Bande dem bisher
schon bekannten 68 kd "neuronalem" ChAT-Protein; dagegen werden in
Epithelzellen bronchialen Ursprungs ChAT-Proteine mit niedrigerem
Molekulargewicht von 41 und 54 kd aufgefunden.
Einen weiteren Beweis lieferte die direkte Messung der ChAT-Enzymaktivität in
den Extrakten des intestinalen Epithels, die mittels Wattestäbchen gewonnen
wurden oder in Extrakten, die auf enzymatischem Wege aus Epithellzellen
gewonnen wurden.
ChAT-Aktivitäten von 3.5 ± 1.3 (n = 5) und 28 ± 11 (n = 5) nmol/mg Protein/h
wurden in einem so isolierten Material aus humanen Bronchien sowie Dünndarm
ermittelt.
Bromacetylcholin (30 µM), welches einen spezifischen ChAT-Inhibitor darstellt,
reduzierte die Enzymaktivität um 80-90%.
Kleine (1 × 0,4 cm) Hautstücke wurden aus frischem Operationsmaterial
gewonnen und in eine oxygenierte Nährlösung gegeben. Die Nährlösung enthielt
entweder den Zusatz von 1 γM Atropin (Blockade von Muskarinrezeptoren) oder
30 γM Tubocurarin (Blockade von Nikotinrezeptoren); die Kontrolle wurde ohne
Zusatz eines Medikamentes durchgeführt. Nach 30 min und 2,5 Stunden wurden
Hautstücke aus dem Medium entnommen und nach dem Stand der Technik zur
Elektronenmikroskopie aufgearbeitet. Dabei zeigte sich, daß die Behandlung mit
Atropin nach 30 min zu einer Erweiterung des Zwischenzellraums, zu einer
Auflockerung von Keratinfilamenten und Desmosomen geführt hat. Der
Zwischenraum würde morphometrisch ausgemessen (NIH-Image-Programm). Der
mittlere Abstand zwischen zwei benachbarten Zellenbetrug in der Kontrolle 0,781
± 0,06 γM (Auszählung von 20 Grenzflächen), nach Atropin-Behandlung 1,06 ±
0,006 γM (Auszählung von 20 Grenzflächen; p < 0.01) und nach Tubocurarin
0,756 ± 0,035 (Auszählung von 16 Grenzflächen). Nach 2,5 Stunden Einwirkzeit
hatte sich auch nach Behandlung mit Tubocurarin eine Erweiterung eingestellt
(Kontrolle: 0,728 ± 0,037 γm, Auszählung von 20 Grenzflächen; Tubocurarin:
0,926 ± 0,118 γm, Auszählung von 20 Grenzflächen, p < 0,001).
Dünndarmstücke wurden aus frischem Operationsmaterial erhalten und in
ähnlicher Weise wie für Haut beschrieben in oxygenierter Nährlösung inkubiert.
Anstelle einer elektronenmikroskopischen Untersuchung wurde eine
Lichtmikroskopie nach vorheriger HE-Färbung vorgenommen. Dabei zeigte sich,
daß Atropin im Vergleich zur Kontrolle nach 30 minütiger Einwirkzeit eine
deutliche Erweiterung kleiner Lymphgefäße und ein Lymphödem im Zottenstroma
herbeiführte. Es ist bekannt, daß eine intakte Funktion von "gap-juction" für die
geordnete kontraktile Aktivität kleiner Lymphgefäße notwendig ist (Zawieja et al.,
Am J. Physiol 264, H1283-91, 1993). Durch Blockade von Muskarinrezeptoren,
d. h. durch Ausschaltung der Funktion von Acetylcholin wurde eine Störung des
Lymphflusses ausgelöst.
Aus frischem Operationsmaterial wurden Bronchien isoliert und nach dem Stand
der Technik Epithelzellen gewonnen (Reinheimer et al., Am J. Physiol 270, L 722-
8, 1996). Zur Messung der Zellproliferation wurde ein standardisiertes
Meßverfahren, die MTT-Methode, eingesetzt (Bagge et al., J Immunol Meth 119,
203-10, 1989). Dabei zeigte sich, daß zugesetztes Acetylcholin eine
konzentrationsabhängige Steigerung der Zellproliferation (0.1 nM - 10 µM)
auslöste, während Bromacetylcholin, ein Hemmstoff der Acetylcholinsynthese, das
Gegenteil herbeiführt. Diese Befunde zeigen, daß nicht-neuronales Acetylcholin
an der Regulation der Zellproliferation beteiligt ist.
Claims (29)
1. Verwendung von topisch wirksamen Arzneimitteln, zur Behandlung einer
Unterfunktion von nicht-neuronalem Acetylcholin im Bereich der Haut, der
Atemwege und des gastro-intestinalen Traktes.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Arzneimittel ein Agonist an Muskarin/Nikotinrezeptoren, Hemmstoff der
Cholinesterasen, ein Aktivator der Synthese oder Freisetzung von nicht-
neuronalem Acetylcholin ist.
3. Verwendung von topisch wirksamen Arzneimitteln zur Behandlung einer
Überfunktion von nicht-neuronalem Acetylcholin im Bereich der Haut, der
Atemwege und des gastro-intestinalen Traktes.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Arzneimittel ein Antagonist an Muskarin/Nikotinrezeptoren, ein Hemmstoff
der Freisetzung von Acetylcholin und/oder ein Hemmstoff der Synthese von
Acetylcholin ist.
5. Verwendung von topisch wirkenden Agonisten Muskarinrezeptoren nach
Anspruch 1 oder 2 zur Behandlung von Atemwegserkrankungen.
6. Verwendung von topisch wirkenden Agonisten an Muskarinrezeptoren
gemäß Anspruch 5 zur Behandlung der zystischen Fibrose.
7. Verwendung von topisch wirkenden Hemmstoffen der Cholinesterase nach
Anspruch 1 oder 2 zur Behandlung von Atemwegserkrankungen.
8. Verwendung von topisch wirkenden Hemmstoffen der Cholinesterase gemäß
Anspruch 7 zur Behandlung der zystischen Fibrose.
9. Verwendung von Stimulantien des epidermalen cholinergen Systems nach
Anspruch 1 oder 2 zur Behandlung von Hauterkrankungen.
10. Verwendung von Stimulantien des cholinergen Systems gemäß Anspruch 9
zur Behandlung des Pemphigus, Wundheilungsstörungen, Haarausfall oder
Störungen des Haarwuchses.
11. Verwendung von topisch wirksamen Hemmstoffen der
Cholinacetyltransferase nach Anspruch 3 oder 4 zur Behandlung von
Hauterkrankungen.
12. Verwendung von topisch wirkenden Antagonisten an Muskarinrezeptoren
nach Anspruch 3 oder 4 zur Behandlung von Atemwegserkrankungen.
13. Verwendung von topisch wirkenden Antagonisten an Muskarinrezeptoren
gemäß Anspruch 12 zur Behandlung von Asthma bronchiale.
14. Verwendung von topisch wirkenden Agonisten/Antagonisten an Muskarin-
oder Nikotinrezeptoren nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von
entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes.
15. Verwendung von topisch wirkenden Agonisten/Antagonisten an Muskarin-
oder Nikotinrezeptoren gemäß Anspruch 14 zur Behandlung der Colitis
Ulzerosa.
16. Verwendung von topisch wirkenden Antagonisten an Muskarinrezeptoren
nach Anspruch 3 oder 4 zur Behandlung von Erkrankungen des
Gastrointestinaltraktes.
17. Verwendung von topisch wirksamen Antagonisten an Muskarinrezeptoren
gemäß Anspruch 16 zur Behandlung der wässerigen Diarrhoe.
18. Verwendung von topisch wirksamen Antagonisten an Muskarin- oder
Nikotinrezeptoren nach Anspruch 3 oder 4 zur Behandlung von
entzündlichen Hauterkrankungen.
19. Verwendung von topisch wirksamen Hemmstoffen der epidermalen
cholinergen Systems nach Anspruch 3 oder 4 zur Behandlung von
Hauterkrankungen.
20. Verwendung von einer der Verbindungen nach einem der Ansprüche 11, 18
oder 19 zur Behandlung der atopischen Dermatitis.
21. Verwendung von einer der Verbindungen nach einem der Ansprüche 11, 18
oder 19 zur Behandlung der Neurodermatitis.
22. Verwendung von einer der Verbindungen nach Anspruch nach einem der
Ansprüche 11, 18 oder 19 zur Behandlung der Psoriasis.
23. Verwendung von einer der Verbindungen nach Anspruch nach einem der
Ansprüche 11, 18 oder 19 zur Behandlung der cholinergen Utricaria.
24. Verfahren zur Bestimmung des Funktionszustandes von nicht-neuronalem
Acetylcholin in direkten oder endoskopisch zugänglichem humanen
Geweben oder Zellen, dadurch gekennzeichnet, daß man aus
diesem Geweben eine Probe nimmt und in dieser Probe auf an sich
bekannte Weise den Gehalt an Acetylcholin bestimmt.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Probennahme durch Wischen der Oberfläche mit einem Wattestäbchen
erfolgt.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
Probennahme mit einer angefeuchteten Watterolle erfolgt, um die Funktion
des epithelialen Acetylcholins innerhalb des Respirationsepithels zu
bestimmen.
27. Verfahren nach Anspruche 24, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung des Acetylcholins aus der Haut, der Mundschleimhaut und der
vaginalen Schleimhaut die Cup-Technik angewandt wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung der Funktionalität von nicht-neuronalem Acetylcholin
Stimulationslösungen eingesetzt werden.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen von
Nikotin, Zitronensäure oder β-Adrenorezeptor-Agonisten eingesetzt werden.
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