DE19625931C1 - Vorrichtung zum Ausstanzen der Taschen eines Rollenkäfigs und damit hergestellter Rollenkäfig - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausstanzen der Taschen eines Rollenkäfigs nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches und einen Rollenkäfig nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 3.

Durch die US 35 35 964 ist bereits ein U-förmig profiliertes Werkzeug bekannt, dessen parallel verlaufende Schenkel als Stempel zum Stanzen ausgeführt sind. Es werden hierbei unmittelbar benachbarte, durch einen Steg getrennte Taschen in der vollen Länge und der gesamten Breite ausgestanzt. Die in Umfangsrichtung weisenden äußeren Schnittkanten der Stempel hinterlassen beim Stanzvorgang einen die Tasche zunächst begrenzenden Randabschnitt, während die inneren Schnittkanten, die Anlauffläche für die Rollen fertigschneiden.

Nach dem Weitertakten des Käfigs um einen Teilungsschritt kommt an derselben Stegseitenfläche, an der eine äußere Schnittkante der Stempel, wie oben beschrieben, bereits wirksam war, eine innere Schnittkante zum Einsatz, um einen extrem schmalen Rand an der Stegseitenfläche abzutragen und damit diese Stegseitenfläche identisch zur zweiten dieser Tasche auszubilden. Durch die geringe sich auch in Richtung Wanddicke noch verjüngende Breite des Abtrags kommt es zu starken Verschmierungen des Käfigmaterials an der Stegseitenfläche, die an sich an der Rolle präzise führen soll. Weiterhin verursachen die Verschmierungen ein Klemmen der Stempel beim Entfernen aus der Tasche, wodurch sich die Stege verformen können. Ein weiterer Nachteil des bekannten Werkzeuges besteht darin, daß insbesondere bei Käfigen mit größerem Durchmesser keine ausreichende Schrägstellung der Führungsflächen hergestellt werden kann, um ein radiales Halten der Rolle zu erreichen. Dies trifft insbesondere bei Nadelkäfigen mit schmalen Stegen zu.

Weiterhin ist zu bemängeln, daß bei der vorgesehenen Stanzrichtung von außen nach innen infolge der Käfigkrümmung massive stumpfwinklige Stanzgrate überstehen, die nur mit großem Aufwand entfernt werden können.

Das bekannte Werkzeug weist neben diesen Merkmalen noch eine Abstufung über die Länge der Tasche hinweg auf, um an den seitenringnahen Bereichen Haltevorsprünge zu formen, die in die entgegengesetzte radiale Richtung wirken. Diese sind jedoch für die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Stanzen und einen damit hergestellten Käfig der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei ohne Nacharbeit Stegseitenflächen herstellbar sind, die maßlich präzise sind und die die makellose Oberfläche einer Gleitfläche aufweisen, wobei ohne Verklemmen der Stempel gearbeitet werden kann und wobei ausreichend schräge Stegseitenflächen im Sinne von Haltefunktionen erreichbar sind.

Die Aufgabe wird gelöst durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung.

Zunächst ist es ein wesentlicher Vorteil, daß der Abstand der beiden Stempel relativ zum Käfigdurchmesser abgestimmt ist. Mit dem angegebenen Wert sind stets eine oder mehrere Taschen zwischen den Stempeln, die in dieser Taktstellung nicht bearbeitet werden. Die in Umfangsrichtung außen liegenden Schneidkanten treffen somit auf eine relativ stark geneigte Oberfläche des Käfigs und stanzen eine an dieser Stelle der Rolle bereits angepaßte, schräge und tangential zu ihrer Mantelfläche verlaufende Anlauffläche. Dadurch liegt der Käfig weiter aus der Rollenachse entfernt auf dessen Mantelfläche auf, wird deshalb leichter geführt und neigt weniger zum Verklemmen an der Rolle. Durch die stärkere Schräge wird die Anlauffläche darüberhinaus breiter und kann mehr Schmiermittel aufnehmen. Die auf diese Weise hergestellte Anlauffläche erfordert keine weitete Stanz- oder Schneidoperation. Bei dem beschriebenen Arbeitsschritt wird etwas mehr als die halbe Taschenbreite in Umfangsrichtung ausgestanzt. Dies ist für das nachfolgende ergänzende Ausstanzen des restlichen Taschenmaterials mit dem anderen Stempel nach entsprechendem Durchtakten besonders wichtig. Durch das Stehenlassen etwa einer Hälfte treffen vergleichbare Verhältnisse auf wie beim Stanzen der ersten Hälfte. Das heißt, der Steg driftet durch die Stankkräfte nicht in Umfangsrichtung; der Käfig wird vielmehr durch die große Stanzfläche selbständig in Position gehalten. Weiterhin wird der Stanzstempel nicht in der Tasche durch rückfederndes Material eingeklemmt. Das Ergebnis sind größere Maßgenauigkeit der Tasche und hohe Oberflächengüte der Anlaufflächen.

Diese und Merkmale weiterer Patentansprüche werden nachfolgend an dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel beschrieben.

Die einzige Figur zeigt den teilweisen Querschnitt einer Vorrichtung zum Ausstanzen von Taschen für einen Rollenkäfig.

Ein senkrecht bewegbares Werkzeug mit zwei Stempeln 1, 2 weist in Umfangsrichtung außenliegende Schneidkanten 3 auf, deren Abstand zueinander etwa dem 0,6-fachen eines Käfigdurchmessers entspricht. Das Werkzeug führt in Pfeilrichtung Hubbewegungen aus, wird durch ein nicht dargestelltes Aggregat angetrieben und ist innerhalb des Käfigs angeordnet. Der Käfig ruht während des Stanzvorganges auf einer den Stempeln 1, 2 angepaßten Matrize 4. Zwischen den Stempeln 1, 2 befindet sich eine beim dargestellten Stanzschritt nicht bearbeitete Tasche 5. Durch den großen Abstand der Stempel 1, 2 ergeben sich bezogen auf eine Tasche 5 stark zueinander geneigte Anlaufflächen 6 für eine Rolle 8. Wie dargestellt, wird bei jedem Stanzschritt nur geringfügig mehr als die Hälfte einer Tasche 5 ausgestanzt. Durch jeden Stanzschritt ergibt sich die nicht weiter zu bearbeitende Anlauffläche 6 in voller Länge der Tasche 5. Durch die starke Neigung der Anlaufflächen 6 gegenüber der Radiuslinie 7 des Käfigs sind diese erheblich breiter und liegen auf einer hilfsweise eingezeichneten Rolle 8 weit außerhalb von deren Teilkreis 9.

Durch das Stanzen von innen im Zusammenhang mit den stark geneigten Anlaufflächen 6 bildet sich der nicht zu vermeidende Stanzgrat an einem sehr spitz auslaufenden Winkel 10 des Steges 11, ist deshalb sehr schlank ausgebildet und kann beispielsweise durch Trommelschleifen einfach entfernt werden.

Eine nicht dargestellte Taktvorrichtung dreht den Käfig zwischen den Stanzschritten um eine Taschenteilung in Pfeilrichtung. Beim folgenden Stanzschritt wird zunächst mit dem rechts dargestellten Stempel 1 etwas mehr als die rechte Hälfte 12 der Taschenbreite ausgestanzt. Die rechte Anlauffläche 6 der Tasche 5 ist damit fertiggestellt. Beim Weitertakten um die Taschenteilung wird die zuvor bearbeitete Tasche 5 in die Mittelposition zwischen die Stempel 1, 2 bewegt. Die linke, etwa halbe Taschenbreite 13 ist noch nicht ausgestanzt. Nach dem Weitertakten in die nächste Teilungsposition kommt der links dargestellte Stempel 2 bei der beschriebenen Tasche 5 zum Einsatz und stanzt die verbliebene linke Hälfte 13 der Taschenbreite aus. Die linke Anlauffläche 6 ist damit gestanzt und die Tasche 5 fertiggestellt. Wie deutlich zu sehen ist, hat jeder Stempel 1, 2 stets ein relativ breites Materialstück, nämlich etwa die halbe Taschenbreite 12, 13, zu bearbeiten, wodurch Querkräfte in Umfangsrichtung des Käfigs gegen den Steg 11 unterbleiben und damit dieser nicht zur Seite verdrängt werden kann. Durch die beschriebene und dargestellte Art der Vorrichtung ergeben sich an den äußeren Schnittkanten 3 der beiden Stempel 1, 2 parallel verlaufende Anlaufflächen 6 an einer Gruppe von drei benachbarten Taschen 5.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Ausstanzen der Taschen eines Rollenkäfigs mit zwei in Umfangsrichtung im Abstand zueinander angeordneten, gleichzeitig parallel bewegten, einen Teil der Taschenbegrenzung schneidenden Stempeln und einer Einrichtung zum taktweisen Drehen des Rollenkäfigs um den Taschenabstand in Umfangsrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß

• - der Abstand der in Umfangsrichtung des Käfigs außen angeordneten, die stegseitigen Anlaufflächen (6) schneidenden Kanten (3) des Stempelpaares (1, 2) mindestens dem 0,4-fachen des größten Käfigdurchmessers entspricht und
• - die aktive Stanzbreite jedes Stempels (1, 2) in Umfangsrichtung des Käfigs geringer ist als die Breite der Taschen (5).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Stanzbreite die 0,5- bis 0,7-fache Breite der Taschen (5) aufweist.

3. Mit der Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 bearbeiteter Käfig mit am Umfang verteilten Taschen für Rollen, dadurch gekennzeichnet, daß die in Umfangsrichtung äußeren, im wesentlichen axial verlaufenden Anlaufflächen (6) von den äußeren einer Gruppe von mindestens drei benachbarten Taschen (5) parallel sind.