DE19612346A1 - Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung - Google Patents
Kombinierte Brennstofftrocknung und BrenngasaufbereitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung sowohl zur Trocknung
von solchen Brennstoffen für die Brenngaserzeugung durch Vergasung, die auf
Grund ihres Wassergehaltes nicht direkt für die Brenngasherstellung durch Vergasung
einsetzbar sind, als auch zur Aufbereitung des erzeugten rohen Brenngases
durch Kühlung und Reinigung für den Einsatz in Arbeitsmaschinen zur Erzeugung
von mechanischer Energie und/oder Wärme.
Der für die Brenngaserzeugung einzusetzende Brennstoff darf je nach Art des eingesetzten
Vergasungsverfahrens nur einen bestimmten maximalen Wassergehalt aufweisen.
Wird als Brennstoff z. B. Holz eingesetzt, liegt der für die Vergasung noch
tolerierbare Wassergehalt immer wesentlich unter dem eines waldfrischen Produktes.
Es ist also eine Vortrocknung erforderlich. Die für die Trocknung erforderliche
Wärme wird entweder indirekt über Heizflächen oder direkt mittels erwärmter Luft
an das zu trocknende Produkt herangeführt und das verdampfte Wasser mittels
Schleppluft abgeführt. Dieses Schleppluft-Wasserdampf-Gemisch wird als Brüden
in die Atmosphäre abgegeben.
Das aus der Gaserzeugung austretende rohe Brenngas ist auf Grund seiner hohen
Temperatur und seines Gehaltes an Fremdstoffen, insbesondere Teer und Staub,
nicht für den Einsatz in Arbeitsmaschinen, z. B. Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen,
geeignet. Die Aufbereitung dieses rohen Brenngases wird nach dem Stand
der Technik entweder durch indirekte Kühlung in mit Kühlwasser beaufschlagten
Wärmeübertragern oder durch direkte Kühlung (Quenchen) mit Wasser vorgenommen.
Erfolgt die Behandlung mit Überschußwasser, welches nicht vollständig verdampft,
findet gleichzeitig eine Wäsche des Gases statt. Bei der Aufbereitung von
Brenngas aus der Pyrolyse wird zur direkten Kühlung und Wäsche anstatt oder neben
Wasser eine Teerfraktion oder der Gesamtteer aus dem Prozeß eingesetzt (DE
39 26 575, DE 38 08 729, DE 37 21 450, DE 36 14 851, DE 31 47 391, DE 29 28 676,
DE 27 01 800, DE 26 54 187, DE 26 46 568, DE 26 23 489, DE 25 28 525,
DE 15 45 234). Bei der Gaserzeugung durch Vergasung steht verfahrensbedingt ein
Teer normalerweise nicht zur Verfügung. Die bei der Kühlung des rohen Brenngases
ohne Wascheffekt gebildeten Tröpfchen oder Nebel von Kondenswasser
und/oder Teer können nach insbesondere älteren Informationsquellen durch Filteranlagen,
die mit Holzsägespänen, zerkleinerter Rinde, Korkschrot oder ähnlichen
Materialien gefüllt sind, aus dem Brenngas abgeschieden werden (z. B. DE 29 26 813).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sowohl den für die Vergasung vorgesehenen
und mechanisch vorzerkleinerten Brennstoff, der auf Grund seines hohen
Wassergehaltes nicht direkt zur Vergasung eingesetzt werden kann, auf einen für die
Vergasung geeigneten Wassergehalt zu trocknen, als auch das den Vergaser verlassende
rohe Brenngas durch eine Brenngasaufbereitung für den Einsatz in Arbeitsmaschinen
geeignet zu machen. Die Brenngasaufbereitung umfaßt die Verminderung
der Temperatur des Brenngases und die Entfernung von Staub und teerartigen
Verunreinigungen. Die abzuführende fühlbare Wärme des Rohgases soll dabei zur
Trocknung des Brennstoffs genutzt werden. Die Aufgabe besteht weiterhin darin,
daß die Brennstofftrocknung ohne die Bildung abzuleitender Brüden erfolgen muß
und die beiden Verfahrensstufen Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung so
durchzuführen sind, daß der Brennstoff für die Vergasung und das erzeugte Brenngas
nicht mit irgendwelchen Hilfsstoffen oder prozeßfremden Produkten, z. B. Kühlwasser
oder Waschflüssigkeiten, in direkten Kontakt kommt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das aus dem Gaserzeuger
mit einer Temperatur von 400 bis 600°C austretende rohe Brenngas kontinuierlich
und der mechanisch aufbereitete (zerkleinert und von Fremdstoffen, z. B. Steinen,
befreit) feuchte Brennstoff periodisch oder kontinuierlich durch einen kombinierten
Brennstofftrockner/Rohgasaufbereiter geleitet werden, wobei das rohe Brenngas
eine oder mehrere sich ständig erneuernden Schicht(en) des feuchten Brennstoffes
durchströmt. Als Brennstoff dient beispielsweise waldfrisches Holz, bei der Waldpflege
anfallendes Waldrestholz oder Abfallstoffe mit entsprechendem Wassergehalt.
Beim Durchgang des rohen Brenngases durch diese Schicht(en) des feuchten
Brennstoffes wird dem Gas ein Großteil der Wärme entzogen und dabei das
Wasser im feuchten Brennstoff teilweise verdampft. Durch die Abkühlung des
rohen Brenngases werden die darin enthaltenen teerartigen Anteile kondensiert,
wobei sich die abgeschiedenen teerartigen Bestandteile auf dem Brennstoff niederschlagen.
Die im rohen Brenngas enthaltenen Staubanteile werden dabei ebenfalls
auf dem Brennstoff niedergeschlagen. Die teerartigen Bestandteile und der im
wesentlichen aus Kohlenstoff bestehende Staub aus dem rohen Brenngas gelangen
auf diese Weise wieder als Brennstoff in den Gaserzeuger zurück.
Die Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung kann in einer oder mehreren
Stufe(n) erfolgen, je nach dem, wie viele einzelne Schichten des zu trocknenden
Brennstoffes von dem Brenngas durchströmt werden.
Vorteilhaft ist die Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung in zwei Stufen. Dabei
durchströmt in der ersten Stufe das zunächst noch heiße rohe Brenngas den bereits
vorgetrockneten und vorgewärmten Brennstoff. In der zweiten Stufe wird das bereits
teilweise abgekühlte Brenngas durch eine Schicht frischen feuchten Brennstoff
geleitet. Diese Fahrweise in zwei Stufen hat den Vorteil, daß die beim Kontakt des
Brennstoffs mit dem heißen rohen Brenngas sich eventuell bildenden Schwelprodukte
in der nächsten Stufe auf dem kalten Brennstoff abgeschieden werden und
nicht im Brenngas verbleiben.
Die Regelung der Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung erfolgt so, daß die
Temperatur des aufbereiteten Brenngases die für die Aufnahme des Trocknungswassers
erforderliche Wasserdampfsättigungstemperatur nicht unterschreitet. Bei
einem Wassergehalt des frischen Brennstoffes von 50 bis 60 Masse-% sind das 65
bis 75°C.
Je nach Art der einzusetzenden Arbeitsmaschine können für das einzusetzende
Brenngas niedrigere Temperaturen gefordert werden. In diesem Fall ist der erfindungsgemäßen
Brenngasaufbereitung ein Gaskühler nachzuschalten, in dem das
aufbereitete Brenngas durch eine indirekte Kühlung auf die erforderliche Temperatur
abgekühlt wird.
Die Vorrichtung für die kombinierte Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung
besteht aus einem Schacht mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt, der
Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer. Über dieser Kammer befindet
sich das Eintragsorgan für den feuchten Brennstoff und unter dieser Kammer
das Austragsorgan für den getrockneten Brennstoff.
An der Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer befinden sich jeweils
gegenüber ein oder mehrere Kammerpaar(e), die Anströmkammer(n) für das aufzubereitende Brenngas und die Sammelkammer(n) für das aufbereitete Brenngas. Die
Verbindung zwischen diesen Kammern wird durch eine gasdurchlässige Wandung
gewährleistet. Die Wandung ist für den Brennstoff undurchlässig, während das
Brenngas diese ungehindert passiert, und kann z. B. als Jalousie oder Lochblech ausgebildet
sein. Die Abmessung ist mit der der Sammel- bzw. Anströmkammer identisch.
Die Anzahl der Kammerpaare entspricht der Stufenanzahl der Brennstoff
trocknung/Brenngasaufbereitung.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel für eine Brennstoff
trocknung/Brenngasaufbereitung, die in zwei Stufen erfolgt, näher erläutert werden.
In der Zeichnung ist das Prinzip einer kombinierten Brennstofftrocknung und
Brenngasaufbereitung, die in zwei stufen erfolgt, dargestellt.
Die Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung wird so betrieben, daß der feuchte
Brennstoff A über das Eintragsorgan 1 in die Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-
Kammer 3 eingetragen, sich in dieser Kammer 3 periodisch oder
kontinuierlich nach unten bewegt und über das Austragsorgan 2 als trockener
Brennstoff B ausgetragen wird. Das rohe Brenngas C strömt über die Anströmkammer
4 für das rohe Brenngas und die gasdurchlässige Wandung durch die
Brennstoffschicht, die aus bereits vorgetrocknetem Brennstoff besteht, hindurch
und über die gegenüberliegende gasdurchlässige Wandung in die Sammelkammer 5
für aufbereitetes Brenngas nach der 1. Stufe. Bei dem Durchgang durch die
Brennstoffschicht wird ein Teil der fühlbaren Wärme des rohen Brenngases für die
Verdampfung des im Brennstoff noch enthaltenen Restwassers verbraucht und
gleichzeitig der im rohen Brenngas enthaltene Staub und kondensierte teerartige
Bestandteile abgeschieden. Das teilaufbereitete Brenngas wird über einen Kanal von
der Sammelkammer 5 in die Anströmkammer 6 der zweiten Stufe überführt. Von da
aus erfolgt in gleicher Weise die Durchströmung der Brennstoffschicht, in der durch
den frischen feuchten Brennstoff eiene Kühlung des Brenngases auf den angestrebten
Temperaturwert erfolgt und restlicher Staub und teerartige Bestandteile aus dem
Brenngas entfernt werden. Das aufbereitete Brenngas D wird über die Sammelkammer
7 abgezogen.
1 Eintragsorgan für feuchten Brennstoff
2 Austragsorgan für getrockneten Brennstoff
3 Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer
4 Anströmkammer für rohes Brenngas zur Brenngasaufbereitung 1. Stufe
5 Sammelkammer für aufbereitetes Brenngas nach 1. Stufe
6 Anströmkammer für Brenngas zur Brenngasaufbereitung 2. Stufe
7 Sammelkammer für aufbereitetes Brenngas nach 2. Stufe
A Brennstoff, feucht
B Brennstoff, getrocknet
C Brenngas, roh
D Brenngas, aufbereitet
2 Austragsorgan für getrockneten Brennstoff
3 Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer
4 Anströmkammer für rohes Brenngas zur Brenngasaufbereitung 1. Stufe
5 Sammelkammer für aufbereitetes Brenngas nach 1. Stufe
6 Anströmkammer für Brenngas zur Brenngasaufbereitung 2. Stufe
7 Sammelkammer für aufbereitetes Brenngas nach 2. Stufe
A Brennstoff, feucht
B Brennstoff, getrocknet
C Brenngas, roh
D Brenngas, aufbereitet
Claims (6)
1. Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung zur Trocknung von
feuchten und mechanisch aufbereiteten Brennstoffen, die als Einsatzstoff zur Herstellung
von Brenngas durch Vergasung vorgesehen sind, unter Nutzung der fühlbaren
Wärme des erzeugten rohen Brenngases und zur Aufbereitung dieses rohen
Brenngases, die die Verminderung der Temperatur des Brenngases und die Entfernung
von Staub und teerartigen Verunreinigungen umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
daß das rohe Brenngas durch eine Schicht des zu trocknenden feuchten Brennstoffes
geleitet wird, wobei die Brennstoffschicht als Filter für das rohe Brenngas
und der feuchte Brennstoff infolge seines Wassergehaltes als Kühlmedium wirkt.
2. Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffschicht periodisch erneuert wird.
3. Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffschicht kontinuierlich erneuert wird.
4. Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung nach Anspruch 1
und 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung
einstufig durchgeführt wird.
5. Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung nach Anspruch 1
und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung
mehrstufig durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung der kombinierten Brennstofftrocknung und
Brenngasaufbereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer, in der die Brennstofftrocknung/Brenngasaufbereitung
erfolgt, aus einem Schacht mit rechteckigem oder quadratischem
Querschnitt besteht, der oben mit einem Eintragsorgan für den feuchten
Brennstoff und unten mit einem Austragsorgan für den getrockneten Brennstoff
abgeschlossen ist, die einen periodischen oder kontinuierlichen Durchlauf des
Brennstoffes durch die Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer
gewährleisten, und daß die Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-Kammer
mit einer oder mehreren paarweise gegenüberliegenden Brenngasanström- und
-sammelkammern versehen ist, die mit der Brennstofftrocknungs/Brenngasaufbereitungs-
Kammer über gasdurchlässige aber brennstoffundurchlässige Wandungen verbunden
sind, die die Durchströmung der Brennstoffschicht durch das Brenngas
gewährleisten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19612346A DE19612346A1 (de) | 1996-03-28 | 1996-03-28 | Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19612346A DE19612346A1 (de) | 1996-03-28 | 1996-03-28 | Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19612346A1 true DE19612346A1 (de) | 1997-10-02 |
Family
ID=7789731
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19612346A Withdrawn DE19612346A1 (de) | 1996-03-28 | 1996-03-28 | Kombinierte Brennstofftrocknung und Brenngasaufbereitung |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1996-03-28 DE DE19612346A patent/DE19612346A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |