DE195960C

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Publication number: DE195960C
Application number: DENDAT195960D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind bereits Einspannvorrichtungen mit zwei yerschiedengängigen Gewindespindeln bekannt, die durch eine Kupplung derart miteinander in Verbindung gebracht werden, daß beim Einstellen der Vorrichtung die Spindel mit großer Steigung und beim Festspannen die Spindel mit geringerer Steigung in Tätigkeit tritt. Von den bekannten Vorrichtungen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand durch die besondere Ausbildung der Kupplung, durch die bei einfacher widerstandsfähiger Bauart ein schnelles und festes Einspannen gewährleistet werden soll.

Auf der Zeichnung ist als beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes die Einspannvorrichtung eines Schraubenstockes dargestellt.

Der feste Backen 1 und der verschiebbare 2 stehen durch die Einspannvorrichtung wie üblich miteinander in Verbindung. Die hohle Gewindespindel 3 mit rechtsgängigem Gewinde von g'eringer Steigung ist in dem als Mutter ausgebildeten festen Backen 1 gelagert und trägt an ihrem hinteren Ende zwei in ihrer Achse liegende konische Büchsen 4 und 5 (Fig. 1).

In dem einstellbaren Backen 2 ist eine Gewindespindel 6 mit rechtsgängigem Gewinde von hoher Steigung drehbar gelagert, die die hohle Spindel 3 durchdringt. Innerhalb der beiden Büchsen 4, 5 ist ein als Mutter für die Spindel 6 ausgebildeter Doppelkonus 7,8 mit wenig Spiel in axialer Richtung gelagert, dessen in der Büchse 4 liegender Konus 7 den Büchsen entsprechend um einige Grad stärker konisch gehalten ist als der in der Büchse 5 liegende Konus 8. Der Doppelkonus 7, 8 ist in der Längsrichtung in zwei Teile gespalten, um ein Festklemmen desselben auf der Spindel 6 zu ermöglichen; der Konus 7 hat außerdem eine Nut 9, welche in dem Spalt liegt, und in welche ein an der Innenseite der Büchse4 befestigter Mitnehmer-' stift 10 ragt.

Die Büchse 4 besitzt noch einen Flansch 11 mit einer Anschlagfläche 12, welche einer an dem Backen 1 vorgesehenen Fläche 13 gegenüberliegt.

Soll das eingespannte Arbeitsstück 15 gelöst werden, so wird die Spindel 6 nach links gedreht, wobei die Spindel 3 durch Vermittlung des mit der Büchse 4 gekuppelten und auf der Spindel 6 festgeklemmten Konus 7 mitgedreht wird, bis der letztere sich löst. Durch die hierbei stattfindende axiale Verschiebung des Konus 7 wird der Konus 8 mit der Büchse 5 gekuppelt und zugleich auf der Spindel 6 leicht festgeklemmt, welche bei ihrer weiteren Drehung die Spindel 3 wieder mitnimmt, bis die Anschlagfläche 12 an der Fläche 13 anliegt, wodurch die Spindel 3 mit den Büchsen 4 und 5 festgestellt wird. Die Spindel 6 kann nun weitergedreht bzw. der Schraubstock gänzlich geöffnet werden, wobei die Spindel 6 durch den Konus 8 leicht abgebremst wird. Die Öffnung des Schraub-

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Stockes bzw. die Auseinanderbewegung der beiden Preßbacken ι und 2 geht infolge der hohen Steigung der Spindel 6 und der dadurch erzielten großen Vorschubgeschwindigkeit sehr rasch vor sich.

Soll nun ein Arbeitsstück zwischen die Preßbacken ι und 2 eingespannt werden, so wird die Spindel nach rechts gedreht, wobei der Konus 8 gelöst und der Konus 7 mit der Büchse 4 gekuppelt und zugleich auf der Spindel 6 festgeklemmt wird. Diese Klemmung ist aber infolge der stumpferen Form des Konus 7 keine so starke, als daß dadurch die Spindel 3 mitgedreht wird und die Anschlagflächen 12 und 13 gelöst werden können. Erst wenn durch das eingespannte Arbeitsstück dem Preßbacken 2 ein Widerstand entgegengesetzt wird, so wird der Konus 7 durch die Spindel 6 fester in die Büchse 4 hineingezogen und dadurch auf der Spindel 6 fest aufgeklemmt, so daß jetzt durch diese die Spindel 3 mitgedreht und die Anschlagflächen 12 und 13 gelöst werden. Da die Spindel 3 eine kleinere Steigung besitzt als die Spindel 6, so wird durch die Drehung der ersteren eine langsame Schließung der Backen, durch Vermittlung der Spindel 6 jedoch eine äußerst starke Pressung der Arbeitsstücke durch die Preßbacken erzielt.

Claims

Patent-Anspruch:

Einspannvorrichtung mit zwei verschiedengängigen Gewindespindeln, von welchen unter Vermittlung einer Kupplung beim Einstellen diejenige mit großer Steigung und beim Festspannen diejenige mit geringerer Steigung in Tätigkeit tritt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung durch einen aus mehreren Längsstücken bestehenden, als Mutter für die Spindel mit großer Steigung ausgebildeten Doppelkonus erfolgt, welcher in einer entsprechenden und mit der Spindel von geringerer Steigung verbundenen Büchse angeordnet ist und beim Einstellen der Vorrichtung unter Vermittlung von Anschlagflächen die Feststellung der Spindel. ' mit geringerer Steigung, beim Festspannen jedoch eine Kupplung der beiden Spindeln und Drehung der Spindel mit geringerer Steigung bewirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.