DE1954747C3 - Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen aus einem Gasöl, das geradkettige und nichtgeradkettige Kohlenwasserstoffe mit 10 - 20 Kohlenstoffatomen enthält, in der Dampfphase durch Adsorption der geradkettigen Kohlenwasserstoffe an einem Molekularsieb mit einer Porenweite von 5 Angström bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen aus einem Gasöl, das geradkettige und nichtgeradkettige Kohlenwasserstoffe mit 10 - 20 Kohlenstoffatomen enthält, in der Dampfphase durch Adsorption der geradkettigen Kohlenwasserstoffe an einem Molekularsieb mit einer Porenweite von 5 Angström bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem DruckInfo
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- DE1954747C3 DE1954747C3 DE19691954747 DE1954747A DE1954747C3 DE 1954747 C3 DE1954747 C3 DE 1954747C3 DE 19691954747 DE19691954747 DE 19691954747 DE 1954747 A DE1954747 A DE 1954747A DE 1954747 C3 DE1954747 C3 DE 1954747C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrenig von geradkettigen Kohlenwasserstoffen aus
em Gasöl, das geradkettige und nichtgeradkettige hlenwasserstoffe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen
hält, in der Dampfphase durch Adsorption der adkettigen Kohlenwasserstoffe an einem MoIelarsieb
mit einer Porenweite von 5 A bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck, Einleiten
eines Spülmittels, das überwiegend aus geradkett.gen Kohlenwasserstoffen, die ein geringeres Molgewicht
als die leichtesten Anteile im zu trennenden Beschikkungsgemisch
besitzen, besteht, bei einem gegenüber der Adsorptionsstufe herabgesetzten Druck und im
Geaenstrom zur Beschickungsrichtung, Einleiten eines Desorptionsmittels, das die gleiche Zusammensetzung
wie das Spülmittel aufweist, im Gegenstrom zur Beschickoingsrichtung
uid unter einem gegenüber der
Adsorptionsstufe erhöhten Druck, bis 70 bis 90 Gewichtsprozent
des in den Poren des Molekularsiebs adsorbierten geradkettigen Anteils der Beschickung
entfernt sind, und Abtrennung der desorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe vom Desorptionsmittel.
, . . .. , ,
Aus der US-PS 33 73 103 ist bereits em Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen
aus einem Gasöl, das geradkettige und nichteeradkettige
Kohlenwasserstoffe mit 10 bis 20, insbesondere 13 bis 18 Kohlenstoffatomen enthält, in
der Dampfphase bekannt. Nach diesem Verfahren erfolgt die Abtrennung durch Adsorption der gerad-'-■ettigen
Kohlenwasserstoffe an einem Molekularsieb mit einer Porenweite von 5 A bei erhöhter Temperatur
und unter erhöhtem Druck, Einleiten eines Spülniittefs, das überwiegend aus geradkettigen Kohlenwasserstoffen,
die ein geringeres Molgewicht als die leichtesten Anteile im zu trennenden Beschikkungsgemisch
besitzen, besteht, bei einem gegenüber der Adsorptionsstufe herabgesetzten Druck und im
Gegenstrom zur Beschiokungsrichtung, Einleiten eines Desorptionsmittels, das die gleiche Zusammensetzung
wie das Spülmittel aufweist, im Gegenstrom zur Beschickungsrichtung und unter einem gegenüber
der Adsorptionsstuie erhöhten Druck, bis 70 bis 90 Gewichtsprozent des in den Poren des Molekularsiebs
adsorbierten geradkettigen Anteils der Beschickung entfernt sind, und Abtrennung der desorbierten
geradkettigen Kohlenwasserstoffe vom Desorptionsmittel.
Es ist ferner aus der US-PS 33 95 097 ein Verfahren bekannt, bei dem man die Desorption in zwei getrennten
Stufen durchführt und in der 1. Desorptionsstufe einen Kohlenwasserstoff bzw. ein Kohlenwasserstoffgemisch,
dessen bzw. deren Molgewicht im Bereich der untersten fünf C-Zahlen des zu trennenden
Kohlenwasserstoffgemischs liegt. In der 2. Stufe wird dann mit einem Desorptionsmittel, das 1 bis 4
C-Atome weniger als der leichteste Anteil der zu trennenden Beschickung hat, gearbeitet.
Ein ähnliches, aus der US-PS 33 70 002 bekanntes Verfahren bezieht sich auf die Durchführung der
Desorption in zwei verschiedenen Stufen. In der 1. Stufe wird ein Desorptionsmittel benutzt, das kleine
Anteile eines geradkettigen Kohlenwasserstoffs enthält, die in der 2. Stufe eines vorangehenden Zyklus
aus den Poren des Molsiebs entfernt worden waren. Dieses 1. Desorptionsmittel verdrängt die adsorbierten
geradkettigen Kohlenwasserstoffe aus den Siebporen. In der nachfolgenden 2. Stufe werden die restlichen
adsorbierten Kohlenwasserstoffe unter Verwendung frischen Desorptionsmittels aus den Poren
entfernt. Der Abstrom aus der 2. Stufe wird schließlich als 1. Desorptionsmittel in der 1. Stufe eines
nachfolgenden Desorptionszyklus verwendet.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des aus der US-PS 33 73 103 bekannten Verfahrens und ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Spül- und Desorpticnsstufe mit einem Gemisch geradkettiger Kohlenwasserstoffe,
das zu 60 bis 90 Volumprozent aus wenigstens einem geradkettigen Kohlenwasserstoff
mit 5 bis 7 Kohlenwasserstoffatomen weniger als der leichteste geradkettige Anteil <les Beschickungsgemischs
und zu 10 bis 40 Volumprozent aus wenigstens einem geradkettigen Kohlenwasserstoff mit 1
bis 3 Kohlenstoffatom(en) weniger als der leichteste geradkettige Anteil des Beschickungsgemischs be- ίο
steht, durchgeführt wird.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich zur Verarbeitung von hochsiedenden Erdölfraktionen im Bereich
des Gasöis, deren Siedetemperaturen also zwischen 163 und 354° C liegen und die geradkettige
C10- bis Cg-Kohlenwasserstoffe, insbesondere geradkettige
C13- bis G^-Kohlenwasserstoffe in relativ groben
Mengen von etwa 15 Gewichtsprozent und mehr enthalten.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich besonders zur Herstellung von hochreinen Normalparaffinen in
ausgezeichneten Ausbeuten auf rasche, wirksame und wirtschaftliche Weise.
Unter »geradkettigen« Kohlenwasserstoffen sind aliphatische oder acyclische oder offenkettige Kohlenwasserstoffe
gemeint, die keine Seitenketten besitzen. Beispiele geradkettiger Kohlenwasserstoffe
sind die η-Paraffine, die n-Olefine, einfach- oder mehrfach ungesättigte Olefine einschließlich der geradkettigen
Acetylenkohlenwasserstoffe. Die »nichtgeradkettigen Kohlenwasserstoffe« umfassen die aromatischen
und naphthenischen Kohlenwasserstoffe sowie die isoparaffinischen oder isoolefinischen
Kohlenwasserstoffe.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignet'sich
ein selektives Molekularsieb-Adsorptionsmittel wie Calcium-Aluminosiliikat, insbesondere Natrium-Calcium-AIuminosilikat,
das unter der Bezeichnung Molekularsieb Typ 5 A oder 5 A-45 gehandelt wird. Die Kristalle dieses Calcium-Aluminosilikats haben
eine Porenweite von etwa 5 A, die groß genug ist, um geradkettige Kohlenwasserstoffe, wie die n-Paraffine
und n-Olefine, eintreten zu lassen und die nichtgeradkettigen Kohlenwasserstoffe, d. h. naphthenische,
aromatische, isoparaffinische und isoolefinische Kohlenwasserstoffe, nicht eintreten zu lassen.
Das selektive Adsorptionsmittel ist in verschiedenen Größen, z. B. in Gestalt von Extrudat mit
Durchmessern von 3,175 oder 1,587 mm, oder als feinteiliges Pulver, das eine Körnung im Bereich von
0,5 bis 5,0 Mikron besitzt, erhältlich. Für oie Zwecke der Erfindung kann dieses Adsorptionsmittel jede geeignete
Form oder Gestalt haben, z. B. körnig, kugelförmig oder mikrosphäroidisch sein.
Das Verfahren der Erfindung wird in der Dampfphase und im wesentlichen unter isothermischen Bedingungen
durchgeführt. Die im Einzelfall zu wählenden Betriebsbedingungen richten sich nach der
Art des in die Adsorptionszone eingeführten Beschickungsguts, der Kohlenstoffzahl des Beschikkungsguts
und des gewünschten Produkts, der Verteilung dieser Kohlenstoffzahlen innerhalb dieses Bereichs,
dem Gehalt des Beschickungsguts an geradkettigem Kohlenwasserstoff sowie an olefinischen,
Schwefel-, Stickstoff- und aromatischen Verbindungen. Das Beschickungsgut sollte vorzugsweise niedrigen
Gehalt an Olefinen, Schwefel, Stickstoff sowie Aromaten aufweisen, und diese Verunreinigungen
kann man in an sich bekannter Weise leicht entfernen oder auf das zulässige Maß herabsetzen, z. B. durch
milde Hydrierung oder milde katalytische Reformierung Außerdem sollte das Beschickungsgut im wesentlichen
frei sein von den niederen Kohlenwasserstoffen im Bereich von C1 bis C9, da die leichten
Kohlenwasserstoffe die Rückgewinnung des Desorptionsmittels erschweren.
Die Zeichnung zeigt ein schematisches Fließbild einer Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung
stellen die Gefäße 14, 14A und 145 den gleichen Molekularsiebbehälter in drei verschiedenen
Phasen des Verfahrensablaufs dar.
In der Zeichnung wird ein Dampfphasengemisch relativ hochmolekularer nichtgeradkettiger und geradkettiger
Kohlenwasserstoffe über die Leitungen 10 unü 12 dem unteren Ende des Adsorptionsgefäßes 14
zugeführt, in dem eine erhöhte Temperatur und überatmosphärischer
Druck herrscht, und das ein Bett aus synthetischem Calcium-Natriumaluminosilikat mit
einer Porenweite von 5 A enthält. In dem Adsorptionsgefäß 14 werden die geradkettigen Komponenten
des Beschickungfgemischs von dem selektiven Adsorptionsmittel
adsorbiert. Am Austritt des Gefäßes 14 zieht man über Leitung 16 ein behandeltes Gemisch
ab, das nunmehr eine wesentlich geringere Menge an geradkettigen Kohlenwasserstoffen enthält,
sowie Desorptionsmittel, das aus einer vorausgegangenen Desorptionsstufe noch im Molekularsieb vorhanden
war. Dieses Gemisch wird der Fraktionierkolonne 18 zugeleitet, aus der durch Leitung 21 ein
nichtgeradkettiger Kohlemvasserstoffstrom abgezogen wird, der als Brennstoff einem nicht abgebildeten
Lagerbehälter zugeführt werden kann. Aus der Fraktionierkolonne 18 wird ferner durch Leitung 19 ein
Desorptionsmittelstrom abgezweigt, der über Leitung 23 in die Desorptionsmittelbeschickungsleitung 40 zurückgeführt
werden kann. Das in dem Adsorptionsablauf enthaltene Desorptionsmittel stammt aus dem
vorangegangenen Arbeitszyklus, in dem während der Desorption ein Teil des Desorptionsmittels vom Molekularsieb
nach Entfernung der höhe.rmolekularen geradkettigen Komponenten adsorbiert wurde.
Bei Beendigung der Adsorptionsstufe, die im folgenden ausführlicher beschrieben wird, wird die Beschickung
des Adsorptionsgefäßes 14 durch Leitung 10 eingestellt. In der Druckentlastungsstufe wird der
Druok im Gefäß 14 A über die Leitungen 26, 27 und 28 verringert, und der Spülmittelsammler 54 wird
auf annähernd atmosphärischem Druck gehalten. Wenn das Gefäß 14/T in der Druckentlastungsstufe
den gewünschten niedrigen Druck hat, beginnt die Spülstufe. In der Spülstufe wird ein Spülmittelstrom
über die Leitungen 40, 42 und 44 im Gegenstrom zu der Beschickung 10 in das Gefäß 14 A eingeleitet,
während der Spülmittelablauf aus dem Gefäß 14 Λ durch die Leitungen 26, 27 und 28 in den Spülmittelsammler
54 geht. Nach Beendigung der Spülstufe beginnt die Druckmittelbeaufschlagungsstufe.
In der Druckmittelbeaufschlagungsstufe wird die Zufuhr von Spülmittel, das die gleiche Zusammensetzung
wie das Desorptionsmittel hat, zum Gefäß 14 A über die Leitung 44 fortgesetzt, um den Druck
in dem Gefäß auf den gewünschten Desorptionsdruck zu erhöhen. Ist der gewünschte Desorptionsdruck im
Gefäß 14 A erreicht, beginnt die Desorptionsstufe.
In der Desorptionsstufe wird das Desorptionsmittel in der Dampfphase durch die Leitungen 40, 42 und
43 in das Adsorptionsgefäß B 14 geleitet, das die geradkettigen Kohlenwasserstoff-Komponenten enthält,
die an dem selektiven Adsorptionsmittel adsorbiert wurden. Das Desorptionsmittel strömt dabei
wiederum entgegengesetzt zur Strömungsrichtung Her
Beschickung während der Adsorptionsstufe.
Eine Führung des Desorptionsmittels im Gegenstrom (d.h. entgegengesetzt zu der Strömungsrichtung,
die in dem Gefäß während der Adsorption herrscht) ist äußerst erwünscht, weil sie die Entfernung
der adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe aus dem selektiven Adsorptionsmittel fördert.
Der erhaltene Desorptionsablauf wird aus Gefäß 14 B durch Leitung 36 abgezogen und durch die Leitungen
38 und 39 der Fraktionierkolonne 60 zügeführt, in der das Desorbat und das Desorptionsmittel
getrennt zurückgewonnen werden. Die adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe werden aus der
Fraktionierkolonne 60 durch Leitung 64 entnommen. Das Desorptionsmittel wird durch Leitung 62 entnommen
und der Leitung 40 zur Wiederverwendung zugeführt.
Nach Beendigung der Desorptionsstufe wird das Gefäß 14 B druokentlastet, um den in der Adsorptionsstufe
angewandten niedrigeren Druck zu erreieher., und der Kreislauf beginnt von vorn, indem
man eine weitere Menge frischer Beschickung über die Leitungen 10 und 12 in Gefäß 14 einleitet.
Die jeweils angewandte Adsorptionstemperatur richtet sich nach der Art des Beschickungsguts, dessen
C-Zahlen und dem gewünschten Bereich der aus dem Beschickungsgut zu gewinnenden geradkettigen
Kohlenwasserstoffe. Die Adsorption muß jedoch bei einer über dem Taupunkt des dampfförmigen Beschickungsstromes
liegenden Temperatur durchgeführt werden, um die Oberflächenadsorption der nicht zu adsorbierenden Kohlenwasserstoffe an dem
selektiven Adsorptionsmittel möglichst gering zu haiten und um das Zurückhalten von Beschickungsmaterial
im Molekularsieb einzuschränken. Ein weiteres Erfordernis, das die obere Temperaturgrenze während
der Adsorption bestimmt, besteht darin, daß ein Kracken der Beschickung vermieden werden muß.
Unter Berücksichtigung dieser unteren und oberen Temperaturgrenzen wurde gefunden, daß Temperatüren
zwischen etwa 300 und 360° C in der Adsorptionsstufe eine ausgezeichnete Trennleistung ergeben.
Während der Adsorption muß das Adsorptionsgefäß auf einem über dem atmosphärischen Druck
liegenden Druck gehalten werden, damit das selektive Adsorptionsmittel eine zusätzliche Menge geradkettiger
Kohlenwasserstoffe in der Adsorptionsstufe adsorbieren kann. Es wurde gefunden, daß man eine
rasche Adsorption der adsorbierbaren Komponenten des Beschickungsstroms durch das selektive Adsorptionsmittel
erzielt, wenn man das Adsorptionsgefaß während der Adsorptionsstufe unter einem Druck
von 0,70 bis 3,52 atü hält.
Das Beschickungsgut wird mit einer bestimmten Geschwindigkeit so lange in das Adsorptionsgefäß
eingeleitet, bis das selektive Adsorptionsmittel mit den geradkettigen Kohlenwasserstoffen beladen ist. Die
Einleitung des Beschickungsguts wird vorzugsweise bis über den Punkt hinaus fortgesetzt, an dem die
geradkettigen Kohlenwasserstoffe der Beschickung beginnen, in den Adsorptionsablauf (den nichtädsorbierten
Teil der Beschickung) »durchzubrechen«. Die
Einleitung des Beschicküngsguts in das Adsorptionsgefäß wird vorzugsweise beendet, wenn das Adsorptionsmittel
mit etwa 0,5 bis 1S Gewichtsprozent an η-Paraffinen überladen ist.
Diese Überladung des Siebs mit η-Paraffinen ist definiert durch die folgende Beziehung:
n-Paraffin-Uberladung
(Gewichtsprozent) =
P-P
P<- = Gew'cht de/ wahrend JfJ Adsorptionsstufe
'" dffi s Adsorptionsgefaß eingeführten n-Haratnnc
und
pR = Gesamtgewicht der während der Druckentlastungs-,
Spül- und Desorptionsstufen aus (jem Adsorptionsgefäß gewonnenen n-Paraffine
sind. Die Ausnutzung des selektiven Adsorptionsmittels
mit maximalem Wirkungsgrad ist ein wesentlicher Faktor für das erfindungsgemäße Verfahren,
*5 da sie die unvollständige Desorption der adsorbierten
geradkettigen Kohlenwasserstoffe in der nachfolgenden Desorptionsstufe ausgleicht.
Nach Beendigung der Adsorptionsstufe wird der Druck des Adsorptionsgefäßes in einer Druckentlastungsstufe
auf einen Wert, der unter dem Adsorptionsdruck liegt, gesenkt. Diese Druckentlastungsstufe
ist notwendig, um einen Teil der Oberflächenadsorbierten nichtgeradketügen Kohlenwasserstoffe
aus dem selektiven Adsorptionsmaterial zu entfernen und auch die Entfernung eines Teils des nichtadsorbierten
Beschickungsmaterials aus dem Adsorptionsgefäß, insbesondere aus den Hohlräumen des selektiven
Adsorptionsmittels, einzuleiten und gleichzeitig den Verlust an adsorbierten geradkettigen Kohlen-Wasserstoffen
aus den Siebporen möglichst gering zu halten.
Die Druckentlastungsstufe ist beendet, wenn der Adsorptionsdruck auf etwa atmosphärischen Druck
gesunken ist und zweckmäßig zwischen 0 und 0,70 atü liegt. Die Druckentlastung wird praktisch
bei den gleichen Temperaturen durchgeführt, wie sie in der Adsorptionsstufe angewandt wurden.
Nach Beendigung der Druckentlastungsstufe beginnt eine Spülstufe, wobei als Spülmittel ein dampfförmiger
Strom des als Desorptionsmittel dienender Materials verwendet wird. Die Spülstufe wird be
praktisch der gleichen Temperatur wie die Adsorp tions- und Druckentlastungsstufe und bei dem in de
Druckentlastungsstufe erreichten reduzierten Drucl durchgeführt. In dieser Spüistufe wird ein Strom de
dampfförmigen Desorptionsmittels in das Adsorp tiönsgefäß eingeleitet, und zwar in ein.r Strömung«
richtung, die der der BeschickungsricMung entgegen gesetzt ist. Das Spülmittel entfernt den restlichen Ar
teil des Beschiokungsgutes aus dem Adsorption; gefäß Und die oberflächenädsorbierteh nichtgerac
kettigen Komponenten aus dem selektiven Adsorf tionsmittel. In der Spülsrufe ist es für die wirkung;
volle Betriebsweise notwendig, das Spülmittel i dampfförmigem Zustand zu halten, die stündlicr
RäumströmungsgeschwrndigkeSt des dampfförmige Spülmittels soll diöJei Zwischen 50 Und IÖOO (Räufl
teile Dampf pro Stunde pfo Raumteil Adsorption
mittel) und das Spülgasvolumen zwischen 0,1 und 10 Raumteilen liegen, während das Verhältnis von
Spülmittelströmungsgeschwindiigkeit zu Spülmittelvolumen zwischen 40 : 1 und 7000 : 1, vorzugsweise
zwischen 50 und 3500 : 1, beträgt, um die Entfernung der in den Poren adsorbierten geradkettigen Komponenten
des Beschickungsstromes möglichst niedrig zu halten und eine möglichst weitgehende Entfernung
der oberflächenadsorbierten und der im Adsorptionsmittelbett festgehaltenen unerwünschten Komponenten
zu erreichen. Der Ausdruck »Spülmittelvolumen« bezeichnet die Spülmittelmenge im Spülablauf je
Arbeitszyklus und entspricht einem Dampfvolumenaustausch (unter Spülbediagungen) des von dem Siebbett
eingenommenen Gesamtvolumens. Eine äußerst wirkungsvolle Arbeitsweise erzielt man unter Anwendung
einer stündlichen Dampfraumströmungsgeschwindigkeit des Spülmittels von 170 bis 680 und
eines Spülmittelvolumens von 0,2 bis 6,0 sowie eines Verhältnisses der Spülmittelgeschwindigkeit zum
Spülmittelvolumen von wenigstens 50: 1, wenn ein
η-Paraffin von außergewöhnlich hoher Reinheit hergestellt werden soll. Der Ablauf aus der Spülstufe,
bestehend aus Spülmittel, nichtadsorbiertem Beschickungsmaterial
und obernächenadsorbierten Komponenten des Beschickungsmaterials, sowie einem geringen
Anteil adsorbierter η-Paraffine, die durch das Spülmittel ai-s den Siebporen entfernt wurden, wird
über die Leitung für Frischbeschickung in das Adsorptionsgefäß zurückgeführt. Eine derartige Führung
des Spüiablaufs ermöglicht erneute Adsorption der geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten
der Beschickung, die in der Spülstufe herausgespült wurde, durch das Moleikularsieb. Außerdem gehen
die in dem Spülablauf enthaltenen η-Paraffine dem Verfahren nicht verloren.
Nach Beendigung der Spülstufe wird der Druck des Gefäßes wieder auf den Desorptionsdmok erhöht,
der zweckmäßig zwischen 0,8 und 5,3 atü, vorzugsweise zwischen 0,07 und 1,8 atü oberhalb des höchsten
Druckes liegt, der in dem Molekularsiebgefäß während der Adsorptionsstufe herrschte. Diese Druckbeaufschlagungsstufe
ist notwendig, um eine schnellere Desorption der in den Poren adsorbierten, geradkettigen
Kohlenwasserstoffe von dem Adsorptionsmittel zu ermöglichen und die Entfernung dieser
Komponenten aus dem Molekularsieb mit Hilfe des Desorptionsmittels in der Desorptionsstufe zu erleichtern.
Der Desorptionsmitteldruck wird erreicht, indem man den Spülablaufstrom zum Spülmittelsammler
über Leitung 28 absperrt und gleichzeitig die Spülmittelzufuhr zum Adsorptionsgefäß fortsetzt.
Das Desorptionsmittel strömt in das Adsorptionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von 0,25 bis 3 Raumteilen
Flüssigkeit pro Stunde, um die in den Poren adsorbierten geradkettigen Kohlenwaserstoffe aus
dem Molekularsieb zu entfernen. Der Desorptionsablauf, der aus einem Gemisch von desorbierten geradkettigen
Kohlenwasserstoffen und Desorptionsmittel besteht, wird aus dem Adsorptionsgefäß abgezogen und dann zur Gewinnung des Desorptionsmittels
und der desorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe fraktioniert,
teile Dampf pro Stunde pro Raumteil Adsorptions-
teile Dampf pro Stunde pro Raumteil Adsorptions-
Das in der Desorptionsstufe angewandte Desorptionsmittel
hat die gleiche Zusammensetzung wie das Spülmittel. Die Verwendung derselben Kohlenwasserstoff-Zusammensetzung
als Spülmittel und Desorptionsmittel vereinfacht die verfahrenstechnische Durchführung.
Die Wahl des Desorptionsmittels für das erfindungsgemäße Verfahren hängt weitgehend von der
Zusammensetzung des Beschickungsguts und der gewünschten C-Zahl-Verteilung des Endprodukts ab.
Ein Unterschied in der C-Zahl von 1 bis 3 für die schwere Desorptionsmittelkomponente und 5 bis 7
für die leichte Desorptionsmittelkomponente zur
ίο leichtesten Komponente der frischen Beschickung erlaubt
wirksame und kurzzeitige Desorption in dem erfindungsgemäßen Verfahren. Ein zusätzlicher und
unerwarteter Vorteil besteht darin, daß während der Spülstufe von den adsorbierten geradkettigen KohlenwasserstoiTkomponenten
weniger aus den Siebporen entfernt werden. Bei der Behandlung eines C^-bisC^-Beschickungsgutes hat sich ein Spül-bzw.
Desorptionsgemisch, das zu etwa 20 Volumprozent aus n-Undecan und 80 Volumprozent aus n-Heptan
besteht, als besonders vorteilhaft erwiesen. Bei der Verarbeitung schwererer Ausgangsmaterialien, d. h.
solcher mit Kettenlängen von C14 bis C20, wurde gefunden,
daß ein Desorptionsmittelgemisch aus 20 bis 40 Volumprozent Cn-C13 geradkettigen Kohlen-Wasserstoffen
und 60 bis 80 Volumpozent C7-Ca geradkettigen
Kohlenwasserstoffen ausgezeichnete Ergebnisse ergibt.
Wegen des Zeitaufwandes für die Entfernung der adsorbierten Komponenten aus den Siebporen war
bei den bisher bekannten Verfahren die gesamte Verfahrensdauer weitgehend durch die Desorptionsstufe
bestimmt. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht eine Verbesserung früherer Verfahren vor durch die Korn
bination folgender Maßnahmen:
a) Einsatz eines dampfförmigen Desorptionsmittelgemischs,
das selbst aus einem adsorbierbaren n-Paraffin-Gemisch besteht,
b) eine Geschwindigkeit des Desorptionsmitteigemischs
von 0,25 bis 3 Raumteilen Flüssigkeit und
c) Beendigung der Desorptionsstufe, wenn noch 10
bis 30 Gewichtsprozent der miniporenadsorbierten geradkettigen Kohlenwaserstoffe in den Siebporen
zurückbleiben.
Eine derartige Kombination verbessert die Desorption der adsorbierten geradkettigen Komponenten
aus den Siebporen wesentlich. Es wurde gefunden, daß bei einer Descrptionstemperatur von etwa
346° C und mit einem Desorptionsmittelgemisch vor 80 Volumprozent n-Heptan und 20 Volumprozen'
n-Undecan zur Desorption von n-C13-C20-Kompo
nenten aus den Molekiilarsiebporen mit einer Geschwindigkeit
des Desorptionsmittels von etw< 1,5 Räumteüen flüssiges Desorptionsmittel pn
Stunde und Volumeneinheit Adsorptionsmittel dii adsorbierten Komponenten zu 80 bis 90 % innerhall
von 50 bis 55 Minuten entfernt werden, bei eine Raumströmungsgeschwindigkeit von 0,6 beträgt dl·
entsprechende Zeit 100 bis 108 Minuten.
In der Desorptionsstufe erfolgt die Zufuhr des De sorptionsmitteis zur Adsorptionszone im Gegenstron
zum Beschickungsstrom., der vorzugsweise von untei nach oben strömt. Durch diese Arbeitsweise werdei
die leichteren geradkettigen Kohlenwasserstoffe, di während der Adsorptionsstufe im Adsorptionsmitte
adsorbiert wurden, zuers;t desorbiert und unterstütze ihrerseits das Desorptionsmittel beim Desorbieren de
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adsorbierten schwereren geradkettigen Kohlenwasserstoffe, die sich näher am Desorptionsausgang des Gefäßes
befinden. Eine Beendigung der Desorptionsstufe kurz vor der praktisch vollständigen Entfernung
der adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe aus den Siebporen ermöglicht eine Verkürzung der
Desorptionszeit um etwa 25 bis 8O°/o. Außerdem läßt sich der Durchsatz des Beschiokungsmaterials wesentlich
erhöhen, wodurch mehr Beschickungsmaterial je Betriebstag verarbeitet und mehr Produkt erhalten
werden kann.
Bei Beendigung der Desorptionsstufe wird der Druck im Adsorptionsgefäß auf den Adsorptionsdruck gesenkt, und der Arbeitszyklus beginnt von
vorn.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im wesentlichen ein zeitlich gesteuerter, zyklischer Prozeß.
Man hat gefunden, daß in Fällen, in denen eine relativ lange Desorptionszeit notwendig ist, gute Ergebnisse
erzielt werden, wenn die Adsorptionsstufe in etwa ]/a der gesamten Verarbeitungszeit bewältigt
wird und die restlichen 2/s auf die übrigen Verfahrensstufen, nämlich Druckentlastung, Spülung, Druckbeaufschlagung,
Desorption und erneute Druckentlastung, entfallen. Zur Gewinnung der geradkettigen
Kohlenwasserstoffe aus Gasölen hat sich im allgemeinen die folgende Zeiteinteilung als vorteilhaft erwiesen:
Adsorption 28,5 Min., Druckentlastung 0,5 Min., Spülung 0,5 Min., Druckbeaufschlagung
0,5 Min., Desorption 55,5 Min., das ergibt eine Gesamtdauer des Arbeitszyklus von 85,5 Min.
In bestimmten Fällen, in denen die Eigenschaften des Beschickungsguts, die C-Zahl-Verteilung der geradkettigen
Kohlenwasserstoffe, das verwendete Desorptionsmittel usw., sehr kurze Desorptionszeiten
bedingen, ist es vorteilhafter, die Adsorptionstufe in etwa der Hälfte der gesamten Verarbeitungszeit
durchzuführen und die andere Hälfte der Zeit für die restlichen Arbeitsstufen zu verwenden.
Während der Adsorptionsstufe sind die in der Zeichnung angedeuteten Ventile in den Leitungen 26, 36,
41, 43 und 44 geschlossen. Am Ende der Desorptionsstufe wird das Ventil in Leitung 41 geöffnet.
Gleichzeitig wird das Ventil in Leitung 26 geöffnet, um den Druck im Adsorptionsgefäß 14 A (in der
Spülstufe) zu vermindern. Sodann wird das Ventil in Leitung 44 geöffnet, um einen Strom des Desorptionsmittels
für die Spülstufe in das Gefäß 14 A eintreten zu lassen.
Bei Beendigung der Spülstufe wird das Gefäß durch das zuströmende Desorptionsmittel wieder
unter Druck gesetzt, bis der Desorptionsdnick erreicht ist. Die Ventile in den Leitungen 41 und 44
werden nun geschlossen, und die Ventile in den Leitungen 43 und 36 werden praktisch gleichzeitig mit
dem Schließen der Ventile in den Leitungen 41 und geöffnet. Am Ende der Desorptionsstufe werden
die Ventile in den Leitungen 43 und 36 geschlossen. Diese Reihenfolge der Ventilbetätigung ermöglicht
eine Erhöhung der Ausbeute an hochreinen n-Paraffinen,
ohne daß das Molekularsieb durch die Drudkschwankungen während dieses Teils des Arbeitszyklus
beschädigt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Eine hydrierte Gasölfraktion mit einer Siedelage von 260 bis 301° C und einem Gehalt von 22,1 Gewichtsprozent
geradkettigen C^-C^-Kohlenwasser
stoffen wurde bei einer Temperatur von 346" C unc einem Druck von 0,84 atü mit einer Beschickur.gs·
geschwindigkeit von 1655 g/h dem unteren Ende
eines Adsorptionsgefäßes zugeführt, das HW cm lanj
war und einen Durchmesser von 7,62 cm sowie einer Rauminhalt von 5,66 1 aufwies und 3,95 kp Molekularsiebtyp
5A-45 in Gestalt von Exirudat mii 1,587 mm Durchmesser enthielt. Am anderen Ende
ο des Gefäßes wurde ein Adsorptionsablauf gewonnen
der 79,0 Gewichtsprozent nichtgeradkettige C,.,-C1K-Kohlenwasserstoffe,
2,2 Gewichtsprozent geradk'ettige Ci.rCiH"K°hlenwasserstoffe und 18,8 Gewichtsprozent
des Desorptionsmittelgemischs enthielt. Der erhaltene Adsorptionsablauf wurde fraktioniert, und
dabei die nichtgeradkettigen C,.rC1N-Kohlenwasserstoffe
in einer Ausbeute von 79,7 Gewichtsprozent, bezogen auf die frische Beschickung, gewonnen. In
dem Adsorptionsgefäß adsorbierte das Adsorptionsso mittel die geradkettigen KohlenwasserstofTkomponenten
der Beschickung in dem Ausmaß, daß nach etwa 28,5 Minuten des Adsorptionszyklus das Adsorptionsmittel
mit den geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten gesättigt war. Der Zufluß der Be-Schickung
zur Adsorptionszone wurde fortgesetzt, bis nach einer Gesamtzeit von 33,0 Minuten eine
10°oige Überladung mit geradkettigem Kohlenwasserstoff eingetreten war. Danach wurde der Zustrom
des Beschickungsmittels zum Adsorptionscefäß unterbrachen und das Gefäß innerhalb von 0,5 Minuten
auf 0,07 atü entspannt. Nach Erreichen des reduzierten Spüldruckes wurde ein Spülstrom des dampfförmigen
Desorptionsmittelgemischs, das zu 10 Volumprozent aus n-Undecan und zu 90 Volumprozent aus
n-Heptan bestand, in das Adsorptionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von 580 Raumteilen Dampf pro
Stunde und pro Raumteil des Adsorptionsmittels und im Gegenstrom zur Richtung des Beschickungsguts
eingeleitet. Die Spülmittelzufuhr wurde 0,5 Minuten lang fortgesetzt, wobei 5 Raumteile Spülmittel verwendet
wurden. Das Verhältnis der stündlichen Dampfraumströmungsgeschwindigkeit des Spülmittels
zum Volumen des Spülmittels betrug 116:1. Der Spulablauf bestand zu 18,4 Gewichtsprozent aus
obernächenadsorbierten Stoffen, 68,2 Gewichtsprozent
Spülmittel und 13,4 Gewichtsprozent in den Poren adsorbierten geradkettigen C13-Clg-Kohlenwasserstoffen.
trat mit 8940 g pro Stunde aus und wurde dann durch einen gekühlten Sammler geleitet,
so um die Temperatur und den Druck auf 32° C und
0,07 atü zu vermindern.
Nach der Spülzeit wurde der Strom des Spülablaufs aus dem Adsorptionsgefäß abgestellt.
Das Desorptionsmittelgeinisch, das die gleiche Zusammensetzung
wie das zuvor beschriebene Spülmittel hatte, wurde im Dampfzustand bei 346° C in das
Adsorptionsgefaß in der gleichen Richtung wie das Spülmittel mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Raumteuen
Flüssigkeit pro Stunde und Raumeinheit des »ο Adsorptionsmitteis eingeleitet, um das Gefäß auf den
Desorptionsdnick von 1,41 atü zu bringen. Diese Uruckbeaufschlagung ist in 0,5 Minuten beendet. Die
-i-uleitung des Desorptionsmittelgemischs wurde für
die restlichen 64,5 Minuten der Desorptionsperiode fongesetzt. Es wurde ein Desorptionsablauf erhalten,
eier bei der nachfolgenden Trennung folgende Fraktionen
ergab: 2,7 Gewichtsprozent geradkettige C13-CIH-kohlenwaserstoffe,
bezogen auf frisches Be-
schickungsmaterial, 97,3 Gewichtsprozent Dcsorptionsmittelgemisch,
bezogen auf die gesamte Desorptionsmittelbeschickung (einschließlich Spülung).
Der Zustrom des Desorptionsmitteigemischs zum Adsorptionsgefäß wurde abgebrochen, als 1K)"'» der
in den Poren adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe aus den Siebporen entfernt waren. Das geradkettige
Cj.j-C^-Kohlenwaserstottprodukt hatte
eine Reinheit von 97,8 Gewichtsprozent und wurde in einer Ausbeute von 80,0 Gewichtsprozent erhallen,
bezogen auf den Anteil geradkettiger Kohlenwasserstoffe im Beschickungsmaterial. Der Siebausnutzungswert
betru ■ 0,667 kp von geradkettigem C^.j-C^-KohlenwasserstofTprodukt pro Tag pro kg des
Molekularsiebs, das bedeutet 27" oigen Zuwachs gegenüber
dem im unten folgenden Verglcichsbeispiel A genannten Wert.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Abweichung, daß die Zusammensetzung des
Desorptionsmitteigemischs 20 Gewichtsprozent n-Undecan und 80 0Zo n-Heptan betrug. Die Überladung
mit geradkettigem Kohlenwasserstoff in der Adsorptionsperiode betrug 10°'» und die Desorption der geradkettigen
Kohlenwasserstoffe in der Desorptionsperiode betrug 900A,. Als Siebausnutzungswert wurden
0,772 kp η-Paraffine pro kp des Molsiebs und pro Tag erreicht, das ist ein Anstieg von 47" ο gegenüber
dem Vergleichsbeispiel A. Die Reinheit des C1:)-Cls-Produkts betrug 97,8° o.
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde wiederholt und dahingehend geändert, daß als Desorptionsmittel
ein Gemisch aus 30 Gewichtsprozent n-Undecan und 70° ο n-Heptan verwendet wurde.
Die Überladung in der Adsorptionsperiode belief sich auf 10 0Zo, und die Desorption in der Desorptionsperiode
betrug 90°/o. Als Siebausnutzungswert wurden 0,876 kp η-Paraffine pro kp des Molsiebs und
Tag erreicht, das ist ein Anstieg um 670Zo über dem
in Vergleichsbeispiel A genannten Wert. Die Reinheit des Cn-C18-Produkts betrug 97,80Zo.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, und zwar mit einem zu 100% aus n-Heptan bestehenden Desoiptionsmittel. Die Überladung und
die Desorption betmsen !00Zo bzw. 900Zs. Der Siebausnutzungswert war 0,525 kp η-Paraffine pro kp des
Molsiebs und Tag, und die Produktreinheit betrug 97,9 «/ο.
Die obigen Beispiele 1 bis 3 zeigen, daß man mit der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der dort beschriebenen Weise in der Lage ist, verbesserte Siebausnutzungswerte zu erhalten, die dazu
führen, daß man unter Verwendung eines üblichen Desorptionsmittels mehr geradkettiges Kohlenwasserstoffprodukt
pro Tag herstellen kann, als mit früheren Verfahren.
Wie gefunden werdc.i konnte, hat die Verwendung
von mehr als 40 Volumprozent des schweren in dem aus dem leichten geradkettigen Kohlenwasserstofl
bestehenden Desorptionsmittels nur eine kleine Verbesserung in der Desorptionsgeschwindigkeit der im
Sieb adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten der Beschickung zur Folge. Außerdem
führt der schwere geradkettige Kohlenwasserstoff in größerer Konzentration zu vermehrten Verlusten des
in den Poren adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffs während der Spülperiode. Oberhalb von 400Zo
nimmt dieser Spülverlust steigend zu und setzt dadurch die Prozeßleistung herab und erfordert umfangreichere
Rückleitungseinrichtungen und schränkt die gesamte Siebausnutzung ein.
Die Verwendung von weniger als 100Zo der schweren
geradkettigen Kohlenwasserstoffe im Desorptionsmittel sollte vermieden werden, da die geringere Desorptionsgeschwindigkeit
zu einem v/esentlichen Abfall der gesamten Siebausnutzung führt.
Es ist überraschend, daß der Zusatz kleinerer Anteile eines höhersiedenden geradkettigen Kohlenwasserstoffs
zu einem aus niedrigersiedendem geradkettigen Kohlenwasserstoff bestehenden Desorptionsmittel
zu einer unerwarteten Verbesserung der Trennleistung des Prozesses führt. Es wäre vielmehr zu erwarten
gewesen, daß ein solcher Zusatz lediglich einen nominellen Anstieg der Desorptionsgeschwindigkeit
ergibt. Die durch den steilen Anstieg derSiebausnutzungen
wiedergegabenen tatsächlichen Desorption-geschwindigkeiten
sind erheblich höher, als man aus den Werten für reine C7- und Cn-Desorptionsmittel
zu erwarten hätte.
Aus dem Zusatz eines nur kleinen Anteils von höhersiedenden gcradkettigen Kohlenwasserstoffen
zu dem aus niedrigersiedendem geradkettigem Kohlen-
wasserstoff bestehenden Desorptionsmittel ergibt sich
ein weiterer Vorteil. Im Verfahren der Erfindung wird der Spülstufenablauf aus dem Adsorptionsgefäß
durch einen Sammler geleitet und mit der frischen Beschickung während der Adsorptionsstufe in das Adsorptionsgefäß
geschickt. Die Anwesenheit des größeren Anteils der niedrigersiedenden geradkettigen
Kohlenwasserstoffe im Desorptionsmittel, das während der Spülperiode auch als Spülmittel dient, trägt
dazu bei, den Taupunkt der frischen Beschickung, die vor der Einleitung in das Adsorptionsgefäß verdampft
wird, herabzusetzen. Diese Senkung des Taupunkts der frischen Beschickung erlaubt es, das Beschikkungsmaterial bei niedrigeren Temperaturen zu verdampfen und vermeidet unerwünschte thermische
Nebenreaktionen wie Cracken und Polymerisation, die gewöhnlich mit dem Erhitzen von schweren Erdölfraktionen auf relativ hohe Temperaturen, d. h. ir
der Größenordnung von etwa 343° C und mehr, verbunden sind. Der größere Anteil des niedrigsieden-
den geradkettigen Kohlenwasserstoffs im Desorptionsmittel erleichtert es, das Desorptionsmittel zu destillieren, zurückzugewinnen und zu verdampfen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Abtrennung von geradkeitigen Kohlenwasserstoffen aus einem Gasöl, das geradkettige
und nichtgeradkettige Kohlenwasserstoffe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen enthält,
in der Dampfphase durch Adsorption der geradketügen Kohlenwasserstoffe an einem Molekularsieb
mit einer Porenweite von 5 A bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck, Einleiten
eines Spühnittels, das überwiegend aus geradkettigen Kohlenwasserstoffen, die ein geringeres
Molgewicht als die leichtesten Anteile im zu trennenden Beschickungsgemisch besitzen, besteht, bei
«inem gegenüber der Adsorptionsstufe herabgesetzten Druck und im Gegenstrom zur Beschikkungsrichtung,
Einleiten eines Desorptionsmittels, das die gleiche Zusammensetzung wie das Spülmittel
aufweist, im Gegenstrom zur Beschikkungsrichtung und unter einem gegenüber der
Adsorptionsstufe erhöhten Druck, bis 70 bis 90 Gewichtsprozent des in den Poren des Molekularsiebs
adsorbierten geradkettigen Anteils der Beschickung entfernt sind, und Abtrennung der
desorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe vom Desorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spül- und Desorptionsstufe mit einem Gemisch geradkettiger Kohlenwasserstoffe,
das zu 60 bis 90 Volumprozent aus wenigstens einem geradkettigen Kohlenwasserstoff mit
mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen weniger als der leichteste geradkettige Anteil des Beschickungsgemischs
und zu 10 bis 40 Volumprozent aus wenigstens einem "geradkettigen Kohlenwasserstoff
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatom(en) weniger als der leichteste geradkettige Anteil des Beschickungsgemisches besteht, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spül- und Desorptionsstufe
mit einem Gemisch aus 65 bis 70 Volumprozent u-Heptan und 25 bis 35 Volumprozent n-Undecan
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer stündlichen
Dampfraumströmungsgeschwindigkeit des Spülmittels von 50 bis 1000, einem Spülmittelvolumen
von 0,1 bis 10 Raumteilen Dampf je Raumteil
des Siebbetts und einem Verhältnis von Spülmittelgeschwindigkeit zu Spülmittelvolumen von
40 : 1 bis 7000 : 1 durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsstufe
beendet wird, wenn das Molekularsieb zu 0,5 bis 1 5 Gewichtsprozent mit den geradkettigen
Anteilen des B^schickungsgemisches überladen ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US77228068A | 1968-10-31 | 1968-10-31 | |
US77228068 | 1968-10-31 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1954747A1 DE1954747A1 (de) | 1970-06-18 |
DE1954747B2 DE1954747B2 (de) | 1975-09-25 |
DE1954747C3 true DE1954747C3 (de) | 1976-05-06 |
Family
ID=
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