DE19543287A1 - Kettentrieb aus Kettenrad und Laschenkette - Google Patents
Kettentrieb aus Kettenrad und LaschenketteInfo
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Description
Der Antrieb von Laschenketten, wie sie als Grundelement
beispielsweise von Stahlgliederbändern und Becherwerken
eingesetzt werden, erfolgt über Kettenräder, wobei sich die
Laschen der Ketten in einem Vieleck um die Kettenräder legen.
Aufgrund dieser geometrischen Verhältnisse treten bekanntlich
dynamische Kräfte auf die die Fördergeschwindigkeit beschränken
und einen erheblichen Verschleiß an den Laschenketten und den
Kettenrädern verursachen.
Bei den dynamischen Kräften ist zu unterscheiden zwischen
- a) den aus Geschwindigkeitsschwankungen resultierenden Beschleunigungskräften
- b) dem Flankenstoß, der beim Auftreffen der Kettenbuchsen auf das Kettenrad entsteht.
Die Geschwindigkeitsschwankungen sind bedingt durch den
Unterschied zwischen dem Teilkreis des Kettenrades und dem
eingeschriebenen Kreis zu den von den Kettenlaschenmitten am
Teilkreis des Kettenrades gebildeten Sehnen. Die Flankenstöße
sind bedingt durch den beim Auftreffen der Kettenbuchse auf
die Zahnflanke des Kettenrades bestehenden Richtungsunterschied
entsprechend dem Sehnentangentialwinkel (ϕ wobei die beim
Flankenstoß auftretende Stoßenergie von besonderem Nachteil
ist, da sie insbesondere zu erhöhtem, die Lebensdauer der Kette
einschränkenden Verschleiß führt. Die Größe der dynamischen
Kräfte ist einerseits von der Kettenteilung und dem
Teilkreisdurchmesser, also den Bemessungen, und andererseits
von der Fördergeschwindigkeit abhängig. Einer engen Kettenteilung
und einem großen Teilkreisdurchmesser, wie sie zur Minimierung
der dynamischen Kräfte erforderlich wären stehen bauliche und
wirtschaftliche Gründe entgegen, wodurch der
Fördergeschwindigkeit und damit dem wirtschaftlichen Einsatz
der Stahlgliederbänder und Becherwerke Grenzen gesetzt sind.
Um einen gleichförmigen, ruhigen Lauf der Ketten zu erreichen
sind die Antriebe der Kettenräder mit einem
Geschwindigkeitsausgleich versehen worden, was aber nur zu einer
Verlagerung der durch die Geschwindigkeitsschwankungen bedingten
Nachteile führt und die Flankenstöße nicht verhindert.
Um das Auftreten der Flankenstöße ebenso zu vermeiden wie
Geschwindigkeitsschwankungen sind Gleitführungen bekannt, die
die auflaufenden Ketten mit ihren Kettenlaschenmitten tangential
zum Teilkreis der Kettenräder führen, wozu die Gleitführungen
sich bis etwa eine halbe Kettenteilung vor die Radien zu den
Tangentenpunkten an den Teilkreisen der Kettenräder erstrecken
müssen. Die Führungskräfte, die als Reibkräfte zwischen den
Kettenlaschen und den Gleitführungen auftreten, verursachen
einen erheblichen Verschleiß an den Kettenlaschen und an den
Führungen einhergehend mit einem entsprechenden Leistungsverlust.
Die Erfindung hat einen aus Kettenrad und Laschenkette gebildeten
Kettentrieb mit tangential geführtem Kettenauflauf zum Gegenstand
und es ist die Aufgabe der Erfindung eine reibungsfreie oder
reibungsarme und damit verschleißfreie oder verschleißarme
Tangentialführung der auflaufenden Kette zu erhalten. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird der Kettentrieb erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildet.
Als ein mit zunehmendem Auflaufwinkel verstärkt wirkendes
Stützmittel sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
sich wegen ihrer einfachen Ausgestaltung auszeichnende elastische
Stützringe für die Kettenlaschen beiderseits des
Kettenzahnkranzes auf Nabenabsätzen des Kettenrades vorgesehen,
die beim Schwenken um das erst-aufgelaufene Kettengelenk als
Schwenkachse der Kettenlaschen zunehmend verformt werden, indem
sich die auflaufenden Kettenlaschen ihrer Endstellung in den
Polygonsektoren nähern und damit die Stützringe mit zunehmender
Reaktionskraft verformen. Durch besondere Einfachheit zeichnen
sich Stützringe aus hochelastischem Gummi oder Kunststoff aus.
Diese können aus über ihren Querschnitt einheitlichem Material
bestehen oder Kernringe unterschiedlicher Elastizität bzw.
Kompressibilität aufweisen. Ferner können schlauchartige
Mantelringe verwendet werden, die innen aus einem Druckspeicher
oder mehreren mit Druckluft oder Druckflüssigkeit beaufschlagbar
sind, wobei in weiterer Ausgestaltung die Innenräume der
Mantelringe in Sektoren entsprechend der Kettenradteilung oder
einem Bruchteil derselben unterteilt und in den Sektoren
entsprechend der Drehstellung derselben gesteuert beaufschlagbar
sind.
Als eine weitere Möglichkeit bietet sich die Möglichkeit der
Ausbildung der Stützringe als Federstahlringe größeren
Innendurchmessers als dem Durchmesser der sie stützenden
Nabenabsätze und radial wirkende Federn zwischen den
Nabenabsätzen und den Federstahlringen an, wobei die Federn
Stahlfedern, beispielsweise Blattfedern oder Federkörper aus
hochelastischem Gummi oder Kunststoff sein können, deren
Ausgestaltung im einzelnen mit den Merkmalen der Ansprüche 4
bis 8 erfolgen kann.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind als Stützmittel
in der Kettenradteilung angeordnete, radial nach außen gegen
je eine Kettenlasche gerichtete bewegliche Stößel einsetzbar,
deren Ausgestaltung im einzelnen mit den Merkmalen der Ansprüche
10 bis 13 erfolgen kann.
Die mit zunehmenden Auflaufwinkel sich verstärkende Wirkung
der Stützmittel kann durch deren Gestaltung und Material
beeinflußt und bestimmt werden. Als zusätzliche Maßnahme ist
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Formgebung der
Kettenlaschen derart vorgesehen, daß diese im Zusammenwirken
mit dem elastischen Stützmittel das auf das Kettenlaschenpaar
ausgeübte Moment entsprechend dem Auflaufwinkel beeinflußt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnungen
erläutert.
Es zeigt die
Fig. 1 einen Kettentrieb in einer Seitenansicht und in
Positionen mit fortschreitendem Auflaufwinkel einer
Kettenlasche in
Fig. 2A für einen Auflaufwinkel ϕ1 des soeben beginnenden
Auflaufs, in
Fig. 2B für einen Auflaufwinkel ϕ2 des etwas
fortgeschrittenen Auflaufs, in
Fig. 2C für einen Auflaufwinkel ϕ3 des erheblich
fortgeschrittenen Auflaufs und in
Fig. 2D für einen Auflaufwinkel ϕ4 des fast abgeschlossenen
Auflaufs. Die
Fig. 3 bis 5 zeigen drei weitere Ausführungsbeispiele in einer
Seitenansicht. Die
Fig. 6 bis 9 zeigen Beispiele der Formgebung von Kettenlaschen
zwecks Beeinflussung der Stützcharakteristik.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet
1 eine Antriebswelle, die drehfest mit einem Kettenrad 2 eines
Kettentriebes verbunden ist. Das Kettenrad 2 weist eine Nabe
3, einen Kettenzahnkranz 4 und beiderseits des Zahnkranzes 4
Nabenabsätze 5 auf. Das Kettenrad 2 mit seinem Kettenzahnkranz
4 treibt eine Laschenkette 6 an, die aus Kettenlaschen 7 und
den von den Kettenbolzen 8 und den Kettenbuchsen 9 gebildeten
Kettengelenken 10 zusammengesetzt ist. Auf die Nabenabsätze
5 beiderseits des Kettenzahnkranzes 4 sind Stützringe 11
aufgesetzt, die aus hochfestem, hochelastischem Gummi oder
Kunststoff bestehen. Der Außendurchmesser D der Stützringe 11
ist größer als der eingeschriebene Kreisdurchmesser d innerhalb
der Kettenlaschen 7 auf dem Kettenrad 2, aber kleiner als der
Zahngrundkreis des Kettenzahnkranzes 4. Für eine jeweils
auflaufende Kettenlasche 7a bildet deren erstauflaufendes
Kettengelenk 10a, indem es beim Auflaufwinkel ϕo auf den
Kettenzahnkranz 4 aufgelaufen und von einer Zahnlücke aufgenommen
ist, die Schwenkachse, bis beim Auflaufwinkel ϕmax der Auflauf
der Kettenlasche 7a beendet ist und der Auflauf der folgenden
Kettenlasche 7b mit dem Kettengelenk 10b als Schwenkachse
beginnt.
Wie die Fig. 2A bis 2D erkennen lassen, erfolgt die Schwenkung
einer auflaufenden Kettenlasche 7a um deren erstauflaufendes
Kettengelenk 10a mit zunehmenden Auflaufwinkeln ϕ1 bis ϕ4
unter fortschreitender Verdrängung von Bereichen des Stützringes
11 unter Bildung sich vergrößernder Druckzonen Z₁ bis Z₄ auf
das Kettenradmitte zu, bis deren nachauflaufendes Kettengelenk
10b von einer Zahnlücke des Kettenzahnkranzes 4 aufgenommen
wird. Indem sich die Druckzone Z vergrößert wächst die auf die
Kettenlasche 7a wirkende Reaktionskraft FR und gleichzeitig
vergrößert sich der Hebelarm, mit dem die Reaktionskraft FR
zum Kettengelenk 10a als Schwenkachse wirkt (siehe Fig. 1).
Das von der Reaktionskraft FR über den Hebelarm X wirkende
Stützmoment steht dem Moment entgegen, welches die Kettenzugkraft
FK über den Hebelarm am Kettengelenk 10a als Schwenkachse der
Kettenlasche 7a bewirkt, wobei die Momente FR × X und FK × Y
annähernd im Gleichgewicht stehen oder das Moment FK × Y das
Moment FR × X zum Ende des Auflaufes einer Kettenlasche 7a etwas
übersteigt, damit das nachlaufende Kettengelenk 10b zur Auflage
auf den Grund der entsprechenden Zahnlücke des Kettenzahnkranzes
4 gelangen kann.
Unter der Voraussetzung, daß erfindungsgemäß ein tangentialer
Kettenauflauf angestrebt ist, muß beim Auflauf einer Kettenlasche
7a deren nachlaufendes Kettengelenk 10b in der Tangentenlinie
T-T verbleiben. Daraus ergibt sich der Hebelarm Y als das Maß,
um welches sich das erstauflaufende Kettengelenk 10a mit dem
Auflaufwinkel von der Tangentenlinie T-T entfernt. Dieses
Maß ergibt sich aus dem Teilkreisradius R des Kettenzahnkranzes
4 abzüglich dem Maß R × cos ϕ, also Y = R-R × cos ϕ = R
(1 - cos ϕ). Somit gilt FR × X = FK · R (1 - cos ϕ).
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Stützringe 11
zu beiden Seiten des Kettenzahnkranzes 4 auf die Nabenabsätze
5 des Kettenrades 2 aufgesetzt, wo sie durch Preßsitz gehalten
sein können. Es ist aber auch möglich einen nicht dargestellten
Haltering vorzusehen, der mittels Schrauben an der Nabe 3
befestigt sein kann. Wenn ein solcher Haltering mit einer
konischen Stirnfläche versehen ist, durch die der eine Stützring
11 aufnehmende Ringspalt sich von außen nach innen verkleinert,
kann durch axiale Anstellung des Halteringes der
Verformungswiderstand des Stützringes 11 verändert werden, um
das Stützverhalten unterschiedlichen Kettenzugkräften FK anpassen
zu können. Erfolgt die Anstellung des Halteringes durch
Servomotoren ist eine Änderung des Stützverhaltens auch
ferngesteuert, beispielsweise in Abhängigkeit von der Größe
der Kettenzugkraft FK möglich. Anstelle einer axial anstellbaren
konischen Stützscheibe können Spreizsegmente auf dem Nabenabsatz
vorgesehen werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 dargestellt.
Soweit die Bauteile in ihrer Ausbildung und Wirkung prinzipiell
denen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 entsprechen, sind
diese mit gleichen Bezugsziffern versehen und es wird auf deren
Beschreibung zur Fig. 1 verwiesen. Unterschiedlich zum
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 die Ausbildung der Stützringe, die hier aus in
Umfangsrichtung gewellten Käfigringen 12 aus Federstahl bestehen,
die durch Pufferbolzen 13 aus hochelastischem Werkstoff (Gummi
oder Kunststoff) gegenüber den Nabenabsätzen 5 abgestützt sind.
In Drehrichtung des Kettenrades 2 sind die Pufferbolzen 13 durch
die Wellung der Käfigringe 12 einerseits und durch in die
Nabenabsätze 5 achsparallel eingearbeitete Nuten 14, in die
sie teilweise eingebettet sind fegelegt. Es sind jeweils mehrere,
im Ausführungsbeispiel zwei Pufferbolzen 13 zur Abstützung einer
Kettenlasche 7a vorgesehen, so daß zunächst der dem
erstauflaufenden Kettengelenk 10a nächstgelegene Pufferbolzen
13a und der ihn abdeckende Teil des Käfigrings 12 verformt und
erst nach weiterem Auflaufen und Verschwenken der Kettenlasche
7a um das als Schwenkachse wirkende Kettengelenk 10a der
Pufferbolzen 13b mit dem ihn abdeckenden Teil des Käfigringes
12 verformt wird, wobei die Verformung des in geringem Abstand
zur Schwenkachse der Kettenlasche 7a gelegenen Pufferbolzens
13a ein geringes Reaktionsdrehmoment und die des in größerem
Abstand gelegenen Pufferbolzens 13b höheres, stark steigendes
Reaktionsdrehmoment ergibt. Die Pufferbolzen 13 sind axial durch
nicht dargestellte Halteringe, beispielsweise von in Ringnuten
in den Nabenabsätzen 5 eingesetzte Sprengringe gehalten. Von
besonderem Vorteil ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
die Verwendung einfacher, kostengünstiger, leicht
auszuwechselnder Bauteile (Käfigringe 12, Pufferbolzen 13) als
Stützmittel.
Die Kettenräder 2 mit ihren Kettenzahnkränzen 4 sind beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wie nach Fig. 3 mit einer
ungeraden Zähnezahl versehen, so daß der Druckverlauf am
Stützring 11 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bzw. die
Beanspruchungsfolge der Pufferbolzen 13 im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 bei jedem Umlauf wechselt, wodurch sich eine
Vergleichmäßigung der Beanspruchung ergibt.
Auch bei dem in Fig. 4 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel
sind die Bauteile, die in Ausbildung und Wirkung prinzipiell
gleich sind mit denen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 mit
gleichen Bezugszeichen versehen und es wird auf deren
Beschreibung zur Fig. 1 verwiesen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 sind Stützringe 15 aus einem Federstahlband
vorgesehen, die einen Außendurchmesser haben, der größer als
der von den auf dem Kettenzahnkranz 4 aufgelaufenen Kettenlaschen
7 eingeschriebene Kreisdurchmesser aber in seinem Umfang etwas
kleiner als der Umfang des von den Kettenlaschen 7 umschlossenen
Polygons ist. Gegenüber dem Nabenabsatz 5 kleineren Durchmessers
ist der Stützring 15 durch Blattfedern 16 abgestützt deren Enden
in Kerben 17 gehalten sind, die in den Nabenabsatz 5
eingearbeitet sind. Die Anordnung der Blattfedern 16 zu den
Zahnlücken des Kettenzahnkranzes 4 ist so getroffen, daß beim
Auflaufen einer Kettenlasche 7a zunächst nur der Stützring 15
leicht verformt wird und die der Kettenlasche 7a
gegenüberstehende Blattfeder 16 erst mit zunehmenden
Auflaufwinkel ϕ mit zunehmender Reaktionskraft FR verformt
wird, wobei sich gleichzeitig der Hebelarm X und damit das
Reaktionsmoment progressiv vergrößert.
Schließlich sind auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 die
Bauteile, die in Ausbildung und Wirkung prinzipiell gleich sind
mit den entsprechenden Bauteilen beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1, mit gleichen Bezugszeichen versehen und es wird für
diese Bauteile auf deren Beschreibung zur Fig. 1 verwiesen.
Besonderes Merkmal des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 besteht
darin, daß als Stützmittel in der Kettenradteilung angeordnete,
radial nach außen gegen je eine Kettenlasche 7, 7a, 7b gerichtete
Stößel vorgesehen sind, die in der Besonderheit des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 4 als in einer Radialebene mit
den Kettenlaschen 7, 7a, 7b zum Zapfen 18 schwenkbare Hebel
19 ausgebildet sind. Die Hebel 19 werden von Schraubenfedern
20 radial nach außen gedrückt. Gehalten sind die Schraubenfedern
20 in Taschen 21 an den Hebeln 19 und Taschen 22 im Nabenansatz
5 des Kettenrades 2. Das Ausschwenken der Hebel 19 nach außen
kann durch Anschläge begrenzt sein, beispielsweise durch Stifte
23, die in zu den Zapfen 18 kreisbogenförmige Schlitze 24
eingreifen, wie dies an einem der Hebel 19 in der Fig. 5
dargestellt ist. Die Fig. 5 zeigt die Situation in der der
Auflauf der Kettenlasche 7a gerade beendet und der Auflauf der
Kettenlasche 7b gerade begonnen wird. Punktiert dargestellt
sind zwei Zwischenstellungen, die die Kettenlasche 7a zuvor
durchlaufen hat und von der Kettenlasche 7b nun durchlaufen
wird, wobei die Kettenlaschen in den Zwischenstellungen mit
7a′ und 7a′′ bezeichnet sind. Den ersten Kontakt mit dem
Stützmittel erfährt eine Kettenlasche, in der Darstellung der
Fig. 5 die Kettenlasche 7b mit dem Hebel 19b, wobei der Hebel
19b die Kettenlasche 7b mit seinem äußersten Ende berührt. Die
Schraubenfeder 20b ist kaum über ihre Vorspannung hinaus gespannt
und wirkt über den Hebel 19b mit des weiteren untersetzter Kraft
auf die Kettenlasche 7b nahe deren durch das Kettengelenk 10b
gebildeten Schwenkachse, so daß das auf die Kettenlasche 7b
ausgeübte Drehmoment zu Beginn des Auflaufens einer Kettenlasche
7 sehr gering ist. Wie aus der Darstellung der Zwischenstellungen
der Kettenlasche 7a′ und 7a′′ ersichtlich, verlagert sich der
Berührungspunkt der Kettenlasche 7a mit dem Hebel 19a′ und 19a′′
bis hin zur Endstellung der Kettenlasche 7a mit dem Hebel 19a
im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zur Schwenkachse bei
gleichzeitiger Abnahme der Untersetzung der Kraft und bei
zunehmender Spannung der Schraubenfeder 20a, womit auf die
Kettenlasche 7a ein progressiv zunehmendes Drehmoment der
gewünschten Größe ausgeübt wird.
In Weiterbildung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 können
die Schraubenfedern 20 in den Taschen 22 des Nabenabsatzes 5
mit mechanisch beispielsweise durch Schraubspindeln oder
hydraulisch mittels Kolben verstellbaren, in Ausnehmungen 25
angeordneten Stellmitteln abgestützt sein, über die die
Stützkraft einstellbar oder während des Betriebes entsprechend
der Größe der momentanen Kettenzugkraft FK gestuft
(Leerlauf/Lastlauf) oder ungestuft verstellbar ist.
Eine weitere Beeinflussung der durch das Zusammenwirken von
Kettenlaschen und Stützmitteln gegebenen Stützkraftcharakteristik
ist durch die Formgebung der Kettenlaschen möglich, wie dies
die Ausführungsbeispiele nach Fig. 6 bis 9 zeigen. So kann
durch Änderung der in Fig. 6 dargestellten üblichen
Kettenlaschenform mit gleichbleibender Laschenbreite durch
Einschnürung des mittleren Laschenanteils nach Fig. 7 erreicht
werden, daß die Stützkraft zunächst weniger stark und gegen
Ende des Auflaufens der Kettenlasche stärker ansteigt. Umgekehrt
kann durch Verbreiterung des mittleren Laschenteils nach Fig.
8 zunächst ein stärkerer und gegen Ende des Auflaufens der
Kettenlasche ein geringerer Anstieg der Stützkraft erreicht
werden. Schließlich kann mit einer gemäß Fig. 9 ausgebildeten
Kettenlasche mit von einem zum anderen Ende zu- bzw. abnehmender
Breite erreicht werden, daß bei mit der geringeren Breite
zunächst auflaufender Kettenlasche die Stützkraft verstärkt
progressiv ansteigt und bei mit der größeren Breite zunächst
auflaufenden Kettenlasche die Stützkraft weniger progressiv
ansteigt. Selbstverständlich sind auch Verbindungen oder
Überlagerungen der vorbeschriebenen Grundformen möglich.
Wie die Ausführungsbeispiele zeigen läßt sich mit der Erfindung
ein weitgehend oder vollständig tangentialer Kettenauflauf unter
wechselnder Betriebsbedingungen erreichen. Darüber hinaus ist
es im Rahmen der Erfindung möglich, die erfindungsgemäße
Ausbildung des Kettentriebes mit einer bekannten Gleitführung
für einen tangentialen Kettenauflauf zu kombinieren, wobei der
Gleitführung nur Belastungsschwankungen auszugleichen hat und
somit nur geringe Führungskräfte im oberen Lastbereich
aufzubringen hat bei einer entsprechenden Verringerung der
Reibung, des Reibungsverschleißes und des Leistungsverlustes.
Claims (14)
1. Aus einem Kettenrad und einer Laschenkette gebildeter
Kettentrieb mit tangential geführtem Kettenauflauf,
gekennzeichnet durch
auf das jeweils auflaufende Kettenlaschenpaar (7a) mit seinem
erst-auflaufenden vom Kettenrad gestützten Kettengelenk
(10a) (Kettenbolzenbüchse) als Schwenkachse mit zunehmendem
Auflaufwinkel ϕ verstärkt wirkende, von der
Kettenradachse nach außen gerichtete elastische Stützmittel
(11; 12, 13; 15, 16; 19, 20), wobei das von den Stützmitteln
(11; 12, 13; 15, 16; 19, 20) auf ein Kettenlaschenpaar (7a)
ausgeübte Moment annähernd dem entgegenstehenden Moment
entspricht, welches vom Kettenzug (FK) und dem mit dem
Auflaufwinkel ϕ variierenden Entfernungsmaß (Y) der
Schwenkachse des auflaufenden Kettenlaschenpaares (7a) zur
Tangentenlinie (T-T) als Hebelarm gegeben ist.
2. Kettentrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stützmittel für die Kettenlaschen beiderseits des
Kettenzahnkranzes auf Nabenabsätzen des Kettenrades
aufsitzende Stützringe (11; 12, 13; 15, 16) vorgesehen sind,
die von den auflaufenden Kettenlaschen (7a) mit zunehmender
Reaktionskraft in Polygonsektoren elastisch verformbar sind.
3. Kettentrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützringe (11) aus hochelastischem Gummi oder
Kunststoff bestehen.
4. Kettentrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Stützring aus einem Federring (12; 15) größeren
Innendurchmessers als dem Durchmesser des ihn stützenden
Nabenabsatzes (5) besteht und durch radial wirkende Federn
(13; 16) auf dem Nabenansatz (5) abgestützt ist.
5. Kettentrieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als den Federring (15) stützende Federn Blattfedern
(16) vorgesehen sind, deren Scheitel an dem Federring (15)
anliegen und deren Enden sich am Nabenabsatz (5) abstützen.
6. Kettentrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abstützung der Enden der Blattfedern (16) der
Nabenabsatz mit Kerben (17) als Rasten versehen ist.
7. Kettentrieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Federring in Umfangsrichtung gewellt ist als Käfigring
(12) für radial wirkende Federn ausgebildet, aus Gummi oder
Kunststoff bestehende elastische Pufferbolzen (13) (runden
quadratischen, trapezförmigen, vielkantigen Querschnitts)
die achsparallel zur Kettenradachse angeordnet sind.
8. Kettentrieb nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferbolzen (13) in ihrer Lage durch teilweise
Einbettung in achsparallel zur Kettenradachse in die
Nabenabsätze (5) eingearbeitete Nuten (14) festgelegt sind.
9. Kettentrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stützmittel in der Kettenradteilung angeordnete
radial nach außen gegen je eine Kettenlasche (7a) gerichtete
Stößel (19) vorgesehen sind.
10. Kettentrieb nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stößel selbst als Kolben ausgebildet und in
Zylinderbohrungen geführt sind, welche in das Kettenrad
eingebracht sind oder von mit dem Kettenrad verbundenen
Zylindern gebildet sind.
11. Kettentrieb nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stößel als in einer Radialebene mit den Kettenlaschen
(7) schwenkbare Hebel (19) ausgebildet und mittels an der
Nabe (2, 5) des Kettenrades (2) abgestützten Federn (20)
oder Kolben-Zylinder-Einheiten schwenkbar sind.
12. Kettentrieb nach Anspruch 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Stößel bildenden Kolben bzw. die Kolben der
(19) Kolben-Zylinder-Einheiten zu den schwenkbaren Hebeln
hydraulisch beaufschlagbar sind.
13. Kettentrieb nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
eine Steuerung des hydraulischen Drucks in Abhängigkeit
vom Auflaufwinkel ϕ.
14. Kettentrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Formgebung der Kettenlaschen die im Zusammenhang
mit dem elastischen Stützmittel das auf ein Kettenlaschenpaar
ausgeübte Moment entsprechend dem Auflaufwinkel ϕ
beeinflußt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995143287 DE19543287A1 (de) | 1995-11-21 | 1995-11-21 | Kettentrieb aus Kettenrad und Laschenkette |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995143287 DE19543287A1 (de) | 1995-11-21 | 1995-11-21 | Kettentrieb aus Kettenrad und Laschenkette |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19543287A1 true DE19543287A1 (de) | 1997-06-05 |
Family
ID=7777961
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995143287 Withdrawn DE19543287A1 (de) | 1995-11-21 | 1995-11-21 | Kettentrieb aus Kettenrad und Laschenkette |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19543287A1 (de) |
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