DE19540352C2 - Einrichtung zum funkenerosiven Senken mit einer großflächigen Elektrode - Google Patents
Einrichtung zum funkenerosiven Senken mit einer großflächigen ElektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum funkenerosiven Senken mit einer
großflächigen Elektrode nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Einrichtung ist aus JP 58-155 126 A bekannt, bei der eine
segmentierte Elektrode vorgesehen ist, deren einzelne Segmente elektrisch
voneinander isoliert und von einem gemeinsamen Impulsgenerator separat
beaufschlagt sind. Da jedoch aufeinanderfolgende Entladungen häufig am
gleichen Ort einer Elektrode auftreten, führt dies zu einer Anhäufung von
Abtragungspartikeln im Bearbeitungsspalt zwischen Elektrode und Werkstück
benachbart zu einem derartigen Ort, wodurch sich dort die Eigenschaften des
Dielektrikums lokal stark ändern können. Dies hat dann wiederum Rückwirkungen
auf das Entladungs- und Zündverhalten der Bearbeitungsimpulse, so daß es
beispielsweise zu Bogenentladungen kommen kann. Dieses Problem wird
normalerweise durch eine Bearbeitungspause zwischen zwei. Bearbeitungs
impulsen oder durch einen momentanen Elektrodenrückzug behoben. Beides
beeinträchtigt aber letztendlich die benötigte Bearbeitungszeit.
Diese Problematik wird auch nicht durch die Segmentierung der Elektrode
behoben, wie sie in König, W.; Jörres, L.: Glänzende Idee. In: Maschinenmarkt,
1990, Band 96, Heft 15, S. 38-44, beschrieben ist.
Auch aus CH 349 717 ist eine segmentierte Elektrode bekannt, wobei die
Elektrodensegmente von einem Kunststoffkörper aufgenommen werden und die
Segmente einzeln maximalstrombegrenzt sind. Hier sind ebenfalls keine
Maßnahmen vorgesehen, um eine günstige und gleichmäßige Bearbeitung eines
Werkstücks zu ermöglichen.
Aus CH 464 385 ist eine segmentierte Elektrode bekannt, deren Segmente
durch einen Oxid oder einen Kunststoff getrennt sind, wobei die Segmente an den
Ausgang eines oder mehrerer Impulsgeneratoren parallel angeschlossen sind. Die
einzelnen Segmente werden hierbei nicht individuell unterschiedlich angesteuert,
so daß sich auch hier keine Vergleichmäßigung der Bearbeitung eines Werkstücks
ergibt.
Gemäß US 3 740 519 A ist eine segmentierte Elektrode vorgesehen, deren
Segmente durch zurückversetzte Isolationsstücke voneinander getrennt sind, so
daß sich bearbeitungsseitig dielektrikumgefüllte Spalten zwischen den Segmenten
befinden. Die Segmente werden nacheinander durch einen Impulsgenerator
beaufschlagt. Auch hierbei ergibt sich keine zufriedenstellend günstige und
gleichmäßige Bearbeitung eines Werkstücks.
Die Anordnung von Elektrodensegmenten gemäß JP 58-186 531 A ist
ähnlich der vorstehend genannten, wobei alle Segmente gleichzeitig strom
kontrolliert elektrisch beaufschlagt werden. Auch hierdurch wird keine günstigere
und gleichmäßigere Bearbeitung ermöglicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum funkenerosiven Senken
mit großflächigen Elektroden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen,
die eine günstigere und gleichmäßigere Bearbeitung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst.
Durch elektrisches Isolieren der Segmente der großflächigen Elektrode
mittels Kunststoffolie können die Segmente sehr genau zueinander justiert
werden, so daß sich auch eine entsprechend genau justierte, dem zu bearbeiten
den Werkstück zugewandte Stirnfläche ergibt. Zugleich besteht nicht das Problem,
daß im Verlauf des funkenerosiven Senkens die Elektrode auf dem Werkstück
aufsetzt bzw. herausragende Kunststoffolie die Deionisierung des Arbeitsspaltes
und dessen Reinigung beeinträchtigt. Letzteres wird zusätzlich dadurch be
günstigt, daß über eine Meßeinheit Kenngrößen erfaßt werden, die den Zustand
des Bearbeitungsvorgangs am jeweiligen Segment widerspiegeln, um dement
sprechend die Ansteuerung der einzelnen Segmente zu steuern, d. h. die Zünd
verzögerungszeiten, Zünddauern und Strombeaufschlagungen entsprechend indi
viduell und damit auch die Abfolge der Auswahlsequenz der Segmente unter
Berücksichtigung vorheriger Entladungen abzustimmen, um Anhäufungen von
Abtragungspartikeln im Bearbeitungsspalt und deren schädliche Folgen, wie
Bogenentladungen oder dergleichen, möglichst auszuschalten. Ein entsprechen
der Wechsel von einem Segment zum anderen erlaubt die Deionisierung und
Reinigung von Abtragungspartikeln zu einer Zeit, zu der an einem anderen
Segment die Bearbeitungsimpulse eingebracht werden. Daraus resultiert zusätz
lich ein Vermeiden von lokalen Überhitzungen und daraus resultierendem
Verschleiß.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Ab
bildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Einrichtung zum funkenerosiven Senken mit
einer großflächigen, segmentierten Elektrode.
Fig. 2 zeigt schematisch, perspektivisch eine großflächige segmentierte
Elektrode mit zugehörigem Werkstück.
Fig. 3 zeigt schematisch die Stromversorgung für die Einrichtung von Fig. 1
einschließlich dem zugehörigen Steuer- und Regelkreis.
Fig. 4 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der Stromver
sorgung mit zugehörigem Steuer- und Regelkreis.
Gemäß Fig. 1 ist eine aus Segmenten 1 bestehende Elektrode, deren
Segmente 1 zur Erzielung geringer Oberflächenrauhigkeiten normalerweise aus
Kupfer gefertigt sind, zusammen mit einem zu bearbeitenden Werkstück 2 aus
einem leitenden Material zumindest in dem Bereich, in dem ein funkenerosives
Senken durchgeführt werden soll, in einem nicht dargestellten Dielektrikum
angeordnet. Die Segmente 1 sind durch eine Folie 3 elektrisch voneinander
isoliert. Eine Stromquelle 6 liefert die zur Erzeugung von Funkenentladungen
notwendigen elektrischen Impulse, welche zwischen den verschiedenen
Segmenten 1 der Elektrode und dem Werkstück 2 in dem mit Dielektrikum
gefüllten Arbeitsspalt 4 stattfinden.
Wie in Fig. 2 dargestellt, wird mittels der Elektrode die entsprechende
Negativform in das Werkstück eingebracht. Die Segmentierung der Elektrode in
Längsrichtung erfolgt entsprechend verfahrenstechnischen Vorteilen bei der
Herstellung der Elektrodenform. Im rechts dargestellten Bereich ist zur Erzielung
gleich großer Segmentflächen dieser Abschnitt nochmals in Querrichtung in zwei
Segmente 1 unterteilt. Insgesamt ergeben sich bei der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform der Elektrode vier etwa gleich große, durch Folien 3 gegen
einander isolierte Segmente 1, wobei die Kapazität eines Segmentes 1 dement
sprechend einem Viertel derjenigen der gesamten Elektrode entspricht.
Gemäß Fig. 3 kann die Stromquelle 6 mit jedem Segment 1 der Elektrode
mit Hilfe von einem von mehreren Schaltern 8 und über einen seriellen Widerstand
5 verbunden werden, während eine zugehörige Steuerung 9 dabei das anzu
steuernde Segment 1 auswählt und die Pulsparameter kontrolliert. Dabei werden
mittels einer Meßeinheit 7 ermittelte Pulseigenschaften berücksichtigt.
Die Meßeinheit 7 kann so ausgestaltet sein, daß die aus vorhergehenden
Pulsen ermittelten Eigenschaften abgespeichert werden und die Steuerung 9
durch daraus erfolgten Berechnungen die Folge und Auswahl der anzusteuernden
Segmente 1 bestimmt. Beispielsweise ist es möglich, daß benachbarte Segmente
1 nacheinander in festgelegter Anzahl und Reihenfolge Stromimpulse erhalten.
Ebenso kann beispielsweise aufgrund der an einem Segment 1 gemessenen
Eigenschaften eines Pulses, wie etwa eine zu kurze oder eine zu lange
Zündverzögerungszeit, auf ein anderes Segment 1 umgeschaltet werden.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform können mehrere Segmente
1 gleichzeitig stromversorgt werden. Hierbei besteht die Stromquelle 6 aus
mehreren unabhängigen Einzelquellen, bauartbedingt meist aus vier Einzel
quellen. Jede Einzelquelle wird über eine zugehörige Steuerung 9 und eine
Kontrolleinheit 7 mit Segmenten 1 der Elektrode verbunden. Dabei ist es, wie zum
vorherigen Ausführungsbeispiel erläutert, möglich, daß jede Einzelquelle über die
entsprechende Steuerung 9 mittels eines Schalters 8 mehrere Segmente 1
ansteuert. Im rechten Bildbereich ist der Fall der Ansteuerung eines einzelnen
Segmentes 1 durch eine Einzelquelle dargestellt, während im linken Bildbereich
mehrere Segmente 1 mittels eines der Schalter 8 von einer Einzelquelle wechsel
weise versorgt werden.
Hinsichtlich der Segmentierungsschnitte der Elektrode, der Anzahl der
Segmente 1 pro Stromquelle, sowie der Ansteuerungssequenz und -regelung der
Segmentansteuerung sind vielfältige Modifikationen möglich.
Claims (5)
1. Einrichtung zum funkenerosiven Senken mit einer großflächi
gen Elektrode, die in gegeneinander elektrisch isolierte Segmente (1)
unterteilt ist, wobei die einzelnen Segmente (1) über eine Steuereinheit
(9) getrennt mit Bearbeitungsimpulsen einer Stromquelle (6) beaufschlag
bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinheit (7)
für den Zustand des Bearbeitungsvorgangs widerspiegelnde Eigenschaften
von an den durch eine flexible Kunststoffolie (3) voneinander getrennten
Segmenten (1) auftretenden Bearbeitungsimpulsen vorgesehen ist, durch
deren Meßwerte Folge, Dauer und Stärke des Entladestroms jedes einzelnen
Segments (1) unter Berücksichtigung vorangegangener Bearbeitungsimpulse
steuerbar sind, wobei die Kunststoffolie (3) aus einem Kunststoff be
steht, der einem dem Elektrodenmaterial entsprechenden Verschleiß beim
funkenerosiven Senken unterliegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für jedes Segment (1) eine eigene Meßeinheit (7) vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Kunststoffolie (3) < 200 µm ist, vorzugsweise zwischen
7,5 und 100 µm liegt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kunststoffolie (3) aus nicht schmelzendem, hoch
temperaturbelastbarem Kunststoff besteht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffolie (3) eine Polyimidfolie ist.
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