DE19536856A1 - Mikromischer und Mischverfahren - Google Patents
Mikromischer und MischverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mikromischer mit minde
stens einem Mischpunkt, der mit einer Eingangskanalan
ordnung mit mindestens zwei Eingangskanälen und einer
Ausgangskanalanordnung verbunden ist. Ferner betrifft
die Erfindung ein Mischverfahren für mindestens zwei
Fluide, die aus unterschiedlichen Richtungen zugeführt
werden.
Das Mischen von Fluiden ist vielfach erforderlich, um
eine chemische Reaktion auszulösen. Derartige chemische
Reaktionen sind beispielsweise bei einer Analyse erfor
derlich, bei der das Vorhandensein und/oder die Konzen
tration einer Spezies in einem Fluid ermittelt werden
soll. Hierzu wird dem Fluid ein Reagenz (oder mehrere
Reagenzien) zugeführt, die mit der Spezies ein Reak
tionsprodukt bilden, das in einem Detektor erfaßt wer
den kann. Wünschenswert ist hierbei eine kontrollierte
und homogene Mischung zwischen dem Fluid und dem Rea
genz, also zwischen zwei oder mehr Fluiden. Hierbei
sollte allerdings das für die Mischung erforderliche
Volumen möglichst kleingehalten werden, um den Ver
brauch an Reagenzien nicht zu groß werden zu lassen.
Ein statischer Mikromischer der eingangs genannten Art
ist von der Technischen Universität Ilmenau, Fakultät
Maschinenbau, FG Mikrosystemtechnik in D-98684 Ilmenau
vorgestellt worden. Der Grundkörper dieses Mikro
mischers besteht aus Silizium. In diesem Grundkörper
sind Mikrokanäle und Durchbrüche eingebracht. Diese
Kanäle werden durch Silizium- oder Glassubstrate herme
tisch dicht geschlossen. Das Mischen von zwei Flüssig
keiten erfolgt dadurch, daß diese beiden Flüssigkeiten
in einem Mischelement horizontal nebeneinander ge
schichtet und anschließend vertikal getrennt werden.
Das Mischelement wird hierbei durch eine Ausnehmung
gebildet, in die die beiden Eingangskanäle von einander
gegenüberliegenden Seiten einmünden. Aus dieser Ausneh
mung werden dann gleichzeitig zwei Teilströme entnom
men, die dann später auf die gleiche Art in einem fol
genden Mischelement gemischt werden.
Bei diesem Aufbau ist es relativ schwierig, das Misch
verhalten der Flüssigkeiten mit ausreichender Genauig
keit vorherzusagen. Daher lassen sich nur in begrenztem
Umfang Vorhersagen über den Reaktionsverlauf zwischen
den beiden Fluiden treffen. Eine nachfolgende Analyse
eines Reaktionsproduktes ist also immer mit der Unsi
cherheit belastet, ob die Reaktion nach einer vollstän
digen Durchmischung der beiden Fluide bereits zum Ab
schluß gekommen ist oder, falls dies nicht der Fall
ist, ob die einzelnen Reaktionszeiten reproduzierbar
sind. Dieser Nachteil läßt sich natürlich dadurch aus
gleichen, daß man nach dem Zusammenführen der beiden
Fluide eine gewisse Zeit abwartet. Diese Totzeit ver
langsamt jedoch die Analyse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schnelles
und ein vorherbestimmbares Mischen von Fluiden zu er
möglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Mikromischer der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Eingangskanäle im
Mischpunkt parallel zueinander in die gleiche Richtung
verlaufen und daß ein Trennelement vorgesehen ist, das
sich bis in einen Bereich des Mischpunkts erstreckt, in
dem die Eingangskanäle parallel zueinander verlaufen.
Mit einem derartigen Mikromischer werden die beiden
Fluidströme sozusagen aufeinander laminiert. Sie tref
fen im Mischpunkt mit der gleichen Richtung und der
gleichen Geschwindigkeit zusammen. Sobald das Trennele
ment aufhört, legen sich die beiden Fluidströme glatt
aneinander an und es entsteht eine Grenzfläche, durch
die hindurch eine Mischung durch Diffusion erfolgen
kann. Das Diffusionsverhalten der beiden Fluide ist
bekannt oder bestimmbar. Aufgrund der Ausbildung des
Mikromischers ist aber auch die Diffusionsfläche, die
ein wesentlicher Faktor bei dem Ablauf der Diffusion
ist, bekannt. Die Diffusionsfläche entspricht der Flä
che des Ausgangskanals, in der auch das Trennelement
liegt. Es läßt sich ein Mischen der beiden Fluide beob
achten, das durch einen gegenseitigen Konzentrations
ausgleich bewirkt wird.
Auch ist bevorzugt, daß die Eingangskanäle zumindest in
einem dem Mischpunkt vorgelagerten Abschnitt parallel
zueinander in versetzten Ebenen geführt sind. Man führt
hierbei die Eingangskanäle übereinander. Auf diese Wei
se kann man die Schichtung der beiden Fluide weiter
beeinflussen, beispielsweise daraufhin, daß die einzel
nen Schichten möglichst breit und möglichst dünn sind.
Vorzugsweise weisen die Eingangskanäle eine Breite auf,
die größer als ihre Höhe ist. Die Breite kann im we
sentlichen parallel zu den Ebenen gerichtet sein. Da
durch entsteht eine recht große Diffusionsfläche bei
dem Zusammenführen der beiden Fluide. Je größer die
Diffusionsfläche ist, um so schneller kann das Mischen
ablaufen. Die Diffusionsfläche ist eben. Die Schicht
dicke oder die Höhe der beiden Fluide ist über die
Breite konstant, so daß sich das Mischungsverhalten
relativ leicht vorherbestimmen läßt. Bei ansonsten un
veränderten Bedingungen nimmt mit zunehmender Breite
auch die Höhe ab, so daß sich die Diffusionslänge ver
kürzt.
Auch ist bevorzugt, daß sich die Eingangskanäle vor dem
Mischpunkt verbreitern. Dadurch läßt sich eine noch
größere Diffusionsfläche und eine kleinere Schichtdicke
erzeugen. Da mit der Verbreiterung auf jeden Fall eine
Richtungsänderung zumindest für einen Teil des Fluid
stroms verbunden ist, muß man nach der Verbreiterung
vor dem Zusammenführen der Fluide zunächst wieder die
gleiche Richtung und gegebenenfalls Geschwindigkeit
herstellen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Verbreiterung
eine Verdoppelung der Breite bewirkt. Gleichzeitig wird
die Höhe der Eingangskanäle halbiert, so daß die Quer
schnittsfläche konstant bleibt. Eine Geschwindigkeits
änderung in der Strömung tritt hierdurch nicht auf.
Mit Vorteil ist die Ausgangskanalanordnung in die glei
che Richtung wie die Eingangskanäle gerichtet. Die
Fluide durchströmen also den Mikromischer im wesentli
chen in eine Hauptrichtung. Größere Umlenkungen können
vermieden werden, weil dort immer die Gefahr besteht,
daß die Diffusionsfläche nicht mehr genau genug be
stimmbar ist. Kleinere Richtungsänderungen können hin
gegen zugelassen werden.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vor
gesehen, daß sich mindestens ein Ausgangskanal der Aus
gangskanalanordnung in mindestens zwei Teilkanälen auf
teilt, die eine Eingangskanalanordnung eines nachfol
genden Mischpunkts bilden. Hierdurch erreicht man bei
jedem nachfolgenden Mischpunkt eine Verdoppelung (bei
zwei Eingangskanälen des Mischpunkts) oder sogar eine
Verdreifachung (bei drei Eingangskanälen eines Misch
punkts) der Schichten. Dementsprechend wird auch die
Anzahl der Diffusionsflächen vergrößert. Die einzelnen
Fluide werden in immer dünner werdenden Schichten an
einander angelegt. Neben der Vergrößerung der Diffu
sionsflächen hat dies noch den Vorteil, daß die gegen
seitige Durchdringung der Fluide wesentlich schneller
erfolgen kann, weil die Dicke, die vom jeweils anderen
Fluid durchdrungen werden muß, wesentlich kleiner ist.
Vorzugsweise liegen hierbei die Teilkanäle in der glei
chen Ebene, die durch die Breitenerstreckung definiert
ist. Die Teilung erfolgt also parallel zu den Schmal
seiten oder der Höhe der Kanäle, während das Aneinan
deranlegen parallel zu den Breitseiten der Kanäle er
folgt oder senkrecht zu der Laminierungsfläche des vor
herigen Mischpunkts. Hierdurch wird sichergestellt, daß
die größtmögliche Diffusionsfläche genutzt wird.
Vorzugsweise weist die Ausgangskanalanordnung einen ein
zigen Ausgangskanal auf. In diesem Fall läßt sich die
Ausbildung der Diffusionsfläche zwischen den einzelnen
Fluiden am besten sicherstellen.
Das Trennelement ist vorzugsweise als flache Platte
ausgebildet. Beim Aneinanderanlegen der beiden Fluide
entstehen dann keine merkbaren Stufen, die zu einer
Störung beim Laminieren der beiden Fluide aneinander
führen könnten.
Hierbei ist bevorzugt, daß das Trennelement Durchbrüche
aufweist, die wesentlich kleiner als die den Eingangs
kanälen ausgesetzte Fläche des Trennelementes sind.
Trotz der Durchbrüche wird also eine Strömung der Flui
de erzwungen und beibehalten, bis die Fluide die glei
che Richtung und gegebenenfalls die gleiche Strömungs
geschwindigkeit haben. Mit den Durchbrüchen wird aber
die Fertigung des Mikromischers wesentlich vereinfacht.
Man kann beispielsweise einen Eingangskanal durch das
Trennelement hindurch bearbeiten.
Vorzugsweise weist ein Flüssigkeitspfad einen Verlauf
in einer Ebene von mindestens einem Eingangskanal zur
Ausgangskanalanordnung auf. Dies vereinfacht die Ferti
gung. Ein derartiger Kanal kann leicht in einer Fläche
eines Bauelements gefertigt werden.
Ein erfindungsgemäßer Mischer besteht vorzugsweise aus
einem Unterteil und einem Oberteil, die an einer Ver
bindungsfläche aneinander anliegen, wobei die Eingangs-
und Ausgangskanäle als zur Verbindungsfläche hin offene
Nuten im Unterteil und/oder Oberteil ausgebildet sind,
und wobei das Trennelement einen Überdeckungsbereich
von Nuten im Unterteil und Oberteil zumindest teilweise
abdeckt. Ein derartiger Mischer läßt sich sehr gut in
Planartechnologie fertigen. Man erreicht hierbei kleine
Kanalquerschnitte mit einer hohen Präzision. Dadurch,
daß das Trennelement einen Überdeckungsbereich der Nu
ten in Unterteil und Oberteil zumindest teilweise ab
deckt, erhält man die Möglichkeit, diese Nuten über
eine gewisse Strecke parallel zu führen aber die Kanäle
gleichzeitig getrennt zu halten. Diese Möglichkeit kann
man, wie dies oben beschrieben worden ist, einerseits
dazu ausnutzen, daß man das Trennelement in den Bereich
der Eingangskanäle kurz vor dem Mischpunkt bzw. im
Mischpunkt anordnet, so daß man die beiden Fluide vor
dem Aneinander anlegen parallel zueinander ausrichten
kann. Wenn man den Mischer allerdings in die umgekehrte
Richtung betreibt, kann man mit dem Trennelement eine
Trennung des Fluidstromes erreichen, wobei diese Tren
nung durch das Trennelement erfolgt. Dieses wirkt als
Messer oder Spalter. Dadurch, daß das Trennelement im
Bereich der Verbindungsfläche angeordnet ist, stehen
also oberhalb und unterhalb des Trennelementes die je
weiligen Kanäle so zur Verfügung, daß das Fluid zumin
dest über eine kleine Strecke noch geradeaus weiter
fließen kann. Eine Verwirbelung des Fluids mit einer
Änderung der Strömungscharakteristiken findet also
nicht statt. Eine derartige Aufteilung des Fluidstromes
kann man beispielsweise verwenden, um aus einem Fluid
strom zwei zu machen, die man dann wieder übereinander
führt, um sie aneinander anzulaminieren. Das "Überein
anderführen" bezieht sich auf eine Ausrichtung in Bezug
zu einer Ebene, in der auch das Trennelement liegt. Die
beiden Teilströme werden also oberhalb bzw. unterhalb
der Ebene geführt.
Vorteilhafterweise sind im Unterteil Teile der Ein
gangskanalanordnung, Teile des Mischpunktes und die
Ausgangskanalanordnung als zu der Verbindungsfläche
hin offene Nuten ausgebildet und im Oberteil sind die
verbleibenden Teile der Eingangskanalanordnung und die
verbleibenden Teile des Mischpunkts als Ausnehmung an
geordnet, die teilweise durch das Trennelement abge
deckt ist. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht eine
einfache Fertigung und einen kompakten Aufbau. Die Aus
bildung der Nuten im Unterteil läßt sich mit bekannten
Techniken problemlos herstellen. In Frage kommen bei
spielsweise Fräsen, Ätzen oder andere aus dem Bereich
der Halbleiter und Mikroelemente bekannte Bearbeitungs
techniken. Auch die Herstellung der Ausnehmung im Ober
teil ist problemlos möglich. Da nur eine einzige Ver
bindungsfläche vorhanden ist, ist auch die Abdichtung
relativ einfach.
Mit Vorteil ist das Trennelement Teil des Oberteils.
Insgesamt liegen also nur noch zwei Teile vor, die ge
fertigt werden müssen. Auch dann, wenn das Trennelement
einstückig mit dem Oberteil ausgebildet ist, ist die
Fertigung relativ einfach, weil das Trennelement Durch
brüche aufweisen kann, durch die hindurch die Ausneh
mung hergestellt werden kann.
Mit Vorteil weist das Trennelement eine zur Eingangs
kanalanordnung hinweisende Ausnehmung auf, die konkav
oder dreieckförmig ausgebildet ist. Eine derartige Aus
bildung ermöglicht, daß die beiden Fluide in der Mitte
der Kanäle früher zusammentreffen als an den Rändern.
Hierbei trägt man der Tatsache Rechnung, daß bei einer
laminaren Strömung in der Mitte die Strömungsgeschwin
digkeit größer als an den Rändern ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorge
sehen, daß die Eingangskanalanordnung drei Eingangska
näle aufweist. In diesem Fall ergibt sich die Laminie
rung von drei Fluidschichten aneinander.
In einer speziellen Ausgestaltung kann hierbei vorgese
hen sein, daß der mittlere Eingangskanal zumindest im
Mischpunkt eine geringere Breite als die beiden anderen
Eingangskanäle aufweist. Hierbei ergibt sich nun die
Möglichkeit, daß das Fluid aus dem mittleren Eingangs
kanal von den beiden Fluiden aus den äußeren Eingangs
kanälen eingekapselt wird. Dies ist ohne weiteres ein
sichtig für die Deckschichten oben und unten, d. h. die
beiden Schichten, die in der Ebene liegen, in die die
beiden äußeren Eingangskanäle eingespeist haben. Nach
dem aber in der Mitte zwischen diesen beiden Ebenen nur
eine kleinere Breite von dem Eingangsfluid aus dem
mittleren Eingangskanal abgedeckt ist, werden sich an
den beiden äußeren Rändern in Breitenrichtung gesehen
die beiden Fluide aus den äußeren Eingangskanälen an
einander annähern und zur Anlage kommen. Es entsteht
hierdurch eine Einkapselung des mittleren Fluides durch
die beiden äußeren Fluide. Diese Einkapselung kann man
auch zum Mischen verwenden. Es läßt sich aber noch ein
ganz anderer Effekt erzielen, wenn man die Querschnitte
der Kanäle entsprechend groß wählt: Man kann nämlich
hierbei einen Mantel um das mittlere Fluid legen, der
verhindert, daß zumindest für einen gewissen Zeitraum
dieses Fluid in Kontakt mit den Wänden der anschließen
den Kanäle kommt.
In einer anderen oder zusätzlichen Ausgestaltung kann
vorgesehen sein, daß dem Mischpunkt eine zusätzliche
Eingangskanalanordnung mit Mischpunkt nachgeschaltet
ist, deren Schichtungswirkung um 90° gegenüber dem er
sten Mischpunkt verdreht ist. In diesem Fall erfolgt
eine Laminierung nicht nur von oben und unten, sondern
auch von links und rechts, was im Endeffekt den glei
chen Effekt hat. Das mittlere Fluid ist dann eingekap
selt und kann mit den Wänden des Kanals nicht mehr in
Berührung kommen.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß man die Fluide parallel
zueinander ausrichtet und daß man sie solange getrennt
voneinander hält, bis ihre Strömungen der Richtung nach
praktisch übereinstimmen und sie erst dann zur Anlage
aneinander bringt.
Hierdurch erreicht man, wie oben im Zusammenhang mit
dem Mikromischer ausgeführt, daß eine Laminierung der
beiden Flüssigkeiten aneinander erfolgt, was letztend
lich eine Mischung ermöglicht, die praktisch aus
schließlich auf Diffusion beruht. Die Diffusionsfläche
und die Diffusionslänge, also die Höhe der einzelnen
Schichten, sind hierbei relativ gut vorherbestimmbar,
so daß auch der Diffusionsvorgang an sich und damit die
Mischungsabläufe relativ genau vorherbestimmbar sind.
Vorzugsweise gleicht man die Strömungsgeschwindigkeiten
der Fluide aneinander an und hält sie solange getrennt
voneinander, bis die Strömungsgeschwindigkeiten auch
dem Betrag nach gleich sind und bringt sie erst dann
zur Anlage aneinander. Damit wird eine Verwirbelung der
Fluide beim Aneinanderanlegen mit großer Zuverlässig
keit vermieden. Die Anlage erfolgt glatt. Die Anglei
chung der Strömungsgeschwindigkeiten ist bevorzugt,
aber nicht notwendig.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Fluide mit ihrer jeweils größten Begrenzungsfläche
aneinander zur Anlage gebracht werden. Damit erreicht
man eine große Diffusionsfläche und eine kleine Diffu
sionslänge, so daß sich eine schnelle Durchmischung der
Fluide ergibt, die praktisch ausschließlich auf Diffu
sion beruht. Die Begrenzungsfläche oder Randfläche ist
hierbei die Fläche, die das jeweilige Fluid parallel
zur Strömungsrichtung begrenzt.
Vorzugsweise verbreitert man den Strömungsquerschnitt
der Fluide vor dem Anlegen aneinander. Hierdurch wird
die Diffusionsfläche weiter vergrößert und die Diffu
sionslänge weiter verkleinert, was den Mischvorgang
beschleunigt.
Auch ist bevorzugt, daß man den kombinierten Fluidstrom
aufteilt, wobei die Aufteilung parallel zu einer
Schmalseite des Strömungsquerschnitts erfolgt, und die
Teilströme übereinander führt und nach dem Angleichen
von der Richtung und Strömungsgeschwindigkeit aneinan
der zur Anlage bringt. Durch ein wiederholtes Aufteilen
und Schichten erreicht man einerseits sehr dünne
Schichten, andererseits eine große Anzahl von Diffu
sionsflächen, so daß der Mischvorgang in kurzer Zeit
zum Abschluß gebracht werden kann.
Mit Vorteil kombiniert man drei Fluide miteinander,
wobei das mittlere Fluid einen Strömungsquerschnitt mit
gegenüber den beiden anderen Fluiden verminderter Brei
te aufweist. Hierdurch erzielt man, wie oben ausge
führt, eine Einkapselung des mittleren Fluids durch die
beiden anderen Fluide.
Auch ist bevorzugt, daß man zusätzlich zwei weitere
Fluide seitlich zuführt, deren Richtung und Geschwin
digkeit an Richtung und Geschwindigkeit des bereits
kombinierten Fluidstroms angleicht, die Fluide von dem
kombinierten Fluidstrom getrennt hält, bis alle Ge
schwindigkeiten und Richtungen übereinstimmen und erst
dann die beiden Fluide an dem kombinierten Fluidstrom
zur Anlage bringt. Die Übereinstimmung der Geschwindig
keiten muß natürlich nur in den Grenzflächen zwischen
den einzelnen Fluiden vorliegen. Nach dem Anlegen an
einander wird sich dann ein kombinierter Fluidstrom
einstellen, der wieder ein laminares Strömungsprofil
annimmt. Auch mit einer derartigen Maßnahme läßt sich
ein Einkapseln des Fluids im mittleren Fluidstrom er
reichen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Zufuhr von
mindestens einem äußeren Fluidpaar gleichzeitig er
folgt. Dies verkürzt die Baulänge, die zum Einkapseln
des Fluids notwendig ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Aus
führungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung be
schrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Mischens zwei
er Fluide,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Explosionsan
sicht eines Mikromischers,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Trennelement,
Fig. 4 eine Darstellung eines Fluidverbund-Aufbaus,
Fig. 5 einen anderen Fluidverbund im Querschnitt,
Fig. 6 einen dritten Fluidverbund im Querschnitt,
Fig. 7 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 mit einer Auf
teilung der beiden aneinanderangelegten Fluide
nach dem Mischpunkt und
Fig. 8 eine Darstellung entsprechend Fig. 7, bei der
die Strömungsrichtung umgekehrt ist.
Für die folgende Erläuterung werden als Fluide Flüssig
keiten verwendet. Es können jedoch genauso gut Gase auf
die gleiche Art gemischt werden.
Fig. 1 zeigt schematisch, wie zwei Flüssigkeiten mit
einander gemischt werden. Die Darstellung in Fig. 1 ist
aus Gründen der Übersichtlichkeit in der Höhe stark
übertrieben auseinandergezogen dargestellt. In Wirk
lichkeit sind die dargestellten Stufen wesentlich nied
riger. Sie gehen nur unwesentlich über die Höhe einer
Flüssigkeitsschicht bzw. eines Flüssigkeitsstroms hin
aus.
Die zwei Flüssigkeitsströme 1, 2 fließen in getrennten
Kanälen, sogenannten Eingangskanäle 3, 4 (siehe Fig.
2), die zusammen eine Eingangskanalanordnung bilden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, haben die Flüssigkeits
ströme eine wesentlich größere Breite b als Höhe h. Am
Anfang der Eingangskanäle 3, 4 fließen beide Ströme 1,
2 in der gleichen Ebene.
Während der Flüssigkeitsstrom 1 in dieser Ebene bleibt
und sich nur in soweit verändert, als er sich in einem
bestimmten Abschnitt auf die doppelte Breite verbrei
tert und auf die halbe Höhe verdünnt, wird der zweite
Flüssigkeitsstrom 2 in eine Ebene geführt, die zu der
Ebene des ersten Flüssigkeitsstromes 1 versetzt ist. In
dieser Ebene wird der zweite Flüssigkeitsstrom 2 eben
falls verbreitert auf seine doppelte Breite und auf
seine halbe Höhe verdünnt. In diesem Bereich werden nun
die beiden Flüssigkeitsströme 1, 2 übereinander ge
führt. Da die beiden Flüssigkeitsströme 1, 2 ursprüng
lich einmal nebeneinander angeordnet waren, bedingt das
Übereinanderführen der beiden Flüssigkeitsströme 1, 2,
daß sie aus verschiedenen Richtungen einem gemeinsamen
Bereich A zugeführt werden, in dem sie übereinander
angeordnet sind. In diesem Bereich A werden die beiden
Flüssigkeitsströme 1, 2 nun so geleitet, daß sie am
Ende die gleiche Strömungsrichtung und auch die gleiche
Strömungsgeschwindigkeit haben. Solange dies noch nicht
erreicht ist, werden sie von einem Trennelement 5 ge
trennt gehalten. Das Trennelement 5 muß lediglich dafür
sorgen, daß sich die beiden Strömungen der beiden Flüs
sigkeitsströme 1, 2 gegenseitig nicht beeinflussen. Es
ist daher möglich, am Ende des Bereichs A beide Flüs
sigkeitsströme 1, 2 mit einer laminaren Strömung mit
der gleichen Geschwindigkeit in die gleiche Richtung
fließen zu lassen. Wenn daher das Trennelement 5 auf
hört, legen sich die beiden Flüssigkeitsströme in einer
Berührungsfläche 6 aneinander an. Die kombinierten
Flüssigkeitsströme haben dann eine Breite 2b und eine
Höhe h. Die Gefahr, daß in der Berührungsfläche 6 zwi
schen den einzelnen Flüssigkeitsströmen 1, 2 Verwirbe
lungen entstehen, ist ausgesprochen gering. Die
Mischung zwischen den beiden Flüssigkeiten aus den
Flüssigkeitsströmen 1, 2 erfolgt praktisch ausschließ
lich durch Diffusion, d. h. durch einen allmählichen
Konzentrationsausgleich durch die Berührungsfläche 6.
Der Mechanismus der Diffusion an sich ist bekannt. Maß
gebliche Einflußfaktoren sind hierbei unter anderem die
Größe der Berührungsfläche 6, durch die die Diffusion
erfolgt und die daher im folgenden auch "Diffusionsflä
che" genannt wird, und die Dicke der einzelnen Schich
ten. Beides läßt sich bei dem hier vorgestellten
Mischer recht genau einstellen. Die Breite der Diffu
sionsfläche entspricht der Breite 2b eines Ausgangska
nals 7 (Fig. 2), die Höhe entspricht der Hälfte der
Höhe des Ausgangskanals 7.
Dadurch, daß die beiden Flüssigkeitsströme 1, 2 prak
tisch aneinander anlaminiert werden, ergibt sich ein
sehr gut kontrollierbares Mischen der beiden Flüssig
keiten durch Diffusion.
Wie oben erwähnt, ist die Stufe, die der Flüssigkeits
strom 2 aufweist, übertrieben groß dargestellt. In
Wirklichkeit entspricht die Stufe von der unteren Ebene
auf die obere Ebene nur etwa der Höhe h des ersten
Flüssigkeitsstromes plus der Dicke des Trennelements 5.
Bei der zweiten Stufe, die den Flüssigkeitsstrom 2 von
der zweiten Ebene wieder auf den ersten Flüssigkeits
strom 1 zurückführt, entspricht die Höhe sogar nur der
Dicke des Trennelements 5.
Fig. 2 zeigt nun einen Mischer, wie er zur Durchführung
des in Fig. 1 prinzipiell dargestellten Ablaufs verwen
det werden kann. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
Mischer 8 fehlt allerdings die Verbreiterung der Kanäle
vor dem Mischpunkt. Dafür weist der Mischer 8 zwei hin
tereinander geschaltete Mischpunkte 9, 10 auf, die im
wesentlichen von gleichem Aufbau sind.
Der Mischer 8 besteht aus einem Unterteil 11 und einem
Oberteil 12, die in Fig. 2 voneinander abgehoben darge
stellt sind, in Wirklichkeit aber über eine Verbin
dungsfläche 13 aneinander anliegen. Hier können sie
beispielsweise miteinander verklebt sein.
Das Unterteil 11 besteht beispielsweise aus Glas. In
die Verbindungsfläche 13 des Unterteils ist der eine
Eingangskanal 4, der Ausgangskanal 7 und ein Teil der
Mischpunkte 9, 10 eingebracht, beispielsweise durch
Fräsen oder Ätzen oder andere Mikrotechniken. Wie man
leicht erkennen kann, ergibt sich hierdurch im Unter
teil 11 ein durchgehender Kanal, der im wesentlichen in
einer Ebene verläuft. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist die Höhe dieses Kanals stark übertrieben darge
stellt. Er ist in Wirklichkeit viel flacher. Die Breite
liegt bei etwa 200 µm, die Höhe bei ca. 30 µm.
Das Oberteil 12, das beispielsweise aus Silizium beste
hen kann, weist für jeden Mischpunkt 9, 10 eine Ausneh
mung 14, 15 auf, die teilweise vom Trennelement 5 abge
deckt ist. Das Trennelement 5 und das Oberteil 12 sind
einteilig ausgebildet. Auch die Ausnehmungen 14, 15
können in das Oberteil 12 eingeätzt sein. Natürlich ist
es auch möglich, das Trennelement 5 als eigenes Bauteil
auszubilden und beim Zusammenbau von Oberteil 12 und
Unterteil 11 dazwischen anzuordnen. Das Trennelement 5
kann als dünne Platte, aber auch als Folie ausgebildet
sein.
In Strömungsrichtung vor dem Trennelement 5 entsteht
dadurch eine Öffnung 16, durch die die Flüssigkeit vom
Eingangskanal 3 nach oben in die Ausnehmung 14 aufstei
gen kann. Dieser Aufstieg wird erzwungen, weil der Ein
gangskanal 3 in diesem Bereich zu Ende ist. Die Flüs
sigkeit hat gar keinen anderen Weg, als durch die Öff
nung in die Ausnehmung einzutreten.
Ferner weist die Ausnehmung 14 eine Öffnung 17 in Strö
mungsrichtung hinter dem Trennelement 5 auf, die den
eigentlichen Mischpunkt 9 bildet. Hier legt sich die
Flüssigkeit an den Flüssigkeitsstrom an, der aus dem
zweiten Eingangskanal 4 dorthin geflossen ist. Am Ende
der Öffnung 17 muß die Flüssigkeit wieder nach unten in
den Ausgangskanal fließen.
Wie man erkennen kann, hat der Eingangskanal 4 bis zu
dieser Position zwei Richtungsänderungen vollführt. Er
ist nämlich um das Ende des ersten Eingangskanals 3
herumgeflossen und setzt sich nun praktisch in Verlän
gerung des ersten Eingangskanals 3 fort. Das Trennele
ment 5 ist hierbei so lang, daß es diese Richtungsände
rung des zweiten Eingangskanals 4 vollständig abdeckt
und die Öffnung 17 erst dann freigibt, wenn sich die
Strömung aus dem zweiten Eingangskanal 4 wieder so ein
gestellt hat, daß sie parallel zur vorderen Kante des
Unterteils 11 fließt. Die gleiche Strömungsrichtung hat
aber auch die Strömung in der Ausnehmung 14. Beide
Flüssigkeiten fließen dann mit der gleichen Geschwin
digkeit und der gleichen Richtung. Sie können dann
glatt aneinander angelegt werden. Nach der Anlage be
ginnt eine Diffusion. Durch die Führung des Eingangs
kanals 4 hat der Weg, den die Flüssigkeit hier zurück
legen muß, etwa die gleiche Länge wie der Weg der Flüs
sigkeit aus dem Eingangskanal 3.
Der zweite Mischpunkt 10 wird aus dem Ausgangskanal 7
des ersten Mischpunkts 9 versorgt. Hierzu wird der
Flüssigkeitsstrom aus dem Ausgangskanal 7 durch einen
Vorsprung 18 im Unterteil 11, das zum Ausgangskanal 7
hin weist in zwei Teilströme aufgeteilt. Der eine Teil
strom wird, weil sein Kanal dort zu Ende ist, in die
Ausnehmung 15 des zweiten Mischpunkts 10 gezwungen. Der
andere Teilstrom fließt außen herum und vereinigt sich
mit dem ersten Teilstrom am Mischpunkt 9. Nachdem am
ersten Mischpunkt 9 die beiden Flüssigkeiten aus den
Eingangskanälen 3, 4 senkrecht aufeinander auflaminiert
worden sind, ergibt sich am zweiten Mischpunkt 10 eine
Verdoppelung der Anzahl der Schichten. Wenn die Höhe
des Ausgangs 19 gleichgehalten wird, bedingt dies nicht
nur eine Erhöhung der Anzahl der Diffusionsflächen,
sondern gleichzeitig auch eine Verminderung der Höhe
der einzelnen Schichten. Wenn man weitere Mischer die
ser Art hintereinander schaltet, ergibt sich bei jedem
Mischer eine Verdoppelung der Schichten und eine Hal
bierung der Schichthöhe. Bei n Mischern ergeben sich
also zwei 2n Schichten. Dies ist mit Hilfe der Pfeile
in Fig. 2 schematisch angedeutet. Sämtliche Schichten
liegen dann mit ihrer breitesten Fläche aneinander an,
so daß hier eine gute Mischung durch Diffusion gewähr
leistet werden kann.
In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, daß das Trenn
element 5 als flache Platte ausgebildet ist, die Durch
brüche aufweist. Diese Durchbrüche 20 sind in Fig. 3
noch besser ersichtlich. Hier sind die beiden
Eingangskanäle 3, 4 jeweils mit einer Richtungsänderung in den
Bereich A geführt. Um die unterschiedlichen Ebenen
deutlich zu machen, ist der eine Eingangskanal 3 mit
durchgezogenen Linien dargestellt, während der andere
Eingangskanal 4 mit gestrichelten Linien dargestellt
ist.
Die Durchbrüche 20 sind aus Gründen der Übersichtlich
keit übertrieben groß dargestellt. In Wirklichkeit sind
die Durchbrüche 20 wesentlich kleiner. Ihre gesamte
Fläche ist wesentlich kleiner als die verbleibende Flä
che des Trennelements. Diese Durchbrüche dienen dazu,
die Ausnehmungen 14, 15 im Oberteil 12 herauszuätzen.
Sie sind aber immer noch klein genug, daß keine vorzei
tige Durchmischung zwischen den einzelnen Flüssigkeits
strömen in den Eingangskanälen 3, 4 stattfindet, bevor
sich die Strömungen nach Geschwindigkeit und Richtung
wieder aneinander angeglichen haben. Dargestellt ist,
daß die Durchbrüche unter einem spitzen Winkel zum Aus
gangskanal verlaufen. Sie können aber auch rechtwinklig
dazu angeordnet sein oder in Richtung des Ausgangska
nals verlaufen, wobei die letztere Alternative den Vor
teil hat, daß man einen guten Druckausgleich zwischen
der Oberseite und der Unterseite des Trennelements 5
erreicht.
Wie aus Fig. 3 ebenfalls ersichtlich ist, hat das
Trennelement 5 eine dreieckförmige Aussparung 21 am
strömungsseitigen Ende. Dort können die beiden Flüssig
keiten schon früher aneinander zur Anlage gelangen.
Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß die Strö
mungsgeschwindigkeit bei laminaren Strömungen in der
Mitte größer als am Rand ist.
Das Hauptanwendungsgebiet des Mischers 8 ist das
Mischen von zwei Flüssigkeiten. Überraschenderweise hat
sich aber herausgestellt, daß man mit einer geringfügi
gen Veränderung eines derartigen Mischers auch noch
einen anderen Anwendungszweck verwirklichen kann. Man
kann nämlich eine Flüssigkeit innerhalb von anderen
Flüssigkeiten einkapseln. Dies soll anhand von Fig. 4
näher erläutert werden. Die einzukapselnde Flüssigkeit
22 ist hier schraffiert dargestellt. Die einkapselnden
Flüssigkeiten sind weiß dargestellt.
Zum Einkapseln sind drei Flüssigkeitsströme vorgesehen,
von denen der mittlere die Flüssigkeit 22 ist, während
die beiden äußeren 23, 24 von der einkapselnden Flüs
sigkeit gebildet werden. Diese drei Flüssigkeitsströme
22, 23, 24 werden mit einem Mischer, wie er in Fig. 2,
linke Hälfte, dargestellt ist, aufeinander laminiert.
Hierbei kann das Laminieren durchaus auch in hinterein
ander geschalteten Mischpunkten erfolgen. Wenn man die
Flüssigkeit 23 als obere Flüssigkeit und die Flüssig
keit 24 als untere Flüssigkeit bezeichnet, werden in
einem folgenden Schritt von links und rechts zwei wei
tere Flüssigkeitsströme 25, 26 an die kombinierte Flüs
sigkeit 22-24 anlaminiert, so daß schließlich die end
gültige Flüssigkeitsströmung 27 entsteht, die rechts in
Fig. 4 dargestellt ist. Bei einer derartigen Einkapse
lung wird man natürlich die Schichten der einkapselnden
Flüssigkeiten etwas dicker wählen, weil auch bei einer
derartigen Einkapselung eine Diffusion zwischen den
einzelnen Flüssigkeiten auftreten wird. Da die einzel
nen Flächen, durch die hindurch die Diffusion erfolgen
kann, und die Schichtdicken aber relativ genau vorher
bestimmbar sind, kann man auch die Zeit relativ genau
abschätzen, während der die Flüssigkeit 22 von den an
deren Flüssigkeiten 23-26 eingekapselt ist.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform für das Ein
kapseln, bei der die Flüssigkeit 22 nur noch von zwei
Flüssigkeiten 23, 24 eingekapselt ist. Hierfür ist im
Grunde genommen nur Voraussetzung, daß die Breite des
Flüssigkeitsstromes 22 geringer als die der beiden an
deren Flüssigkeitsströme 23, 24 ist. In diesem Fall
werden die umgebenden Flüssigkeiten 23, 24 zumindest
auch über einen Teil der Höhe der Flüssigkeit 22 vor
treten und sich dann später aneinanderanlegen. Es ist
allerdings festzustellen, daß hier im Bereich der
Schmalseiten die Trennfläche zwischen den einzelnen
Flüssigkeiten 22, 23 bzw. 22, 24 nicht so genau vorher
bestimmbar ist. Eine derartige Einkapselung läßt sich
nur dann mit der nötigen Zuverlässigkeit erreichen,
wenn die Höhe der Flüssigkeit 22 sehr klein gegen ihre
Breite ist.
Fig. 6 zeigt, daß es zum Laminieren der Flüssigkeiten
aneinander nicht notwendig ist, daß die beiden Flüssig
keiten 23, 24 genau übereinander ausgerichtet sind. Es
reicht aus, wenn eine Überdeckung k vorhanden ist, die
sehr groß gegen die Höhe h ist. Ansonsten entstehen,
wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, Diffusionsflächen
28, deren Verlauf nicht mehr ohne weiteres mit der ge
wünschten und notwendigen Genauigkeit vorherbestimmt
werden kann.
Fig. 7 zeigt schematisch, entsprechend der Darstellung
von Fig. 1, wie zwei Flüssigkeiten miteinander gemischt
werden. Es werden daher die gleichen Bezugszeichen ver
wendet. Auch hier ist die Darstellung aus Gründen der
Übersichtlichkeit in der Höhe stark übertrieben ausein
andergezogen dargestellt. In Wirklichkeit sind die dar
gestellten Stufen wesentlich niedriger. Sie gehen nur
unwesentlich über die Höhe einer Flüssigkeitsschicht
bzw. des Trennelements 5 hinaus.
Nach dem Aneinanderanlegen der beiden Flüssigkeitsströ
me 1, 2 an der Berührungsfläche 6 werden die beiden
Flüssigkeitsströme senkrecht zur Ebene des Trennele
ments 5 voneinander getrennt. Hierfür kann man bei
spielsweise den in Fig. 2 dargestellten Vorsprung 18
verwenden. Die Trennstelle wird in Fig. 7 mit 29 be
zeichnet. Es entstehen damit zwei Flüssigkeitsströme
30, 31, die aus den ursprünglichen Flüssigkeitsströmen
1, 2 gebildet sind und praktisch jeweils den gleichen
Querschnitt wie die Flüssigkeitsströme 1 bzw. 2 haben.
Allerdings bestehen sie aus zwei Schichten, so daß je
der der beiden Ströme 30, 31 aus der Flüssigkeit 1 und
der Flüssigkeit 2 besteht. Man kann nun die beiden
Flüssigkeitsströme 30, 31 wieder an den Eingang einer
nächsten Mischstufe führen und sie dort als Flüssig
keitsströme 1, 2 verwenden. Nach einigen Mischstufen
hat man dann sehr flache Flüssigkeitsschichten, diese
aber in großer Zahl übereinander "gestapelt".
Der Flüssigkeitsdurchsatz erfolgt hierbei in Richtung
des Pfeiles 32, also in Fig. 7 im wesentlichen von
links nach rechts.
Fig. 8 zeigt die Funktionsweise, wenn ein derartiger
Mischer in umgekehrte Richtung betrieben wird. Hierbei
erfolgt im Bereich 29 ein Aneinanderanlegen der beiden
Flüssigkeiten 30, 31, allerdings nicht mehr entlang
einer horizontalen Ebene, wie dies in Fig. 7 der Fall
war, sondern entlang einer vertikalen Ebene.
Mit Hilfe des Trennelementes 5 wird nun dieser gemein
same Flüssigkeitsstrom aufgeteilt und zwar diesmal
nicht entlang einer vertikalen Ebene wie in Fig. 7,
sondern entlang einer horizontalen Ebene. Wenn man nun
die beiden Flüssigkeitsströme als Flüssigkeitsströme 1,
2 am linken Ende der Fig. 8 wieder parallel nebenein
anderführt, kann man sie in einer nachfolgenden Misch
stufe wieder miteinander mischen, d. h. entlang einer
vertikal verlaufenden Ebene aneinanderanlaminieren.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, ist es nicht unbedingt
notwendig, daß beim Aneinanderanlaminieren ein Trenn
element vorhanden ist, wenn man dafür sorgt, daß die
Richtungsänderungen der beiden Flüssigkeiten 30, 31 vor
dem Zusammentreffen nicht allzu groß werden. Ein Trenn
element kann den Mischvorgang jedoch verbessern oder
erleichtern.
Auf die dargestellte Weise läßt sich eine Schichtung
erreichen, bei der die Fluide A, B immer abwechselnd
angeordnet sind (A-B-A-B). Für bestimmte Anwendungs
fälle kann es jedoch wünschenswert sein, eine Schich
tung zu erreichen, die zu einer Mittelebene symmetrisch
aufgebaut ist. In diesem Fall würde man beispielsweise
zwei parallele Mischer, die mit Fluiden A-B und mit
Fluiden B-A beschickt werden, mit einem dritten Mischer
in Reihe schalten, so daß eine Schichtung A-B-B-A ent
steht.
Claims (27)
1. Mikromischer mit mindestens einem Mischpunkt, der
mit einer Eingangskanalanordnung mit mindestens
zwei Eingangskanälen und einer Ausgangskanalanord
nung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eingangskanäle (3, 4) im Mischpunkt parallel zuein
ander in die gleiche Richtung verlaufen und daß ein
Trennelement (5) vorgesehen ist, das sich bis in
einen Bereich (A) des Mischpunkts erstreckt, in dem
die Eingangskanäle (3, 4) parallel zueinander ver
laufen.
2. Mischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingangskanäle (3, 4) zumindest in einem
dem Mischpunkt (9, 10) vorgelagerten Abschnitt par
allel zueinander in versetzten Ebenen geführt sind.
3. Mischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Eingangskanäle (3, 4) eine Breite
(b) aufweisen, die größer als ihre Höhe (h) ist.
4. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Eingangskanäle (3, 4)
vor dem Mischpunkt (9, 10) verbreitern.
5. Mischer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbreiterung eine Verdoppelung der Breite
(b) bewirkt.
6. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgangskanalanordnung (7)
in die gleiche Richtung wie die Eingangskanäle (3,
4) gerichtet ist.
7. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sich mindestens ein Ausgangs
kanal (7) der Ausgangskanalanordnung in mindestens
zwei Teilkanälen aufteilt, die eine Eingangskanal
anordnung eines nachfolgenden Mischpunkts (10) bil
den.
8. Mischer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilkanäle in der gleichen Ebene liegen,
die durch die Breitenerstreckung definiert ist.
9. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgangskanalanordnung einen
einzigen Ausgangskanal aufweist.
10. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennelement (5) als flache
Platte ausgebildet ist.
11. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennelement (5) Durchbrü
che (20) aufweist, die wesentlich kleiner als die
den Eingangskanälen (3, 4) ausgesetzte Fläche des
Trennelementes (5) sind.
12. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Flüssigkeitspfad einen Ver
laufin einer Ebene von mindestens einem Eingangs
kanal (4) zur Ausgangskanalanordnung aufweist.
13. Mischer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder
einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß er aus einem Unterteil (11) und einem
Oberteil (12) besteht, die an einer Verbindungsflä
che (13) aneinander anliegen, wobei die Eingangs-
und Ausgangskanäle (3, 4, 7) als zur Verbindungs
fläche (13) hin offene Nuten im Unterteil (11)
und/oder Oberteil (12) ausgebildet sind, und wobei
das Trennelement (5) einen Überdeckungsbereich von
Nuten im Unterteil (11) und Oberteil (12) zumindest
teilweise abdeckt.
14. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß im Unterteil (11) Teile der
Eingangskanalanordnung (3, 4), Teile des Mischpunk
tes (9, 10) und die Ausgangskanalanordnung (7) als
zu der Verbindungsfläche (13) hin offene Nuten aus
gebildet sind, und im Oberteil (12) die verbleiben
den Teile der Eingangskanalanordnung (3) und die
verbleibenden Teile des Mischpunkts (9, 10) als
Ausnehmung (14, 15) angeordnet ist, die teilweise
durch das Trennelement (5) abgedeckt ist.
15. Mischer nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennelement (5) Teil des Oberteils (12)
ist.
16. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennelement (5) eine zur
Eingangskanalanordnung hinweisende Ausnehmung (21)
aufweist, die konkav oder dreieckförmig ausgebildet
ist.
17. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingangskanalanordnung drei
Eingangskanäle aufweist.
18. Mischer nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Eingangskanal zumindest im Misch
punkt eine geringere Breite als die beiden anderen
Eingangskanäle aufweist.
19. Mischer nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Mischpunkt eine zusätzliche Ein
gangskanalanordnung mit Mischpunkt nachgeschaltet
ist, deren Schichtungswirkung um 90° gegenüber dem
ersten Mischpunkt verdreht ist.
20. Mischverfahren für mindestens zwei Fluide, die aus
unterschiedlichen Richtungen zugeführt werden, da
durch gekennzeichnet, daß man sie parallel zuein
ander ausrichtet und daß man sie solange getrennt
voneinander hält, bis ihre Strömungen der Richtung
nach praktisch übereinstimmen und sie erst dann zur
Anlage aneinander bringt.
21. Mischverfahren nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Strömungsgeschwindigkeiten
der Fluide aneinander angleicht und sie solange
getrennt voneinander hält, bis die Strömungsge
schwindigkeiten auch dem Betrag nach gleich sind
und sie erst dann zur Anlage aneinander bringt.
22. Mischverfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fluide mit ihrer jeweils
größten Begrenzungsfläche aneinander zur Anlage
gebracht werden.
23. Mischverfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Strömungsquer
schnitt der Fluide vor dem Anlegen aneinander ver
breitert.
24. Mischverfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß man den kombinierten
Fluidstrom aufteilt, wobei die Aufteilung parallel
zu einer Schmalseite des Strömungsquerschnitts er
folgt, und die Teilströme übereinander führt und
nach dem Angleichen von der Richtung und Strömungs
geschwindigkeit aneinander zur Anlage bringt.
25. Mischverfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß man drei Fluide mitein
ander kombiniert, wobei das mittlere Fluid einen
Strömungsquerschnitt mit gegenüber den beiden ande
ren Fluiden verminderter Breite aufweist.
26. Mischverfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich zwei
weitere Fluide seitlich zuführt, deren Richtung und
Geschwindigkeit an Richtung und Geschwindigkeit des
bereits kombinierten Fluidstroms angleicht, die
Fluide von dem kombinierten Fluidstrom getrennt
hält, bis alle Geschwindigkeiten und Richtungen
übereinstimmen und erst dann die beiden Fluide an
dem kombinierten Fluidstrom zur Anlage bringt.
27. Mischverfahren nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zufuhr von mindestens einem äuße
ren Fluidpaar gleichzeitig erfolgt.
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