DE19531806C1 - Verfahren zur schonenden Destillation von Fettsäuren - Google Patents
Verfahren zur schonenden Destillation von FettsäurenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schonenden Destilla
tion von Fettsäuren mit 6 bis 24 C-Atomen, die im folgenden
als Rohfettsäure bezeichnet werden und die durch Spaltung von
natürlichen Fetten und Ölen pflanzlichen oder tierischen Ur
sprungs oder durch synthetische Verfahren hergestellt worden
sind, durch fraktioniertes Verdampfen der Rohfettsäure und
Niederschlagen der verschiedenen Dampffraktionen in Kondensa
toren. Dabei verdampft man in einem Vorverdampfer zunächst
einen Teil der Rohfettsäure, speist den verdampften Anteil in
den mittleren Bereich einer Rektifikationskolonne und zumin
dest einen Teil des nicht verdampften Anteils in einen darun
terliegenden Bereich der Rektifikationskolonne ein und trennt
die Kopffraktion der Rektifikationskolonne als Vorlauf ab.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US 3 697 387 bekannt.
Fettsäuren aus der technischen Spaltung von Fetten oder Ölen
natürlichen Ursprungs enthalten neben einem Gemisch freier
Fettsäuren noch ungespaltene Fettsäureglyceride sowie Fettbe
gleitstoffe, wie Sterine, Phosphatide, polymerisierte Fett
säuren und sonstige Zersetzungsprodukte sowie weitere Verun
reinigungen. Zur Abtrennung der unerwünschten Begleitstoffe,
die zum Teil für eine unerwünschte Färbung, eine geringe
Farbstabilität sowie einen unangenehmen Geruch der Produkte
verantwortlich sind, werden Spaltfettsäuren destilliert.
Die Destillation von Fettsäuren wird großtechnisch schon seit
langer Zeit durchgeführt. Die ersten Fettsäure-Destillati
onsanlagen bestanden aus direkt mit Rauchgasen beheizten
Destillationsblasen und arbeiteten bei Normaldruck. Da hier
bei die zu destillierenden Rohfettsäuren sehr hohen Tempera
turen ausgesetzt waren und dadurch teilweise Zersetzung bzw.
Polymerisation eintrat, erhielt man Destillate, die mehr oder
weniger stark gefärbt waren und sich zudem durch unangenehmen
Geruch auszeichneten. Die Qualität der so hergestellten
Destillate entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen.
Um aus rohen Spaltfettsäuren qualitativ hochwertige Destil
late zu erhalten, muß die Destillation bei niedrigen Destil
lationstemperaturen und damit hohem Vakuum sowie möglichst
kurzer Verweilzeit des Rohproduktes durchgeführt werden.
Technisch arbeitet man hauptsächlich bei 2 bis 10 mbar und
Temperaturen bis etwa 260°C (Ullmanns Enzyklopädie der tech
nischen Chemie, Band 11, Seite 533 ff., Verlag Chemie Wein
heim, 1976).
Öle und Fettsäuren können durch Adsorptionsverfahren gerei
nigt und entfärbt werden. Die am meisten angewendeten Adsorp
tionsmittel sind natürliche und/oder aktivierte Bleicherden.
Vereinzelt wird auch Aktivkohle verwendet. Nachteilig bei
diesen Adsorptionsmethoden ist es, daß die eingesetzten
Bleichstoffe relativ teuer sind und eine gewisse Menge der
Produktfettsäuren aufnehmen, was die Ausbeuten unter Umstän
den drastisch vermindert.
Unter den destillativen Reinigungsverfahren, die heute fast
alle mit Zugabe von mehr oder weniger Wasserdampf zur Ernie
drigung des Partialdruckes und damit des Siedepunktes der
Fettsäuren arbeiten, gibt es eine Reihe von Verfahren, die
bei der Destillation weitere Zusatzstoffe benutzen. Beschrie
ben wurde die Verwendung von Bortrifluorid (US-PS 2 583 028),
aromatischen Carbonsäuren (DE-AS 19 44 473), aromatischen
oder aliphatischen Aminoverbindungen (JP-OS 7408/78 bzw.
US-PS 3 471 536), sowie reduzierenden Metallen und ihren Hy
droxiden (DE-OS 29 39 242). Alle diese Verfahren, die auf
einer destillativen Trennung unter Zugabe der genannten
Stoffe beruhen, haben den Nachteil von mehr oder weniger gro
ßen Produktverlusten. Außerdem treten mitunter Korrosions
probleme an den bei hoher Temperatur mit den Rohmischungen in
Kontakt kommenden Anlagenteilen auf.
Um Fettsäuren natürlichen Ursprungs) bei niedrigen Tempera
turen und kurzer Verweilzeit in einer einzigen Stufe mit ho
hen Ausbeuten von unerwünschten Verunreinigungen zu befreien
und destillativ voneinander zu trennen, wird in der EP 0 132 570 B1
ein verbessertes Verfahren zur schonenden Destillation
vorgeschlagen. Die Rohfettsäure wird in der Wärme unter re
duziertem Druck getrocknet, das getrocknete und erwärmte
Rohprodukt in Fallfilmverdampfern fraktioniert verdampft, die
Dämpfe dem Sumpf einer Rektifikationskolonne mit Einbauten
zugeführt, der Hauptlauf als Seitenabzug und die Kopffraktion
als Vorlauf aus der Kolonne abgezogen.
Die Rektifikation und Reinigung der eingesetzten Fettsäuren
findet - nach Trocknung und Vorwärmung im Fallfilmverdampfer
- in einer einzigen Rektifikationskolonne statt. Das Sumpf
produkt wird auf einem mit der Kolonne verbundenen Fallfilm
verdampfer ausdestilliert. Am Kopf wird eine durch partielle
Kondensation abgetrennte Leichtsiederfraktion von dunkelroter
Farbe und unangenehmen Geruch abgezogen. Es handelt sich
hierbei unter anderem um niedermolekulare Kohlenwasserstoffe,
Methylketone und Aldehyde. Die Trennung der Rohfettsäure von
der Schmutz- und Geruchsfraktion findet in einem einzigen
Durchlauf statt.
Das bekannte Verfahren liefert Fettsäuren mit guter Farbqua
lität und -stabilität. Wünschenswert wäre jedoch eine weitere
Verbesserung dieses Verfahrens. Fettsäuren pflanzlichen Ur
sprungs enthalten nämlich einen nicht unerheblichen Anteil an
niedermolekularen Fettsäuren mit 6 bis 10 C-Atomen, die ein
Wertprodukt darstellen und daher im Stand der Technik vor der
Durchführung dieses Destillationsverfahren abgetrennt werden,
um das Reinigungsverfahren in gleicher Weise und in der glei
chen Anlage wie die Reinigung von Rohfettsäuren tierischen
Ursprungs durchführen zu können. Erwünscht ist ein Einsparen
dieser vorgeschalteten Abtrennstufe. Ein weiteres Ziel ist
die Verbesserung der Qualität des Hauptlaufs.
Ein weiteres Verfahren zum Reinigen einer Mischung von orga
nischen Substanzen mit hohen Molekulargewichten ist aus der
US-Patentschrift 3 697 387 bekannt und entspricht dem ein
gangs genannten Verfahren. Es wird im folgenden näher erläu
tert.
Nachdem die Rohfettsäure gefiltert, vorgeheizt, entwässert
und entgast worden ist, wird sie in einen ersten Fallfilmver
dampfer geleitet. Hier werden die besonders leicht flüchtigen
Komponenten zusammen mit kleinen Anteilen von weniger flüch
tigen Komponenten unter Vakuum verdampft. Nach dem Konden
sieren wird dieser verdampfte Anteil im flüssigen Zustand in
den mittleren Bereich einer Rektifikationskolonne einge
speist. Die nicht verdampften Anteile, die den größten Teil
der Rohfettsäure ausmachen, werden in einem zweiten Fall
filmverdampfer weiter aufgeheizt, so daß 60 bis 80% dieser
Menge verdampfen. Die restlichen, nicht verdampften Anteile
werden einem dritten Fallfilmverdampfer zugeführt.
Die im zweiten Verdampfer verdampften Anteile werden eben
falls kondensiert und als gewünschtes Wertprodukt abgezogen.
Dieser Anteil entspricht dem Hauptlauf in dem Verfahren nach
der EP 0 132 570 B1. Im dritten Verdampfer werden die
schwerer siedenden Anteile der Mischung verdampft, bis nur
ein kleiner Anteil zusammen mit den Rückständen im Sumpf zu
rückbleibt und nach dem Abziehen zu entsorgen ist. Die Dämpfe
aus dem dritten Verdampfer werden in den unteren Bereich der
Rektifikationskolonne eingespeist. Das Kopfprodukt der Ko
lonne enthält die unerwünschten, stark flüchtigen Verunrei
nigungen. Das Sumpfprodukt der Rektifikationskolonne stellt
ein weiteres Wertprodukt dar, das zusammen mit dem verdampf
ten Anteil aus dem zweiten Verdampfer gesammelt wird.
Das wiederholte Verdampfen und Kondensieren führt in diesem
aus der US-Patentschrift 3 697 387 bekannten Verfahren jedoch
zu einem erhöhten Energieverbrauch. Ein weiterer Nachteil
liegt in der Vielzahl von Verdampfungsschritten, da unter der
thermischen Belastung sowohl leicht- als auch schwersiedende
Nebenprodukte immer wieder neu entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem energe
tisch günstigen und apparativ wenig aufwendigen Verfahren ei
nen hohen Reinheitsgrad der Fettsäure bei einer hohen Aus
beute zu erreichen und gleichzeitig ohne zusätzlichen energe
tischen oder apparativen Aufwand eine Abtrennung der niedrig
kettigen Fettsäuren zu erreichen. Der letztgenannte Punkt ist
besonders wichtig beim Einsatz von Rohfettsäuren pflanzlichen
Ursprungs.
Diese Aufgabe wird im eingangs genannten Verfahren erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß man den verdampften Anteil der
Rohfettsäure im dampfförmigen Zustand dem mittleren Bereich
der Rektifikationskolonne und den gesamten nichtverdampften
Anteil der Rohfettsäure dem Sumpf der Rektifikationskolonne
zuführt und daß man den Hauptlauf als Seitenabzug aus der
Kolonne abzieht, wobei der Seitenabzug unterhalb der
Zuführung des verdampften Anteils der Rohfettsäure liegt.
Erfindungsgemäß wird die eingesetzte Rohfettsäure, gegebenen
falls nach Trocknung und Entgasung, teilweise vorverdampft
und dann die flüssige und gasförmige Phase getrennt der Rek
tifikationskolonne zugeführt. Die flüssige Phase wird, gege
benenfalls nach einem weiteren Erwärmungsschritt, dem Sumpf
der Kolonne zugeführt. Die dampfförmige Phase wird in den
mittleren Bereich der Kolonne eingespeist. Sie enthält die
kurzkettigen Fettsäuren zusammen mit den stark flüchtigen,
unangenehm riechenden Nebenprodukten.
Eine Verunreinigung des Hauptlaufs mit diesen Komponenten
wird dadurch vermieden, daß der Hauptlauf unterhalb der Zu
führung des dampfförmigen Anteils der Rohfettsäure seitlich
abgezogen wird. Die seitliche Einspeisung des verdampften An
teils der Rohfettsäure entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist gegenüber der Einspeisung der genannten Roh
fettsäure in den Sumpf nach dem bekannten Verfahren entspre
chend der EP 0 132 570 B1 besonders vorteilhaft, da auf diese
Weise ein Vermischen der Leichtsieder mit dem Hauptlauf ver
mieden wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch preiswerte
Rohfettsäuren mit hohen Anteilen an Nebenprodukten zu im Hin
blick auf Farbe und Geruch qualitativ hochwertigen Destil
laten verarbeitet werden. Gleichzeitig kann beim Einsatz von
pflanzlichen Fettsäuren, zum Beispiel aus Kokosöl und Palm
kernöl, die Vorlaufabtrennung kostengünstig in nur einem
Schritt zusammen mit der Destillation in der gleichen Anlage
durchgeführt werden, die zur Reinigung von Rohfettsäuren
tierischen Ursprungs eingesetzt wird. Eine der Destillation
vorgeschaltete Vorlaufabtrennung ist also nicht mehr erfor
derlich.
Besonders hohe Qualitäten und hohe Ausbeuten erhält man im
erfindungsgemäßen Verfahren, wenn man die im Vorverdampfer zu
verdampfende Menge sorgfältig einstellt. Dazu wird vorge
schlagen, daß man im Vorverdampfer die 1,5- bis 2,5fache
Menge des Vorlaufanteils in der eingesetzten Rohfettsäure,
höchstens jedoch 50% der Rohfettsäure verdampft.
Die Rektifikation und Reinigung der eingesetzten Fettsäuren
findet - nach Trocknung und Vorwärmung - in einer einzigen
Rektifikationskolonne statt. Im Vorverdampfer werden die Kom
ponenten der leichtsiedenden Destillatfraktion (Vorlauf) na
hezu vollständig und die Komponenten der schwersiedenden
Destillatfraktion (Hauptlauf) teilweise verdampft. Der Fett
säuredampf wird oberhalb des Seitenabzugs eingespeist und
damit die im Feed enthaltenen Leichtsieder am Seitenabzug
vorbeigeführt, so daß dieser praktisch frei von Vorlauffett
säure ist.
Auf zwei weiteren, mit der Kolonne verbundenen Verdampfern
wird das Sumpfprodukt ausdestilliert. Am Kopf wird eine durch
partielle Kondensation abgetrennte Leichtsiederfraktion abge
zogen, die aus kurzkettigen Fettsäuren oder leichtsiedenden
Verunreinigungen besteht. Die schwersiedende Destillatfrak
tion wird am Seitenabzug entnommen und ist von guter Farbqua
lität und -stabilität. Gegenüber den nach dem Stand der Tech
nik bekannten Verfahren werden in höherer Ausbeute Produkte
erhalten, die sich durch einen schwachen, aber angenehmen
Geruch auszeichnen.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Rektifika
tionskolonne ist in drei von ihrer Funktion her unterschied
liche Abschnitte eingeteilt. Der obere Teil zwischen Kopf und
Einspeisung des Dampfs aus dem Vorverdampfer dient der
Aufkonzentrierung der Leichtsieder am Kopf. Im mittleren Teil
zwischen Dampfeinspeisung und Seitenabzug wird die
schwersiedende Fettsäurefraktion angereichert, die im Seiten
abzug entnommen wird. Der untere Teil der Kolonne ermöglicht
die Abtrennung des Rückstands sowie von aus den Fallfilmver
dampfern mitgerissenen Tröpfchen.
Um die Fettsäuren bei niedrigen Temperaturen schonend ver
dampfen zu können, werden vorzugsweise Kolonneneinbauten mit
geringem Druckverlust verwendet. Unter druckverlustarmen Ein
bauten sind in diesem Verfahren Einbauten zu verstehen, die
bei einer vergleichbaren Luftgeschwindigkeit von 2 m/s einen
Druckverlust von höchstens 1 mbar/m aufweisen. Dazu zählen
metallische Pallringe, insbesondere aber auch Gewebepackungen
oder regelmäßige Blechpackungen wie die unter den eingetrage
nen Marken "BX-Packung" oder "Mellapack" bekannten Einbauten.
Im übrigen ist die vorzugsweise eingesetzte Rektifikationsko
lonne von unten nach oben wie folgt aufgebaut: Sammelboden
(Sumpf), Auflagerost, Packung, Abdeckrost, Verteilerboden
(Hauptlauf-Rücklauf) im unteren Abschnitt, Sammelboden
(Hauptlauf), Auflagerost, Packung, Abdeckrost, Verteilerboden
im mittleren Abschnitt und Sammelboden (Rücklauf), Auflage
rost, Packung, Abdeckrost, Verteilerboden (Vorlauf-Rücklauf)
im oberen Abschnitt. Roste und Böden sind strömungsgünstig
ausgeführt, um auch hier den Druckverlust zu minimieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens entgast und entwässert man die Rohfettsäure vor
dem teilweisen Verdampfen bei einem Druck von 30 bis 100 mbar
und einer Temperatur von 60 bis 150°C.
Vorgeschlagen wird außerdem, daß man die Rohfettsäure im Vor
verdampfer bei einer Temperatur von 160 bis 200°C und einem
Druck von 5 bis 20 mbar teilweise verdampft.
Zur weiteren Verbesserung der Produktqualität ist es vorteil
haft, wenn man überhitzten Wasserdampf in einer Menge von
höchstens 10 Gew.-% in die Rektifikationskolonne einspeist.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemä
ßen Verfahrens anhand der einzigen Figur näher erläutert, die
ein Fließschema des Produktgangs zeigt.
Das Rohfettsäuregemisch wird aus dem Einsatztank mit der
Pumpe 1 über den Erhitzer 2, der mit 4-bar-Dampf beheizt
wird, zum Trockner 3 gepumpt. Bei einem Druck von 30 bis 100 mbar
und einer Temperatur von 60 bis 150°C werden gelöste
Gase aus der Fettsäure entfernt. Gleichzeitig findet eine
Verdampfung des im Rohgemisch enthaltenen Wassers statt. Die
freiwerdenden Gase und Dämpfe werden über eine Vakuumleitung
abgesaugt, die zur Wasserringpumpe 36 führt.
Das getrocknete Fettsäuregemisch wird vom Trockner 3 mit der
Pumpe 4 zum Vorwärmer 5 gepumpt, wo es mit Dampf auf nahezu
Siedetemperatur erwärmt wird. Anschließend fließt es zum als
Fallfilmverdampfer ausgebildeten Vorverdampfer 6, der mit
Dampf von 42 bar beheizt wird. Bei einer Temperatur von 160
bis 200°C und einem Druck von 5 bis 20 mbar verdampfen die
im Vorlaufanteil enthaltenen Komponenten fast vollständig und
die Hauptlauf-Komponenten teilweise. Im Flash-Behälter 7 wird
der Dampf von der nicht verdampften Flüssigkeit getrennt und
der Rektifikationskolonne 37 unterhalb des obersten Ab
schnitts 26 zugeführt.
Die flüssige Fettsäure aus dem Behälter 7 wird mit der Um
wälzpumpe 8 zum Kopf des Fallfilmverdampfers 6 zurückgepumpt.
Aus dem Kreislauf wird über eine Niveauregelung des Behälters
7 ein Teilstrom ausgeschleust und über die Leitung 9 dem
zweiten Fallfilmverdampfer 10, der mit Dampf von 72 bar
beheizt wird, zugeführt. Bei einer Temperatur von 210 bis 240°C
und einem Druck von 5 bis 20 mbar verdampft im Fallfilm
verdampfer 10 ein großer Teil des Fettsäuregemisches.
Flüssigkeit und Dampf aus dem Fallfilmverdampfer 10 werden in
der ersten Kammer 11 des geteilten Kolonnensumpfes getrennt.
Während der Dampf die Kolonne 37 von unten nach oben durch
strömt, wird die Flüssigkeit aus dem Fallfilmverdampfer 10
und die vom untersten Kolonnenabschnitt 29 abfließende Flüs
sigkeit in der Sumpfkammer 11 gesammelt und mit der Pumpe 12
zum Kopf des Fallfilmverdampfers 10 zurückgepumpt.
Über eine Niveauregulierung wird eine kleine Menge aus dem
Umwälzkreislauf des Fallfilmverdampfers 10 durch die Leitung 13
ausgeschleust und dem Umwälzkreislauf des dritten Fall
filmverdampfers 15 zugeführt. Die Fettsäure wird mit der
Pumpe 14 zum Kopf des dritten Fallfilmverdampfers 15 gepumpt,
der bei einem Druck von 5 bis 20 mbar und - je nach Art des
eingesetzten Fettsäuregemisches und des gewünschten Restsäu
regehalts im Rückstand - einer Temperatur von 220 bis 260°C
arbeitet.
Der im Fallfilmverdampfer 15 erzeugte Dampf wird in der zwei
ten Kammer 16 des Kolonnensumpfes von der Flüssigkeit ge
trennt, vermischt sich mit dem Dampf aus der ersten Kammer 11
und durchströmt die Fraktionierkolonne 37 von unten nach
oben.
Die aus der zweiten Kammer 16 ablaufende Flüssigkeit wird
über die Pumpe 14 erneut dem Fallfilmverdampfer 15 zugeführt.
Mit Hilfe einer Niveauregulierung der zweiten Kammer 16 wird
ein kleiner Teilstrom als schwersiedender Rückstand aus dem
Umwälzkreislauf ausgeschleust und über die Leitung 17 und den
Kühler 18 abgezogen.
Da die Rektifikationskolonne 37 mit druckverlustarmen Packun
gen ausgerüstet ist, ist der Sumpfdruck bereits so niedrig,
daß im Prinzip auf eine weitere Partialdruckerniedrigung ver
zichtet werden kann, um Produkte mit der gewünschten Farb- und
Geruchsqualität zu erreichen. Wird eine weitere Verbes
serung der Produktqualität gewünscht, so kann dies durch Zu
gabe von überhitztem Wasserdampf in einer Menge von maximal
10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Einsatzmaterial, erreicht
werden. Die Zugabe von überhitztem Wasserdampf dient vor
allem der Desodorierung der Fettsäure, wenn dies gewünscht
ist. Der Wasserdampf kann über die Rohrleitung 38 am Kopf des
dritten Fallfilmverdampfers 15 zugeführt werden.
Die in den Verdampfern 10 und 15 verdampften Fettsäuren
durchströmen gemeinsam die Rektifikationskolonne 37. Der
oberste Kolonnenabschnitt 26 und nur dieser wird zusätzlich
von den im Vorverdampfer 6 verdampften Fettsäuren durch
strömt. Die Kolonne ist mit Pallringen oder regelmäßigen Ko
lonnenpackungen gefüllt und hat in jedem Abschnitt 26, 28 und
29 jeweils mindestens zwei Trennstufen. Der Sumpf der Kolonne
besteht aus den bereits genannten zwei Kammern 11 und 16, die
durch ein Blech getrennt sind, so daß die umgewälzten
flüssigen Fettsäureströme der Verdampfer 10 und 15 nicht
vermischt werden. Lediglich ein definierter Fettsäurestrom
gelangt vom Umwälzkreislauf des Verdampfers 10 über die Lei
tung 13 in den des Verdampfers 15.
Die am Kolonnenkopf anfallenden, mit leicht siedenden Fettsäu
rekomponenten angereicherten Dämpfe werden in zwei hinter
einander geschalteten Kondensatoren 19, 22 niedergeschlagen.
Im ersten Kondensator 19 wird der größte Teil der Dämpfe kon
densiert und als Vorlauf-Rücklauf über eine Pumpenvorlage 20
und eine Rücklaufpumpe 21 zum Kopf der Rektifikationskolonne
37 gefördert.
Unterhalb des Kolonnenkopfes werden im obersten Abschnitt 26
im aufströmenden Dampf die leichtsiedenden und im Rücklauf
die schwersiedenden Komponenten angereichert. Der Rücklauf
wird unterhalb des obersten Abschnitts 26 gesammelt und ge
langt über die Leitung 27 zum mittleren Abschnitt 28, wo er
erneut verteilt wird.
Im zweiten Kondensator 22 wild der restliche Teil der Dämpfe
kondensiert und über die Pumpenvorlage 23 und die Pumpe 24
nach Abkühlung im Kühler 25 als Vorlauf abgezogen.
Im mittleren Abschnitt 28 werden die schwersiedenden Kompo
nenten der herabrieselnden Flüssigkeit weiter aufkonzen
triert. Unterhalb des mittleren Abschnitts 28, also unterhalb
der Zuführung der Dämpfe aus dem Phasenabscheider 7, wird der
Hauptlauf abgezogen und mit Hilfe der Pumpenvorlage 30 und
der Pumpe 31 über den Kühler 32 aus der Anlage entnommen. Ein
kleiner Teil des Hauptlaufs wird als Rücklauf über die Lei
tung 33 auf den untersten Abschnitt 29 der Kolonne 37 gege
ben. Im unteren Abschnitt 29 werden aus dem Sumpf mitgeris
sene Flüssigkeitstropfen abgeschieden und schwersiedende
Verunreinigungen durch Rektifikation abgetrennt.
Zur Anlage gehört ferner eine Vakuumanlage, die aus einem
zweistufigen Dampfstrahlaggregat 34, einem Kondensator 35 und
einer Wasserringpumpe 36 besteht.
Bezugszeichenliste
1 Einsatzpumpe
2 Erhitzer
3 Trockner
4 Produktpumpe
5 Vorwärmer
6 Vorverdampfer
7 Phasenabscheider (Flashbehälter)
8 Umwälzpumpe für den Vorverdampfer
9 Leitung
10 zweiter Fallfilmverdampfer
11 erste Kammer des Kolonnensumpfes
12 Umwälzpumpe des zweiten Fallfilmverdampfers
13 Zweigleitung zum Umwälzkreislauf des dritten Fallfilmverdampfers
14 Umwälzpumpe des dritten Fallfilmverdampfers
15 dritter Fallfilmverdampfer
16 zweite Kammer des Kolonnensumpfes
17 Zweigleitung für Abzug des Rückstands
18 Rückstandskühler
19 erster Kondensator
20 Pumpenvorlage
21 Pumpe für den Vorlauf-Rücklauf
22 zweiter Kondensator
23 Pumpenvorlage
24 Pumpe für den Vorlauf-Abzug
25 Vorlaufkühler
26 oberster Kolonnenabschnitt
27 Flüssigkeitsleitung vom obersten zum mittleren Kolonnenabschnitt
28 mittlerer Kolonnenabschnitt
29 unterster Kolonnenabschnitt
30 Pumpenvorlage
31 Pumpe für den Hauptlauf-Abzug und Hauptlauf- Rücklauf
32 Hauptlaufkühler
33 Leitung für den Hauptlauf-Rücklauf
34 zweistufige Dampfstrahlvakuumpumpe
35 Strahlerkondensator
36 Wasserringpumpe
37 Rektifikationskolonne
38 Rohrleitung
2 Erhitzer
3 Trockner
4 Produktpumpe
5 Vorwärmer
6 Vorverdampfer
7 Phasenabscheider (Flashbehälter)
8 Umwälzpumpe für den Vorverdampfer
9 Leitung
10 zweiter Fallfilmverdampfer
11 erste Kammer des Kolonnensumpfes
12 Umwälzpumpe des zweiten Fallfilmverdampfers
13 Zweigleitung zum Umwälzkreislauf des dritten Fallfilmverdampfers
14 Umwälzpumpe des dritten Fallfilmverdampfers
15 dritter Fallfilmverdampfer
16 zweite Kammer des Kolonnensumpfes
17 Zweigleitung für Abzug des Rückstands
18 Rückstandskühler
19 erster Kondensator
20 Pumpenvorlage
21 Pumpe für den Vorlauf-Rücklauf
22 zweiter Kondensator
23 Pumpenvorlage
24 Pumpe für den Vorlauf-Abzug
25 Vorlaufkühler
26 oberster Kolonnenabschnitt
27 Flüssigkeitsleitung vom obersten zum mittleren Kolonnenabschnitt
28 mittlerer Kolonnenabschnitt
29 unterster Kolonnenabschnitt
30 Pumpenvorlage
31 Pumpe für den Hauptlauf-Abzug und Hauptlauf- Rücklauf
32 Hauptlaufkühler
33 Leitung für den Hauptlauf-Rücklauf
34 zweistufige Dampfstrahlvakuumpumpe
35 Strahlerkondensator
36 Wasserringpumpe
37 Rektifikationskolonne
38 Rohrleitung
Claims (6)
1. Verfahren zur schonenden Destillation von Fettsäuren mit
6 bis 24 C-Atomen (Rohfettsäure), die durch Spaltung von
natürlichen Fetten und Ölen pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs oder durch synthetische Verfahren hergestellt
worden sind, durch fraktioniertes Verdampfen der Roh
fettsäure und Niederschlagen der verschiedenen Dampf
fraktionen in Kondensatoren (19, 22), wobei man in einem
Vorverdampfer (6) zunächst einen Teil der Rohfettsäure
verdampft, den verdampften Anteil in den mittleren Be
reich einer Rektifikationskolonne (37) und zumindest ei
nen Teil des nicht verdampften Anteils in einen darun
terliegenden Bereich (11) der Rektifikationskolonne (37)
einspeist und die Kopffraktion der Rektifikationskolonne
(37) als Vorlauf abtrennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den verdampften Anteil der Rohfettsäure im
dampfförmigen Zustand dem mittleren Bereich der Rektifi
kationskolonne (37) und den gesamten nichtverdampften
Anteil der Rohfettsäure dem Sumpf (11) der Rektifikati
onskolonne (37) zuführt und daß man den Hauptlauf als
Seitenabzug aus der Kolonne (37) abzieht, wobei der Sei
tenabzug unterhalb der Zuführung des verdampften Anteils
der Rohfettsäure liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man im Vorverdampfer (6) die 1,5- bis 2,5fache Menge
des Vorlaufanteils in der eingesetzten Rohfettsäure,
höchstens jedoch 50% der Rohfettsäure verdampft.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Rektifikationskolonne (37) verwendet, deren
Einbauten (26, 28, 29) bei einer Luftgeschwindigkeit von
2 m/s einen Druckverlust von höchstens 1 mbar/m haben.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Rohfettsäure vor dem teilweisen Verdampfen
(Vorverdampfen) bei einem Druck von 30 bis 100 mbar und
einer Temperatur von 60 bis 150°C entgast und entwäs
sert.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Rohfettsäure im Vorverdampfer (6) bei einer
Temperatur von 160 bis 200°C und einem Druck von 5 bis
20 mbar teilweise verdampft.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man überhitzten Wasserdampf in einer Menge von höch
stens 10 Gew.-% in die Rektifikationskolonne (37) ein
speist.
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