DE19530918A1 - Motor mit gegeneinander bewegbaren Motorteilen - Google Patents
Motor mit gegeneinander bewegbaren MotorteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Motor mit gegeneinander bewegbaren Motorteilen, von
denen das erste Motorteil in einem Luftspalt mittels eines Permanentmagneten mit
2p Magnetpolen ein mehrpoliges Erregerfeld bildet und von denen das zweite
Motorteil ein Joch mit einer Anzahl T in Richtung auf den Luftspalt vorstehenden
Polzahnen ist, die mit Erregerspulen umwickelt und durch Pollücken getrennt sind.
Derartige Motoren sind als Rotationsmotoren beispielsweise aus der
DE 28 23 208 C2 und aus der DE 31 22 049 C2 bekannt. Bei derartigen Motoren
tritt ein Klebemoment auf, welches durch Wechselwirkung zwischen den
magnetisierten Polen der Permanentmagneten und den Polzähnen des Joches
entsteht. Dieses Klebemoment ist in der Regel unerwünscht, da es zu schädlichen
Schwingungen führen kann. Die Ordnungszahl der Grundfrequenz des
Klebemomentes ergibt sich aus dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen der Zahl der
Magnetpole 2p und der Zahl der Zähne T und soll möglichst groß sein, da die
Amplitude dieses unerwünschten Momentes mit steigender Ordnungszahl abnimmt.
Demgemäß gibt es Motoren, welche aufgrund der Magnetpolzahl 2p der
Permanentmagneten und der Zahl T der Polzähne große Klebemomente aufweisen,
und solche, welche kleine Klebemomente aufweisen. Ein Motor mit der Polpaarzahl
2p = 2 und der Zähnezahl T = 3 weist eine Ordnungszahl der Grundfrequenz des
Klebemomentes von 6 auf. Dementsprechend ist die Amplitude des Klebemomentes
relativ groß. In der DE 28 23 208 C2 ist beschrieben, wie man derartige
Klebemomente durch in den Polzähnen vorgesehene Einschnitte reduzieren kann.
Es gibt jedoch auch Motoren, die aufgrund ihrer Magnetpolzahl 2p und Zähnezahl T
bereits ohne derartige Hilfsmaßnahmen ein geringes Klebemoment aufweisen. So
weist beispielsweise ein Motor mit der Magnetpolzahl 2p = 8 und der Zähnezahl
T = 9 eine Ordnungszahl der Grundfrequenz des Klebemomentes von 72 auf. Daher
ist die Amplitude des Klebemomentes eines derartigen Motors sehr gering. Bei
einem derartigen Motor tritt jedoch das Problem auf, daß er nicht symmetrisch ist,
d. h. daß das Magnetfeld im Luftspalt keine Symmetrie aufweist. Dies hat zur Folge,
daß auf das rotierende Motorteil des Motors Radialkräfte einwirken. Steht z. B. ein
Magnetpol eines derartigen Motors einem Polzahn am Luftspalt direkt gegenüber, so
steht der um 180° in Umfangsrichtung versetzte Magnetpol einer Pollücke
gegenüber, wodurch sich die Radialkräfte zwischen den beiden Motorteilen nicht
mehr aufheben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Motoren der eingangs genannten Art so
auszugestalten, daß Radialkräfte, welche aufgrund unsymmetrischer Magnetfelder im
Luftspalt auftreten, verringert bzw. beseitigt werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Motoren, bei denen die
Anzahl 2p der Magnetpole und die Anzahl T der Polzähne keinen gemeinsamen
ganzzahligen Teiler größer als t haben, die Polzähne an der dem Luftspalt
zugewandten Seite in ihrer Mitte jeweils mit einer Hilfsnut versehen sind.
Radialkräfte treten immer dann auf, wenn das Magnetfeld im Luftspalt keine
Symmetrie aufweist. Das Magnetfeld im Luftspalt ist unsymmetrisch, wenn sich das
Magnetfeld, in Umfangsrichtung gesehen, erst nach 360° periodisch wiederholt.
Dies ist der Fall, wenn die Zahl der Magnetpole und die Zahl der Polzähne keinen
gemeinsamen ganzzahligen Teiler größer als 1 haben, da die Periodizität gerade
gleich 360° dividiert durch den größten gemeinsamen Teiler ist.
Paktische Beispiele für diese Art von Motoren sind Motoren mit drei Polzähnen und
zwei Magnetpolen, drei Polzähnen und vier Magnetpolen sowie neun Polzähnen und
acht Magnetpolen.
Da die Magnetpolzahl 2p immer gerade ist, können gemäß obigen Ausführungen
Radialkräfte nur dann auftreten, wenn die Zahl T der Polzähne ungerade ist. Wird
jeder Zahn an der dem Luftspalt zugewandten Seite in seiner Mitte mit einer
Hilfsnut versehen, so verdoppelt sich dadurch die Zahl der Öffnungen des Joches in
Richtung des Luftspaltes, welche sich aus T Pollücken und T Hilfsnuten
zusammensetzt. Dadurch wird eine Symmetrierung des Magnetfeldes im Luftspalt
bewirkt. Steht ein Magnetpol einer Pollücke gegenüber, so steht der um 180° in
Umfangsrichtung versetzte Magnetpol einer Hilfsnut gegenüber, wodurch sich eine
Reduzierung der Radialkräfte zwischen den beiden Motorteilen ergibt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfsnuten so ausgeformt sind, daß jede von ihnen magnetisch die gleiche Wirkung
aufweist wie die Pollücken zwischen den Polzähnen.
Wird jeder Polzahn mit einer Hilfsnut versehen die in ihrer Wirkung bezüglich der
Ausbildung des Magnetfeldes im Luftspalt einer Pollücke entspricht, so wird eine
vollständige Symmetrierung des Magnetfeldes im Luftspalt erreicht und die
Radialkräfte werden vollständig beseitigt.
Die Kompensationswirkung der Hilfsnuten läßt sich auch anhand nachfolgender
Überlegungen erklären: Wird jeder Polzahn mit einer Hilfsnut versehen, die in ihrer
Wirkung bezüglich der Ausbildung des Magnetfeldes im Luftspalt einer Pollücke
entspricht, so verdoppelt sich dadurch die effektiv wirksame Zahl von Zähnen. Da
die effektive Zahl von Zähnen dadurch gerade wird, haben nun Zahl der Zähne und
Zahl der Magnetpole einen gemeinsamen Teiler, und die Radialkräfte sind beseitigt.
Die Ordnungszahl der Grundwelle des Klebemomentes ist, wie bereits oben
ausgeführt, gleich dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen von Zähnezahl und
Magnetpolzahl. Hierauf hat die oben beschriebene Maßnahme keinen Einfluß weil
bei gerader Magnetpolzahl die Multiplikation der ungeraden Zähnezahl mit dem
Faktor 2, wodurch sich eine Verdoppelung der effektiv wirksamen Zahl von Zähnen
ergibt, dieses kleinste gemeinsamen Vielfache nicht verändert wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Figur der Zeichnung näher
erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch einen Schnitt durch einen Motor
mit gegeneinander bewegbaren Motorteilen. Der Motor weist ein erstes Motorteil 10
mit einem mehrpolig magnetisierten Permanentmagneten 11 auf, der in ein ihn
umschließendes Weicheisenjoch 12 eingepaßt ist. Der Permanentmagnet 11 weist
acht Magnetpole 13 auf, die gleichmäßig auf dem Umfang verteilt sind und deren
Polarität in Umfangsrichtung alternierend wechselt. Das erste Motorteil 10 und ein
zweites Motorteil 20 sind drehbar gegeneinander gelagert. Zwischen dem ersten
Motorteil 10 und dem zweiten Motorteil 20 befindet sich ein Luftspalt 1. Das
zweite Motorteil 20 weist ein Weicheisenjoch 21 mit neun in Richtung auf den
Luftspalt 1 vorstehenden Polzähnen 22 auf, welche mit Erregerspulen 23 umwickelt
sind. Zwischen den neun Polzähnen 22 des zweiten Motorteiles 20 befinden sich, in
Umfangsrichtung gesehen, neun Pollücken 24. Die Zähne 22 des zweiten
Motorteiles 20 weisen an der dem Luftspalt 1 zugewandten Seite in ihrer Mitte
jeweils Hilfsnuten 25 auf, welche etwa gleich groß wie die Pollücken 24 sind.
Die Ordnungszahl der Grundwelle des Klebemomentes des in diesem
Ausführungsbeispiel beschriebenen Motors ergibt sich aus dem kleinsten
gemeinsamen Vielfachen der Zähnezahl T = 9 und der Magnetpolzahl 2p = 8 zu
72. Daher ist die Amplitude des Klebemomentes welche mit steigender
Ordnungszahl abnimmt, sehr gering, wodurch dieser Motor für vielfältige
Anwendungen bevorzugt eingesetzt wird. Da dieser Motor eine ungerade Zähnezahl
T = 9 aufweist, stellt sich ohne zusätzliche Maßnahmen ein unsymmetrisches
Magnetfeld im Luftspalt ein, wodurch Radialkräfte zwischen dem ersten Motorteil 10
und dem zweiten Motorteil 20 auftreten. Die Symmetrierung des Luftspaltfeldes
und damit die Vermeidung von Radialkräften wird durch die Hilfsnuten 25 erreicht.
Um die Funktionsweise dieser Hilfsnuten 25 näher zu erläutern, werden im
folgenden der Polzahn 31 mit der Hilfsnut 32, der Magnetpol 33 sowie, diesen
gegenüberliegend die Pollücke 35 und der Magnetpol 34 näher betrachtet. Diese
Elemente sind genauso ausgebildet wie die übrigen Magnetpole 13, Pollücken 24,
Polzähne 22 und Hilfsnuten 25 und sind nur zur Erläuterung der Funktionsweise der
Hilfsnuten 25 gesondert beziffert. In der in der einzigen Figur der Zeichnung
dargestellten Position der Motorteile 10 und 20 befindet sich der die Hilfsnut 32
aufweisende Polzahn 31, in Umfangsrichtung gesehen, mittig gegenüber dem
Magnetpol 33 des Permanentmagneten 11. Der in Umfangsrichtung gegenüber dem
Magnetpol 33 um 180° versetzt angeordnete Magnetpol 34 befindet sich mittig
gegenüber der Pollücke 35. Da die Pollücke 35 und die Hilfsnut 32 etwa gleich groß
sind, haben sie auch magnetisch die gleiche Wirkung bezüglich der Ausbildung des
Magnetfeldes im Luftspalt 1. Der magnetische Widerstand des zweiten Motorteiles
20 gegenüber dem Magnetpol 34 des ersten Motorteiles 10 ist gleich dem
magnetischen Widerstand des zweiten Motorteiles 20 gegenüber dem Magnetpol 33
des ersten Motorteiles 10. Dadurch heben sich die radialen Kräfte zwischen den
Motorteilen 10 und 20 in Richtung der Magnetpole 33 und 34 auf. Analoge
Betrachtungen lassen sich auch für die anderen Magnetpole 13 des
Permanentmagneten 11 durchführen. Daraus ergibt sich, daß infolge der
magnetischen Wechselwirkung zwischen den Motorteilen 10 und 20 keine
Radialkräfte zwischen diesen auftreten.
Die Ausführungsform des Motors mit einer Polpaarzahl 2p = 8 und einer Zähnezahl
T = 9 ist ein Beispiel für einen Motor mit einem ohne Hilfsnuten 25
unsymmetrischen Magnetfeld im Luftspalt. Die Symmetrierung des Luftspaltfeldes
und damit die Beseitigung von Radialkräften mittels der Hilfsnuten 25 läßt sich bei
allen Motoren mit unsymmetrischem Luftspaltfeld durchführen. Entscheidend für die
symmetrierende Wirkung der Hilfsnuten 25 ist, daß sie in der Mitte der Polzähne 22
angeordnet sind. Die Ordnungszahl der Grundfrequenz des Klebemomentes wird
durch diese in der Mitte der Polzähne 22 angeordneten Hilfsnuten 25 nicht
verändert.
Claims (3)
1. Motor mit gegeneinander bewegbaren Motorteilen (10, 20), von denen das erste
Motorteil (10) in einem Luftspalt (1) mittels eines Permanentmagneten (11) mit 2p
Magnetpolen (13) ein mehrpoliges Erregerfeld bildet und von denen das zweite
Motorteil (20) ein Joch (21) mit einer Anzahl T in Richtung auf den Luftspalt (1)
vorstehenden Polzähnen (22) ist, die mit Erregerspulen (23) umwickelt und durch
Pollücken (24) getrennt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Motoren, bei denen die Anzahl 2p der Magnetpole (13) und die Anzahl T
der Polzähne (22) keinen gemeinsamen ganzzahligen Teiler größer als 1 haben, die
Polzähne (22) an der dem Luftspalt (1) zugewandten Seite in ihrer Mitte jeweils mit
einer Hilfsnut (25) versehen sind.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsnuten (25) so ausgeformt sind, daß jede von ihnen magnetisch die
gleiche Wirkung aufweist wie die Pollücken (24) zwischen den Polzähnen (22).
3. Motor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsnuten (25) eine den Pollücken (24) ähnliche oder identische Form
haben.
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